1923 – 1925

Protokollbuch

 des Schützen = Vereins Lehe v. 1848 (E.V)

Generalversammlung am 4. Febr. 1923 Nachm. 3 ½ Uhr im „Bürgerhaus“
Anwesend :D. Wessel als Vorsitzender, C. Welge, Schriftführer, E, Hoppe sen. Kassenführer Hptm. Meyer, Oberl. Stein, Feldw. A. Beyes, Vizefeldw Beyes, Osk. Eisele, Aug. Johanning, W, Krönke, Joh. Heinemann, F. Kanning,jr., H. Diehl F. Kretschmer, A. Neick, B. Kopka, E. Tesche C. Hoffmann, B. Ahmels, O. Henning, Fr. Kretschmer, H. Beyes, E. Hoppe jr. Fr. Fischer, Th. Buthe, G. Arndt, L. Schrader W. Struckmeyer, C. Sebbesse, Joh. Ruge Herm. Stute, Joh. Sidden, W. Biebernell, Karl Kanning, E. Lührs, Fr. v. Brökel, Joh. Eisele

Um 4 Uhr eröffnete der Vorsitzender die Versammlung und begrüßte die erschie-nenen Schützenbrüder. Mit einigen Worten gedachte er der im verflossenem Geschäftsjahre verstorbenen Schützenbrüder Emil Hugendick und Anton Siega zu dessen Ehren sich die Versammelten erhoben. Darauf erstattete Sektr. Welge den Jahresbericht und Sektr. Hoppe den Kassenbericht, welcher mit einem Kassenbestand von 23,568,00 Mk. schloß. Auf Antrag der Revisoren wurde dem Kassenführer Entlastung erteilt. Zur Neuaufnahmen wurden folgende Herren vorgeschlagen: Kaufm. Helmi Janssen Rutenbergstr. 16. Kaufm. Theodor Schäfer Rutenbergstr. Ltn. d. Schutz -Pol. Tröger, Lehe, Ober-Sektr. Zietau i/d Rudelsburg, Bürobeamter Inselmann Langestr., Zimmerer Fritz Thielbar, Kauf. H. Schmidt Nordstr., Steuer – Sektr. Hittel Kaserne, Milchhdl. Joh. Marwede Mittelstr., Kaufm. Ast Seggermann, Holßel Drogist Chr. Fehrmann, Rickmersstr., Steward W. Geldert Karlstr. 2. Da Einwände gegen die Aufnahmen vorgenannter Herren nicht erhoben wurde, sind dieselben aufgenommen.

Wahlen: Aus dem engeren Vorstand scheidet Sektr. Hoppe aus. Sektr. Hoppe wurde einstimmig auf 3 Jahre wieder gewählt. Auch alle anderen Vorstandsmitglieder sowie Chargierte wurden wiedergewählt. Für das Schiedsgericht wurden für W. Stute  Aug. Johanning gewählt. Zu Revisoren wurden Osk. Eisele und Fr. Kanning jr. gewählt. Vereinslokal blieb „Bürgerhaus“

Beitrag und Eintrittsgeld Der Vorstand schlägt vor den Jahresbeitrag auf 1000 Mk festzusetzen. Jedoch sollen älteren nicht im vollen Erwerb stehende Mitglieder auf Antrag vom Beitrage ganz oder teilweise befreit werden. Die Entscheidung trifft der engere Vorstand. Schützenbruder H,. Beyes bittet einen noch höheren Beitrag zu erheben. Vorsitzender Wessel versichert, daß dieses wohl nicht nötig wäre, da er mit dem Magistrat wegen der Schießstandspacht verhandelt habe und er mit ziemlicher Sicherheit damit rechnen könne, daß das alte gün stige Pachtverhältnis auf zehn Jahre verlängert würde. Sodaß uns in dieser Beziehung keine größeren Kosten entstehen würden. Auf Antrag Sidden wird dann der Vorschlag des Vorstandes in beiden Teilen angenommen. Ebenfalls wird beschlossen Das Eintrittsgeld auf 1000 zu erhöhen.

Zu Punkt 5: Bericht des Festausschusses erhält Schützenbr. Osk. Eisele das Wort, und entrollt übersichtliches Bild der bisher geleisteten Arbeit des Ausschusses. Besonders ist daraus hervor zu heben der günstige Einkauf von Gewinnen u. Medaillen, sowie die Eingaben von dem Neu Yorker Schützenbund Schützenbr. E. Lührs ergänzt den Vortrag noch durch Einzelheiten über den Kauf der Gewinne. Die Versammlung ist ersichtlich sehr zufrieden mit den Leistungen des Ausschusses. Vors. Wessel spricht ihn, besonders Schützenbr. Osk. Eisele den Dank des Vereins aus.

Verschiedenes: Infolge der schlechten Beteiligung an der Beerdigung des Schützenbr. Siega wird angeregt, wieder eine Strafe für Versäumnis bei einer Beerdigung zu erheben. Auf Antrag Sebbesse wird eine Solche von 100 Mk festgesetzt. Nur eine Entschuldigung mit stichhaltigem Grund innerhalb drei Tagen ist straffrei. Schützenbr. Heinemann beantragt, daß die Beiträge bis zum 1. März bezahlt sein müssen. Andernfalls werden dieselben mit 50 Mk. Zuschlag erhoben. Der Antrag wird angenommen. Zum Schluß gedenkt Hptm Meyer der bedrängten Volksgenossen im Reichsgebiet und spornt zur zur Unterstützung der Abwehrhilfe an. Nachdem die Versammlung des Deutschlandlied gesungen und ein begeistertes „Hoch“ auf das Deutsche Vaterland gebracht hat, schließt Vors. Wessel um 7 Uhr die Generalversammlung.

Mitglieder – Versammlung am 12.05. 23 Abds. 8 ½ Uhr im „Bürgerhaus“
Wegen Erkrankung des I. Vorsitzenden D. Wessel und vorläufiger Abwesenheit des II. Vors. Hptm. Meyer übernimmt Oberl. Stein den Vorsitz. Anwesend sind 55. Mitglieder laut Anwesenheitsliste. Protokollführer Sektr. Welge.

Oberltn. Stein eröffnet um 9 Uhr die Versammlung. Das Protokoll der vorigen Versammlung wird verlesen und Einwendungen dagegen nicht erhoben.

Punkt 1. Aufnahmen neuer Mitglieder: Es haben sich folgende dreizehn Herren zur Aufnahme gemeldet: Klempnermstr. W, Fegebank Lehe, Goethestr. Oberwachmstr. Fritz Greune L. Johannesstr. 12., Karl Bartels L. Johannesstr.12, Uhrenmacher Herm Heinsohn L Hafenstr. 92 Tischlermstr. Fritz Schuh Lehe Marktstr. 22, Waffenhändl. H. Werner Lehe Langestr. 40, Bernh. Juhren jr. Dionysiusstr., Installateur Karl Kaliske L Fitz-Reuterstr. 8, Klempnermstr. Wilh. Bohnhardt, Kreuzstr. 10, Bootshauswirth Max Petzold, Speckenbüttel, Dreher Carl Berger Lehe Poststr., Polizei-Ober-Wachmstr. Hans Hänschen Kaserne, Wirt Sawinski Brh. Kaffee „Astoria“ Die Aufnahme wird bis zum Schluß der Versammlung zurückgestellt. Wiedersprüche gegen die Meldungen sind bis dahin den Vorstande zu unterbreiten.

Vor Punkt II wird Punkt III, Bericht des Festausschusses erledigt. Vorsitzender des Ausschusses Osk. Eisele giebt einen ausführlichen Bericht über den Stand der Arbeiten, woraus hervorgeht, das die Vorbereitungen zu unserem Jubelfest bisher einen glatten Verlauf genommen haben. Besonders sei hervorzuheben, daß infolge eines Rundschreibens an die namhaften Firmen der Unterweserorte schon eine Fülle von Ehrengaben eingegangen sind. Vorsitzender Eisele giebt der Hoffnung Ausdruck das noch mehr Ehrengaben kommen werden. Inzwischen ist Hptm. Meyer erschienen und übernimmt den Vorsitz.

Während Punkt II. Ausgabe der Festbücher und Festkarten erledigt wird gehen noch folgende Spenden ein: 50000.- von A. Ketelsen Lehe durch Schützenbr. Georg Paysen. 50000,- vom Schützenbr. Ferd. Woltmann, 40000,- vom Schützenbr Georg Paysen, 4 Fl. Himbeersaft für die Jugendschützen und 5 Fl. Weinbrand vom Schützenbr. Art. Pape.

Vom Schützenbr. Thomas Schäfer werden vier Jubiläums-Orden, welcher sein Sohn Schützenbruder W. Schäfer, Kiel gestiftet hat, überreicht. Der Vorsitzende spricht dem Spender den Dank des Vereins aus.

Bei der nun eintretenden Aussprache über das Festprogramm werden für die Aufsichtshabenden einzelnen Scheiben und Adler Stellvertreter gewählt. Mit dem Wohnungs-Ausschuß wird eine Ausschmückungs-Kommission verbunden, wozu noch folgende Mitglieder hinzu gewählt wurden. F. Alester, B. Steffens, Fr. Beckmann Fr. Kanning jr., C. Kanning, H. Werner Th. Peine

Um ungebetene Gäste den Zutritt zu den Kommers und evtl. Störungen zu verhindern, wird die Finanz-Kommission beauftragt an der Saaltür eine scharfe Kontrolle auszuüben.  Der Obmann der Wirtschafts-Kommission teilt mit, daß ein 7 x 12 mtr großes Zelt aus Spika gemietet worden ist. Schützenbruder Seithe übernimmt die Pachtsumme sowie den An- und Abtransport und den Auf- und Abbau des Zeltes. Dafür erhält Seithe den Ausschank während des Festes und ebenso noch in diesem Jahre stattfindenden Schießen unentgeldlich. Die Versammlung ist mit diesem Vorschlage einverstanden.

Aus der Versammlung wird der Wunsch laut, auch am Montagmorgen einen Ausmarsch zu machen. Nach einiger Aussprache stellt Schützenbr. Fr. Kanning jr. den Antrag am Montagmorgen den übliche Ausmarsch zu veranstalten. Die Mitglieder welche am Schießen teilnehmen müssen den Ausmarsch mitmachen, ausschließlich der Ehrenmitglieder und der Marschunfähigen. Letztere sollen währen des Ausmarsches die Aufsicht auf dem Schießstande übernehmen. Die Unkosten für Musik sollen durch Umlage von den schießenden Mitgliedern aufgebracht werden. Der Antrag wird gegen drei Stimmen angenommen. Sektr. Hoppe bittet für den König eine angemessene Gratifikation festzulegen. Auf Antrag Welge werden hierfür 50.000,- bewilligt.

