1913 – 1922

Protokoll – Buch

II

des

 Schützen = Vereins zu Lehe

vom 18. 01 1913 bis 31.12.1922

 

Jahresversammlung des Schützen Vereins Lehe v. 1848 am Sonnabend den18. Januar 1913 im Hotel Stadt Lehe
Anwesend: Rud. Döscher als Vorsitzender Osc. Eisele als Schriftführer Fr. Fischer als kassenführer Hpt. Meyer, Ltn. Stein u Janssen, Feldwebel Appelkamp u. Schilde Lührs, Rabbe, Blank, Pape, Gebesse, W. Kröncke, L. Baum, J, Sidden Bode, Behnsen, F. Buthe, Th. Buthe, B. Buthe jr., J. Meyer, K. Waller, u Meyerholz, Höcker, Jantzen, Hoffmann, F. Kanning jr. Tiedemann, H. Steffens, B. Buthe sen., H. Meyer, Chr. Thielbar, Schäfer, W. Knoop, , Ad. Beyes Georg Kröncke, v. Brökel, Henze, Sonntag, Holzapfel, Marwede, Schilling Koch, Struckmeyer, Neick, Feltkamp, Pophusen, Kretschmer, Daum, Richters, Wessel, Schildhauer, Juhren, Kayser, Hoppe, H. Beyes, Seebeck, Holm, Minnemann, Winkelmann, Heinemann, Bahlmann, Heydolph, Gurch, Hadeler, Hoyer, Jantzen, W. Stute, K. Kanning C. Welge, Beckmann, B. Steffens, W. Döscher, Kempfe. Gesamt 75 Schützen.

Vorsitzender Döscher begrüßte die Anwesenden und gab zunächst einen Rückblick des Schützenvereins über das verflossene Jahr. Nachdem kam Vors. Auf die Verschmelzung der beiden Vereine des Schützenvereins v. 1848 u der Schützende zu sprechen. Der überaus starke Besuch der Versammlung beweise wohl, daß der langgehegte Wunsch nunmehr in Erfüllung gehen würde. Vors. verlas sodann die in den vorbereitenden Ver-sammlungen vereinbarten Bestimmungen unter denen die Verschmelzung beider Vereine erfolgen soll. Und skizzierte die beiden Vereine von ihrer Gründung bis zur Jetztzeit. Er konnte konstatieren, daß beide sich redlich Mühe gegeben haben, sich gegenseitig den Rang abzulaufen, doch konnte bei dem Bestreben beider, möglichst viel zu bieten von großen gekuniären Erfolgen nicht die Rede sein. Das würde in Zukunft hoffentlich besser. Über die nächste Zukunft sich verbreitend, stellte Vors. das Motto Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit an die Spitze seiner mit großem Beifall aufgenommen Ausführungen und bat, dieses Motto stets beherzigen zu wollen.

Hierauf eröffnete der Vorsitzende die Versammlung und wurde die vom Schriftführer aufgestellte Anwesenheitsliste verlesen und genehmigt. Die vom Vorsitzenden verlesenen Bedingungen zur Vereinigung wurden angenommen und die Verschmelzung offiziell ausgesprochen.

Für den ausgeschiedenen schriftf. Sekretär H. Kröncke mußte zuvor eine Ergänzungswahl stattfinden. Hauptmann Meyer schlägt Sch.Br. Eisele vor und bittet dessen Wahl per Akklamation vorzunehmen. Fähnrich Buthe erhebt Wiederspruch und müssen sämtl. Wahlen per Stimmzettel vorgenommen werden.

Sch.Br. Eisele wurde mit großer Majorität gewählt. Der engere Vorstand besteht demnach aus Vorsitzenden Döscher (bis Janr. 1914) Sekr. Fischer (bis Janr. 1915) Sekr. Eisele (bis Jan 1916) Die Neuwahlen zeitigten folgendes Resultat: Hauptmann und 2. Vorsitzender W. Meyer, Oberleutnant Ludw. Stein, Leutnant Louis Janssen, Feldwebel Bernd Appelkamp, Vizefeldwebel Carl Schilde, Vorstandsmitglieder Carl Schilling, Ernst Hoppe, Ludw. Baum, als Mitglieder des Gesamt – Vorstandes. zu Fahnenträger Th. Buthe, W. Krönke Fahnenjunker Kempfe, H. Meyer, J. Meyer, H. Stef-fens Oberschützen Ad. Richters, W. Struckmeyer, Art. Pape, K. Kanning, Fr. v. Brökel, A. Bahlmann,

In das Schiedsgericht, außer dem engeren Vorstand die Sch.Br. Wessel, Hptm. Meyer Sch.Br. Sidden, Rabbe. Ersatzmänner Sch.Br. Mädger, K. Kanning. In die Aufnahme Kommission außer dem engeren Vorstand die Sch.Br. Bahlmann, Hoffmann, Gebesse, Hoppe.

Die Einkaufskommission wird aus dem Vorstand gestellt. Zu Revisoren für das Jahr 1913 wurden die Sch.Br. Ernst Lührs, & C. Welge gewählt.

Als Vereinslokal wurde der Schützengarten gewählt. Die Wahl des Kassenboten wurde dem kassenführenden Sekretär überlassen und wie sonst 75 Mk ausgesetzt.

Der Jahresbeitrag für die aktiven Mitglieder wurde auf 10 Mark einschl. 1 Mk. Bundesbeitrag belassen.

Das Schützenfest soll am 18. + 19 Mai d.J. 8 Tage nach Pfingsten und die Nachfeier am 25. Mai abgehalten werden.

Dem Magistrat soll mitgeteilt werden, daß der Verein an folgenden Tagen in Speckenbüttel Schießen abzuhalten gedenkt. 27.April 1.Privatschießen, 18/19+25 Mai Schützenfest, 15.Juni 2.Privatschießen 6.Juli 3.Privatschießen 27.Juli 4.Privatschießen, 31.Aug. Erntefest, 21. Septbr. 5.Privatschießen, 12.Okt. 6 Privatschießen Die Sch.Br. Hoppe und K. Kanning wünschten, daß die Tage erst später festgesetzt werden. Auf Antrag Döscher wurden die angesetzten Tage jedoch von der Versammlung an-genommen.

Der Vorsitzende gab hierauf noch Kenntnis von einer Einladung des Norddeutschen Schützenbundes zu deren vom 15 bis 19.Juli in Bremen stattfindenden Bundesbe-zirksschießens. Näheres soll in der nächsten Hauptversammlung bekannt gegeben werden. Die Abzeichen der früheren Chargierten können in deren Besitz bleiben, jedoch dürfen dieselben bei Ausmärschen etc. nicht angelegt werden.

Der Antrag des Schützenbruders Eisele bei Ableben von Ehefrauen aktiver Mitglieder ei-nen Kranz zu spenden, wurde angenommen.

Schützenbruder Th. Schäfer kommt auf das interne Schießen zurück und bringt dem Sch.Br. Wessel als demjenigen der auf den guten Gedanken gekommen ist ein kräftiges Hoch worin die Versammlung begeistert einstimmte. Sch.Br. Neick stellt für die nächste Versammlung folgenden Antrag: I: Bei Abhaltung von Festlichkeiten u. Schießen in Zukunft keine Beamten als Aufsichtspersonal etc. zu beschäftigen. Als Schlußwort gedachte der Vorsitzende des 18. Janr. 1871 an welchem Tage das Deutsche Reich gegründet wurde und brachte der deutschen Einigkeit und dem deutschen Schützenwesen ein kräftiges Hoch aus, worauf die Versammlung in das deutsche Lied einstimmte „Deutschland, Deutschland über alles“

Ferner gedachte der Vorsitzende der nicht wiedergewählten Vorstandsmitglieder und Schützenbrüder. Sidden brachte dem neuen Vorstande ein kräftiges Hoch.

Die Versammlung wurde sodann geschlossen und das Protokoll zur Verlesung gebracht.

 

Protokoll der Generalversammlung des Schützenvereins Lehe v. 1848 E. V. ab-gehalten am 18. Januar 1913 im Hotel Stadt Lehe
Nach Feststellung der Anwesenheitsliste und Erledigung offizieller Beschlüsse und Bekanntmachungen wurde zur Wahl eines Schriftführers geschritten.

Gemäß §9 der Satzungen hatte der bisherige Schriftführer Mandater Heinrich Kröncke, Lehe Marktstr. 14 auszuscheiden und mußte für ihn eine Neuwahl vorgenommen werden. Da derselbe wegen Übernahme anderer Arbeiten das Mandat des Schriftführers nicht weiter führen konnte, legte er sein Amt nieder.

Der Vorsitzende Rud. Döscher dankte dem Schriftführer für die bisherige Tätigkeit die er dem Verein geleistet hat und bat um Vorschläge.

Vorgeschlagen wurden: Oskar Eisele Joh. Sidden Stimmen erhielten: Oscar Eisele 64 Joh. Sidden 3 Welge 1 zersplitterte 5. Da Herr Oscar Eisele. Lehe, Nordstr. 8 mit großer Stimmenmehrheit gewählt ist, nahm er die Wahl an und der Vorsitzende erklärte ihn für gewählt.

 

Vorstandssitzung am Freitag den 28. Jan.1913 im Vereinslokal Schützengarten.
Anwesend: Rud. Döscher als Vorsitzender,Oscar Eisele als Schriftführer, Fr. Fischer als Kassenführer. Hptm. Meyer, Oblt. Stein, Leutn. Janssen, Feldwebel Appelkamp u. Schilde, Vorstandsmitgl.: Schilling, Hoppe u. Baum, sowie die Fähnriche Buthe u. Kröncke u. Schützenbr. Sidden.

Vorsitzender eröffnete um 9 1/4 Uhr die Sitzung und hieß die Mitglieder, welche voll-zählig erschienen waren in den Räumen des Schützengarten unser jetziges Vereinslokal willkommen. Er nahm Veranlassung als des ersten Sitzungstages des Vorstandes die Mitglieder zu bitten, sich recht lebhaft an der Debatte zu beteiligen und für ein einmütiges Zusammenarbeiten Sorge tragen zu wollen.

Der Schriftführer verlas hierauf nochmals das Protokoll der Hauptversammlung.

Vorsitzender fragt an, ob Meinung für Ausarbeitung einer Denkschrift aus Anlaß der Verschmelzung bestehe. Der Vorstand ist dafür und soll das Manuskript einer späteren Vorstandssitzung vorgelegt werden. Sodann wurde das Inventar aufgenommen u ge-nehmigt. Demnach hat der Verein jetzt an totes Kapital.

3 Fahnen complet 1/400 – 1/500 1/800 1700,–
1 Glaskasten m/Überreste der 48er Fahne 300,–
2 Fahnen f .d. kl. Schützen 1/30 1/100 130,–
2 Königsbandoliere 1/300 1/500 800,–
Instrumente des Trommler u Pfeiffenkorps 150,–
11 Stück Inf. Offizierssäbel á 15 440,–
7 Stück Stechdegen a 15 105,–
12 Stück Hirschfänger á 5 60,–
1 Theaterdegen 5,–
2 Luftbüchsen á 40 80,–
1 Armbrust 10,–
2 Trinkhörner 40,00 + 60,00 100,–
Fahnenschärpen 3 Garn. 25 – 20 – 15 60,–
Fahentragriemen 5 á 5,00 25,–
3 Schränke 40 + 60 + 100 200,–
1 Vereinsglocke aus Bronze 15,–
1 Wahlurne 3,–
1 Bild des Ehrenmitgl. Fischer 10,–
1 Schrank 10,- 5,–
2 Waagschalen 10,–
Scheibenrehme, Anzeiger,
sowie samtl. Schiesstandsmaterial 200,–
verschiedene kl. Sachen 182,–
Sa. Mk 4600,–

Die aktiven Schützen ohne Charge haben kein Hirschfänger zu tragen. Der Trommler u. Pfeiffercorps soll wieder gegründet werden. Als Inventarwart wird Leutnant Janssen gewählt. Die Bandoliere der Könige sollen in Verwahrsam des Hauptmanns Mayer sein, da derselbe gegen Einbruchsdiebstahl versichert ist. Auf Anregung des Hptms Meyer soll der Versammlung in Vorschlag gebracht werden, den 1.Preis für die kl. Schützen aus der Vereinskasse zu bezahlen.

Die Abzeichen sollen statutengemäß gleich sein. Eine Besichtigung des Schießstandes soll am 2.Februar nachm. 4 Uhr stattfinden.

Der Antrag Neick kam zur Sprache und sollen die Aufsichtsbeamten gewissenhafte Leute sein, einerlei ob Beamter oder nicht. Der Hauptversammlung soll in Vorschlag gebracht werden, für das erste Privatschießen Bonus abzugeben, welche jedoch nur Kaufberechtigung bei aktiven Mitgliedern haben sollen.

Am 1.März soll ein Kommers abgehalten werden. Die Einladungen etc. hat der Schriftführer zu erledigen. Gelegentlich des Kommerzes stiftet Hptm Meyer 1 Faß Bier 50 Liter. Bei 1.Privatschießen stiften Sch.Br. Mädger + Hauptmann Meyer zusammen 1 Faß Bier 50 Liter Für die Buden – Verpachtung soll bis auf weiteres 1 -p lfdm gerechnet werden. Dem Kassenführer wurden 1,70 Mk aus der Sammelbüchse übergeben.

 

Sitzung des engeren Vorstandes und die Mitglieder der Aufnahmekommission am 10. Februar im Lokale des Sch.Br. Fischer.
Anwesend: Döscher als Vorsitzender Eisele als Schriftführer Fischer als Kassenführer, ferner die Sch.Br. Hoffmann, Seebesse, Hoppe, Bahlmann.

Zur Aufnahme wurden vorgeschlagen:

Aktiv: Th. Eden, Rutenbergstr. Siedentop, Hafenstr. R. Gerdts, Lessingstr, F. Oelkers, Hafenstr.W. Lesche, Speckenbüttel Chr. Brunkhorst, Wursterstr. Joh. Gerdts, Jägerhof F. Beyes, Lehe v. Lindern, Lehe R. Renscher, Kaiser W. Str. Otto Junker i/Fa. Karl Wübben Matthes, Schmiedemstr, Marktstr. Carl Dormann, Buchtstr.Beusheusen, Neuelandstr. 40 G. Stender, Lehe

Passiv: Joh. Iwan, Neuelandstr. Handelslehrer Kusch Otto Kummer, Rickmersstr 20 Otto Krennmin, Batteriestr. H. Hadeler, Kreuzstr. H. Janssen, Cig. Uhlandstr. Berghoff jr. Sielstr.4, H. Ulfers, Hafenstr.,Alb. Allmers, Hafenstr. Obersekr. Scheiper ,Hafenstr Gastwirt Ebers, Rickmersstr. Joh. Krüger, Kistnerstr., Fr. v. Häfen. Lehe, Joh. Bösch, Hotel zur Börse Malermeister Wagner, Auestr. R. Burmeister, Markt, Georg Jung, Hafenstr. Herm. Mehl, Hafenstr. Ad. Oppermann, Rutenbergstr.,Carl Herzmeyer, Lehe Carl Pasch, Parallelstr. Ferd. Diekmann, Spadenerstr. Joh. Rathjen Maler Lehe C. Wöller jr. Langestr. S v Sprechelsen, Hafenstr.52 H. Husenmetter Tivoli-Lehe Heinr. Bösch, Langestr. Dr. Hess, Hafenstr. Heinr, Wuller, Maurer Batteriestr.Insgesamt 15 aktive, 29 passive. Die Aufnahmekommission hat die Liste geprüft und sämtliche Herren ihrem Beschlusse gemäß aufgenommen.

 

Vorstandssitzung am 17. Februar 1913 im Vereinslokal Schützengarten
Anwesend: R. Döscher als Vorsitzender F. Fischer als Kassierer C, Schilling als Protollführer Oblt. Stein, Ltn. Janssen, Feldw, Schilde, Hoppe später Hauptmann Meyer.

In Abwesenheit des Schriftführer Eisele übernahm Sch.Br Schilling die Protollolführung. Der Vorsitzende eröffnete um 9 ½ Uhr die Sitzung und teilte mit, daß anläßlich der Verlobung im Pächterhause auf das von ihm im Namen des Schützenvereins abgesandtes Telegramm, ein Danktelegramm eingegangen sei, welches verlesen wurde. Das Telegramm soll in der Hauptversammlung zur Kenntnis der Mitglieder ge-bracht werden.

Sodann wurde ein „Eingesandt“ in der Nord -Westdeutschen Zeitung in Form eines Werbebriefes in die Debatte gezogen. Der Schreiber des „Eingesandts“ hat seinen Namen nicht angegeben. Vors. Döscher hielt es nicht für gut. Dem Verein sei auf dieses Eingesandt ein Schreiben zugegangen, welches sich gegen den „Sozialdemokratischen Vorstand“ bezogen, auf Rudolph Mädger richtet. Man solle erst reine Bahn machen und dann das patriotische Gefühl zum Ausdruck bringen.

Der frühere Schriftführer H. Krönke, ist im Vereinsregister namentlich gestrichen und an seiner Stelle der Schriftführer O. Eisele eingetragen worden.

Der Magistrat teilt mit daß dem Verein für die angemeldeten Tage die Schießstände in Speckenbüttel zur Verfügung stehen.
Das Inventar MK 4600 ltr. Protokollbuch ist bei der „Phönix Feuerversicherung“ zur Anmeldung gekommen.

Dem Magistrat soll unterbreitet werden auf dem auf dem Schießstande in Speckenbüttel Aenderungen resp. Neuarbeiten feststellen zu lassen:
1 2 Stände auf 175 m in Freihandstände umzubauen.
2 Den Pistolenstand aufzuheben, den Kugelfang zu entfernen und den Wall bis zu den 80 m Ständen zu verlängern.
3 1 Schutzlatte für den 1.Ladetisch bei der Tür anzubringen, um das Publikum abzuhalten.
4 Die offenen 3 Luken mit Fenster zu versehen
5 1 Überdachung beim Vorstandstisch herzurichten
6 Pumpe für die Scheibenkuhle anzuschaffen, resp. die Kuhlen zu reparieren.
7 Die Klingeln sollen in Stand gesetzt werden.
8 um das Einwerfen der Fensterscheiben zu verhüten, Bretterverschläge anzubringen.

Diese Forderungen sind dem Magistrat schon mitgeteilt und werden bis zum Schießen im April fertig gestellt sein.Der jetzige Budenplatz soll mit Anlagen bepflanzt werden und muß man sich nach einen anderen umsehen. Senator Timmermann schlägt dem Verein die Pferderennbahn vor, man könne dortselbst Tanzzelte aufstellen und es wäre uns dadurch die Möglichkeit gegeben das Schützenfest zu einem Volksfest auszugestalten.

Der Marktplatz wird nicht für geeignet gehalten, da das Fest in Speckenbüttel dadurch eine Teilung erfährt. Es soll nächstes Jahr einmal in dem Sinne des Senators Timmermann versucht werden; es soll in diesem Jahre jedoch versucht werden möglichst mit Buden nach Speckenbüttel zu ziehen, um dadurch das Publikum dem eigentlichen Schießstand fernzuhalten und dem Vergnügen zuzuführen.

Die Hauptversammlung zu befragen, ob die Nachfeier bestehen oder in Fortfall kommen soll.Sch.Br Döscher ist für den Fortfall wenn der Marktplatz Festplatz wird.

Der Vorstand will der Hauptversammlung 3 einf.Adler in Vorschlag bringen.

Sch Br Fischer schlägt vor nächstes Jahr das Schützenfest am 2 + 3.Pfingsttag abzuhalten, da dann mehr Buden etc. zu gewinnen sind.

Steins Vorschlag den Budenbesitzern dieses Jahr Freistand zu gewähren, wurde abgelehnt.

Die Hauptversammlung zu empfehlen, Albert oder Matr.Artl.Kapelle zur Konkurrenz heranzuziehen.

Auf den Scheibenstand 80m sollen Festscheiben und Probierscheiben aufgestellt werden und zwar erst 3 Scheiben als Probierscheiben, nach 2 Stden 2 Festscheiben und 1 Probierscheibe Hoppe schlägt vor, Nummernstände für Probierschüsse anzufertigen in Gestalt von schmalen Blechkästen und Blechnummern.

Lange Distanz. Hoppe schlägt vor eine Probierscheibe zu stellen gegen Entgelt, auch nur Vereinsmitgliedern dort schießen zu lassen. Dieser Antrag soll der Hauptversammlung vorgelegt werden. Extra Karte 50 Pfg. Für das Konkurrenzschießen langer Stand offen nur für aktive Mitglieder stiftet Sch.Br. Hoppe Ehrenpreise in Höhe von 30 MK. Sch Br. Hoppe wünscht den besten Schützen auf langen Stand beim Abstechen um die Königswürde zuzulassen, dieses wurde noch nicht für richtig gehalten.

Sch.Br. Sidden stellt den Antrag zur Hauptversammlung einen Fahnenfond anzulegen. Für den Kommers wurden 3 Mann Klavier Geige & Chello bestellt. 30 Mark werden aus der Vereinskasse bewilligt.

Für die Generalversammlung am 24 d. Mts. Wurde folgende Tagesordnung festgelegt:
1)Aufnahme neuer Mitglieder, Schützenfest, Musikfrage, Antrag Neick Dienstpersonal
2)Antrag Sidden Fahnenfond, 100 Jubelfeier a/d Franzosenbrücke, Reg. Jubiläum des Kaisers Verschiedenes
Bierbude außerhalb des Schiesstandes. Als passive Mitglieder werden vorgeschlagen:
Ingenieur Stege Schlachthof, Bäckermstr. Kranz Weserstr. 20, Fr. Bux II Engl. Garten

 

Hauptversammlung am 24. Febr. 1913 in Vereinslokal Schützengarten.
Anwesend: Vorsitzender Döscher Sekretär Eisele als Schriftführer Fischer als Kassen-führer Schilling, Hoppe, W. Steffens, Renscher, v.Brökel, Pape W. Krönke, Hoiker, Jantzen, Hoyer, Kretschmar, Heinemann, Martens, Hadeler, St. Krönke, Neick, Mayer I Tiedemann, Pophusen, J. Mayer, Kempfe, K. KanningJohanning, Sidden, Seebesse, H. Meyer, Welge, Minnemann Leppin, Winkelmann, Janssen, Wessel, Bode, Mädger, A. Beyes, Thielbar, Holm, Schäfer, Kanning jr. Buthe jr. F. Buthe, Juhren, Th. Buthe, Struckmeyer, Appelkamp, Stein, C. Hoffmann, Hoffmann II,

Vors. Döscher eröffnete um 9 ¼ die Versammung und teilte mit, daß der Vorstand dem Kaiser der Prinzessin Victoria Luise und dem Herzog v. Cumberland anläßlich der Verlo-bung im Kaiserhause den telegr. Glückwunsch übermittelt hat und verliest darauf die eingegangene Danksagung. Vorsitzender bringt den hohen Herrschaften nochmals ein kräftiges Hoch, worin die Versammlung begeistert einstimmte.

Nachdem die Präsenzliste festgestellt und das Protokoll der letzten Hauptvers. verlesen ging man zur Tagesordnung über.

1 Es wurden die Herren: Geschäftsführer Hoffmann Unterweser Ztg. Lehe Krönke jr. Batteriestr Joh. Voss, Techniker Strassenb. Lehe v.Liehn, Fischerhändler, Hafenstr. David Döhle, Lutherstr. 30 Ulrich Hillers, K Wilh Str. 17 als aktive Mitglieder, die Herren: Ingenieur Stege, Schlachthof Kranz. Bäckermstr., Weserstr. Fr. Bux II Engl. Garten W. Stege, Gerichtsvollz. Langestr. Joh. Podinkas, Rickmersstr. Herrn Hoyer, Moltkestr. Harck, Kaiser Wilh. Str. 27 Biermann, Schornsteinf. Gärtnerstr. Als passive Mitglieder in den Verein aufgenommen.

2 Schützenfest: Vors. Döscher bringt der Versammlg. den Vorschlag des Vorstandes bezgl der Arrangierung des Festes zur Kenntnis, dahingehend 3 einfache Adler aufzustellen. Nach längerer Debatte wurde beschlossen 3 doppelte Adler aufzustellen.

Festscheiben kurzer Stand. Bevor hierüber beschlossen, empfiehlt Sch.Br. Schäfer die sonst üblichen Medaillen dieses Standes für den langen Stand zu verwenden. Hptm. Meyer & Vors. Döscher sind der festen Überzeugung, das dieses mit der Zeit wohl angebracht wäre, aber vorderhand noch nicht. Der Antrag wurde für das nächste Jahr zurückgestellt.

Nach längerer Debatte wurde der Preis für die Schießkarte einschl. Festscheibe MK 4,00 für die Probierscheibe in Abonnement 50 Pfg. bzw. für jeden Schuß 5 Pfg. auf Antrag K Kanning angenommen. Ferner wurde beschlossen: für die Festscheibe kurzer Stand 4 Medaillen auszuschießen und sollen für diesen Stand 1 Probierscheibe, 2 Konkurrenzscheiben und 1 Festscheibe aufgestellt werden. Auf Vorschlag des Sch.Br. Mädger soll es jedoch der Schießleitung überlassen bleiben an Ort u Stelle je nach der Beteiligung bezgl. der Einrichtung Änderungen zu treffen. Für das Konkurrenzschießen langer Stand stiftet Sch Br. Hoppe 1 Preis zu 30 Mk. resp. 2 Preise á 15 Mk. An diesem Schiessen können fremde Schützen & Gäste nicht teilnehmen. Es soll sodann 1 Probierscheibe aufgestellt werden, genau nach den Bedingungen des kurzen Standes. Nach längerer Debatte wurde die Budenplatzfrage dem Vorstand überlassen. Bezgl. Stellung der Musik referierten Sch.Br. Leppin & Mädger & Kanning jr.

Auf Antrag Mädger sollen zur Submission die Matr. Artl. Kapelle, Otto Albert und die freie Vereinigung aufgefordert werden. Im Allgemeinen soll des Schützenfest wie in Vorjahren abgehalten werden und wird dem Vorstand die weitere Arrangierung übertra-gen. Der Antrag Neick wegen Dienstpersonal wurde von dem Antragsteller nicht begründet und deshalb abgelehnt. Dem Kassenführer wurde zur zur Pflicht gemacht nur wirklich brauchbare Leute einzustellen.

Der Antrag Sidden wegen Fahnenfond wurde nach seiner Begründung durch Antrag-steller auf Antrag von Sch.Br.Mädger bis nächstes Jahr zurückgestellt. Der Verein will sich korporativ an der Feier an der Franzosenbrücke beteiligen, ebenso an dem anschließenden Kommers, falls eine Beteiligung wegen des großen Andranges möglich ist. Im anderen Fall soll ein eigener Kommers abgehalten werden. Wegen der Beteiligung an der Feier des Regierungs – Jubiläums unseres Kaisers konnte noch keine Beschlüsse gefaßt werden und ist bis zur nächsten Hauptversammlung zurückgestellt.

 

Vorstandssitzung am Mittwoch den 9. April 1913 im Lokale des Sch. Br. Janssen Kreuzstr.
Anwesend: R. Döscher als Vorsitzender O. Eisele als Schriftführer Hpt. Meyer, Ltn. Jans-sen, Feldw. Schilde u. Ernst Hoppe.

Vorsitzender Döscher eröffnete die Sitzung um 9 Uhr Vors. machte dem Vortand be-kannt, daß der Kriegerverein um Zahlung von Mk 4,50 für die Musik ersuchte, welche bei der Jahrhundertfeier gespielt Der Betrag wurde genehmigt. Sch.Br. Mädger soll ersucht werden vor seiner Schenke nach dem Pistolenstand zu innerhalb der Schießhalle für genügend Sitzgelegenheiten zu sorgen und mit einem Spalt den Sonnenschein, falls erforderlich abhalten. Mädger hat dieses zugesagt.

Das Menü für das Schützenfest wurde wie folgt zusammengestellt. Königin Suppe Parbutt m Butter Rostbeef und Kalbsbraten mit Kaiserschoten u. Karotten frischer Salat u gesüßte Früchte französ. Käseplatte für Damen Pudding zu 3,00 Mk.

Ferner soll bei der Vaterl. Fahnenfabrik Cöln 1 Fahne für den Schiessstand MK 7,50 20 Abzeichen “ Ehrenmitglieder á MK 0,65 bestellt werden. Der Schriftführer soll ferner zur Ansicht kommen lassen 3 Königsketten a/Silber 25-50 Mk Achselstücke für Schüt-zen. Der Vorstand beschloß außer Hoppe´s gestifteten Gewinne für den langen Stand 3 Gewinne vorzusehen, die Aufrechnung soll jedoch erst am 2.Tage erfolgen. W. Stute soll auch fernerhin der Einheitlichkeit wegen die Medaillen liefern.

 

Hauptversammlung am 26.April 1913 im Vereinslokal Schützengarten.
Anwesend: R. Döscher als Vorsitzender O. Eisele als Schriftführer Hptm. Meyer, Olt. Janssen, Oblt. Stein Sekr. Fischer Schilling, Hoppe, Baum, Appelkamp, Schilde vom Vorstand ferner Pape, Leppin, Riemann, Meyer II, v. Brökel A. Waller, Th. Buhte, F. Buthe, B. Buthe, Holzapfel Struckmeyer, Finke, Pophusen, Stute, Wessel, Heinemann Neick, Richters, Beyes, Nuis, Sidden, Behnsen, Kretschmar W. Krönke, D. Damm, Bode, Krein, Rhode, F. Kanning, Schildhauer, Mädger, Hoffmann, C. Kanning, Kempfe Rehn.

