1925 – 1932

Schützen Verein Lehe von 1848 e.V.

Protokollbuch Nr. 5

vom 1. Februar 1925 bis 1. Juli 1932

 

General – Versammlung am 1. Febr. 1925 Nachmittags im „Bürgerhaus“
Anwesend sind 75 Mitglieder.Vorsitzender Eisele eröffnet um 4 Uhr die Versammlung und begrüßt den anwesenden 82jährigen Schützen-Veteranen F. Feldkamp und Ehrenvorsitzenden Diedr. Wessel. Sodann überreicht der dem Vorst-Mitgl. Gust. Arndt die ihm vom „Deutschen -Schützenbunde“ verliehenen Urkunden und Abzeichen der Deutschen Schießmeisterschaften in Bronze und Silber.

Sektr. Welge verliest die Niederschrift der letzten Versammlung, wogegen Einwendungen nicht erhoben wurden. Anschließend erstattet derselbe einen aus-führlichen Jahresbericht, woraus hervorgeht, daß der Verein 228 Mitglieder zählt, einschl. 29 Ehrenschützen. Sektr. Hoppe giebt Bericht über die Jahresrechnung, welche mit einem Kassenbestand von 875 Mk abschließt. Im Namen der Revisoren bestätigt Sch. Br. H. Krönke die Richtigkeit der Jahresrechnung und beantragt Entlastung des Kassierers. Entlastung wird erteilt. Vors. Eisele dankte den beiden Sekretären für ihre mühevolle Arbeit. Ltn. Kanning verliest das Geräteverzeichnis.

Zu Punkt 2 der T.O. Es haben sich folgende elf Herren zur Aufnahme gemeldet:
Gastw. Menge, Brh, Marktstr.
Herm.Ursrpuch Brh
Paul Stolle Brh Langestr. 19
Max Schenk Lehe Rickmersstr. 59
Malermstr. Eug. Möckel, L. Louisenstr. 7
Ferd. Scheile L Sielstr. 13
Heinr. Boer L, Hafenstr. 191
Tischlermstr. Herm Fiefstück, Brh.
Brückenmstr. Erwin Flieger L Meidestr. 10
Gastw. Fritz Müller, Hafenstr.
Uhrmacher Heinr. Hötzel, Auguststr.
Vorgenannte Herren sind aufgenommmen, wenn bis zum Schluß der Versammlung, kein Widerspruch erfolgt.

Punkt 3 Vors. Eisele führt nur noch einige kurze Erläuterungen betreffs des Neubaues aus, da im Jahresbericht der Werdegang schon eingehend geschildert wurde. Sch. Br. Aug. Johanning fordert Aufklärung über die Überschreitung des Baukosten Voranschlages. Sektr. Welge erwidert, daß dieselbe durch nachträglich angeordnete Vebesserungen z.B. Fliesen in der Küche u.s.w. hervorgerufen sei. Auch ist z.B. die elektrische Leitung, Telefon ec nicht im Voranschlag berücksichtigt. Betreffs der Waffenschränke machte der Vorstand den Vorschlag, daß die Sch.Br. welche einen Schrank benutzen wollen, 12 Mk Miete für 2 Jahre im voraus zahlen sollen, womit die Anschaffungskosten gedeckt sind. Auf diese Weise wird der Verein nicht damit belastet. Bei einer Rundfrage meldeten sich Sch.Br. hierzu bereit. Betreffs Verpachtung der Wirtschaft teilt Vors. Eisele mit, daß sich auf die Ausschreibung 19 Bewerber gemeldet haben und giebt die Namen bekannt. Sektr. Hoppe macht die den Bewerbern bekanntgegebenen Bedingungen bekannt, welche folgenden sind: Der Pächter erhält freie Wohnung, dafür hat er die Bewachung und Sauberhaltung des Schießstandes zu übernehmen Als Pacht für die Schenke sind im ersten Jahre 500 Mk zu zahlen. Später richtet sich die Pachtsumme nach der Rentabilität und wird von Jahr zu Jahr vereinbart. Die erste Pachtdauer läuft 3 Jahre. Das kleine bewegliche Wirtschaftsinventar (Geschirr usw.) ist vom Pächter anzuschaffen, ebenfalls hat er Konzessionsteuer, Wasser, Stromverbrauch selbst zu tragen. Die Wirtschaftsmöbeln, Lichtanlage ec werden vom Verein angeschafft. Sch.Br. P. Kämpfe schlägt vor, die Konzession vom Verein zu übernehmen. Vors. Eisele erwidert daß dieses versucht worden sei, aber nicht genehmigt wird. Ein Verein Kann keine allgemeine Konzession bekommen. Sch.Br. C. Westphal beantragt, die Wahl des Pächters einer Kommission zu überweisen. Ehren-Vors. Wessel schlägt vor dieselbe folgend zusammen zu setzen: Der engere Vorstand, 6 Mitglieder von welchen 3 Wirte sein sollen. Der Antrag wird angenommen und die Kommission wie folgt zusammen gesetzt: Vors. O. Eisele, Sektr. Hoppe, Sektr. Welge Sch. Br. Joh. Wragge, G. Hofmann, Joh. Rüsch Aug. Johanning, C. Schildhauer & K. Kanning. Für die Einweihung des Schützenhauses welche voraussichtlich am Sonntag, den 3 Mai statt-findet macht Vors. Eisele das vom Vorstande ausgearbeitete Programm bekannt. In denselben ist ein Vogelschießen nicht vorgesehen. Auf allgemeinen Wunsch sollen aber einige Adler aufgestellt werden. Die weitere Ausarbeitung wird dem Vorstande in die Hände gegeben. Auf Wunsch mehrerer Sch. Br. soll der Pistolenstand be -triebsfähig gemacht werden, falls die Mittel dafür vorhanden und die Anlage nicht zu teuer wird.

Punkt 6 Neuwahlen Aus dem engeren Vorstand scheidet satzungsgemäß Vors. O. Eisele aus. Es erfolgt einstimmige Wiederwahl. Auch Hauptm. Meyer wird einstimmig wiedergewählt. Auf Antrag des Sch.Br. Lütjohann werden sämtliche Chargierte und Beisitzer durch Zuruf wieder gewählt. Auch das Schiedsgericht, die Revisoren und das Vereinlokal werden wieder gewählt. Bei den Wahlen traten also keine Veränderungen ein. Zu der Einkaufs-Kommission welche nur drei vom Vorstand selbst zu bestimmenden Vorst-Mitgl. und drei anderen Mitgliedern besteht, wurden die Sch.Br. Hinr. Beyes, Th. Peine u F Kretschmer wieder gewählt.

In einer nun eintretenden Pause zeigt Obersch. Joh. Sidden die von ihm entworfene Zeichnung für die Umrahmung der Ehrescheibe. Die Ausführung in Arbeit wird allgemein lohnend anerkannt. Hauptm Meyer hebt das große Intresse und die aufopfernde Arbeit des Sch.Br. Sidden hervor und bringt ihm zum Dank ein dreifaches „Hoch“ aus.

Zur Festsetzung der Schießtage macht der Vorstand folgenden Vorschlag: Einweihung : am 3 Mai Schützenfest 14-16 Juni (14 Tage nach Pfingsten) dann jeden zweiten Sonntag im Monat Scheiben und Vogelschießen. Der Vorschlag wird angenommen.

Zu Punkt 5 Jahresbeitrag erhält Sektr. Hoppe das Word. Derselbe schlägt vor den Beitrag auf 20 Mk festzusetzen. Die Erhöhung wird damit begründet, daß durch die Verzinsung des zum Neubau ausgeliehenen Kapital in den nächsten Jahren ein Beitrag von 20 Mk unbedingt erforderlich ist. Gegen diesen Vorschlag werden keine Bedenken erhoben und folgedessen beschlossen. Der Beitrag soll in zwei Raten erhoben werden, und zwar sofort und im Mai.

Anschließend macht Sektr. Hoppe den Vorschlag die 10%ige Verzinsung der An-teilscheine nicht auszuzahlen, sondern dafür am Jahresschluß eine größere Auszahlung von Anteilscheinen vorzunehmen. Die Verzinsung erfolgt vom 1. Januar an. Auch hiergegen wird nichts eingewendet. Nachzuholen ist noch die Festsetzung des Eintrittsgeldes. Dieselbe bleibt auf 10 Mk. bestehen.

Zu Punkt 8 Antrage sind zwei Anträge eingegangen. Ein Antrag des Sch.Br. K. Kretschmer betrifft Schützenfest, wird bis zur Schützenfest -Versammlung zurück gestellt. Drei Anträge des Sch.Br. Heinr. Meyer kommen nicht zur Verhandlung, weil der Antragsteller nicht anwesend ist. Ein daraufhin vom Sch.Br. P. Kämpfe gestellter Dringlichkeitsantrag kommt zur Verhandlung. Die Dringlichkeit wird mit 32 gegen 28 Stimmen anerkannt. Nach dem Antrage Kämpfe sollen die Mitglieder des Schießklubs einen jährlichen Extrabeitrag von 10 Mk bezahlen. Nach einer sehr erregten Aussprache wird dieser Antrag mit großer Stimmenmehrheit abgelehnt. Unter „Verschiedenes“ giebt Vors. Eisele eine Einladung des Schützen-Vereins Beverstedt zu dessen am 12 Juli stattfindenen Jubiläum bekannt. Es wird beschlossen offiziell an diesem Feste teilzunehmen. Eine Einladung des Vereins der Oldenburger kann nicht entsprochen werden, da dessen Fest mit den Beverstedtern zusammenfällt. Um 8 Uhr schließt Vors. Eisele die Versammlung.

 

Sitzung der Kommission für die Wirtschaftsverpachtung am 10.2. Rüsch-Hotel.
Vorsitzender Eisele eröffnet die Sitzung und bittet die Mitglieder über die ein-gezogenen Erkundigungen Bericht zu erstatten. Nachdem dieses geschehen, und eine Aussprache stattgefunden hat, wird die Wahl durch geheime Abstimmung vor genommen Die Wahl fällt auf den Gastwirth Fritz Müller. Lehe, Hafenstr. Es wird beschlossen, Müller sogleich zu einer Besprechung her zu rufen. Inzwischen wurden die grundlegenden Bedingungen durchgesprochen und kleine Änderungen vorgenommen. Der nun erschienene Herr Müller ist im allgemeinen mit den Bedingungen einverstanden. Es wird ihm auferlegt sofort um die Konzession nachzusuchen. Nachdem dieselbe erteilt ist, wird der endgültige Vertrag geschlossen werden.

 

Vorstands – Sitzung am 20.3.25 Abds bei Sch. Br. Chr. Frehs.
Vorsitzender Eisele eröffnet um 9 Uhr die Sitzung und berichtet über die Ver-handlungen betreffs der Zuschüttung des Wasserloches beim Schießstand. Es ist Aussicht vorhanden, daß das Loch durch die Stadt beseitigt wird. Vom Schießklub ist ein Schreiben eingegangen. Derselbe erklärt sich bereit, die in der Halle einen Meter breiten Schützenstände mit Fliesen zu belegen. Der Klub bittet den Verein damit beizutragen. Es wird beschlossen die ganze Front zu pflastern und das dem Klub noch fehlende Geld aus der Vereinskasse zu bezahlen. Auch die Ausschreibungen zur Lieferung des Wirtschafts-Inventars sind Offerten eingegangen von den Sch. Br. Herm. Kreith, Fr. v. Bröckeln u B. Steffens. Die Lieferung wird in drei Loose ver -geben und zwar an den billigsten der betreffenden Position. Es erhalten den Zuschlag für die Wirtschaftstische: Fr. v. Bröckel mit 427,00 Mk für die Waffenschränke: Herm. Kreith mit 890,00 Mk für Tresen u Buffet: B. Steffen mit 180,-bzw. 270 Mk. Den Lieferanten wird zur Bedingung gemacht die Sachen bestimmt bis zum 15. April zu liefern. Sodann liegen die vom Sch.Br, Welge eingeholten Offerten in Medaillen vor und zwar von Otto Artel Berlin und Math. Cremer Neuwied. Der Vorstand beschließt 150 Medaillen 31 mm Durchmesser 900 gestempelten Silber blank bei der Firma Otto Artel, Berlin zu beschaffen.

Sektr. Welge wird beauftragt sich bemusterte Offerten in Ansteckschleifen kommen zu lassen und ebenfalls 150 Schleifen zu bestellen. Nach einigen umbausachlichen Besprechungen schließt Vors. Eisele die Sitzung

 

Mitglieder – Versammlung am 25 April 1925 „Bürgerhaus“.
Vors. Eisele eröffnet um 9 Uhr die Versammlung und gedenkt den verstorbenen Schützenbrüdern G. Peyssen u Cordes Brh.
Sodann berichtet der Vorsitzende über die Vorarbeiten zur Einweihung sowie über das Städte-Wettschießen u.s.w. Ganz besonders hebt er die Verleihung der „goldenen Meisterschaft“ des Sch.Br. Arndt hervor. Der Schriftf. Liest das Protokoll der letzten Versammlung vor. Da keine Einwendungen dagegen erhoben werden, wird es genehmigt. Sch.Br. Wragge bittet zu der Feier der Vereins der Oldenburger doch wenigstens eine Fahnengruppe zu stellen. Dem Wunsche soll entsprochen werden. Zur Aufnahme haben sich folgende Herren gemeldet: Kfm. E, Hugendick, Jägerhof Schlachtermstr. H. Beusheusen, L Friedhofstr. Walter Dorfknecht Brh Heinr. Manselmann Geestem. Kaufm. Heinr. Breyer L Hafenstr. Arnold Schütte L Hafenstr. Art. Pape jun. L Poststr. Gastw.Paul Ritter L Langestr.

Zu Punkt Einweihungsfest, wird noch beschlossen, den folgenden Sonntag das Schießen für unsere Mitglieder fortzusetzen. Auf Antrag G. Stender wird ein einfacher Adler aufgestellt. Die Loose sollen 2,00 kosten, und bis 100 Stück ausgegeben werden, Auf Vorschlag Welge sollen die Preise aus Wäsche bestehen. Auf Antrag Arndt sollen von fremden Personen, welche beim Einweihungsschießen die Schießhalle betreten, 50 pfg Eintrittsgeld bezahlen. Für die Vergebung der Scheibenarbeiten ist nur eine Offerte eingegangen. Sch.Br. K. Kanning fordert für 1 Doppeladler 30,00 1 einf. Adler 25,00 für Instandhaltung der Scheiben pro Stück und Schießtag 2,00 einschl. Auf- und Abbauen, ausschl. Kuhlenreinigen. Der Zuschlag muß erteilt werden, obwohl die Preise als recht hoch bezeichnet werden. Zu Punkt Schützenfest wird ein Programm vom Vorstande noch nicht vorgelegt Um aber die Offerten rechtzeitig einholen zu können, wird auf Vorschlag des Vorstandes beschlossen, wieder 90% versilberte Ess -u Kaffeelöffel als Preise zu geben.

Betreffs der Anträge H. Meyer und K. Kretschmer, entsteht eine längere Aussprache. Da Antragsteller H. Meyer nicht anwesend ist, wird der Antrag verworfen.

Der Antrag Kretschmer, bei der Festscheibe 175 mtr., abwechselnd Teiler und Ringzahl zu bewerten wird abgelehnt. Sch.Br. Vizefeldw. Heinemann stellt den Antrag, daß Schützenfest auf einen späteren Termin zu verlegen wird abgelehnt. Ebenfalls ein Antrag G. Stender, die beiden besten Scheibenschützen nicht zur Königswürde zuzulassen. Unter Verschiedenes liegt eine Einladung des Turnvereins Lehe vor, zu einer Dampferfahrt nach Helgoland. Vors. Eisele empfiehlt sich an dieser Fahrt zu beteiligen. Vom Schützen – Verein Dorum liegt eine Einladung zu dessen am 10. Mai stattfindenden Fahnenweihe vor. Derselben kann nicht gefolgt werden, will wir dann selbst Schützenfest haben. Vizefeldw. Heinemann bittet für den Stand der Jungschützen etwas zu tun. Sch.Br. Thomas Schäfer trägt einige seiner selbstverfasten Schützenlieder vor. Er erntet reichen Beifall.

Um 12 Uhr wird die Versammlung geschlossen.

 

Vorstands – Sitzung am 20. Juni 25 bei Sch. Br. H. Schnakenberg
Vors. Eisele eröffnet um ¾ 8 die Satzung und teilt mit, daß der Antrag auf Erlangung des Walles für den Kleinkaliberstand vom Magistrat abgelehnt worden ist. Sektr. Hoppe teilt mit, daß es unvermeidbar gewesen wäre ein weiters Darlehn bei der Sparkasse aufzunehmen, da der Rest der Bauschulden bezahlt werden müsste. Die Bürgschaft haben Vorst-Mitgl. Fr. Beyes, Sektr. Welge u Sektr. Hoppe übernommen. Für Bauzwecke sind 3000 Mk und für die Verlegung der Wälle 1000 aufgenommen worden. Vors. Eisele bitte um Zustimmung des Vorstandes. Dieselbe erfolgt ohne Widerspruch.

Von der Stadt Wesermünde liegt eine Einladung zur Entsendung eines Vertreters zu einer Besprechung über den Bau eines Ehrenmals für gefallene Krieger vor. Vors. Eisele will an dieser Besprechung teilnehmen.

Von den Besitzern der Gärten hinter dem Schießstand ist eine Beschwerde beim Magistrat eingegangen, daß beim Schießen abirrende Kugeln auf die Grundstücke niedergehen. Dem Magistrat soll mitgeteilt werden, das bereits Abhilfe geschaffen worden ist, und durch Verlegung des Walles noch mehr dagegen getan werden soll. Bei der Verlegung des Walles soll nach Möglichkeit der 100mtr Wall und der 25mtr. Wall auf eine Höhe, und zwar auf 80 mtr. verlegt werden, damit bei etwas vorkommenden großen Schießen auf dem Kleinkaliberstand auch Adler aufgestellt werden können. Der auf Einladung anwesende Stadtbauführer Reinen stellt an Grund von Plänen fest, daß Platz vorhanden ist. Herr Reinen will eine Zeichnung und einen Kostenvoranschlag herstellen.

Schützenbr. Fritz Müller läßt durch Sektr. Hoppe mitteilen, daß er infolge des schlechten Geschäftes beim Schützenfest die von ihm in Aussicht gestellten 200,00 Mk für Musik nicht zahlen könne. Der Vorstand ist jedoch der Ansicht das Müller den Betrag zu zahlen hat. Sektr. Hoppe legt die Rechnung des Sch.Br. Hugo Großheim vor, welche als viel zu hoch erscheint. Ltn. Kanning bemängelt saß nicht auch die elektrischen Arbeiten ausgeschrieben wie alle anderen. Sektr. Hoppe erwidert, daß hieran Sch. Br. Wegener Schuld sei. Sektr. Hoppe wird beauftragt die Rechnungen erst prüfen zu lassen ehe der Restbetrag bezahlt würde. Um 11 Uhr schließt Vors. Eisele die Sitzung.

 

Vorstandssitzung am 27.8.25 im „Bürgerhaus“.
Anwesend: Vors. Eisele Sektr. Hoppe, Sektr. WelgeOberl. Buthe, Ltn. Kanning, G. Arndt. F. Fischer N. Gundermann
Vors. Eisele teilt mit, daß der Fall Paul -Gerdts noch nicht erledigt ist, und schlägt vor, wenn die Angelegenheit nicht bald durch Sch.Br. Gerdt beigelegt wird, daß Schiedsgerichtdarüber entscheiden soll. Sodann schlägt der engere Vorstand vor, die Verleihung von Diplomen anläßlich von Goldenen Hochzeiten fallen zu lassen. Und dafür den Jubilaren irgend einen Wertgegenstand zu überreichen. Hierüber soll eine Versammlung entscheiden. Sektr. Hoppe macht Mitteilung über die Verhandlungen mit dem Bauamt betreffs der Rechnung über die Bauleitung. Von den Gartenbesitzern sind nochmals Beschwerden über abirrende Geschosse eingelaufen. Ltn. Kanning schlägt vor, die Arbeiten zur Verlegung der Wälle sofort auszuschreiben. Es wird beschlossen folgende Firmen hierzu aufzufordern. H. Kipp, W. Ollerich, G. Stender, N. Kipp W. Gerdts, D. Suhr. Die Firmen sollen sich die Unterlagen bei Sektr. Hoppe holen. Die beiden Kugelfänge 85 u 100 mtr. sollen auf eine Entfernung, 80mtr und der Seitenwall dementsprechend verlegt werden. Betreffs des Erntefestes soll der Versammlung vorgeschlagen werden, dasselbe am 13 oder 20 September abzuhalten. 2 einf. Adler und auch Serienscheiben aufzustellen. Die Versammlung soll am 5. Sept. stattfinden. Folgende Tagesordnung wird festgesetzt. Aufnahmen neuer Mitglieder Berichte Erntefest Winterball Verschiedenes Sektr. Welge liest den Entwurf des Pachtvertrages vor. Derselbe wird durchbe -raten und in vorliegender Fassung genehmigt. Vors. Eisele über-nimmt es, denselben bis zur Versammlung in Reinschrift zu bringen. Sektr. Welge hat über eine 15 mtr. langen Fahnenstange eingeholt. Sch.Br. G. Stender will dieselbe für 40 Mk liefern einschl. aufstellen. Der Auftrag soll Sch.Br. Stender sofort erteilt werden.

