1932 – 1940

Vorstandssitzung am Sebd. d. 2/7 1932 im Vereinslokal
Anwesend alle Mitglieder.

Kurz vor Beginn der Hauptversammlung fand eine kurze Vorstandssitzung statt. Vors. Eisele teilte den Vorstandsmitgliedern das Ergebnis der Verhandlungen des wegen Vorstandes mit Kamning mit. Er verliest ein Schriftstück indem Schtz Br. Heinemann dem Schtz – Wirt Kamning zur Deckung der Miete am 1. Oktober M 1000 vorschießt.

Als Sicherheit wird im das Mietpfandrecht des Schützenvereines auf das Inventar des Schützenwirtes zugestanden. Dieses Schriftstück soll von Kamning unterzeichnet werden und der engere Vorstand soll beauftragt die Sache weiter zu verfolgen. Da das Schlimmste nun vorläufig Dank des Entgegenkommen des Schtz.Br. Heinemann beseitigt ist, empfiehlt der Vorsitzende diese Angelegenheit der allgemeinen Versammlung vorzuenthalten, damit K in seinem Existenzkampf nicht geschädigt wird.

Hauptversammlung am Sonnabend den 2. Juli 1932 abend 9 Uhr im Bürgerhaus
Nach Erledigung der vorgestandenen kurzen Vors.Vers. eröffnete Vors. Eisele die Hauptversammlung in der hauptsächlich das am 7 – 9 und 13. August stattfin-dende Schützenfest zur Tagesordnung stand. Vorher gedachte der Vorsitzende noch verschiedenen Jubilaren des Vereins, vor allem der goldenen Hochzeit unseres Ehrenschützen H. Wallert und seiner Gattin. Der Jubilar, der selbst zugegen war, dankte bewegten Herzens für die ihm erwiesenen Aufmerksamkeiten. Er stiftete dem Verein 3 seltene silberne Jubiläumstaler von früheren Bundesschützenfesten. Es waren ein Frankfurter Schützentaler von 1862 ein Bremer Schtztaler von 1865 und v. Wien 1868 Der Vors. dankte für die schöne Gabe u. überreichte sie dem Silberschatz des Vereins. Ferner wurden noch andere Jubilare des Vereins geehrt. so z.B. 25 Geschäftsjubiläum von Heinemann. Silberhochzeit von Wragge und Welge

Punkt 1 Schützenfest. Dieses soll so abgehalten werden wie es der Vorstand vorberaten hat und welches sich in der Hauptsache dem vorjährigen Programm anlehnt. Wurde angenommen mit kleinen Änderungen so z.B. soll das Eröffnungs- und Schnellfeuerschießen auf lang auf Rumpf verschiedener Schützen nicht nur als Freihand, sondern auch aufgelegt stattfinden können. Über die Art und Weise der Ausführungen soll eine Commission bestehend aus den Schtz.Br. Welge, Kreschmer und Eug. Hoppe dieses durchberaten. Auf Antrag von K. Kretschmer wurde fernerhin beschlossen, daß die sogen. Senatorscheibe alljährlich abwechselnd auf kurz und lang beschossen werden soll, in diesem Jahre wird mit lang angefangen. Vorsitzender teilt nun mit, daß Schtz.Br. H. Kipp gewillt ist zum Schützenfest das sog. 8 ½ Zelt zur Verfügung zu stellen, wenn das Aufbauen bezahlt wird. Die Versammlung stimmte freudig zu. Zur Aufnahme vorgeschlagen u. aufgenommen Herr Joh. Kipp jun. Nachdem Hauptm. Kempfe auf das an nächsten Tage stattfindende monatliche Vereinsschießen aufmerksam machte schloß der Vorsitzende die Versammlung, die in Anbetracht der herrlichen Sommerzeit nicht besonders besucht war.

 

Sitzung des engeren Vorstandes am 12. Juli bei Calfisch Anwesend : Eisele, Kempfe; Hoppe, Calfisch
Zunächst wurden die eingegangenen Offerten geöffnet und verlesen:

1) Adlerlieferung
B. Steffens Doppeladler M 27,- Einf Adler M 22,-
C. Westphal Doppeladler M 23, Einf Adler M 20,-
Carl Westphal wurde der Zuschlag erteilt

2) Silberlieferung
E. Hoppe Eßlöffel 10.1 Teelöffel 11.6
W. Stute Eßlöffel 10.2 Teelöffel 11.9
D. Sancken Eßlöffel 10.2 Teelöffel 11.8
H. Hoppe wurde der Zuschlag erteilt.

Siberverteilung 2 x Adler 2 x Festscheiben 51 Eßlöffel oder Forken 129 Teelöffel und 21 für Eröffn. etc.

Schützenfest 1932 vom 7.-9. u. 13 August.
Ohne Festzug      1 Zug antreten 3 Uhr b. Kempfe
unter Leitung des Hauptmannes.

Sieger Vogel I Hinr. Beyes
Sieger Vogel II G. Jennewein
Sieger Festscheibe 175 mtr.: Ltn. Kanning jr.
Sieger Festscheibe 80 mtr.: Sekr. Hoppe. Beim Abstecken Ltn Fr. Kanning mit 11 Ringen,
Senatorscheibe: Ad. Richters
O. Eisele Ehrenscheibe: Hinr. Beyes.
Passiven: H. Bruns.
König d. Kleinkaliber-Abt.: Erwin Hoppe,
König d. Kinder-Schützen. Horst Fegebank.