Unter Verschiedenes bittet Fahnenjunker Paul Kämpfe ihm von seinen Posten zu entheben. Da Schützenbr. Kämpfe demnächst Ehrenschütze wird, wird seinem Ersuchen stattgegeben und für ihn Schützenbr. Carl Kretschmer zum Fahnenjunker ernannt. Da gegen die Aufnahmen der bekannt gegebenen Herren keine Widersprüche eingegangen sind, werden dieselben für aufgenommen erklärt.

In einer Pause hatte der Vorstand mit Mitgliedern des Bremerhavener Schützen – Vereins betreffs Mitbenutzung des Schießstandes verhandelt. Hptm. Meyer giebt der Versammlung das Ergebnis bekannt, wonach der Schützenverein Bremerhaven mit in unser Pachtverhältnis eintreten soll und sämmtliche Einnahmen und Ausgaben prozentual der Mitgliederzahl auf die beiden Vereine verrechnet werden sollen. Hptm. Meyer bittet diesem Vorschlage zuzustimmen um die Erhaltung des Schießstandes zu erleichtern und die etwas gelockerten Harmonie der beiden Bruder- vereine wieder zu festigen.

Nach einer sehr erregten Aussprache für und wider, wurde beschlossen, eine gleichstarke Kommission einzusetzen, welche einen Vertrag ausarbeiten und schließen sollen. Seitens einiger Mitglieder wurde betont recht vorsichtig zu sein und die Einnahmen und Ausgaben mindestens ein Drittes zu zweidrittel zu verrechnen. Die Kommission seitens des Schützen -Vereins Lehe wird wie folgt zusammen gesetzt. Der geschäftsführende Vorstand, Schützenbr. Joh. Heinemann, Paul Kämpfe Osk. Eisele und Fr. Kanning, jr. Um 12 ¾ Uhr wurde die Versammlung geschlossen.

 Bericht über das 75jährige Jubiläumsfest vom 2. Bis 7. Juni 1923
Das Jubiläumsfest begann am Sonabend den 2. Juni Abds 8 ½ mit einem sehr gut besuchten Kommers im großen Saale des Bürgerhauses. Als Vertreter der Stadt waren Ober-Bürgermstr. Dr. Schönwald und Bürgermstr. Peterson anwesend. Als sonstige Gäste seinen hervorgehoben: Polizeikommissar Thiele Superintendent Diekmann, Rektor Hillmann Bürgervorsteher Scheppelmann und als Vertreter des Deutschen Schützenbundes Rechtsanwalt Dr. Bröcker Bremen. Letzterer überreichte den vier Goldjubilaren C. Schildhauer Fr. Kanning, Fr. Feldkamp & H, Kayser Ehrendiplome des Deutschen Schützenbundes und ehrte die Jubilare durch eine kernige Ansprache. Vorsitzender Wessel überreichte denselben die Ehrendiplome des Vereins und die vergoldete Erinnerungsmedaille. Die Oberltn. Schulde, Obersch. V. Brökel, A. Pape H. Seebeck, L. Höcker, Paul Kämpfe, C. Sebbesse, Th. Buthe wurden aus Anlaß ihrer 25jährigen Mitgliedschaft zu Ehrenschützen ernannt und ihnen ein Ehren-Diplom vom Verein überreicht.

Verschiedene Reden wurden gehalten und Glückwünsche überbracht. Der Schützen Verein Spaden ließ durch seinen Vorsitzenden ein prachtvolles silbernes Fahnenschild überreichen. Durch Gesangsvorträge des Gesang – Vereins „Germania“ und durch Vorführungen der Musterriege des T.V.L. sowie durch einen humoristischen Vortrag des Schützenbruders G. Peyssen wurden die Kommersteilnehmer auf das angenehmste unterhalten bis bis die Uhr zum Aufbruch mahnte.

Am Sonntagmittag durchzog ein imposanter Schützenfestzug die Hauptstraßen der Stadt. Eine dicht gedrängte Menschenmenge säumte den Weg des Zuges. In Speckenbüttel angekommen wurde beim Gedenkstein unseren gefallenen Schützenbrüder halt gemacht. Herr Superintendent Dieckmann hielt eine verständnisvolle zu Herzen gehende Ansprache. Dann erklang aus vielen hundert Kehlen „Ich hatt’ einen Kameraden“. Auf den Schießständen angekommen begann bald der Wettstreit. Trotz des kalten regnerischen Wetters waren viele auswärtige Schützen unserer Einladung gefolgt, sodaß ein fast zu großer Andrang an den Scheiben festzustellen war. Auch an den folgenden Tagen war eine sehr starke Beteiligung zu verzeichnen. Von unserem Verein beteiligten sich 141 Mitglieder am Schießen. Von Auswärts waren vertreten die Schützen-Vereine Bremen-Worpswede, Emden, Cuxhaven, Bever-stedt, Langen, Spaden, Geestemünde, Bremerhaven Wulsdorf Bremervörde, Dorum, Bederkesa. Aufgestellt waren: 3 Vereins-Adler, 2 wilde Adler, 6 Scheiben 175 mtr und 4 Scheiben 80 mtr. Die beiden wilden Adler wurden Sonntag und Mittwochmachm und die 3 Vereins-Adler Montag und Dienstag geschossen. Die Königsscheibe wurde am Mittwochabend geschossen und zwar von den Anwärtern Carl Danitz von Adler III F. Fegebank von Adler II, Thomas Schäfer von Adler II. Wilh. Schäfer von der Festscheibe 175 mtr und Fritz Finke von der Festscheibe 80 mtr Den besten Schuß gab Schützenbr. Danitz ab und wurde somit Jubiläums – König. Dann folgen Wilh. Schäfer, Thomas Schäfer (Vater & Sohn) W. Fegebank und Fritz Finke. Die Krönung des Königs und Gewinnverteilung fand am Donnerstagabend im Parkhause statt. Der anschließende Ball litt unter einem zu starken Andrang welcher den großen Saal überfüllte. Im allgemeinen können wir über den Verlauf des Festes sehr zufrieden sein.

 Versammlung am 25. Juni 1923 im Bürgerhaus
Anwesend sind 43 Mitglieder Den Vorsitz hat erster Vorsitzender D. Wessel Protokollführer Sektr. Welge

Kurz vor 9 Uhr eröffnet Vorsitzender Wessel die Versammlung und begrüßt die erschienenen Mitglieder. Nachdem das Protokoll der letzten Versammlung verlesen ist, trägt Sektr. Welge den Bericht über das Jubiläumsfest vor. Sektr. Hoppe giebt einen Überblick über den finanziellen Verlauf des Festes welches mit einem Überschuß von 2.692.000 abschloß. Im Namen der Revisoren berichtete Schützenbr. Osk. Eisele über die stattgefundene Revision der Festberechnung und hob hervor das die mühevolle, schwierige Arbeit vom Finanzausschuß, insbesondere Sektr. Hoppe und Obersch. Heinemann fachlos und übersichtlich erledigt wurde. Berichterstatter bittet um Entlastung des Kassenführers. Vorsitzender Wessel erhielt Entlastung und spricht dem Finanzausschuß den Dank der Versammlung aus, welcher von den Anwesenden durch Erheben von den Sitzen bekräftigt wird.

Schützenbr. Osk. Eisele stellt den Antrag der Sanitätskolonne und dem Korps der Feuerwehr für ihre gütige Mitwirkung je 25000,- Mk zu überweisen. Schützenbr. Fr. Kanning bittet dem Deutschen Schützenbund, welcher sich in einer schlechten finanziellen Lage befindet 100.000,- zu überweisen. Nach kurzer Aussprache werden dem Sanitätern und der Feuerwehr je 50.000,- und dem D.Sch.B. 100000. Mk bewilligt. Nach dem Schießen sind 75 klgr. Blei gesammelt worden. Sektr. Hoppe bittet um Vorschläge über dessen Werwertung. Er selbst schlägt vor das Blei nicht zu verkaufen sonder als Restbestand zu behalten. Dieser Vorschlag findet einseitigen Anklank. Das Blei wird demnach nicht verkauft.

Auf eine Anfrage wird vom Sektr. Hoppe noch berichtet, daß die Abrechnung der Ju gendschützenkasse einen Überschuß von 76130,- ergeben hat.      Sektr. Hoppe ließt aus dem Vertrag vor, Lehe-Brh welchen die Kommission mit dem Schützen -Verein Bremerhaven ausgearbeitet hat. In einer Aussprache wurden nennenwerte Einwendungen dagegen nicht gemacht und der Vertrag in der vorliegenden Form genehmigt. Schützenbr. B. Kopka berichtet, daß auf eine Versammlung des Bremerh. Sch.V den Vertrag, so wie er hier vorliegt genehmigt worden ist. Zur Festsetzung der Schießstandsreparaturen wird eine Kommission wie folgt gewählt: Sektr. Hoppe U-Feldw. Beyes – Obersch. C. Kanning u Sch.Br, A. Neick. Zu dem Bezirkstag in Bremen am 16. Juli können 4 Delegierte gesandt werden. Sektr. Hoppe bittet um Vorschläge derselben. Schützenbr. Osk. Eisele schlägt vor die vier ältesten Mitglieder welche am Bezirksschießen teilnehmen als Delegierte anzumelden. Der Vorschlag wird angenommen. Zur Teilnahme am Bezirksschießen melden sich folgende Mitglieder: E. Hoppe sen. G. Arndt, Th. Peine. C. Welge A. Neick C. Kanning, Fr. Kanning jr., Joh. Sidden K. Kretschmer, N. Gundermann.

Die Delegierten verzichten auf Diäten, bitten aber um Bewilligung einer Summe für einen Ehrenpreis für das Bezirksschießen. Zu diesem Zweck werden von der Versammlung 200.000,- bewilligt. Auf Antrag Osk. Eisele soll an die Bezirkstagung ein Antrag gestellt werden, dahingehend daß der D.Sch.B. seine Beiträge so einstellen möge das eine feste finanzielle Grundlage gesichert ist.