Das aus den Wällen gegrabene Blei (428 kg) soll verkauft werden. Sch.Br. Schröder bietet 52 pfg für ein kg. Sch.Br.Werner machte kein Angebot. Sektr. Hoppe erklärt, denselben Preis wie Sch.Br. Schröder bezahlen zu wollen. Ihm wird das Blei verkauft. Um 12 Uhr schließt Vors. Eisele die Sitzung.

 

Vorstandssitzung am 11 Januar 1926 im „Bürgerhaus“
Vorsitzender Eisele eröffnet um 9 Uhr die Sitzung und begrüßt die erschienen Schützenbrüder mit den Wünschen für das neue Jahr. Sodann erhält Sektr. Hoppe das Wort um über die nunmehr fertige Abrechnung des Hausbaues zu berichten. Wie schon vorauszusehen war, wur de der Voranschlag weit überschritten. Die Schlußsumme der Baurechnung beträgt Mk 23.678,11. Dazu kommen für Beschaffung des beweglichen Inventars MK 3.231,56. Die Aufbringung der Baugelder ist folgende:

Hauszinshypothek 5000,-
Hypothek v d Leher Spark. 3000,-
Darlehn Sch.Br. Hoppe 1000,-
Darlehn Sch.Br. F. Beyes 150,-
Anteilscheine St a 25,- Zuschuß der Vereinskasse.

Sektr. Hoppe schlägt vor, bei dem Magistrat zu beantragen ein Teil des Darlehns in Hypotheken umzustellen. Über die Aufbringung der Zinsen und den Amortisationen entwickelt sich eine ausgedehnte Debatte. In den nächsten Jahren werden noch große Lasten zu tragen sein, sodaß der Mitgliederbeitrag vorläuig auf 20,-Mk bestehen bleiben muß und die Wirtschaftspacht im nächsten Jahre mindestens 1000 – 1200 Mk bringen muß. Änderungen und Reparaturen können vorläufig auf eigene Kosten nicht vorgenommen werden. Vors. Eisele schlägt vor nochmals bei Oberbürgermeister vorstellig zu werden um die Verlegung der Wälle seitens der Stadt zu bewirken. Der Vorschlag wird gut geheißen und außer dem engeren Vorstand folgende Mitglieder dazu bestimmt. Hptm. Meyer Ltn. Kanning, Vizef. Beyes und Hinr. Kipp. Sektr. Hoppe will dann gleichzeitig über die Schießstandspacht und die Baugebühren verhandeln. Vors. Eisele liest ein Schreiben vor, in welchem der Schützen-Verein Spaden bittet, unser Schützen-fest zu verlegen, da dessen 75jährige Jubelfeier am gleich Tage stattfindet. Die Entscheidung hierüber soll der Versammlung überlassen bleiben. Dann wird beschlossen die Generalversammlung am Sonntag den 24. Januar abzuhalten. Folgende Tagesordnung wurde festgesetzt: Aufnahmen neuer Mitglieder, Jahres- u. Kassenbericht, Abrechnung vom Hausbau, Auslosung von Anteilscheinen, Festsetzung des Jahresbetrages, Wahlen, Festlegung der Schießtage u Schützenfest, Anträge, Verschiedenes. Sektr. Hoppe beklagt sich, daß die Versäumnisstrafen bei Beerdigungen schlecht ankommen und sich auch Mitglieder weigern dieselbe zu bezahlen. Hierzu soll in der Generalversammlung Stellung genommen werden. Kurz vor 12 Uhr schließt Vors. Eisele die Sitzung.

 

Jahresbericht 1925
Wie nicht anders zu erwarten war, brachte das vergangene Geschäftsjahr infolge der schlechten wirtschaftlichen Lage einen starken Verlust von Mitgliedern. Am Jahresanfang hatten wir 228 Mitglieder (einschl. 29 Ehrenschützen) Aufgenommen wurden 38 und ausgetreten sind 63 Mitglieder. Die Schützenbrüder G. Peyssen Fr. Schweizer C. Sebesse und A. Holzapfel wurden uns durch Tod genommen. Die Mehrzahl der Ausgeschiedenen wurden wegen Nichtzahlung der Beiträge gestrichen. Wir gehen mit einem Bestand von 203 Mitgliedern in das neue Jahr, darunter sind 31 Ehrenschützen. Zu Ehrenschützen wurden ernannt: die Sch. Br. Carl Kanning, Bernh. Blank und Conr. Koch. Versammlungen haben stattgefunden: 2 Generalversammlungen, 2 Mitgliederversammlungen 8.Vorstandssitzungen und 2 Sitzungen der Kommission für Wirtschaftsverp. Die Versammlungen wurden von durchschnittlich 50 Mitgliedern besucht (42-1924). Als besondere Begebenheit haben wir die Vollendung und Einweihung unseres Schützenhauses zur verzeichnen.Dieselbe fand am 3 Mai statt.Auf unserer Einladung hin waren Regierungspräsident Dr. Rose, Oberbürgermstr. Dr. Delius und einige Senatoren erschienen. Sechs auswärtige Vereine waren vertreten. Als Vertreter des D Sch B. war Rechtsanwalt Bröcker anwesend Derselbe hielt auch die Weiherede. Als Andenken wurden echt silberne Erinnerungsmedaillen ausge-schossen.

Das Schützenfest fand am 14. 15. u 16. 16 Juni bei unfreundlichem Wetter statt. Außer dem Ball, welcher in „Bürgerhaus“ stattfand, wurde zu ersten male das ganze Fest bei den Schießständen abgehalten. Das besonders errichtete Tanzzelt hat sich nicht recht bewährt. Dieses hatte in erster Linie das schlechte Wetter aber auch die mangelhafte Musik schuld Am Schießen beteiligten sich 113 Schützen. Schützenkönig wurde Ehrenschütze Fritz Finke. Vizekönige die Schützenbrüder Ltn. Kanning H. Seebeck, C. Kaliske und Eug. Hoppe. Nach dem Schützenfest fanden noch 2 Schießen und das Erntefest statt. Zu dem Städte-Wettschießen in Delmenhorst sandte der Verein ein Gruppe von 8 Mann (Ltn. Kanning, G. Arndt, W. Werner, E. Grötschel Sektr. Welge, Eug. Hoppe, W. Biebernell. Die Schützenbrüder G. Arndt u R. Wedemeyer nahmen am Schützenfest in Hamburg teil G. Arndt wurde bester auf der Pistolenscheibe und R. Wedemeyer bester auf der Auflagescheibe Beide erhielten die seltene Auszeichnung den silb. Meisterschaftsstern der Stadt Hamburg.

Im Frühjahr mußte unser Bremerhavener Bruderverein seine Kleinkaliberstände im Volksgarten abbrechen. Um Diesen dem Schießsport zu erhalten, haben wir denselben für 420 Mk gekauft und erst provisorisch auf unser Pistolenstand aufgebaut. Um ihn nach den Vorschriften des D. Sch. Bds. herzurichten bedarf es einer Wallverlegung auf 50 mtr. Da wir selbst keine Mittel dazu hatten wurde ein dementsprechendes Gesuch an den Magistrat gerichtet. Dieses hatte aber bisher keinen Erfolg. Die Jungschützen-Abteilung hat bisher unseren Erwartungen nicht entsprochen. Dieses mag zum Teil an den mißlichen Schießstandsanlagen, zum Anderen aber auch an einer ungenügenden Organisation gelegen haben. Da der Jugendausbildung viel Intresse von den Regierungsstellen entgegen gebracht wird, müssen auch wir viel mehr Wert darauf legen. Sehr viel Arbeit haben wir, besonders der geschäftsführende Vorstand, durch den Schützenhausbau gehabt. Manche Schwierigkeiten mußten beseitigt werden. Das diese nicht immer ohne viel Verdruß geschah, wird wohl einleuchten. Es ist aber auch nichts unterlassen um in erster Linie das Wohl des Vereins zu fördern und alles korrekt durchzuführen.Wenn wir auch vorläufig ein schweres Dach haben, welches Sie gleich aus der Abrechnung vernehmen werden, so haben wir dich einen großen Fortschritt zu verzeichnen, Nach wenigen Jahren wird uns die Last des Hausbaues drücken aber die einzelnen Annehmlichkeiten gleichen diese Last reichlich wieder aus. Diese Annehmlichkeiten haben wir in erster Linie die Schützen, welche das Schießen wirklich als Sport betrachten und allwöchentlich ein oder zweimal hinaus gehen und üben. Es ist bedauerlich das dieses nur so wenige sind und sich nicht mehr Gruppen bilden welche ebenso jede Woche einmal hinausgehen und den edlen Deutschen Schießsport huldigen. Noch bedauerlicher ist, daß es sogar noch Schützenbrüder giebt die dieses bekämpfen.

1925 findet in München wieder ein Deutsches Bundesschießen statt. Eine Anzahl Schützenbrüder haben schon im Herbst einen Sparclub gegründet und rüsten schon jetzt auf das große Fest. Wenn auch in Anbetracht der Süddeutschen Meisterschützen auf Erfolg beim Schießen wenig zu rechnen ist, so hilft doch jeder einzelne Besucher des Fest mit verschönern und vor allen Dingen den deutschen Schützensport mit fördern. Auf unsere Veranlassung fand am 19. Dezember in „Karlshof“ in Bremerhaven eine Zusammenkunft der Vorstände von den Schützen-Vereinen an der Unterweser statt, um über die Auflebung des früheren Unterweser-Schützenbundes zu verhandeln. Rechtsanwalt Bröcker hatte wiederum das Referat übernommen. Er machte auf die vielen Vorteile eines Zusammenschlusses aufmerksam und stellte seine Mitarbeit an dem Zustandekommen zur Verfügung. Bei dieser Gelegenheit wurde versucht den Geestemünder Schützenverein mit in unser Schießstands-gemeinschaft zu schließen. Dieses schlug aber vollständig fehl. Die entsprechenden Vorstände haben im Prinzip beschlossen den Unterweserbund wieder ins Leben zu rufen und werden die demnächst stattfindenden Generalversammlungen um ihre Zustimmung ersuchen. In letzter Woche sind wieder Verhandlungen mit dem Magistrat eingeleitet um die Verlegung der Wälle und sonstige Verbesserungen an unseren Schießstandsanlagen zu errei-chen. Hoffentlich sind dieselben von Erfolg.

Meine lieben Schützenbrüder, werden Sie aus unserem Bericht vernommen haben das der Vorstand im letzten Jahre sehr viel Arbeit geleistet hat. Er hat es gerne getan. Wir möchten Sie aber an dieser Stelle bitten, uns dadurch Dank zu erstatten, indem auch Sie unseren Vereinsintressen fördern helfen und unsere Veranstaltungen fleißig besuche. Zum Wohle unseres Vereins, zum Wohle der edlen deutschen Schützensache.

 

General – Versammlung am Sonntag den 24. Januar 1926 im „Bürgerhaus“.
Um 4 Uhr eröffnete Vors. Osk. Eisele die Versammlung und begrüßte besonders die Ältesten des Vereins die Sch.Br. F. Feldkamp Fr. Kanning, sen. Louis Schrader sowie den Ehrenvorsitzenden D. Wessel und den Schützenkönig Fr. Finke. Sodann gedachte er der im verflossenem Jahre verstorbenen Schützenbrüdern G. Payssen, F. Schweitzer, C. Sebesse und A. Holzapfel und ehrte sie in üblicher Weise.

Ehe zur Tagesordnung übergegangen wurde, wird darüber abgestimmt, ob eine Abordnungder Jungschützen-Abteilung an der Versammlung teilnehmen soll. welche um Zulassung gebeten haben. Die Zulassung wird beschlossen. Sektr. Welge verliest die Niederschrift der letzten Versammlung. Einwendungen dagegen werden nicht gemacht.

Punkt 1: Zur Aufnahme werden vorgeschlagen: Schneidermstr. Paul Reimann Lehe, Wirt Paul Beneker Lehe, Kellner Ernst Schenck, Brh. Grabenstr. 89.

Punkt II & III Der vom Sektr. Welge verlesene Jahresbericht wird mit Beifall aufgenommen. Zu den Kassenberichten des Sektr. Hoppe wurden keinerlei Fragen gestellt, noch Einwendungen gemacht. Im Namen der Revisoren berichtete Sch. Br. H. Krönke die Buchführung in bester Ordnung und richtig befunden zu haben und beantrage dem Kassierer Entlastung zu erteilen. Dieselbe wird dann einstimmig erteilt Sch.Br. Th. Peine spricht dem geschäftsführenden Vortand den Dank der Versammlung aus für die außerordentlich viele Mühe und Arbeiten des letzten Jahres.

Punkt IV. Sch. Br. stellt den Antrag in Anbetracht der Geldknappheit in diesem Jahre noch keine Anteilscheine auszulosen. Sektr. Hoppe weist diesen Antrag zurück und schlägt vor wenigstens 20 Anteilscheine auszulosen, um kein Miß-trauen unter den Geldgebern zu erwecken. Dem Vorschlage Hoppe entsprechend werden folgende zwanzig Nummern ausgelost.23, 295, 92, 187, 27, 106.213, 223, 81, 84, 58, 241, 167, 245, 131, 141, 107, 117, 156, 73. Die Auszahlung der ausgelosten Anteilscheine erfolgt Ende Juni d. Js.

Punkt V Auf Vorschlag des Sektr. Hoppe wird der Jahresbeitrag debattenlos auf 20,- Mk festgesetzt. Die erste Rate soll bald, die zweite Rate noch vor dem Schützenfest erhoben werden.

Punkt VI Der satzungsgemäß ausscheidende Kassierer Sektr. Hoppe wird ein-stimmig wieder gewählt. Für das freiwillig ausgeschiedene Vorstandsmitglied N. Gundermann wird Sch. Br. Hinr. Kipp als Beisitzer gewählt. Den Posten des ausgetretenen Fahnenjunkers Ernst Ahmels übernimmt Sch.Br. Carl Steffens an Stelle des stellvertr. Schiedsgerichtsmitgliedes B. Kopka wird Sch.Br. Jos. Hesse gewählt. Zu Revisoren wurden die Sch. Br. Ernst Lührs Th. Peine und Paul Kämpfe bestimmt. Vereinslokal bleibt „Bürgerhaus“

Punkt VII. Vors. Eisele teilt mit, daß der Schützenverein Spaden vierzehn Tage nach Pfingsten sein 75jähriges Jubiläum feiert und uns bittet unser Schützenfest auf einen anderen Termin zu verlegen. In der Aussprache kommt zum Ausdruck, daß eine diesbezgl. Verlegung nicht gewünscht wird und unser Schützenfest wie immer 14 Tage nach Pfingsten (6 + 7 Juni) stattfinden soll. Sonstige Vereinsschießen sollen möglichst alle vier Wochen stattfinden. Die Schießtage soll der Vorstand im Einvernehmen mit dem Bremerhavener Schützenverein festlegen. Vorsitzender Eisele berichtet über die am14. Dezbr. Im „Karlshof“ stattgefundenen gemeinschaftliche Sitzung der Vorstände bezweckte Beratung des „Unterweserschützenbundes“. Die Versammlung stimmt dafür, daß der Bund wieder ins Leben gerufen werden soll.

Unter Verschiedenes stellt Sch.Br. Thom Schäfer den Antrag, den Sch.Br. Theo-dor Schäfer, welcher im Ausland beschäftigt ist, für die Zeit seiner Abwesenheit von der Beitragspflicht zu befreien. Sektr. Hoppe will den Antrag auch auf den Sch. Br. H. Winter in Anwendung gebracht haben. Beides wird angenommen. Ein Dringlichkeits-Antrag des Sch.Br. Joh. Sidden, die Scheibenschützen in Klassen aufzuteilen wird abgelehnt. Sektr. Hoppe beklagt sich, daß von vielen Mitgliedern die Zahlung der Fehlstrafen abgelehnt wird und bittet um Klarstellung daß auch Ehrenmitglieder die Strafe zu zahlen haben. Vors. Eisele betont darauf, daß auch Ehrenmitglieder die Pflicht haben, einen verstorbenen Schützenbruder das letzte Geleit und zu geben und auch verpflichtet sind beim Fehlen 1 Mk zu zahlen. Befreit sind nur Gebrechliche und ernstlich erkrankte Mitglieder. Letzter haben ihre Krankheit innerhalb zwei Tagen zu melden.

Vom Schützenverein Sievern liegt eine Einladung zu dessen Jubiläumsfeier vor. Hierzu soll in nächsten Versammlung Stellung genommen werden. Der Schrift-führer der Jugendabteilung giebt seinen Jahresbericht bekannt. Über die Leitung und Organisation der Abteilung entwickelt sich eine lebhafte Aussprache, worin zum Ausdruck kommt das dieselbe etwas straffer gehandhabt werden muß. Für die Leitung der Abteilung wird folgende Kommission gewählt. Ltn. Kanning, Vizef. Heinemann (abwesend) H. Diehl, Eug. Hoppe, F. Mangels und J. Brunken. Gegen die zur Aufnahme vorgeschlagenen drei Herren werden keine Bedenken erhoben und somit aufgenommen.

Um 6 50 Uhr schließt Vors. Eisele die Versammlung.

 

Gemeinschaftliche Vorstands-Sitzung am 1./3. 26 beim Sch. Br. Joh. Tabke Bremerhaven.
Den Vorsitz übernahm Vors. O. Eisele Er begrüßte die erschienen Vorstandsmit-glieder und betonte das es notwendig sei öfter eine gemeinschaftliche Sitzung abzuhalten um über gemeinsame Intressen zu sprechen. Im Laufe der Besprechungen wurden folgende Beschlüsse gefaßt. Auf den 80 mtr Ständen soll ein provisorischer Wall oder Kugelfang unmittelbar hinter den Ständen hergestellt werden. Kosten gehen 1/3 zu 2/3. Sektr. Hoppe bittet dem Bremerhavener Vorstand die Summe von 420 Mk für den Kleinkaliberstand dem Leher Schützenverein als Darlehn zu belassen. Der Bremerhavener sagt der Bitte zu, vorbehaltlich der Genehmigung der Mitgliederversammlung. Zur Herbeiführung der Genehmigung einer Lotterie soll eine Kommission beim Regierungspräsidenten in Stade vorstellig werden. Zu dieser Abordnung wurden bestimmt: O. Eisele, Herm. Fooken, E. Hoppe. G. Haase Bremerhaven wünscht daß die Klingelleitung gründlich in Ordnung gemacht wird. Dieses wird der Schießstands-Kommission überlassen. Die beiden Vorstände kommen überein, daß der Sch-V. Lehe den ersten und der Sch-V Brh den dritten Sonntag jeden Monats ihre Schießen abhalten. Ein gemeinschaftliches Eröffnungsschießen soll am 25 April stattfinden. Der Überschuß soll für die Klingelleitung verwendet werden. Sch.Br. Th. Buthe beantragt die Benutzungsgebühren fremder Vereine für den Schießstand festzusetzen. Es wird beschlossen daß Schützenvereine pro Tag und pro Kopf 1 Mk bezahlen müssen. Andere Vereine pro Tag 20,00. Die Regelung der Vergütung von Klubs welche unregelmäßig schießen wird Sektr. Hoppe überlassen. Die nicht dem Schützenbunde angehörenden Vereine sollen einen Revers unterschreiben daß sie für etwa eintretenden Personenschäden haften.

 

Beratung der Schießstandreparatur-Kommission am Sonntag den 7./3. 26.
Anwesend von Bremerhaven: Haase, Hesse, Wedemeyer. von Lehe E. Hoppe sen., . Kanning, Neick, Fr. Beyes. Außerdem O. Eisele, C. Welge, Hinr. Kipp.

Nach eingehender Besichtigung des Schießstandes wurde beschlossen, hinter den Vogelständen einen Schutzwall zu bauen und unter dem Schutzdach an der hinteren Seite ein Meter breite Eisenplatten anzubringen. Sch. Br, H. Kipp will den Wall für 92,00 M herstellen, ausschließlich der erforderlichen Eisenplatten. Auf den 175 mtr. Ständen sollen drei Traversen hergerichtet werden. Dieselben kosten zusammen 50,00 Mk. Der Wall des Pistolenstandes soll von 25 mtr auf 80 mtr. verlegt werden. Sch. Br. Kipp verlangt für die Bodenbewegung p qbm 1,40 M. Da Sch. Br. Kipp versichert daß die angegebenen Preise sehr minimal berechnet sind, so werden ihm die Arbeiten übertragen. Bei den Deckungen auf 175 mtr soll das verfallene Scheibengelaß wieder hergestellt werden. Für die Instandhaltung des Scheibenmaterials sollen Sch. Br. E. Hoppe u H. Fooken sorge tragen. Im Prinzip wird beschlossen, auf 175 mtr ein Lichtsignalanlge zu schaffen. Sch.Br. Wechsung soll beauftragt werden eine diesbezügl. Ausschreibung zu machen. Sch.Br. Wedemeyer empfiehlt auf allen Ständen Gewehrordner anzubringen. Sektr. Welge erklärt sich bereit, hierfür Offerten einzuholen.