Festball am Sonnabend den 13 Aug. bei Seebeck ohne offizielle Festtafel.
Dekorierung der Ehrenschützen des Jahres: gold Jubiläum: K. Westphal,
silb. Jubiläum Th. Buthe, H. Lütjohann Hinr. Beyes, Fr. Kanning J. Meyer u. Vors. O. Eisele. Dieser bekam noch eine Ehren – Urkunde des Deutschen Schützenbundes, Nürnberg.

Städte – Wettschießen am Sonntag, den 28/8 in Scharmbeck. Unsere Schützen Borchers 115 K. Kretschmar 126 Fr. Kanning 119, Eug. Hoppe 115, H. Arndt 130 C. Welge 121, K. Steffens 90, W. Werner 58 Summa: 974.

Als Teilnehmer fuhren ca. 21 Angehörige (Schützen u. Damen) des Vereins mit dem Gesellschaftsauto der Kleinbahn nach Scharmbeck.

Ergebnisse der Städte:
Eversten A 1042 Ringe,
Bremerhaven B 931 R,
Bremen A 1006 R
Edewecht A 994 R,
Worpswede A 988 R
Lehe A 974 R ,
Hude A 955 R,
Bremer Gilde A 926 R,
Bremervörde A 910 R
Scharmbeck 893 R
Brake A 883 R,
Osterburg B 853 R,
Delmenhorst A 852 R,
Achim B 778 R, Geestemünde B 745 R,
Zwischenahn B 631 R.
Als Sieger ging der Schützen Verein Eversten hervor, jetzt zum 3. Mal hintereinander und der Wanderpokal kam dadurch entgültig in dessen Besitz. Den 2. Ehrenpokal errang der Schützenverein Bremerhaven. (B. Klasse)
den 3. der Bremer Schtz Verein,
den 4. der Schützen Verein Edewecht
den 5. der Worpswede

 

Vorstandsitzung am 10. Sept. 1932 bei Wragge
Anwesend: Eisele,Hoppe, Kempfe ,Buthe,Fr. Kanning Fr. Beyes,B. Steffens. Entschuldigt Sekt. Calfisch.

Vom Vors. wurde gerügt. daß Sekretär Calfisch nicht anwesend war. Dem Sekretär ist mitzuteilen, daß Derselbe in Zukunft seine Angelegenheiten als Schriftführer etwas besser zu nehmen habe. Heinemann erscheint später.

Der Vors. Eisele begrüßte ganz besonders unseren Majestät mit dem Wunsche denselben in diesem Jahre immer bei unseren Veranstaltungen unter uns zu sehen.

Als Punkt 1.: Hauptversammlung betr. Es wurde beschlossen am Sonnabend den 17. Sept. abends 8 ½ Uhr die Hauptversammlung im Vereinslokal mit folgender Tagesordnung abzuhalten. 1. Aufnahme neuer Mitglieder. 2. Abrechnung und Bericht vom Schützenfest.3. Bericht vom Städtewettkampf in Osterh—Scharm 4. Herbstschießen am 18. Sept. 5. Verschiedenes. Sekr. Hoppe gab den Kassenbericht vom Schützenfest welcher ein Überschuß von ca M 60,- gebracht hat. Bei dem Eröffnungsschießen haben sich folgende Mängel herausgestellt. 1 175 Mtr, Auflage muß auf 6 Minuten verlängert werden. Der Einmarsch muß unbedingt beibehalten werden.

Das Herbstschießen soll wie folgt abgehalten werden: Anfang 13 Uhr. Geschossen wird auf einem Doppeladler. Die Schießkarte kostet 4 Mark. An Gewinnen sollen Preise von 120 Mk verteilt werden. Dieses Protokoll hat der Hauptmann aufgestellt, da der Schriftführer verreist war. Für die schweren Anschuldigungen ist er später vom Vorsitzenden gerügt worden.

 

Hauptversammlung am Sonnab. den 16. Sept. abends 9 Uhr im Bürgerhause.
Vors. O. Eisele eröffnete die Versammlung, gab die Namen der sich neu meldenden Mitglieder bekannt, die dann am Schluß der Versammlung aufgenommen werden konnten, es sind die Herren: Heinr, Hohn, Aug. Lunte und W. Rebstock, Dann gedachte er in ehrender Weise des kürzlich erfolgten 90. Geburtstages unseres ältes-ten Ehrenmitgliedes des Schützenbruders Heinr. Kayser. Nun erteilte er dem schiftf. Sekr. Calfisch das Wort zu seinem Bericht über das letzte Schützenfest aus dem zu ersehen war, daß das Fest zur allgemeinen Zufriedenheit verlaufen ist. Eine günstige Abrechnung hierüber gab der kassenführende Sekr. Hoppe. Er überreichte ferner in seiner Eigenschaft als Bundesgauleiter im Auftrage des Deutschen Schützenbundes dem verdienstvollen Ehrenschützen Friedr Fischer eine Ehrenurkunde

Nun brachte der Vorsitzende einen Bericht über das am 28. August stattgefundene Städtewettschießen in Scharmbeck. Wenn der Kampfmannschaft auch nicht so viel Glück beschieden war, wie sie es sonst gewohnt, so brauchte sie sich doch nicht entmutigen lassen. Er gab der Hoffnung Ausdruck, das sie im nächsten Jahr wohl wieder mit an erster Stelle stehen werden.