Der Vorsitzende eröffnete die Versammlung um 9 ¼ Uhr und lies nachdem die Präsenzliste erledigt, das Protokoll der letzten Hauptversammlung verlesen, da Einwen-dungen nicht gemacht wurden wurden ging man zur Tagesordnung über.

Punkt 1 wurden keine Mitglieder in Vorschlag gebracht.

2. Schriftführer Eisele erstatte Bericht in welcher Weise die Arrangierung des Schützenfestes vorgenommen werden soll.

Der Vorstand hatte sich 3 Königsketten in Werte von 25-50 Mark zur Ansicht kommen lassen und in der Vorst.S. wurde die Kette zu 50Mk sondiert und sollte dem Vorstand vorgelegt werden Die Versammlung war jedoch mit der Kette nicht einverstanden, da dieselbe zu gering erschien.Es wurde auch bemängelt, daß die Vorlagerung vom Muster einem Uhrmacher nicht übertragen hätte. Sch Br. Eisele stellt sodann den Antrag 1 Kollektion Ketten durch einen Uhrmacher kommen zu lassen. Un-ter den 5 Uhrmachern mußte dann jedoch einer ausgelost werden. Dieser Antrag wurde angenommen. Das Los entschied für Uhrmacher Stute, welcher bis Donnerstag die Ketten vorzulegen sich verpflichtete. Dem Uhrmacher Stute wurde sodann die Lieferung von 3 Jubiläums, u 4 Festscheiben – Medaillen übertragen.

3  Die Ernennung des Sch.Br. Kraese zum Ehrenmitglied auf Grund seiner mehr als 20jähringen Mitgliedschaft in beiden Vereinen zusammengerechnet, veranlaßten dem Vorstand um verschiedene Schützenbrüder Aufklärung. Nach eingehender Klarlegung wurde von der Versammlung beschlossen, daß für jeden Schützen, wenn er vom einem zum anderen Verein übergetreten ist, ohne längere Zwischenpause jedoch die Dienstjahre beider Vereine zusammengerechnet werden, Dieses bezieht sich jedoch nur auf die ehem. Gilde und dem alten Verein.

4 Der Vorstand bringt den Vorschlag Senator Friedr. Timmermann auf Grund seiner Verdienste um den Verein, die Ehrenmitgliedschaft anzutragen. Die Versammlung billigte einstimmig den Vorschlag und beschloß Herrn Sen. Timmermann gelegentlich des Schützenfestes das Diplom zu überreichen.

5 Ehrenmitglied Schildhauer stiftete für den Schießstand eine Fahne. Vorsitzender Döscher sprach namens der Versammlung den Dank für die Stiftung aus mit dem Bemerken, daß sich mit der Zeit noch mehr edle Herzen finden möchten werden, um den Schießstand zu verschönern.

6 Der Vorstand empfiehlt für unser Ehrenmitgl. Ein äußerliches Abzeichen ihrer Ehrenmitgliedschaft anzuschaffen. Die Versammlung war einverstanden.

7 Auf Antrag vom Sch.Br. Wessel mußte der Vertrag welcher mit dem Pächter von Spe-ckenbüttel abgeschlossen ist, trotzt Sträuben des Vorstandes zur Verlesung gebracht werden. Daraus ging hervor daß Herr Gossler 100 Mk Zuschuß zahlt. Später widerprach sich Sch.Br. Wessel, indem man geschäftliche Angelegenheiten vom Vorstand nicht an die Öffentlichkeit bringen solle. Dem Schützenwirt in Speckenbüttel soll eine Mitgliederliste zur Verfügung gestellt werden, damit er wegen Beteiligung der Damen am Festessen Nachfrage halten kann.

8 SchBr. Finke wird auf seinem Antrag für das Schützen fest Trauerhalber vom Ausmarsch entbunden.

9 Sch Br. Leppin glaubt bis zum Schützenfest das Trommler u Pfeiffenkorps zu Stande bringen zu können, was allgemeine Begeisterung für die gute Sache hervorrief.

10 Bezgl. Stessierung der restl. Beiträge der getrennt gewesenen Vereine stellte SchBr. den Antrag, daß sämtl. früheren Kassenverhältnisse 8 Tage vorm Schützenfest geregelt sein müßten. Dieser Antrag wurde angenommen Da bezüglich des Schützenfestes wurde vom Vorstand nach mitgeteilt, da0 Sch.Br. Mädger sich bereit erklärt hat für genügende Sitzgelegenheit zu sorgen und beim Pistolenstand ein Sonnenzelt zu stellen damit man geschützt sitzen kann. Als Delegierte für das Bezirksfest in Bremen wurde der engere Vorstand gewählt. Die Konkurrenzscheiben sollen nur einmal und zwar am 2.Tage zusammengerechnet werden. RegierungsJub.Feier Vorst, Döscher schlägt vor sich stark daran zu beteiligen. SchBr. Wessel warnt davor, daß dem Schützenverein Kosten aufgedrückt würden, SchBr, Heinemann erkennt es lobend an, daß der Schützenverein der erste war, der diese Feier anregte. Der Verein beschloß, sich korporativ zu beteiligen. Da die Tagesordnung erschöpft, richtete Vors. Döscher noch ein paar kräftige Worte an die Schützenbrüder um sich in diesem Jahre recht zahlreich am Schützenfest zu beteiligen und ein jeder dazu beitragen möge das Fest zu verschönern.

 

Hauptversammlung am 19 Juli 1913 im Vereinslokal
Anwesend: Hptm. Meyer als Vorsitzender Sekr. Eisele als Schriftführer Sekr Fischer als Kassenführer. Vom Vorstand: Leutn. Janssen, C. Schilling, E. Hoppe, H. Meyer Ferner Stute, Mädger, Schäfer, Hoffmann, Wessel Pophusen, Finke, Richters, Alester, v. Brökel Johanning, Kräse, A. Beyes, F. Kanning jr., Kretschmar, H. Behnsen jr., Höcker, K. Waller, Pape, Hoffmann, H. Steffens, Aug. Bode, Kanning sr. B. Buhte jr., Schomaker, Minnemann & Winkelmann A. Hoffmann, Kopka, B. Steffens, F. Beyes, Bahlmann sr., H. Beyes, u. Th. Buthe.

Hauptmann Meyer eröffnete 9 ¼ Uhr in Abwesenheit des 1.Vorsitzenden R. Döscher die Versammlung. Die Anwesenheitsliste wurde fertiggestellt und das Protokoll der letzten Hauptversammlung verlesen und genehmigt, nachdem ein Passus betr. Sch.Br. Wessel gestrichen wurde.

Es wurde der Versammlung sodann mitgeteilt, daß die Herren Friedr. Bahlmann, Auguststr. Friedr. Meyer, Leherheide Ferd. Alester, Rickmersstr. Fritz Rademacher Kistnerstr. am 7.Juli von der Aufnahme Kommission als Mitglieder in den Verein aufgenommen sind. Weitere Mitglieder wurden nicht in Vorschlag gebracht.

Sekretär Fischer erstattete sodann Abrechnung von folgenden Schießen u Vereinsfestlichkeiten:

1. Schiessen am 4.Mai Überschuß Mk 36,65
2. Schießen am 22.Juni Unterbilanz Mk 23,80

Das Schützenfest und die Nachfeier Unterbilanz Mk 996,85 Der Unterbilanz vom Schüt-zenfest stehen selbstverständlich noch die Beiträge gegenüber. Die Revisoren haben die Abrechnungen geprüft und für richtig befunden, dieselben waren umständehalber beide verhindert zu erscheinen und beantragten schriftlich die Entlastung des Kassierers. Dem Kassierer wurde sodann Entlastung erteilt. Bezüglich des Schützenfestes wurde moniert daß der Schützenball am Sonntag, für den Erlaubnis bis 2 Uhr verwirkt war, bereits um 11 Uhr durch polizeiliche Aufforderung geschlossen worden sei. Die Angelegenheit wurde dahin aufgeklärt, daß der betr. Beamte, welcher erst kürzlich eingestellt war, seiner Instruktion gemäß den Schein verlangte, welcher sich aber nicht im Besitz des diensthabenden Schützenbruders Schilling befand. Nach Eintreffen des Sekr. Fischer war der Räumungs-Prozeß bereits rechtskräftig geworden.

Die Musikfrage erregte eine zum Teil recht lebhafte Aussprache, doch erklärte sich die Versammlung schließlich mit der Art der Ausführung der Musik zufrieden und lehnte den Antrag Pophusen dem Musikdirektor Albert MK 100,– abzuziehen, ab. Die 100 MK Kaution sollen nach Leistung der Ständchen Musik ausgehändigt werden.

Der Vorsitzende Hptm. Meyer referierte über die Stellungnahme zum neugegründeten Schießklubs und teilte mit, daß sich eine stattlich Anzahl Mitglieder des Vereins zu diesem Klub zusammengeschlossen haben, die das Schießen auf langer Distanz mit Klein Kaliber pflegen wollen. Sch.Br. Mädger begrüßt das evtl. Zustandekommen, ist aber ganz entrüstet, nachdem der Schriftführer das Gründungs – Protokoll verlesen hatte, aus welchem hervorgeht, daß der Klub selbstständig wirtschaften will und daß die Klubmitglieder von den Büchsenmachern die Patronen an Schießtagen für 5 Pfg das Stück erhalten sollen. Für die Selbstständigkeit des Klubs und für die Bevorzugung der Klubmitglieder betr. Patronen etc. ist Sch. Br. Mädger nicht zu haben, er befürchtet darin wieder eine Teilung des Vereins. Hauptmann Meyer bestreitet dies auf das Energisch -te und hält den Klub nur zur besseren Übung sämtlicher Mitglieder als eine glückliche Förderung unseres Vereins. In dieser Angelegenheit sprachen noch die Sch.Br. Kanning Johanning, Riemann u. Behnsen teils für und teils gegen die Gründung eines selbstst. Klubs. Nachdem SchBr. Bahlmann u. Wessel Schluß be-antragten, formulierte Sch.Br. Mädger seinen vorher aufgegeben Antrag und zwar: Die Versammlung mögen entscheiden, ob ein solcher Klub nach dem Gründung -Protokoll anerkannt wird. Die Versammlung erklärte sich damit einverstanden. Dem Klub sollen Scheiben und Rähmen zur unentgeltlichen Benutzung zur Verfügung gestellt werden. Prämierung der besten Schützen a/Scheiben. Dieser Antrag wird vom Antragsteller vor-läufig zurückgezogen.

Ein Antrag Kanning betrifft die Abschaffung einer Unsitte auf dem Schießstande, die darin bestehen sollte, daß die glücklichen Schützen dazu animiert werden, sich am Tresen ihren Freunden erkenntlich zu zeigen. Die Klingel die zur Teilnahme an diesen Freun-denrunden rief, soll entfernt werden.

Anschaffung von Sturmbänder für die 48er Fahne. Dieser Antrag wurde einstimmig abgelehnt, da Sch.Br. Fähnrich Buthe erklärte, stark genug zu sein, die Fahne auch ohne Unterstützung und auch bei Wind alleine tragen zu können.

Antrag Übergang zum internen Schiessen. Sch.Br. Wessel ist nach der augenblicklichen Lage für Beibehaltung der Privatschießen, da dieselben uns immer Geld einbrächten, wohingegen wir beim internen Schießen noch Geld drauflegen müßten. So sehr der Antrag berechtigt ist, bittet er die Versammlung jedoch um Ablehnung. Hoppe zieht den Antrag schon vorher vorläufig zurück.

Der Schriftführer bringt eine Einladung des Kassierers Tanzten vom Olbg. Verein zur Teilnahme an einer Dampferfahrt n/ Norderney zur Verlesung Der Vors ersuchte um rege Beteiligung und vorheri ge Meldung bei unserem Kassierer, damit dem Verein eine Preisermäßigung zu Gute kommt.

Sch.Br. Schäfer spricht den Wunsch aus, daß im Speckenbütteler Holze Wegweiser nach dem Schießstande angebracht werden. Der Schriftführer soll dieserhalb beim Magistrat vorstellig werden.

SchBr. Sekr. Fischer regt an, daß bei Ausverkauf von Nummern weitere verkauft und dafür entsprechend mehr Preise angesetzt werden, Die Versammlung erklärte sich einverstanden.

Sch Br. Kanning sr. kommt nochmals auf die Musikfrage zurück und bittet den Vorstand für das nächste Jahr sich bei Abschluß des Vertrages mit Herrn Musikdirektor Albert über die wirkliche Bestellung der vereinbarten Musiker vorzusehen.

Sekr. Fischer ersuchte um Einsendung der fehlen den Bons. Sekr Schäfer stellt für die nächste Hauptversammlung einen Vortrag über großkalibrige Gewehre in Aussicht. Sch.Br. Schäfer bringt sodann dem SchBr. Hoppe als den eigentlichen Förderer des Schießens mit Kleinkaliber ehrende Worte. Nachdem die Tagesordnung erschöpft, wurde die Versammlung geschlossen.

 

Hauptversammlung am Donnerstag den 14. Aug. 1913 im Vereinslokal Schützengarten.
Anwesend: Döscher als Vorsitzender Eisele als Schriftführer Vom Vorstand: Hptm. Meyer, Oblt, Stein, Leutn, Janssen, Sekr. Fischer 7 Feldw, Schilde Schilling + Hoppe ferner Th. Buthe, Hin. Beyes, Friedr. Beyes, B. Buthe jr. Kretschmer, Lührs, Welge, Wessel, Heinemann, Lütjohann, Mädger, Schäfer, Hoffmann, Neick, Johanning, Rohde, Sidden, K. Kanning, Alester, Bahlmann jr. Kanning jr. Bode, Carl Hoffmann, Pape, Ad. Beyes, W. Pophusen.

Der Vorsitzende eröffnete um 9 ¼ die Versammlung. Nachdem die Präsenzliste fertiggestellt und das Protokoll der letzten Versammlung verlesen, ging man zur Tagesordnung über.

1 Zu Punkt 1 wurden keine Mitglieder in Vorschlag gebracht.

2 erstattete Sekretär Fischer Abrechnung des Schießens am 27.Juli, welches mit einem Überschuß von 28,45 abschloß.

3. Zum Erntefest sollen 2 einfache Adler aufgestellt werden. Für die Scheiben lang u kurz

4. Medaillen. Wer sich an dem Medaillenschießen beteiligen will, hat für jeden Stand eine Karte von 50 Pfg zu lösen. Es wird bestimmt, daß der Schütze dem Schreiber zu melden, ob er auf Medaille oder Konkurrenzschießen will. Vor dem abgegebene Schusse können nicht berücksichtigt werden und gelten für die Konkurrenzscheibe. Die Gewinne bestehen in silbernen Löffel.

5. Der Winterball soll am Sonnabend den 10. Juni im Vereinslokal stattfinden. Das alte Comité wurde wiedergewählt.

6. Sch Br. Schäfer entledigte sich des Vortrages über großkalibrige Gewehre und erntete bei den Mitgliedern großen Beifall, sodaß der Vorsitzende Namens der Versammlung für den gehaltenen Vortrag den Dank aussprach.

7. Unter Verschiedenes wurde angefragt, wenn das Schießen im Schützengarten abgehalten werden soll. Nach kurzer Debatte wurde beschlossen das Schießen am 5.Oktbr. abzuhalten. Die Pacht beträgt 15,00 MK. Es wurde Beschwerde geführt, daß Schützenbruder die Einladung zu spät erhalten haben. Es wurde nachweislich festgestellt, daß die Einladungskarten rechtzeitig abgeschickt sind. Wenn es tatsächlich einmal vorkommt, daß der eine oder andere Schützenbruder die Karte nicht erhält, so kann der Fehler auch der Post oder in der eigenen Familie liegen. Vors. Döscher klagte über den schlechten Besuch der Versammlungen und in der Hauptsache Vereinsfestlichkeiten. Der letzte Kommers habe dieses wieder bewiesen.

 

Hauptversammlung am Sonnabend den 11. Oktbr. im Vereinslokal Schützengarten.
Anwesend: Döscher als Vorsitzender Eisele als Schriftführer Fischer als Kassenführer Hoffmann I u II, Neick, B. Buthe, Th, Buthe, C, Schilling, Hptm. Meyer, Wessel, Kretschmer Hoppe u. K. Kanning.

Vors. Döscher eröffnete um 9 ½ Uhr die Versammlung und ließ das Protokoll der letzten Versammlung verlesen, was genehmigt wurde. Da keine Neuen Mitglieder in Vorschlag gebracht wurden ging man zu Punkt 2 über. Sekretär Fischer erstattete Bericht vom Erntefest 31/8 21.Septbr u 5.Oktbr. Wenngleich beim Erntefest ein Verlust von MK 4,55 zu verzeichnen ist, so haben doch die Privatschießen 21/9 54,25; 5/10 35,90 ha 90,15 Überschuß gebracht. Es muß auch erwähnt werden, daß das Erntefest vollständig intern veranstaltet worden ist. Die Hauptversammlung hatte beschlossen, keinen Privatvogel aufzustellen, damit das ganze Fest den Vereins-charkter behält. Es wurde sodann beschlossen, am 19. Oktbr das letzte Schießen zu veranstalten und zwar wählte man den Schießstand im Schützengarten. Gewinne: Enten. Bezgl der Völkerschlachtfeier referierte Vors. Döscher über den Verlauf der Verhandlungen seitens des Magistrats mit den Vorstande des Vereins und beschloß die Versammlung, daß man sich offiziell am Fackelzug beteilitge Nach Beendigung des Fackelzuges löst sich der Zug unseres Vereins bei Admiral Brommy Hafenstr. auf Es sollen die Mitglieder extra geladen werden. Von der Einladung des Gesangvereins Konkordia wurde Kenntnis genommen und die Mitglieder ersucht sich zahlreich am Fest zu beteiligen. Da weiter nichts vorlag wurde die Versammlung, welche leider sehr schlecht besucht war, geschlossen.

 

Geschäftsbericht 1913

Am 18. Januar 1913 wurde durch die Verschmelzung der beiden hiesigen Vereine ein starker Baum geschaffen, welcher Berechtigung hat, das Deutsche Schützenwesen hier in unserem Landen zu heben und so zu stellen, daß man dereinst an die großen Wettkämpfe des Deutschen Schützenbundes und des Nordwestdeutschen Bezirksvereins teilnehmen kann. In Bezug auf die Mitgliederbewegung haben wir zu bemerken, daß nicht sämtl. Mitglieder mit übergetreten sind. Nach der nunmehr am Jahresschluß abgeschlossenen defenetiven Mitgliederliste zählt der Verein nach der Verschmelzung 2 Ehrenmitglieder 15 aktive Ehrenmitgliede 107 aktive Mitglieder hinzukommen: 1 Ehrenmitglied Senator Timmermann 3 aktive Mitglieder L. Kreese, H. Hepp, Ad. Richters 14 aktive Mitglieder. Verstorben sind Ehrenmitglied Siats u Sch Br. Harry Findorff, sodaß die Vereinsstärke sich wie folgt zusammenstellt. 2 Ehrenmitglieder (Kirschbaum, Timmermann) 17 aktive Ehrenmitglieder 105 Mitglieder 98 pass. Mitglieder Im verflossenem Jahre haben stattgefunden: 1 Jahresversammlung 5 Hauptversammlungen 10 Vorstandsversammlungen. In den Hauptvers. waren anwesend: 18/1 75 24/1 51 26/4 46 15/7 41 14/8 35 11/10 14. Man sieht also daß der Besuch der Vers. nach dem Schützenfest abnimmt, was allerdings in Anbetracht der Stärke unseres Vereins sehr zu bedauern ist, Wir richten deshalb auch dieses Jahr an die Mitglieder die dringende Bitte ebenfalls nach dem Schützenfest zahlreicher die Versammlungen zu besuchen, denn dadurch können nur unsere Vereinsinteressen gefördert werden.

Auf besonderen Wunsch unseres Hauptmanns W. Meyer wurde am 1.März ein Bierkom-mers im Vereinslokal abgehalten, welcher den Charakter einer Verbrüderung hatte. Am 15. März beteiligte sich der Verein an der 100 Jahrfeier an der Franzosenbrücke. Das erste Eröffnungsschießen fand am 4. Mai statt. Das Hauptschützenfest u die Nachfeier fanden am 18/19 und 25.Mai statt, woran sich die Schützenbrüder zahlreich beteiligten. Wenngleich des Wetter kalt, also als ungünstig zu bezeichnen war, herrschte doch allgemein gute Stimmung. Der Kassierer mußte zur Bestreitung der Unterbilanz des Schützenfestes leider einen Braunen der Vereinskasse entnehmen.

Die Königswürde errang Fahnenjunker H. Meyer Vizekönige wurden die Sch Br. Ehrenmitgl. Stute u. Robert Leppin.

In Anbetracht ihrer 25jährigen Mitgliedschaft wurden die Schützenbrüder Heinr. Hepp, Ad. Richters u L Krax zu Ehrenmitgl. ernannt und dementsprechend während der Festtafel mit dem Erinnerungszeichen des Vereins dekoriert. Ferner wurde Herr Senator Timmermann in Anbetracht seiner Verdienste um den Verein die Ehrenmitgliedschafts-Urkunde überreicht. Herr Timmermann ist Dezernent unseres Parkes Speckenbüttel. Zum 16.Juni hat unser Verein ein gemeinschaftliche Feier mit dem hiesigen Militärvereinen angeregt um das Fest des 25jährigen Regierungsjubiläums unseres Kaisers würdig zu begehen. Das Fest gelang vorzüglich. Am 15 Juni beteiligten sich die Sch.Br. Finke, Richters Bahlmann, Thielbar u Eisele am Bezirksschießen in Bremen. Die Beteiligten haben eingesehen, daß man zu solchen Wettschießen viel mehr trainieren muß. Aus diesem Grunde hat sich unter den Mitgliedern eine Übungsmannschaft auf Klein Kaliber zusammengescharrt.

Am 4.august fand das Königskommers im Vereinslokal statt, Das Erntefest wurde voll-ständig intern veranstaltet, sodaß nur die pass. Mitglieder mitschießen konnten. Das Fest ist ebenfalls gut verlaufen. Am 18. Oktober beteiligte sich der Verein an dem Fackelzuge der Völkerschlachtfeier. Am 10.Januar 14 veranstaltet der Verein sein Wintervergnügen, welches in allen Teilen gut verlief und auf Grund der vorzüglichen Arran-gierung noch MK 28,- Überschuß erzielte, was in Vorjahren stets Geld kostete.

Wir schließen den Bericht mit dem Wunsche der Schützen Verein möge ferner wachsen, blühen u gedeihen.

 

Jahresversammlung am 29. Janr. 1914 im Vereinslokale Schützengarten
Es waren anwesend vom Vorstand: Rud. Döscher als Vorsitzender Oscar Eisele als Schriftführer ferner Hptm. Meyer, Oblt. Stein, Feldw, Appelkamp & Schilde, Fischer, Hoppe, Schilling, H. Meyer. Die Schützenbrüder Schäfer, Johanning, Struckmeyer Hohn, Knoop, Dassler, Lütjohann, Wessel, Welge, Lührs, Bahlmann I u II, Schildhauer, Winkelmann Lührs, Blank, Gerdts, Bode, Hinz, Buthe, Tiedemann Richters, K. Kanning, Seebeck, Stender, Sidden, Kanning jr. Stute, Hadeler, Jantzen, Kretschmer, Hoyer, K. Waller, J. Meyer, v. Brökel, W. Krönke, Peine, Heydolph, B. Steffens, F. Beyes, Th. Buthe, H. Steffens, Alester, Hoffmann, Fr. Rohde, Th. Rabbe, Neick, Ad. Beyes Kräse, Fr. Marwede, L. Höcker, H. Behnsen, Pape Sehre, Juhren, Seeber, Rehn

Nachdem Vors. Döscher um 9 Uhr mit dem Neujahrsgruß die Versammlung eröffnete, gedachte er zunächst unseres Kaisers und ersuchte die Mitglieder in das Kaiserhoch mit einzustimmen. Des weiteren teilte der Vorsitzende mit, daß der Verein kurz vor Jahresschluss zwei ehrenwerte Schützenbrüder u zwar Schützenbruder Harry Findorff u Ehrenmitglied Carl Siats durch den Tod verloren hat. Die Anwesenden ehrten des Andenkens der Verstorbenen durch Erheben von den Sitzen.

Der Schriftführer verlas das Protokoll der letzten Hauptversammlung, welches ge-nehmigt wurde, Die Präsenzliste wurde verlesen u genehmigt Als 1.Punkt der Tagesordnung wurden folgende Herrn als aktive Mitglieder ihrem Antrage gemäß aufgenommen: Restematem Th.Peine, früher passiv Selterw.Fabr.Fr. Mangels Vollz. Beamter Mendte Maurer Joh. Ruge. Die Schützenbrüder Mädger & Matthas sind ihrem Antrage gemäß zu den pass. Mitgliedern übergeschrieben worden.

Sodann erstatte Sekr. Eisele seinen Jahresbericht und Sekr. Fischer den Kassenbericht. Letzteren müssen wir leider wegen des Defizits von MK 250,59 als nicht gerade günstigen Abschluß bezeichnen. Der Winterball hat einen Überschuß von MK 28,63 gebracht. Das Fest ist in jeder Beziehung gut verlaufen. Die Revisoren haben die Kasse u. Belege geprüft und beantragte namens derselben Sch.Br. Lührs dem Kassenführer Fischer Entlastung zu erteilen, was geschah.

Vors. Döscher lobte bei dieser Gelegenheit die Verdienste der beiden Sekretäre, was die Versammlung durch Erheben von den Sitzen ehrte. Dann schritt man zu den Vorstandswahlen Vorsitzender Döscher, welcher turnusgemäß auszuscheiden hatte, wurde auf Antrag des Hptms Mayer per Akklamation einstimmig wieder auf 3Jahre gewählt.

Die weitere Wahl zeitigte folgendes Resultat: Zum Hauptmann Willi Meyer einst wiedergew. Zum Oberleutnant Ludw. Stein einst wiedergew. Zum Leutnant u. Gerä-tewart Carl Schilling neu gewählt. Zum Feldwebel B. Appelkamp einst wiederg. Zum Vizefeldwebel C. Schilde einst wiederg zu Beisitzer Hoppe wiedergewählt. D. Wessel H. Lütjohann zu Fähnrichen Th. Buthe & W. Krönke Fahnenjunker J. Meyer, H. Steffens P. Kempfe, H, Meyer wiederg. Zu Oberschützen Struckmeyer, Pape, Kanning v. Brökel, Bahlmann Das Schiedsgericht Der engere Vorstand Hptm. Meyer, Sch.Br. Wessel Marwede u Sidden. Ersatzmänner K. Kanning, W. Stute Aufnahmekommission Der engere Vorstand Obersch. Bahlmann, Hoffmann. Seebesse, Hoppe Rechnungsprüfer Lührs, Welge. Als Vereinslokal für dieses Jahr wurde der Schützengarten Lehe wiedergewählt. Es soll am 26.4. Privatschießen 17/5 int Scheibenschießen, 7/6 Schützenfest 2/8 Privat-Schiessen, 30/8 Erntefest, 20/9 Privatschiessen 11/10 Schlussschießen abgehalten werden. Der Tambour Major Seeber mit Unterstützung des Tambours Rohde will versuchen zum Schützenfest ein gutes Korps zu schaffen. Der Jahresbeitrag wurde auf 10 MK gelassen. Sch Br. Sidden zieht seinen Antrag Fahnenfonds in Anbetracht der augenblicklichen schlechten Finanzlage vorläufig zurück. Die Versammlung genehmigt den Antrag des Vorstandes, daß der jeweilige König während seiner Amts Dauer einen Säbel trägt. Der Säbel ist dem Bestande zu entnehmen.

Die Fahnenjunker sollen in Zukunft statt Hirschfänger auch Stechdegen tragen. Die Degen sind auch vorrätig. Es wird auf Antrag des Sekr. Eisele beschlossen, daß die Ehrenmitglieder, welche 25 Jahre Mitglied gewesen ein Diplom überreicht wird. Auf Antrag Sch Br. Wessel soll trotzdem die Medaille beibehalten werden.

Ein Antrag bezgl des Mitführen der Fahnen brachte Sidden ein indem er wünschte, daß beim Ableben eines früheren Gildeschützen die Gildefahne mitgenommen wird. Diese Debatte zeigte unliebsame Folgen und wurde der Antrag wegen seiner Unzugänglichkeit abgewiesen. Ein Antrag Pape wurde weil er das Schützenfest der kl Schützen betrifft zurückgestellt.