 

Gemeinschaftliche Vorstands – Sitzung am, 22/3. 26 in Rüsch – Hotel (Kegelbahn).
Den Vorsitz übernimmt Vors. Eisele
Zur Verhandlung kommt das Eröffnungs – Schießen am 25. April. Ltn. Kanning schlägt vor mit einem Schnellfeuerschießen anzufangen. Sch.Br. Wedemeyer ist dagegen, will zu zeitraubend und zu unrentabel. Ltn. Kanning zieht seinen Antrag zurück. Es wird beschlossen, 2 einfache Adler aufzustellen. Einlage: 5 Mk Preise: Wäsche und Haushaltungsgegenstände. Für die Festscheibe „Bremerhaven“ stiftet der Sch-Verein Bremerh. den ersten Preis im Werte von ca. 30,- Die Einlage beträgt 3 Mk mit einmaligen Nachkauf zu 3,oo 3 Schuß auf Kartonscheibe. Für die Festscheibe „Lehe“ 80 mtr. giebt der Sch-V. Lehe einen ersten Preis um Werte von ca. 30,- Einlage 2,00 M einmaliger Nachkauf für 2,00 Mk gestattet. Außer den gestifteten Preisen kommen 40% der Einlagen zu Verteilung. Jede Scheibe ergiebt 15 Preise. Folgende Schießodnungs – u Einkaufs-Kommission wird gewählt. Menge, Fooken, Wechsung, Eisele, Hoppe, Welge. Schießleitung auf Adler: Hptm. Meyer. Schießleitung auf Scheiben Hptm. Fooken. Für die Konkurrenzscheiben beträgt die Einlage 1,00 für 3 Schuß Sch.Br. Heinemann beantragt, auf beiden Ständen Probierscheiben aufzustellen. Dem Antrag wird stattgegeben. Die Anordnung wird der Kommission überlassen. Sektr. Hoppe schlägt vor möglichst in Uniform zu erscheinen.

 

Vorstands – Sitzung am 30.3.26 Abds. Rats – Stuben.
Vors. Eisele eröffnet um 9 Uhr die Sitzung und wiederholt nochmal die bisher mit dem Pächter des Schützenhauses F. Müller gepflogenen Schriftwechsel und Verhandlungen. In dem letzten Schreiben erklärt sich Müller bereit unsere Forderungen anzuerkennen, wenn diese gleich auf zwei Jahre festgelegt werden. Nach längerer Aussprache wurde beschlossen folgenden Zusatz-Vertrag mit H. Müller zu schließen: In der heute Abend stattgefundenen Vorstandssitzung des Schützen-Vereins Lehe wurden mit dem Pächter Fritz Müller folgende Änderungen und Zusätze des Urvertrages vereinbart: Der § 16 des Urvertrages erhält folgende Fassung:

1. Die Pacht für das zweite Vertragsjahr vom 1 April bis 31 März 1927 beträgt Mk 1200,00 (Zwölfhundert) und und ist in monatliche Raten von je 200 Mk zu zahlen. Die Zahlung hat erstmalig am 1.Juni zu erfolgen. Die letzte Rate muß am 1. November entrichtet werden.

2. In dieser Pachtsumme ist enthalten, der Ausschank in intern aufgestellten Zelten während größerer Feste welche von den Verpächter oder anderen Verei-nen auf den Schießstandsanlagen abgehalten werden.

3. Die Scheibenkuhle sind von dem Pächter für die Benutzung zu jedem Schießen in sauberen trockenem Zustande zu halten.

4. Zur Sicherstellung der Zahlungen der festgesetzten Pachtsumme wird mit dem Pächter ein Miet- und Kaufvertrag in Höhe von Mk 1200,00 über das gesammte vom Pächter eingebrachte und namhaft zu machende Wirtschaftsgerät abgeschlossen.

5. Bei zufriedenstellender Bewirtschaftung des Schützenhauses und der sonst übernommenen Pflichten erklärt sich der Vorstand schon jetzt bereit, im dritten Jahre nicht über die Pachtsumme von 1200,-M hinauszugehen.

6. Pächter verpflichtet sich den Restbetrag der Pachtsumme am 1ten Jahre in Höhe von Mk 250,- sowie die bereits vom Verein verauslagten MK 45,00 Zinsen und MK 50,00 Amortisation für die Heizungsanlage im Schützenhause, bis zum 10. April 27 zu entrichten.

7. Am 10. April wird der Pächter und Verpächter den Urvertrag mit vorstehenden Änderungen endgültig unterzeichnen. Vorstehender Zusatz-Vertrag wurde dem erschienen Pächter Fritz Müller vorgelesen und von diesem anerkannt und eigenhändig unterschrieben.

Zur Aufnahme in den Schützen-Verein haben sich folgende Herren gemeldet.: Tapetenhandl. W. Lappe Langestr, Kaufm. Carl Engel Langestr., Tischlermstr. Wilh. Stürken Langestr. 87, Zigarrenhändler Georg Schäfberg Rickmersstr. Da vor dem nächsten Schießen eine Versammlung nicht mehr stattfindet, wurden genannte Herren aufgenommen.

 

Mitglieder – Versammlung am Sonnabend den 15 Mai im „Bürgerhaus“.
Um 9 Uhr eröffnet Vors. Eisele die Versammlung. Er teilt mit, daß die Sch.Br. W. Lesche und Joh. Wragge das Fest der silbernen Hochzeit haben und Sch. Br. B. Blank sein 25jähriges Dienstjubiläum hatte. Allen dreien sind vom Verein Glück -wünsche entgegengebracht worden. Dann teilt Vorsitzender mit, daß der Sch.Br. Gust Arndt bei dem Deutschen Pistolen – Landesschießen in Weißenfels beim Wettschießen den ersten Preis errungen hat.

Zu Punkt 1 der T-O teilt Vorsitzender mit, daß vor dem Eröffnungsschießen durch den Vorstand sieben neue Mitglieder aufgenommen worden sind. Die Versammlung giebt nachträglich ihre Zustimmung.

Neu vorgeschlagen wurden folgende Herren: Kaufmann Carl Cordes, Gothestr., Malermstr Otto Tappe, Keilstr., Friseur Carl Duschka Hafenstr., Steward Fr. Dardat, Langenerstr., Gastwirt W. Burow, Spadenerstr.

Zu Punkt 2 berichtet Vorsitzender über den Pachtvertrag mit Sch.Br. Müller und über die Umbauten auf den Schießständen und bittet um nachträgliche Zustimmung der Mitglieder. Dieselbe wird ohne Aussprache erteilt.

Zu Punkt 3 Schützenfest macht Vorsitzender die Vorschläge des Vorstandes bekannt. Sch.Br. Wedemeyer beantragt, die Festscheibe 175 mtr. nach Bundesregel zu bewerten, also abwechseln Ringzahl und Teiler. Der Antrag wird mit 21 gegen 19 Stimmen abgelehnt. Darauf stellt Sch.Br. K. Kretschmer den Antrag die Festscheibe 80 mtr auch als Glücksscheibe zu gestalten. Der Antrag wird ebenfalls abgelehnt. Auf Vorschlag des Vorstandes wird die Schießkarte auf 12 Mk festgesetzt.

Für die Silberlieferungen sind folgende Angebote eingegangen:
N. Gundermann 16 pfg für Essl. & Teelöffel
W. Stute 18 pfg für Essl & 20 pfg für Teelöffel
E. Lührs 14 pfg für Essl. & 17 pfg für Teelöffel
D. Sanken 14 ½ pfg für Essl. & 17 ½ pfg für Teelöffel
H. Mehl 16 pfg für Ess¬ und Teelöffel

Im Einvernehmen Mehl – Gundermann, wird Sch.Br. Gundermann die Lieferung übertragen.

Zu dem Eröffnungsschießen beantragt Vizefeldw. Heinemann keine versilb. Becher, sondern echt silb. Löffel als Preise zu geben. Obersch. K. Kanning beantragt kleine echt silb. Becher. Da über silb. Becher keine Preise vorliegen, werden beide Anträge den Vorstand überwiesen. Betreffs kürzlich vorgekommener Unstimmigkeiten beim Vogelschießen wird beschlossen: Jedes Teil welches als geschossen gelten soll, muß den ursprünglichen Sitz verlassen und die Erde berührt haben. Der Ring soll aus Eisen hergestellt sein. Bei mehrmaliger Anwartschaft eines Schützen auf die Königswürde soll nur ein Königsschuß abgegeben werden. Hierzu stellt Feldw. Beyes den Antrag. Daß daß bei mehrmaliger Anwartschaft die Abzeichen (Medaille) den Anwärtern alle ausgehändigt werden sollen. Der Antrag wird mit 18 gegen 19 Stimmen angenommen. Auf Antrag Ltn. Kanning , soll dem Königsanwärter vor dem Königsschuß ein Probeschuß gestattet werden. Auf eine Anfrage teilt Vors. Eisele mit, daß am Freitag und Sonnabend vor Schützenfest von 4 Uhr an Büchsen einge -schossen werden können. Über den oder die Ausmärsche wird eine lebhafte Debatte geführt. Nachdem Majestät F. Finke den Wunsch geäußert hat, an beiden Festtagen abgeholt zu werden, wird beschlossen auch beide Tage einen Festmarsch zu machen. Auf Wunsch des Königs wird der-selbe am Sonntag vom Sch.Br. H. Schnakenberg und am Montag vom Sch.Br. Th. Peine abgeholt. Die Festsetzung der Marschrichtung wird dem Vorstande überlassen. Betreff des dritten Festtages stellt Vorst-Mitgl. F. Fischer den Antrag den Dienstag einen internen Schützenball im Bürgerhaus zu veranstalten. Sch.Br. Sidden beantragt wieder eine offizielle Festtafel einzuführen. Der Antrag Fischer wird mit großer Mehrheit angenommen. Dagegen der Antrag Sidden abgelehnt. Sch. Br. H. Mehl wünscht eine Königsversicherung einzuführen. Der Vorschlag findet aber wenig Beifall und kommt nicht zu stande. Vors. Eisele schließt kurz nach 12 Uhr die Versammlung.

 

Vorstands – Sitzung am 29./5. 26 bei H. Winkelmann.

Zur Aufnahme haben sich gemeldet:
Ernst Mügge, Schlachtermstr. L, Langestr. 89
Rud. Ruser. Fahrradhändl. L, Langestr. 93
M. Kubikcki  L, Langestr. 105
Erich Andressen Dentist L, Hafenstr. 198
Erich Käse Kaufm. L, Uhlandstr. 28
Fritz Dieß Kaufm. L, Hafenstr. 3
Ant. Feschel “ L , Langestr. 130

Genannte Herren werden vom Vorstande aufgenommen, da vor dem Schützen-fest keine Mitgliederversammlung mehr stattfindet. Vom Kriegerverein ist der Antrag gestellt, ihm für sein Verbandsschießen die Benutzung des Schießstandes kostenlos zu überlassen. Der Antrag wird abgelehnt.

Für die Lieferung der Adler sind Angebote von den Sch. Br. C. Westphal u K. Kanning eingegangen. C. Westphal fordert 24,00 für Doppel u 17,00 für einf. K. Kanning fordert 27,00 für Doppel u 22,00 für einf. Die Lieferung wird Sch.Br. Westphal übertragen. Für die Lieferung der silbernen Becher für das Eröffnungsschießen sind folgende Offerten eingegangen. D Sanken p Gramm 17 pfg einschl. Gravierung. E Lührs pro Becher 21,50 (95gramm) einschl. Gravierung. N. Gundermann p Gramm 16,9pfg ausschl. Gravierung Die Lieferung wird Sch. Br, Sanken übertragen. Da die Becher billiger sind, wie vorher veranschlagt, sollen jeder fünfte Schützen einen Becher bekommen. Betreffs des Ausmarsches wird beschlossen: Am Sonntag 1 ½ Uhr Antreten bei Sch.Br. Frehs ab holen des Königs b. Sch.Br. Schnakenberg, Ausmarsch durch Hafen – Langestr. Direkt zu Schießstand. Am Montagmorgen 8 Uhr antreten auf dem Neumarkt. Abholen der Fahnen durch eine Fahnengruppe von Rüsch – Hotel. Abholen des Königs bei Sch.Br. Peine, Ausmarsch durch; Hafen- Wülbern – August- Post- Kreuzstr. Nach H. Seebeck (Frühschoppen) Weitermarsch durch Johannes – Langestr. nach Speckenbüttel. Im Zelt soll für den Einzeltanz 10 pfg , und für ein Tagesabonnement 1,25 erhoben werden. Die Vorst.-Mitglieder Heinemann u Fischer übernehmen die Kontrolle.

Sektr. Hoppe hat mit Musikdirektor Neunendorf eine Pauschalsumme von 400 RM abgemacht. Am Sonntag wird das Trommel und Pfeifferkor der „Stahlhelm“ mitwirken. Eine Vergütung von 20,00 Mk wird bewilligt. Den Transport des Zeltes wird Sektr. Hoppe veranlassen, Voraussichtlich wir die Brauerei Karlsburg denselben unentgeltlich ausführen. Hptm. Meyer teilt mit, daß das Zelt von Wulsdorf von der Firma Höhne transportiert wird. Da mit einer großen Beteiligung am Schießen nicht gerechnet werden kann, wird beschlossen drei Doppeladler zu bestellen, Jedoch sollen nur zwei aufgestellt werden wenn bis zu 90 Mitglieder sich am Schießen beteiligen.

Sektr. Hoppe legt eine Rechnung von H. Großheim vor. Derselbe berechnet die Umlegung der Leitung in die Schützhalle zu vollen Preise, trotzdem Gr. die Neuanlage mangelhaft ausgeführt hatte und einer Umlegung bedurfte. Die Vorstandsmitglieder sind sehr entrüstet über diese Maßnahme und beschließen, dem Sch.Br. Großheim in Zukunft keine Arbeiten mehr machen zu lassen. Als Abgeordnete für den Bezirkstag in Wolfenbüttel wird Sektr. Hoppe gewählt. Als Vergütung werden die Reisekosten III. Kl bewilligt.

 

Vorstands – Sitzung am 28.8.26 Abds im „Bürgerhaus“.
Vors. Eisele eröffnet um 9 Uhr die Sitzung und machte die Mitteilung daß der Pächter unseres Schützenhauses Fritz Müller das mündliche Schreiben an den engeren Vorstand gerichtet hat, ihm von seinem Pachtvertrage zu entbinden. Der engere Vorstand hatte dieserhalb eine Besprechung mit Müller , worin dieser seine Gründe darlegte. In erster Linie sind es verworrene Familienverhältnisse. Im Verlaufe der Aussprache stellt Oberl. Buthe den Antrag, dem Wunsche Müller zu Entsprechen und die Verpachtung sofort auszuscheiben. Der Vorstand beschließt dann einstimmig daß F. Müller von seinem Pachtvertrage entbunden werden soll, sobald ein anderer Pächter gefunden ist. welcher vertragsgemäß das von Müller eingebrachte Wirtschaftsinventar käuflich übernimmt. H. Müller soll aufgefordert werden sein Verzeichnis über das Inventar bis zum 3. Sept. fertig zu stellen. Zu den Vorarbeiten wird eine sechsgliedrige Kommission gewählt und zwar der engere Vorstand Ltn. Kanning Feldw. Beyes und Vizefeldw. Heinemann. Die Ausschreibung soll sofort erfolgen. Nach einer telefonischen Unterredung mit Hptm. Fooken von Sch. V. Bremerhaven wird eine gemeinsame Vorstandssitzung festgesetzt. Dieselbe soll am Freitag den 3 Sept. bei Sch.Br. Tabke in Brh stattfinden. In dieser Sitzung sollen in erster Linie Vereinbarungen getroffen werden, ob das im nächsten Jahre stattfindende Städte – Wettschießen auf unseren Schützenständen abgehalten werden soll und die dazu nötigen Vorbereitungen und Schießstandsänderungen, sowie die evtl. Überschüsse von beiden Vereinen in gleichen Teilen übernommen werden soll. Dann wird beschlossen, am Sonnabend den 4. Sept. im „Bürgerhaus“ eine Mitgliederversammlung einzuberufen. Zum Erntefest macht der Vorstand folgende Vorschläge: Dasselbe findet am Sonntag den 12 September statt. Aufgestellt wird ein Doppeladler u je eine Konkurrenzscheibe 80 mtr. 175 mtr aufgel. u 175 mtr. freihand Als Adlergewinne soll es silb Teelöffel geben.

Vors. Eisele giebt dann einen Bericht über das Städte Wettschießen in Brake und bittet die Vorstandsmitglieder in der Mitgliederversammlung einmütig für die Ab -haltung des Wettschießens auf unseren Ständen und die dafür nötigen Schießstanderweiterungen einzutreten. Vors. hebt die gute Schießleistung des Ltns Kanning hervor (150Rg.) und bringt ihm ein dreifaches Schützenhoch dar. Sektr. Hoppe legt die Abrechnungen vom Schützenfest, Eröffnungsschießen und den Schießstandsumbauten vor. Einwendungen dagegen wurden nicht gemacht. Zu dem Fall Biebernell soll letzterem mitgeteilt werden, daß der Vorstand auf seinem Standpunkt bestehen bleibt, und er solange vom Schießen ausgeschlossen bleibt bis er seinen Beitrag bezahlt hat. Vorsitzender Eisele verliest ein Schreiben des Oberst von Nußbaum betreffs Stellungnahme gegen das Waffengesetz und Ausbildung der Jugend im Schießen. Die Beantwortung dieses Schreibens wird Vors. Eisele anheim gegeben.

 

Vorstands – Sitzung am 18. Oktober 1926 Abends im „Bürgerhaus“.
Der Vorstand war mit 12 Mitgliedern besetzt. Vorsitzender Eisele machte auf die Wichtigkeit dieser Sitzung aufmerksam und bat, über die Besprechungen betreffs der Bewerber und über die Wahl strengste Vertraulichkeit zu bewahren. Schriftf. Sektr. Welge berichtet dann über die Verhandlungen mit den einzelnen Bewerbern, und betont, daß die Änderung des § 15 bei einigen Bewerbern als zu hart empfunden wurde. Da auch mehrere Vorstandsmitglieder derselben Meinung sind, wurde folgender Wortlaut für den § 15 festgesetzt: „Dem Pächter wird anerkannt, falls der Vertrag von einer Seite gelöst wird, daß lediglich das von dem Pächter beim Antritt übernommene unbeschädigte Inventar von seinem Nachfolger übernommen werden muß. Die bei der Übernahme gezahlten Preise gelten als Grundpreise. Hiervon sollen für Abnutzung 10 v.H. pro Jahr abgesetzt werden können. Neuanschaffungen unterliegen der freien Vereinbarung und fallen nicht unter diesen Vertrag.

Sodann werden die vorliegenden Bewerbungen durchberaten. Frau Drümer teilt mit, daß sie keine Wohnung zur Verfügung stellen kann. Folgedessen wird ihr Gesuch bei der Wahl nicht berücksichtigt. Nach einer ziemlich lebhaften Aussprach für und gegen die Bewerber wird zur Wahl geschritten. Von den 13 abgegebenen Stimmen erhält Sch. Br. Th. Menge 8 Stimmen und ist als Pächter des Schützenhauses gewählt, wenn der den Vertrag in der abgeänderten Form anerkennen will und sich mit dem jetzigen Pächter betreffs des Inventars einigt. Sektr. Welge bringt nun noch mal die Angelegenheit des Städte-Wettschießens zur Sprache und kritisiert den in voriger Vorstandssitzung in Übereilung gefaßten ablehnenden Beschluß. Hpt. Fooken vom Bremerhavener Sch-V hat Vorstandsmitgliedern gegenüber eklärt, des er die fragliche Differenz evtl. persönlich auf sich nehmen wolle, und entschieden für die Abhaltung des Städte – Wettschießens eintritt. Nach einer kurzen Aussprache wurde dann wurde dann endgültig bechlos sen, daß Schießen hier abzuhalten.

Die Kommission für Schießstandsrepara turen soll sofort eine Besichtigung des Schießstandes und ein Gutachten der zu treffenden Änderungen vornehmen und auch einen ungefähren Kostenanschlag machen.

 

Vorstands – Sitzung am 30.1. 1927 nachmittags im „Schützenhaus“.
Vorsitzender Eisele eröffnet um 4 Uhr die Sitzung und teilt mit, daß das bisherige Vorstands -Mitglied Heinr. Diehl sich persönlich bei ihm aus dem Schützen – Verein abgemeldet habe. Schriftführer Welge verliest das Protokoll der letzten Vorstandssitzung. Dasselbe wird ohne Widerspruch genehmigt. Sodann kommt eine unliebsame Angelegenheit Hauptmann Meyer – Th. Peine zur Verhandlung. Erster erhebt gegen Sch.Br. Peine Anklage, ihn in seiner Wirtschaft in Bezug auf seinen Hauptmannsposten in grober Weise beleidigt zu haben, und fordert die Sache vom Ehrengericht zu schlichten. Der Vorstand ist zwar überzeugt, daß die Handlungsweise des Sch. Br. Peine zu verurteilen ist, möchte die Gegensätze aber möglichst auf gütlichem Wege beseitigt wissen. Sch. Br. Peine soll anheim gegestellt werden seine Beleidigungen zurück zu nehmen. Hptm. Meyer ist damit einverstanden.

Weiter werden folgende Beschlüsse gemacht: Die Generalversammlung findet am Sonntag den 6. Februar nachm. 3 ½ Uhr im „Bürgerhaus“ statt. Folgende Tagesordnung wird festgesetzt: Aufnahmen neuer Mitglieder, Jahres – und Kassenberichte, Auslosung der Anteilscheine, Jahresbeitrag, Wahlen, Schützenfest und erstes Schießen, Statuten und Schießregeln, Anträge, Verschiedenes.