Es folgte durch Hauptmann Kempfe die Bekanntgabe des Programms für das am nächsten Tag stattfindende letzte Schießen dieses Jahres und sie fand vollen Bei-fall der Versammlung. Nachdem verschiedene Punkte interner Art zur Sprache gekommen waren, unter anderem die Festsetzung eines kleinen Schützenver-gnügens am 3. Dezember im Bürgerhause, schloß der Vorsitzende die anregend verlaufene Versammlung.

 

Vorstandsvers, am 28./10. 32 im „Cafe Jürgens“
Anwesend: Vors. Eisele, Sekr. Hoppe +Calfisch Beyes Heinemann, Buthe und später erschien Haupt. Kempfe.

Als Punkt 1 kam der am 3. Dezember im Bürgerhause stattfindende Schützenball zur Besprechung. Es wurde beschlossen, daß der engere Vorstand in Verbindung mit Heinemann die Vorarbeiten in die Hand nehmen soll. Ferner Eintritt, Größere Kosten sollen nicht entstehen.

Schießstandsüberholung; Für den kommenden Winter wurde Hauptmann Kempfe ersucht diese mit dem Pächter Kamning zeitig vorzunehmen, damit die Scheibenkeller usw überdeckt werden, um Reparaturen zu vergeben.

Der schwierigste Punkt des Abends „Unser Schützenhaus“ kam nun zur Debatte. Vors. Eisele teilte mit, daß der vertraglich festgelegte Restmietbetrag von M 200 fällig zum 1./1o, bis jetzt von dem Pächter Kamning noch nicht einbezahlt worden sei. Auf eine schriftliche Aufforderung des engeren Vorstandes habe Kamning es bis jetzt noch nicht für nötig gehalten zu antworten. Wir können diesen Zustand nicht länger mit ansehen, sonst können wir in noch schlimmere Kalamitäten wie mit seinem Vorgängern kommen, Er beantrage Kündigung zum 31. März 1933. Nach längerer Aussprache an dem sich fast alle Anwesenden beteiligten und eine Kritik der Geschäftsführung des Pächters Kamning bedeutete, wurde dem Antrag des Vors. zugestimmt. Doch vorher soll auf den Rat von Hoppe eine juristische Auskunft eingezogen werden, ob die Kündigung rechtmäßig ist. Es wurde beschlossen, daß der Verein in seiner Eigenschaft als Hausbesitzer sich dem Hauseigentümer u. Vermieter (Hoffmann) anschließen soll, damit die Auskunft nicht größere Geldun-kosten verursacht.

Nach Erledigung noch einiger Punkte z. B. Beyes bemängelt, daß der vorjährige Überschuß des Kleinkabliberstandes von ca. 144,- nicht zur Amortisation verwendet worden sei statt der Vereinskasse zuzuschreiben, schloß der Vorsitzende die Versammlung.

 

Jahresbericht 1932
Das verflossene Vereinsjahr verlief, trotz der ungünstigen Prognose die am Anfang des Jahres gestellt wurde, für den Verein, wurde wider Erwarten gut. Die rückgängige Mitgliederbewegung hat endlich wohl ihren größten Tiefstand erreicht, ja, es machte sich eine leise Aufwärtsbewegung bemerkbar.

Auch war die Beteiligung an sämtlichen Vereinsveranstaltungen, wie Schießen, Tanzvergnügen, Städte-Wettschießen in Scharmbeck usw. eine gute zu nennen.

Gestorben ist am 14. Okt. leider der besten einer, unser lieber langjähriger Hornträ-ger Joh. Wragge. Es ist um so bedauerlicher, da wir Anfang des Jahres ihn zu seiner Silberhochzeit gratulierten.

Sonst ausgeschieden, verzogen oder passiv geworden 5 Mitglieder. Dagegen beigetreten im Laufe des Jahres sind 8 Schützenbrüder, 97 Mitglieder Sein goldenes Schützenjubiläum konnte erleben: Schützenbruder H. Westphal. Wegen ihrer 25 jährigen Mitgliedschaft zu Ehrenschützen avanziert sind die Schützenbrüder: B. Buthe, H. Lütjohann, Joh. Meyer, Hinr. Beyes, Friedr. Kanning jun. und der Vorsitzende O. Eisele. Letzterem wurde vom Vorstand des Deutschen Schützenbundes eine Ehrenurkunde verliehen. An passiven Schützen hatten wir 55 Mitglieder

Seine goldene Hochzeit feierte am 5. Juni mit seiner Gattin unser altes Ehrenmit-glied Heinr. Waller. Ihre Silberhochzeit feierten: am ¼ Joh. Wragge, am 2/4 K. Welge und am 7/12 unser Ehrenschütze B. Buthe. Ferner feierte am 18/7 seinen 90 jährigen Geburtstag Schtz.Br. H. Kayser, und am 16/12 seinen 82 Geburtstag Schützenbruder Fr.Marwede. Der Vorstand des Vereins hat es natürlich nicht unterlassen die festlichen Begebenheiten seiner Mitglieder in entsprechender Weise zu würdigen.