Verschiedenes Ltn. Schilde als Gerätewart soll dafür sorgen, daß der Tamburstab und der Säbel vom Schützenbr. Seeler, welcher sich in Amerika aufhält, abgeliefert werden. Schützenbr. Bartels bittet um Auskunft warum die ihm zustehenden Preise nicht verabfolgt wurden. Vors. Wessel versichert, daß ihm eine endgültige Entscheidung des Schiedsgerichts bald zu gehen wird Sektr. Hoppe bittet um Beschlußfassung ob ein Erntefest stattfinden soll oder nicht. Nach kurzer Aussprache wird beschlossen ein Ernteschießen abzuhalten und dem Vorstand das Weitere überlassen. Ein Antrag Diehl inzwischen nach ein Schießen zu veranstalten, wird abgelehnt. Zur Aufnahmen haben sich folgende Herrn vorschlagen lassen:       H. Heinrichs Lehe Fitz-Reuterstr. 10,   Emil Schröder, Wülbernstr., Gröschel, Brh. Caffee Blome. Da keine Einwendungen gegen die Aufnahmen gemacht wurden, gelten dieselben als aufgenommen.

 Schiedsgerichtssitzung am 3. Oktob. 23
Anwesend sind vom Schiedsgericht: Sektr. Hoppe Sektr. Welge, Die Sch.Br. Aug. Kanning, J Sidden K. Kanning, Außerdem Sch.Br, H. Steffens

In Abwesenheit des Vorsitzenden D. Wessel übernimmt Sch.Br, Johanning als nächst ältester den Vorsitz. Das Schiedsgericht ist zusammen gekommen, um Aufklärung zu schaffen ob ein von einem Geschäftsfreunde des Sch.Br. H. Steffens gestifteter Ehrenpreis zum Jubiläumsfest tatsächlich eingegangen ist, und ob er verwandt wurde. Sch.Br, Steffens hatte, angeblich im Auftrage des Spenders in versteckter Weise Ermittlungen darüber angestellt. Das Verlangen in die Akten einzu – sehen, hatte Sektr. Hoppe den Sch.Br. Steffens verweigert, weil letztere den Namen des Spenders und auch die fragliche Ehrengabe nicht bekannt geben wollte, auch nicht nach Einsicht in die Akten. In diesem Vorgehen erblickte Sektr. Hoppe bzw. der Festausschuß ein Mißtrauen gegen sich seitens des Sch.Br. Steffens. In der heutigen Sitzung hat Steffens nun erklärt, daß es sich um 2 Dosen Würstchen handelt, welche Gebr. v. See gestiftet haben. Eine Nachprüfung ergab daß diese Stiftung rechtmäßig in die Liste der eingegangenen Ehrengaben eingetragen ist. Die Würstchen sind jedoch nicht als Schießpreis ausgegeben sondern der Festausschuß hatte anfänglich den Beschluß gefaßt, die Würstchen sowie 25 Cigarren und 2 Fl. Cognac für sich zu gebrauchen. Hierzu glaubte der Festausschuß in anbetracht der vielen Mühe und Arbeiten welche er geleistet hatte, berechtigt zu sein, zumal reichlich Gewinne zur Verfügung standen. Da hiergegen später jedoch Bedenken aufkommen, wurden die Sachen zurückgestellt bis eine Mitgliederversammlung evtl. die Genehmigung dazu gegeben habe. Vorläufig stehen genannte Gegenstände als Eigentum des Vereins beim Sektr. Hoppe, außer den Cognac, welcher während des Festes für die Anzeiger verbraucht wurde. Das Schiedsgericht verurteilt das Benehmen des Sch.Br. Steffens und stellt den Mitgliedern anheim, in Zukunft bei etwa vorkommenden ähnlichen Fällen offen und frei an den Vorstand heran zu treten und nicht mit Geheimtuereien und Biertischparaden Gewünschte breit zu treten, welche selten eine Grundlage haben und den Verein nur zum Schaden sind.

 Jahresbericht 1 9 2 3

Liebe Schützenbrüder ! Mit der heutigen Generalversammlung schließen wir ein Jahr voller Sorge und Mühe, wie wir es bisher noch nie erlebt haben. Wenn trotzdem die wirtschaftliche Lage unseres Vereins sehr gut ist, wie Sie gleich aus den Kassenbericht hören werden, so haben wir dieses in erster Linie unserem Kassenführer Sektr. Hoppe und unserem Sch.Br. Joh. Heinemann zu verdanken. Auch der Festausschuß des Jubiläumsfestes unter Leitung des altbewährten Sch.Br. Oskar Eisele hat ein großes Verdienst an unserem Wohlstande. Der umsichtigen Geschäftsführung ist es auch zu verdanken, daß den Mitgliedern keinerlei Lasten auferlegt wurden wie es in anderen Vereinen notwendig war. Wohingegen wir bei unseren Festen sehr viel aufbieten konnten. Ein besonderes Ereignis vor unser 75jähriges Jubiläum. Die Vorbereitungen des 42 -gliedrigen Festausschusses wurden schon im Herbst 1922 begonnen. Die Früchte ungezählter Sitzungen blieben dann auch nicht aus. Der rechtzeitige Einkauf von Preisen und die vielen Spenden der hiesigen und auswärtigen Geschäftswelt ließen einen bewundernswerten Gabentempel entstehen. Unserer Einladung waren trotz des ungünstigen Wetters viele auswärtige Schützen gefolgt, sodaß sich am Sonntag ein großer imposanter Festzug durch die Stadt bewegte. Der Deutsche Schützenbund war durch Rechtsanwalt Dr. Bröcker vom Schützen-Verein Bremen vertreten. Durch ihn wur den bei dem Eröffnungs-Kommers unsere vier Goldjubilare Heinr. Kayser, Fritz Feldkamp,     Fritz Kanning und Carl Schildhauer gefeiert und das Ehren-Diplom des Deutschen Schützen-Bundes überreicht.

Auf den Schießständen herrschte reges Leben. Der Andrang zu den Scheiben war übermäßig und in dem errichteten großen Zelt zeitweise heitere Feststimmung. Im allgemeinen wickelte sich das Fest ordnungsmäßig ab. Aber auch haben wir erfahren müssen, daß bei solch großen Veranstaltungen mit Widerwärtigkeiten zu rechnen ist. Als Jubiläums-König ging unser jüngstes Mitglied Carl Danitz hervor. Vizekönige wurden die Sch.Br. Thomas Schäfer Vater u Sohn, Wilh. Schäfer, Wilh. Fegebank  u Fritz Finke.  Manchem hiesigen und auswärtigen Schützen wird unser Jubiläumsfest noch lange eine schöne Erinnerung sein. Das Fest brachte einen Überschuß von 2.692.000 Mark. Um dieses Geld vor Entwertungen zu schützen, wurde es zum Teil in Devisen, zum Teil in Bargeld angelegt. Mit letzterem wurden die schon lange notwendig gewordenen Reparaturen, besonders die der Deckung am langen Stande ausgeführt, welche den ständigen lästigen hohen Wasserstand in der Kuhle abgeholfen hat.

Außer dem Jubiläumsfest wurde nur noch das Erntefest am 16. Sebtr. abgehalten. Es beteiligten sich 65 Schützen und brachte einen Überschuß von 311.570.000 Mark.    Der Winterball wurde am 8. Dezember um großen Saal des „Bürgerhauses“ abgehalten. Wie gewöhnlich beteiligten sich nur wenig Mitglieder, aber desto mehr Gäste. Der Ball verlief bei vorzüglicher Stimmung. Noch besser verlief die Abrechnung, welche mit einem Überschuß von 246 Goldmark abschloß. Bei der Verlosung wurde die zum Schützenfest nicht verbrauchten Preise verwandt. Versammlungen fanden im verflossenem Jahre statt: 1 General-Versammlung, 3 Mitglieder-Versammlungen, 2 Vorstandssitzungen, 2 Schiedsgerichtssitzungen und eine ungezählte Menge Sitzungen des Festausschusses. Unser Mitgliederzahl bewegte sich wie folgt Aufgenommen wurden 45 ausgeschieden sind 11 also ein Zugang von34 Mitgliedern. Die Gesammtmitgliederzahl beträgt am Jahresschluß 225. Von den ausgeschiedenen Mitgliedern verloren wir die Sch.Br. Andreas Schäfer u.Ferdinand Rehn durch den Tot. Es ist erfreulich das unsere Mitgliederzahl von Jahr zu Jahr wächst, aber auch bedauerlich, daß es die Meisten an der nötigen Aktivität fehlen lassen. Die Mitglieder welche mit Fleisch und Blut Schützen sind, sind leider nicht viele. Aber auf Diese können wir und verlassen. Sie bürgen dafür das unser schöner Schießsport immer mehr zur Blüthe kommt und der Freizeit entsprechend ausgebaut wird. Ein stolzes Zeugnis von dem Eifer und dem Vorwärtsstreben ist das Ergebnis welches bei dem letzten Bezirksschießen in Bremen von einigen dieser Mitglieder erreicht wurde. Bei dem Vereins-Wettschießen konnten unsere Mannschaft: G. Arndt, Fr. Kanning jr. Eugen Hoppe u Sektr. Welge mit 462 Ringen den 5ten Platz belegen. Auf der Jagdfestscheibe erhielt Sch.Br. Gust. Arndt den fünften und auf der Festscheibe 175 mtr Sektr. Hoppe den sechsten Preis. Sch.Br. Eugen Hoppe erhielt eine von den vier Orden, welche für die vier besten Schützen im Vereins-Schießen ausgesetzt waren. Wenn wir bedenken, daß an diesem Schießen über 500 zum Teil spezielle Freihandschützen und an dem Vereins-Wettschießen 34 Vereine teilnahmen, so können wir stolz sein, über solche Schützen zu verfügen. Euch lieben Schützenbrüder besonders den Jüngeren wir zu: Eifert diesen Tüchtigen nach . Unser schöner Schießstand muß noch viel mehr benutzt werden. Er ist nicht nur dazu da um nur unsere offiziellen Schießen abzuhalten, sondern zum Üben! Und nochmals, zum Üben! Nächsten Sommer findet das Bezirksschießen in Hannover statt. Diese günstige Gelegenheit müssen mir mehr annehmen und mit einer großen Zahl tätiger Schützen antreten. Darum hinwärts nach Speckenbüttel sobald der Sommer kommt. „Übung nach den Meister“ !!                                   