Der Jahresbeitrag soll auf 16 Mk herunter gesetzt werden und in 3 Raten, 2 mal 5 Mk und 1 mal 6 Mk erhoben werden. Das Eintrittsgeld neu aufgenommener Mit glieder soll ebenfalls auf die drei Raten verteilt werden. Tritt ein neues Mitglied erst kurz vor dem Schützenfest ein, so hat er nur noch die letzte Rate und das Eintrittsgeld (zusammen 16 Mk) zu zahlen. Die drei Raten fall auf den Februar April und Juni. Die im vorigen Jahr ausgelosten und noch nicht ausgezahlten Anteilscheine sollen zum Schützenfest ausgezahlt werden. Die diesjährige Auslosung soll möglichst erst im Herbst vorgenommen werden, nach Maßgabe der Kassenverhältnisse.

Sektr. Hoppe klagt wieder darüber, daß die Strafgelder für Beerdigungen so schlecht eingehen und sich viele Mitglieder, besonders Ehrenmitglieder weigern dieselbe zu bezahlen. Daraufhin soll in der Generalversammlung der Antrag gestellt, werden Mitglieder über 65 Jahre von der Versäumnisstrafe zu befreien. Vors. Eisele bringt in Erwägung, ob richtig sei den erkrankten Sch.Br. Thomas Schäfer in seines gezeigten Intresse an der Schützensache zum beitagsfreien Ehrenmitglied zu ernennen.(Schäfer hat sich streichen lassen weil der den Beitrag nicht mehr bezahlen kann). Die Vorstandsmitglieder sind aber dagegen, einen solchen besonderen Fall zu schaffen, da derselbe viele andere nach sich ziehen würde. Hptm Meyer führt Klage darüber, daß die Vertraulichkeit über die Verhandlungen der Schützenhausver pachtungs gebrochen worden ist und er seitens seiner Firma Unannehmlichkeiten gehabt habe. Vorsitzender bedauert dieses und ermahnt, die Vertraulichkeit besser zu wahren. Sektr. Welge kommt dann auf die Schießstands umbauten zu sprechen und ersucht um die Genehmigung einer Probezugvorrichtung nach einer Zeichnung des Sch.Br. K. Kanning bauen zu lassen. Die Genehmigung wird erteilt. Um 6 ½ Uhr wurde die Sitzung geschlossen.

 

Bericht über das Geschäftsjahr 1926
Wie im vorigen Jahre, so haben wir auch in diesem Jahre wieder einen Rückgang der Mitgliederzahl zu verzeichnen. Dieses ist aber keineswegs ein Grund zum Pessimismus und liegt auch nicht etwa an irgend welchen Mängeln der Vereinsleitung, sondern ist lediglich eine Folgeerscheinung der Inflation. Die Abgefallenen sind fast ausschließlich die sogenannten Inflationsmitglieder, welche ein Intresse am Schützenwesen überhaupt noch nicht gezeigt haben. Der alte Stamm hält aber nach wie vor zur Fahne.

Im verflossenem Geschäftsjahr wurden 22 neue Mitglieder aufgenommen. Davon haben zehn keine Aufnahmegebühr und Beiträge gezahlt, sodaß nur zwölf als aufgenommen gelten können. Am Anfang des Jahres hatten wir 203 Mitglieder. Neu aufgenommen sind 12. Ausgeschieden sind die Schützenbrüder H. Erzinger H. Fiefstück und Joh. Tabke durch den Tod. Durch nichtzahlen der Beiträge und durch Abmeldung schieden 33 Mitglieder aus. Somit haben wir heute einen Bestand von 180 Mitgliedern, einschl. Ehrenmitgl. Da von diesen noch viele mit der Beitragszahlung in Rückstand sind, ist mit weiteren Verlusten zu rechnen. Folgende Versammlungen haben stattgefunden, 1 General=Versammlung, 2. Mitgliederversammlungen, 10 Vorstandssitzungen und zwei gemeinsame Sitzungen der beiden Vorstände Bremerhaven – Lehe. Das Schützenfest fand am 6.7. u 8. Juni statt Es beteiligten sich 71 Mitglieder am Schießen. König wurde Leutn. Fr. Kanning Joh. Eisele Vizekönige die Sch.Br. Feldw. Fr. Beyes. Ltn. Kanning war Doppelanwärter und zwar schoß er den Rumpf von Adler II und den besten Schuß auf 175m. Vor dem Schützenfest hatte der Verein auf seine Kosten ein großes Doppelzelt errichten lassen, welches bei dem schönen Wetter von den zahlreich erschienenen Publikum stark in Anspruch genommen wurde. Trotzdem hatten wir einen finanziellen Mißerfolg mit ca. 500 Mk Defizit zu verzeichnen, da für Tanzen nur wenig eingenommen wurde und für die Getränke von dem Schützenwirt vertragsgemäß nicht gezahlt werden brauchte. Nach dem Schützenfest fanden noch zwei Schießen und das Erntefest statt.

Bei dem Städte-Wettschießen am 15. August in Brake konnte unser Mannschaft wieder den fünften Preis, einen silbernen Becher erringen. Die Resultate waren folgende: Ltn. Kanning 150 Rg, W. Werner 138 R, G. Arndt 133 R H. Mehl 129R, Eug. Hoppe 127R, Sekt. Welge 121 Rg K. Kanning 67 R, Vizef. Heinemann 65 Rg. Zusammen 930 Rg. Ltn. Kanning erzielte die zweitbeste Einzelleistung des Tages und wurde mit einem silbernen Stern ausgezeichnet. Bei der Delegiertensitzung wurde beschlossen um nächsten Jahre (1927) das Städte-Wettschießen in Lehe abzuhalten.

Die Jungschützen-Abteilung konnte auch im verflossenen Jahr nicht recht befriedigen. Trotz aller Mühe der Führer war ein kameradschaftlicher Geist, wie er unter Schützen herschen soll nicht nicht zu vermerken. Anderteils war die Schießleistung gut Die der Jungschützen Schoor und Keller ganz hervorragend. Beide erwarben sich das goldene Meisterschaftsabzeichen des D. Sch. B. Gelegentlich eines Mannschafts – Wettschießens errang unsere Jungmannschaft den ersten Preis.

Über unser Schützenhaus ist zu sagen, daß wir jetzt die Krise überstanden haben. Die nötig gewordene Neuverpachtung hat dem Vorstand nochmal viel Sorge und Arbeit gemacht. Wir glauben aber, diese Frage jetzt glücklich gelöste zu haben. Auch die Wirtschaftlichkeit des Hauses wird sich in Zukunft so stellen, daß ein Zuschuß nicht mehr nötig, ja sogar ein von Jahr zu Jahr wachsender Überschuß zu erwarten ist. Wir können uns jetzt langsam von den schweren Druck erholen und hoffnungsvoll vorwärts blicken. Deshalb liebe Schützenbrüder halten Sie treu zu unserem Schützen Verein. Eine reichliche lohnende Ernte von der mit viel Mühe und Arbeit gelegten Saat, wird nicht ausbleiben. Zum Wohle des deutschen Schützenwesens.

 

Generalversammlung am 6. Febr. 1927 nachm. im „Bürgerhaus“
Vorsitzender O. Eisele eröffnet um 4 Uhr die Versammlung. Zunächst überreicht er dem Oberschützen E. Lührs die Ehrenurkunde und Medaille für seine 25jährige Zugehörigkeit zum Verein. Alsdann gedenkt der Vorsitzende der im verflossenem Geschäftsjahr verstorbenen Mitglieder in üblicher Weise. Schriftführer C. Welge verliest die Niederschrift der letzten Versammlung, wogegen Einwendung nicht gemacht werden.

Zu Punkt 1 Aufnahmen neuer Mitglieder werden folgende Herren vorgeschlagen: Landw. Carl Gerken, Landw. Joh. Haesche, Landw. Wilh. Haesche, Maurermstr. Wilh. Bodmann, Gastw. Aug. Mensing, Dentist Oskar Lesche, Gastw.Aug. Höchst, Gastw. Stockfisch, Klempnermstr. W. Bohnhardt. Sch.Br. Th. Peine beanstandet die so oft vorkommenden zwecklosen Biertischaufnahmen und beantragt, daß der Aufnehmende sofort den Beitrag fordern soll bzw. für den Eingang des Beitrages haften soll. Vorsitzender Eisele bezweifelt die Durchführbarkeit diese Antrages. Derselbe wird dann auch abgelehnt.

Punkt 2 Sektr. Welge liest seinen ausführlichen Jahresbericht vor. Sektr. Hoppe berichtet über den finanzziellen Verlauf des Geschäftsjahres. Aus letzterem geht hervor, daß die wirtschaftliche Lage des Vereins noch immer ungünstig ist. Im Namen der Revisoren berichtet Sch. Br. E. Lührs die Kassenbuchführung in bester Ordnung und richtig gefunden zu haben und beantragt dem Kassenführer Ent lastung zu erteilen. Letzteres geschieht ohne Widerspruch. Vorsitzender Eisele spricht den beiden Sekretären seinen Dank aus für mühevollen Arbeiten welche sie für den Verein geleistet haben.

Punkt 3 Wahlen. Sektr. Welge, welcher satzungsgemäß ausscheidet lehnt eine Wiederwahl ab und schlägt den Sch.Br. Inselmann zum Schriftführer vor. Vors. Eisele und auch andere Mitglieder treten aber ganz entschieden für eine Wiederwahl ein. Trotz seiner ablehnenden Haltung muß Sektr. Welge gezwungener maßen doch seine Wiederwahl annehmen. Für das aus dem Verein ausgeschiedene Vorstandsmitglied H. Diehl wurde Sch.Br. Gust. Stender gewählt. Oberschütze Struckmeyer lehnt eine Wiederwahl ab. Ein Ersatz dafür wird nicht gewählt, sodaß ein Oberschütze weniger ist. Für den nach Geestemünde verzogenen Fähnrich E. Hoppe jr. wird der bisherige Fahnenjunker K. Kretschmer und für diesen der Sch.Br. Rud. Bolz zum Fahnenjunker gewählt. Für den durch Loos ausgeschiedenen Rechnungsprüfer Th. Peine wird Sch.Br. Jos. Hesse gewählt. Sonst fanden keine Änderung in der Postenbesetzung statt.

Zu Punkt 4 Auslosung von Anteilscheinen stellt Sch.Br. Kempfe den Antrag, vorläufig keine Auslosung und Auszahlung vorzunehmen, sondern erst dann, wenn es die finanzielle Lage ohne Schwierigkeiten zu läßt. Dieser Antrag wurde angenommen.

Punkt 5 Jahresbeitrag. Der Vorstand schlägt vor, den Jahresbeitrag von 20 Mk auf 16 Mk herunter zu setzen. Obersch. Sidden beantragt ihn wieder auf 20 Mk festzusetzen. Dem Vorschlage des Vorstandes gemäß wird beschlossen. Das Eintrittsgeld beträgt nach wie vor 10 Mk. Die Erhebung des Beitrages und des Eintrittgeldes soll in drei Raten geschehen. Auf Antrag E. Lührs wurden die Mitglieder über 65 Jahre von der Fehlstrafe bei Beerdigungen befreit.

Punkt 6 Schützenfest. Das Schützenfest soll wie bisher am 2ten Sonntag nach Pfingsten (19.Juni) stattfinden. Vorschläge hierzu sollen einer späteren Ver-sammlung vom Vorstande unterbreitet werden. Die Festsetzung des ersten Schießens wird dem Vorstande überlassen.

Zu Punkt 7 Statutenänderung wird folgende Kommission gewählt: der engere Vorstand Die Schützenbrüder K. Kanning. W. Werner Joh. Sidden, C. Schilde, H. Beyes u Fr. Finke

Unter Verschiedenes stellt Sch.Br. Kempfe den Antrag den Schützenhauspächter Th. Menge den von ihm übernommenen Anteil der Amortisation und Verzinsung der Heizungsanlage zu erlassen. Der Antrag wird angenommen. Sch.Br. Joh. Sidden beantragt den Sch.Br. Thomas Schäfer welcher infolge seiner Krankheit keine Beiträge mehr bezahlen kann, nicht zu streichen, sondern ihm den Beitrag so lange zu erlassen bis er wieder schießen kann und wieder erwerbsfähig ist. Sch.Br. E. Lührs erweitert den Antrag dahingehend, daß überhaupt Mitglieder, welche sich lange Jahre um den Verein verdient gemacht haben und infolge Alters oder Krankheit in wirtschaftliche Not geraten von der Beitragszahlung befreit werden wenn sie nicht mehr am Schießen teilnehmen können. Dieser Antrag wurde angenommen. Und demgemäß Ehren-Vorsitzender Wessel Ehrenmitgl. Conr. Koch und Sch.Br. Schäfer von der Beitragszahlung befreit. Sch.Br. Fr. Finke stellt den Antrag, den geschäftsführenden Vorstand für die vielen Mühen und Arbeiten eine Vergütung zukommen zu lassen. Über die Art und Höhe werden verschiedene Vorschläge gemacht. Der Vorschlag des Feldw. Beyes, als Vergü-tung den Beitrag und die Schießkarte zum Schützenfest gelten zu lassen wird angenommen. Sch.Br. Paul Kempfe sprach im Namen der Mitglieder den ge-schäftsführenden Vorstand Dank für die vielen Mühen und Arbeiten. Vorst.-Mitgl. Fr. Fischer erledigt die noch immer nicht verstummenden Anfeindungen des Schießklub. Sektr. Welge empfahl den Mitgliedern auch die Festzeitung zu abonnieren, welche während des Münchener Bundesschießen heraus gegeben wird. Nachdem Vorsitzender Eisele den anwesenden Senior des Vereins Fr. Kanning durch ein dreifaches „Gut Schuß“ ehrte, wurde die Generalversammlung gegen ½ 7 geschlossen.

 

Vorstands – Sitzung 23./4. 1927 abds 8 ½ Uhr im Bürgerhaus“.
Vorsitzender Eisele berichtete zuerst über den Stand der Schießstands-änderungen. Er teilte mit, daß der engere Vorstand mit der Schießstands – Kommission die Scheibenzugvorrichtungen nach dem Muster des Sch.Br. Joh. Eisele ausgeschrieben und in Auftrag gegeben habe. Mindestfordernder war Sch.Br. G. Görbig Brhv mit 25 Mk pro Stück. Nachträglich hat Görbig sich erboten die Zugvorrichtungen für die kurzen Stände gratis zu machen. Für die Tischler- u Zimmerarbeiten liegen heute folgende Angebote vor.

I. Für die Lieferung von 9 Anschreiberpulten
II. 18 Scheibenrahmen u 9 Anzeigestangen

G, Kreith Mk 936,00
B. Steffens MK 398,00
K. Kanning Mk 230,00

II Für Änderungen auf den Schießständen

G. Stender Mk 245,00
K. Kanning Mk 135,00

Für beide Arbeiten wird Sch. Br. Kanning der Zuschlag erteilt. Vorsitzender Eisele teilt mit, daß ihm der Sch.Br, K. Kalischke gebeten habe, ihm seine Forderung für die Heizungsanlage auszuzahlen, da er augenblicklich in einer wirtschaftlichen Notlage sei. Kalischke wolle von der Forderung 450,00 Mk ablassen. Sektr. Hoppe teilte mit, daß der Verein das Geld eventl. von der Sparkasse bekommen könne, Der Vorstand beauftragte Sektr. Hoppe die Angelegenheit zu regeln.

Betreffs des ersten Schießens wurde beschlossen, dasselbe am 29. Mai ab -zuhalten. Aufgestellt werden: 1 Doppel – Adler, je 2 Meisterscheiben 80 u 175 mtr Die Schießkarte kostet Mk 5,00

Vom Geestemünder Schützen-Verein liegt eine Anfrage betreffs der Benutzung des Schießstandes zum Schützenfest vor. Nach dem vorjährigen Beschluß ist hierfür, für pro Kopf und Tag 1,00 Mk zu zahlen. Schützenwirt Menge hat sich erboten hiervon die Hälfte zu zahlen sodaß vom Geestem. Schützen-Verein nur noch 50 pfg zu zahlen sind. Sektr. Hoppe soll dementsprechendes Angebot machen.

Die nächste Hauptversammlung soll am Sonnabend den 7.Mai stattfinden. Die Vorschläge des Vorstandes für das Schützenfest sind folgende: Eröffnungsschießen wie im Vorjahre. 2 Doppeladler, je 1 Festscheibe 80 u 175 mtr. Über die Höhe der Schießkarte und den Aufbau von Zelten werden keine Vorschläge gemacht, sondern soll nachdem Sektr. Hoppe einen Haushaltsplan fertigt gestellt hat der Versammlung überlassen bleiben. Auch die Stiftung eines Ehrenpreises für das Bundesschießen wird bis zu Versammlung zurück gestellt.

 

Mitglieder – Versammlung am 7.Mai abds. 8 ½ Uhr im „Bürgerhaus“.
Um 9 ½ Uhr eröffnet Vors Eisele die Versammlung und begrüßt insbesondere das Ehrenmitglied H Kayser. Sodann ehrt er die beiden Schützenbrüder G. Stender und Joh. Voß, welche kürzlich ihre silberne Hochzeit feiern konnten durch ein dreifaches „Hoch“. Sektr. Welge verliest die Niederschrift der letzten Generalversammlung, wogegen Einwendungen nicht erhoben wurden. Für das erste Schießen wurden die Vorschläge des Vorstandes angenommen. Sch.Br. Sidden beantragt nochmal, die Schützen auf Meisterscheibe 175mtr in Klassen aufzuteilen. Der Antrag wird wiederum abgelehnt. Betreffs des Schützenfestes teilt Sektr. Hoppe mit daß dieses ca. 400Mk Zuschuß erfordern werde, ohne Zelt und Tanzmusik gerechnet. Letzteres würde ca. 500 Mk erfordern. Über die Aufstellung eines Zeltes gehen die Ansichten sehr auseinander. Nach längerer Aussprache wird auf Antrag Welge beschlossen, kein Doppelzelt sondern ein einfaches Zelt mit der Hälfte Tanzfläche aufzustellen.

Von Sch.Br. K. Kretschmer liegt ein Antrag vor, wonach die Festscheibe 80 mtr auch als Glücksscheibe angerechnet werden soll und der beste Schuß auf der Teilermaschine gemessen werden soll. Dieser Antrag ruft eine lange Aussprache hervor, wurde jedoch mit knapper Mehrheit angenommen. Ein Zusatz-Antrag Arndt, nur zwei Schuß auf jede Festscheibe abzugeben wird ebenfalls angenommen. Ltn. Kanning als schwerer Gegner diese Anträge beantragt nun, die beiden Festscheiben nicht mehr zum Abstechen für die Königswürde zuzulassen Der Antrag wurde abgelehnt. Sch. Br Wedemeyer empfiehlt die Festscheibenpreise mehr zu strecken. Sch.Br. Sidden beantragt, den König 6 Esslöffel und den drei Vizekönigen je 3 Ess- 3 Teelöffel zu geben. Der Antrag findet Annahme. Über die Höhe der Schießkarte werden drei Vorschläge gemacht. Sektr. Hoppe 15,00 Ltn. Kanning 12,00 Sch.Br. B. Steffens 20,00 Mk Der Vorschlag Hoppe wird angenommen.

Verschiedenes: Vom Vorsitzenden der Übungsmannschaft K. Kanning liegt ein Antrag vor, für die Auserwählung der Schützenmannschaft für für das Städte -Wettschießen ein Ausscheidungsschießen nach Art der Keglerverbände vornehmen zu lassen. In der Aussprache hierüber kam zum Ausdruck, daß dieser Weg nicht der richtige wäre, und dem Verein, welcher die Munition kostenlos liefern soll, viel unnütze Kosten entstehen würden. Auf Antrag Arndt wird beschlossen, die Auswahl der Wettschützen dem Schießklub zu überlassen.

Betreffs einer Ehrengabe für das Bundesschießen macht Sch.Br. K. Kanning den Vorschlag, sich mit den Brudervereinen der anderen Unterweserorte in Verbindung zu setzen und einen gemeinsamen Preis zu beschaffen. Sch.Br, Arndt ist dagegen und bittet einen Preis im Werte von ca. 75 Mk zu bewilligen. Vors. Eisele ist auch für den Vorschlag. Kanning und will sich dieserhalb mit den in Frage kommenden Vereinen in Verbindung setzen. Vors. Eisele giebt dann noch die Angelegenheit Kalischke bekannt, worauf Sch.Br. Reimann dringend empfiehlt Kalischke abzufinden. Sch.Br. Wedemeyer ladet alle Schützen, auch Nichtmitglieder zur Beteiligung am Bremerhavener Schützenfest ein. Kurz vor 12 Uhr schließt Vors. Eisle die Versammlung.

 

Vorstands – Sitzung am 30. Mai abds, 8 ½ Uhr im „Bürgerhaus“
Um 9 Uhr eröffnet Vors. Eisele die Sitzung. Da nur wenige Vorstands-Mitglieder erschienen sind, wurde zuerst die angegangenen Angebote für die Silberlieferungen geöffnet

Außer D. Sanken haben alle Aufgeforderten eingereicht.

Die Angeboten lauten:

N. Gundermann: Essl. 12,9 pfg Teel 14,3 pfg pr. Gramm Becher 90 gramm 20,50
H. Mehl: Essl. 12 pfg Teel 14 pfg Becher 90 gramm 20,60 M 120 gr 23,50
E. Lührs: Essl. 12 ½ pfg Teel. 13 ½ pfg Becher pro Gramm 15 pfg
H. Stute: Essl. 12 5/8 pfg Teel. 13 ½ pfg Becher St 15,50 ca. 100 Gramm
E. Hoppe: Essl. 12 ½ pfg Teel. 14 ½ pfg Becher 90 Gramm 19,50

Den Zuschlag erhält E. Lührs. Betreffs des Schützenfestes wird Ltn. Kanning beauftragt, die vier Kränze zu besorgen. Sektr. Hoppe soll den Königsadler und die drei Orden für die Vizekönige bestellen.