 

Hauptversammlung am 19. Febr 1914 im Vereinslokal.
Anwesend: Aug. Johanning, Buthe, Th, Sidden, Hoppe Bode, Krein, Peine, Schäfer, B. Buthe, Holzapfel, Sebesse, Holm, Pape, Kempfe, Meyer, H W. Meyer, Wessel, Hoffmann, Rabbe, Alester; Engel, Winkelmann. Rohde, Bahlmann, Hoyer, Appel-kamp, Meyer II, Schilling, Döscher Eisele, Lütjohann, Fischer, Neick, Leppin, C. Kanning, Schilde, F. Kanning, Westphal

Vors. Döscher eröffnete die Sitzung um 9 ¼ Uhr Nachdem Protokoll verlesen, ging man zum Hauptpunkt das Schützenfest über. Vors. verlas das erste Schreiben des Landrats. Die Ablehnung des Budenplatzes und ein zweites die nachträglich erteilte Genehmigung. Das letzte Schreiben sei lediglich auf Anordnung des Herrn Reg.Präsidenten in Stade gesandt, weil eine Deputation die Herrn Hptm. W. Meyer u. Leutnant C. Schilling eine Unterredung dort gehabt haben. Vors. Döscher erteilte Hptm. Meyer das Wort zur Berichterstattung, welches Hptm. Meyer sich entledigte. Vors. sprach namens der Versammlung beiden Schützenbrüdern den Dank aus. Leutnant Schilling betonte noch, daß an dieser Arbeit sich auch der Schriftführer beteiligt hätte, denn sonst wäre die Antwort wohl nicht so schnell eingegangen. Sekr. Eisele verlas dann das vom Vorstand vorzuschlagende Arrangement des diesjährigen Schützenfestes, welches an bloc angenommen wurde.

Dem Vorstand wurde es überlassen, falls der 7, 8+9Juni nicht genehmigt werden sollte oder falls die Tage für die Budenbesitzer nicht günstig sein sollte, das Fest zu verlegen. Ein Antrag Hptm. Meyer das Festessen im Schützengarten abzuhalten, wurde nach kurzer Debatte abgelehnt, will es eben nicht geht, denn das Fest darf nicht getrennt werden.

In die Budenkommission wurden gewählt außer dem engeren Vorstand, die Schützenbrüder Kempfe, Seebeck & Mädger, sowie der Magistratsbauführer Reinen.

Die Schießstandsarbeiten sollen auf Antrag Westphal mit der Zeitrechnung vom 1.Jan bis 21 Dezbr. vergeben werden. Der Einladung des Sch V. Loxstedt soll Folge geleistet werden. Die Remb. Seeber & Rohde sollen zur nächsten Vors. Sitzung geladen werden. Ein Antrag Schäfer bezgl. Probierscheiben langer Stand wurde zur nächsten Versammlung zurückgestellt. Ein Antrag Wessel, daß die Schützenbr welche pass. Mitgl. vorschlagen, den ersten Beitrag selbst zu entrichten haben, falls derselbe nicht zahlt.

 

Vorstandssitzung am 5. März 1914 bei Heinr. Meyer, Gärtnerstr.
Anwesend: Hptm. Meyer, Ltn. Schilling Wessel, Mädger, Remien, Kempfe Eisele, Rohde, H. Meyer, Hoppe Seebeck & Döscher.

Da das Schützenfest am 7.6. nicht gewünscht ist wurde das Fest auf Antrag Mädger 14 Tage nach Pfingsten verlegt. Dem Magistrat u Rennverein soll Mitteilung davon ge-macht werden. Auf Antrag Wessel soll bei der Polizei beantragt werden, daß 2 Schankbuden gestattet sind. Die Buden sollen auf Antrag Wessel mit Genehmigung des Magistrats vom Bauführer Reinen vermessen und auf das Platzgeld 20 Pfg, per qm u Tag einkassiert werden. Die Hydranten sollen rechtzeitig bestellt werden. Es sollen ferner vorgeschlagen werden: 3 Doppeladler, 1 Festscheibe 80 mit 4 Med. aufzustellen. Für langen Stand soll nur Konkurrenz vorgesehen werden. Probierscheibe 5 Pfg Dauerkarte 50 Pfg. Passive Schützen und Fremde können am ganzen Schützenfest nicht mit-schießen. Wegen Stiftung eines Ehrenpreises soll der Schriftf. an Joost + Kirschbaum schreiben. Beim vorjährigen Schützenfest haben zur Unterstützung des Trommler u Pfeiffenkorps 2 Feuerwehrbeamte mitgewirkt, wofür insges. 12 Mark zu zahlen waren. Tamb. Seeber soll Bericht darüber erstatten. Zum Schützenfest beabsichtigt Sch Br. Hoppe dem Verein folgendes Angebot zu machen: An Stelle der sonst üblichen Regulateurn will er für Rumpfgewinne dem Verein 3 neue Schützengewehre, Hinterlader für den Preis von MK 60,– einkaufen, mit dem Vorzug, fall Schützen ein Gewehr nicht haben wollen, dasselbe gegen Waren zum Verkaufspreise von Mk 105 umtauschen zu können. Als Lunch für Montag mittag des Schützen festes wurde angenommen: Buillon mit Einlage Gemüsegang m/ Braten Compot u Salat Convert 2,–. Es sollen aus der Vereinskasse für die beiden Scheiben je 30 Mk aus der Vereinsk. entnommen werden. Der Hauptversammlung soll vorgeschlagen werden 3 Doppeladler u 1 Festscheibe 80m. mit 4 Medaillen aufzustellen Langer Stand: Konkurrenzschiessen.

 

Hauptversammlung am 28. März im Vereinslokal Schützengarten.
Vors. Döscher, Schriftf. Eisele ferner anwesend: Hptm. Meyer, Oblt. Stein, Ltn. Schilling, Vorst Mitgl. Fischer, Hoppe, Wessel, u. H. Meyer, Lütjohann vom Vorstand. F. Buthe jr., Th. Buthe, Rohde, Kretschmar, Alester, v. Brökel, Neick, Thielbar, Eden, Schäfer, Schild-hauer Winkelmann, Peine, H. Beyes, A. Bode, Leppin, Hoffmann, Joh. Meyer, B. Steffens, Sidden, Kopka, Welge, F, Beyes.

Der Hauptversammlung ging eine Vorstandssitzung vorauf, welche bezüglich des Schützenfestes, das vom Schriftführer Eisele ausführlich beschriebene Festbuch an bloc annehmen und bezüglich der einzelnen Punkte der Hauptversammlung empfehlen soll. Vorsitzender Döscher eröffnete die Hauptversammlung um 9 ¼ Uhr und gedachte zuvor mit kurzen Worten der verstorbenen Mitglieder Friedrich Riemann & Senator Wicht. Die Versammlung ehrte das Andenken der Verstorbenen durch Erheben von den Sitzen. Nachdem das letzte Protokoll verlesen, besprach Vors die Veranstaltung des diesj. chützenfestes und gab dabei bekannt, daß von Seiten des Vorstandes ein Festbuch ausgearbeitet sei und beauftragte den Schriftführer die mächtigen Sachen, welche die Generalversammlung erst zu beschließen habe Zug für Zug vorzulesen. Der Vorschlag es Vorstandes wurde einstimmig angenommen und zwar wie folgt:

Sonntag, den 14 u Monat 15 Juni offizieller Aus- u Einmarsch. Montag Frühstück bei Peine Bootshaus Mittag bei Lesche. Dienstag 16 Juni 3 Uhr nachm. Volksbelustigung der Kinder u Kränzchen abends offizielle Festtafel mit Königskrönung u. Gewinnverteilung Dekorierung der Jubilare. Aufgestellt werden: 3 Doppeladler 2 Festscheiben 80 + 175 m je 2 Meisterscheiben 80 + 175m 2 Probierscheiben 80 + 175m Der Preis für die Schiesskarte, einschl. der beiden Festscheiben beträgt MK 4,50

Der Vorschlag des Vorstandes 3 Schützengewehre von Ernst Hoppe anzukaufen für MK 65,- wurde angenommen und hat SchBr. Hoppe die Gewinne gegen Waren im Werte von 105 Mk auf Wunsch umzutauschen. Die Übrigen Vogelgewinne wurden so beschlossen, bis auf Hauptkrone, welche wie in früheren Jahren 1 Teelöffel mehr erhält. Auf Festscheibe 80 m sollen 3 Schuss abgegeben werden und müssen diejenigen Schützen, welche gleiche Ringzahl haben, sich abzustechen.

Auf Festscheibe 175m soll auf Vorschlag des Sch Br. Kopke Cartonschießen sein. Es werden 3 Schuß abgegeben und wird mittels eines Teilermessers der beste Schuß ermittelt du auf Grund der Gewinnliste bewertet. Auf beide Scheiben soll je 10 Ehrenpreise ausgeschossen werden und erhalten die besten Schützen jeder Scheibe noch Medaillen. Zu Musikleistungen sollen aufgefordert werden, Offerten abzugeben. Otto Albert Matr. Artl. Deutsch Mus. Vereinigung Die Versammlung beschloß folgendes Menü zur Festtafel: Königin Suppe, Steinbutt m/ Butter, Schinken m/ Spargel, Kalbsbraten Kompott, Salat, Eis. Sch Br. Welge brachte eine Neuerung der Klingelleitung vor und erklärt sich bereit diese Umänderung zum Schützenfest unentgeltlich vorzunehmen, was die Versammlung mit Dank annahm.

Eine Einladung des Vereins ehem. Kolonialtr‘ mußte leider abgelehnt werden, da der Verein an diesem Tage Schießen veranstaltet. Eine Einladung des Sch Vereins Alfstedt wurde den Mitgl. empfohlen. Ein Antrag Schildhauer bezgl. Bestrafung der Ehrenmitglieder bei Fahlen bei Beerdigungen wurde bis zur Jahresves. zurückgestellt. Der Kassenführer wurde angewiesen MK 12,– an zwei Feuerwehrleute zu zahlen, welche voriges Jahr beim Trommler – u Pfeifferkorps ausgeholfen haben.

 

Hauptversammlung am 23. Mai 1914 im Vereinslokal Schützengarten.
Anwesend :Vorsitzender Döscher Schriftführer Eisele Fischer, Rademacher, Schäfer, Sidden, Hoffmann Reider, Holm, Holzapfel, Kanning jr., Buthe jr. Ruge, Bode, K. Waller, Rhode, Th. Buthe, H. Seebeck, Albert, Kempfe, Lührs, Stute, Lütjohann, Heinemann, Wessel, Hoppe, Neick, C. Kanning, F. Beyes, Alester Appelkamp, Hoyer, Hptm. Meyer, Pape.

Vorsitzender Döscher eröffnete am 9 ¼ Uhr die Versammlung und begrüßte die Erschienenen. Als neue Mitglieder wurden aufgenommen Otto Reider i/Fa. Fr. Riemann, Lehe aktiv W. Neef Bremerhaven aktiv Heinr, Herzog, Lehe, als passiv.Der nächste Punkt die Vergebung der Musik für das diesjährige Schützenfest wurde in die Debatte gezogen. Musikdirektor Albert verlangt 216 Mk. Die Matr. Artl. Kapelle verlangt 228 Mk. Die Musiklieferung wurde dem Mindestfordernden Otto Albert übertragen. Meinungen der Sch. Br. Wessel für und Sch Br Lührs gegen Beibehaltung der Königsständchen fanden insofern Erledigung, daß die Versammlung beschloß die Ständchen, eine althergebrachte Sitte, beizubehalten. Sch.Br. Kempfe stellte daraufhin den Antrag, daß das Königsständchen mit der sog. Schützenfestlieferung nicht zu tun haben soll, sondern es dem engeren Vorstand zu überlassen über die Königsständchen selbstständig Bestimmungen zu treffen. Der Antrag wurde angenommen.

Ebenfalls die Silberlieferung war schwer zu regeln. Es hatten eingereicht: C. Schomaker, Lehe 11,7, E. Lührs 11,8 A. Reichard 11,8 W. Stute 11,9

Als Mindestfordernder hätte dem Sch.Br. Schomaker die Lieferung übertragen werden können, wenn nicht aus der Versammlung heraus gegenteilige Meinungen zur Sprache kamen. Verschiedene Schützenbrüder betonten deutlich, die SchBr. Reichard und Schomaker überhaupt keine Festlichkeiten, ebensowenig auch keine Privatschießen unterstützten. Um jedoch kein Mißbehagen heraufkommen zu lassen, wurde auf Antrag des Sch. Br. Eisele, da die Differenz der eingereichten Preise so minimal ist, daß die Versammlung per Stimmzettel entscheidet, wem die Lieferung zu fallen soll. Die Abstimmung ergab, daß dem Sch. Br. Lührs das Silber für 11,8 pfg p Gr übertragen wird. H. Seebeck hat das Menü, welches vom Verein vorgeschlagen wurde(s. frühere Vers.) für den Preis von MK 3,50 pro Kopf angenommen.

Für Kinderbelustigungen während des Schützenfestes sollen dem Feldwebel Appelkamp 20 Mk überwiesen werden. Es wurde ferner beschlossen am Probierstand nur Dauerkarten á 50 Pfg zu verabfolgen. Hptm. Meyer berichtete noch eingehend über die Fahnenweihe in Loxstedt. Es ist selbstverständlich, daß es kein Spaß macht als wohlbe-stallteter Hauptmann u. Kompagnieführer bei einer solchen Feier mit 7 Gardisten anzukommen. Aus diesem Grunde wird es den Besuchern der Versammlungen ans Herz gelegt, wohl zu überlegen ob es Zweck hat, sich an der zu veranstaltenden Feier zu beteiligen oder nicht, da durch eine evtl. schwache Beteiligung das Ansehen unseres starken Vereins herabgewürdigt werden kann. Im Anschluß hieran wurden die Schieß-Nummern ausgelost.

 

Zur Beachtung !!

Infolge Ausbruchs der Feindseligkeiten Deutschlands mit Frankreich, Russland und England und die am 1. August vom Kaiser angeordnete Mobilmachung der Deutschen Armee u. Marine ist die angesetzte Hauptversammlung bis auf weiteres verschoben.

R. Döscher Oscar Eisele

Vorsitzender Landeswehrmann II. Aufgebot

Hauptversammlung am Sonnabend den 5. Dezember 1914 im Vereinslokal Schützengarten.
Anwesend: Hauptm. W. Meyer als Vorsitzender Kassierer Fr. Fischer stellv. Schriftf. C. Schilling ferner vom Vorstand: Stein, Wessel, Schilde, Hoppe, Alester die Schüt-zenbrüder Beckmann, Schäfer, Holm, Schildhauer Winkelmann, Heinemann, Neick, Th. Buthe, Pape Hinr. Meyer, H. Beyes, C. Waller, Fr. Kanning jun. Bode Struckmeyer, Hoffmann, Hoyer, H. Steffens, Lührs, Sidden, B. Steffen, Bahlmann, Kretschmar.

Da der Vorsitzende R. Döscher nicht erschienen war, eröffnete der Hauptm. W. Meyer um 9 Uhr die Versammlung & ermahnte die Mitglieder heute in der ernsten Zeit recht kurze Beschlüsse zu fassen. Hauptm. Meyer erwähnte, daß 24 unserer Mitglieder zu den Fahnen gerufen sei & wünschte daß auch alle übrigen Schützen gern + willig, wenn nötig sich dem Vaterland zur Verfügung stellen + forderte der Vorsitzende zur Bekräftigung dieser Worte die Anwesenden auf, ein 3fach donnerndes Hoch auf unseren obersten Kriegsherrn + seine Truppen auszubringen.

Zu Ehren der verstorbenen Schützenbrüder B. Buthe, sen. Hashagen, Tiedemann & Rie-mann erhoben sich die Mitglieder von Ihren Sitzen. Darauf erstattete der Kassenführer Fr. Fischer Abrechnung über die stattgefundenen Schiessen sowie Schützenfest, welch Letzteres leider wieder mit einem kleinem Deficit abschließt, doch sind sonst die Ausgaben auf das Nötigste beschränkt worden. Kassenbestand M 138,47 wovon aber noch Bundesgelder & Vereinsbote zu bezahlen sind, so daß die Aussichten für die Zukunft als günstiger zu bezeichnen sind. Schützenbruder Lührs hat die Abrechnung geprüft & alles in Ordnung befunden, so daß dem Kassierer Entlastung erteilt wird, In Punkt 3, betreffs der Pachtung des Schießstandes wünscht Hauptm. Meyer daß wir möglichst gute + sichere Bedingungen vom Magistrat erhalten. besonders genaue Festlegungen der Rennen, damit wir nicht wieder in Ungelegenheiten mit dem Rennverein kommen & genötigt werden etwaige angesetzte Schießen verlegen zu müssen oder ganz ausfallen zu lassen.

Schtzbr. Schildhauer glaubt, daß nicht die Schuld an dem Rennverein liegt, da die Renntage vom Union – Klub bestimmt werden. Hauptm. Meyer bestreitet dies + hält es für das Beste, durch einmalige Festlegung unseres Schützenfestes die Sache zu schlichten, dann sonst können wir nie einen gut besetzten Budenplatz bekommen, um so uns eine Einnahme – Quelle zu sichern.

Vorst.M. Wessel möchte lieber sich mit dem Union – Klub in Verbindung setzten, um die Sache in Güte zu regeln. Oberltn. Stein schlägt vor, unser Schützenfest zu verlegen, um damit alle Schwierigkeiten aus dem Wege zu gehen. Haupt Meyer glaubt aber die größte Rücksicht auf die Budenbesitzer nehmen zu müssen & einen festen alljährigen Tag zum Schützenfest anzusetzen.

Kassierer Fischer legt die Verhältnisse & Zeiten der Budenbesitzer kurz klar. Schtzbr. B. Buthe wünscht den Sonntag 14 Tage nach Pfingsten festzuhalten, & daß die Buden bei Zeiten bestellt würden.Vorst M Wessel wiederlegt dies in kurzen Worten. Schtzbr. Schildhauer stellt den Antrag dem Vorstand die Sache mit den Buden zum Schützenfest zu überlassen, was einstimmig von der Versammlung beschlossen wird & soll der Vorstand in der nächsten Hauptversammlung Bericht hierüber erstatten.

Zu Punkt 4 schlägt Kassierer Fischer vor, die im Felde befindlichen Schützenbrüder von Beiträgen + sonstigen Abgaben vollständig zu befreien, was gern einstimmig genehmigt wird. Hptm. Meyer rügt daß so wenig Interesse bei Begräbnissen von verstorbenen Schützenbrüdern gezeigt wird, bittet daß eine Strafe von „Einer Mark“ für Fehlen bei Beerdigungen gezahlt wird. Oberltn. Stein ersucht bei den jetzigen schweren Zeiten nicht so streng mit dem Einkassieren von Beiträgen + Strafgeldern zu verfahren.

Nachdem Hauptm. Meyer nochmals auf dem schlechten Eindruck einer schwachen Beteiligung bei einer Beerdigung hinweist, wird eine Mark Strafgeld für Fehlen zum Beschluß erhoben.,Schützbr. Th. Buthe stellt den Antrag mit dem Beitragsgeld bis zur Beendigung des Krieges zu warten. Doch glaubt Hauptm. Meyer daß besser jedem die Gelegenheit gegeben wird zu zahlen oder schuldig zu bleiben, was aber von verschiedenen Seiten als nicht geeignet angesehen wird.

Kass. Fischer erwähnt aber, daß wir unbedingt einige Beiträge einziehen müssen, um laufende Ausgaben zu decken und wird beschlossen, daß jeder dem es möglich ist, seinen Beitrag bezahlt. Vorst.M. Hoppe schlägt vor Liebesgaben dem im Felde stehenden Schützenbr zu senden & stimmt diesem Schütz Lührs mit warmen Worten zu. Inzwischen erscheint unser diesjähriger Schützenkönig Ferd. Alester in Feld – Uniform & wird mit einigen begrüßenden Worten vom Hauptm. Meyer empfangen. Schützbr. F. Kanning jun. befürwortet ebenfalls die Sendung von Liebesgaben + überbringt zugleich beste Grüße von alten im Felde stehenden Schützenbr., die sich über die bereits gesandten Liebesgaben des Schießklubs sehr gefreut haben. Vorst.M Wessel schlägt vorm eine Kommission bei den acitven Schützenbr. Vorsprechen zu lassen + die Liste zur Einzeichnung vorzulegen. Vorst.M. Hoppe wünschst gleich in der Versammlung mit der Einziehung des Gelder unter den Anwesenden zu beginnen. Schützbr. Heinemann möchte die erste Hälfte des Beitrages als Liebesgaben verwenden. Oberlt. Stein glaubt besser durch Büchsensammlung mit freiwilligen Beiträgen Gelder zu beschaffen. Schtzbr. Kanning jr. befürwortet die Herumreichung einer Liste, was Vorst.M. Hoppe unterstützt & wollen die Schützenbr. Holm & + Th. Buthe gern mit der Liste bei den activen Mitgliedern herum gehen, was allgemein angenommen & Beifall findet.

Hauptm. Meyer ersucht um Vorschläge für die Höhe der Kosten eines jeden Liebes-pakets. Schütz Lührs möchte lieber einen bestimmten Betrag festsetzen, ohne der Mildtätigkeit Grenzen zu setzen. Vorst. Wessel schlägt vor eventuell einen Aufschlag auf den Beitrag zu erheben.

Nachdem noch verschiedene Meinungen angesprochen, bittet Hauptm. Meyer diesen Punkt nicht länger zu erörtern, sondern freudig möge Jeder nach seinen Kräften dazu beitragen, um die im Felde stehenden Schützenbr. Eine Freunde zu machen, doch wird noch von verschiedenen Schützenbr. Vorgeschlagen mit den Liebesgaben bis nach Weihnachten zu warten, was auch beschlossen wird.

Da jetzt die Urlaubszeit unseres anwesenden Königs Ferd. Alester abgelaufen, widmet diesem der Hauptm noch recht freundliche Worte + bringt ein kräftiges Hoch auf unseren Schützenkönig aus. Hierauf verliest Haupt, Meyer eine Karte an den Verein aus dem Felde von Schützbr. Fr. Buthe & eine solche von Schützbr. Reider, die mit bestem Dank empfangen werden. Hauptm. Meyer erwähnt noch die Anwesenheit unseres im Felde in Russland stehenden Schriftf. O. Eisele + wünscht ihn + allen anderen fürs Vaterland kämpfenden Schützenbrüdern recht glückliche gesunde Wiederkehr + schließt mit warmen Worten für unsere Zukunft die Versammlung um 11 Uhr.

 

Vorstandssitzung 30. Dezember 1914 im Lokale des Sch. Br. Fischer Langestr.
Anwesend: R. Döscher als Vorsitzender C. Schilling stellv. Schriftführer ferner Kassierer Fischer, Wessel, Hoppe, SchBr. Holm.

Der Vorsitzende eröffnete um 9 Uhr die Versammlung + stellte dem Sch.Br. Holm den besten Dank des Schützenvereins ob für seine Bemühungen um die Sammlung der Lie-besgabengelder, die die erfreuliche Summe von 161 Mark ergeben hatten. Es wurde beschloßen, dem im Felde stehenden 26 Schützenbrüdern als erste Gabe ein Paket zu senden, enthaltend: 1. Fl. Cognac, Tee, Zucker, Cigaretten +1 Feuerzeug oder ein Paket mit 10 Cigarren im Werte von 1 M Ferner soll sie Generalversammlung die sonst im Januar jeden Jahres abgehalten wird, vorläufig wegen des Kriegszustandes verschoben werden. Da weiters nicht vorlag wurde die Versammlung geschloßen

 

Vorstandssitzung am 30. Januar 1915 im Lokal des Schützbr, Fr. Fischer, Langestr.
Anwesend: Kassierer Fischer, stellv. Schriftf. Schilling Vorstandsmitglieder Hoppe + Schilde.

Es wurde beschlossen, als weitere Liebesgaben den im Felde stehenden 26 Mitgliedern zu senden: Ein Paket enthaltend eine electr. gute Taschenlampe Ein Paket enthaltend: 1 Dose Maggi Würfel 1 Dose Sardinen, 1 Käse, 2 Lichte + 1 St. Seife Die diesjährige Generalversammlung soll am Mittwoch den 10, Februar im Vereinslokal Schützengarten abgehalten werden mit folgender Tagesordnung: Jahresbericht, Kassenbericht Revisionsbericht, Wahl des Vorstandes + der Chargierten,Bericht über Schützenwesen.

 

Geschäftsbericht, abgefaßt von C. Schilling als stellvertretenden Schriftführer
Die im Januar 1914 ausgesprochenen Erwartungen hinsichtlich reger Beteiligung und lebhafteres Interesse für unseren Schützenverein, hatten sich in der ersten Hälfte des Jahres gut erfüllt, leider wurden aber die Bestrebungen des Vereins durch den Weltkrieg und durch die in folge dessen entstandene Moblisationsorder fast gänzlich Lahm gelegt. Alle Schießen und Vereinsfestlichkeiten mußten ausfallen. 28 unserer aktiven Schützenbrüder wurden zu den Fahnen einberufen. Es sind dies Hauptmann W. Meyer, Oberleutnant Stein, Schriftführer O. Eisele , der diesjährige Schützenkönig H. Alester, ferner C. Kanning, Fr. Blanck, W. Buthe, Chr. Thielbar, H. Behnsen, Fr. Buthe, W. Henze, A. Beyes, L. Schrader jun., Fr. Beermann, Joh. Thieben, F. Lühs G. Krönke, D. Sanken, C. Welge, Fr. Rohde, Ch. Eden, Fr. Beyes, Fr. Wallenstein, H. Heider, H. Peine W. Reider, J. Kipp, L. Ahmels

Davon sind leider Schützenbruder Fr. Buthe in Russisch-Polen am 30. Nov. 1914 gefal-len und Fr. Wallenstein in Gefangenschaft geraten.

Der Verein zählte im Jahre 1914 mit Einschluß der Kriegsteilnehmer 17 Ehrenmitglieder, 105 aktive und 98 passive Mitglieder. Verstorben sind die Schützenbrüder Friedrich Riemann, Tiedemann, Fr. Buthe, B. Buthe sen. Joh. Hashagen Eingetreten sind im Laufe des Jahres 5 aktive Mitglieder.

Am Hauptschützenfest fand die Feier der 50jährigen Vereinzugehörigkeit L, Köppel und die Aufnahme D. Wessel wegen 25jähriger Vereinzugehörigkeit in die Ehrenmit-gliedschaft statt. Stattgefunden haben 5 Versammlungen und 10 Vorstandssitzungen. Ueber die stattgefundenen Schießen ist folgendes zu bemerken: Das erste Schießen fand am 26. April statt, den ein Privatschießen am 17. Mai folgte. Das Hauptschützenfest fand am 14,15 und 16 Juni statt, Die Feier fand in folgender Form statt. Auf dem Marktplatz beim Rathause wurden mit Genehmigung der Gemeindekollegien und nach Ablehnung des Landrats, aber mit Zustimmung des Regierungspräsidenten , die Vergnügungsfeier das Volksfest etwa 20 Marktbuden aller Art aufgestellt. Leider hatten wir große Schwierigkeiten mit den Marktbeziehern zu überwinden, weil durch den ablehnenden Bescheid des Landrats die ganze Budenangelegenheit so sehr verzögert ward, daß die Marktbezieher bereits ihren festen Reiseplan und Zeiteinteilung geregelt hatten, ohne, daß sie von unseren Schützenfest Notiz nehmen konnten. An den beiden ersten Tagen des Schützenfestes wurden Ausmärsche veranstaltet. Abends marschierten wir beim Dunkelwerden mit Musik zum Budenplatz, wo wir uns auf dem Marktplatze, sowie bei Seebeck und Kempfe noch mehrere Stunden amüsierten.

Am Dienstag den 16. Juni fand abends acht Uhr das Festessen, die Krönungsfeier, Gewinnverteilung mit nachfolgendem Ball statt, woran mehrere Mitglieder der Gemeindekollegien, viele Bürger und Damen teilnahmen. Ohne jeden Zwischenfall verlief das schöne Fest und glauben wir annehmen zu können, daß wir mit der Veranstaltung desselben das richtige getroffen haben.

Geschossen wurde nach 3 Doppeladler. Schützenbruder Alester errang die Königswürde und die Schützenbrüder Ahmels und Heydolph wurden Vizekönige. Außerdem ward ge-schossen nach 2 Festscheiben auf 80 + 175 m je 2 Meisterscheiben auf 80 + 175 m, 2 Probierscheiben auf 80 + 175 m Leider ist aber auch in diesem Jahre das finanzielle Er-gebnis immer noch den Erwartungen zurückgeblieben und muß in Zukunft darauf gesehen werden, daß sich mindesten Einnahmen und Ausgaben decken. Am 12. Mai 1914 beteiligte sich Verein an der Fahnenweihe des Schützenverein in Loxstedt. In Folge der eingetretenen Mobilmachung muß selbstverständlich alle weiteren Schießen und Vereinsfestlichkeiten unterbleiben.

Wir haben die felsenfeste Zuversicht daß unser braves herrliches Kriegsheer unter der zu vertrauenden Heeresführung den glänzenden Sieg über unser Feinde erringen werden. Einen Sieg der den Feinden zwingt niemals Deutschland wieder anzufassen und ihm seine Rechte beschneiden zu wollen. Alsdann wird unser Vaterland neu aufblühen und in den Schützenvereinen wird ein neuer Geist getragen mit vaterländi-scher Gesinnung einziehen, der das Schützenwesen zu neuer kräftiger Entwicklung bringen wird.

 

Jahresversammlung, am 11. Februar 1915 im Schützengarten
Anwesend sind: R. Döscher als Vorsitzender E. Schilling als Protokollführer ferner vom Vorstande Fr. Fischer, D. Wessel, E. Hoppe. B. Appelkamp, C. Schilde, Lütjohann, sowie die Schützenbrüder Westphal, C. Waller, Janßen, Holzappel, Fr. Kanning jun., B. Buthe jun., Kretschmar, G. Meier, Heinemann, Holm, Richters, Balle, G. Kanning sen., Lühs, Schäfer, Sidden, Johanning, Hoffmann, B. Steffens, Sebesse, Bode, Krein, Neick, Fr. Brökel, Minnemann, Bahlmann sen., Stute, Neef, W. Krönke, Pape, Fr. Bahlmann jun.