 General – Versammlung am 20. Januar 1924 Nachm. 3 ½ Uhr im „Bürgehaus“
Anwesend sind 57 Mitglieder laut Anwesenheitsliste. Den Vorsitz hat Vorsitzender D. Wessel Das Protokoll führt I. Schriftf. Sektr. Welge

Vorsitzender Wessel eröffnet um 3 ¾ Uhr die Versammlung und begrüßt die erschienenen Mitglieder. Ehe zur Tagesordnung übergegangen wird, widmet der Vorsitzende den im verflossenen Jahr verstorbenen Mitglieder Andreas Schäfer Bremen, Ferd. Rehn u. A, Braun einen warmen Nachruf und ehrt sie in üblicher Weise. Der Schriftführer verliest das Protokoll der letzten Versammlung, sowie das der Schiedsgerichtssitzung vom 3. Oktober. Einwendungen dagegen wurden nicht gemacht. Zu Punkt 1 der Tagesordnung entwickelte Sektr. Welge einen ausführlichen Bericht des verflossenen Geschäftsjahres, wofür ihn der Vorsitzende im Namen des Vereins den Dank aussprach. Sektr. Hoppe trägt den Kassenbericht vor. Sch.Br. Oskar Eisele berichtet im Namen der Revisoren und bittet dem Kassierer Entlastung zu erteilen. Vors. Wessel dankt dem Kassierer für seine Mühewaltung und erteilt ihm Entlastung. Die Versammlung bekräftigt dieses durch Erheben von den Sitzen.

Punkt 2 Aufnahmen neuer Mitglieder. Folgende Herren wurden zur Aufnahme vor – geschlagen  Malermeister J. Brunken Lehe Lutherstr. 22 II, Gemüsehändler Hans Stöhr Lehe, Kaufm. Rich. Engelhardt Lehe, Gesch-Führer Andr. Mailand Lehe, Gesch-Führer W. Marwede Lehe, Dentist W. Catfleisch Lehe Hafenstr., Photograf N. Nicolaisen Brh. Bürgermstr., Photograf H. Ruprecht Lehe Hafenstr., Sektr. H. Pestrup Lehe Poststr. 125, Cigarrenhändler J. Flecker Lehe Rickmersstr. 31, Leuchtturm-Aufseher Nicl. Bolz Lehe Göthestr. 35, Leuchtturm-Aufseher Rud. Bolz Lehe Heinrichstr. 33, Sparkassen-Dir H. Keller, Tischler    Karl Steffens Lehe Marktstr., Glasermstr. Otto Karstens Lehe  Lutherstr. 20, Fahrradhändl Georg Fitter Lehe Hafenstr. (.:Einwendungen gegen die Aufnahmen der vorgeschlagenen Herren sind im Lauf der Versammlung an den Vorstand einzubringen. Andernfalls gelten dieselben als aufgenommen.)

Punkt 3 Wahlen: Vorsitzender Wessel bittet, ihm von seinem Posten zu befreien, obwohl seine Amtsdauer erst im nächsten Jahr abgelaufen ist. Er begründet seine Bitte damit, daß sein körperlichen Zustand ihm verhindert seinen Posten mit der nötigen Sorgfalt zu versehen. Hptm. Meyer hebt die Verdienste des Vorsitzenden hervor, welche er sich während seiner langen Amtsdauer dem Verein erworben hat, und bittet dem Wunsche des Vorsitzenden zu entsprechen. Sch.Br. Th. Buthe stellt den Antrag Vorsitzenden D. Wessel zum Ehren-Vorsitzenden zu ernennen. Der Antrag wird angenommen. Ehren – Vorsitzender Wessel dankt der Versammlung für die ihm hierdurch erwiesenen Ehre und bittet um Vorschläge für seinen Nachfolger. Als einziger Kandidat wird Sch.Br. Oskar Eisele aufgestellt und auch einstimmig gewählt. Die Wahl gilt bis zu Generalversammlung nächsten Jahres. Als Schriftführer, welcher statutengemäß neu zu wählen ist, wird Sektr. Welge auf drei Jahre wieder gewählt. Vom Sch.Br. Aug. Johanning ist ein Antrag eingegangen, daß die Wahlen per Stimmzettel vorgenommen werden sollen. Der Antrag findet Annahme und wird bei den folgenden Wahlen angewendet. Hptm. Meyer, welcher allein wieder vorgeschlagen wird, wird durch Zuruf wieder gewählt. Für Oberltn Stein wurde Th. Buthe zum Oberleutn. Gewählt. Für Ltn.. Schilde, Fr. Kanning jr. Für Feldw. Beyes Ad. Wurde F. Beyes und als Vizefeldw. Joh. Heinemann. An Stelle der bisherigen Oberschützen Fr. Kanning jr und Joh. Heinemann wurden die Sch.Br Ernst Lührs und Bernh. Steffens gewählt. Als Beisitzer wurden Fr. Fischer, H. Diehl und N. Gundermann gewählt. Die beiden Fahnenträger W. Kränke und Ernst Hoppe jr. blieben Fahnenträger. Die beiden Fahnenjunker Joh. Meyer & K. Kretschmer wurden wieder gewählt, und an Stelle H. Diehl und H. Steffens kommen Ernst Ahmels und Hinr. Beyes. Sch.Br, Aug. Johanning lehnt seine Wiederwahl für das Schiedsgericht ab, an dessen Stelle tritt Sch.Br. Joh. Eisele. Rechnungsrevisoren wurden Aug. Neick & H. Krönke. Vereinslokal bleibt „Bürgerhaus“ Der Vorstand setzt sich nun wie folgt zusammen: Vorsitzender Oskar Eisele Schriftführer Sektr. C. Welge Kassenführer E. Hoppe Ehrenvorsitzender D. Wessel Hauptmann W. Meyer Oberltn.    Th. Buthe Leutn. Fr. Kanning jr. Feldwebel Fr. Beyes Vizefeldwebel Joh. Heinemann II. Schriftführer Gust Arndt Beisitzer Fr. Fischer, H. Diehl u. N. Gundermann Oberschützen sind W. Struckmeyer Karl Kanning F. v. Bröckel Joh. Sidden Ernst Lührs Bernh. Steffens Fahnenträger: W. Krönke E. Hoppe jr. Fahnenjunker: Joh. Meyer Hinr. Beyes (48er Fahne) H. Kretschmer E. Ahmels (Gildefahne) Schiedsgericht: Oskar Eisele Vorsitzender Sektr. Welge Hoppe Karl Kanning, Joh. Sidden, Joh. Eisele         Stellvertreter Thomas Schäfer, D. Kopka

Punkt 4 Der Vorstand schlägt vor 12 Goldmark Jahresbeitrag festzusetzen, da am dem Bund und Bezirk je 2 Mark abzuführen sind Sch.Br. K. Kanning findet den Beitrag zu hoch, oder man sollte 15 Mark nehmen und das die Schützenfestkarte damit einschließen. Nach einer langen Aussprache wurde beschlossen 12 Mk Beitrag zu erheben und zwar 6 Mark bis zum 1. März und 6 Mk. Vier Wochen vor den Schützenfest. Das Eintrittsgeld wird auf 10 Mk festgesetzt.

Punkt 5: Der Punkt ist durch Austrittserklärung der beiden betreffenden Mitglieder erledigt.

Punkt 6 Schützenfest: Auf Anforderung des Vorstandes sind sechs Angebote über 12 Dtz. Kaffeelöffel und 6 Dtz. Esslöffel 90 versilbert eingegangen Dieselben lauten: D. Sanken 500 Mk W. Stute 505 Mk H, Heinsohn 507Mk N. Gundermann 500 Mk E. Hoppe 484 Mk H. Mehl 490 Mk. Sch.Br. K. Kanning stellt den Antrag noch kein Silber zu kaufen da angenommen werden kann das die Preise noch fallen. Ltn. Fr. Kanning tritt für sofortige Ausrüstung des Schützenfestes ein. Vorsitzender Eisele beantragt, man solle die Vorbereitungen dem Vorstande überlassen, er würde bemüht sein das Vorteilhafteste herauszuholen. Letzter Antrag wird angenommen.

Punkt 7 Verschiedenes: Vorsitzender Wessel begrüßt die beiden an der Versammlung teilnehmenden Goldjubilare Fr. Feldkamp und Carl Schildhauer und bringt ihnen ein dreifaches „Hoch“ aus. Sektr. Welge hält einen kleinen Vortrag über die  Gründung einer Zöglings – Abteilung. Er führte aus, daß, wenn man auf einen genügenden Nachwuchs rechnen wolle, in den jungen Leuten rechtzeitig das Intresse für den Schießsport erweckt werden müsse, welcher früher durch die Militärzeit geschehen sei, u.s.w.  Den Ausführungen schlossen sich noch mehrere Schützenbrüder an und fanden allgemeinen Beifall. Es wurde beschlossen eine Zöglings -Abteilung zu bilden, und eine Kommission bestehend aus Feldw. Heinemann die Sch.Br. H. Mehl, Hüttel u Eug. Hoppe, mit der Einrichtung beauftragt. Sektr. Hoppe will zu der schon vorhandenen Kleinkaliber-Büchse eine zweite stiften. Ltn. Kanning bedauert, daß sich die Mitglieder so wenig an Beerdigungen gestorbener Mitglieder beteiligen und stellt den Antrag wieder eine angemessene Versäumnisstrafe einzuführen. Dieselbe wird auf eine Goldmark festgesetzt. Dadurch ist es möglich auch wieder einen Musikkapelle zu stellen. Dem Beschlusse der letzten Versammlung entsprechend hat Sch.Br. Osk. Eisele eine handschriftlich ausgeführte Urkunde „Die Geschichte des Schützen-Vereins Lehe v. 1818″ angefertigt und übergiebt diese dem Verein. Das Werk, welches den Werdegang und die wichtigsten Ereignisse des Vereins vom Gründungsjahre 1848 enthält, soll laufend weiter geschrieben werden. Sch.Br. Eisele liest den letzten Teil des Werkes der Versammlung vor, welche ihn mit Aufmerksamkeit folgt. Vorsitzender Wessel dankt dem Verfasser für seine viele Mühe und Arbeit welche er geleistet habe und womit er den Verein ein schönes Werk geschaffen. Mit einem dreifachen „Gut Schuß“ zu Ehren des jetzigen Vorsitzenden Oskar Eisele wurde die Versammlung geschlossen.

Gründung der Jungschützen – Abteilung am Sonntag, den 6. April 1924 vorm 10 Uhr im Bürgerhaus
Dem Rufe, eine Jungschützen-Abteilung zu gründen waren zahlreiche jungen Leute gefolgt. Vom Vorstand waren anwesend: Vorsitzender Eisele, Sektr. Hoppe Sektr. Welge. Von der Jungschützen-Kommission Vizefeldw. Heinemann, die Sch.Br. H. Mehl, Eugen Hoppe, Nicl. Gundermann , Sch. Br. Hüttel lies sich entschuldigen, da er in Bremen war. Vorsitzender Osk Eisele hieß die erschienen jungen Leute herzlich willkommen und erläuterte den Zweck und die Ziele welche durch die heutige Gründung erreicht werden soll. Er hob hervor, daß nicht blos das Schießen geübt werden solle, sondern kameradschaftlicher Gemeinsinn gefördert und gepflegt werden soll.