Der Ausmarsch soll durch folgende Straßen geführt werden:
Sonntag: Antreten in der Dorotheastraße um 1 Uhr. Marsch durch Hafenstr. – Wülbern – August- Poststraße zum König Ltn. Kanning von da durch die Poststr – Langestr. Wursterstr nach den Schießständen. Am Montag: Antreten vor dem Landratsamt. Marschrichtung: Lange – Hafen – Kleine – August – Poststraße zum König. Weiter durch die Kaiserwilhelm- Hafenstraße zum Altmarkt. Pause bei Sch.Br. P. Kempfe Weitermarsch durch die Lange Wurster-Str. nach dem Schießständen. Es wird beschlossen, den Ball und Preisverteilung am Sonnabend im „Bürgerhaus“ ab -zuhalten. Sch.Br. Hoffmann übernimmt die Veranstaltung ganz auf seine Rechnung. Schützen mit ihren Frauen bezahlen keinen Eintritt.

Für das Eröffnungs-Wettschießen beträgt die Einlage auf 80mtr. 4,00 Mk für 5 Schuß. Auf 175mtr. wird 5 Minuten geschossen. Jeder abgegebene Schuß wird mit 20 pfg bezahlt. Auf beiden Ständen erhält jeder vierte Schütze einen silb. Becher.

Zur Aufnahme haben sich Schlachtermeister Wöhner u Kfm. Schlobohm gemel-det. Dieselben wurden aufgenommen. Ltn. Kanning empfiehlt dringend die geplante Lichtsignalanlage auf den 175mtr Ständen ausführen zu lassen, da sich beim Bremerhavener Schützenfest herausgestellt hat, daß ohne dem kein ordnungsmäßige Betrieb der Scheiben durchführen läßt. Feldw. Beyes ist bereit die dafür erforderlichen 1000,00 Mk auf 1 ½ Jahr zum Sparkassenzinssatz zu leihen. Es wird beschlossen, am Donnerstag den 2./6. eine gemeinsame Sitzung der beiden Vorstände Bremerhaven – Lehe zwecks dieser Angelegenheit nach dem Schützenhause einzuberufen. Bei dieser Gelegenheit soll auch gleich der Arbeitsausschuß für das Städte-Wettschießen gebildet werden.

 

Gemeinsame Vorstandssitzung der beiden Vorstände Bremerhaven – Lehe am 2./6. Abds, im Schützenhause.

Vors. Eisele übernimmt den Vorsitz und teilt den Zweck der Sitzung mit. In erster Linie soll ein Arbeitsausschuß für das Städte – Wettschießen gebildet werden. Es wurden mehrere Vorschläge gemacht und schließlich der Ausschuß wie folgt zusammen gesetzt. Vorsitzender Osk. Eisele Stellvertr. Vors. Hptm Fooken Beide Schriftführer Wechsung und Welge Beide Kassierer Hoppe u Stockfisch Als Beisitzer: Holzburg u Hesse v Bremerh. Heinemann u F. Kanning v Lehe.

Vors. Eisele liest dann die Bestimmungen über das Städte-Wettschießen vor und bittet um Vorschläge zur Festsetzung des Tages an welchen das Schießen stattfinden soll. Sektr. Welge schlägt den 28. August vor. Ltn. Kanning schlägt den 14. August vor, da am 28sten noch Bremerhavener Markt ist. Da am 14.Aug. wahrscheinlich der Bremer Schützen Verein sein Schützenfest hat, telefoniert Vors. Eisele mit Sch.Br. Bröcker in Bremen. Nach dieser Unterredung wird beschlossen das Städte-Wettschießen am 28. August abzuhalten.

Sektr. Hoppe schlägt vor, daß die Mannschaft der Vereine welche am Wettschießen teilnehmen unseren Schießstand für die Übungen kostenlos benutzen können. Der Vorstand schließt dem Vorschlage an. Sch.Br. Jos. Hesse kommt nun auf die Signalanlage zu sprechen. Erfahrungen bei dem Bremerhavener Schützenfest haben gezeigt daß die Telefonanlage allein nicht genügt um einen störungsfreien Schießbetrieb durch zuführen. Bei dem Städte-Wettschießen sei es ganz unmöglich ohne eine Signalanlage auszukommen. Er empfiehlt dringend bis dahin eine Anlage zu beschaffen. Die Ausführungen der Sch.Br. Hesse wird von den meisten Vorstandsmitgliedern unterstützt. Anwesender Sch.Br. Rheinhardt schätz die Kosten der Anlage auf rund tausend Mark. Ltn. Kanning schlägt vor, sofort Offerten einzuholen und auch Nichtmitglieder aufzufordern. Hierauf wird Sch.Br. Wechsung als Fachmann beauftragt, folgende Firmen zur Berechnung der Anlagen aufzufordern. Reinhardt, Runge, Kanitz Bremerhaven Gerrelmann und Weirich Lehe Auf Antrag Wedemeyer beschließen die Vorstände im Prinzip die Herstellung der Signalanlage, vorbehaltlich der Genehmigung der Mitgliederversammlungen. Auf eine Anfrage Heinemann wird festgelegt, daß die Kosten 1/3 zu 2/3 getragen werden. Über die Beschaffung und Tilgung des Geldes für die Anlage werden verschiedene Vorschläge gemacht, doch soll hierüber später beraten werden.

 

Vorstands – Sitzung am 16. Juni 1927 abds, 8 ½ Uhr im Schützenhause
Vorsitzender Eisele hatte die Sitzung einberufen, um nochmal über die Abwicklung des Schützenfestprogramms zu sprechen. Zuvor wird ein Protestschreiben des Sch.Br. Herm. Mehl bekannt gegeben. Sch.Br. Mehl beanstandet die Vergebung der Silberlieferungen an Sch.Br. Lührs. Der Vorstand ist einmütig der Meinung das die angegebenen Gründe haltlos sind und beauftragt dem Schriftführer Welge den Protest entschieden zurück zu weisen.

Um die Kosten für das Zelt und die Tanzmusik zu mindern sollen von Gästen Eintritts sowie Tanzgelder erhoben werden, Von Herren 50 pfg Eintritt u 50pfg Tanzgeld von Damen 30pfg Eintritt u 30 pfg Tanzgeld Mitglieder mit ihren direkten Angehörigen sollen nichts bezahlen. Für die Kontrolle im Zelt werden folgende Vorstandsmitglieder u Oberschützen bestimmt: Vizefeldw. Heinemann, G. Arndt, H. Kipp, Obersch. Sidden, Kanning, v.Bröckel Steffens Die Aufsicht in der Schießhalle hat Hptm. Meyer Stellvertr. Carl Buthe. Auf den 175mtr Ständen hat Ltn. Kanning Die Aufsicht. Stellvertr, Fr. Fischer. Auf 80mtr Oberl. Buthe, Stellvertr. G. Stender Betreff des Ausmarsches schlägt Vors. Eisele vor, am Sonntag mit und am Montag ohne Gewehr zu marschieren. Ltn. Kanning bittet bei dem ersten Beschluß zu bleiben und an beiden Tagen nur die Fahnengruppe mit Gewehren marschieren zu lassen. Es bleibt bei dem ersten Beschluß. Hptm. Meyer stellt aus Anlaß seiner dreißigjährigen Hauptmannschaft den Ehrenmitgliedern ein Auto zur Verfügung auch einige Schoppen Bier will er Spenden. Dieses Angebot wird mit Freuden begrüßt. Auf eine Anfrage des Ltn. Kanning über den Preis der Plakate kommt es zwischen dem geschäftsführenden Vorstand und einigen Vorstandsmitgliedern zu einem unliebsamen Zusammenstoß, worauf sich die Sitzung auflöst.

 

Mitgl. Vers, am 20/8 1927 im Bürgerhaus Lehe
Anwesend 23 Schützenbrüder incl. Vorst.
Vorsitzender O. Eisele eröffnet die Vers, um 9 ¼ und begrüßt die Schützenbrüder. Er bedauert den ungemeinen schlechten Besuch, und das geringe Intresse welches der Versammlung entgegengebracht wird um so mehr, da das Städtewettschießen vor der Tür steht. Vors. giebt sodann bekannt, das der Bauunternehmer D. Suhr und unser lieber Schützenbruder Struckmeyer gestorben sind. Mit warmen Worten wird ihnen gedacht, und Ihr Andenken durch erheben von den Sitzen geehrt. Hiernach wird das Protokoll der letzten Vers. verlesen, wogegen Einwendungen nicht erhoben werden.

Sektr. Hoppe erstattet den Kassenbericht, wogegen Einwendungen nicht erhoben werden, die Revisoren haben die Unterlagen geprüft und alles in bester Ordnung gefunden. Da das Schützenfest wieder einen Zuschuß von ca. 1000 Mark beansprucht hat, soll versucht werden, es in den nächsten Jahren rentabler zu gestalten, und soll in der Jahresversammlung hierüber beraten werden. Sch.Br. K. Kanning bemängelt, das bei dem Vereinsschießen Gelder erübrigt werden, diese sollen vielmehr den nicht sehr kleinen Preisen zugefügt werden, und den teilnehmenden Schützen zugute kommen. Auch sollen die Schießnummern mehrere Tage vor dem Schießen durch einen Boten vertrieben werden, damit die Beteiligung größer wird. Beides wird gutgeheißen.

Die Sch.Br. A. Johanning, C. Thielbar und B. Fuhren gehören dem Verein 25 Jahre an, ihnen wird die Ehrenurkunde und das Abzeichen überreicht. Vors. Eiselevund Hauptmann Meyer hatten kernige Ansprachen und wird den Jubilaren ein 3 faches Gut Schuß gebracht, was den Schützenbrüdern eine Runde Bier einbringt.

Städtewettschießen. Vors. Eisele hebt hervor, daß es für uns eine große Ehre sei, dieses Fest ausrichten zu dürfen, und müßte alles getan werden, um es tadellos durchzuführen, da der Stand in guter Ordnung ist, und auch die Signalanlage fertig ist, würden den auswärtigen Gästen wohl zufrieden sein. Die gewählte Commission hat sich die größte Mühe gegeben und ein Programm aufgestellt, was dem in Brake nicht nachsteht. Da das Fest mit großen Kosten verbunden ist, hofft Vorst. zuversichtlich, das sich viele Sch. Brüder freiwillig in den Dienst der guten Sache stellen.

Unter Verschiedenes verliest Vors. Eisele eine Karte der Teilnehmer am Bundes -fest in München, er spricht ihnen den Dank aus, das sie keine Mühe und Kosten gespart haben, um an diesen großen Fest teilgenommen haben Es sind die Sch. Br.Hoppe sen. Welge, Peine, Catfleisch, Hesse. K. Kretschmer & Arndt Sch.Br Caflisch klagt darüber, das bei der Abfahrt der Münchenfahrer nicht mal einige Schützen am Bahnhof waren, nur unser F, Kretschmer war da, der hatte es sich nicht nehmen lassen. Doch hätte das der Sache keinen Abbruch getan, die Teilnehmer hatten einige schöne unvergeßliche Tage in München verlebt. Für 1930 hieße die Parole „Köln“. Sch.Br. K. Kanning wünscht, das alle kleinen Versammlungen im Schützenhaus abgehalten werden, außer im Winter. Vors. will dem möglichst entsprechen. Sch.Br. Werner beklagt sich, das die Jugend Schützen bei ihm 10.000 Schuß Munition bestellt und bis heute nicht abgenommen haben. Vors. bemerkt dazu, das der Verein für den Jugendschützen haftbar sei, und die Munition auf alle Fälle abgenommen werden muß. Sch.Br. Hoppe erklärt, das er zur Zeit kein Geld dafür zur Verfügung hat. Antrag Feldwebel Heinemann der Vorstand soll sich mit Sch.Br. Werner einigen auf der Grundlage von 5000 Schuß, welche im Jahre 1928 ab-genommen werden sollen. Der Antrag wird angenommen. Leutnant K. Kanning kritisiert dann noch das Verhalten der Jugendschützen anläßlich eines Schießens in Speckenbüttel. Beim Wirt seien für 15 Personen Essen bestellt, und nur 5 – 6 haben daran teilgenommen. Die Obleute sollten hier besser durchgreifen. Es wird dann ein Schreiben des Herrn Oberst v Nussbaum verlesen, welcher beabsichtigt am 18, September ein Herbstschießen der Ju-gendschützen in Speckenbüttel zu veranstalten. Vors. hebt die hervorragenden Eigenschaften dieses echt deutschen Mannes hervor, der gerade für die Jugendschützen großes Intresse zeigt. Es wird gewünscht, das sich dieser Herr auch unserer Jugend annimmt, und will Vors. Eisele weiteres mit v. Nussbaum besprechen. Der Vorschlag, letzteren als Ehrenmitglied in unserem Verein aufzunehmen, soll bis zur Jahresversammlung vertragt werden. Da Weiteres nicht vorliegt, schließt Vors. die Vers. um 12 ½ Uhr.

 

Gemeinschaftliche Sitzung der beiden Vorstände Bremerhaven & Lehe am 5./8.27 im Schützenhaus.
Vors Eisele eröffnet die Sitzung um 9 Uhr. Es soll nochmals das Städteschießen besprochen werden, und die verschiedenen Obleute gewählt werden. Bis jetzt haben sich 18 Vereine gemeldet und zwar: Brake, Hude, Eversten, Westerstedte, Zwischenahn, Edewecht, Delmenhorst Tell, Lehe Geestemünde, Bremerhaven, Wuls dorf, Elsfleth, Delmenhorster Verein, Bremer Verein, Bremer Gilde, Cuxhaven, Scharmbeck und Oldenburg. Worpswede ist noch unbestimmt. Das Schießen soll um 8 ½ Uhr beginnen, und soll jedem Verein 2 Stunden eine Scheibe zur Verfügung gestellt werden. Als Schreiber sind Leher & Bremerhavener Schützen zur Stelle, welche sich 2 stündlich ablösen. Auch haben die Jugendschützen zugesagt, die dafür freies Mittagessen haben sollen. Die Schießleitung liegt in Händen von dem Hauptleuten Meyer & Fooken. Die Delegierten Sitzung leiten Vorsitzender Eisele & Hentschel. Schriftführer ist H. Wechsung. Die Oberaufsicht auf den 175m Ständen hat J. Hesse & f. Kanning, die auf 80m F. Buthe, und auf dem Bock Kopeka & Sidden. Der Finanzausschuß setzt sich zusammen aus Hoppe sen. ,Stockfisch, Heinemann & Knobloch. Der Berrechnungsausschuß aus Wechsung, Arndt, Welge, Hesse Hoppe sen., Stockfisch. Zum Empfang auf den Bahnhöfen und Weserfähren: F. Fischer Wagner, Rademacher, Westphal. P. Kämpfe, Sekt. Hoppe will dafür Sorge tragen, das der Betrieb am Sonntagmorgen in bester Ordnung ist. Auf mehrfachen Wunsch wird nicht das ganze, sondern das halbe Zelt aufgestellt und direkt mit der Schießhalle in Verbindung gebracht. Die Sache Stockfisch – Thielbar wird von beiden Vereinen geregelt. Schluß 12 ½ Uhr.

 

Gemeinschaftliche Sitzung der beiden Vorstände Bremerhaven & Lehe am 29/9. 27 im Schützenhaus.
Vorsitzende Eisele eröffnet die Sitzung um 9 Uhr und setzt als Hauptpunkt des Abends die Abrechnung des Städtewettschiessen fest. Vors. bemerkt hierzu, daß das Fest im allgemeinen gut verlaufen sei; er dank allen Schützenbrüder die sich freiwillig zur Mitarbeit aufgestellt und so zum guten gelingen des Festes viel beigetragen hätten. Vom BremerhavenerVerein gilt dieses ganz besonders für Sch. Bruder Holzberg, der sehr viel Arbeit gehabt hat. Es haben 19 Vereine am Schießen teilgenomen. Die Gesamteinnahme war 2442,50. Die Ausgaben 1694,70, der Überschuß betrug 747,70, welcher beiden Vereinen je zur Hälfte zukommt. Die Belege wurden vom Sch.Bruder Holzberg und Hölge geprüft und für richtig befunden. Dem Kassierer wurde Entlastung erteilt. Sekt. Hoppe schlägt vor, den Überschuß für die Signalanlage zu verwenden, und den fehlenden Rest von beiden Vereinen mit je 185,65 zuzuzahlen. Dem wurde zugestimmt Bevor jedoch die Gelder ausbezahlt werden, soll die Anlage von der Schießstandskommission und Sch.Br. Wessung als Fachmann auf ihre Güte geprüft werden. Um 12 Uhr schließt der Vors. die Versammlung.

 

Vorstands – Sitzung am 15./10. 1927 im Schützenhaus
Anwesend sind nur 6 Mitglieder.
Einzigster Punkt: „Schützenhaus“ Vors. Eisele giebt bekannt, der Wirt Menge mit Zahlung der Miete in Rückstand ist, um zwar sind es insgesamt M 650 die bis zum 1/11 27 zu zahlen sind. Nachdem die Sache längere Zeit besprochen ist, wird Menge gebeten, sich über die Angelegenheit zu äußern. Letzterer erklärt nun, das er infolge des schlechten Sommerwetters nicht in der Lage sei, die volle Miete zu bezahlen, und will er um Ermäßigung um 300 Mark beantragen. Vors. Eisele rät nun Menge davon ab, und stellt ihn anheim dich die Restschuld bis zum 1.4.28 in Raten zu bezahlen. Dieser sagt zu, und will sein möglichstes tun. Weitere Verhandlungen in dieser Sache sind dem engeren Vorstand übertragen. Nachdem die nächste Mitgliederversammlung auf Sonntag den 6.Nov. festgelegt ist, wird die Sitzung um ¾ 12 geschlossen.

 

Jahresbericht 1927

Liebe Schützenbrüder !

das Jahr 1927 ist vorüber, nicht alle Wünsche sind uns erfüllt worden. Große Berge sind überwunden, und große stellen sich und wieder entgegen. Auch die Mitgliederzahl, welche schon in den Jahren 1925 + 26 einen merklichen Rück-gang hatte, ist auch im Jahre 1927 um etwa 20 zurückgegangen. Waren dieses auch meistens noch Justierschützen, so haben wir doch noch einige wieder verloren, die wir recht gerne behalten hätten, der Mitgliederbestand war 1925 – 228, 1926 – 180 Ende 1927 – 166, und zwar 1 Ehrenmitglied, 33 Ehrenschützen und 132 aktive Mitglieder. Von 12 Neuaufnahmen mußten 4 wieder gestrichen werden. Durch den Tod verloren wir unseren lieben, treuen Schützenbruder Struckmeyer Für 25jähr. treue Mitgliedschaft wurden zu Ehrenschützen ernannt die Schützenbrüder Ernst Lührs, August Johanning, Christel Thielbar und Bernhard Juhren. Wenn wir auch nicht mehr 200 an Zahl sind, brauche wir nicht verzagen, andere Vereine haben auch ver-loren, und wir können uns mit unseren 166 immer noch sehen lassen. Unser Stamm hielt stets zur Stange. An Mitgliederversammlungen fanden statt 1 General-, 4 Mitgl.Vers., 5 Vorst.Sitzungen 3 gemeinschaftliche Vors.Sitz. der beiden Vorstände Bremerhaven – Lehe. Mit Ausnahme der General und Vorstands Versammlungen waren selbige sehr schlecht besucht. Das unserm Vorsitzenden manchmal die Lust vergehen konnte, solche Vers. zu leiten, kann sich jeder Schützenbruder denken. Im neuen Jahr muß das besser werden. Wie die Versammlungen, so waren auch die einzelnen Schießen flau besucht. Das Schützenfest, welches wie bisher 14 Tage nach Pfingsten stattfand, war von etwa 70 Schützen besucht. Das Wetter wird auch manchen abgehalten haben, war es doch am Sonntag so schlecht, das es nicht möglich war, den üblichen Ausmarsch durchzuführen, es mußte die Straßenbahn benutzt werden. Der Montag war etwas gemütlicher, und die Schützenbrüder hatten wieder guten Mut, es wurde fleißig geschossen. Am Abend ging es im schönen Tanzball lebhaft zu, es herrschte der echte Schützengeist. König wurde: Eugen Hoppe Vice Könige: F. Buthe, F. Kretschmer Eugen Hoppe

Das Fest verlief prächtig, nur die Kasse hatte ein Loch, es mußte wie immer zugebuttert werden. Im Juli fand das Bundesschießen in München statt. wo auch unser Verein gut vertreten war. Konnten auch keine großen Erfolge erzielt werden, so war es doch für die Beteiligten ein großes Erlebnis. SchBr. T. Peine errang einen schönen Pokal, auch wurden einige Becher und Geldpreise heimgebracht. Sch.Br. G. Arndt konnte auf Pistolen Meisterschaft den 6 Preis erringen. Das nächste Bundesschießen findet 1930 in Köln statt. Da der Leher und Bremerhavener Verein das Städtewettschießen für 1927 übernommen hatten, hieß es tüchtig arbeiten um dasselbe ordentlich durchzuführen. Die gewählten Commissionen haben dann auch voll und ganz ihre Pflicht getan, und wie die Sch. Br. wissen, ist das Fest in jeder Beziehung gut verlaufen. Der Überschuß wurde für Verbesserung des Schießstandes angelegt. Leider konnte die Leher Mannschaft den ersten Brecher nicht erringen, sie mußte sich mit den 2. begnügen.Erster Sieger war Edewecht mit 1016 Ringen. Sch. Br. Eugen Hoppe war mit 149 Ringen der 3 beste Mann des Tages, und erhielt für die schöne Leistung einen Stern. Das nächste Fest findet in Oldenburg statt, und heißt es nun kräftig üben, wenn wie den ersten Brecher holen wollen. Im April nimmt die Übungsmanschaft des Leher Vereins das Schießen wieder auf, welches 2 mal in der der Woche stattfindet. Es wird gewünscht das sich noch mehr Sch. Br. dieser Mannschaft anschließen. Auch sollten letzterer nicht immer Vorwürfe gemacht werden, wird doch hauptsächlich im Interesse des Vereins geübt.