Im Laufe des Jahres fanden statt. 1 Generalversammlung, 2 Mitgliederversammlun-gen, 4 Vorstandsversammlungen und außerdem diverse Versammlungen des enge-ren Vorstandes und der verschiedenen Commissionen.

Wir hatten im vergangenem Jahre außer unser vom 7 – 9 August stattgefundenen Schützenfest noch 4 schießsportliche Veranstaltungen und außerdem hielt am 15/10 der Schützenwirt noch ein Schießen ab, sodaß wir nicht zu kurz gekommen sind. Die Beteiligung an sämtlichen Schießen, namentlich auch am Schützenfest war gut gewesen. Über das Schützenfest an dieser Stelle nochmals besonders zu berichten erübrigt sich wohl, da ich auf der letzen Mitgliederversammlung am 16/9 darüber und auch über das am 18/8 stattgefundene Stadtmeisterschießen in SchaRmbeck Bericht erstattet habe. Doch möchte ich noch besonders erwähnen, daß der Vereinsschützenkönig für dieses Jahr Ltn. Fried. Kanning ist. Die Senatorwürde errang wie auch am letzten Jahre der Ehrenschütze A. Richters.

Der dem Verein angegliederte Schießklub. aus dem sich unsere Kampfmannschaft rekrutiert hielt fleißig seine Übungen ab. Leider ist durch das Ausscheiden des Schtz Br. E. Hoppe jun,. ein fühlbarer Verlust entstanden. Der hoffentlich durch weitere Ergänzungen jüngeren fähigen Mitgliedern in diesem Jahre wieder wett gemacht wird. Auch die Kleinkaliberabteilung unter Leitung von Eugen Hoppe war sehr rührig und hatten die Kampfschützen im Verbande verschiedentlich Erfolge zu verzeichnen

Trotz Einschränkungen auf wirtschaftlichem Gebiet waren wir betr. Vergnügungen im letzten Jahre auch nicht zu kurz gekommen, obwohl unser Kassenwart keine größeren Extra Ausgaben dazu bewilligt hat. Außer unserem Hauptschützenfest im August bei Seebeck hatten wir noch im Bürgerhause, im Frühjahr und im Herbst zwei kleinere Tanzvergnügungen, welche gut besucht und nett verlaufen waren.

Wen auch im verflossenem Jahre das Vereinsleben reibungslos von statten ging, so müssen wir doch darauf hinweisen, daß das Zusammengehörigkeitsgefühl zu wün-schen übrig läßt. Es sind ja keine Berufsinteressen die uns zusammen geführt ha-ben, deshalb kann zwischen Schützenbrüder der Verkehr besonders warm und herzlich sein.

Wir sind in der glücklichen Lage ein eigenes Heim zu haben. Leider wissen viele dieses nicht zu würdigen, sonst würden sie sich mit ihren Angehörigen auch außer den offiziellen Festlichkeiten zur Pflege der Freundschaft dort einmal blicken lassen. Es ist doch auch die schönste Gelegenheit sich näher kennen zu lernen. Bei manchen Schützenbrüdern muß der Geist der Kameradschaft sich immermehr entwickeln. Betrachten wir es daher als unsere Ehrenpflicht, nament-lich jetzt, auch im Winter dann und wann unser Vereinslokal zu besuchen. Wir stärken dadurch nicht allein unser Vereinsleben, sondern auch die Position unseres Wirtes, der im Vertrauen auf das Wohlwollen seiner Schützenbrüder sich seine Existenz hier aufbaut hat. Möge im kommenden Jahre jeder Schützenbruder dieses bedenken.

 

Vorstandsversammlung am 3/2 33 bei Kempfe abends 9 Uhr
fehlt: der Vors. O. Eisele

Der Hauptmann eröffnete die Versammlung und an Hand der Einladungskarten für die Hauptversammlung fand eine Vorbesprechung derselben statt. Der Schriftführer las den Jahresbericht vor, der mit einigen Änderungen für gut be-funden wurde und der Sekr. Hoppe gab seine Abrechnung. Da der Schriftführer noch zu einer Fachvers. mußte empfahl er sich bald. Es sollen noch verhandelt worden sein: Beitragsermäßigung für 1933 und Schützenhausangelegenheiten.

 

Generalversammlung am 5/9 nachm 4 Uhr im Bürgerhause
Anwesend 45 Mitglieder.

Der Vorsitzende O. Eisele eröffnete die Versammlung und begrüßte besonders die Veteranen des Vereins. Die Ehrenschützen Friedr. Nanniga sen, Fr. Marwede, L. Kräx und K. Westphal, ferner die zum ersten Male auf einer Versammlung erschienen neuen Mitglieder des Vereins. Dann gedachte er in einem würdigen Nachruf der jüngst verstorbenen Mitglieder des Schützenbr. Joh. Wragge und des Ehrenmitgliedes Heinr. Kayser.