Vizefeldw. Heinemann als Hüter der Jugendgruppe stellte dann eine namentliche Liste auf, über die anwesenden und die sonst noch gemeldeten jungen Leute, welche die unerwartete hohe Zahl von 28 erreichte Er dankte für das zahlreiche Erscheinen und betonte, daß diejenigen jungen Leute welche sich heute gemeldet hätten, sich in späteren Jahren rühmen, und stolz sein könnten die Jugend-Abteilung des Schützen-Vereins Lehe mit gegründet zu haben.

Der allgemeine Wunsch der jungen Leute war, schon am nächsten Sonntag mit den Übungen zu beginnen. Da jedoch die Vorbereitungen erst getroffen werden müssen, wird beschlossen am Sonntag den 27. April zu beginnen. Vorläufig wird jeden Sonntag morgen von 8 bis 10 Uhr geschossen. Nach Bedarf wird später in der Woche zu genommen. Für die innere Leitung der Abteilung wird Sch.Br. Hüttel bestimmt. Für die äußere Vizefeldw, Heinemann als erster Schießwart und Sch.Br. Mehl als zweiter Schießwart die Sch.Br. Eugen Hoppe u N. Gundermann als Beigeordnete.

Folgende Jungschützen haben sich gemeldet: Sandmann, Paul Clausen, Walter Clemens, Heinr. Kanning, Karl Ehmke, Albert Nienaber, Bruno Pape, Erich Buthe, Bernh. Bölz Heinr Kramer, Fredi Ruröde, Heinr. Frehes, Helmut Eisele, Oskar Eisele, Karl Welge, Hans v. See, Georg Hüttel, Wilh. Pawlick, Otto Wöppner, Harry Mauritius,Walter Keller, Fritjow Schorr, Joh. Lindemann, Heinr. Lindemann, Adolf Hoffmann, Bernh. Thielbar, Alfred Höge Alfred Finkelmann, Ernst Nachmeldungen: Lütjohann, Aug. Schild, Erich

 Mitglieder – Versammlung am 22. April 1923Abds 8 ½ Uhr im „Bürgerhaus“
Anwesend sind 38 Schützen. Vorsitzender Eisele eröffnet um 8 ¾ Uhr die Versammlung und begrüßt den Ehrenvorsitzenden D. Wessel, sowie die zum ersten male erschienen neuen Mitglieder Rupprecht Nicolaus u Rudolf Bolz

Punkt 1 Folgende neue Mitglieder werden aufgenommen.Kaufm. Otto Janssen Bremerhaven, Kaufm Janssen Lehe Bernhardstr, Zimmermstr H. Stender Lehe, Poststr., Bauunternehmer W. Gerdts, Lehe, Gastwirt Rich. Lange Lehe Göthestr., Kaufm. H. Pottkamper Lehe Neuestr, Punkt 2 Schießstandsreparaturen: Die vom Vorstande und der Schießstandskommission in Aussicht genommenen Umbauten (Beseitigung der Schießscharten) und Reparaturen, welche eine Ausgabe von ca. 400 Mk erfordern, werden ohne Aussprache genehmigt.

Punkt 3 Schützenfest: Vorsitzender Wessel entwickelt das im allgemeinen festgelegte Programm, welches dem der vorkriegszeitlichen angepaßt ist. Ein genaueres Programm soll der nächsten Versammlung vorgelegt werden. Die Schießkarte soll 6 Mk kosten. Alle Mitglieder auch nicht mit schießende haben Essen frei, sofern er den Beitrag 1924 bezahlt hat. Die Unkosten für Marsch und Ballmusik werden vom Sch.Br. H. Seebeck getragen. Konzert auf dem Schießstande am Montagnachmittag wird aus der Kasse bezahlt. Sch. Br. Aug. Johanning tritt dafür ein, daß Essen am Montagmittag zwanglos zu gestalten. Sch. Br. Fischer stellt den Antrag, das jeder Schützenfestteilnehmer in Uniform erscheinen muß. Die Mehrzahl ist dagegen, da die Beschaffung vielen neuen Mitgliedern noch nicht möglich ist. Sch. Br. Fischer zieht seinen Antrag zurück. Sch. Br. Thomas Schäfer beantragt, den beiden besten Scheibenschützen je eine Medaille zu verleihen. Hiergegen wird eingewandt, daß man den Scheibenschützen keine besondere Vergünstigungen einräumen könne. Sch.Br. Joh. Sidden stellt den Antrag allen vier Vizekönigen eine silberne Medaille zu verleihen. Der Antrag wird angenommen. Auf Antrag Heinemann wird festgelegt, daß die vorjährige Schießkommission für dieses Jahr bestehen bleibt. Ehrenvorsitzender Wessel bittet festzulegen, daß für nicht anwesende Schützen nicht ge -schossen werden darf, ausschließlich für die welche vom Vorstand abkommandiert sind. Diese Bestimmung wird von allen Anwesenden begrüßt. Die nun in Arbeit befindliche Schießordnung soll einen diesbezüglichen Passus erhalten.

Sch.Br. K. Kanning fragt, wie es mit der Verpachtung der Schänke ist. Vors. Eisele stellt fest, daß keine Angebote eingegangen sind. Der Vorstand wird weiter Bemühen die Angelegenheit zur aller Zufriedenheit zu lösen.

Unter Verschiedenes berichtet Vors. Eisele über das Eröffnungsschießen der neuen Jugendabteilung und bittet weiter für dieselbe zu werden.

Eine Einladung des Turn – Vereins Spaden muß abgelehnt werden, da an dem selben Tage Bremerhavener Schützenfest ist. Um 11 Uhr wir die Versammlung ge- schlossen.

 Mitglieder Versammlung am 6.6.24 im Bürgerhaus
Anwesend sind 30 Schützen. Auf der Tagesordnung steht als einziger Punkt „Schützenfest“. Vorsitzender Eisele eröffnet um 9 Uhr die Versammlung und gedenkt den kürzlich in Amerika verstorbenen Schützenbruder Fr. Wallenstein. Die Versammelten erheben sich zu Ehren des Verstorbenen von den Sitzen. Bevor das Schützenfest besprochen wird, werden folgende Herren zur Aufnahme vorgeschlagen: Wirth Paul Hoffmann Lehe, Rickmersstr., Wirth Carl Tumpach Brh. Lloydstr., Wirth Friedr. Frömling Brh, Geeststr. 39, Wirth Wilh. Schale Brh. Fährstr., Wirth   Rud. Wedemeyer Brh. Volksgarten, Tischlermstr. E. Janssen Brhv. Langestr, Berth. Lühmann Lehe. Langenerstr. Sch.Br. Aug. Johanning stellt den Antrag, in Zukunft keine Mitglieder anderer Schützen-Vereine aufzunehmen. Der Antrag findet scharfen Widerspruch und Entrüstung und durch den Vorsitzenden zurück gewiesen, da erst eine Statutenänderung dieserhalb nötig ist. Zur Tagesordnung giebt Sektr. Welge die Vorschläge des Vorstandes und der Schießkommission bekannt. An den Programm werden wesentliche Änderungen nicht vorgenommen und wird wie folgt festgesetzt:

Es werden aufgestellt: 3 Doppeladler bei einer Beteiligung von 90 Schützen und mehr Auf 80 mtr. 1 Festscheibe 3 Schuß (3 Schuß 75 Pfg.) Bewertung nach Ringzahl 1 Meisterscheibe gr. Kal. 1. Meisterscheibe kl Kal. 1. Probierscheibe, kostenlos. Auf 175 mtr: 1 Festscheibe (Carton) Stand 3 Schuß 1 Freihand Meisterscheibe 3 Schuß Auflage Meisterscheiben 1 Probierscheibe.

Auf Antrag des Sch.Br. Karl Kanning wurde beschlossen, ein Eröffnungs Wettschießen zu veranstalten, und zwar 5 Minuten Schnellfeuer, Punktbewertung. Jeder abgegebenen Schuß wird mit 20 pfg bezahlt. Für 75 % des einkommenden Geldes werden Preise gekauft. 25% erhält die Kasse Als Preise giebt es Becher versilbert mit entsprechender Garnierung. Vorsitzender Wessel macht darauf aufmerksam, daß es Zwang ist die Märsche mitzumachen. Schützen mit körperlichen Gebrechen welche nicht marschieren können haben sich vor Abmarsch beim Vorstand zu melden. Ein Kremserwagen steht zur Verfügung. Zu den Meisterscheiben sollen nur Schützen zugelassen werden, welche die Schießkarte eingelöst haben. Sch.Br. Paul Kempfe teilt mit, daß die Besitzung des Budenplatzes sehr schlecht sein wird. Er hat nochmal eine Annonce im „Anker“ aufnehmen lassen und will sich bemühen noch Geschäfte zu bekommen. Unter Verschiedenes teilt Vors. Eisele mit, daß die bisher vom Vorstande vertraulich behandelte Vorbereitung zu Bau eines Wohn – hauses auf dem Schießstande somit gediehen sind, daß, wenn das größte Hinderniß, die Geldbeschaffung überwunden ist , damit zu rechnen sei, noch in diesem Jahr den Bau auszuführen. Die Besprechungen des geschäftsführenden Vorstandes mit den Herrn Oberbürgermeister und – waren sehr befriedigend. Besonders zeigte der Herr Ober-Bürgermeister großes Intresse und Entgegenkommen.

Seitens der Stadt werden 5000 Mk Hauszins-Hypothek und 2000 Mk Sparkassengelder zu Verfügung gestellt. Letztere allerdings mit 20% Verzinsung. Der Bau wird mit ca. 14000,- M veranschlagt. Demnach sind noch 7000 Mk zu beschaffen. Vorsitzender schlägt vor dieselben durch Anteilscheine aufzubringen.

In der Aussprache werden die Ausführungen des Vorstandes mit Freuden begrüßt und verschiedene Rat- und Vorschläge zur Ausführung des Projektes werden besprochen.

Für die Kommission zum Vertrieb der Anteilscheine werden folgende Mitglieder gewählt:

Vizefeldw. Heinemann, Obersch. Sidden Vorst-Mitgl. G. Arndt u H. Diehl, Sch.Br. Sander u Eug. Hoppe. Die Anteile sollen mit 10% verzinst werden.

Alsdann bittet Sektr. Hoppe für den Deutschen Schützentag in Hannover einen Delegierten zu wählen. Es wurden vorgeschlagen und gewählt Sektr. Hoppe als Delegierten u Ltn. Hoppe als Stellvertreter. Den Delegierten wird freie Fahrt III. KL zugebilligt, auf sonstige Diäten wird verzichtet.Sch.Br. Paul Kempfe bemängelt den Zustand der Denkmalsanlagen in Speckenbüttel. Gegen die Aufnahmen der vorgeschlagenen neuen Mitglieder wird kein Einspruch erhoben und somit aufgenommen.