Das Erntefest wurde im September gefeiert, es beteiligten sich ca. 40 Schtz. und verlief in harmonischer Weise. König wurde Walter Werner. Die Jungschützen Abteilung konnte sich unter der Leitung unseres Sch. Br. Eugen Hoppe wieder etwas ent-wickeln, möge es so weiter gehen. An guten Schützen fehlt es nicht, einige schießen super ausgezeichnet. Der Winterball wurde im Dezember gefeiert, und nur gut besucht, die Festleitung, J. Brunken mit seinen Stabe hatten tüchtig gearbeitet, es wurde viel erfreuliches geboten. Die frohe Stimmung hielt bis zum frühen Morgen an. Der Besuch unseres schönen Schützenhauses ist seitens vieler Sch. Br. leider nur sehr mäßig, hoffentlich wird das in diesem Jahre besser. L. Schützenbrüder! Bevor ich meinen Bericht schließe, sei allen gedankt die im Jahre 1927 unseren Verein mit Rat und Tat unterstützt haben. Dank auch denen, die uns nun schon lange Jahre die Treue bewahrt haben. Seien Sie versichert, das auch der Vorstand sein möglichstes getan hat im Interesse der Schützenbrüder. Laßt es ferner unser aller Pflicht sein, zu werben und zu streben für das Deutsche Schützenwesen, und für unsern schönen Schützenverein Lehe.

Gut Schuß für 1928 das 80 jährige Jubeljahr.

 

General Versammlung am Sonntag, d. 29. Jan 1928 im Bürgerhaus.
Um 4 Uhr nachm. eröffnete der Vors. O. Eisele die 1 Jahresversammlung 1928 Anwesend sind 51 Schützen. Zunächst gedenkt er mit warmen Worten des am Schluß d. Jahres 1927 verstorbenen Schützenbruders W. Struckmeyer und des, am Anfang des neuen Jahres auf tragische Art ums Leben gekommene Ehren Mitgl. Herrn Senator Timmermann. In stummen Gedenken werden die Toten von den Versammelten durch Erheben von den Sitzen gedacht. Hierauf wird vom 2. Schriftführer Gust. Arndt das Protokoll der letzten Versammlung, und den mit Beifall aufgenommenen Jahresbericht von 1927 verlesen. Aus Letzerem ist zu entnehmen, daß der Verein an Mitgliederzahl zwar etwas zurückgegangen, sonst aber auf der alten Höhe geblieben ist. Alsdann gab Sekr. Hoppen den Kassenbericht, dieser weist eine kleine Unterbilanz auf. Im Namen der Revisoren Ehrenmitgl. Ernst Lührs, daß er die Buch-führung in bester Ordnung und die Kasse richtig befunden habe und so beantragte er dem Kassierer Entlastung zu erteilen. Diese wird einstimmig genehmigt. Sodann spricht Schtz. Br. Kempfe dem geschäftsführenden Vorstand den Dank des Vorstandes für die vielen Mühen und Arbeiten des letzten Jahres aus. Hierauf erfolgte die Neuwahl des Vorstandes. Da der Vorsitzende Oskar Eisele turnusgemäß aus dem engeren Vorstand ausausscheidet, übergab derselbe die Leitung der Versammlung dem 2. Vors. Hptm. Meyer. Es wurde durch Zuruf der Vors. Eisele einstimmig wieder gewählt. Da der Sekr. Welge im Verlauf des Jahres 1927 seinen Posten niedergelegt hat, wurde die Tätigkeit des 1. Schriftführers durch den 2. Schriftführer Gust. Arndt ausgeführt. Vors. Eisele schlug vor, den Schtz. Br. Arndt zum Sekretär zu wählen, da derselbe wie ja mit der Abfassung des Jahresberichts wahrgenommen ist, die beste Eigenschaft für den Posten besitzt. Arndt lehnte jedoch aus triftigen Gründen grundsätzlich ab. Schtz. Br. Peine schlug den Schtz. Br. Calfisch vor, doch erwiederte Calfisch hierauf die Wahl nicht annehmen zu können, da er mit der Materie des Schützenvereins noch nicht genügend vertraut zu sein glaubt. Peine stellte deshalb den Antrag, den Schtz. Br. Arndt als 2. Schriftführer zu belassen, damit er gemeinschaftlich mit Calfisch den Posten ausführt. Der Vorsitz. entgegnete hierauf, daß der Vorstand eines 2. Schriftführers nicht bedarf und nahm Schtz. Br. L. Calfisch die Wahl an, nach dem Ehren.Mitgl. Lührs die Erklärung abgab, das Schtz. Br. C. nach seiner Überzeugung einen brauchbaren Schriftführer abgeben würde. Der engere Vorstand besteht demnach aus: 1. Vorsitzenden O Eisele auf 3 Jahre Kassenführend Sekr E. Hoppe auf 1 Jahr, Schriftführer L. Calfisch auf 2Jahre Die des erweiterten Vorstandes werden per Akklamation vorgenommen bis zum Range der Feldwebels, welche Wahl von Schtz. Br, Johanning beanstandet wurde, er verlangte die Wahl per Stimmzettel. Zum Hauptmann Wilh. Meyer. Zum Oberltn.Thed Buthe, Zum Ltn.Friedr. Kanning jun. Zum Beisitzer, Friedr. Fischer, Gust. Stender, Bernh. Steffens. Letzerer wurde an Stelle des wegen Arbeitsüberbürdung zurückgetretenen Schtz. Br. Hinr. Kipp neu gewählt. Zum Feldwebel Joh. Heinemann per Stimmzettel mit 27 Stimmen und zum Vize-Fldw. Friedr. Beyes per Akklamation. Der jetzige König Eugen Hoppe ist, während seiner Aktivzeit als König , Mitglied des Vorstandes. Schtz. Br. Wilh. Krönke ist 1. Fahnenträger. Der bisherige 2. Fahnentr. Karl Kretschmer lehnte eine Wiederwahl ab und wurde an seiner Stelle der Schtz. Br. Rud. Boltz neu gewählt. Zu Fahnenjunkern: Fahne I Schtz.Br. Joh. Meyer u H. Beyes, Fahne II K. Kretschmer u. K. Steffens. Zu Oberschützen: Schtz.Br.: C Kanning, Fr. v.Brökel Joh. Sidden u Joh. Eisele. Zu Revisoren: Schtz.Br. Paul Kempfe, Jos. Hesse u. Chr. Thielbar. Vereinslokal: Bürgerhaus Lehe Schiedsgericht: Vors. Eisele Schriftführer L. Calfisch, ferner Hptm. Meyer, Sekr. Hoppe OberSchtz. Joh. Sidden, Joh. Eisele, K. Kanning und Jos. Hesse Einkaufskommission: Schtz.Br. Th. Peine, Fr. Kretschmer H. Beyes in Gemeinschaft mit dem engeren Vorstand. Schießstandkommission: Sekr. Hoppe, Fdw. Beyes, Aug. Neick K. Kanning.

Marktkommission: Schtz.Br. P. Kempfe, Th. Peine u. Jos. Hesse.

Nach dem Vorschlag des Sekr. Hoppe wurde der Jahresbeitrag für 1928 auf M 16 belassen. Rückstände müssen bei Ablauf des Jahres beglichen werden. Erst ab 15. Juni d. folgenden Jahres erfolgt Mahnung durch Einschreiben, sonst Austritt. Bezüglich des diesjährigen Schützenfestes entwickelte der Vorsitzende ein ausführliches Programm des Vorstandes. Er berief sich in erster Linie darauf, daß die Schützenfeste der Vereinskasse immer mit einem großen Defizit zur Last gelegen habe. Da in absehbarer Zeit eine Besserung der Einnahmen in Speckenbüttel nicht zu erwarten stehen, soll das Schützenfest in diesem Jahr am 5. 6. u. 7 Aug. abgehalten werden und zwar unter Verlagerung des Festplatzes auf den alten Marktplatz in Lehe. Es steht zu erwarten, daß einer teils Budengelder eingehen und der anderen Seite die großen Ausgaben für das Zelt in Fortfall kommen. Die Versammlung billigte den Vorschlag und dieser fand daher einstimmige Annahme; jedoch soll auf Antrag Peine versucht werden den Marktplatz vor der Oberrealschule zu gewinnen. Zu Punkt: Wartungsverhältnis mit der Stadt wegen des Schießstandes gab Sekr.Hoppe die Erklärung ab, daß einige formelle Änderungen vorgenommen werden mußten. Da der Magistrat diese Änderungen bislang noch nicht genehmigt hat, so wird diese Angelegenheit bis zur nächsten Versammlung zurückgestellt. Bezüglich des Vertragsverhältnisses mit dem Schützenwirt Menge berichtet der Vorsitzende zunächst, daß der betr.Pächter dem Verein die Mieten für den Monat August mit ca. M 150 und für Sept. u. Okt. je M 250 schuldig geblieben ist. Trotz aller Versuche des Kassenführers war es nicht möglich die Miete hereinzubekommen. Der Vorstand hatte dann dieserhalb eine Sitzung abgehalten mit dem Ergebnis, daß Menge seine Verpflichtungen nachkommen muß, andernfalls mit der Kündigung gedroht wird. Menge hat hierauf schriftlich an den Vorsitzenden einen Vorschlag bez. Regelung der Zahlung eingereicht. Dieser Brief kam zur Verlesung. Hierin bat derselbe um Ermäßigung um M 300 u. um Abzahlung des Restes in kleineren Raten während des kommenden Sommers. Hierüber entwickelte sich eine lebhafte ,Debatte, wobei auch verschiedentlich der Pächter mit hinein griff. Das Resultat verlief in geheimer Abstimmung den Vorschlag rundweg abzulehnen. Auch ein weiterer Antrag des Pächters Menge eine Frist bis zum 15. Febr. zu gewähren, wurde ebenfalls abgelehnt. Die Versammlung beauftragte den geschäftsführenden Vorstand am 1. Febr. die Maßnahmen zu ergreifen wie der Vorstand vorgeschlagen hat, da anderseits keine Gewähr geboten ist, das Schützenhaus in vorschriftsmäßiger Weise zu erhalten. Unter Verschiedenes hatte Obersch. K. Kanning einen Antrag eingebracht für die Ehrenpreise einen Schrank anzuschaffen. Vors Eisele gab bekannt, daß ein Vorstandsmitglied eine künstlerische Panelbord dem Verein gestiftet habe. Darauf zog Schtz. Br. Kanning seinen Antrag zurück und der Vors. Eisele schloß die anregend verlaufene Jahresversammlung.

 

Gemeinsame Versammlung des Vorstandes u. der Markt Commission am 23.4.28 im Rest. P. Kempfe
Anwesend der gesammte Vorstand mit Ausnahme von Hauptm. Meyer, der sich entschuldigen ließ, dann die Herren der Markt Com., die Schtz.Br. Peine, Kempfe u, Hesse. Außerdem war vom Magistrat der Stadt Wesermünde, der Stadt Sekr. Herr Möller eingeladen u. erschienen.

Der Vors. O. Eisele eröffnete um 9 Uhr die Sitzung, begrüßte die Anwesenden, ins besonders dem vom Magistrat erschienenen Herrn Möller. Er machte einen Rückblick über die finanziell ungünstig verlaufenden Schützenfeste der letzten Jahre, die uns bewogen haben, in diesem Jahre vorzugsweise ein Fest mit Marktbuden, wie in der Vorkriegszeit, zu veranstalten. Da voraussichtlich die Anmeldungen infolge der günstig gewählten Zeit, vom 5.-8. Aug. eine sehr starke sein wird, so wurde beschlossen, den alten Marktplatz als Budenplatz zu wählen. Es wurde ein Überschuß der Rentabilität an Hand der Anmeldungen gemacht u. jetzt schon ein Brutto Betrag von ev. M 750 heraus gerechnet, hofft aber die Summe auf M 1000 zu bringen. Es wurde beschlossen, nach den Sätzen des Magistrats, das ist M 0,25 je m2. zu verpachten und von diesem die Gelder einziehen zu lassen. Auf Vorschlag des Schtz.Br. Kempfe soll keine besondere Wagenmiete genommen werden. Der engere Vorstand in Verbindung mit der Markt. Com. und Herr Stadt Sekr. Möller, ist beauftragt alles Weitere zu veranlassen. Vors. Eisele begrüßte sodann die neuen Vorstandsmitglieder Steffens u. Calfisch zu ihrer Amtstätigkeit. Diese dankten und versprachen ihr Bestes im Dienste des Vereins zu bringen, sie erlaubten sich die Schützenbrüder zu einem Begrüßungstrunk ein. zuladen. Es wurde nun beschlossen, die Wände des Vorplatzes und die Treppe unseres Schützenhauses einen neuen Anstrich und zwar in Leimfarbe zu geben, wie gewesen, um unnütze Unkosten bei einer projektierten Vergrößerung dessel-ben zu ersparen. Auf Vorschlag des Vors. Eisele sollen diese Arbeiten ausge-schrieben und an dem Mindestfordernden der Fachleute des Verein vergeben werden. Ferner gab der Vors. bekannt daß eine Einladung zur 80 jährigen Jubelfeier des Geestemünder Schützenvereins für den 26./5 – 2./6. vorliegt. Diese wurde angenommen und beschlossen, voraussichtlich mit 20 – 30 Schützen daran teilzunehmen. Dann wurde vorgeschlagen ,am 6. May ein wildes Schießen zu veranstalten – Doppel – Adler, per Los M 2 u. 200 Nummern sollen ausgegeben werden, Conkurenz.Scheibe nach Bedarf, als Preise Haushaltungsgegenstände.

Nun kam die Zielsicherheit des Schießstandes zur Aussprache und es wurde festgestellt, daß wir nur dafür haftbar sind für dasjenige, was wir selbst ruinieren, sonst aber es Sache des Magistrats ist, für Sicherheit zu sorgen.

Angeregt wurde einen 300 mtr. Stand für Kleinkaliber und Wehrmannbüchse zu bauen, wenn die Interessengemeinschaft der Geestemünder mit den Bremerhav. u. Leher Schützenvereinen hergestellt ist, welches bald zu erwarten ist, es müßte aber sonst wie Schtz.Br. Heinemann vorschlägt, der Kleinkaliberstand in Ordnung gebracht werden. Es soll aber neben der Interessen Gem.,ein Unterweserbund ins Leben gerufen werden, welches sich nicht allein auf den Schießstand, sondern sich auch auf unser Schützenhaus erstreckt. Jetzt hat hat Lehe zu 2/3 u. Bremerhaven zu 1/3 die Lasten zu tragen. Auch soll das Haus ausgebaut werden, wenn alle Vereine sich daran beteiligen. Jetzt bekommen wir von den Geestem. Schützenverein einen jährlichen Zuschuß von M150. Schtz.Br. Eug. Hoppe spricht über die Jugend-Abt. und schlägt vor, diese, statt Jungschützen – Kleinkal-Schützen zu nennen. Die Einteilung soll in 3 Klassen erfolgen. Schtz.Br. Oberl. Bute bemängelt, daß die Kleinkal. Schützen keinen Beitrag zahlen und schlägt M 5 als Beitrag vor. Er wünscht eine Altersgrenze von 21 Jahren. Nach dieser Zeit sollen sie im Verein übertreten. Schtz.Br.Ltn. Kanning meint daß das Kleinkal. – Schießen sich mit den Jahren immer mehr ausbauen wird. Vors. hat nichts dagegen, wenn die Mitglieder sich am Schießen der Kleinkal. Abt. sich beteiligen. Schtz.Br. Bute schlägt Beitragsfreiheit bis zum 21. Jahre vor. Die Debatte beendet und beschlossen, den Antrag Bute auf der nächsten Vereinsversamml. zur Abstimmung zu bringen. Auch sollen dann die Wünsche der Jungschützen bekannt gegeben u. wohlwollend berücksichtigt werden. Der Vors. E. schließt gegen 12 Uhr die harmonisch verlaufende Sitzung.

 

Vorstandsversammlung am 22.5.28 im Schützenhause.
Anwesend 10 Vorst. Mitglieder, Eröffnung durch den Vors. Eisele um 8 ¾ Uhr.
Da Beschwerden eines Anwohners vorlagen, wurde nochmals die Zielsicherheit unseres Schützenstandes besprochen. Es wurde beschlossen, daß dem Schtz. Br. Zimmermstr. Stender die Zimmerarbeiten unter Verwendung der von der Eisenbahn gelieferten ca. 100 Schwellen übertragen wird und somit die Klagen noch vor dem Geestem. Schützenfest. welches nächsten Sonntag abgehalten wird, verstimmen. Im Verlauf dieser Besprechungen wurde dem Vors. die Mitteilung gemacht, daß zufällig im Lokal der geschädigte Anwohner Herr Junge anwesend sei um uns Schwierigkeiten zu bereiten. Herr Junge, der sich in Begleitung eines Schupo Beamten befand, wurde gebeten im Beratungszimmer zuerscheinen, um seine Beschwerden persönlich vorzubringen. Er berichtete, daß er leider seit Jahren unter der Schießunsicherheit des Schießstandes zu klagen habe, daß der Mangel noch nicht vollständig abgeholfen sei. Bei dem letzten Schießen der Eisenbahner am 16./3. sei ihm in die Scheibe geschossen worden u. er habe Sachschäden an Fenster, Rollo u. Gardinen gehabt. Beschwerdeführend sei er an den Vorstand der Eisenbahner Schützen herangetreten, von diesen aber in ironischer Weise an den Leher Sch.V. verwiesen worden. Auch von diesem sei er hingehalten worden u. an den Magistrat verwiesen. Dieser schiebt wieder den Schtz. V. Lehe vor, sodaß seine Schadenansprüche nicht befriedigt wurden. Seine Geduld sei nun erschöpft u. er beabsichtigt Anzeige bei der Polizei zu erstatten. In der einsetzenden Diskussion meinte Sekr. Hoppe, daß Herr Junge sich noch nicht an den Verein gemeldet habe u. daß der Eisenbahn-Fiscus für den Schaden verantwortlich sei. Haupt. Meyer meint, daß Herr J. sich an unsern Verein halten kann u. ist dafür, daß Herr Junge zufrieden gestellt wird. Diesem Vorschlag wurde allseits zu gestimmt. Vors. Eisele teilt Herrn J. das Ergebnis vorhergehender Besprechung mit, daß also für weitgehendste Sicherheiten schleunigst Vorsorge getroffen werde soll u. ersucht Herrn J. von seiner Anzeige Abstand zu nehmen, auch sollte ihm sein privater Schaden ersetzt werden. Herr J. ist unter diesen Umständen mit dem Vorschlage einverstanden und bedauert, daß es soweit kommen mußte. Damit ist diese Angelegenheit vorläufig befriedigend erledigt u. die Abhaltung des Geest. Schützenfestes, welches zu Pfingsten vom 26/5-30.5 stattfinden soll, nicht in Frage gestellt. Gegen 12 Uhr Schluß der Versammlung.

 

Vorstandsversammlung am 28./6.28 im Schützenhause.
Anwesend fast alle Vors. Mitglieder.Nachdem der Vors. Eisele um 8 ½ Uhr abd. die Versammlung eröffnete, berichtete Sekr. Hoppe über die Schadensforderungen des Anwohners Herrn Junge. Dieser hatte zwei Rechnungen über M 12,50 u. M 19,50 eingereicht. Diese sollen unserem Versprechen gemäß bezahlt werden, wenn J. die beschädigten Sachen dem Verein zur Verfügung stellt. Der Schriftf. soll eine diesbezügliche Aufforderung an J. ergehen lassen.

Punkt 2 Wurde beschlossen noch vor dem Schützenfest 2 Warnungstafeln hinter u. seitwärts des Schießstandes aufzustellen.

Punkt 3 Wurde das Programm für das diesj. Schützenfest vom 5.6.+ 7. Aug. durchbesprochen. Dieses soll dem Verein zur Hauptversammlung vorgelegt werden.

Punkt 4 Eine Abordnung der Jungschützen führten Beschwerden über das schlechte Funktionieren ihres Standes u. daß sie auf anderen Ständen am letzten Sonntag u. schon häufiger zugunsten anderer Vereine zurücktreten mußten. Nach längerer Debatte stellte Vors Eisele im nächsten Jahre eine grundlegende Änderung in Aussicht.

Punkt 5 Auf Antrag Hoppe soll für Schützen und den Vertrauensleuten die pflichtgemäß nächsten Sonntag (1.Juli) nach Bremervörde zum Bezirksschießen fahren müssen, die Fahrt in der Höhe von M 2 vergütet werden. Dieser Antrag wurde angenommen.