Der Vorsitzende eröffnete die Versammlung mit den besten Wünschen für das neue Vereinsjahr, auf siegreiche Fortschritte unserer braven Armee und betonte mit fester Zuversicht daß die Feine besiegt würden, wofür unsere tapferen Truppen sich verbürgten. Ein großes Teil unser Mitglieder seien zu den Fahnen einberufen, dem ohne Zweifel noch eine Anzahl unserer Schützenbrüder folgen würden. In das von dem Vorsitzenden ausgebrachte Hoch auf Kaiser und Reich, Heer und Marine stimmte die Versammlung mit großer Begeisterung ein.

Einen warmen Nachruf widmete der Vorsitzende den verstorbenen Mitgliedern Buthe, Vater und Sohn. Alsdann schritt man zu den Wahlen des engeren Vorstandes, da der Schriftführer Eisele beim Militär eingezogen und der Vorsitzende in beredten Worten seiner gedacht, auch seine Erwerbung des eisernen Kreuzes 2. Klasse lobend gedacht ward zum stellvertretenden Schriftführer G. Schilling gewählt, im übrigen Eisele wiedergewählt. Hierauf erstatte Sekretär Fischer den Kassenbericht der in Einnahme und Ausgabe 138 Mk 47 pfg betrug. Es verbleibt ein Kassenbestand von 79 Mk 17 pfg wovon aber nach die Beiträge für den Deutschen Schützenbund in Abzug gebracht werden müssen. Schützenbruder E, Lührs hat die Kasse revidiert und für richtig befunden. Dem Kassierer wir Entlastung erteilt. Sekretär Fischer ward zum Kassenführer bis 1918 wiedergegewählt. Alle übrigen Wahlen als Vorstand, Chargierten und Komissionen, wie auch das Vereinslokal wurden einstimmig wieder gewählt, auf Vorschlag des Vorstandes.

In Betreff des Schießplatzvertrages mit der Gemeinde glaubt der Vorsitzende mit der Gemeinde gütlich regeln zu können, so das während des Krieges keine Pachtgelder bezahlt zu werden brauchen. Der Vorsitzende stellte die Anfrage, ob wir nicht lieber unsere Sachen vom Schützenplatz fortholen sollen, weil doch dort des öfteren einge-brochen würde. Beschlossen wird aber wegen des unbedeutenden Wertes der Sachen, die selben dort zu belassen, zumal das meiste unserer Sachen bereits vom Militär verbraucht worden ist und stellt Schützenbruder Westphal den Antrag gleich jetzt über unseren Schaden auf dem Schießstand sich mit den betreffenden Kompagnien in Verbindung zu setzen, da der Feldwebel derselben zum Sekretär Fischer gesagt habe, das die Garnisonskasse die zerschossenen Sachen ersetze. Nach längerer Aussprache hielt West- phal es doch für richtiger die Sachen vom Schießstande weg zu holen und erklärt sich bereit, das in der Schießhalle noch vorhandene Inventar des Schützenvereins nach dem Bootshause zu bringen und dort in Aufbewahrung zu ge-ben, was von der Versammlung angenommen ward.

Der Antrag des Schützenbruders C. Schildhauer wegen Befreiung der Ehrenmitglieder von Strafgeldern bei Beerdigungen zu entbinden wird trotz Abwesenheit des Antragstellers beschlossen, diesen Antrag bis nach dem Kriege zurück zustellen, weil bei Beerdi- gungen während der Kriegszeit die Erhebung von Strafgeldern nicht Auf-recht zu erhalten sei, aber Pflicht eines jeden Schützen sei es an den Beerdigungen von Vereinsmitgliedern teilzunehmen.

Besonders herzlichen Dank wird dem Schützenbruder Holm für seine fleißige Sammlung von 164 Mk, die für Liebesgaben an die im Felde stehenden Schützenbrüdern verwandt werden soll, gesagt. Ebenso wird ganz besonders dankend davon Kenntnis genommen, daß der Schießklub sein gesammtes Vermögen von 94 Mk für Liebesgaben an die im Felde stehenden Schützenbrüdern hergegeben hat. Hierauf wurde eine große Anzahl Dankschreiben von dem im Felde stehenden Schützenbrüder zur Verlesung gebracht für die bis jetzt 3malige Sendung von Liebesgaben, die große Freude gemacht haben.Vom Deutschen Schützenbund lag eine Einladung zum Delegiertentag für den 4. Febr. nach Berlin vor, da aber die Kassenverhältnisse es nicht gestatten, ward von einer Besichtigung Abstand genommen, desgleichen ein Antrag aus Nürnberg fand Ablehnung aus demselben Grund. Eine Anfrage der Kriegfürsorge um Unterstützung mußte leider wegen der schwachen Kassenverhältnisse abgelehnt werden. Auf eine Bestellung von Schützenkalendern ward verzichtet. Die Erhebung eines jährliches Beitrags von 10 Mk wird, wie sonst, einstimmig angenommen.

Nach Mitteilung von Sekretär Fischer ist das aktive Mitglied Knoop und das passive Mit-glied Kranz ausgetreten. Sidden stellt die Anfrage, ob nicht bald ein Schießen stattfinden könne. Der Vorsitzende erwiderte, daß dieses im Festunggebiete vom Festungskommandanten verboten sei. Sekretär Fischer bittet die Versammlung im Falle eines baldigen Friedensschlusses dann recht bald wieder ein Schießen und das Schützenfest abzuhalten. Es ward beschlossen, dem Vorstand hierin freie Hand zu lassen.

Im Schlußwort hegte der Vorsitzende große Zweifel daß in diesem Jahre irgend ein Schützenfest abgehalten werden könne, aber für nötig hielt er es daß Vorstandssit-zungen und Versammlungen stattfinden, damit ein Zusammenhalten der Schützenbrüder ermöglicht werde, um den Verein nach dem Kriege in alter Weise seine Existenz zu sichern und auf der Höhe zu halten. Schluß der Versammlung um 10 ¾ Uhr

 

Zusammenkunft der Mitglieder des Leher Schützenvereins am 2. August 1915 im Vereinslokal Schützengarten
Anwesend sind: R. Döscher als Vorsitzender J. Sidden als Protokollführer ferner: W. Meyer, Fr. Fischer, D. Wessel, L. Appelkamp C. Schild hauer, F. Holm, G. Schäfer, A. Pa-pe, W. Struckmeyer A. Johanning F .Meyer Kretschmar Heydolph A, Neick, P. Kämpfe, W. Kröncke, W. Stute, J. Sidden, Hoyer, Suhnen, Beyes.

Wegen Erkrankung des stellvertretenden Schriftführers C. Schilling ward J. Sidden zu Protokollführer bestellt. Nach einleitenden Worten teilte Vorsitzender Döscher mit, daß vom Deutschen Schützenbund eine Aufstellung der gefallenen Schützen wünschen, um dieselben zur Veröffentlichung zu bringen.

Sodann ward ein Schreiben vom Musikdirektor Albert verlesen, worin mitgeteilt wird, daß in der Friedhofskapelle ein Harmonium aufgestellt sei und bei Beerdigungsfällen benutzt werden könne, die Kosten betrügen 20 Mk. Durch Abschließung eines Vertrages würden dieselben aber bedeutend ermäßigt werden können. Die Versammlung begnügte sich mit der Kenntnisnahme, es könne später darauf zurückzukommen sein. Alsdann wurden verschiedene Kartengrüße von den im Felde stehenden Schützenbrüdern verlesen. Beschlossen wird, die Kartengrüße aufzubewahren , um für später bleibende Erinnerungen und Andenken aus der großen Zeit des Weltkrieges zu haben.

Sekretär Fischer teilte mit, daß noch etwa 100 Mk zur Verfügung habe, wofür noch die im Felde stehenden Schützenbrüder kleine Geschenke gemacht werden könnten. Es ward beschlossen, aber nur solche Schützenbrüder zu berücksichtigen, die unmittelbar vor dem Feinde stehen. Die Absendung ward dem engeren Vorstande zur Erledigung überwiesen wie auch die Ueberlassung wie und mit was die Feldpakete gefüllt werden sollen.

Ferner brachte Sekretär Fischer zur Sprache, das Höcker eine Rechnung wegen Lieferung von Nummernbleche zum Bundesschützenfeste 1911 eingereicht habe, die ihm nach dem Protokolle in Auftrag gegeben sind. Allgemein war man der Ansicht daß die Rechnung bezahlt werden müsse, jedoch soll Höcker erst angeben wer den Auftrag aufgegeben und Zeit und Datum der Bestellung mitzuteilen, wie auch die Art der Liefe-rung aufzugeben.

Der Vorsitzende teilte mit, daß der Deutsche Schützenbund die Beitragszahlung vorläufig erlassen habe und für die Dauer des Krieges , weil der Verein keine Schießen veranstalten könne und keinen Beitrag erheben könne. Mit dem Wunsche, daß unser tapferes Heer bald den Feind bezwingen möge, damit ein glorreicher Friede unserem deutschen Vaterlande sowie unseren Verbündeten beschieden sein möge, schloß der Vorsitzende gegen 10 ½ Uhr die Versammlung.

 

Vorstandssitzung am 18. Oktober 1915 bei Fr. Fischer nachmittags 5 Uhr
Anwesend sind: Vorsitzender Döscher als Protokollführer J. Sidden, ferner Hauptmann Meyer, Sekretär Fischer, D, Wessel, C. Schilde.

Der Vorsitzende teilte mit, daß der Magistrat wünsche, daß bei eventuellen Siegesfeiern eine Schützendeputation mit der Fahne teilnehme.

Der Vorstand beschloß dem Wunsche nachzukommen. Fähnrich Krönke und die Fahnenjunker G. Meyer und H. Steffens sollen Nachricht erhalten und damit beauftragt werden, damit erreicht wird, daß die Fahne immer zur rechten Zeit da ist.

Bezüglich der Spenden für die Kriegsteilnehmer sollen damit die Pakete nicht zu klein und winzig ausfallen, nur die Schützenbrüder die direkt vor dem Feinde sind und an Gefechten teilnehmen, bedacht werden.

Der Vorsitzende wünschte, daß die Sachen des Schützenvereins, welche bei einge-zogenen Schützenbrüdern untergebracht sind unbedingt zusammen geholt werden müssen, damit wenn etwas eintreten sollte, die Sachen gleich zur Hand seien.

Der Bremerhavener Verein soll ersucht werden die Leher Jugendwehr nach Bedarf und Befehl auf dem Schießstand des Schützengartens schießen zu lassen, weil der Leher Schießstand wegen militärischer Maßnahmen nicht benutzt werden kann.

 

Jahreshauptversammlung am 15. April 1916 im Vereinslokal Schützengarten
Anwesend sind; R. Döscher als Vorsitzender, J, Sidden als Protokollführer ferner Haupt-mann W. Meyer, O. Eisele, C. Schilde Fr. Fischer, W. Krönke Juhren, Hoyer, Stute, Marwede, Johanning, Bode, Holm. Bahlmann sen., Richters und Schäfer. Wessel und Lütjohann.

Der Vorsitzende eröffnete um 9 Uhr die Versammlung und gedachte in warmen Worten die seit der letzten Versammlung verstorbenen Schützenbrüder und zwar Leutnant Schilling der am 7. Sept. 1915, Ehrenhauptmann Behnsen, der am 26. Januar 1916 und Ehrenmitglied Behnsen der am 29 März 1916 verstarb. Auch gedachte er des früheren langjährigen, jetzt verstorbenen Mitgliedes Joh. Rüsch – Drangstedt, der sich auf dem Schützenfeste im Jahre 1913 noch beteiligte, aber an diesem Feste einen Schlaganfall erlitt, wovon er sich nicht wieder erholen konnte infolgedessen aus dem Verein ausschied, leider aber an dem erlittenen Schlaganfall langsam dahingesiecht und verstorben ist. Sodann begrüßte der Vorsitzende den im Feldgrau anwesenden, zum Unteroffizier beförderten mit dem Eisernen Kreuz dekorierten schriftführenden Sekretär Oskar Eisele mit herzlichen Worten.

Da im letzen Jahre weder Schießen noch andere Festlichkeiten wegen des Krieges stattfinden konnten, gab der Vorsitzende nur eine allgemeine Übersicht über die Schützenvereinssache und hob hervor, daß vereinsseitig mehrfach den im Kriegsjahr eingezogenen Schützenbrüdern Feldpostkarten zugesandt seien, worüber freudige manchmal recht humorvolle Dankschreiben eingegangen seien. Der Verein zähle 101 aktive Schützen, wovon 57 beim Kriegsheer eingezogen seien, von diesen sei einer gefallen, Buthe, einer in Gefangenschaft Wallenstein zwei mit dem Eisernen Kreuz dekoriert Eisele und Henze. Letzterer sei bedauerlicher Weise schwer verwundet. Als dann noch die Versammlungen und Vorstandssitzungen bekannt gegeben schloß Vorsitzender denJahresbericht.

Der kassenführende Sekretär Fischer erstattete sodann den Kassenbericht Der Kassenbestand im Vorjahr betrug 79 Mark. Die Einnahmen 596 M 17  davon die Ausgaben abgerechnet, verbleibt ein Kassenbestand von 204 M 87 Pfg. Außerdem gab er bekannt, daß noch ein Betrag von 66 M 25  zur Verfügung stehe für die im Felde befindlichen Schützenbrüder an Liebesgaben, die wohl alsbald zur Versendung kommen könnten.

Da die Revisoren beim Kriegsheer eingezogen hat eine Nachprüfung der Rechnung nicht stattfinden können. Der Vorsitzende dankte dem Kassenführer für seine Mittei-lungen und bat um Vorschläge von 2 Mitgliedern zur Nachprüfung der Jahresrechnung.

Gewählt wurden die Schützenbrüder Johanning und Stute Die Wahlen ergaben fol-gendes Resultat: Aus dem engeren Vorstand scheidet der Schriftführer Eisele aus, der aber einstimmig wiedergewählt ward und die Wahl annahm. Alle übrigen Wahlen der Vorstand, Kommissionen, Vereinslokal, auch die soeben gewählten Rechnungsprüfer wurden in Bausch und Bogen vorgenommen und auf Vorschlag des Vorsitzenden einstimmige Wiederwahl vorgeschlagen, die auch von der Versammlung unter großem Jubel vollzogen wurde.

Wegen der Beitragsfrage beantragte Hauptmann Meyer da doch nichts geboten werden könnte von den passiven Mitgliedern keinen Beitrag zu erheben und von den Aktiven und Ehrenmitgliedern aber einen Beitrag von 3 Mk zu erheben, um damit die laufenden Ausgaben zu decken, jedoch sollen die beim Kriegsheer eingezogenen Mitgliedern von jeder Beitragszahlung befreit sein.

Sekretär Fischer erklärte, daß die passiven Schützen allzusammen nicht zahlten und ihren Austritt erklärt hätten. Die Zahlung von 3 Mk Jahresbeitrag für die nichteingezogenen Schützenbrüder und Ehrenmitgliedern hielt er für auskömmlich und empfahl die Annahme des vom Vorstand gestellten Antrages Die Versammlung erklärte sich einstimmig für die Annahme des Antrages. Wegen des Vereinsbotens ward beschlossen, da SekretärFischer erklärte die Beiträge einholen zu wollen, daß er dafür eine Vergütung von 10pfg pro Mitglied erhalte, die aus der Vereinskasse zu bestreiten sind. Der Vorsitzende stellte, darauf den vom Vorstand eingebrachten Antrag über die Stiftung eines goldenen Nagels zu 20 Mk für die Nagelung der Kriegssäule in Bremerhaven, was allgemein von allen Vereinen, auch von unseren Brudervereinen geschehe, aber auch hinsichtlich unserer Stellung zur Gemeindeverwaltung Lehe aus der Nagelung nicht entziehen könnten, zur Debatte. Da eine Debatte nicht beliebt, ward die Beschaffung des Nagels und die Vernagelung selbst einstimmig beschlossen.

Zum Schluß kam noch zur Sprache, daß seiner Zeit auf Antrag Hoppe die von Höcker angefertigten Regulierungstafeln beschlossen und bestellt seine und daher jetzt vom Verein auch endlich bezahlt werden müßten was dann auch einstimmig beschlossen ward.

 

Jahresversammlung des Schützenvereins am 28. Oktober 1916 im Schützengarten.
Anwesend sind, als Vorsitzender B. Döscher als Protokollführer J. Sidden, ferner Hauptmann Meyer, Fr. Fischer, W. Stute, H. Schäfer, D. Wessel Appelkamp, Fr. Marwede, W. Lührs, L. Hoffmann, W. Struckmeyer, L. Holm A. Holzapfel, L. Schrader, C. Schilde.

Um 9 ½ Uhr eröffnete der Vorsitzende die Versammlung und hob hervor daß das Häuflein der Schützen immer kleiner werde. Seit der letzten Versammlung seinen die Veteranen Beth, Thielbar und Köppel verstorben, die er besonders ehrend gedachte, weil dieselben mit großem Fleiß und Liebe das Schützenwesen gefördert und dem Verein zur Zierde gewesen seien. Köppel habe 53 Jahre dem Verein angehört und sei lange Jahre Sekretär des Vereins gewesen Schriftführer wie Kassiereramt habe er mit großer Treue verwaltet, wofür ihm heute noch übers Grab hinaus der Dank gebühre. Thielbar sei 42 Jahre Mitglied gewesen und wegen seiner Teilnahme an allen Schützenfesten ein Vorbild für alle Mitglieder geworden; Ferner gedachte der Vorsitzende in beredten Worten des am 3 Sept. den Heldentod erlittenen Schützenbruders Fr. Bahlmann den er noch einen besonderen Nachruf widmete. Zu Ehren der 3 verstorbenen Mitgliedern erhoben sich die Anwesenden von ihren Plätzen. Alsdann trat man in die Verhandlung der Tagesordnung ein.

Punkt I. Abrechnungsbericht. Revisor W. Stute berichtet, daß die Rechnung eingehend geprüft sei, und alles in bester Ordnung befunden habe. Dem kassenführenden Sekretär ward darauf Entlastung erteilt und dem Dank der Versammlung dargebracht.
Punkt II Da beide Fähnriche beim Kriegsheer eingezogen sind, muß mindestens dafür 1 Stellvertreter gewählt werden Gewählt ward Fr. Marwede und zu stellvertretenden Fahnenjunkern wurden A. Holzapfel und Holm gewählt.
Punkt III Beschlußfassung über den Verbleib der Akten des Schützenvereins. Es ward beschlossen sämmliche, den Schützenverein gehörenden Akten im Vereinslokal in einem Schrank aufzubewahren und zu dem Schranke 2 Schlüssel anfertigen zu lassen, wovon der eine Schlüssel im Vereinslokal beim Vereinswirt und der andere vom Vorsitzenden aufzubewahren ist. Das Akten- und Rechnungsmaterial soll sorgfältig gesammelt werden.
Punkt IV. Besprechung und Beschlußfassung über die Zusammenstellung einer Schrift über die Geschichte des Vereins und die Betätigung unserer Mitglieder während der Kriegszeit.

Es ward beschlossen die Schrift zu verfassen, wozu der Vorsitzende beauftragt ward. Punkt V Beitrags- und Beerdigungskostenzuzahlugen.Es ward beschlossen, da während des Krieges die Beerdigungen nur von der Friedhofskapelle aus erfolgen, Musik aber nicht erforderlich ist und der größte Teil der Mitglieder infolge des Kriegszustandes ortsabwesend sein müssen, beim Fehlen in Beerdigungsfällen von einer Strafpflicht bis zum Friedensschlusse abzusehen. Die ortsanwesenden Mitglieder es aber für ihre Pflicht zu erachten haben, unter allen Umständen an der Beerdigungsfeierlichkeit verstorbener Vereinsmitglieder teilzunehmen. Punkt VI Erledigung von Anträgen: Die Mitglieder A. Holzapfel und Fr. Marwede übernehmen es, alle dem Verein gehörenden auf dem Schützenstand in Speckenbüttel befindlichen Gerätschaften nach dem Bootshause zur Aufbewahrung zu bringen.

Da der stellvertretende Schriftführer Sidden militärisch eingezogen wird und sein Amt darum nicht mehr ausüben kann, wird Ehrenschütze W. Stute zum stellvertretenden Schriftführer gewählt, der die Wahl annahm. Nachdem die Verhandlungen der Tagesordnung erledigt ward zur Feier der zu Ehrenmitgliedern zu ernennenden Schützenbrüder W, Struckmeyer und L. Schrader geschritten die einen sehr netten Verlauf nahm.

 

Hauptversammlung am 31, März 1917 im Vereinslokale Schützengarten in Lehe
Anwesend: R. Döscher als Vorsitzender Stute, als Protokollführer, ferner Fischer, Holm, Neick, Lütjohann K. Waller, Marwede, Krein u Schäfer.

Der Vorsitzende eröffnet um 9 ½ Uhr die Versammlung, erstattete den Jahres – Geschäftsbericht . Sodann begrüßte er unseren aus dem Felde beurlaubten Schützen- bruder Karl Waller auf das herzlichste. Im Anschluß hieran entwickelte F. eingehend Bericht über die augenblickliche Kriegslage und schloß mit den Worten, daß hoffentlich der Krieg bald beendet sein möge.

Am 31. Mai wurde vom Vorstand der bewilligte goldene Nagel am Tage der Schlacht bei Skagerack in die Kriegssäule geschlagen. Für das Vaterland sind im Laufe des Jahres unsere Schützenbrüder F. Bahlmann u. Buthe gefallen.

Zu Ehren dieser beiden Helden erhoben sich die Mitglieder von ihren Sitzen.

Hierauf erstattete SchBr Fischer den Kassenbericht.

Die Einnahmen betrug MK 540,32 incl. Bestand. Die Ausgaben betrug MK 204,75 mithin verbleibt Bestand MK 335,75.

Zu Revisoren wurden die SchBr. Bode und Riem ernannt, welche die Revision sofort vornahmen und nachdem die Entlastung des Kassierers beantragten.

Aus dem engeren Vorstand scheidet der Vorsitzende aus und fand seine Wiederwahl per Akklamation statt. Rud. Döscher nahm die Wahl wieder an. Sämtliche übrigen Wahlen verliefen so, daß die Mitglieder per Akklamation wieder gewählt wurden, ebenfalls wurde als Vereinslokal der Schützengarten beibehalten. Es wurde beschlossen, den Vereinsbeitrag in diesen Jahre pro Mitglied auf 5 Mark pro Jahr festzusetzen. Die Beiträge sollen auch für die Ehrenschützen gelten. Frei von der Zahlung des Beitrages sind diejenigen Schützenbrüder, welche zum Heeresdienst eingezogen sind. Unter Verschiedenes verlas der Vorsitzende einen Brief vom Kgl. Preuss Kriegsministeriums des Inhalts die Mitglieder zum freiwilligen Hilfsdienst, zur Be -wachung und Sicherheit, sowie für Arbeitszwecke aufzurufen. Die Mitglieder hatten keine Meinung dafür.

Nun verlas der Vors. einen Brief vom Deutschen Schützenbund, welcher darauf hinauszielt Bundeskarten abzusetzen um die Zugehörigkeit zum Schützenbunde zu erhalten, insbesondere die Erhaltung der Haftpflicht. Die weitere Beschlußfassung hierüber wurde dem engeren Vorstande überlassen. SchBr. Fischer stellte den Antrag, daß diejenigen Mitglieder die wieder aus dem Heeresdienst entlassen sind, auch wieder den Jahresbeitrag zahlen müßten. Der Antrag fand einstimmige Annahme.

Der Vorsitzende dankte sodann den beiden Mitgliedern Fr, Marwede u Holzapfel für ihre Mühe die sie davon hatten die Gerätschaften des Schützenvereins vom Schießstande nach dem Bootshause zu schaffen.

 

Haupt – Versammlung am 6. April 1918 im Vereinslokale Schützengarten.
Anwesend: R. Döscher als Vorsitzender W. Stute als Protokollführer Ferner: Fischer, Westpahl, Lütjohann, Schrader Kempfe, Holzapfel, Peine, Juhren, Fuche, Struckmeyer, Holm, Lührs, Bode, Meyer Kimme, Marwede, Krein, Höcker, Bahlmann Hoppe, Kayser, Wessel, Pape und Schäfer.

Nach Eröffnung der Versammlung wies Vorsitzender Döscher darauf hin, daß heute die 70. Hauptversammlung des Vereins stattfindet und, daß wir heute 2 neue Ehren-schützen unter uns haben. Die Schützenbrüder Anton Bahlmann und Karl Kimme wurden in Anbetracht ihrer 25jährigen Mitgliedschaft zum Verein zu solchen ernannt. Den Jubilaren wurde ein kräftiges Hoch ausgebracht mit dem Wunsche, daß sie noch recht lange dem Verein erhalten bleiben.Nunmehr wurde in die Tagesordnung eingetreten. Herr Döscher machte der Versammlung bekannt, daß der Vorstand es für richtig befunden hat, dem vaterl. Ausschuß für Kriegshilfe beizutreten. Der Jahresbeitrag beträgt 2 Mk. Sodann teilte der Vorsitzende mit daß SchBr. S. Meyer in diesem Jahre verstorben ist, ebenso hat der wütende Krieg wiederum ein Opfer aus unseren Reihen gefordert. Arthur Hoyer. Er fiel auf dem westl. Kriegsschauplatz. Zu Ehren der beiden Mitglieder erhoben sich die Schützen von ihren Sitzen.

Hierauf erstattete Sekretär Fischer den Kassenbericht Überschuß vom Jahre 1917 betrug 335,57 MK. Die Einnahmen 1918 225,45 Mk = 561,02Mk Die Ausgaben 1918 113,30 Mk bleiben 447,72 Mk.

Der Vorstand u die Chargierten wurden per Akklamation wiedergewählt, ebenso das Vereinslokal. Für 1918 wurde der Beitrag auf 3 Mark festgesetzt. Der Vorsitzende machte der Versammlung den Vorschlag 300 Mk des Vermögens in Kriegsanleihen anzulegen. Nachdem SchBr. Kayser sich erbot die Papiere zu Einkaufspreisen jederzeit zurückzukaufen, wenn der Verein das Geld gebrauche, war die Versammlung damit einverstanden.

 

Kriegsbericht !

Im Jahre 1914 konnte der Schützen – Verein Lehe für sich das Recht in Anspruch nehmen, daß das Schützenwesen in Lehe in jeder Beziehung gefördert worden ist. Das Schützenfest 1914 mit dem volkstümlichen Anstrich verlief im allgemeinen sehr gut. Leider wurden die guten Fortschritte lahmgelegt durch den Ausbruch des Weltkrieges Es mußt daher von sämtlichen Festlichkeiten Abstand genommen werden. Auch wurden nur die notwendigsten Jahresversammlungen abgehalten, um mit den ortsanwesenden Mitgliedern Fühlung zu halten. Der Schießstand wurde in der ersten Zeit für die Ausbildung der Matrosen benutzt. 26. Schützenbrüder wurden gleich bei Ausbruch des Krieges einberufen. Die Länge des Krieges verlangte immer mehr Soldaten im Felde und im Heimatheer, so daß ca. 60% der Mitglieder nach und nach zum Heeresdienst einge -zogen werden mußten.

Auf dem Felde der Ehre fielen die Schützenbrüder Fritz Buthe, Fr. Bahlmann u. Arthur Hoyer Schwer krank aus dem Felde abgelöst, verstarb im Reservelazarett in Königsberg Schützenbruder Karl Waller.

Auf Urlaub in der Heimat verstarb Schützenbruder Fritz Rademacher In Gefangenschaft gerieten die Schützenbrüder Wallenstein und Ernst Heydolph In der Heimat sind während des Krieges dem Verein viele alte Mitglieder durch den Tod entrissen worden und zwar: Leutnant Schilling, Ehrenhauptmann Behnsen Ehrenmitglied Beth; Ehrenmitglied Thielbar Ehrenmitglied Köppel; Feldwebel Appelkamp und zuletzt unser bewährter Vorsitzender Rudolf Döscher.Infolge 25jähriger Mitgliedschaft wurden zu Ehrenmitglieder ernannt, die Die Schützenbrüder Struckmeyer , Schrader Bahlmann im Jahre 1916 Karl Kimme im Jahre 1918.

Die Vereinsstärke vor dem Kriege war: 2 Ehrenmitglieder 17 aktive Ehrenmitglieder 105 aktive Mitglieder Die heutige 2 Ehrenmitglieder 16 aktive Ehrenmitglieder 93 passive Mitglieder.

Wieweit noch passive Mitglieder vorhanden sind, läßt sich nicht übersehen, doch wird mit einem großen Abgang infolge des Krieges zu rechnen sein.

Während des Krieges wurden 10 Vorstands und 5 Hauptversammlungen abgehalten.

Im Jahre 1915 zahlten die ortsanwesenden Mitglieder 10 Mk Beitrag 1916 3 Mk 1917 5 Mk 1918 3 Mk.