Um 12 Uhr schließt Vorsitzender Eisele die Versammlung.               

 Generalversammlung am 12. Juli 1924 Abds 9 ½ Uhr im „Bürgerhaus“
Anwesend sind 40 Mitglieder. Um 9.15 eröffnet Vors. Eisele die Versammlung und begrüßt die zum ersten male in einer Versammlung erschienen neuen Mitglieder Winter, Frömling und Paul Hoffmann. Den diesjährigen König Ltn. Kanning und den vier Vizekönigen wird ein kräftiges dreifaches „Gut Schuß“ gebracht. Sektr. Welge verließt das Protokoll der letzten Versammlung. Einwendungen werden nicht gemacht und somit genehmigt.

Zu Punkt 1 werden folgende Herr zur Aufnahme vorgeschlagen Kfm. Fr, Köhler Lehe, Poststr. Tischlermstr. H. Hadeler Lehe Kreuzstr. Gärtnereibes. Chr. Laue, Lehe Langenerstr. Elektriker Th. Persch Lehe Hafenstr. Kfm. Ernst Gerstmann Lehe Nordstr. 8     Werkmstr. Heinr. Hotes Lehe Weserstr. Polizei-Ober-Wachmstr Mangels Lehe Kreuzstr.

Vors. Eisele macht darauf aufmerksam, daß etwaige Bedenken und Einsprüche gegen die Aufnahmen bis zum Schluß der Versammlung beim Vorstand erhoben werden müssen.

Zu Punkt 2 erhielt Sektr. Hoppe das Wort zu dem Bericht über die Schießstands-reparaturen und den finanziellen Verlauf des Schützenfestes. Zu ernsteren wurden aus der Vereinskasse 610,80 Mk entnommen. Das Schützenfest erforderte einen Zuschuß von 924,50 Mk. Die Revisoren erklärten, die Rechnungen geprüft, und alles in Ordnung gefunden zu habe.

Zu Punkt 3 gab Vors. Eisele Erklärungen über den augenblicklichen Stand des Schützenhaus – Projektes und bat Sch.Br. Wegener über den von diesem entworfenen Bauplan Erläuterungen zu machen. Nach den Erklärungen des Sch. Br. Wegener am Grund einer Skizze stellt der Vorsitzende den Plan zur Debatte und bat die Versammlung denselben in Prinzip anzunehmen. In der Aussprache kamen Wünsche zum Ausdruck auch die Schießhalle selbst zu verbreitern um bei größeren Schießen mehr Bewegungsfreiheit zu haben. Aus finanziellen Gründen ist dieses aber vorläufig nicht nicht möglich. Auf Anregung Heinemann Schilde u.s.w. wurde dann beschlossen, das Wohnhaus ca. 2Meter von der Halle ab zu bauen und diesen Abstand durch ein Glasdach zu überdachen. Nach Angaben Wegener würden die Kosten dafür ca 300,- betragen,

Hierauf wurde der Bauplan mit dem obigen Abänderungen in Prinzip einstimmig angenommen. Ein Zusatzantrag von Ltn. Kanning den Plan nur zur Ausführung zu bringen, wenn nicht die Stadt, sondern der Schützenverein bauen kann, wird ebenfalls angenommen.

Vors. Eisele erklärt, daß der Vorstand alles unternehmen werde dieses zu erreichen, und auch die Verträge mit der Stadt zu machen, welche für uns günstig sind.

Zur Finanzierung des Baues führt der Vorstand aus, daß die Stadt 5000 Mk Hauszins -Hypothek und 3000 Mk Sparkassengeld zur Verfügung gestellt haben. Er hoffe das auch der zukünftige Pächter einige tausend Mark dazu geben. Der Vorstand schlage nun vor, die noch fehlenden Gelder in Höhe von ca. 7000 Mk durch Ausgabe von Anteilscheinen, welche mit 10% verzinst werden sollen, aufzubringen. Auch dieser Vorschlag wird mit großer Stimmenmehrheit angenommen. Ltn. Kanning stellt den Antrag, sogenannte „Bausteine“ anfertigen zu lassen, welche außerhalb des Vereins verkauft werden sollen. Der Antrag wird angenommen und der Betrag eines Bausteines auf eine Mark festgesetzt. Auf Antrag des Vorsitzenden wird noch beschlossen den Sch.Br. Wegener den Bau zu übergeben und im Einvernehmen mit dem Vorstand die Arbeiten zu vergeben. Die Arbeiten sollen nicht ausschließlich an Mitglieder vergeben werden.

Unter „Verschiedenes“ giebt der Vorsitzende eine Einladung des Schützenvereins Wehden zu dessen Fahnenweihe am Sonntag den 27. Juli bekannt. Es wird beschlossen an derselben korporativ teílzunehmen mit Fahnen. Ein Fahnennagel soll gestiftet werden.

Eine Einladung zum Einweihungsschießen der Kleinkaliberstände des Bremerhavener Schützenvereins wird empfohlen derselben folge zu leisten. Zu dieser Einweihung wird auf Antrag Kanning eine Ehrengabe bis zu 20 Mk bewilligt.

Vizefeldw. Heinemann giebt einen Überblick über die bisherige Arbeit der Jugend – Abteilung und teilt mit, daß dieselbe am nächsten Sonntag ein Vogel und Scheibenschießen veranstaltet. Er bittet hierfür um Zuwendung von kleinen Stiftungen.

Sch.Br. Thomas Schäfer hält einen Vortrag über den Verlauf und seine Erfolge des Kieler Schützenfestes. Seine Ausführungen wurden mit Intresse verfolgt. Vors. Eisele spricht Sch.Br. Schäfer seien Dank für den Vortrag und bringt ihn ein kräftiges „Hoch“ aus. Gegen die vorgeschlagenen neuen Mitglieder sind keine Bedenken erhoben und somit aufgenommen. Um 12 Uhr schloß Vors. Eisele die Ver – sammlung

 Vorstands – Sitzung am 18. Aug. 1924 Abds. Im „Bürgerhaus“
Vorsitzender Osk. Eisele eröffnet um 8 ¾ Uhr die Sitzung und berichtet ausführlich über die mit dem Magistrat gepflogenen Verhandlungen. Es ist erreicht worden, daß die Pachtzeit auf 20 Jahre verlängert wurde, jedoch mit der Bedingung, daß der Verein verpflichtet ist, an andere Vereine, welche vom Magistrat genehmigt sind auf Antrag weiter zu verpachten und zweitens wenn der Verein an Vereine mit republickfeindlichen Tendenzen ohne Genehmigung des Magistrats verpachtet, der Vertrag aufgelöst werden kann. Vors. Eisele bittet dem Vertrage zuzustimmen.

Hptm. Meyer bittet ebenfalls um Zustimmung nachdem er vom Vorsitzenden aufgeklärt wurde, daß der Schützen-Verein keine Nachteile dadurch haben werde.

Mit 10 gegen eine Stimme (Diehl) wurde beschlossen, den Vertrag abzuschließen.

Vors. Eisele teilt dann mit, daß dem Sektr. Hoppe zur Unterzeichnung von Checks Vollmacht erteilt wurde, ebenfalls daß wegen den Erlaß der Vergügungssteuer eine Eingabe gemacht worden ist.

Betreffs Vergebung der Maurerarbeiten des Wohnhauses erhielt Sch.Br. Wegener das Wort. Sch.Br. Wegener teilt mit, daß folgende Maurermstr. zur Abgabe einer Offerte aufgefordert worden sind: 1. D. Hesse Leher – Heide, 2. Geitmann, Weddewarden, 3. C. Schilde, Lehe,4. F. Lührs, Lehe, 5. Aug. Neick, 6. Joh. Mauritius, 7. Fischer Dorum

1. D. Hesse, Leher Heide 3.178,80 Mk 2. Geitmann, Weddewarden 3.275,75 Mk

3. C. Schilde 0,00 Mk 4. F. Lührs 3.400,00 Mk 5. Aug. Neick 2.724,00 Mk 6. Joh. Mauritius 3.800,00 Mk 7. W. Fischer, Dorum 2.990.00 Mk

Ltn. Kanning schlägt vor der niedrigsten Offerte den Zuschlag zu erteilen. Auch Hptm. Meyer ist derselben Ansicht, da Bedenken betreffs Arbeitsausführung wohl nicht vorliegen. Sch.Br. Wegener hat auchkeine Bedenken gegen einwandfreie Ausführungen der Arbeiten des Sch. Br. Aug. Neick. Der Zuschlag wird dem Sch. Br. Aug. Neick einstimmig erteilt.

Vors. Eisele stellt den Antrag, daß sämtliche Zuschläge zu den Ausführungen des Baues nach Erledigung des Vorstandes dem Bauleiter Sch.Br. Wegener übergeben werden, und ist derselbe im Einvernehmen mit dem Vorsitzenden bevollmächtigt im Namen des Schützenvereins Verträge abzuschließen und zur Ausführung bringen lassen. Der Antrag wird angenommen. Sektr. Hoppe teilt mit, daß er die Lieferung von 60000 Maurersteinen zu dem Preise von 35 Mk pro Tausend frei Bauplatz mit der Langener Ziegelei vereinbart habe. Die Genehmigung hierzu wird erteilt.

Sch. Br. Wegener teilt mit, daß die Zimmererarbeiten noch in dieser Woche ausgeschrieben werden und zu nächsten Montag abgegeben werden sollen. Es sollen aufgefordert werden: Die Zimmermstr. K. Kanning, Gust. Stender, H. Stender Söhne und Aug. Otjen.

Zu den Dachdeckerarbeiten sollen aufgefordert werden. Krein, G. Bode & Jennerwein. Auf Anraten Wegener sollen zur Bedachung Wieslocher Dachpfannen benutzt werden. Am nächsten Montag findet wieder eine Vorstandssitzung statt.