Hauptmann Kempfe berichtete nun über die stattgefundenen Schießen des Jahres 1932 und hatte festgestellt, daß durchschnittlich 32 Schützen daran teilgenommen haben. Nun verlas der Schriftführer seinen Jahresbericht. Ferner gab der Vorsitzen-de des Schießclubs C. Welge einen kurzen Bericht über die Tätigkeit desselben und Eug. Hoppe über seine Kleinkaliber-Abteilung. Es war daraus zu ersehen, daß sie im letzten Jahre erfolgreich abgeschnitten hat, denn sie errang nicht nur die Stadtplakette Wesermünde. sondern die Senator Beuermann Plakette. Am Schluß seiner Ausführungen überreichte er sie dem Vorsitzenden O. Eisele, der anordnete, daß der Schützenwirt K. Kamning dem geschmackvoll in Eichenholz angefertigtem Siegeszeichen einen würdigen Platz erwiesen möge.

Schützenbruder Joh. Sidden erläuterte dann seine im vergangenem Jahre ausgeführten Schützenscheiben, die Motive aus Alt-Lehe darstellen und später einmal historischen Wert besitzen werden. Der Vorsitzende dankte im herzlichst für seine uneigennützige Arbeit und bat ihn, auch im kommenden Jahre seine künstlerische Tätigkeit dem Verein nicht vorenthalten zu wollen.

Nun erstatte der Kassenrendant E. Hoppe Bericht über seine Kassenführung. In-folge der weisen Sparmaßnahmen sie Kassenverhältnisse günstig zu nennen, Im Namen der Revisoren beantragte Schützenbr. Joh. Voß die Entlastung des Kassierers, die dann erteilt wurde. C. Welge sprach namens der Mitglieder dem Vorstand seinen Dank aus für die im letzen Jahr geleistete mühevolle Arbeit. Die Wahlen ergaben wenig Änderungen, Paul Kempfe wurde wieder zum Hauptmann gewählt und der turnusgesmäß ausscheidende Schriftführer L. Calfisch wurde auf weitere drei Jahre mit dem Amt betraut. Für den verstorbenen Hornträger Joh. Wragge wurde Joh. Heinemann und für Fahnenträger K. Kretschmer Cl Senkstaken gewählt, als Kassenrevisoren J. Kipp, B. Blanck und Joh, Voß, Vereinslokal ist wieder das Bürgerhaus. Auf Beschluß des Vorstandes wurde der Beitrag wie folgt gesenkt, für Mitglieder von M 16,- auf M 15,- für Ehrenschützen von M 12. auf M 11.-. Dann setzte der Hauptmann die Schießtage fest und zwar am 7.5. 11./6. 9./1. Schützenfest vom 6.-8.8. und am 17./9.

Unter Verschiedenes gab Sekr. Hoppe bekannt, daß die Versicherung nur für Schießstände Geltung habe, der dem Deutschen Schützenbund angegliedert sind. Betr. der Musik bei Begräbnissen wurde beschloßen: daß diese gleich dem Vorjahre bis zur nächsten Generalversammlung wieder ausfallen soll. Ferner wurde der Antrag des Oberleutn, Buthe angenommen, in den Sommertagen auch Sonntags morgens Übungsschießen des Schießclubs und wer sich dessen beteiligen will, stattfinden sollen. die Kosten werden anteilig bezahlt.

Vorsitzender Eisele las nun einen Brief des Schützenwirtes R, Kamning vor, der darin seine prekäre Lage schilderte und um Heruntersetzung der Pacht bat. Vors. Eisele schlägt vor, damit in Zukunft nicht mehr allein der Vorstand die Verant-wortung zu tragen habe, daß 3 Schützenbrüder aus den Reihen der Mitglieder dem engeren Vorstand zugeteilt werden. Diese Kommission soll die Verhältnisse prüfen und beschlußfähig sein, damit beiden Teilen Recht geschieht. Es wurden die Schützenbrüder die Schützenbrüder Aug. Schliep, Joh. Voß und C. Welge vorgeschlagen. Der Vorsitzende schloß die Versammlung mit einem „Gut Schuß“ auf den Verein und das Deutsche Vaterland.

 

Versammlung der Wirtschaftskommission am Freitag d, 17/2 33 im Cafè Jürgens
Anwesend der engere Vorstand, Eisele, Kempfe, Hoppe und Calfisch, außerdem C. Welge und Schliep. Entschuldigt Joh. Voß.

Vorsitzender O. Eisele eröffnete die Sitzung und erläuterte ihren Zweck. Er führte noch einmal den Gang der Verhandlungen mit dem Schützenwirt. K. Kamning vor Augen. Er erwähnte, daß Kamning im 1. Jahr überhaupt keine Pacht bezahlt habe, sondern wegen des Bauauftrages des Kleinkaliberstandes Arbeit dafür geleistet habe, Für das 2. Jahr habe Heinemann M 1000,- vorgestreckt und  wegen des Restes von M 200,- ist er gemahnt worden, bis die Brauerei (Höhne) den Betrag vorgeschossen hat. Die Frage ist nun, ob Kamning die bereits er-mäßigte Pacht von M 1200,- weiter zahlen oder nicht und ob der Verein dem Schützenwirt die Pacht noch mehr eRmäßigen kann? Hoppe legt dar, wieviel Zinsen, Steuern und Sonstiges wir als Verpächter zahlen müßen, es sind M 807,30 für dieses Jahr. Es sind dabei aber noch keine Repa-raturen, Amortisation usw. berücksichtigt worden. Sämtliche Reparaturen am Inventar usw. haben wir selbst bezahlt.