Die passiven Mitglieder, sowie die zum Kriege eingezogenen Schützenbrüder wurde lt. Beschluß der Gen-Versammlung von der Beitragsleistung entbunden. An Kriegsanleihe wurden lt. Vorst.Beschluß 300 Mk. gezeichnet, nachdem unser Schützenbruder H. Kayser sich erboten hatte, die Papiere zu Einkaufspreisen jederzeit zurückzukaufen, wenn der Verein Geld brauche. Schützenbruder Holm hat zum Anfang des Krieges in dankenswerter Weise eine Sammlung bei den Mitgliedern veranstaltet und brachte die Summe von 164 Mk zusammen, um unseren feldgrauen Schützenbrüdern dafür Liebespakete zu senden. Der Schießklub des Vereins hat sein Vermögen von 94 Mk auch restlos für Liebespakete verwandt, worüber zahlreiche Dankscheiben aus dem Felde eingegangen sind. Die Teuerung im Heimatlande verbot später weitere Übersendungen von Liebesgaben. Inzwischen ist auch der Nachschub der Militärverwaltung so geregelt worden, daß ausreichend Verpflegung und Liebesgaben an die Front oder Etappe gelangen konnten. Für die Nagelung der Kriegssäule stiftete der Verein 1 goldenen Nagel im Werte von 20 Mk. Diese sind die wichtigsten Punkte die aus den Protokollen während des Krieges zusammengezogen worden sind.

Wir geben uns der angenehmen Hoffnung hin, daß die Nachwirkungen des Krieges, welcher für uns so unendlich schlecht abgeschlossen wurde, bald besser wird und wir alle miteinander friedlich unsere Arbeit nachgehend ,uns unseren Schützensport pflegen und hegen zu neuer Blüte.

 

Protokoll der Generalversammlung des Schützenvereins Lehe v,. 1848 E. V. abgehalten am 21 März 1919 im Vereinslokal Schützengarten Lehe.
Nach Feststellung der Anwesenheitsliste und Erledigung offizieller Beschlüsse u. Bekanntmachungen wurde zur Wahl eines 1 Vorsitzenden geschritten.

Der bisherige Vorsitzende Rudolf Döscher ist am 28. Januar verstorben. Das bisherige Vorstandsmitglied Dietrich Wessel wurde einstimmig zum 1. Vorsitzenden gewählt.

Der nach § 9 der Satzungen turnusgemäß ausscheidende schriftführende Sekretär Eisele wurde einstimmig wieder gewählt. Beide Herren nahmen die Wahl an.

 

General – Versammlung am 21 März 1919 im Vereinslokale Schützengarten
Anwesend 44 Mitglieder lt. Anwesenheitsliste Den Vorsitz führte Hauptmann Willi Meyer Das Protokoll Sekretär Oscar
Eisele Hauptmann Meyer eröffnete um 8 ½ Uhr die General – Versammlung mit einleitenden Worten, Insbesondere gedachte er zunächst unseres vor kurzem verstorbenen Vorsitzenden Rudolf Döscher, welcher während seiner Amtszeit sehr viel zum Segen des Vereins geleistet hätte. Sein Andenken wird bei uns stets in Ehren bleiben Die Mitglieder ehrten das Andenken durch Erheben von den Sitzen. Des weiteren begrüßte Willi Meyer die heimgekehrten Krieger und er freue sich, daß dieselben ziemlich zahlreich erschienen sind. 75 Liter Freibier spendete der Verein ob des frohen Wiedersehens in der Heimat und in unserer Schützengesellschaft.

Daraufhin erstattete Schützenbruder Eisele den Jahresbericht und Schützenbruder Fischer den Kassenbericht, welcher mit einem Plus von MK 476,62 abschloß. Namens der Revisoren berichtete Schützenbruder Georg Krein Kasse u Belege für ordnungsgemäß Beanstandungen seien nicht vorzunehmen und beantragte Entlastung des Kassierers, was erfolgte. Sodann mußte für den verstorbenen Vorsitzenden Rudolf Döscher Ersatzwahl auf 2 Jahre vorgenommen werden.

Gewählt wurde einstimmig per Akklamation, das bisherige Vorstandsmitglied Dietrich Wessel, welcher die Wahl annahm.

Gemäß § 9 der Satzungen scheidet der Schriftführer Sekretär Eisele aus. Seine Wieder-wahl erfolgte ebenfalls einstimmig per Akklamation. Eisele ist auf 3 Jahre gewählt und nahm er die Wahl an.

Die übrigen Wahlen zeitigten folgendes Resultat: Hauptmann: Willi Meyer wiederge-wählt Oberleutnant Ludwig Stein, Leutnant Carl Schild Feldwebel Adolf Beyes, Vize-feldwebel H. Lütjohann, Vorstandsmitglieder Hoppe, Peine, Seebeck Fahnenträger Th. Buthe, W, Kröncke Fahnenjunker: J. Meyer P. Kempfe H. Steffens, H. Meyer für Fahne I II. Oberschützen: Struckmeyer, Fr. Kanning jr. K. Kanning Fr. Beyes Fr. v. Brökel J. Sidden Schiedsgericht: Hptm. Meyer Schützenbr. Stute, K. Kanning, Sidden Ersatzmänner: Schäfer u. Kopka. Aufnahmekommission: Hoffmann, Sebesse, Stute und Lütjohann Revisoren: SchBr. H. Steffens u Jantzen Vereinslokal Schützengarten. Jahresbeitrag 10 Mark. Vereinsboten Die Wahl wurde dem engeren Vorstand überlassen Fragekasten Auf Antrag Th Schultheis machte Hptm Meyer bekannt, daß sich im Vereinslokal ein Fragekasten befindet. Beerdigung K .Waller: SchBr. Sidden ersucht um Aufklärung warum die ortsanwesenden Schützenbrüder nicht zur Teilnahme aufgefordert worden sind. u der übliche Nachruf in der Zeitung nicht erfolgt ist. Hptm Meyer gab eine Erklärung ab und man beschloß, daß der Vorstand sich beim Vater SchBr. Heinr. Waller entschuldigen soll.

Die Sch. Br. Dastler u Thomas Schäfer unterhielten durch musikalische und humo -ristische Vorträge die Mitglieder nach Schluß des offiziellen Versammlungsteils.

 

Mitgliederversammlung am Sonnabend den 28. Juni 1919 im Vereinslokal Schützengarten
Anwesend: D. Wessel als Vorsitzender Eisele als Protokollführer Vom Vorstand: Meyer, Fischer, Schilde, Peine, Hoppe Ad. Beyes, Stein. Ferner: Struckmeyer, Runge, B. Buthe, Th. Buthe, Kanning jr. Neick, H. Kröncke, Holm, H. Beyes, B. Steffens, Fr. Beyes Ad. Richertz, Welge, Kanning sr., Bode, K. Kanning Steinermann, Sidden, Westpahl, Schäfer, Minnemann, v. Brökel, W. Kröncke, H. Steffens, Pape.

Vorsitzender Wessel eröffnete um 8 ½ die Versammlung und gab insbesondere zum Ausdruck, daß der heutige Tag wohl als ein denkwürdiger Tag anzusehen sei, da die Deutsche Regierung in Versailles den Friedensvertrag nunmehr bedingunslos unterzeichnet hat. Infolge des Ablebens des Vorsitzenden R. Döscher wurde in der Jahresversammlung im März der Schützenbruder D. Wessel zum Vorsitzenden gewählt und ist am 20. Juni beim Königl. Amtsgericht in Lehe eine dementsprechende Eintragung in das Vereinsregister vollzogen worden.

Um den Schießsport wieder zu eröffnet hat sich der Vorstand mit dem hiesigen Ma-gistrat in Verbindung gesetzt, um den alten Pachtvertrag wieder in seine alten Rechte treten zu lassen. Der Magistrat hat uns nunmehr die Mitteilung zugehen lassen, daß der Pachtvertrag wirkend vom 1. Juli ds.Js. wieder in ungeschränkter Weise seine Gültigkeit hat. Landessekretär Kirchhoff hat die Bundeskarten 1919 übersandt und wünscht dem Verein weiteres Blühen und Gedeihen Ad. Reichard hat dem Vorsitzenden seinen Austritt aus dem Verein angezeigt. Die Versammlung nahm hiervon Kenntnis. Vorsitzender hat gemäß Beschluß der Jahresversammlung dem Vater unseres verstorbenen Schützenbruders Waller die besonderen Umstände mitgeteilt, die die Nichtbeteiligung an der Beerdigung seines Sohnes zur folge hatte und sprach sein tiefes Bedauern im Namen des Vorstands aus. Der Vorstand schlug der Versammlung vor, das erste Vereinsschießen am 6. Juli abzuhalten. Dieser Antrag fand die Billigung der Versammlung. Nach kurzer Debatte wurde beschlossen: 1 Doppelvogel auszustellen, 200 Nummern á 2 Mk auszugeben und nahm den Antrag Meyer an: 1 Preisscheibe (Konkurrenz) 80 Meter, 1 Preisscheibe (Konkurrenz) 175 Meter aufzustellen, ebenso die Probierscheiben bis 4 Uhr nachm. freizugeben. Für die Benutzung der Probierscheiben jeden Standes getrennt gelten 50 Pfg. Für die Beteiligung am Konkur-renzschiessen sind für 1 Karte 3 Schuß = 1 MK zu entrichten. Es kommen nur Geldprä-mien nach dem bestehenden Bestimmungen zur Verteilung. Das Schießen beginnt 2 Uhr nachm.

Sch.Br. Westphal wurde auf Grund der eingereichten Offerte die Lieferung der Vögel etc. für das laufende Geschäftsjahr übertragen. Gleichzeitig mit der Wahrung des Postens eines Scheibenmeisters für dieselbe Dauer.

Auf Vorschlag des Vorstandes beschloß die Versammlung alle 4 Wochen und zwar am 1. Sonntag eines jeden Monats ein Vereinsschießen abzuhalten.Das Erntefest soll am 7 u 8 Septbr. stattfinden. Aufgestellt werden sollen: 2 einfache Vereinsvögel für beide Tage, in derselben Abchußweise wie beim Schützenfest. In Anbetracht dessen, daß das diesjährige Schützenfest nicht abgehalten werden konnte, beschloß man außerdem am Montag nach dem Schießen ein Kränzchen zu veranstalten. Der Vorstand soll mit interessierten Saalbesitzer verhandeln und in der nächstfolgenden Mitgliederversammlung geeignete Vorschläge einbringen.

Oblt. Stein teilt der Versammlung noch mit, daß SchBr. Hentze infolge seiner schweren Kriegsbeschädigung nicht mehr im Stande ist dem Schießsport zu huldigen und sei er von ihm beauftragt worden, seinen Austritt zu erwirken. Stein bittet darum, ob es nicht Mittel und Wege gibt die Mitgliedschaft des H zu erhalten. Der Vorstand wurde beauftragt sich mit dieser Angelegenheit zu befassen und der Versammlung ebenfalls geeignete Vorschläge zu machen.

Sch. Br. Schäfer erfreute der Versammlung wieder mit fachinteressenten Vortrag auf dem Gebiet des Waffenwesens. Der Vorsitzende dankte dem Redner für den Vortrag namens des Vereins und ließ sich vom Sch. Br. Schäfer im Anschluß hieran für die nächste Versammlung einen weiteren Vortrag festlegen.

Sch. Br. Sidden war in Gnarrenburg und schilderte seine Erlebnisse und die besonderen Eindrücke die er bei diesem Schützenfeste gewonnen hatte. Er stellte fest, daß wir unser Schützenfest auch ruhig hätten veranstalten können. Es brauche nicht immer Steinbutt Spargel u. Kalbsbraten dem Schützen das Fest verherrlichen helfen. In Gnarrenburg gings sehr gut bei Kartoffelsalat ohne Frankfurter

 

Vorstandssitzung am 22 Dezbr. 1919 bei Fischer.
Anwesend: Wessel als Vorsitzender Eisele als Schriftführer Hptm. Meyer, Fischer, Hop-pe, Beyes, Schilde Peine.

Vorsitzender bringt zur Kenntnis, daß ihm 1 Schreiben des Magistrats zugegangen sei, daß wir zu der Verpachtung an den Schützenverein Bremerhaven Stellung nehmen soll. Der Vorsitzende bemerkt hierzu, daß der Schriftführer bereits Weisung erhalten hätte, an den Magistrat zu schreiben, aber er hat dieses nicht ausgeführt. Es wird beschlossen der jetzigen 2. Aufforderungen gemäß einen Vorschlag einzureichen.

 

Vorstandssitzung am 16. März abends 8 ½ Uhr bei Fischer
Anwesend; Wessel als Vorsitzender Eisele als Schriftführer Hptm. Meyer, Beyes, Lütjohann, Schilde, Hoppe, Seebeck.

Vorsitzender gibt bekannt, daß es seinen Bemühungen gelungen sei, in der Schießstand – Angelegenheit Luft zu schaffen und es sei zu erwarten, daß in den nächsten Tagen offizielles darüber herauskomme. Beim Magistrat sei die Sache soweit gediehen, daß die Weiterverpachtung an den Schützenverein Lehe gesichert ist. Sch Br. Mädger hat versprochen, wenn es ihm möglich sei, zu erreichen, daß der Verein am Sonnabend den 20 ds. Mts. Zusammenkommen könne, um die Generalversammlung abzuhalten. Die vom Verein erbetene Anrechnung von MK 6000 für den alten Schießstand (Gebäude u Anlagen)bedarf noch der Genehmigung der Finanzkommission. Voraussichtlich werden dem Verein 50% der Budeneinnahmen auf dem Marktplatz zugesprochen. Die Abgrasung des Schießstandes will der Magistrat in Regie behalten. Der Verein kann die Unterverpachtung vornehmen. Das Nähere wird der Vertragsentwurf enthalten. Der Vorstand beschließt der Generalversammlung zu empfehlen, das Schützenfest am 9. 10. u 11 Mai abzuhalten, vorausgesetzt, das der Marktplatz für das Fest freigegeben ist. Ferner am 6.Juni, 4.Juli, 1. Aug., 5/6 Septbr. (Erntefest) 2. Oktobr. Schießen abzuhalten.

 

Jahresbericht 1919

Vom verflossenen Jahre ist eigentlich wenig zu berichten. Wir sind am 6. Juli mit dem 1.ten Schießen begonnen, da infolge der politischen Ereignisse an ein offizielles Schützenfest nicht zu denken war. Das Erntefest sollte gewissermaßen das Schüt-zenfest ersetzen, doch kam man auch nicht weiter als das Fest auf das eigentliche Schießen zu beschränken. Im Bootshause wo die Preisverteilung stattfand, hielten die Schützenbrüder sich noch einige Stunden beim Bier auf. Der Winterball am 15. Novbr, erfreute sich eines sehr guten Besuches und darf wohl der Wunsch ausgesprochen werden, daß die Schützenbrüder bei derartigen internen Festlichkeiten sich immer mehr beteiligen.

In der letzten Generalversammlung berichteten wir über folgende Mitgl. Stärke

2 Ehrenmitglieder 16 aktive Ehrenmitglieder 93 aktive Mitglieder. Heute ist die Vereinsstärke nach zu und Abgang: 2 Ehrenmitglieder 17 aktive Ehrenmitglieder 82 aktive Mitglieder 24 passive Mitglieder. Wir haben 3 Hauptversammlungen 7 Vorstands und 1 Aufnahmekommissions – Sitzungen abgehalten. Schießen wurden abgehalten: 6. Juli, 3. Aug. 23. Aug. 7 +8 Septbr., Erntefest, 26 Septbr. Bei jedem Schießen wurde ein Überschuß erzielt und haben diese Einnahmen wesentlich zur Erhöhung unser Kasse beigetragen. Die Schützenbrüder Fr, Finke, R. Mädger u. Heinr. Kröncke sind in diesem Jahre aus Anlaß ihrer 25jährigen Mitgliedschaft zu Ehrenmitglieder ernannt worden.

Dem Sch.Br. Kröncke wurde gelegentlich des Winterballes das Diplom vom Vorsitzen den vor versammelter Mannschaft in feierlicher Weise überreicht. Sch. Br. Heydolph ist aus der Gefangenschaft zurückgekehrt, als Letzter wird noch der Sch. Br. Wallenstein erwartet.

 

General – Versammlung am 20. März 1920 im Vereinslokal Schützengarten abends 8 30 Uhr.
Anwesend: Vorsitzender D. Wessel Schriftführer Eisele Kassenführer F. Fischer Vom Vorstand: Hptm. Meyer, Ltn. Schilde Feldwebel Beyes, Vizefeldw. Lütjohann, Peine Hoppe. Die Schützenbrüder K. Kanning, J. Runge, Welge Höcker, Neick, Struckmeyer, Kretschmar W. Kröncke, J. Meyer, R. Bode, Seebeck v. Bröckel Sebesse, J. Sidden, Daß-ler, Johanning, Hoffmann H. Beyes, Fr. Beyes, Arndt, Bibernell, Heinemann, Kopka, Kan-ning jr., Neef jr. Th. Buthe B. Buthe.

Vors. Wessel eröffnete die Versammlung um 8 ¾ Uhr und begrüßte die Erschienenen. Sodann machte der Vorsitzende die erfreuliche Mitteilung, daß unser Schützenbruder Johanning mit seiner Gemahlin gestern das Fest der silb. Hochzeit feiern konnte. Die Schützenbrüder brachten ihm und seiner Frau Gemahlin ein kräftiges Hoch. Der Schriftführer verlas hierauf das Protokoll der letzten Mitglieder – Versammlung und den Jahresbericht.

Der Kassenführer berichtete über den finanziellen Geschäftsgang des verflossenen Jahres. Die Abrechnung ergab mit Einnahme / Ausgabe einen Kassenbestand von Mark 1006,73. Beide Revisionen waren verhindert zu erscheinen und wurde beschlossen den Bericht der Revisoren zurückzustellen. Da die Revisoren jedoch schon ihren Revisionsvermerk in der Abrechnung eingetragenhaben, dankte der Vorsitzende beiden Sekretären für ihre Amtstätigkeit im verflossenen Jahre.

Man schritt nun zu den Wahlen des Vorstandes und der Chargierten, sowie der einzelnen Kommissionen.

Aus dem engeren Vorstand scheidet turnusgemäß Sekretär Fischer aus, er wurde einstimmig wiedergewählt und nahm die Wiederwahl an. Der engere Vorstand besteht demnach aus dem Vorsitzenden D. Wessel, Kassenführer Fr. Fischer Schriftführer O. Eisele. Der Vorstand Hauptmann Willi Meyer Oberleutnant Ludwig Stein Leutnant Karl Schilde, Feldwebel Adolf Beyes Vizefeldwebel H. Lütjohann Beisitzer Hoppe, Peine, Seebeck wurden per Akklamation wiedergewählt. Fahnenträger Th. Buthe, W. Kröncke, Fahnenjunker J. Meyer, H. Steffens P. Kempfe, H. Meyer Oberschützen Struckmeyer, Kanning jr., K. Kanning, Fr. Beyes, J. Sidden, Fr. v. Bröckel nahmen ebenfalls die Wiederwahl, welche per Akklamation erfolgte an.

Das Schiedsgericht besteht aus den Schützenbrüdern Hptm. W. Meyer, Stute, K. Kanning, Sidden. Ersatzleute Schäfer u Kopka und dem engeren Vorstand. Den Vorsitz führt der Vorsitzende Wessel und das Protokoll Sekretär Eisele.

Aufnahmekommission Der engere Vorstand, Hoffmann, Sebesse, Stute u. Lütjohann. Als Revisoren für das Geschäftsjahr 1920 bestimmte die Versammlung die Schützenbrüder Welge u. Arndt. Als Vereinslokal wurde mit Stimmenmehrheit der Schützengarten wiedergewählt. Der Jahresbeitrag wurde besprochen und nach längere Debatte zurückgestellt um einen Beschluß herbeizuführen, wenn über das Schützenfest beraten wird. Allgemein war die Meinung vertreten 15 Mark zu erheben.

Bezüglich des Vereinsboten stellte Hptm. Meyer den Antrag, daß diejenigen Schützen, welche am Schießen nicht teilnehmen, den Botenlohn zahlen sollen, wenn sie den Beitrag nicht selber bringen oder in der Versammlung entrichten, Der Botenlohn wäre mit 1 Mark nicht zu hoch bemessen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

Der Vorstand gibt dann bekannt, daß der Verein den Schießstand im Princip weiter pachten wird. Der Schriftführer soll dem Magistrat mitteilen, daß der Verein den Vertrag mit den angeführten Änderungen annimmt. Die Schießstandsangelegen-heit soll bis zur nächsten Hauptversammlung zurückgestellt werden, da dann die Ein- und Ausgaben für das Schützenfest zu Grunde gelegt werden kann.

Johanning stellt den Antrag das Schützenfest auf den nächstfolgenden Sonntag des Leher Marktes abzuhalten. Der Antrag wurde angenommen. Im Prinzip soll stets am 1. Sonntag im Monat ein Schießen abgehalten werden. Unter Verschiedenes: Schützenbruder F. Schäfer wurden 10 Mk für das Einkassieren der Beiträge für die passiven Mitglieder bewilligt.

Sidden stellt den Antrag um passive Mitglieder zu werben, Johanning unterstützt den Antrag. Nachdem Sch. Br. Kanning einen Zugang mit Freuden begrüßt, aber bittet niemand darum anzuhalten ging man zur Tagesordnung über. Lütjohann ersucht um Aufstellung einer Wage, wenn auf dem Schießstand Vogelschießen abgehalten wird.

Sekretär Fischer stellt eine Wage zur Vfg., jedoch ist Hauptmann Meyer in der glück-lichen Lage eine Wage welche anscheinend noch einen historischen Wert besitzt zu stiften. Schützenbruder Höcker verpflichtet sich dieselbe einstweilen in Pflege zu nehmen um sie zum Schützenfest gebrauchsfähig wieder dem Verein zu überreichen. Vorsitzender dankte dem Stifter für das Geschenk und dem Schützenbruder Höcker für seine Arbeit der Instandsetzung. Vors. gab sodann noch bekannt, daß der Schützenbruder L. Höcker in einigen Tagen das 25jährige Meisterjubiläum feiern kann und sprach ihm seine Glückwünsche aus. Die Versammlung brachte ihm ein kräftiges Hoch.

Am Schlusse sprach die Versammlung den Wunsch aus unser Vereinsregitator Johann Schäfer möge die Schützenbrüder mit seinen Vorträgen noch ein wenig unterhalten, was Schäfer selbstverständlich auch tat. Nachdem die Versammlung dem Kassenführer Entlastung erteilt hatte, schloß Vorsitzender die Versammlung.

 

Vorstandssitzung am Sonnabend den 15. Juni nachm. 8 Uhr bei Fr. Fischer, Langestr.
Anwesend; Vorsitzender Wessel Schriftführer Eisele Kassenführer Fischer Hptm. Meyer Olt. Stein, Lütjohann u. Ernst Hoppe.

Es wurde beschlossen die Hauptversammlung am Dienstag den 18 Mai im Vereinslokal abzuhalten mit der Tagesordnung: Schützenfest, Auslosung der Schießnummern, Vergebung der Schießstandsarbeiten. Der Vorstand empfiehlt das Schützenfest in folgender Weise abzuhalten: Sonntag den 6 Juni nachm. 2 Uhr auf dem Schießstand in Speckenbüttel anzutreten und zwar in Uniform jedoch ohne Waffen Montag den 7. Juni nachm. 1 Uhr weiterschießen bis zum Schluß. Dienstag den 8. Juni Krönung des Königs und Gewinnverteilung. Die Vorstandsmitglieder Wessel u. Meyer wollen sich bis zur Hauptversammlung mit den Sch. Br. Seebeck u. Kempfe ins Einvernehmen gesetzt haben. Es sollen aufgestellt werden: Langer Stand 174 m Punktscheibe “ Speckenbüttel“ 4 Schuß davon zählt der letzte Schuß. Kurzer Stand 80 m Festscheibe „Stadt Leh e “ wie Brhv. kl. 12 Ringscheibe Carton 4 Schuß. Hierauf kann mit Klein- u. Großkaliber geschossen werden. Der Rumpfschützen und der beste Schützen von der Festscheibe „Stadt Lehe“ haben nun die Königswürde abzustechen. Der beste Schütze ist König der andere Vizekönig.

Die Auslosung der Schießnummern soll am Dienstag in der Versammlung vorge-nommen werden. Es wird ferner beschlossen: Der Jahresbeitrag für nichtschießende Mitglieder auf 15, Mk festzusetzen.

 

Hauptversammlung am Dienstag den 18. Mai 1920 im Vereinslokal Schützengarten.
Anwesend: Diedr. Wessel als Vorsitzender Oscar Eisele, Protokollführer Fr. Fischer Kas-senführer vom engeren Vorstand. Hptm. Meyer, Oblt. Stein, Ltn. Schilde Feldwebel Beyes, Vizef. Lütjohann Beisitzer Peine u. Hoppe vom Gesamtvorstand. Ferner die Mitglieder: Johanning, Schäfer, Winkelmann, Destler Neef, Döscher, Bode, Gundermann Sebesse, Kretschmer, Joh. Eisele, Kopka, Schildhauer, Holzapfel, K. Kanning, Sidden F. Beyes, Arndt, Ruge, Kempfe, Jantzen Welge, v. Bröckel, Joh. Meyer, Steffens H. Meyer, Th. Buthe. Westpahl, Heinemann

Vorsitzender Wessel eröffnete um 9 Uhr die Versammlung und begrüßte die Mitglieder. Sekr. Eisele verlas hierauf das Protokoll der letzten Generalversammlung. Gegen die Fassung des Protokolls wurde kein Einspruch erhoben und damit genehmigt. Zu Punkt I der Tagesordnung wurden auf Beschluß der anwesenden Mitglieder der Auf-nahmekommission folgende Herren als aktive Mitglieder in den Verein aufgenommen: Kaufmann Robert Lange, Lehe, Hafenstr. 216, Kaufmann Fritz Kleinschmidt, Lehe, Langestr. 130. Klempnermeister Andreas Schäfer, Bremen, Wartburgstr. 24 Gastwirt Joh. Tabke, Bremerhaven, Marktstr. Dentist Theyssen, Lehe, Hafenstr. Klempnermeister Schweizer, Bremerhaven, Weserstr.

Die Versammlung war mit Beschluß der Aufnahmekommission einverstanden. Vorsitzender verlas hierauf der Versammlung den Vorschlag des Vorstandes über die Abhaltung des diesjährigen Schützenfestes vor. Im Anschluß daran wurden die einzelnen Punkte besprochen und teilweise unter Abänderung zum Beschluß erhoben.

Es wurde beschlossen: 2 einfache Adler 1 Festscheibe 80m, 12 Ringscheibe 4 Schuß 1 Punktscheibe 175m 4 Schuß,der beste Schuß zählt. 1 Meisterscheibe 175m 3 Schuß MK 2,– aufzustellen. Die beiden Rumpfschützen und der beste Schütze auf der Festscheibe haben sich um die Königswürde abzustechen.

Der Jahresbeitrag wird auf MK 15 festgesetzt. Als Extrabeitrag wird erhoben: Für Vogel MK 20,– für Festscheibe Mk10,– für Punktscheibe Mk 10,– Es sollen sämtl. eingehenden Beträge zur Verteilung gelangen und wird dem Vorstande das Weitere überlassen. Wer das Schützenfest mitmachen will, muß Vogel u, Festscheibe 80m einlösen. 6 Fachleute des Vereins wurden zur Abgabe von Offerten für die Vogellieferung aufgefordert. Eingegangen ist nur eine Offerte vom Schützenbruder Westpahl.

Er fordert: Lieferung eines Doppeladlers MK 85,- Lieferung eines einf. Adlers 170 Mk, Scheiben bekleben etc. 15,- Mk. Westpahl wurde der Zuschlag erteilt. Der Antrag Westphal Kleinkaliber auf 80m zuzulassen wurde abgelehnt. Der Antrag Sidden den besten Schützen auf 175m mit um die Königswürde schießen zu lassen, wurde ebenfalls abgelehnt.

Vors. gab sodann die Besprechung mit dem Sch. Br. Seebeck über die Abhal -tung des Festballes am 3. Tage bekannt. Auf Antrag Meyer wurde beschlossen am Dienstag den 8. Juni um 5 Uhr nachm. das Festessen Kosten 16 – 18 MK. Suppe, Fischgang etc. im Hotel Stadt Lehe abzuhalten. Daran die Königskrönung, Gewinnverteilung und Festball stattfinden zu lassen, Schützenbrüder haben freien Tanz. Sodann wurden die Schießnummern ausgelost.

 

Hauptversammlung am Freitag den 25, Juli 1920 im Vereinslokal Schützengarten Lehe
Anwesend: Vorsitzender Wessel Schriftführer Eisele.Die Vorstandsmitglieder: Hptm. Meyer, Fischer Ad. Beyes usw. siehe Anwesendheitsliste.

Vorsitzender Wessel eröffnete ¾ 9 die Versammlung und begrüßte die Versammelten. Schriftführer Eisele verlas das Protokoll der letzten Hauptversammlung, welches die Genehmigung der Versammlung fand.

Die Herren: Richard Beckmann, Hafenstr. 85, Adolf Meyer, Langen, Johann Voss Wursterstr. wurden als aktive Mitglieder in den Verein aufgenommen.