10 ¾ Uhr schließt Vors. Eisele die Sitzung

 Vorstandssitzung am 1.9.24 Abds, 8 ½ Uhr im „Bürgerhause“
Vorsitzender Eisele eröffnet um 8 ¾ Uhr die Sitzung. Zur Besprechung kommt die vom geschäftsführenden Vorstand mit dem Magistrat entworfenen Vertrag über die Schießstandspacht und den Hausbau. Der Vertrag wird in der vorliegenden Form ohne Widerspruch angenommen. Betreffs der Vergebung der Zimmerarbeiten teilt Sch.Br. Wegener mit, daß er die Ausschreibung zurück gezogen habe, weil gegen die Ausführungen des Bauprojektes seitens des Stadtbaumeisters Einwendungen gemacht wurden. Demnach sollte die erste Etage voll ausgebaut werden anstatt wie bisher geplant als Mansardenwohnung. Auch Sch. Br. Wegener tritt für eine Änderung ein. Der Vorstand hält aber überwiegend an dem bisherigen Plan fest. In erster Linie aus finanziellen Rücksichten. Vorsitzender Eisele schlägt vor man möge dem engeren Vorstand beauftragen, mit dem Baumeister zu verhandeln. Der Vorschlag wird angenommen, aber mit dem Wunsche an dem ersten Projekt festzuhalten.

Sch. Br. Wegener legt eine Kollektion von zehn verschiedene Schützenpostkarten vor, welche von dem Malermstr. Pabet entworfen sind, und schlägt vor dieselben anstatt der „Bausteine“ anfertigen zu lassen, da die Postkarten leichter abzusetzen sind. Der Vorstand ist für den Vorschlag Wegener und beauftragt den engeren Vorstand mit der weiteren Verhandlung mit dem Verleger.

Dann wurde beschlossen am 5. September eine Generalversammlung abzuhalten und folgende Tagesordnung festgelegt. 1. Aufnahmen neuer Mitglieder 2. Grundsteinlegung des Wohnhauses 3. Abrechnung vom letzten Schießen 4. Ernteball 5. Winterball 6. Verschiedenes Die Besichtigung es Schützenhauses wurde auf Antrag des Vorsitzenden zurück gestellt.

 Vorstands – Sitzung am 5.9.24 ( vor der Generalversammlung)
Vorsitzender Eisele berichtet über die Verhandlungen mit dem Stadtbaumeister und teilt mit, daß die Durchführung des alten Bauplanes erreicht wurde. Sodann wurden die Zimmererarbeiten vergeben. Aufgefordert sind: die Zimmermeister K. Kanning, G. Stender und H. Stender Söhne

Abgegeben wurden d Offerten von K. Kanning mit einer Forderung von 2550,00  H. Stender Söhne 2950,00 G. Stender 2750,00 In der Offerte ist für die Fußböden Pitschpine vorgeschrieben. Bei Verwendung von schwedischen Tannenholz ermäßigt sich der Betrag um 250 Mk, wie in der Offerte Kanning ausdrücklich angegeben ist. Ltn. Kanning hält Fußböden aus schwedisch Tanne für vollständig genügend. Sch. Br. Wegener ist aber für Pitschpine. Eine Entscheidung hierüber soll später fallen. Die Frage ab das Balkenholz vom Zimmermstr. geliefert werden soll, wird damit erledigt, daß Sch.Br. Wegener mit letzterem verhandeln soll und falls derselbe nicht teuerer ist wie der Holzhändler, soll der Zimmermstr. liefern. Der Zuschlag wurde Sch. Br. Kanning erteilt. Auf Veranlassung Wegener soll beim Magistrat beantragt werden, daß die Bauaufsicht vom Stadtbauamt übernommen wird.

C. Welge, Schriftf.

 Mitglieder-Versammlung am 5. Sept. 1924 im “ Bürgerhaus “
Es sind 4a Mitglieder anwesend.Vorsitzender Eisele eröffnet um 9 Uhr die Ver sammlung und heißt die zum ersten male erschienenen neuen Mitglieder Hortes, Catfleisch und H. Stender herzlich willkommen. Dann berichtet er über den bis -herigen Verlauf und Stand des Baues und teilt mit, daß bisher alles programm -mäßig von statten ging  Schriftführer Seketr. Welge verliest das Protokoll der letzten Versammlung. Einwendungen dagegen wurden nicht erhoben.

Zur Aufnahme hatten sich folgende Herrn gemeldet:

Bender Ludw. Lehe Auguststr. 2, Wewer, H. Brh. Schifferstr. 5, Kuhland, Carl, Kaufm. Lehe Gartenstr.5, Frerichs, Friedr. Lederhdl.Lehe Hafenstr., Lappe, Johann, Brückenmstr. Lehe Kreuzstr., Goldacker Herm. Förster Bederkesa.

Zu Punkt 2 Erntefest macht der Vorsitzende Erntefest den Vorschlag, mit dem Erntefest die Grundsteinlegung zu verbinden. Dieselbe soll in einfacher Weise vor dem Schießen stattfinden. In dem Stein wird eine Urkunde eingefertigt werden. Der Vorschlag wird angenommen. Als Einlage für den Adler wurde 5 Mk beschlossen. Für Gewinne wurden vier verschiedene Anträge gestellt. Es wurde per Stimmzettel beschlossen auf die großen Teile Silber und auf die kleinen Teile Wäsche zu setzen. (Antrag Ltn. Kanning) Für die Einkaufs-Kommission werden drei Vorstandsmitglieder und dazu H. Beyes. Fr. Kretschmer u Th. Peine gewählt. Auf Antrag Ltn. Kanning soll die Kommission bis zur Generalversammlung bestehen bleiben und dann für das ganze Jahr gewählt werden.

Zu Punkt 2 berichtet Sektr. Hoppe über das letzte Schießen. Dieser brachte einen Überschuß von 199,20 Mk. Im Namen der Revisoren berichtet Sch.Br. H. Krönke die Abrechnung für richtig befunden zu haben. Vors. Eisele erteilt Entlastung.

Punkt 4 Winterball. Auf Vorschlag des Vorstandes wird beschlossen den Winterball am Sonnabend den 6. Dezb. Im gr. Saale des Bürgerhauses zu veranstalten. Für den Fest-Ausschuß wurden gewählt: Vizefeldw. Heinemann, H. Beyes, Eug. Hoppe, K. Kretschmer, Paul Hofmann u H. Hotes. Dem Ausschuß werden die Vorbereitungen zum Ball ganz übertragen. Unter Verschiedenes berichtet Sektr. Hoppe über das Wehdener Schützenfest. Vors. Eisele hebt die hervorragenden Leistungen des Sch.Br. Arndt beim Bundesschießen hervor und bringt ihm ein dreifaches „Gut Schuß“ aus. Sektr. Hoppe bittet die noch rückständigen Anteilscheine bald zu be -zahlen. Darauf wurden die Anfangs aufgeführten Herren als aktive Mitglieder aufgenommen, und die Versammlung geschlossen.

 Vorstands Sitzung am 24.10.24 im „Bürgerhaus“
Vorsitzender Eisele eröffnet um 9 Uhr die Sitzung und teilt mit, daß vier Angebote über die Zimmerarbeiten eingegangen sind. Aufgefordert wurden Fr. v. Brökel B. Steffens, R. Kusch. F. Kanning jr. und H. Stender Söhne.

Die Arbeiten waren in 2 Loose ge trennt und zwar Loos I Türen und Loos II Fenster. Abgegeben wurden folgende Angebote:

1.R. Kusch   Loos I  906,00 Mk. Loos II 1268,00  2. Fr. v. Bröckel   Los I 888,00  Los II  758,40 3.B. Steffens Los I  844.00 Los II  686,40 4. Fr. Kanning Los I   859,00 Los II  780,00.Der Zuschlag wird D. Steffens erteilt. Sch. Br. Wegener berichtet über den Stand des Baues. Betr. Der elektrischen Anlagen schlägt er vor, dieselben ohne Ausschrei- bung an H. Großheim zu vergeben, welcher auch die Anlagen in Beamtenhäusern macht, welche dort ca. 210,00 kosten. Die Zuleitung vom Siebenbergensweg aus wird ca. 500,00 Mk kosten. Der Vorstand beschließt Sch.Br. Wegener zu beauftragen mit H. Großheim über die elektrischen Anlagen zu vereinbaren.

Betreffs der Zuleitung soll später beschlossen werden, Sektr. Hoppe wird beauftragt die Gebäudeversicherung mit der Summe von 15000,- Mk den Sch.Br. H. Krönke zu übertragen. Außerdem wird beschlossen, zu den Fußböden kein Pitschpine, sondern schwedisches Tannenholz zu verwenden. Betreffs der Verpachtung des Hauses, soll erst Klarheit geschaffen werden in welcher Weise die Konzessionsfrage am besten gelöst wird. Vors. Eisele will hierzu die Verhandlungen mit dem Magistrat führen.

 Vorstands – Sitzung am 15./11.24 Abends ½ 8Uhr in Rüsch Hotel
Vorsitzender Eisele eröffnet um 8 Uhr die Sitzung zu erledigen sind die Vergebung der Maler- und Glaserarbeiten. Für die Malerarbeiten wurden aufgefordert Joh. Sidden, Ad. Beyes, Hinr. Beyes, J. H. Jantzen, Aug. Bode, F. Brunken, Mönnich, Heitmann, und Tappe. Durch einen Irrtum ist die Aufforderung für Joh. Sidden an Herm. Sidden gegangen. Die Submission wurde deshalb ausgesetzt und die Sch.Br. Heinemann u. Arndt beauftragt sofort ein Angebot von Joh. Sidden zu holen.

Glaserarbeiten Inzwischen wurden die Glaserarbeiten vergeben. Den Zuschlag erhielt Fredricksen mit 203,50 Mk.Otto Karstens offerierte mit 219,75 Mk und Ad. Reuß mit 223,75 Mk. Vors. Eisele teilt dann mit, daß er gemäß des Vorstandsbeschlusses vom 24.10 ein Gesuch um die Schankerlaubnis gemacht habe, und auch mit der betreffenden Behörde mündlich verhandelt habe. Ein Erfolg wäre leider nicht zu verzeichnen, da das Gesetz es nicht zulasse, daß von einem Verein eine Konzession erteilt würde. Er hätte aber die ziemlich bestimmte Zusage erhalten. Daß eine Erteilung an eine Person, welche noch bestimmt werden müsse, erfolgen würde. Bevor aber ein Pächter bestimmt wird, müsse mit den Bewerbern die gegenseitigen Bedingungen besprochen werden. Vors. Eisele schlägt vor zuvor Fachleute zu Rate zu ziehen. Sektr. Welge hält vorläufig eine jährl. Pacht von 500 Mk bei freier Wohnung für angemessen. Dafür soll Pächter noch für in Ordnungshaltung des Schießstandes und dazu gehörenden Anlagen verpflichtet werden.