Punkt 6 Wurde beschlossen, daß am Sabd., d. 7.ten eine Hauptversammlung stattfinden soll u. als Tagesordnung die Besprechung des diesjährigen Schützenfestes aufgestellt werden soll.

 

Hauptversammlung am Sonnt. d. 7. Juli 1928 im Bürgerhause.
Vors. Eisele eröffnete um 8 ½ Uhr die Versammlung, welche ziemlich gut besucht war. Vor Eröffnung der Tagesordnung ehrte der Vorsitzende mit warmen Worten das Andenken der verstorbenen Schützenbrüder Karl Schilde und Ehrenvorsitzenden Dietr. Wessel. Hieran anschließend berichtete er über den Verlauf des vom Deutschen Schützenbund angesetzten Meisterschaftschießen, beginnend mit der Gaumeisterschaft, welche am 1. Juli unter Aufsicht des vom Bund eingesetztem Gauleiters Ernst Hoppe sen. in Bremervörde ausgetragen wurde. Die Gaumeisterschaft errang die Mannschaft des Vereins: Leutn. Kanning 300 mtr. Gold. Eug. Hoppe 175 m Stand Ernst Hoppe jun.175m Wehrmann , Gust. Arndt Pistole, Walt. Werner Kleinkaliber. Ferner haben sich die Schützenbrüder Gustav Arndt, Theod. Peine, Ernst Hoppe jun. u.Karl Kreschmer am Bezirksschießen in Göttingen und am 400 jähr. Jubiläums-Schützenfest in Harburg beteiligt und sämtliche Schützenbrüder Ehrenpreise für hervorragende Schießleistungen erhalten. Vorsitzender feiert die Gaumeister-Mannschaft und auch die letzgenannten Schützenbrüder und spricht den Wunsch aus, daß die Gaumeistermannschaft auch im Bezirk siegreich sein möge.

Sekr. Calfisch verlas hierauf das Protokoll der letzten Generalversammlung gegen welches Einwendungen nicht erhoben wurden. Zur Beratung stand das diesjährige Schützenfest, welches in der Zeit vom 5.-7. Aug. abgehalten werden soll. Sekr. Calfisch hatte den Vorschlag des Vorstandes formuliert und wurde beschlossen: Zwei Doppeladler. Eine Festscheibe 80 mtr.u 175 mtr, sowie Meisterschaftsscheiben, darunter eine Wehrmannscheibe aufzustellen.

Es werden auf Adler und Festscheiben Silberpreise wie früher mit der Maßnahme ausgegeben, daß die Festscheiben 20 Preise erhalten sollen. Das nähere Schützenfestprogramm soll durch Plakate bekannt gegeben werden. Schtz.Br. Paul Kempfe als Leiter der Marktkommission berichtet über ein erfreuliches Resultat der Verpachtung, hält es aber für wichtig, Schaubuden zu zulassen. Bezüglich des Abstechens um die Königswürde stellte Oberschütze Karl Kanning den Antrag die beiden besten Schützen auf Festscheiben hiervon auszuschließen daß also nur ein Rumpfschützen König werden kann. Hierüber entwickelte sich eine lebhafte Debatte und zeitigte eine geheime Abstimmung. Der Antrag Kanning wurde abgelehnt, weil seine Freunde zum Teil abwesend waren u. der Vorsitzende der Schießmannschaft 175 mtr die Erklärung abgab, daß seine Mannschaft und er geschlossen den Antrag Kanning ablehnen werden. (15ja 22nein) Oberschütze Joh. Sidden unser erfolgreicher Künstler in Herstellung malerischer Ehrenscheiben überreichte für das diesjährige Schützenfest wiederum

1 Ehrenscheibe – nur für Ehrenmitglieder „Alt Speckenbüttel“
1 Ehrenscheibe offen für alle Schützen „Unser Schütz.Haus u. Anlagen“

Die Versammlung dankte dem Spender mit einem Schützenhoch. Außerdem auch noch dem Schtz.Br. Leutn. Kanning, der einen Schrank im Schützenhause dem Verein gestiftet hat. Sekr. Hoppe berichtet über das Vertragsverhältnis mit dem Magistrat und daß der Pächter Menge seinen Verpflichtungen bis dato nachge-kommen ist. Sekr. Eisele gedenkt mit ehrenden Worten noch das Ableben des Rechtsanwalt Bröker, Bremen.

 

Gemeinsame Vorbesprechungssitzung d. Vorstands der 3 Schütz. Vereine Bremerhaven, Geestem. u. Lehe am 9.11. 28 in Weserm G. Tonnes Rest.wirt „zur Mühle“.
Von Lehe fehlten: Haupt. Meyer, Schtz.Kög. Neik u. Stender
Der Vorsitzende des Geestem. Schtz. Ver. von 1848, Schtz. Br. Tonne eröffnete um 9 Uhr die Versammlung, und er erklärte in kurzen Worten den Zweck dieser Sitzung, nämlich die Schaffung eines Unterweser Schützenbundes. Vorher mußten aber noch einige Angelegenheiten besprochen bez. aufgeklärt werden, Er könnte aber heute noch keine bindende Abmachung im Namen des Geestem. Schütz. Verein abgeben, da erst der Beschluß der Generalversammlung des Vereins abgewartet werden müßte. Auch müßten sie erstmal wissen, was dem Geestem. Verein künftig für Unkosten entstehen würden, oder, ob es vorzuziehen wäre, in demselben Verhältnis zu bleiben, wie im abgelaufenen Schießjahr. In demselben Sinne sprach auch Schtz. Br. Donn v. Geestem. Schütz. V. Er betonte, daß der Geestem. Schtz. V. nur ein wesentlich kleiner Verein sei und verlangte, daß der Verein nicht im Verhältnis seiner Mitgliedszahl zu den Unkosten beitrage, sondern prozentual seiner Schießbeteiligung. Auch wünschte er Einsicht in dem Pachtvertrage. des Schtz. Ver. Lehe mit der Stadt Lehe bez. Wesermünde, damit der Geest. Schützenverein nicht übers Ohr gehauen würde. Diese Bemerkungen lösten bei den Bremerhavener u. Leher Schütz. Brüder ein allgemeines Unwillen aus. Die Versammlung erschien eine Zeitlang in zwei Lager gespalten. Hierzu sprachen hüben, wie drüben mehrere Herren. Besonders hervor zu heben sind die Worte des Vors. des Brhv. Schtz. Ver., Herr Stadtrat Hentschel. Er erklärte, daß in den Jahren des Zusammenarbeitens der Bremerhav. u. d. Leher Schtz. V noch keinerlei größere Unstimmigkeiten betr. des Verwaltungsapparetes oder der gemeinschaftlichen Unkosten vorgekommen seien. Allerdings, so bemerkte er etwas ironisch, durch den Beitritt des Geest. Schtz. V. würden sich die Unkosten dieses Vereins wohl etwas höher gestalten, wie vorher. So billig würde der Verein wohl nicht bei wegkommen. Er glaubt aber nicht, daß der Geest. Verein sich etwas schenken lassen wolle. Ferner erklärte Hentschel, daß er für den Bhvn. Ver. auch nur ohne Gewähr abschließen könne. Vors. Eisele erläutert sodann die Besprechung des Vorstandes unseres Vereins mit dem Bürgermeister Herrn Mohrmann. Ferner setzt er in kurzen Worten die Pläne, wie gemeinschaftliche Verwaltung d. Schießstandes u. s. w. auseinander. Vors. Tonne erklärt sein Einverständnis mitzuwirken, wenn die vom Magistrat, angeblich ausgesetzte Summe von M 6 – 10000 als Einsatz für den Geestem. Verein gelten solle, da ja nur durch den Beitritt des Geest. Schtz. V. dem Leher V. diese Summe zur Verfügung stände. Dadurch solle d. G. Ver. mit den anderen Vereinen als gleichmäßig dastehen. Schtz. Sekr. Hoppe erklärt, daß dieser Betrag nicht als Gabe sondern als Darlehen gedacht sei. Vorausgesetzt der Genehmigung, der in der nächsten Woche stattfindenden Hauptversamml. d. Geestem. V. über die Frage, ob ein Anschluß erwünscht sei oder nicht im Sinne gemeinschaftlicher Haftung und Verwaltung, wurde dann beschlossen, eine gemeinschaftliche Eingabe der 3 Vereine an d. Magistrat Wesermünde zu machen.

Zu der Comission sind vorgeschlagen
Geestem.Vors. Tonne u. Linnemann
Bremerh. Hentschel u. Stockfisch
Lehe Eisele u. Hoppe.

Gegen 12 Uhr schloß der Vors. Tonne die, durch das Verhalten d. Geest. Schtz. Br. leider nicht so harmonisch verlaufende Vers.

 

Bericht über das Vereinsjahr 1928.
Infolge der schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse hat sich auch im verflossenem Jahre die Mitgliederzahl unseres Vereins nicht erhöht, sondern ist durch den naturgemäßen Abgang -den Tod, sowie auch durch Abmeldungen noch etwas geringer worden. Jedoch war die Beteiligung an den Veranstaltungen, wie Schießen Vereinsfestlichkeiten u.s.w. verhältnismäßig sehr rege und, da wir nach außen hin durch unsere wackeren Rumpfschützen schöne Erfolge erzielen konnten, so war das abgelaufene Vereinsjahr, trotz alledem ein recht befriedigendes zu nennen. Durch den Tod sind uns im Laufe des Jahres 5 unserer besten Mit-glieder entrissen worden. Es sind die Schtz. Br.: Ehrenmitgl. Senator Timmermann, Schtz.Br. Carl Schilde, Ehren Vors Diedr. Wessel, Schtz.Br. Wilh. Lesche,

Schtz.Br. Ernst Dassler Brhv. Hierdurch u. durch Austritt bez. Streichung verloren wir 12 Mitgl. Neu aufgenommen bez. neu angemelder sind jedoch 6 Miglieder, sodaß wir zu Beginn des neuen Schützenjahres 27 Ehren Mitgl. bez. Ehren Schützen, 106 ordentliche Mitgl., also insgesamt 133 Mitgl. zählen. Infolge seiner 25. jähr. Mitgliedsschaft ist Schtz.Br. Rabbe zum EhrenSchützen vorgerückt.

An Versammlungen hatten wir: 1 General Versammlung, 1 Hauptverdammlung, außerdem fanden 10 Vorst. Versamml.bez. Sitzungen, an dem der Vorstand auch teilnahm, statt. Um zu versuchen, eine größere Einnahme zu erzielen fand laut Beschluß der Generalvers., das diesjährige Schützenfest weiter nach dem Sommer zu, statt und zwar am 5.6. u. 7.Aug. Es war unser 80 jähr. Jubelfest und hatte einen harmonischen Verlaufgenommen. Weil die Witterung am 1. Festtage sehr schlecht war, sind wir, nachdem der König Eug. Hoppe abgeholt war, in den, bei der Rickmersstr. in Extra Wagen der Straßenbahn gestiegen um zum Schießplatz zu gelangen. Ankommend begrüßte Hauptm. Meyer die Schützen u. ließ auf beiden Ständen 5 Min. Schnellfeuer eröffnen. Nach Beendigung desselben begrüßte er den von der Stadt Wesermünde delegierten Herrn Senator Bruns. Dieser dankte u. wünschte einen fröhlichen Verlauf des Festes. Gleichzeitig über-reichte er dem Hauptmann als Ehrenpreis der Stadt W. zum 80 jähr. Jubelfest eine kunstvoll ausgeführte Silberkette. Sodann gab er einen Ehrenschuß auf die von Schtz.Br. Sidden gestiftete Ehrenscheibe ab. Gegen 8 Uhr abends wurde dem Schießen Einhalt geboten und die Schützen sammelten sich zwanglos im Schützenheim. Bei schönstem Wetter, welches auch den ganzen Tag anhielt, wurde am 2. Festtage, wie üblich, morgens 8 Uhr am neuen Marktplatz vor der Oberrealschule angetreten. Wie am 1 Festtage so wurde auch jetzt unter den Klängen der Musik der König abgeholt. Vorher bewirtete S.M. seine Untertanen auf`s Beste. Dann zum Festplatz hinausmarschiert und nach verschiedenen Unterbrechungen wurde es bald Mittag, als wir mit dem Weiterschießen begannen.

Im Laufe des Nachmittags erschien zur Begrüßung als Deligierter der Stadt W. Herr Sen. Blank. In kurzen treffenden Worten wies er auf die Bedeutung des Schützensportes hin und versprach weitgehendste Unterstützung seitens der Stadt in Bezug auf Ausbau der Schießstände. Als bei beiden Adlern nur noch der nackte Rumpf vorhanden war, nahm der Hauptmann die Entkrönung des letztjährigen Königs vor. Die Resultate des Schießens waren:

Viz. König auf Adler: Lütjohann u. Neik. Vizekönig auf 80+175mtr Eug. Hoppe u Lappe. Beim Abstecken wurde entgültig König: Aug. Neik. Die Plaketten der Stadt W. errang Johs. Lappe. Es folgte nun die Krönung des Königs u. der 3 V.Kög, und die feierliche Überreichung der Plakette unter Haupt. Meyer u. dem Vors. O. Eisele. Dann formierte sich die Kompagnie u. unter den Klängen unserer Schtz-Kapelle wurde zum Festplatz Leher Marktplatz marschiert.

Am Dienstag, den 3. Festtag fand Schtz.Br. Seebeck das Festessen verbunden mit dem Festball statt. Als Gäste nahm unter anderem Herr Sen. Bruns daran teil. An gesellschaftlichen Veranstaltungen hatten wir außer unser Schtz. Fest ge-legentlich kleinere Zusammenkünfte der Mitglieder mit ihren Angehörigen im Schützenheim veranstaltet.

Im Laufe des Jahres liefen von vielen auswärtigen Schütz.Vereinen Einladungen zu deren Jubiläumsfeiern ein, wir nahmen jedoch korperativ nur an die 80. jähr. Jubelfeier des befreundeten Geestemünder Schtz.V. teil.

An sportlichen Erfolgen der Mitgl. unseres Verein hat es erfreulicher Weise in diesem Jahre nicht gefehlt. Beim Bez. Schießen des Deutsch.Schtz.Bnd in Göttingen, sowie bei der 400 jähr.Jubelfeier des Harburger Schtz. V. errangen wertvolle Preise die Schtz. Br. Gust. Arndt, Ernst Hoppe jun., Karl Kretschmer u. Theo Peine .Bei dem vom Deutsch. Schtz. Bnd. ausgeschriebenen Ausscheidungsschießen um die Deutsche Meisterschaft hat unsere Mannschaft: Ernst Hoppe jun. Eugen Hoppe, Walter Werner, Arndt u. Fr. Kanning hieran teilgenommen u. in Bremervörde die Gaumeisterschaft errungen. Leider mußte diese Mannschaft bei dem Bezirksschießen, wo sie gegen 8 Vereine des Bezirks kämpfen mußten, dem Wolfenbüttler Ver. mit nur einem Punkt unterliegen. Es wäre dieser Mannschaft w. der Weg frei gemacht zum Erringen der Verbandsmeisterschaft.

Hoffen wir, daß die Bedingungen des Deutsch. Schtz. Bnd. im nächsten Jahre so korrekt ausgearbeitet sind, daß wirklich erstklassigen Schützen die Gelegenheit gegeben wird auf Grund ihrer Leistungen, die Lorbeeren zu ernten, die ihnen zustehen. Doch mit besonderen Stolz können wir erfreut sein, über die Erfolge unserer Kampfschützengruppe in Oldenburg bei dem diesjährigen Städte-wettschießen (26.8) Wir entsandten hierzu die Schützen: Gust. Arndt, Theo Peine, Eug. Hoppe u. Ernst H. jun., Herm. Mehl, Werner, Karl Welge u. Fr. Kanning.

Der Wanderpokal, der uns 1927 vom Schtz. V. Edewecht im letzten Augenblick entrissen worden ist, hat die tapfere Mannschaft überlegen mit 1038 Ring gegen 943 der Bremer Schtz. geholt. Außerdem gewann dadurch der Verein den 1. Siegespokal. Als Einzelleistungen erhielten: 2. Medaille Gust. Arndt mit 153 Ring. 6. Medaille Eug. Hoppe mit 148 Ring. Hoffentlich wird den Pokal unsere Mann-schaft auch im kommenden Jahre siegreich behaupten.

Außer unser Schtz. Fest hatten wie schießsportliche Veranstaltungen am 6. May, 10. Juni und das Ernteschießen am 23 Sept. welche programmäßig unter guter Beteiligung verliefen. Wir schließen hiermit unseren Bericht und wünschen, daß der Schtz. schaftlicher Weise den edlen Schießsport in Gemeinschaft mit unseren Nachbarvereinen pflegen wird. Mögen die angedachten Verhandlungen bezüglich einer Interessengemeinschaft zur Vergrößerung u. Erhaltung unseres Schießstandes zum Segen aller Vereine den gefragten Abschluß finden.

 

General – Versammlung am Sonnt. den 27. Jan. 1929 im Bürgerhause.
Anwesend 45 Mitglieder.
Eröffnung der Versammlung nachm. 4 Uhr durch den Vorsitzenden O. Eisele Er gedachte in einem würdigen Verlauf der in verflossenen Jahre verstorbenen Mitglieder des Vereins Senator Friedr. Timmermann, Ehren.Vors Diedr. Wessel, Schtz.Br. Karl Schilde ,Wilh. Lesche u.Ernst Basler, Bremerhaven. Die Versammlung ehrte das Andenken der Verstorbenen durch Erheben von ihren Sitzen. Dann begrüßte er die erschienen neu aufgenommenen Mitglieder des Vereins und machte Mitteilung über Neuanmeldungen. Ferner ehrte er die im vergangenem Jahre siegreich gewesenen Schützen d. Vereins. Es waren beim Bezirksschießen in Göttingen und bei der 400 jähr. Jubelfeier in Harburg die Schütz. Br.Ernst Arndt, Eugen Hoppe, Karl Kretschmer u. Theo Peine. Dann überreichte er im Auftrage des Vorstandes des Deutschen Schtz. Bundes der in Bremervörde siegreich gewesenen Gaumeister Mannschaft Ernst Arndt (Pistole). Eug. Hoppe ( Stand), Friedr. Kanning jun. (Feld 300 mtr.) Walter Werner (Kleinkaliber), Ernst Hoppe jun. (Wehrmann) die verliehenen Gaumeisterabzeichen und Ehrenurkunden. Auch ehrte er noch besonders unsere wackere Städtekampf – Schützengruppe. Diese errang im letzten Jahre in Oldenburg für unseren Verein den großen silbernen Wanderpokal u. einen kleineren silbernen Pokal. Es waren die Schütz. Brüder: Arndt, Peine, Mehl Werner, Welge, Eug. u. Ernst Hoppe jun. u. Fr. Kanning.

Dann dankte er unserem Vereinskünstler Schtz.Br. Joh. Sidden für seine auch im verflossenem Jahre ausgeübte Tätigkeiten. Die Erstellung künstlerischer Ehrenscheiben und die Registrierung der geschossen Scheiben mittels der Pflöcke u. der Tabellen. Er erwähnte noch, daß ihm im vergangenen Jahre vom Vorstand des Deutschen Schtz. Buds, eine Ehrenurkunde verliehen worden ist. Schtz. Br. Sidden dankte darauf bewegten Herzens.

Dem diesjährigen König Aug. Neik wurde nun die geschmackvoll hergerichtete Königsscheibe überreicht. Es erfolgte nun die Verlesung des Jahresberichts durch den Schriftführer. Aus diesem war zu ersehen, daß sämtliche Festlichkeiten, unter anderen auch unser Haupt Schützenfest, einen würdigen Verlauf genommen hat. Dann gab der kassenführende Sekr. Ernst Hoppe sen seinen Kassenbericht. Dieser gab Anlaß zu verschiedenen Erläuterungen des Kassenführers. Im Namen der Revisoren beantragte Ehren Schtz. Paul Kempfe dem Kassierer Entlastung zu erteilen, was geschah. Es erfolgte nun ein Bericht des Leiter der Jugendabteilung des Vereins des Schtz. Br. Eug. Hoppe. Aus diesem war zu ersehen, daß auch die Jungschützenabteilung ein erfolgreiches Jahr hinter sich hatte. Nicht weniger als 9 Meisterschaften d es Deutsch. Schtz. Bnds, sowie 6 Auszeichnungen des Landes Verbandes für Kleinkaliberschießen wurde von den Mitgliedern dieser Abt. errungen. Die Abteilung zählte am Anfang des Jahres 25 Mitglieder, jedoch am Ende desselben nur 19. Dieses ist auf den Namen der Abteilung zurückzuführen. Da die Mitglieder im Alter von 17-24 Jahren stehen so stellen diese den Antrag, die Abteilung in: Kleinkaliberabteilung des Schtz. Ver. Lehe v. 1848 umzubenennen. Zugleich fügten sie die Bitte bei, daß der Schtz. Ver. sie nach Möglichkeit unterstütze. Die Versammlung hatte gegen diesen berechtigten Wunsche nichts einzuwenden und somit wurde die Kleinkal. Abt, dem Schützen Ver.angegliedert. Nun berichtete der Vorsitzende ausführlich über die erfolglosen Verhandlungen des Vorstandes mit dem Geestem.Schtz. Ver. zwecks Zusammenschlusses der 3 Unterweser Schtz. Ver. zu einem Unterweser Schtz. Bund. Diese sind noch nicht abgeschlossen und geben berechtigten Hoffnungen Raum. Bevor nun zu den Wahlen geschritten wurde, ergriff Schtz. Br. Kempfe das Wort, um den Gesamtvorstand für die viele Mühe u. Arbeit, die er gehabt hat, seinen Dank auszusprechen. Bei den nun erfolgten Wahlen wurde der turnusgemäß ausscheidende kassenführende Sekr. Hoppe sen. p. Akklamation auf die Dauer von 2 Jahren wieder gewählt. Er nahm seinen Posten wieder an, ebenso wie die anderen aus-scheidenden Vorstandsmitglieder. An Stelle des ausscheidenden G. Stender wurde per Stimmzettel Th. Peine gewählt. In der Zusammensetzung der einzelnen Vereins-Funktionen erfolgte geringfügige Änderungen, sodaß der Verein jetzt wie folgt zusammengesetzt ist. Der engere Vorstand besteht aus: Vorsitzenden O. Eisele jetzt noch auf 2 Jahre, Kassenf. Sekr.E. Hoppe sen. jetzt noch auf 2 Jahre, Schriftf. Sekr. L. Calfisch jetzt noch auf1 Jahr.