Vorsitzender Wessel berichtete nun über den Verlauf des diesjährigen Schützenfestes, welches damit endete, daß wir trotz der schlechten und schweren Zeit ein gut verlaufenes Fest gehabt haben. Das Fest hat allerdings nicht in Einnahmen Ausgaben belanziert, es müssen ca. 400 – 500 aus der Vereinskasse beigesteuert werden

Zum 4. Juli sollen aufgestellt werden: 1 Doppeladler 200 Karten a 5,00 Mk 3 Scheiben 175 m, 1 Scheibe 80 m. Von 2-3 Uhr 80m Probierscheibe, von 3 als Konkurrenz. Für Konkurrenz 3 Schuß 2,00MK bei 15 Karten einen Preis. Kurz 13 Ring und lang 20 Ringscheibe. Der Einladung des Schützenvereins Debstedt soll Folge geleistet werden. Es haben sich 21 Schützen verpflichtet mitzufahren. Von diesen haben 16 ihr Wort eingelöst eingelöst, außerdem waren noch 11 Schützen, sodaß insgesamt 27 Schützen dort waren.

Sch. Br. Thomas Schäfer teilte der Versammlung mit daß beim Sch. Br. Holm von Seiten der Polizei Haussuchung nach Waffen gehalten worden ist und daß bei dieser Gelegenheit sein Schützengewehr beschlagnahmt wurde. Es soll, sobald Sch.Br. Holm dieses wünscht, vom Vorstand aus eingeschritten werden, da ein solches Vorgehen auch wohl von der vorgesetzten Dienstbehörde nicht gebilligt wird. Im Verlaufe der Versammlung erscheint Sch.Br. Mädger um an der Versammlung teilzunehmen. Bei dieser Gelegenheit konnte der Vorsitzende ihm das Diplom überreichen. Vorsitzender richtete sodann auf Jubilar welcher 25 Jahre Mitglied des Vereins gewesen ist, lobende Worte der Anerkennung. Mädger hat in dieser Zeit lange Jahre Vorstandsposten bekleidet u. mit seinem Sekretärsposten viel Mühe u. Arbeit gehabt. Möge er sich auch als Ehrenmitglied noch recht lange Jahre in unserer Veteranenreihe wohlfühlen. Sch Br Mädger dankte für die herrliche Worte des Vorsitzenden und er freue sich, wenn er an die Zeiten zurückdenkt.

Vor 25 Jahren u. später Schützen fest in Speckenbüttel, war ein besonderer Festtag für Alt u. Jung, sowie für die Schützenbrüder. Er erinnerte an den strammen Ausmarsch am Sonntag. Ganz Lehe in Flaggenschmuck „Die Schützen kommen“ Dann der Montag wie man sich da in harmonischer Geselligkeit erfreute. In Speckenbüttel schalteten und walteten wir aus freier Lust ohne Polizeistunde. Die Zeiten sind vorüber, ob sie wieder-kommen, war weiß, aber wir wollen hoffen.

Es kam sodann der Fall Bibernell / Steffens zur Sprache, wozu die Sch. Br. Sidden, K. Kanning Eisele Stellung nahmen. Sch. Br. Eisele stellte im Verlauf der Aussprache folgenden Antrag für die nächste Mitgliederversammlung: Es soll gestattet werden, daß für Schützen, welche am Schützenfest Sonntag oder Montag verhindert sind mitzuschießen, geschossen wird, daß der verhinderte Schützenbruder gegebenenfalls aber kein Anrecht hat, um die Königswürde durch seinen Schützen mit abstechen zu lassen resp. daß er dieses nachholt.

Schützenbruder Schäfer gab noch einige gute Resultate unseres Schützenbruders Andreas Schäfer bekannt, welcher er sich in Bremen erstritten hat.

Sch Br Seeber wirbt für den Trommler – Pfeiferkorps und will dieses auf der nächsten Versammlung zur Debatte stellen. Für das nächstjährige Schützenfest sollen auch Vorbereitungen für die kleinen Schützen getroffen werden.

 

Hauptversammlung am Donnerstag den 19. August 1920 im Vereinslokale Schützengarten.
Anwesend: D. Wessel als Vorsitzender O. Eisele als Protokollführer. vom Vorstand: Hptm. Meyer, Fischer, Lütjohann Peine, Schilde, A. Beyes, Hoppe. ferner die Schützenbrüder: Johanning, H. Rüsch, Heinemann, Großlein, Minnemann, Lührs, Kretschmar Kanning jr., Kammerscheid, Arndt, Th. Buthe, Hoppe jr., B. Buthe, Bode, Manthei, F. Beyes, H. Fulsch, v. Brökel Joh. Meyer, B. Bank, H. Krönke, H. Steffens Wilbrandt Sebesse, Hoffmann, Pape, Stute, Winkelmann, J. Eisele Welge, Neef.

Vorsitzender Wessel eröffnete und leitete die Versammlung Bevor in die Tagesordnung eingetreten wurde, verlas der Schriftführer das letzte Protokoll, welches genehmigt wurde.

Zu Punkt 1 der Tagesordnung Aufnahmen neuer Mitglieder tritt die Aufnahmekommission zusammen und wurden sämtliche in vorschlage gebrachte Herren wie nachste-hend aufgeführt, als aktive bzw. passive Mitglieder in den Verein aufgenommen:

1. Schröder, Heinr, Bremerhaven Kirchenstr.,
2. Becker, Julius, Lehe Kaiserstr, 12
3. Manthey, Waldemar, Lehe, Friedhofstr
4. Behrens,Adolf Lehe Heinrichstr.44,
5. Deetjen, Engelbert Lehe Goethestr. 7 II,
6. Mork,Karl Bremerhaven, Keilstr. 16,
7. Voigt, Joh. Bremerhaven, Sielstr. 4
8. Benthien, Karl Bremerhaven Rickmersstr. 94
9. Rathjen, G. Bremerhaven Grünestr. 74.,
10. Wilbrandt,Karl Bremerhaven Fährstr. 9,
10 Rusch, Johann Lehe Hafenstr.
11., Großhain, Hugo Geestemünde Schillerstr.,
12. Lehmann, Friedr. Lehe Goethestr. 45,
13. Vollers, Chr. Geestemünde Schillerstr. 37,
14. Strats, Chr. Lehe Hafenstr. 93,
15. Mäkler, E. G. Bremerhaven Fährstr.
16. Rahn, Gerd, Bremerhaven Kaiserstr.,
17. Zahrndt, Richard Lehe Langestr.,
18. Eden, Johann Lehe Marktstr.,
19. Benecker, Heinr. Lehe Langestr.,
20. Jacob, Carl Lehe Poststr.
21 Debrodt, Heinr. Bremerhaven Bgm Sm. Str. 15
22. Asendorf; Hans Lehe Bgm Str. 90;
23. Press, Karl Lehe Dorotheastr. 8 , 23. Börges, Karl Lehe Langestr.
24. Börmann, Fritz Lehe Gärtnerstr.

Kassenführer Eisele erstatte seinen Bericht über den finanziellen Verlauf des Schützenfestes 1920, welcher mit einer Unterbilanz von MK 399,25 abschließt.

Das Schießen am 3. Juli erzielte einen Überschuß von MK 158,00. Das am 1. Aug. mit einem Überschuß von MK 63.00. Da von keiner Seite Einspruch erhoben wurde, und die Revisoren die Richtigkeit der Abrechnungen anerkannt haben, dankte Vorsitzender dem Kassenführer für seine geleisteten Arbeiten und gab der Hoffnung Ausdruck daß er dieses Amt noch recht lange verwalten möge. Gleichzeitig spricht Vorsitzender Wessel den Schützenbrüdern Hauptmann Willi Meyer Heinrich Diehl und Hugo Großhein den Dank des Vereins dafür aus , daß sie sich keiner Mühe gescheut haben, um für neue Mitglieder zu werben. Die Aufnahmen der 24 Mitglieder legt Zeugnis davon ab. Mögen alle Mitglieder des Vereins so segensreich wirken, dann wird es möglich sein vorwärts zu kommen und das Schützenwesen an der Unterweser neu zu beleben.

Der Magistrat hat das Budengeld vom Schützenfest einbehalten, angeblich um uns zuvor zur Anerkennung des Vertrages zu bewegen. Vorsitzender hat diese Angelegenheit nach Rücksprache mit dem Bürgermeister geregelt. Das Budenplatzgeld ist dem Verein ausbezahlt worden.

Das Erntefest soll am 5 u 6. Septbr.abgehalten werden. Es wird 2 Tage geschossen, zwei einfache Vögel aufgestellt, sowie 1 Punktscheibe 175m und 1 Festscheibe 80 meter, 3 Scheiben Konkurrenz 175 m 1 Scheibe 80 m. Die Schießkarte soll 20 MK kosten. Wer auf die Punktscheibe schießen will, zahlt 5 MK extra. Am Sonntag soll das Schießen um 2 Uhr beginnen, am Montag um 2 Uhr das Scheibenschießen und um 3 Uhr das Vogelschießen. Schützenbruder Eisele zieht seinen Antrag, daß für einen verhinderten Schützenbruder geschossen werden, zurück, da er den Antrag in der Jahresversammlung erneut vorbringen will. Der Winterball wird beschlossen und soll im Prinzip am 20. November stattfinden. Falls sich Schwierigkeiten irgendwelcher Art einstellen sollten, so ist vorher eine Versammlung einzuberufen.

In den Ausschuß wurden gewählt, die Schützenbrüder J. Meyer, H. Diehl, Th. Buthe, E. Hoppe jr., Joh. Sidden Hugo Großhain, Joh. Heinemann. Schützenbruder Eisele bittet die Versammlung um Enthebung von seinem Amte als Schriftführer, da er nur wenig Zeit zur Verfügung hat und in Anbetracht der langen Zeit, wo er diesen Posten bekleidet hat, auch einmal Gelegenheit haben will, sich auf Vereinsfestlichkeiten frei bewegen zu könne. Auf Vorschlag von Hauptmann Meyer erklärt sich Schützenbruder Eisele damit einverstanden, daß nur bis zur Generalversammlung den Posten noch bekleidet, alsdann stellte Sch. Br. Lührs den Antrag zur Generalversammlung, daß ein 1. und ein 2ter Schriftführer neu gewählt werden. Dem Vorstande wurde auf Vorschlag des Schützenbruders Fr. Kanning junior warm ans Herz gelegt, die Vorarbeiten zur Herstellung einer Ehrentafel für die gefallenen Helden zu beschleunigen, sodaß bei Abhaltung der Jahresversammlung die Ehrentafel vorhanden sein kann.

Schützenbruder Peine teilt mit, daß beim letzten Schießen auf dem Vogel nach kurzer Erklärung durch Hptm Meyer wurde die Angelegenheit geregelt. Ob nach dem Erntefest noch ein Schiessen stattfinden soll, entscheiden die Teil nehmer des Erntefestes bei der Gewinnverteilung am Montag den 6. Septbr. Hauptmann Willi Meyer berichtete über dem Verlauf der Fahnenweihe in Debstedt und spricht seine Anerkennung über das Organisationstalent der Debstedter Schützenbrüder aus. Es hat alles vorzüglich geklappt. Mit Ausnahme von Bremerhaven waren alle Vereine anwesend.

Die Häuptlinge hätten sich um ihn gescharrt und ihn gebeten, er möge doch noch mal versuchen einen Unterweser – Schützen – bund wieder ins Leben zu rufen und er hätte als Hauptmann des Leher Schützen Vereins zugesagt dieses zu tun, wenn ihm die Hilfe der übrigen Vereinsleiter nicht versagt wird. Die Versammlung erklärt sich mit den Ausführungen des Hauptmannes Willi Meyer einverstanden und wird auf Antrag des Vizefeldfebels Lütjohann vorbehaltlich der Genehmigung der Generalversammlung be-schlossen, einer Neugründung beizutreten. Im Übrigen wird der Vorstand ermächtigt mit den Nachbarvereinen zu verhandeln

 

Hauptversammlung am Dienstag den 23. Novbr 1920 im Vereinslokale Schützengarten.
Anwesend: Diedr. Wessel als Vorsitzender Eisele als Protokollführer.

Der Vorsitzende eröffnete um 8 ½ Uhr die Versammlung und ersuchte den Schrift-führer um Verlesung des Protokolls der letzten Hauptversammlung, was geschah. Auf die Anfrage des Vorsitzenden ob Einwendungen über die Fassung des Protokolls zu machen sind, meldete sich niemand zu Wort und schritt man zum nächsten Punkt der Tagesordnung. Es sind vorgeschlagen worden: Sparkassendirektor Emil Langhoff Hafenstr.3.Landwirt Diedr. Timmermann Langestr. Reinh. Marwede Ingenieur Lütjen Campen, Brhv Marktstr. 18. Reinhard Schmidt Lehe, Hafenstr 212. Schneidermeister Müller Lehe Spadenerstr. Cigarrenhändler Alfred Jungclaus, Lehe Hafenstr. Techniker C. Oellerich Lehe Nordstr. Sägereibesitzer Schmidt, Lehe, Wischacker als aktive Mitglieder. die Herren: Th. Döscher Lehe Hafenstr. 216 Emil Hahnel, R. Reinen, Fritz Osmer, Rehbock als passive Mitglieder

Nach Beschluß der Aufnahmekommissionwurden sämtliche Herren dem Vorschlage gemäß aufgenommen. Das Ball . Commité hat die Arbeitenfür den Winterball im November aus naheliegenden Gründen eingestellt und in der letzten Ausschußsitzung den Beschluß gefaßt, der heutigen Hauptversammlung es zu überlassen ob und wann evtl. der Ball stattfinden soll. Nach längerer Debatte kam folgender Beschluß zu Stande :

Der Winterball findet am Montag den 17, Januar im Vereinslokal statt.

Vorsitzender Wessel ersuchte den Ausschuß sich weiter in den Dienst der guten Sache zu stellen, damit auch die Mitglieder des Vereins davon überzeugt werden, daß eine Verlagerung des Festes im Interesse des Vereins, der Mitglieder und auch zuguterletzt des Wirtes notwendig war. Vorsitzender des Festausschusses Heinemann übernimmt sämtl. Garantie für einen guten Verlauf des Festes, auch in gekunierer Beziehung. Die Mitglieder des Turnvereins hoffe er auch für einen späteren Termin zu gewinnen.

Das Schützenfest 1921 soll wie in den Vorjahren 14 Tage nach Pfingsten stattfinden. Die Jahresversammlung soll auf einen Sonntag nachmittags abgehalten werden.

Vorsitzender Wessel gab der Versammlung Aufschluß wie weit die Verhandlungen mit dem Magistrat bezgl. des Schießstandes gediehen sind.

 

Vorstandssitzung am Donnerstag den 6. Januar 1921 im Vereinslokale Schützengarten.
Anwesend: Wessel als Vorsitzender Eisele als Protokollführer. Sch. Br. Fischer, Schilde, Stein, Hoppe, Peine, Johanning, Diehl, Heinemann, Sidden.

Vorsitzender eröffnete die Sitzung mit den Worten, daß man nunmehr bezgl der Ehrentafel für die Mitglieder, welche ein Opfer des Krieges geworden sind zur Tat übergeht und bittet die Mitglieder um Vorschläge wie die Frage am besten zu lösen ist. Sch. Br. H. Diehl macht gekannt, daß er unter der Einrichtung seines früheren Etab-lissements noch einige Marmorplatten verfügbar hat und ist bereit eine solche Tafel zu stiften, falls dieselbe den Ansprüchen einer Ehrentafel genügen sollte, Dieser Vorschlag fand allgemeinen Beifall und wurde dieser dankenswerte Vorschlag einstimmig angenommen. Eine Kommission Schilde, Hoppe, Diehl und Hauptmann Meyer soll unter Führung des Ltns Schilde die Arbeiten so fördern das der Vorstand der Versammlung spruchbare Unterlagen vorbringen kann.

Alsdann liegt eine Einladung des Schützenbundes vor, wonach der Verein zum Schützentag am 16. Januar nach Hannover eingeladen wird, Es kommen 2 Abgeord-nete in Frage. Hptm. Meyer entwickelt hierzu eine längere Rede, nachdem nicht so recht Meinung für Absendung eines Abgeordneten vorhanden war. Er sagte, wir müßten heraus aus den kleinlichen Verhältnissen, und aus diesen könnten wir nur herauskommen, wenn wir den Anschluß an den Deutschen Schützenbund suchen. Wir müßten einen Abgeordneten beauftragen das Bezirksschießen nach Lehe zu verlegen. Vors. sagt man könne nichts verlangen, sondern nur Anträge stellen, welche dann einer Debatte unterliegen und zur Abstimmung kommen. Es wird beschlossen: Schützenbruder Hoppe als Abgeordneten zu entsenden, 50 MK Zuschuß aus der Vereinskasse zu bewilligen und dem Schriftführer zu ersuchen einen Antrag beim Bezirksverband einzubringen, daß das Bezirksschießen in Lehe abgehalten wird.

Sch.Br, Hoppe soll diesen Antrag auf den Schützentag genügend begründen. Der Vor-stand erklärte sich mit dem Pachtvertrag welcher der Magistrat mit den Mitgliedern der Schießstandskommission aufgestellt hat, einverstanden, bis auf § 5 dieser soll lauten: Die Stadt Lehe gestattet dem Schützenverein den Schießstand an andere Vereine zum Schießen weiter zu verpachten, der Verein hat am Schlusse des Geschäftsjahres dem Magistrat eine Abrechnung über die Höhe des Verpachtungserlöses vorzulegen. Sonst steht dem Abschlusse vorbehaltlich der Genehmigung der Generalversammlung nichts im Wege. Bezgl. Herstellung eines feuerfesten Raumes auf dem Schießstande in Speckenbüttel soll Hptm. Meyer u Sch.Br. Hoppe mit dem Hptm. Kopka vom Sch. V. Brhv. Rücksprache nehmen damit beide Vereine vertreten durch die hierzu bestellten Kommissionen eine Kalkulation ausarbeiten.

Die Generalversammlung soll am Sonntag den 20. Januar nachm. 3 ½ Uhr im Ver-einslokal stattfinden. Die Vorstandsmitglieder halten eine Stunde vorher, eine Sitzung ab. Sch.Br. Heinemann bringt einen Antrag ein, den Beitrag der passiven Mitglieder auf 5 MK zu erhöhen. Es werden als aktive Mitglieder vorgeschlagen: Die Herren Bruno Müller Lehe Hafenstr. Ad. Vogel Lehe Langestr. Aug. Fitter Lehe Langestr. L. Bischoff Lehe Langestr. Eugen Hoppe

 

Jahresbericht 1920

Seit dem Beginn des verflossenen Geschäftsjahres hatten wir eine Vereinsstärke wie folgt: 2. Ehrenmitglieder, 17 aktive Ehrenmitglieder, 82 aktive Mitglieder 24 passive Mitglieder Am Schlusse es Geschäftsjahres 1920 haben wir zu verzeichnen: 2 Ehrenmitglieder, 18 aktive Ehrenmitglieder, 129aktive Mitglieder, 30 passive Mitglieder. Wir haben 5 Hauptversammlungen, 7 Vorstandssitzungen, 3 Ausschußsitzungen abgehalten. Der Besuch der Hauptversammlungen war im Durchschnitt nicht als besonders gut zu bezeichnen, es wird darum höfl. Gebeten gerade an den Versammlungen zu erscheinen, um die vorgebrachten Punkte durchgehender zu beraten, damit nicht einseitige Beschlüsse herbeigeführt werden. Der Schützenbruder hat nicht allein das Recht auf dem Schießstande zu schießen, sondern auchdie Pflicht an den Versammlungsberatungen teilzunehmen, um so dem Vorstande ein ersprießliches Arbeiten zum Wohle des Verein zu ermöglichen.

Wie Sie aus unserer Mitgliederbewegung ersehen haben, hat der Verein einen Aufschwung in seiner Mitgliederzahl gewonnen, wie wir ihn wohl noch nie zu verzeichnen gehabt haben. Es soll nicht unerwähnt bleiben, daß wir dieses in erster Linie unseren Mitgliedern Hptm. Meyer, Sch. B. Diehl u. Großhain zu verdanken haben, welche unermüdlich dafür gearbeitet haben, daß der Verein an den Unterweserorten in Bezug der Mitgliederzahl die Führung hält.

Das Schützenfest 1920 verlief in glänzender Weise, es dürfen wohl sämtl. Schützen-brüder den Eindruck gewonnen haben, daß das kameradschaftliche Verhältnis ein gutes war und der Vorstand alles aufgeboten hat, das Fest zu einem würdigen zu gestalten. Die Königswürde errang Feldwebel A. Beyes. Vizekönig wurden Sch. Br. Heinr. Steffens und Mich. Gundermann. Ferner gingen als Sieger hervor: Auf der Festscheibe 80m Sch.Br. Gundermann. Auf der Festscheibe 175m Sch.Br. O. Eisele. Auf der Meistersch 175 1 Tag Ad. Richters. 2. Tag Fr. Beyes.

An der Fahnenweihe des Schützenverein Debstedt hat der Verein korporativ (27Schützen) einschl. Fahnen teilgenommen. Vorsitzender Wessel überreichte im Namen des Vereins den Fahnennagel und wünschte dem jungen Debstedter Verein, daß sie das Wahrzeichen ihrer Fahne hochhalten und weiter wachsen blühen u gedeihen mögen. Hauptmann Meyer brachte, nachdem sich die teilnehmenden teilnehmenden Vereine zu einem Kreise vereinigt hatten, als Vertreter des Deutschen Schützenbundes ein Hoch auf das deutsche Schützenwesen aus.

Der Vorstand hatte für das Erntefest zwei Vorschläge ausgearbeitet, um der Ver-sammlung vor Augen zu führen, daß bei Veranstaltungen von Festen in erster Linie die Finanzfrage eine große Rolle spielt. Die eine Ausarbeitung welche in Einnahmen u. Ausgabe so ziemlich bilanzierte vom Vorstande zur Annahme vorgeschlagen, wurde von der Versammlung mit einer Stimme Mehrheit abgelehnt, sodaß der Verein in die unerquickliche Lage geriet für das Erntefest aus der Vereinskasse noch 754,50 Mk zuzulegen. Wenngleich die Wetterverhältnisse die Schützenbrüder wohl veranlaßt haben, in der gewünschten Stärke am Erntefest nicht teilzunehmen, so können Sie überzeugt sein, daß der Verein nicht zum ersten Male das Erntefest veranstaltet hat, sondern im Vorjahren schon immer mit einer schwachen Beteiligung rechnen mußte.

Das letzte Schießen fand am 30.Oktbr. statt, welches uns noch einen kleinen Überschuß brachte, obgleich auch die Beteiligung schon sehr schwach war.

am 17. Januar veranstaltete der Verein sein Wintervergnügen und können wir nur sagen, daß dieses Fest herrlich verlaufen ist. Der Überschuß betrug 714 Mk  Sch. B. Heinemann hat als Vorsitzender des Festausschusses gezeigt, daß er für die Arrangierung derartiger Feste Erfahrungen besitzt. Auch die übrigen Mitglieder des Comités haben alles getan, was in ihren Kräften stand, das beweist der Eingang zahlreicher Stiftungen zur Tombola. Die Musterriegen der Damen und Herren der Vorturnerschaft haben vorzügliches geleistet. Sch.Br. Bruno Müller vom Carbaret Drei Mäderhaus überraschte uns auch noch mit Einlagen theatralischer Natur, indem einige einige Herren seines Etablissements uns mit Darbietungen den Abend verschönern halfen. Allen Mitwirkenden und Spendern des Winterfestes sei dafür an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank ausgesprochen.

Zur Teilnahme an den Schützentag in Hannover am 16.1. wurde Sch. B. Hoppe dele-giert, welcher seinen Eindruck der heutigen Versammlung bekannt geben wird. Wir sind am Schlusse unseres Berichts und geben uns der Hoffnung hin, daß das neue Geschäftsjahr nur gutes bringen möge, daß die Ehrentafel für unsere Schützenbrüder, welche für das Vaterlandes Größe den Tod gefunden haben, baldigst der Bestimmung übergeben wird. Die Marmortafel ist eine Stiftung Sch.Br. H. Diehls

 

Jahresversammlung am Sonntag, den 30. Januar 1921 nachm. 3 Uhr im Vereinslokale Schützengarten
Den Vorsitz führte Sch.Br, D. Wessel, das Protokoll Sch.Br. Eisele Vom Vorstand anwe-send: Hptm. Meyer, Olt. Stein, Stm Schilde, Sekr. Fischer Feldwebel Beyes u. Lütjohann, Peine, Hoppe. Die Schützenbrüder Heinemann, Johanning, Schäfer Manthei, Kanning,jr Lührs, W. Kröncke, v. Bröckel Kempfe, Müller, Kretschmer, Diehl, Fulch, Richters Welge, Arndt, Hoppe,jr. ,Fr. Beyes, K. Kanning Lührs Marwede, Treß, Sidden, Gundermann, Steffens Heinr, Holzapfel, Bode, Struckmeyer, Müller, Sebasse Th. Buthe, H. Kröncke, Bahlmann, Beyes, Hoffmann Ferd. Rehn, Th. Rebbe, Bibernell.

Vorsitzender Wessel gegrüßte die Schützenbrüder mit einigen Worten des Dankes für das Erscheinen und bat zugleich für das kommende Geschäftsjahr genau soviel Interesse an den Verein zu zeigen wie bisher, dann könne das Schützenwesen der Zukunft getrost entgegensehen.

Schriftführer Eisele verlas hierauf das Protokoll der letzten Hauptversammlung. Die Versammlung hatte gegen die Fassung des Protokolls nichts einzuwenden und wurde daher genehmigt. Alsdann entwickelte Schriftführer Eisele seinen Bericht über das verflossene Geschäftsjahr in ausführlicher Weise, ebenso der Kassenführer Fischer über den finanziellen Teil. Vorsitzender Wessel dankte beiden Sekretären für die Mühevolle Arbeit innerhalb des Vereins.

Schützenbruder Welge berichtete auch im Namen des 2. Revisors Arndt, daß die Kasse mit den Belegen geprüft worden ist, daß Beanstandungen nicht zu machen seien und er daher beantrage, den Kassenführer Entlastung zu erteilen, was hierauf geschah.

Die Neuwahlen Aus dem engeren Vorstand scheidet turnusgemäß der Vorsitzende aus. Der Schriftführer hat seinen Posten niedergelegt. Nachdem bezgl der Wahl des Vorsitzenden ein Antrag Johanning vorlag, daß der Vorsitzende Posten mit Hauptmannposten verschmolzen werden soll, stellte Sch.Br, Eisele den Gegenantrag den Hauptmann in den engeren Vorstand zu delegieren. Der letzte Antrag wurde ange-nommen und Sch. Br. Wessel einstimmig als Vorsitzender wiedergewählt.

Da sich kein Schützenbruder bereit finden wollte, den Schriftführerposten zu über-nehmen nahm Sch.Br. Eisele den Posten nochmals an. Die Wahl zeigte im allgemeinen folgendes Bild.

Der engere Vorstand: Vorsitzender Schützenbruder D. Wessel, 2.Vorsitzender Hauptmann Meyer, Schriftführer Sekretär Eisele, Kassenführer Sekretär Fischer.Der Gesamtvorstand: 1. Vorsitzender Schützenbruder Wessel, 2 Vorsitzender Hauptmann Schützenbruder Meyer, Protokollführer Sekretär Eisele, Kassenführer Fischer,Oberleutnant Stein, Leutnant Schilde, Feldwebel Beyes, König Vizefeldw. Lütjohann, Vorst-Mitglieder Hoppe, Peine, Th. Buthe (neu). Chargierte Fahnenträger: Fahne I W. Krönke, Fahne II Hoppe jr. Fahnenjunker J. Meyer, H. Steffens, H. Diehl, P. Kempfe. Oberschützen K, Kanning, F. v. Bröckel. Struckmeyer, J. Sidden, Fr. Beyes, Kanning jr.. Schiedsgericht engere Vorstand, Stute, K. Kanning, Sidden Ersatzleute: Schäfer u. Kopka. Aufnahmekommission Hoffmann, Sebasse, Stute, Lütjohann engere Vorstand. Revisoren: Gustav Arndt. C. Welge. Vereinslokal: Schützengarten.

Vereinsbeitrag: 20 Mark aktive 5 Mark passive. Der Beitrag kann bis 15. Mai beim Schützenbruder Hoppe, Hafenstr. bezahlt werden. Schützen, welche bis zu dieser Zeit die Beiträge nicht entrichtet haben, müssen für das Kassieren 1 Mk Gebühren zahlen passive Mitglieder 50 Pfg. Der Antrag Eisele während des offiziellen Schützenfestes für abwesende Schützen auf den Adler durch das Los schießen zu lassen fand insoweit Annahme, daß der Betreffende aber um den Wettstreit um die Königswürde nicht zugelassen wird. Als neue Mitglieder (aktive) wurden aufgenommen: Gastwirt Ad. Vogt, Langestr. 49, Cafebesitzer Bruno Müller Hafenstr, Landwirt L. Bischoff Langestr. A. Fitter, Kfm. Eugen Hoppe, Hafenstr. Gastwirt Diedr. Döpcke, Hafenstr. Carl Beckmann.

Alsdann berichtete Sch. Br. Hoppe in ausführlicher Weise über die Verhandlungen auf Schützentag in Hannover. Seine fachmännischen Kenntnisse erlaubten es ihm die Mitglieder über Munition u. Waffen der Jetztzeit allerlei interessante Aufklärungen zu geben. Im Namen der Versammlung dankte Vorsitzender für die Mühe und Arbeit.