Schliep bittet Hauptm. Kempfe als Fachmann um eine Auskunft, unter welchen Bedingungen Kamning existieren kann. Er entwarf ungefähr folgende Bilanz. Angenommen bei einem gewissen Umsatz benötigt er
M 1200,- Pacht
M 2400,- zum Selbstverbrauch,
M 1200,- für Steuern, Personal, Licht, Heizung usw.
Es wäre zweifelhaft, ob Kamning einen bestimmten Pachtbetrag in der alten Höhe aufbringen kann. Es müße ein anderen Ausweg geschaffen werden, bei dem beide Teile zu ihrem Recht kommen. Die Zahlung müße dem Pächter so angenehm wie und man könne auf den Vorschlag Kamings, sie nach dem Bierumsatz, zu berechnen, eingehen. Man müße ferner bedenken, daß Kamning das von der Brauerei vorgeschossene Kapital zu amortisieren, per hl satt M 40,- M 50,- zahlen müße. Der Vorschlag von Kamning bei einem Umsatz von 50 hl M 10,- per hl zu zahlen, über 50 – 60 hl M 12,- pro hl, über 60 hl M 15,- zu zahlen, wäre nicht annehmbar. Man müße eine bestimmte Grundmiete nehmen und bei einem bestimmten Bierumsatz eine entsprechende Abgabe fordern. Darüber hinaus müße man eine Ermäßigung eintreten laßen, damit der Pächter selbst Interesse hat, recht viel umzusetzen.
z.B. Wohnung M 400,-.
bei 50 hl a M 10,- M 500,-
bei 60 hl a M 6,- M 60,-
M 960,-

oder Wohnung M 400,-
60 hl Bierumsatz a M 10,-M600,-
M1000,-

Hoppe schlägt vor
Grundmiete M 500,-
40 hl Bierumsatz per hl M 7 M 280,-
20 hl Bierumsatz per hl M 10,- M 200,-
M 980,-

Schliep schlägt vor: 60 hl a M 15,- M 900,-

Beschlossen wurde schließlich, die Grundmiete fallen zu lassen und den Bierumsatz zu erheben, sodaß Kamning in den guten Sommermonaten Kamning in den guten Sommermonaten am meisten zu zahlen hat. Als Stand seines bekannte gegebenen Umsatzes der verflossenen Jahres wurden folgende St Erträgnisse berechnet:

April 5 hl a M 15,- M 75,-
Mai 10 hl a M 15,- M 150,-
Juni 6 hl a M 15,- M 90,-
Juli 6 hl a M 15,- M 90,-
August 16 hl a M 15,- M 240,-
September 4 hl a M 15,- M 60,-
Oktober 3 hl a M 15,- M 45,-
November 1 hl a M 15,- M 15,-
Dezember 2 hl a M 15,- M 30,-
Januar 2 hl a M 15,- M 30,-
Februar 2 hl a M 15,- M 30,-
März 2 hl a M 15,- M 30,-
hl 59 hl a M 15,- M 885,-

Diese Berechnungsart fand die Zustimmung der Anwesenden. Es wurde beschloßen, am Freitag d. 24 Februar eine weitere Zusammenkunft unter Hinzuziehung des Pächters im Schützenheim abzuhalten um ihm diesen Entschluß bezüglich Rückäußerung oder Gegenvorschläge seinerseits zu unterbreiten. Selbstverständlich sind diese Abmachungen nur provisorisch für ein Jahr, also bis 1. April 1934, gedacht.

 

Versammlung am 24./2. im Schützenheim
Anwesend dieselben Mitglieder wie vorher. Es wurde der Beschluß der letzten Versammlung dem Pächter Kamning mitgeteilt. Dieser ist damit einverstanden. Leutn. K regte an, daß der Vors. Eisele einen neuen Pachtvertrag in dieser Sache mit Kamning ausarbeitet u. diesen zu Unterschrift vorlegt.

 

Vorstandssitzung am 27./4. 33 im Schützenheim.
Sämtliche Mitglieder anwesend.

Vorsitzender Eisele begrüßte die Anwesenden und gedachte Eingangs der kürzlich stattgefundene Verlobungsfestlichkeit im Hause der Schriftführers. Diese dankte und gab eine O. Nun wurde dem Vorstand Mitteilung gemacht vom Abschluß des neuen Pachtvertrages zwischen den Schützenwirt und der Wirtschaftskommission vom 24./2. im Schützenhause. Der Vorstand hieß die Abmachungen für gut gelten. Doch bezweifelte Heinemann daß der Wirt Kamning selbst unter diesen günstigen Bedingungen seinen Verpflichtungen nachkommen wird. Vors. äußert sich, daß wir jetzt in eine andere Situation geraten sind, und verspricht sich viel vom Aufschwung des jetzigen Schießwesens und damit auch unseres Schützenvereins.