Im erweiterten Vorstand:
Hauptmann Wilh. Meyer, Ober-Ltnt. Theo Buthe. Ltn. Friedr. Kanning jun., Feldwebel Friedr. Beyes, Vizefeldwebel Joh. Heinemann, Beisitzer Friedr. Fischer. Bernh. Steffens ,Th. Peine und der jeweilige König, in diesem Jahre Aug. Neik (bis zum Schtz fst).
Fahnenträger Fahne I Wilh. Krönke,
Fahne II Hinr. Beyes.
Fahnenjunker I Fahne Joh. Meyer u. J. Brunken,
Fahne II K. Kretschmer u. K. Steffens.
Oberschützen C. Kanning, Friedr. v. Brökel, Joh. Sidden u. Joh. Eisele.
Kassenrevisoren: Jos. Eisele, Chr. Thielbar u. C. Welge.
Schiedsgericht: Vors. O. Eisele, Schriftf. L. Calfisch ferner Hauptm. Meyer, Sekr. Hoppe u. die 4 Oberschützen.
Einkaufskommission: Vorst. Mitgl. Th. Peine, Fr. Kretschmer, H. Beyes in Bereitschaft mit dem engeren Vorstand.
Schießstandskommission: Sekr. Hoppe. Feldw. Beyes, Aug. Neik u. K. Kanning.
Markt Kommission: Paul Kempfe, Th. Peine u Jos. Hesse. Hornträger: Joh. Wragge. Vereinslokal: Wieder Bürgerhaus.
Im Vergügungsausschuß: Leiter: Jonny Brunken, ferner Nikl. Bolz, Joh. Sidden u. K. Kanning.

Es wurde beschlossen am 1. März einen Vereinsball für Mitglieder und eingeführten Gäste abzuhalten u. Schtz. Br. Jonny Brunken beauftragt die Vorarbeiten hierfür in die Hand zu nehmen. Der Ball soll im Bürgerhause stattfinden.

Bei der Aufstellung der Vereinsbeiträge wurde beschlossen, dieselben wie im vergangenen Jahre zu erheben. Es sollen diese in 2 Raten eingezogen werden rp. kann auch alles in eins bezahlt werden. Das diesjährige Schützenfest soll auch wieder, wie im vergangenem Jahre im August gefeiert werden. Im vergangenem Jahr haben wir über M 300 Überschuß gehabt von dem vom Magistrat genehmigten Jahrmarktstrubel. Wir hoffen, daß es in diesem Jahre noch mehr sein wird. Schtz. Br. Kempfe wurde bestimmt, die polizeiliche Genehmigung zwecks Abhaltung des Schützenfestes einzuholen und Vorkehrungen zu treffen, daß der Marktplatz mit Buden gut besetzt wird.

Schtz. Br. K. Kanning beantragt, daß der Verein betr. der Gaumeisterschaft bei der S.O.K. (Schieß Ordnungs Comission) vorstellig wird, daß sämtliche Meister mit einem Conkurrenz Verein zusammenschießen müssen. Unter Verschiedenes gibt Schtz.Br. Hoppe Aufklärung betr. der Schtz. Vereine ab. Jeder Schütze darf seine Büchse im Futteral zum Schießplatz tragen. Die Daten der Vereinsschießen sollen mit dem Bremerh. u. Geest. Schützenvereine geregelt werden. Schtz. Br. Sidden wünscht, daß das interne Schießen in Uniform abgehalten wird. Am Schluß der Tagesordnung teilte der Vorsitzende der Versammlung in kurzen Ausführungen mit, daß der Schtz. Wirt Menge die Versprechungen, die er dem Vor-stand am Anfang des Jahres gegeben hat, nicht gehalten hat und wieder mit dem Pachtzins im Rückstande geblieben war. Außerdem wurde auch über die Behandlung u. Bedienung der Schützen als Gäste Klage geführt, so daß eine Rentabilität unseres Schützenhauses für die Zukunft unter Menge`s Verwaltung sehr infrage gestellt sei. Aus Allem war zu ersehen, daß eine Änderung in der Person des Schützen-Wirtes als eine absolute Notwendigkeit bezeichnet werden muß. Der Schtz. W. Menge war auf der Versammlung selbst nicht anwesend um sich zu verantworten, jedoch in einem kurz, vor der Eröffnung der Sitzung, abgegebenen Schreiben beklagt er sich über das Verhalten des Vereins. Er führt die Nichtzahlung der letzten Pachtzins auf die schlechte Geschäftslage zurück und wegen der mangelhaften Unterstützung seitens der Vereinsmitglieder, und er bittet sogar um Erlassung der letzten Rate. Über dieses Schreiben war die Ver-sammlung natürlich sehr ungehalten und es kam bei den Anweseden zu einer erregten Debatte. Aus den Aussprachen war zu ersehen, daß die Schuld an den schlechten Verhältnisse des Schützenhauses beim Wirt selbst zu suchen waren und es wurde die bisherigen Maßnahmen des Vorstandes für richtig befunden.

Hierüber hinaus wurde der Vorstand von der Versammlung beauftragt unverzüglich die Räumungsklage gegen den Wirt Menge einzureichen, um den Verein noch vor größerem Schaden zu behüten, damit endlich wieder geordnete Verhältnisse in unserem schönen Schützenheim Einkehr halten.

 

Vorstandsversammlung am Freitag d. 23.3.1929 im Bürgerhause.
Anwesend sämtliche Mitglieder.
Punkt 1 Der Vorsitzende Eisele eröffnete die Versammlund berichtete darüber, daß die Verhandlungen mit dem Geest. Schtz. Ver. zwecks vorläufiger Angliederung erfolgreich weiter geführt seien. Unklarheiten inbezug auf die Einnahmen konnte er dem Verein zerstreuen und diesem mitteilen, daß diese selbstverständlich allen dreien Vereinen zu Gute kommen. Auch daß die notwendigen Reparaturarbeiten gemeinschaftlich bei den Mitgliedern der 3 Vereine ausgeschrieben werden. Damit war der Geestem. Schtz. V. zufrieden, u. gab zu dem Vertrage seine Eigenwilligung.

Punkt 2 Dann informierte der Vors. über unser Vereinshaus. Er gab im Kurzen einen chronologischen Bericht darüber, wie durch das Verhalten des Wirtes, sich die Verhältnisse für den Verein für die Dauer als unhaltbar zuspitzten, daß Menge die am 1. Nov. fällige Pacht nicht bezahlt hat und auch nicht in der gewährten Frist bis zum 20. Jan., daß wir Räumungsklage u. Zahlungsbefehl gegen M. eingereicht u. zur Führung des Prozesses die Rechtsanwälte Lüken u. Dr. Müller beauftragt haben. Weiter führte er aus, wie weit der Prozess gediehen ist, daß im 1. Termin ein Anerkennungsurteil vorliegt, daß M aber versucht die Räumung hinzuziehen, was ihm bis jetzt gelungen ist.

Punkt 3 Es wurde beschlossen, daß sobald die Räumung vollzogen, das Schtz. Haus neu verpachtet wird. Peine stellt den Antrag daß der neue Pächter M 500 Caution hinterlege.

Punkt 4 Sekr. Hoppe berichtet über augenblicklich schlechte Kassenverhältnisse. Nach mancherlei Debatte über die Besserung derselben, schlägt Kanning eine Umlage von M 6 vor, Peine eine Anleihe von M 50 bei den Vorstandsmitgliedern, bis sich schließlich in dankenswerter Weise Heinemann bereit erklärt bis zur Überbrückung dem Verein ein Darlehen von M 500 zu 8% Zinsen zu gewähren.

Punkt 5 Sekr. Hoppe teilt dann mit, daß ein Schreiben des Schtz. Bud. eingelaufen sei, worin aufgefordert wird die Schtz. Br. namhaft zu machen, die in der kommenden Saison sich an den ausgeschriebenen Gaumeisterschaft – Wettbewerbe u. s. w. beteiligen wollen. Es wird beschlossem, in der nächsten Vereinsversammlung die Mitglieder dazu aufzufordern, im Übrigen aber Sekr. Hoppe eszu überlassen die Sache zu regeln.

Punkt 6 Beschlossen wurde als letzter Punkt in der Woche nach Ostern eine kombinierte Vorstands-Versamml. der 3 Vereine bei Seebeck abzuhalten u. der Schriftführer beauftragt diesbez. Schritte zu unternehmen.

 

Gemeinschaftliche Vorstandsverversammlung der 3 Schützen – Vereine von Wesermünde-G, Wesermünde-L. und Bremerhaven am 5. April 1929 bei Seebeck in Lehe.
Durch Zuruf wurde der Vors. O. Eisele vom Leher Schtz. V zum Verhandlungs-leiter ernannt und Schtz.Br. Calfisch auch vom Leher Verein zum Schriftführer. Vorsitzender Eisele eröffnete hiermit die kombinierte Versammlung u. ließ dem Schrifführer das Protokoll von der letzten gemeinschaftlichen Vorst. Vers. der Leher u. Bremerhavener Vereine verlesen Nach Erledigung dieser Angelegenheit wurde dem geschäftsführenden Ausschuß der 3 Vereine die Bezeichnung: „Verwaltungsrat der Interessengemeinschaft der 3 Schützen-Vereine an der Unterweser“ gewählt. Die Mitglieder sind:
Schtz. Verein Bremerhaven: Hentschel u Meyer
Schtz. Verein Geestemünde: Linnemann und Tonne
Schtz Verein Lehe: Eisele und Hoppe

Sämtliche auszuführenden Arbeiten sind von dieser Kommission zu beschließen, während der Verkehr mit der Behörde wie bisher unter dem Namen des Leher Schtz. V. vor sich geht. Der Vors. Eisele gibt der Versammlung nun Kenntnis über den Inhalt eines Schreibens, das er an den Magistrat der Stadt Wesermünde gerichtet hat, indem er über die Vernachlässigung d. Schießstands seitens der Stadt W. Klage führt. Dieses Schreiben hat er auch sämtlichen Fraktionsvorsitzenden zugeschickt. Hoppe (L) gab nun Bericht über die Streitigkeit der Schießstandskommission bei der letzten Besichtigung in Speckenbüttel. Gleichzeitig gab er kurze Übersicht über die ev. Einnahmen d. Schießstandes für die kommende Saison:

Krieger Verband Brhv. ca RM 60
Krieger Verband Lehe ca RM  50
Krieger Verein Geestm ca RM 10
Jungschützen (Oberster Nußbaum 20 usw

Auf eine Anfrage Schlemmermeyers (Geeste) betr. der Haftpflicht, wenn diese Vereine schießen, gibt Hoppe (Lehe) Auskunft, daß sie alle versichert sind. Für Fremde gibt es sog. Gastkarten zu M 1,50 die für das ganze Jahr gelten. Es wurde aber beschlossen, daß die Vereine, die schießen wollen zur besonderen Dek-kung noch einen Revers unterschreiben müßten, daß sie an dem Schtz. V. Lehe in Schadensfalle keinerlei Ansprüche stellen werden.

Hentschel (Brhn) regt an, daß dem Verwaltungsrat eine besondere Summe zur Verfügung gestellt wird um selbstständig notwendige Reparaturen anordnen zu können, ohne erst den Gesamtvorstand zu befragen. Es wurde für 1929 die Summe von RM 200 vorgeschlagen und angenommen. Müller (Geetemünde) fragt an ob im Einklange des Pachtvertrages der Schtz-V Lehe an andere Vereine weiter verpachten darf. Vors. Eisele (Lehe) gibt die Aufklärung, daß dieses im Interesse der Stadt W. läge. Knobloch (Brhn) bemängelt daß nicht mehr Ordnung betr. Instandhaltung d. Scheibenstandes ausgeübt wurde. Über diesen Punkt gab es eine größere Debatte. Hentschel (Brhn) schlug vor für die Sommermonate einen Mann anzustellen der fest besoldet wird und ständig die Aufsicht führt. Als Salair würde ca 100 M angenommen das teilweise durch die Schießklubs und sonstige Vereine aufgebracht werden. Schlemmermeyer (Geeste) war dagegen mit der Begründung, daß es für den Geestemünder Verein zu teuer käme. Kanning (Lehe) gab der Hoffnung Ausdruck, daß der Wirt sich dafür inteessieren müsse. Der Punkt wurde dann fallen gelassen. Schlemmermeyer (Geest) stellte den Antrag, daß der Adlerstand verbessert werden müsse, diese Summe aber nicht in den gewährten RM 200 inbegriffen sein sollte, sondern extra ausgeführt werde. Ferner regte Schlemmermeyer (Geest) an daß mit dem Stichtag 15. Mai die Schriftführer der 3 Vereine dem Sekr. Hoppe Mitteilung machen sollten, wie-viel Mitglieder sie hätten. Nun las der Vors. Eisele ein Schreiben d. Rennvereins a. d. U. vor in dem gebeten wurde an den beiden Renntagen am 16./6 u. 8./9. wegen der Störung keine größeren Schießen abzuhalten. Diesem Punkt soll Folge geleistet werden. Daran schloß sich eine Festsetzung der Schießtage. Es wurde bestimmt, daß im Laufe der Sommermonate ein jeder der 3 Vereine zur Abhaltung der schießsportlichen Veranstaltungen einen Sonntag zur Verfügung steht. Schlemmermeyer (Geest) regt an ein gemeinschaftliches Schießen der 3 Vereine zu veranstalten . Der Vors. begrüßte diesen Vorschlag und versprach ihn im Auge zu behalten. Dann schloß die äußerst reichhaltige, anregende Versammlung. Vors. Hentschel (Brhn V.) prach Eisele seinen Dank für diese geleistete Arbeit aus.

 

Vorstandsversammlung am 25.4.29 im Bürgerhause.
Vors. Eisele gab nach der Eröffnung einen Bericht über seine Eingabe bezie-hungsweise Schriftverkehr, den er mit dem Magistrat d. Stadt Weserm. hatte betr. Instandhaltung d. Schießstandsanlagen u. den er mit dem Reg. Präs, Dr. Rose, Stade, hatte, betr. Genehmigung der zeitweiligen Benutzung des 300 mtr. Schießstandes der hiesigen Schupo in Wehden.

Dann öffnete er die meistens mit Siegel verschlossenen, eingelaufenen Pacht- Bewerbungsschreiben für unser Schtz. Haus, Speckenbüttel.

An Reflektanten hatten sich 7 schriftlich u. einer sich mündlich beworben. Die Schreiben wurden eingehend geprüft u. die Verhältnisse erörtert, beschlossen wurde, da noch Zeit, nähere Erkundigungen über einige Persönlichkeiten einzuziehen.

Gemeldet hatten sich:
1. Herr M. Basikow, Brhvn
2. Herr W. Müller , Brhvn
3.Herr  K. Stockkamp Brhvn
4. Fr. Schuchhardt Lehe
5. K. Henning Brhvn
6. K. Kanning Lehe
7. H. Lange Lehe und mündlich Herr Schmidt, Lehe

Beschlossen wurde in der nächsten Vorst. Vers. auch über die Wahl eines Hauptmanns schlüssig zu werden. Auf Antrag d. Sekr. Hoppe wurden die Namen der erf. Schützen für die Gaumeisterschat festgelegt.

Es wurden vorgeschlagen
für Stand: Heinemann
für Wehrmann F. Beyes
für Feld: K. Kretschmer
für Kleinkaliber K. Kanning
für Pistole Peine

Da der Bremhav. Schütz. V. einen eigenen Raum zur Unterstellung seiner Utensilien wünscht wurde festgestellt, daß wegen Raummangel dieser Wunsch nicht berücksichtigt werden kann. Da Scheibenrähmen u. anderes gemeinsam benutzt werden, auch unnötig. Jedoch wurde beschlossen, daß jeder Verein ein ver-schließbares Regal erhalten soll.

 

Hauptversammlung am Sabd. d. 31.5.29 im Bürgerhause.
Anwesend 38 Mitgl.
Der Vorsitzende eröffnete um 8 ½ Uhr die Versammlung und gedachte des Ablebens von Mitgliedern seit der letzten Haupt.vers. und zwar der Hauptmann W. Meyer u. der Ehren Schütz. Johanning. Die Vers. erwies die übliche Ehrung. Ferner begrüßte er in herzlichen Worten dem zur Versamml. erschienen alten Ehrenmitglied Kaiser, ferner besonders Schtz.Br. Juhren, Seebeck und unser jüngster Schtz.Br. Hadeler. Nach Verlesung des Protokolls von der letzten Jahres Vers. fand die Aufnahme neuer Mitglieder statt. Es haben sich gemeldet bez. vorgeschlagen sind:

1. Gastwirt Marks, Jägerhof
2. Gastwirt Heidemann Marktstr.
3. Landw. Diedr. Timmermann
4. Landw. Friedr. Timmermann
5. Karl Eisele
6. Georg Ahrberg, Uhlandstr.

Dann wurde das in der letzten Vorst. Vers. aufgestellte Programm für unser Schtz. Fest 1929 durchbesprochen. Der Antrag des Schtz. Br. Neik, das Abstechen auf die Königswürde mit der Scheibenbüchse auf 80 mtr. zu bewerkstelligen, abgelehnt.

Nun kam die Wahl eines neuen Hauptmanns zur Sprache. Schtz. Br. Welge stellt den Antrag, daß diese in der heutigen Versamml. geschehen müsse u.schlägt Schtz. Br. Paul Kempfe vor. Schtz. Br. Wragge stellt den Antrag die Wahl bis zur Jahres Vers. zu verschieben, wird abgelehnt. Nachdem noch einige Schtz.Br. vorgeschlagen werden, wird vom Vorstand erklärt, daß auch er den Schtz. Br. K. zum Hauptmann aufgestellt habe, in einem heute eingelaufenen Schreiben lehnt dieser aber die Wahl ab. So bedauerlich diese Tatsache auch war, so ließ sich die Versammlung nicht abhalten, Schtz. Br. K. einstimmig unter Vorbehalt seiner Zustimmung zum Hauptmann zu wählen.

Dann kam die Neuverpachtung des Schtz.Hauses zur Sprache. Vors. gab einen chronologischen Bericht über den Prozeß mit Menge und gab sein Bedauern zum Ausdruck, daß wir noch nichts definitives in dieser Sache unternehmen können. Am 19./6. ist in Verden Termin und dieses Gerichtsurteil muß erst abgewartet werden, bevor sich w. Relektanten festlegen können. Damit der Vorstand bei der Wahl eines Pächters nicht allein die Verantwortung trägt, schlägt er vor, daß aus den Reihen der Mitglieder 3 Schtz. Brd. zur Beratung hinzugezogen werden sollen. Durch Zuruf werden gewählt: Westphal, Görbig u. Hoffmann.

Vors. gab nun bekannt, daß am 06. Juni die Ausscheidungskämpfe für die Gaumeisterschaft in Bremervörde stattfinden werden. Die Mannschaft und auch die Ersatz Leute sind zusammen gestellt. Damit in größeren Vereinskreisen hierfür reges Interesse geweckt wird, schlägt Schtz. Br. K. Kretschmer vor, sämtlichen Mitgliedern hierzu per Karte zu benachrichtigen. Gleichzeitig soll geboten werden, die Familien Angehörigen mitzunehmen, damit dieses Schießen gleichzeitig als Sommerausflug zu betrachten sei. Wird stattgegeben.

P 6. Schildert der Vors. den schlechten Zustand der Schießstandsanlage und seine ergebnislosen Versuche, die Stadt als Verpächter zu veranlassen, die Reparaturen auszuführen. Es ist jedoch nun zu hoffen, nachdem ein Mitglied des Magistrats, unser Schtz. Br. Senator Blank, der sich von den Ständen persönlich überzeugt hat u. versprochen hat sich für die Verbesserung einzusetzten, daß Änderung geschaffen wird.

P 7.  Gab der Vors. bekannt, daß Einladungen verschiedener auswärtiger Schtz.V vorliegen, unter anderen auch die 25 jähr Jubelfeier d. Bremer Schtz. Gilde. Es wurde beschlossen, daß eine Ehrensektion zum Festzuge mit teilnehmen soll. Ferner wurde bekannt gegeben, daß am Sonnt. d. 2.6. in Braunschweig das 40. Nordwestdeutsche Bezirksschießen des Deutsch. Schtz. Bnd. sattfindet. Es wurde beschlossen, daß an dem Vereinswettkampf die Schtz.Br. Peine,Arndt,K. Kretschmer u. Hoppe jun teilnehmen. Bewilligt wird ihnen eine Ehrengabe u. der Einsatz von M 20. Damit Schluß gegen 12 Uhr.