 

Hauptversammlung am 7. April 1921 im Vereinslokal Schützengarten
Den Vorsitz führte Hauptmann Meyer das Protokoll führte Sekt. Eisele
Beginn 8 ½ Uhr Als neue aktive Mitglieder wurden die Herren Wilh. Mauritius in Lehe, Poststr. W. Kalkfuß in Bederkesa, Schlobohm in Lehe, G. Schonning, Lehe Rutenbergstr. A, Voller Lehe Brookstr. 3, A. Klingebiel Lehe Gärtnerschule. C. Dammann.Lehe Langener Str., Röhrich Lehe Spadenerstr. in den Verein aufgenommen. Ferner der Maurermeister Hampel, Neuestr. als passives Mitglied.

Der Schießstandsvertrag mit den Schützen Verein Bremerhaven fand die Billigung der Versammlung. Das 1. Schießen soll am 24. April, das Schützenfest 14 Tage nach Pfingsten abgehalten. Am 12. Juni soll das 2. Schießen stattfinden, im Übrigen jeden 1 Sonntag im Monat. Die Schießstandsarbeiten sollten auf dem Submissionswege vergeben. Offerten eingereicht haben die Schützenbrüder K. Kanning u. C. Westphal. Da die Abfassungen der Unterlagen zu Irrtümern Veranlassung gegeben haben soll, wird nochmals um Angebote ersucht. Hierbei fordert Carl Westphal für die Scheibenarbeit im ganzen Jahr MK 525,– K. Kanning rd. MK 500,– Die Arbeiten wurden daher dem Sch. Br. Kanning übertragen.

 

Hauptversammlung am 28. April 1921 im Schützengarten.
Vorsitz Hauptmann Meyer, Protokoll Seketr. Eisele.

Hauptmann Meyer begrüßte die Schützenbrüder und machte der Versammlung be-kannt, daß unser Vorsitzende Wessel infolge eines Fußleidens vorläufig davon Abstand nehmen muß, die Vereinsgeschäfte zu führen. Wir wollen jedoch alle hoffen, daß er bald wieder gesund wird. Hptm. Meyer hat die Vereinsgeschäfte übernommen und ersucht die Versammlung ihm dieses Amt durch Mitarbeit zu erleichtern um für das Wohl des Vereins sorgen nicht nur allein im Verein, sondern im ganzen Unterwesergebiet. Er wolle dabei betonen, daß der Brhv. Bruderverein mit uns in ein Pachtverhältnis getreten ist, wonach beide Vereine je zur Hälfte Lasten und Gewinne tragen und daß es da gerade geboten ist, das nachbarliche Verhältnis zur gemeinsamen Arbeit freundschaftlicht zu gestalten. Als aktive Mitglieder wurden in den Verein Verein aufgenommen: Großkaufmann Kaufmann Lehe, Nordstr. 3, Buchdruckereibesitzer RiemannLehe Hafenstr. Cafetier Ernst Vogel, Brhv, Bgm.Sm.Str. Sekretär Eisele berichtete sodann darüber in welcher Weise der Vorstand sich die Veranstaltung des Schützenfestes gedacht hat. Die einzelnen Punkte wurden durchgesprochen: es wird beschlossen, die Schießkarten auf 50 Mk festzusetzen. Der Sieger des 1 Preises 175 m Cartonscheibe soll als Anwärter zum Königsschuß zugelassen werden. Kleinkaliber auf 80m Stand wurde abgelehnt. Festscheibe 80m 4 Schuß. Der Preis wird nach der Gesamtzahl der Ringe bewertet. Die Bestimmungen des Deutschen Schützenbundes finden sinngemäße Anwendung, indem das Trefferzahl vor Ringzahl geht. Festscheibe 175m Cartonschießen 4 Schuß hintereinander. Der Schuß welcher der Mitte am nächsten ist, wird bewertet. Für Scheiben und Adler kommen 222 Teelöffel mit 60 Silberauflage in Frage und sollen auf dem Submissionswege vergeben werden. Der Vorstand soll es überlassen bleiben, wann es nötig erscheint mehr Scheiben aufzustellen. Bezgl. des Essens konnte keine Einigung erzielt werden und wurde vertagt. Wenn es notwendig erscheint soll noch eine Versammlung vor dem Schützenfest abgehalten werden.

 

Hauptversammlung am 21. Mai 1921 im Schützengarten.
Vorsitz Hauptmann Meyer Protokoll Sekretär Eisele

Hauptmann Meyer eröffnete u leitete die Versammlung. Schriftführer Eisele verlas das Protokoll der letzten Versammlung. Beanstandungen in der Fassung desselben wurden nicht eingebracht, also damit genehmigt

Sekretär Eisele verlas hierauf die Verhandlungen, welche mit den Wirten des 3. Fest-tages aufgenommen worden sind.

Der Vorstand empfiehlt der Versammlung von einem Festessen in diesen Tagen abzusehen, da ohne das Essen mit einer bedeutend vermehrten Beteiligung zu rechnen ist. Sch.Br. Großheim scheint ein Schützenfest ohne Essen nicht im Rahmen eines Volksfestes zu sein, er wurde aber in seinem Antrage nicht unterstützt, das Essen wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. Auf Antrag Kempfe wählte man Hotel Stadt Lehe als Festlokal Es wurde auf Antrag von Schützenbruder Heinr. Hepp beschlossen am Monat 8.00 Uhr mit Musik wie bisher durch die Stadt zu marschieren. Bei Patzenhofer Geflügelmeyer anzutreten Straßenreihenfolge: Hafen, Kaiser-Wilh., Post, August, Neue, Wülbern, Hafen, Kleine, Neue, Lange, Johannes, Markt, Langestr. Wursterstraße nach Speckenbüttel. Antrag H. Beyes Wenn ein Schütze mehr als einmal Anwartschaft zu Abstechen auf die Königswürde hat, so hat er auch dementsprechend mehr Schüsse auf die Königsscheibe abzugeben. Dieser Antrag, welcher angenommen wurde, soll nur vor Unstimmigkeiten schützen. Zum Schluß wurden dann die Schießnummern ausgelost und Beiträge entrichtet.

 

Vorstandssitzung am Montag dem 13. Juni 1921 im Vereinslokal: Schützengarten.
Anwesend: Vorsitzender Hptm. Meyer Protokollführer: Sekr. Eisele Lütjohann, Schilde, Fischer, Westphal, Kempfe Beyes, Buthe, Hoppe, Peine.

Hauptmann Meyer eröffnete um 8 ½ Uhr abends pünktlich mit kurzen kernigen Worten die Sitzung und begrüßte die diesjährigen Majestäten Schützenbruder Westphal welcher als solcher in den Vorstand delegiert ist. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß er sich im Kreise des Vorstandes wohl fühlen möge. Es wurden als aktive Mitglieder vorge-schlagen: A. Vollers, Geschäftsführer Probst Dr., Lehe, Hans Werner Hafenstr., Hans von Riegen, Inspektor Lehe, Reichert, Bremerhaven, Franz Burdorf, Lehe Kistnerstr.,Heinr. Coors Lehe, Nordstr Müller, b/Ulfers Hafenstr. 15, Erich Teschke, Lehe Spadenerstr. Als passive Mitglieder: W. Harms, Lehe, Langestr. 274, Bremer, Körnerstr, Peter Schröder, Langestr.

Das Schießen am 12. Juni ist ausgefallen. Der engere Vorstand hat davon Abstand ge-nommen, den Gesamtvorstand hierzu besonders zu laden. Das nächste Schießen soll am 3 Juli stattfinden, die Arrangierung desselben der Hauptversammlung zu überlassen. Vorgeschlagen soll werden: 1 Doppeladler, Konkurrenzscheibem nach Bedarf. Das Schießen nur für aktive u passive Mitglieder gelten zu lassen. Die Schießkarte auf 20 Mk festzusetzen. Für abwesende oder passive Mitglieder kann ein Schütze mit dem er sich verabredet schießen. Die Hauptversammlung soll am 18. Juni im Schützengarten abgehalten werden. Es wurde beschlossen 23 Mk aus der Vereinskasse für die Jugendschützen zu nehmen, um deren Defizit zu decken. Dem Schützenbruder Kempfe wurden in Anerkennung seiner Leistungen in der Marktkommission lobende Worte des Dankes ausgesprochen. Bezgl. des Schützentages in Hannover soll die Hauptversammlung bestimmen.

 

Versammlung am 18. Juni 1921 Im Vereinslokal Schützengarten
Anwesend. Vorsitzender Hauptmann Meyer Protokollführer; stellvertretender Schriftführer Welge.

Hptm Meyer eröffnet kurz vor 9 Uhr die Versammlung. Bevor zur Tagesordnung übergegangen wird, verliest Hpt. Meyer ein Schreiben des Sekr. Eisele, wodurch dieser sein Amt niederlegt. Es ist deshalb die Neuwahl eines Schriftführers nötig. Hptm. Meyer stellt deshalb einen Dringlichkeitsantrag. Als Schriftführer wird Schützenbruder Kammerseher vorgeschlagen, welcher allerdings nicht anwesend ist, sich aber vorher geäußert hat, namentl. das Amt zu übernehmen, wenn ihm ein zweiter Schriftführer zu Seite gestellt wird, hierfür wird. Schützenbruder Welge vorgeschlagen. Beide werden einstimmig gewählt.

Punkt I: Hauptmann Meyer hebt den vorzüglichen Verlauf des diesjährigen Schüt-zenfestes hervor und hofft, daß sich unser Vereinswesen immer mehr entwickeln möge. Gleichzeitig spricht allen welche sich um das gute Gelingen des Festes verdient gemacht haben, seien Dank aus. Auch übermittelt er einen Gruß & Dank von unserem Vorsitzenden Wessel für die Ehrung beim Aufmarsch Hauptmann Meyer wird gebeten ihm die herzlichsten Grüße und Wünsche zur baldigen Genesung zu übermitteln.

Punkt 2 Die Aufnahmekommission hat folgende neue Mitglieder aufgenommen:

Aktiv: 1.Geschäftsführer A. Vollers, Hafenstr. (Probst + Co), 2 Hans Werner Hafenstr. 74, 3 Hans W. Ringen, 4 Reichardt Bremerhaven, 5 Franz Burdorff Lehe, Kistnerstr., 6 Heiner Cordts, Lehe Nordstr. 7 Müller Lehe Hafenstr. 15 (Tapetengeschäft), 8 Emil Tesche Lehe Spadenerstr., 9 Fraas Lehe Wurster, 10 Ernst Ahms Lehe Gärtnerstr, 11Georg Drews Lehe Heinrichstr., 12W. Klaatz Brhv, Lloydstr.

Passiv 1 W. Harms, Lehe Langestr, 274 2 C. Worms Lehe Körnerstr 3 P. Schröder Lehe Langestr. 4 Fr, Köhler Lehe Poststr. 5 H. Hadeler Lehe Kreuzstr.

Schützenbruder Westphal bittet um Vorsicht und genaue Prüfung bei der Aufnahme neuer Mitglieder. Hauptm. Meyer will auf Grund dessen ferner die Namen der neu aufzunehmenden Herren vor der Aufnahme bekannt geben.

Punkt 3 Sekr. Fischer kann einen genauen Abschluß vom Schützenfest noch nicht machen. Er ist aber mit einem Überschuß von einigen hundert Mark zu rechnen.

Punkt 4 Feldw. Lütjohann beantragt das nächste Schießen ganz intern zu gestalten und als Preise Haushaltsgegenstände zu beschaffen. Die Schießkarte soll 20 Mk kosten. Für aktive und passive Mitglieder kann geschoßen werden. Der Antrag findet Unterstützung und wird einstimmig angenommen.

Punkt 5 Gedenkstein. Hierüber entspinnt sich eine lebhafte und ausgedehnte Debatte. Sch. K. Kanning legt der bisherigen Kommission Lässigkeit vor und will den Tag wissen, wann der Stein an Ort und Stelle gebracht werden soll. Zu dem Transport stellt Sch. Kanning sein Gespann zur Verfügung, auch viele Sch wollen tatkräftig mithelfen. Vorbehaltlich der Genehmigung der Stadt Lehe wurde nach vielen hin und her der Platz am Siebenbergensweg zur Aufstellung des Steins gewählt. Für die Ausarbeitung des Steins wurden von der Versammlung 700.- 1000,- Mk bewilligt

Punkt 6 Schützentag Hannover Hauptmann Meyer liest die Einladung vor und bittet um Vorschläge zur Wahl von 3 Delegierten. Die Schützenbrüder Hoppe, Lütjohann, Welge melden sich freiwillig als Delegierte ohne zwar ohne gekunärer Unterstützung seitens der Vereinskasse Auf Antrag Lütjohann wird als Ehrengabe zum Schützenfest Hannover der Betrag von Mk 200 bewilligt. Hpt. Meyer giebt den Vorsitz an Ltnt. Stein ab, da er wegen familiärer Angelegenheit ausscheiden muß.

Punkt 7 Feldw Lütjohann azipiert für die kleinen Schützen und wünscht, daß für die-selben zum Herbstschießen ein Scheibenschießen veranstaltet wird. Der Vorschlag findet allgemeinen Beifall. Unter Punkt Verschiedenes entwickelt sich ein tumult-ähnliches Wortgefecht über angebliche Unzuträglichkeiten im Vortand, dieses alles wieder zu geben, versagt die Feder des Protokollführers.

Nachdem der Sturm sich gelegt hatte, daß dem Vorstand in keiner Weise Unzuträglichkeiten nachgewiesen werden konnte. Um 12 ¼ Uhr wurde die Versammlung geschlossen.

 

Versammlung am 27. Juli 1921 im Vereinslokal Schützengarten.
Anwesend: Oberleutnant Stein (stellv. Vorsitzender) 31 Mitglieder Protokollführer: Schriftführer Kannenseher.

Herr Ltnt. Stein eröffnet kurz vor 9 Uhr die Versammlung. Bevor zur Tagesordnung übergegangen wird, verliest der Schriftführer das Protokoll der letzten Versammlung. Auf die Anfrage des Vorsitzenden ob Einwendungen gegen die Form des Protokolls zu machen sind, meldet sich Sch. K. Kanning, welcher noch hierzu gesagt haben will, daß die alte Denkmal – Commission wegen nicht allzu reger Arbeit in der Denkmalssache abgewählt wurde und eine neue Kommission gewählt wurde, welche versprach schneller und genauer zu arbeiten. Da weitere Einwendungen nicht gemacht wurden, schritt man zur Tagesordnung.

Punkt 1 Schützenbruder Hoppe sen. berichtet eingehend über den Verlauf des Bundes-schießens in Hannover und übermittelt den Dank des Vorstandes des Bezirksvereins für den gestifteten Ehrenpreis.

Punkt 2 Abrechnung vom Schützenfest 1921. Schützenbruder Heinemann beanstandet daß für die Musiker Getränke im Werte von 78 Mk zu Lasten der Vereinskasse verabfolgt worden sind. Sekt. Fischer will sich in dieser Sache verteidigen, indem er zu Grunde legt, die Musiker hätten über die vertragliche Zeit gespielt. Nach längerem Debattieren wird jedoch festgestellt daß derartige Ausgaben für die Folgen vermieden werden sollen.

Punkt 3 Scheibenschießen 31.7.1921 Hier entspinnt sich eine lebhafte Debatte darüber, weil vom Vorstand nur Scheibenschießen angesetzt wurde und stellt Schützenbruder Westphal den Antrag beim Scheibenschießen auch Vogelschießen abzuhalten. Der Antrag wird durch Abstimmung abgelehnt, weil keine genügende Beteiligung am Schießen ist.

Punkt 4 Gedenkstein. Schützenbruder Buthe erhebt Beschwerde weil auf der namentli-chen Liste des Gedenksteines der Sch. W. Rademacher aufgeführt worden. Nach einer fraglichen Debatte, bei der Schützenbruder Eisele kein zu legen besteht, daß Sch. Rademacher ebenso für das Vaterland gekämpft und auch infolge des Feldzuges gestorben ist. Dann wurde agitiert für eine Namensliste für freiwillig Gaben zur Deckung der Kosten für den Gedenkstein. Schützenbruder Sidden agitierte für einen einmaligen Ehrenbeitrag von 10,- Mk um so die Kosten zu decken. Da bei vorgeschrittener Zeit keine Einigung erzielt werden konnte wurde beschlossen, bei der nächsten Versammlung hierüber wieder zu beraten.Um 11 1/4 Schluß.

 

Versammlung am 10. Sept. 1921 abends 8 1/2 Uhr im Schützengarten.
Anwesend: Oberltn. Stein als Vorsitzender 21 Mitgl. Protokollführer II. Schriftführer Welge Oberltn, Stein eröffnet um ¾ 9 Uhr die Versammlung und bedauert das so wenige Schützenbrüder erschienen sind. Nachdem das Protokoll der letzten Versammlung verlesen ist, und Einwendungen nicht erfolgen erhält Sekr. Fischer das Word zu

Punkt 1., Bericht über die letzten Schießen.

Die Revisoren berichteten, daß die Abrechnung über das letzte Schießen vom 28. August geprüft und für richtig befunden wurde. Dagegen konnte infolge längerer Abwesenheit des Schriftführers Kammerscheidt die Abrechnung von den Scheiben-schießen am 7. Aug. noch nicht geprüft werden.Schützenbruder F. Kanning jr. Protestiert gegen die Gewinn – Verteilung. Er bemängelt das die Gewinne auf Vogel zu groß und die Scheibengewinne zu klein waren. Schützenbr. Th. Buthe erwidert daß die Verteilung zu Recht geschehen ist, da das für die Vogelkarten (a20Mk) eingekommene Geld ganz ausgegeben werden sollte.

II- Erntefest: Der Vorstand schlägt vor das Erntefest am Sonntag den 25 Septemb. abzuhalten.Es sollen aufgestellt werden: Ein einfacher Vogel, 1 Freihand= zwei Auflagescheiben 175 m und 1 Konnkurrenz 80 mtr. Auf den Vogel soll Honig zur Vertei-lung kommen. Dieser Vorschlag wird fast debattenlos angenommen. Schützenbr. E. Hoppe erbietet sich die Schießkarten bei den Mitgliedern zu präsentieren.

III. Verschiedenes: Schützenbr. E. Hoppe sen. möchte für die kleinen Schützen zum Erntefest ein Schießen veranstalten und bittet hierfür eine Sammlung oder einen Be-trag aus der Vereinskasse zu bewilligen. Die Mehrheit ist aber dagegen und es wird beschlossen für die kleinen Schützen kein Schießen zu veranstalten.

Es wurden dann noch folgende neue Mitglieder aufgenommen. Kfm. Otto Zinker, Rickmersstr. 28 Oskar Kluge, Schlachtermst, Langestr. 22 (30Mk bez) Karl Bettings, Kauf, Langenerstr. Um 9 ¾ Uhr wurde die Versammlung geschlossen.

 

Jahresbericht 1921

Der Schützenverein blickt auf ein arbeitsreiches Jahr zurück. Die Amtsniederlegung unseres langjährigen Schriftführers Eisele und die kurze Tätigkeit seines Nachfolgers Kammerscheidts hat die Arbeit ziemlich erschwert. Trotzdem können wir über einen Aufschwung betreffs Mitgliederzahl und Kassenverhältnisse berichten, wie wir ihn wohl noch nicht zu verzeichnen hatten.

Wir zählen heute 2 Ehrenmitglieder, 20 Ehrenschützen, 174 aktive Mitglieder und 36 passive Mitglieder. Also ein Zuwachs von 59 Mitgliedern. Leider vermißten wir bisher bei den meisten dieser neuen Mitglieder das Interesse am Schützenwesen.

Im verflossenen Jahre haben stattgefunden 8 Vorstandssitzungen 1 Generalver-sammlung 7 Hauptversammlungen u.1 Sitzung des Vergnügungsausschusses.

Die Versammlungen waren zum größten Teil nur schwach besucht. Dieses ist wohl darauf zurück zu führen, das manchmal unliebsame persönliche Angriffe seitens einiger Schützen brüder gemacht wurden und nicht immer im Rahmen der Geschäftsordnung verhandelt werden konnte. Es muß den Schützenbrüdern ans Herz gelegt werden solches zu vermeiden. Denn nicht nur mehreren Schützenbr. Wird dadurch der Besuch der Versammlung verleidet, sondern auch die Lust und Liebe zur Arbeit des Geschäftsführenden Vorstandes wird dadurch zerstört.

Das Schützenfest verlief, vom guten Wetter begünstigt in vorzüglicher Weise König wurde Schützenbruder C. Westphal Vizekönige die Schützenbrüder N. Gundermann u. C. Planert Ein Festessen fand nicht statt, was aber den Ball wenig beeinflußte Jeder der das Schützenfest mitgemacht hat wird mir einen wunderbaren Verlauf bestätigen können.

An den Bezirksschießen in Hannover beteiligten sich die Schützenbrüder E. Hoppe Joh. Sidden. C. Kammerscheidt, Th. Peine. Gust Arndt und Welge. Vom Verein wurden als Ehrengabe eine ????? im Werte von 200,00 Mk gestiftet. Schützenbr. G. Arndt brachte es fertig einen Ehrenpreis auf der Festscheibe zu erringen. Im übrigen müßten sich die Mitglieder noch fleißig üben um sich bei solchen Schießen mit den maßgebenden Vereinen messen zu können.

Die Erfahrungen in Hannover veranlaßten uns auch für ein größeres Schießen in die Wege zu leiten. Nach einigen Bemühungen sagten mehrere Nachbarvereine ihre Be-teiligung zu. Das Unterweser = Vereinsschießen wie wir es nannten, fand am 28. August statt. Die Beteiligung war keine sehr starke, aber doch befriedigend

Das Erntefest wurde auf einen Tag beschränkt, da es sich im vorigen Jahre nicht be-währt hatte, zwei Tage zu feiern. Viel Mühe und Arbeit hat uns die Errichtung des Gedenksteines gemacht. Aber wir können heute Stolz sein unseren gefallenen Schüt-zenbrüdern ein solch ehrwürdiges Denkmal geschaffen zu haben. Die Arbeiten wurden zum großen Teil von Schützenbrüdern geleistet. Allen diesen welche sich freiwillig in den Dienst der guten Sache stellten, insbesondere unseren lieben Schützenbrüder Aug. Johanning gebührt viel Dank und Anerkennung. In das Fundament ist eine auf Per-gament geschriebene Urkunde und Vereinsgeschichte eingemauert worden. Dieselbe wurde von Schützenbr. C. Welge angefertigt.

Der Schützenball fand am 3. Dezember statt. Die Beteiligung seitens der Schützenbrüder war beschönenswert. Selbst der Vorstand war nur sehr schwach vertreten Wenn der Ball trotzdem so schön verlaufen ist und der Kasse einen Gewinn von über 600,00 Mk brachte, so ist dieses dem Vergnügungskommite, in erster Linie Schüt-zenbr. Th. Buthe zu verdanken. Die miserable Beteiligung seitens der Mitglieder mußte auf die Gäste einen schlechten Eindruck machen. Wir müssen daher unseren Schützenbrüder ermahnen in Zukunft mehr mehr zur Stange zu halten und sich mehr an unseren Veranstaltungen zu beteiligen. Dieses gilt besonders einigen unseren Chargierten, welche leider der Vorwurf gemacht werden muß nicht genügend Intresse für den Verein zu zeigen. Das muß besser werden! Nicht nur eine große Mitgliederzahl, sondern die tatkräftige Mitwirkung eines jeden Schützenbruders fördert das Ansehen und Gedeihen des Vereins.

 

Generalversammlung am 28./1. 1922 abends 8 ½ Uhr im Schützengarten.
Anwesend: Hptm. Meyer, Oberl. Stein, Ltn. SchildeVizefeldw. Lütjohann, Sektr. Fischer, Welge Hoppe, Buthe, Peine vom Vorstand. Die Schützenbrüder Heinemann, Steffens, Sidden, F. Beyes, Fr. Kanning jr., Willbrandt Oelrich. Manthei, Kretschmar, Gundermann. Karl Kanning, Lührs, Richters, Arndt, H. Kröncke, Ruge, Bode, Janssen, v. Brökel, Seeler, Düsedau, H. Meyer. Den Vorsitz führt Hptm. Meyer, Protokollführer Welge.

Hptm. Meyer begrüßte die erschienenen Schützenbrüder und dankte für die Mitarbeit im verflossenem Jahre. Spricht zugleich den Wunsch aus auch im nächsten Jahre mit zu helfen an der Förderung des schönen Schießsports. Schriftführer Welge verlas dann das Protokoll der letzten Versammlung Gegen die Fassung wurde nicht eingewendet und somit genehmigt

Alsdann wurde die Versammlung der vom Schriftführer Welge verfaßten Jahresbericht und vom Sektr. Fischer geführten Kassenbericht vorgetragen. Hptm. Meyer dankte ihnen für die viele Mühe und Arbeit. Nachdem vom Revisor G. Arndt über die Prüfung der Rechnung berichtet wurde, wird dem Kassierer Entlastung erteilt.

Punkt 3: Fragekasten: Eine Anfrage, was der Vorstand zur Herbeischaffung der Trommeln u. Pfeiffen zu tun gedenkt, wird dahin erledigt daß sich Schützenbr. Seeler bereit erklärte Nachforschungen über den Verbleib anzustellen.

Punkt 4 Neuwahlen: Hptm. Meyer verließt einen Brief des unseres Vorsitzenden D. Wessel, worin dieser erklärt wegen seiner Krankheit seinen Posten nicht vertreten zu können und um Entbindung von denselben bittet. Schützenbr. Heinemann schlägt vor Vors. Wessel als Ehrenvorsitzenden zu ernennen und keinen neuen Vorsitzenden zu wählen Ltn. Schilde bittet es beim alten zu belassen da sonst eine Statutenänderung nötig sei, Es lege ja fest, daß der Hauptmann oder die nächstfolgenden Chargierten als stellvertretenden Vorsitzende fungieren. Vorsitzender Wessel wurde dann auf drei Jahre wieder gewählt. Für Schriftführer Sektr. Kammerscheidt welcher seinen Posten durch Fortzug niederlegen mußte wurde Schützenbr. Welge einstimmig gewählt. Die Wahl gilt für 2 Jahre. Als Stellvertreter wurde G. Arndt gewählt. Sektr. Fr. Fischer welcher 10 Jahre seinen Posten gehabt hatte, ist nach der Leher Heide verzogen und legte ebenfalls seinen Posten nieder. Für ihn wurde E. Hoppe sen. auf ein Jahr gewählt. Im übrigen verliefen die Wahlen wie folgt: Vorstand: 1. Vorsitzender Schützenbr. D. Wessel 2. Vorsitzende Hauptm. W. Meyer

Protokollführer Sektr. Welge. Kassenführer Sektr. E, Hoppe sen. II. Schriftführer Schützenbr. G. Arndt. Oberltn. Stein Ltn. Schilde Feldw. Ad. Beyes Vizefeldw. Fr. Beyes (für Lütjohann) Vorstandsmitglieder Th. Peine Th. Buthe Fr. Fischer (für Hoppe) Die bis-herigen Fahnenträger u. Fahnenjunker wurden wieder gewählt. Für den zum Vizefeldwebel beförderten Oberschützen F. Beyes wurde Schützenbr. Joh. Heinemann zum Oberschützen gewählt. Das alte Schiedsgericht wurde wieder gewählt.

Bei der Wahl der Aufnahme – Kommission trat eine Änderung ein. Schützenbr. Fr. Kanning jr. stellte den Antrag, die Kommission ganz fortfallen zu lassen, und Neuaufnahmen von der Versammlung zu machen. Schützenbruder Joh. Sidden war gegenteiliger Ansicht. Nach kurzer Aussprache wurde folgendes beschlossen Die Aufnahme – Kommission fällt fort. Bei Neuaufnahmen sollen die betreffenden Personen der nächsten Versammlung bekannt gegeben werden Der den Vorschlag machende Schützenbruder soll der Versammlung über die vorgeschlagene Person Auskunft geben. Die Aufnahmen sollen dann als letzter Punkt der Tagesordnung durch Stimmzettel erfolgen. Zu Revisoren wurden die Schützenbrüder H. Steffens und Joh. Heinemann gewählt. Über die Erhöhung der Beiträge und des Eintrittsgeldes entspann sich eine lange Aussprache. Vom Vorstande wurde vorgeschlagen, beides auf 50 Mk festzusetzen. Schützenbr. Schützenbruder Ernst Lührs stellte den Antrag den Jahresbeitrag auf 60 Mk zu erhöhen und dafür freie Beteiligung am Schützenfest zu haben. Dieser Antrag wurde im Prinzip angenommen. Falls sich aber dahin die Teuerung weiter aufwärts bewegt und nennenswerte Preise nicht beschafft werden können, soll eine Versammlung darüber beschließen ob nicht doch noch ein kleiner Beitrag von den Schützenfestbeteiligten erhoben werden soll.

Das Eintrittsgeld wurde auf 50 Mk erhöht Wegen der vorgerückten Zeit wurde der folgende Punkt, Instandsetzung des Schießstandes, bis zur nächsten Versammlung vertagt.