Hauptmann Kempfe macht den Antrag, daß Kanning sich an die ortsüblichen Zinn-preise halten soll, z.B. 6/20 zu M 0,25. Nach einigen Zögern gab K. seine Zustim-mung, Haupt, K teilte nun den Anwesenden das Resultat über die Verhandlungen zur Maifeier in der Stadthalle mit. Es wird nur die Fahne und 2 Begleiter gestellt, während die Schützen bei ihrer Berufsgruppe eintreten.

Nun wurde das Programm der das nächste am 7/5 stattfindende Frühjahrseröffnungsschießen besprochen. Einsatz; M 4,- Preise: Räucherwaren und Wäscheartikel, Einkaufs-Commission: Kempfe, Steffens und Heinemann. Joh, Hei-nemann moniert die schlechte Zuwegung zu den Scheibenständen. Er erbietet sich, diesen Fehler zu beseitigen und bekommt dafür aus der Vereinskasse M 10,- bewilligt.

Vors. Eisele teilt nun mit, daß der Deutsche Schützenbund unserem Sekr. Hoppe in diesem Jahre wieder zum Gauleiter ernannt haben. Hoppe lehnt ab, und Kanning schlägt vor, den Vorsitzenden mit diesem Posten zu vertrauen. Dieser lehnt auch anfangs ab, und nach längerem hin und her verspricht er, daß er sich mit Hoppe darüber einigen will wer Gauleiter sein wird.

Unter „Verschiedenes“ wurde beschlossen, dem alten Schtz Br. Juhren das Beerdi-gungsgeld von M 1,- zu erlassen, und das Fehlen bei Sterbefällen auf 50 pf zu ermäßigen. Botenlohn 25 pf Der Restaurateur Malz (Hennings Nachf) ist von dem Bremerhavener Verein als aktives Mitglied zu dem Leher Verein übergetreten.

Die Herren Friedr. Bahlmann, Siebenbergensweg, Naturheilkundiger Merz Ribbentropstr. sind als passive Mitglieder aufgenommen.

 

Vorstandssitzung am 26. Juli 1933 bei Opatz
Anwesend Eisele, Kempfe, Hoppe, Buthe, Kanning Heinemann, Beyes. Sekr. Calfisch läßt sich entschuldigen, da er an einer wichtigen Dentistenversammlung teilnehmen muß.

Nach Verlesung des Protokolls erteilte Vorsitzender dem Hauptmann Kempfe das Wort um über das in Aussicht genommene Schießen am 2. Juli Vorschläge zu machen. Nach längerer Aussprache einigte man sich darauf einen einfachen Adler aufzustellen, evtl. je nach Bedarf den Adler mit Fahnen zu ergänzen. Die Schießkarte soll M 3.- kosten, und kann jeder Schütze für ein aktives oder passives Mitglied eine Schießkarte abschießen. Als Preise sollen Bons vorgesehen werden. Vereinsnachrichten. Hauptm. Kempfe war beauftragt, bis zum 2. Juli eine Verein-barung mit d. Schützenwirt Kamning bez. Aufstellen des ½ Zeltes zum Schützenfest zu verhandeln. Als Grundprinzip beschließt der Vorstand Kipp und Stender 50 Mk Leihgebühr zu zahlen, vorausgesetzt, daß ein Ausgleich bezüglich eines Zuschlags für die Musik an den beiden Festtagen und auch das Auf- und Ab-bauen von Kamning getragen wird. Es wurde beschlossen eine Vorstandssitzung am 3 Juli, eine Hauptversammlung am 8 Juli abzuhalten.

 

Vorstandsversammlung am 2/7 abends 9 Uhr bei Kempfe
Fehlt Heinemann.

Eröffnung durch den Vorsitzenden Eisele. Hauptm. Kempfe berichtet dann über seine Bemühungen betr. des Zeltes zum Schützenfest, Es soll M 50- leisten. An- und Auffahren zahlt der Verein, während Kamning selbst Auf- und Abbauen will. Angenommen.

Betr. Musik werden verschiedene Tarif eingefordert. Die KSBO Kapelle (Kapellmeister Grothe (14 Mann) Sonntag Ausmarsch M 45,-. Montag Ausmarsch M 45,- Am 2. Tage nachm. Konzert M 90,-. Summa M 180,-. Die S A Kapelle (12) alles M 100,-. Kapelle Dietrichs (12 Mann) Sonntag Ausmarsch M 40,-. Montag Ausmarsch M 40,- Konzert M 50,- Summa M 130,-

Vorsitzender Eisele skizzierte im kurzen Rahmen das kommende Schützenfest. des-sen äussere Formen Hauptm. Kempfe zu erledigen hat. Es wurde beschlossen daß eine Gewehrgruppe von 9 Mann gestellt werden soll. Hauptm. Kempfe hat an beiden Tagen für das Abholen des Königs usw. die Marschroute zu bestimmen. Es soll der Versammlung anheim gestellt werden, ob in diesem Jahr die Königswürde nur auf die Vögel oder auch auf die Scheibe ausgeschossen werden soll. Die Senatorwürde soll nach Beschluß der vorjährigen Hauptversammlung in diesem Sommer auf lang ausgeschossen werden. Das offizielle Festessen soll auch in diesem Jahre, den wirtschaftlichen Verhältnissen Rechnung tragend, ausfallen. Es wurden dann die verschiedenen Scheiben und ihre Bewirtung bestimmt.