Es wird dann beschlossen, der geschäftsführende Vorstand, dazu Ltn. Kanning die Fachleute Sch.Br. C. Hoffmann, Chr. Freß, Joh. Rüsch mögen in dieser Sache beraten und der nächsten Vorstandssitzung unterbreiten. Das Angebot von Joh. Sidden ist in – zwischen eingetroffen und es wird zur Vergebung der Malerarbeiten geschritten.

Es liegen folgende Angeboten vor: E. Heitmann MK. 983,72, Hinr. Beyes MK 944,84, J. H. Janssen MK 771,80, Ad. Beyes MK 646,27, Aug. Bode MK 690,00, O. Pape MK 962,80, H. Sidden MK 1392,43, J. Brunken MK 980,50, Joh. Sidden MK 1274,70. Der Zuschlag wurde Sch.Br. Ad. Beyes mit Mk 646,27 erteilt. Um 11 ¼ wurde die Sitzung geschlossen.

 Vorstands – Sitzung am 10.1.1925 Abds im „Bürgerhaus“
Vorsitzender Osk. Eisele eröffnet um 8 ¾ Uhr die Sitzung, wünscht allen Vorstandsmitgliedern ein glückliches neues Jahr und streift kurz einige wichtige Vereinsangelegenheiten des letzten Jahres, insbesondere den Schützenhausbau. In der Aussprache wurden allgemein bedauert, daß der Bau so langsam fortschreite. Der Grund ist wohl darin zu sehen das der Bauleiter Sch.Br. Wegener mit Arbeiten überlastet ist und sich unserer Sache nicht genug widmen kann. Er soll darauf gedrungen werden das der Bau am 1. März fertig ist, zum beziehen. Auch die Zulegung des Wasserloches beim Schießstand nimmt keinen Fortgang und ist zu befürchten, daß dieses in diesem Frühjahr nicht mehr fertig wird falls nicht durch Frost die Zuwegung für die Müllwagen besser wird. Es wird dann noch beschlossen, die Küche mit einem ca. 1,50 m hohen Fliesensockel zu versehen, dazu aber zweite Wahl Fliesen zu verwenden. Die Unkosten betragen ca. 150 Mk. Vors. Eisele teilt dann mit, daß von der Leher Sparkasse eine Hypothek von 3000,- Mk bewilligt ist, und das wir außerdem noch 2000,- Mk als Darlehn bekommen können, wofür aber 16% Zinsen zu zahlen sind. Sektr. Hoppe erbietet sich für 1000 Mk Anteilscheine zu nehmen, wenn diese den Vorzug haben zuerst zurückgezahlt zu werden. Der Vorstand stimmt dem gerne zu und dankt Sektr. Hoppe für sein Angebot.

Ehrenvorsitzender Wessel beantragt man solle die Geldbeschaffung in die Hände des engeren Vorstandes legen. Der Antrag wird Beschluß. Auf Anregung Hoppe soll der Generalversammlung vorgeschlagen werden, die Verzinsung der Anteilscheine vom 1. Januar beginnen zu lassen.

Die General-Versammlung soll am Sonntag den 1 Febr., stattfinden Die Tages- ordnung soll in einer ca. 8 Tage vorher statt findenden Vorstandssitzung festgelegt werden. Sodann wird der engere Vorstand beauftragt sich mit dem Schützenverein Bremerhaven in Verbindung zu setzen, um den Schießstandvertrag zu revidieren, welcher durch den Hausbau einer Änderung bedarf oder aufgehoben werden muß.

Kurz nach 11 Uhr schließt Vorsitzender Eisele die Sitzung.

 Jahresbericht 1924

Im verflossenem Geschäftsjahr gestaltete sich unsere Mitgliederbewegung folgendermaßen: Bestand: 225 einschl. Ehrenmitglieder neu aufgenommen 41 ausgeschieden durch Tod 1 Mitglied (Sch.Br. Wallenstein) Durch Abmeldungen bzw. nicht bezahlen des Beitrages 38. Also Bestand am Jahresschluß 228 Mitglieder davon sind 29 Ehrenschützen.

Versammlungen fanden statt: 2 General – Versammlungen 3 Mitgliedsversammlungen und 19.Vorstands – Sitzungen. Die Versammlungen wurden durchschnittlich von 43 Mitglieder besucht, also kamen 20%. Die Vorstandssitzungen dagegen sehr gut.

Das Schützenfest fand am 22.23.u 24 Juni statt. Es beteiligten sich 110 Schützen daran. Vom guten Wetter begünstigt, verlief das Fest ganz vorzüglich. Die Bewirtung auf dem Schießstande hatte Sch.Br. Th. Peine. Vor der Schießhalle war ein besonderes Schankzelt errichtet. Schützenkönig wurde Ltn. Kanning. Vizekönig die Schützenbrüder W. Fischer Dorum J. H. Janssen Bern. Blank und Art. Pape.

Der Schützenfestball fand wieder beim Sch.Br. H. Seebeck statt. Zum ersten male nach dem Kriege wurde ein gemeinschaftliches Essen auf Vereinskosten gegeben, woran auch Mitglieder welche nicht mitgeschossen hatten auch auf Vereinskosten teilnehmen konnten. Die Gewinne bestanden aus 90% versilberten Ess- und Kaffeelöffeln. Nach dem Schützenfest fanden noch folgende Schießen statt:

am 17. August Scheiben und Vogelschießen, am 14. September Entenfest und am 28 September Gänse- u. Entenschießen. Am Sonntag den 6 April fand im  „Bürgerhaus“ die Gründung der Jungschützen – Abteilung satt. 28 junge Leute meldeten sich gleich zur Aufnahme. Als Leiter diese Abteilung wurden gewählt: Vizefeldw. Heinemann, die Sch.Br. H. Mehl, D. Hüttel, N. Gundermann und Eugen Hoppe.

Die regelmäßigen Übungsschießen fanden Sonntagmorgens auf den Schießständen statt. Auch zwei Vogel- u. Preisschießen wurden abgehalten. Die Munition und Büchsen wurden zum Teil vom Verein bezahlt.

An der deutschen „Schützenwoche“ in Hannover beteiligten sich: Sektr .Hoppe, Sch.Br. Gust. Arndt und Eug. Hoppe und Sektr. Welge. Sektr. Hoppe nahm als Delegierter an den Tagungen teil. Sch.Br. Gust. Arndt errang vier wertvolle Ehrenpreise. Hier soll noch verzeichnet werden, daß sich Sch.Br. Arndt als erster im Verein und auch als einer der ersten in unserem Bezirk im Herbst v.Js. die Deutschen Meisterschaften in Bronze und Silber mit Pistole erworben hat. Als ganz besonderes Ereignis im verflossenem Jahre können wir den Bau unseres Schützenhauses bezeichnen. Diese Errungenschaft wird mit besonders fetten Buchstaben in unsere Vereins-Geschichte eingetragen werden. Durch zielbewußte aufopfernde Arbeit des Vorstandes, besonders des geschäftsführenden Vorstandes, ist es gelungen ein Schützenhaus, ein eigenes Heim auf den Schießständen zu bekommen. Mit Stolz sehen wir der Vollendung des Baues entgegen. Viel Freude und viel Annehmlichkeiten werden wir in Zukunft auf der Stätte unseres schönen Schießsportes haben. Wohl haben wir für die nächsten Jahre eine Last auf uns genommen, welche zu tragen aber leicht werden wird, wenn alle Schützenbrüder mit großen Mut helfen werden. Als wir vor einem halben Jahre unserem Mitgliedern die Anteilscheine anboten, fanden wir viele welche uns von ihren knappen Mitteln mehr oder weniger zur Verfügung stellten. Rund 500 Mk sind zusammen gebracht. Aber unsere Erwartungen wurden nicht erfüllt. Nur 93 Mitglieder haben Anteilscheine genommen. 132 haben sich ausgeschlossen. Wenn man auch zugeben muß, daß viele Mitglieder nicht dazu in der Lage waren der guten Sache zu dienen, so haben es doch ein großer Teil an den guten Willen fehlen lassen. Diese Schützenbrüder möchten wir dringend bitten das Versäumte nachzuholen, denn noch haben wir unseren Bedarf an Geld nicht gedeckt. Wie fast in allen Fällen wird der Voranschlag um ca. 4000 Mk überschritten. Aber trotzdem werden wir es schaffen und unsere Freude an dem Werke haben. Wir wollen noch bemerken, daß die Bauleitung in den Händen unseres Sch. Br. Wegener liegt. Die Arbeiten wurden von folgenden Handwerkern ausgeführt.

Maurerarbeiten:             Sch.Br. Aug. Neick
Zimmererarbeiten           “  “   Karl Kanning

Dacharbeiten Dachdeckermst. G.Jennewey
Tischlerarbeiten              Sch.Br. Bernh. Steffen
Malerarbeiten                 “  “   Ad. Beyes
Klempnerarbeiten           “  “    W. Fegebank
Elektr. Licht-Anlage        “  “    Hugo Großheim
Terazo:                           “  “    Ant. Siega

Der Grundstein wurde vom Sch.Br. Karl Dehn gestiftet. In denselben wurde in einer Glashülse ein vom Vors. Eisele geschriebene kurze Vereinsgeschichte, sowie Reichs-banknoten und Notgeldscheine aus der Zeit des Geldentwertung vermauert.Aus Anlaß der Grundsteinlegung am 14 Sept. wurde ein vom Sch. Br. Joh. Sidden in Oil gemalte Ehrenscheibe ausgeschossen. Die beiden besten Schüsse (genau gleich gut) wurden von den beiden Altschützen Carl Westphal und Thomas Schäfer abgegeben. Die Scheibe soll als bleibende Erinnerung einen würdigen Platz im Schützenhause erhalten. Die Einweihung findet voraussichtlich am 3. Mai statt.

Am 20. Dezember hatte der Herr Regierungspräsident in Stade von sämtlichen Schützenvereinen zwischen Weser und Elbe Abordnungen zu sich geladen, um über die Förderung des Schießsports insbesondere der Ausbildung der Jugend mit der Schußwaffe zu beraten. Als Abordnung von unserem Verein waren Vors. Eisele und Sektr. Hoppe vertreten. Ltn. Kanning und Sch.Br. Peine waren auf ihre Kosten mitgefahren. Die Delegierten haben den Eindruck gewonnen, als wolle die Regierung mehr wie bisher die Förderung des Schützenwesens unterstützen. Der Herr Regierungspräsident hat gelegentlich einer persönlichen Unterredung mit Vors. Eisele zugesagt, wenn möglich an der Einweihung unseres Schützenhauses teil zu nehmen. Wir schließen den Jahresbericht mit der angenehmen Hoffnung, daß sich unser Vereinswesen und unser edler Schießsport weiter so entwickeln möge, wie es in den letzten Jahren der Fall war.