Unter „Verschiedenes“ wurden vom Schriftf. Welge die Bestellung der Deutschen Schützenzeitung empfohlen Dieselbe wurde von folgenden Schützenbrüdern bestellt: Joh. Heinemann, Gust Arndt E. Hoppe, E, Beyes, H. Seeler Th. Peine, C. Welge Schützenbruder Lütjohann bestellte und bezahlte 10 Exemplare, welche öffentlich in Wirtschaftslokalen von unseren Mitgliedern ausliegen sollen, Um 12 ½ Uhr wurde die Versammlung geschlossen.

 

Versammlung am 9. März 1922 Abds 8 Uhr im Schützengarten
Anwesend: Diedr. Wessel als Vorsitzender C. Welge als Protokollführer, E. Hoppe als Revisor und 37 Mitglieder laut Anwesenheitsliste.

Vorsitzender Wessel eröffnet um 8 ½ Uhr die Versammlung. Er begrüßte die erschienenen Schützenbrüder und bedauerte daß er hat können wegen seiner Krankheit so lange nicht an den Versammlungen teilnehmen. Er sprach den Schützenbrüdern seinen Dank aus, daß sie ihn trotzdem das Vertrauen entgegen gebracht hätten und ihn wieder zum Vorsitzenden gewählt hätten. Hptm. Meyer begrüßte den nach langer Zeit wieder erschienenen Vorsitzenden, wünschte ihm fernerhin gute Fortschritte in seiner Gesundheit, und ehrte ich durch ein kräftiges „Hoch“.

Aufnahmen neuer Mitglieder: Hptm Meyer berichtet über einige der vorgeschlagenen Herren und empfiehlt deren Aufnahme, welche am Schluß der Versammlung stattzufinden hat.

Vereinslokal: Auf Antrag es Vorstandes wird unser bisheriges Vereinslokal, jetzt Bürger-haus, ohne weitere Aussprache wieder gewählt.

Instandsetzung des Schießstandes Hptm. Meyer erläutert die zu machenden Arbeiten, welche hauptsächlich durch den Diebstahl des Leitungskabels verursacht sind. Er emp-fiehlt die Angelegenheit den Vorständen der beiden Vereine Bremerhaven u Lehe zu überlassen, da der Bremerhavener Verein schon Leitungsdraht eingekauft hat. Schützenbr. Fr. Kanning jr. empfiehlt die Anlagen wegen der immer noch steigenden Preise recht bald zu machen und möglichst Eisendraht zu verwenden um einen nochmaligen Diebstahl zu verhüten. Nach einem Antrage des Schützenbruders Heinemann wurde dann die Sache dem Vorstand zur Erledigung übergeben.

Schießstandsschänke: Es sind drei Offerten eingegangen. Vors. D. Wessel schlägt vor die Offerten nicht in der Versammlung bekannt zu geben, da ein hohes Angebot die Behörde veranlassen könnte auch die Schießstandspacht zu erhöhen. Schützenbr. Heinemann stellt den Antrag auch diese Angelegenheit dem Vortande zu überlassen. Schützenbr. Paul Kempfe ist gegenteiliger Meinung und stellt den Gegenantrag. Letzerem entsprechend wurden die Offerten geöffnet. Es liegen folgende Offerten vor:Herm. Winkelmann 1200,- Chr. Frehs 1200,- Th. Peine 600,. Durch Loos wird der Zuschlag dem Schützenbruder Herm. Winkelmann erteilt. Schützenbruder Aug. Johanning stellt den Antrag der Vorstand möge mit den Pächter einen Vertrag abschließen, um zu verhüten das wir bei irgend einem Schießen mal in Stich gelassen würden. Der Antrag wirde angenommen. Zu dem vorigen Punkt macht Schützenbr. Kopka den Vorschlag einen sogenannten Rüstmeister anzustellen, welcher mindestens einige Tage in der Woche den Schießstand beaufsichtigen und in Ordnung halten solle Schützenbr. Fr. Kanning jr hat schwere Bedenken dagegen, da die Unkosten zu groß sein. Es wurde auch davon Abstand genommen.

Schießtage Vom Vorstand wurden folgende Schießtage vorgeschlagen: Erstes Schießen acht Tage vor Pfingsten am 28. Mai Schützenfest am 18. 19 u 20 Juni. Dann am jeden ersten Sonntag im Monat, daß sind der 2 Juli, 6. August und 3 Septemb. (Erntefest). 1. Oktober letztes Schießen. Schützenbr. C. Kanning bittet das Schützenfest acht Tage früher zu legen, da einige Schützen am 18. U. 19 Juni am Sängerfest in Hannover teilnehmen. Schützenbr. P. Kämpfe hält dieses für ausgeschlossen, weil schon mehrere Marktbezieher für diese Tage verpflichtet sind. Die Vorschläge des Vorstandes wurden angenommen.

Verschiedenes Sektr. E. Hoppe stellt den Antrag, Ehrenmitglieder welche 50 Jahre Schützen sind vom Beitrag zu befreien. Schützenbr. C. Kanning stellt den Zusatzantrag dieselben auch vom Schützenfestbeitrag zu befreien Beide Anträge wurden angenommen. Schützenbr. Kopka berichtet über die Sportwoche des Unterweserbundes für Leibesübungen, woran sich auch die Schützenverein beteiligen sollten. Schützenbr. Heinemann stellt die Teilnahme wegen der Schießstandsangelegenheit in Frage. Hptm. Meyer befürwortet aber trotzdem sich dem Bund anzuschließen, welches nur sehr wenige Kosten verursache. Es wird darauf beschlossen den Bund beizutreten. Sektr. Hoppe bittet über die Zugehörigkeitszeit der Mitglieder Klarheit zu schaffen, da einigen Schützenbrüdern die Zeit wo sie anderen Vereinen angehört haben bisher nicht angerechnet wurden. Es wird dann folgender Antrag formuliert und angenommen. Einem Mitgliede, welches nachweislich zu irgend einem Schützenverein aktiv gehört hat, werden sämtliche Jahre angerechnet.

Hptm. Meyer erinnert an das nächstjährige 75te Jubiläum und befürwortet mit den Bre-merhavener, Geestemünder u Wulsdorfer Schützenvereinen in Verbindung zu treten um ein gemeinsames Fest in die Wege zu leiten. Schützenbr. H. Beyes schlägt vor, wegen der fortwährend steigenden Preise die Gewinne schon jetzt zu kaufen. Schützenbr. Th. Schäfer stellt den Antrag wieder silberne Löffel zu beschaffen. Der Antrag wird angenommen. Es werden sofort Offerten eingeholt. Es erfolgt die Abstimmung über die Aufnahmen der vorgeschlagenen Mitglieder, welche sämmtlich aufgenommen werden. Es sind dieses: Fritz Körber Hafenstr. 94, D.H. Wolters sen., Gastw. Speckenbüttel, D.M. Wolters, H. Wolters, H. Schuhmacher Bankbeamter, W. Dahlmann Lloydbeamter, H. Höpke, Walter Vollstich, Th. Rieck, Fr. Köhler Kantinenwirt. Um 11.15 wurde die Versammlung geschlossen.

 

Kombinierte Vorstandssitzung am Sonntag den 19. März Nachm 4 Uhr im Bootshaus.
Anwesend: Hptm Meyer als Vorsitzender Sektr. Hoppe, Sektr. Welge Ltn. Schilde, Feldw Beyes Vizefeldw. Beyes, Th. Buthe, G. Arndt, Th. Peine C. Westphal Vom Bremerhavener Verein: Hptm Kopka u Neelsung.
Bei der Besichtigung des Schießstandes wurden verschiedene Mängel festgestellt, welche möglichst bald beseitigt werden sollen. Nach Möglichkeit soll eine Verkleidung, wie sie schon am Vorstandstisch ist vorgenommen werden. Schützenbr. Westphal eine Offerte des erforderlichen Schalholzes einzuholen Die Arbeiten sollen möglichst von Mitgliedern kosten los gemacht werden.

Klingelleitung: Vom Bremerhavener Verein sind 2000 mtr Feldkabel beschafft worden, welches kostenlos zur Verfügung gestellt wird , wenn die Anlage vom Leher Verein ebenfalls kostenlos ausgeführt werden. Der Vorstand erklärt sich dazu bereit.

Schänke: In der Sitzung im Bootshaus wird über die Verpachtung der Schänke verhan-delt, Hptm. Kopka erhebt Einspruch gegen die Sonderverpachtung. Nach eingehender Aussprache ist auch der Vorstand des Leher Vereins der Ansicht von einer Sonderver-pachtung abzusehen um das gute Einvernehmen der beiden Vereine nicht zu stören. Da die Verpachtung des Leher Vereins schon der Zuschlag erteilt ist, vergibt der Bremerhavener Verein die Schänke in diesem Jahr für sich. Die beiden Pachtsummen gegen aber zu gleichen Teilen an beide Vereine.

Gewinneinkauf: Sektr. Hoppe macht folgenden Vorschlag: Vorbehaltlich der Genehmigung der Mitglieder versammlung sollen die Schützenfestteilnehmer nehmer für die beiden Festscheiben 40 Mk nachbezahlen, um es den alten weniger bemittelten Schützen zu ermögliche das Vogelschießen für den Beitrag mitzumachen. Auf diese Weise ist es möglich doch noch silberne Löffel zu beschaffen. Der Vorschlag wurde gut geheißen. Schützenbr. Arndt wurde beauftragt gleich am Monat 1 Dtz. Löffel beim Schützenbr. E. Lührs zu beschaffen. Außerdem wurde beschlossen am Dienstag noch Wäsche einzukaufen. Treffpunkt 3 Uhr bei Schützenbr. Winkelmann.

 

Versammlung am 29./4. 22 im Bürgerhaus
Anwesend: D. Wessel als Vorsitzender Protokollführer C. Welge und 39 Mitglieder laut Anwesenheitsliste.

Vorsitzender Wessel eröffnet um 9 Uhr die Versammlung. Das Protokoll der letzten Versammlung wird verlesen und Einwendungen dagegen nicht erhoben. Aufnahmen neuer Mitglieder: Es werden folgende drei Herren zur Aufnahme vorgeschlagen: 1. Schneidermstr. Franz Cichy, Kaiser-Wilh-Str. 16, 2. Fischgroßhändler Woltmann Bremerhaven Alter Hafen. Vergebung der Scheibenarbeiten. Es liegen zwei Offerten vor; vom Schützenbr. C. Westphal u. C. Kanning. Den Zuschlag erhält Schützenbr. C. Kanning.

Erstes Schießen: Das Schießen findet am 28. Mai statt. Der Vorschlag des Vorstandes die Schießnummern auf 25 Mk festzusetzen und in unbeschränkter Zahl, aber nur an Mitglieder abzugeben wird angenommen. Ein Antrag Schäfer, eine Flatterscheibe aufzustellen wird abgelehnt.

Wahl eines Bundes – Delegierten: Gewählt wird Sektr. Hoppe. Als Stellvertreter Schützenbr. Johanning

Verschiedenes. Eine Anfrage wie sich die Versammlung zu den diesjährigen Festessen stellt, ergiebt, daß keine große Meinung für ein Festessen ist. Ein Antrag Eisele gegen ein Essen kommt nicht zu Abstimmung. Der Schützenbr. Westphal beantragt die Angelegenheit bis zur nächsten Versammlung zu vertagen. Der Antrag wurde angenommen. Sektr. Hoppe erläutert einen von Ihm aufgestellten Etat und macht die unangenehme Mitteilung, daß wir nach der jetzigen Lage nicht billanzieren können. Nach längerer Aussprache wurde ein Antrag Westphal Johanning, von jedem Schützenfestteilnehmer noch 30 Mk zu erheben, angenommen. Hiernach entwickelt sich eine lebhafte Debatte über die Verpachtung der Schießsstandsschänke. Da an der Verpachtung in diesem Jahre aber nichts mehr zu ändert ist, war die Debatte resultatlos. Um 11 ¾ Uhr wurde die Versammlung geschlossen.

 

Mitgliederversammlung am 27./5.22 Abends 8 ½ Uhr im Bürgerhaus
Anwesend: D. Wessel als Vorsitzender Sektr. Wessel als Protokollführer und 39 Mitglieder laut Anwesenheitsliste

Vorsitzender D, Wessel eröffnet um 9 Uhr die Versammlung. Das Protokoll der letzten Versammlung wurde vom Schriftführer verlesen. Einwendungen dagegen wurden nicht gemacht. Vorsitzender Wessel macht bekannt, daß sich folgende drei Herren zur Aufnahme gemeldet haben: Parkhauswirth A. Seithe, Speckenbüttel, Kauf. Otto Junker, Rick-mersstr. 28, W. Peters, Brhv, Deich 97 II, Nicol. Kipp, Lehe Spadender Str.

Zu Punkt 1 Schützenfest werden vom Vorstand folgendes Programm vorgeschlagen:

Sonntag 2 ½ Uhr Beginn des Schießens. Geschossen werden auf; 2 Doppeladlern, 1 Festscheibe 80 mtr. 3 Schuß. 1 Festscheibe 175mtr. Cartonscheibe, 2 Festscheiben 80 mtr. 2 Meisterscheiben 175 mtr. Aufl. 1 Meisterscheibe 175 mtr. Freih. Probierscheiben auf 80 u 175 mtr. Schuß 50 Pfg. Später Festscheiben oder Meisterscheibe nach Bedarf.

Montag: 8 Uhr Abmarsch vom Schützenbr. Chr. Fress Dorotheastr. durch die Hafenstr. -Wülbern – Neueland – August – Post -Kreuz – Nordstraße. Abholen des Schützenkönigs. Marktplatz ( Pause bei Schützenbr. H. Seebeck) – Johannes – Langestraße nach Speckenbüttel Schießstand Daselbst Frühstückspause – Fortsetzung des Schießens. Von 12 ½ – 2 ½ Uhr zwangloses Mittagessen. 2 ½ Uhr Fortsetzung des Schießens Von 4 Uhr an Konzert auf dem Schießstand. Abends ca. 7 Uhr Einmarsch. Auflösung auf dem Marktplatz. Dienstagabend 7 ½ Uhr Gewinnverteilung anschl. Ball.

Die Vorschläge wurden zur Debatte gestellt. Schützenbr. F. Kanning jr. beantragt, auf Festscheibe 80 Mtr. Klein Kaliber zuzulassen. Schützenbr. P. Kämpfe stellt den Gegenantrag. Der Antrag Kanning wurde abgelehnt. Ein Antrag des Sektr. Hoppe eine Meisterscheibe 80 Mtr. Für kl Kaliber zu zulassen wird angenommen.

Zur Musikfrage stellt Schützenbr. Kämpfe den Antrag, die Kosten welche 1500 Mk betragen, gleichmäßig von allen Schützenfestteilnehmern zu erheben. Der Antrag wird angenommen.

Für ein zwangloses Mittagessen sind vom Vorstand drei Offerten vom Schützenbr. Peine. Wolters; und Seithe eingefordert und auch eingegangen. Schützenbr. Kämpfe stellt den Antrag das Essen im Parkhaus abzuhalten, da dieses Angebot am günstigsten erscheint. Schützenbr. Rud. Mädger beantragt ein offizielles Essen mit Damen zu veranstalten. Schützenbr. Joh. Heinemann beantragt ein gemeinschaftliches Essen am Dienstagabend. Die letzten beiden Anträge finden wenig Anklang und werden abgelehnt. Der Antrag Kämpfe wird angenommen.

Schützenbr. Rud. Mädger stiften den Verein zwei große Photographien vom Jahr 1900. Er wünscht das dieselben auf amerikanischer Art versteigert werden und der Ertrag den Jugendschützen zu gewendet wird. Vorsitzender Wessel spricht dem Spender den Dank des Vereins aus. Hptm. Meyer bittet den Spender eines der Bilder dem Verein zu belassen. Schützenbr. Mädger entspricht diesem Wunsch. Schützenbr. Joh. Heinemann schlägt vor auf dem Schützenball eine kleine Verlosung zu gunsten der kleinen Schützen zu veran-stalten. Hiergegen wird nicht eingewandt und Schützenbr. Heinemann vom Vorsitzenden beauftragt die Verlosung zu veranlassen. Um 11 ½ Uhr wurde die Versammlung geschlossen.

 

Außerordentl. Generalversammlung am 1. August 1922 Abds, 8 ½ Uhr im Bürgerhaus.
Vorsitzender Hptm. Meyer, Schriftf. Sektr. Welge, Kassenführer Sektr. Hoppe, sowie 42 Mitglieder laut Anwesenheitsliste.

Bevor zur Geschäftsordnung übergegangen wird gedenkt Hptm. Meyer der Schützen unseres Vereins welche gelegentlich der Sportwoche bei dem Meisterschafts- und auf dem Mannschafts – Schießen die ersten Preise errungen haben. Besonders die Gruppe Arndt. Mehl, Welge, F. Kanning jr. u Eug. Hoppe, welche trotz der scharfen Konkurrenz die Siegespalme für den Verein nach Hause brachten, wurden durch ein kräftiges Hoch geehrt. In der sich daran schließenden Aussprache wurde bedauert, daß sich einige Mitglieder der Nachbarvereine zu abfälligen Äußerungen uns gegenüberhinreißen ließen. Besonders aber, daß die Resultate willkürlich der Veröffentlichung in der Presse vorenthalten sind. Schützenbr. C. Kanning beantragt der Vorstand möge sich mit dem Presseausschuß des H .f. L in Verbindung setzten um eine Veröffentlichung nachzuholen

Punkt 1 Ausschluß eines Mitgliedes Sektr. Hoppe berichtet daß sich P. Eggerking inzwi-schen abgemeldet hat. Die Angelegenheit hat sich damit erledigt.

Punkt 2 Bericht über Schützenfest: Sektr. Hoppe giebt einen Überblick über den finanziellen Verlauf. Ein fester Abschluß läßt sich schon machen, wegen der Verwendung der Beiträge zum Schützenfest. Revisor Oberschütze Heinemann hat die die Belege geprüft und alles in Ordnung gefunden. Dem Kassenführer wird Entlastung erteilt. Die Königswürde errang beim Schützenfest Schützenbr. Oskar Eisele. Vizekönige wurden die Schützenbrüder Ernst Heydolph, Thomas Schäfer und Eugen Hoppe. Die Versammlung ehrt den anwesenden Schützenkönig durch ein dreifaches Hoch, welcher sich dann durch eine Runde Korn arrangiert. Sodann gedenkt der Vorsitzende den vielen Spenden, welche für die Jugendschützen so viel Gutes getan haben. Besonders Vizefeldw. Beyes, Obersch. Heinemann u. Schützenbr. H. Diehl. Schützenbr. Heinemann hat von den Überschuß der Jugendschützenkasse eine Uhr für das nächstjährige Schützenfest gekauft und bittet nachträglich um Genehmigung. Dieses wird ich gerne erteilt.

Punkt 3 Aufnahmen neuer Mitglieder: Es wurden vorgeschlagen: Gastw. Hans Kohl, Lehe, Rickmersstr. 77a, Otto Dade, Brh. Uferstr., W. Dümme, Lehe, Hafenstr. 186, D. Müller, Brhv. Grabenstr. 10, A. Mauritius, Lehe, Lutherstr.38, Gotfr. Kleeberg Lehe Parallelstr. 22

Die Vorgeschlagenen wurden aufgenommen.

Verschiedenes: Von den Schützenvereinen Spaden u Stotel liegen Einladungen zum Jubiläumsschießen bzw. Schützenfest vor. Der Einladung Spaden kann nicht gefolgt werden. Da wir dann selbst ein Schießen haben. Vom Schützenverein Stotel soll ein Programm angefordert werden.

Hptm. Meyer bittet unseren früheren Sektr. Eisele um Auskunft über die Lieferung des Fahnennagels an den Loxstedter Verein. Eisele erklärt, daß er den Fahnennagel im August 1919 abgeschickt hat. Die Rechnung müsse noch bei den Akten liegen. Der Schriftführer soll sich dieserhalb mit dem Loxstedter Schützenverein in Verbindung setzten.

Die Vogelkarte für das Schießen am 6. Aug. wird auf 50 Mark festgesetzt. Jeder Schütze kann für sich nur eine Karte haben. Vom Schützenbr. W. Schäfer jr. in Kiel ist eine Fleischhackmaschine gestiftet, welche der Schütze des Reichsapfels beim Erntefest erhält. Der Vorsitzende spricht dem Spender den Dank des Vereins aus und hebt das große Intresse hervor welche die Familie Schäfer dem Schützenwesen zuwendet. Ein kräftiges Hoch ehrt den anwesenden Schützenbr. Thomas Schäfer und seiner Familie.

Um 11 ½ Uhr wird die Versammlung geschlossen.

 

Mitglieder – Versammlung am 28./10.22 abds. 8 ½ Uhr im Bürgerhaus.
Anwesend: Hptm. Meyer als Vorsitzender Schriftf, Sektr. Welge, Kassenführer Sektr. E. Hoppe sowie 25 Mitglieder lt. Liste.

Hptm. Meyer eröffnet um 9 Uhr die Versammlung. Das Protokoll der letzten Versammlung wird verlesen. Einwendungen nicht gemacht und genehmigt.

Winterball: Hptm Meyer macht bekannt, daß die Unkosten für den großen Saal ca. 10-12000,- und für den kleinen Saal ca. 6000 Mk betragen würden und stellt die Frage ob unter diesen Umständen überhaupt ein Ball abgehalten werden kann. Der Vorschlag ein

internes Kränzchen im kl. Saal abzuhalten findet wenig Anklang. Obersch. C. Fr, Kanning jr fragt Obersch. Heinemann wie es beim Turnerball möglich war einen Überschuß von 9000 Mk zu erzielen. Obersch. Heinemann kann darüber keine Auskunft geben, führt es aber auf die damals noch geringeren Unkosten zurück. Schützenbr. Th. Buthe schlägt vor eine eine großzügige Verlosung zu veranstalten und dazu für 5000 Mk Gewinn zu kaufen. Für eine Verlosung ist wohl Stimmung, aber nicht für Kauf von größeren Gegenständen, vielmehr von Scherzartikeln Nach längerer Aussprache wird beschlossen den Winterball am 9. Dezember im großen Saal zu veranstalten Das darauf gewählte Vergnügungskom¬mite setzt sich wie folgt zusammen: Th. Buthe (Obmann) Heinemann, F. Beyes Gundermann, Sidden, Neick; Stolz, C. Kanning, H. Steffens, Ernst Hoppe jr. Hptm Meyer. Es wird beabsichtigt die nächstjährige Jubelfeier mit den Schützenfest zusammen zu legen. Die Vorarbeiten müssen bald begonnen werden. Der Vorstand schlägt vor, die dazu benötigten Gelder durch Zeichnung eines Fonds aufzubringen. Schützenbr. Osk. Eisele ist nicht für einen Fond. Er macht folgende Vorschläge: Für die Vorbereitungen wird ein weiterer Ausschuß gewählt, welcher dann wieder ein Ehrenausschuß wählt und sich in einzelne Unterkommissionen teilt welche ihre zugewiesenen Ressorts bearbeiten. Zur Aufbringung der Gelder soll sofort eine Bittschrift an die namhaften Firmen gerichtet werden um Ehrengaben zu erhalten. Schützenbr. Joh. Sidden stellt den Antrag eine einmalige Umlage von 100 Mk pro Mitglied zu erheben. Der Antrag wird abgelehnt. Die Vorschläge Eisele finden allseitigen Anklank. Auf Vorschlag Buthe erklärt sich Schützenbr. Osk. Eisele bereit die erheblichen Schriftführer-Arbeiten mit zu übernehmen.

Zu den erweiterten Kommission wurden folgende Schützenbrüder gewählt: Joh. Heine-mann, C. Kanning, H. Beyes, Aug. Johanning, E. Lührs, C. Hoffmann, Aug. Neick, H. Steffen, Nic Gundermann, Ferd. Woltmann. F. Kanning jr., H. Seebeck H. Diehl, E. Fesche, P. Kämpfe, Chr. Freß E. Hoppe jr., Fr. Alester, Herm. Mehl, Joh. Eisele W. Neef jr., E.A, Mäkler, Fr. Beckmann, A. Vollers, C. Dammann, C. Stolz, H. Kipp, Fr. Burdorf, Winter, Fr, Kretschmer, H. Stute H. Krönke, Fr. v. Brökel, Joh. Sidden. Eine Sitzung soll am Sonnabend den 4 Nov. stattfinden.

Ein Antrag H. Mehl, zur Errichtung eines Winterschießstandes wird bis zur Generalversammlung zurück gestellt.

Zur Aufnahmen wurden folgende Herren vorgeschlagen: Fritz Jäckel, Malermstr. Rheinstr. Fritz Bödecker, Knusperhäuschen durch H. Großheim, Fritz Winter Gesch-Führer Nord-westd. Ztg., C. Schuldhauer, Heinr. Lilienthal Hdl. Holsel, C. Hoffmann. Die vier Herren wurden einstimmig aufgenommen. Die Versammlung wurde um 11 ¾ geschlossen.

 

Sitzung des geschäftsf Ausschusses am 16./11. 22. Abds, bei H. Winkelmann
Anwesend: Der Vors, Osk. Eisele, Schriftf. C. Welge G. Arndt, Ernst Hoppe sen., Fr. Kanning jr. für E. Lührs P. Kämpfe, Th. Buthe, D. Winter, später Fr. Woltmann H. Winkelmann.

Vorsitzender Winkelmann liest ein von ihm entworfenen Aufruf zur Stiftung von Ehrengaben bekannt. Nach einer kleinen Änderung wird derselbe gutgeheißen. Sektr. Hoppe schlägt vor, die schon vor kurzem abgelehnte Zeichenliste für einen Fond, im Verein zirkulieren zu lassen, um möglichst bald Gelder zusammen zu bekommen. Nach kurzer Beratung wird dann beschlossen, Anteilscheine anfertigen zu lasse, und zwar 200 über 500 Mk und 200 über 1000 Mk. Schützenbr. B. Winter wird damit beauftragt die Anteilscheine anfertigen zu lassen und sich vorher zu vergewissern, in welcher Art dieselben zulässig sind. Schützenbr. Winkelmann schlägt vor, außer diesen Anteilscheinen noch kleinere Gutscheine anfertigen zu lassen und dieselben außerhalb des Vereins zu betreiben. Schützenbr. Winter schlägt vor dieselben Blockform anzufertigen. Der Vorschlag findet allgemein Anklang und Schützenbr. Winter wird auch diese Gutschein-Blocks anfertigen lassen. Betr. Beschaffung von Jubiläumsmünzen Es liegt eine Offerte von der Firma Otto Ortel Berlin vor. Der Preis für eine in Frage kommende Medaille ist ca 340 Mk freibleibend. Man ist der einmütigen Ansicht die Bestellung bald zu machen. In Abwesenheit des Obmanns der Einkaufkommission E. Lührs wird Schützenbr. F. Kanning jr. gebeten sich mit der Firma in Verbindung zu setzen. Um 11 ½ Uhr wurde die Sitzung geschlossen.

 

Jahresbericht 1922.

Im Verlaufe des vorigen Jahres hat sich die Zahl der Mitglieder nicht wesentlich verändert, trotzdem viele Neuaufnahmen gemacht wurden. Viele dieser Aufnahmen sind anscheinend in animierter Stimmung zustande gekommen. Oft fehlten die Angaben über Stand und Wohnung, sodaß diese neuen Mitglieder nicht aufzufinden waren. Solche Vorschläge haben keinen Zweck und verursachen nur Arbeit und Unkosten. Es muß daher den Schützenbrüdern nahe gelegt werden, nur ernst gemeinte Vorschläge zu machen, unter genauer Angabe der Wohnung, Stand u. s. w. Am Schlusse des Jahres zählten wir 2 Ehrenmitglieder 20 Ehrenschützen 171 aktive Mitglieder (5 mehr wie im Vorjahre) Zwei akt. Mitglieder, die Schützenbrüder Emil Hugendick und Anton Siega verloren wir durch Tod. Einige durch Nichteinlösung der Mitgliedskarte. Versammlungen fanden statt: 2 Generalversammlungen 4.Mitgliederversammlungen 8 Vorstandssitzungen 3 Ausschußsitzungen Die Die Versammlungen waren etwas besser besucht wie im Vorjahre. Das Schützenfest verlief in schöner würdiger Weise unter Beteiligung von genau 100 Schützen. Die Königswür-de errang unser ehemaliger Sektr. Oskar Eisele Vizekönige wurden die Schützenbrüder, Erst Heydolf, Thomas Schäfer, Eugen Hoppe. Der Schützenball verlief bei vorzüglicher

Stimmung. Der frühe Einkauf von Gewinnen ermöglichte es uns den Gewinnern schöne Preise zu geben. Die beiden Schießen nach dem Schützenfest und nach dem Erntefest mußten wegen der schwierigen wirtschaftlichen Lage ausfallen. Das Erntefest hatte in Anbetracht der wertvollen Gewinne eine starke Beteiligung. Für die Vorbereitungen der in diesem Jahre stattfindenden 75jährigen Jubelfeier wurde in der Versammlung vom 28./10 ein Festausschuß gewählt. Der Ausschuß hat schon ein schönes Stück Arbeit geleistet und es steht zu erwarten daß wir ein herrliches großzügiges Jubelfest feiern werden, vorausgesetzt das uns die wirtschaftliche und politische Lage keinen Strich durch die Rechnung macht. Zur Beschaffung von Gewinnen und zur Deckung der Unkosten wurden Anteilscheine ausgegeben. Es wird den Mitgliedern dringend gebeten recht viel von diesen Anteilscheinen zu nehmen, um dem Festausschuß seine schwierigen Aufgaben zu erleichtern.