2 Scheiben, je eine auf lang und kurz, mit 25 Gewinnen und 2 Doppel – Adler mit je 17. Die übrigen Scheiben je nach Bedarf. Eröffnungsschießen aufgelegt für lang und kurz. Gemeinschaftliches Essen der Schützen am 2. Tage im Schützenheim zu M 5,- —M 2,-.  Festball folgenden Sonnabend. Der engere Vorstand soll Fühlung nehmen wo er stattfinden soll. Schießkarte M 10,- Die berufenen Geschäftsleute des Vereins sollen Angebote für die Silberlieferung 1600 gr für Esslöffel und 3000 gr für Teelöffel machen und auszeichnen für die Vogel. Hauptmann Kempfe gab noch einen Bericht über die Budenansammlungen auf dem alten Leher Markt. Schluß gegen 12 Uhr

 

Hauptversammlung am Sabd. d. 8 Juli 33 abends 9 ½ Uhr im Bürgerhaus.
Vorsitzender O. Eisele eröffnete die gut besuchte Versammlung, begrüßte die Erschienenen, besonders den alten Veteranen L. Kraese, der kürzlich mit seiner Gattin das Fest der goldenen Hochzeit feierte. Ferner gab er die Namen der vorgeschlagenen neuen Mitglieder bekannt, die dann am Schluß der Versammlung als aufgenommen galten. Als aktive Schützen: die Herren Opatz u. Pape, als passive: Bahlmann, Mertz, Lameier.

Anschließend brachte er einen kurzen Rückblick auf die gewaltigen politischen Veränderungen im deutschen Vaterlande von der Zeit der letzten Generalversammlung im Winter bis jetzt. Er begrüßte die Umwälzung freudigst und erhoffte auch in der Ausübung unseres Schützensportes das Beste schon allein dadurch, daß man jetzt beim Tragen der Schützenkleidung sich keiner Unannehmlichkeiten mehr auszusetzen braucht.

Nun gab er das Programm für das diesjährige Schützenfest vom 6. – 8. Aug. be-kannt, wie es in der letzten Vorst. Versammlung vorgeschlagen war. Dieses wurde im Großen und Ganzen angenommen. Um auch nach außen hin zu zeigen, daß eine neue Zeit angebrochen ist, soll in diesem Jahre nach langer Zeit wieder ein Festzug stattfinden. Zwecks besonderer Gestaltung des Zuges soll ein Festwagen gestellt werden, und wird Schützenbruder Sidden in Vertretung der Schtz. Br. Westphal und Laue die Ausschmückung besorgen. Schtz Br. Voß will dafür sorgen, daß er von der Straßenbahn einen glatten Wagen bekommt. Es wird erwartet, daß alle Schützenbrüder, soweit sie in gesundheitlicher Beziehung dazu fähig sind, daran teilzunehmen auch ist eine Beteiligung der passiven Mitglieder (ohne Uniform) erwünscht. Ferner sollen benachbarte Brudervereine zur Teilnahme schriftlich aufgefordert werden. Für diese soll eine Fremdenscheibe, die „Adolf Hitlerscheibe“ aufgebaut werden, außerdem können sie sich am Konkurrenzschießen beteiligen. Für passive Mitglieder soll auch in diesem Jahre eine Festscheibe gestellt werden, Preise je nach Beteiligung. Für aktive Schützen 2 Doppelt – Adler, Festscheibe 150 Meter (Glück vor Ring) und 80 Meter Festscheibe, ferner die Senatorscheibe und Adler für die kleinen Schützen, Scheiben für Kleinkaliber. Betr. der Königswürde macht Schtz. Br. Hinr. Kipp den Antrag diese in diesem Jahre nur für die Adlerschießen zu bewerten. Es entspann sich eine längere Debatte für Für und Dagegen Da der Streit aber leicht Gneisttigkeiten bringen konnte, zog in dankenswerter Weise H. Kipp seinen Antrag wieder zurück.

Eröffnungsschießen auf lang: 150 mtr. Freihand 5 Minuten ohne Beschränkung aufgelegt 10 Schuß, 80 mtr. aufgelegt 6 Schuß. Die Festscheibe muß jeder Schützenbruder selbst schießen, ebenfalls auf dem Rumpf. Die Festkarte soll M 10,- kosten. Der Festball mit Preisverteilung wird am folgenden Sonnabend bei Seebeck abgehalten und ist ohne offizielles Festessen. Hauptm. Kempfe teilte seine Verhandlungen betr. der Musik mit und es wurde dem Angebot der N.S. Kapelle zugestimmt.

Vors. O. Eisele teilte nun das Ergebnis des Schießens um die Deutsche Meister-schaft im Schützenbunde mit. Unsere Kampfmannschaft: W. Werner, Eug. Hoppe, Kanning, Kretschmer und Arndt haben die Gaumannschaft errungen. Arendt rangiert auf Pistole mit 953 Ringe als Drittbester im Deutschen Schützenbund. Auch die Kleinkaliberabteilung unter Leitung von Eug. Hoppe hat gut abgeschnit-ten, und wird. wenn ihr Protest gegen den Bremervörder Verein stattgegeben wird, vor diesem rangieren. Vors. Eisele schloß die anregend verlaufene Versammlung mit einem Hoch auf Reichspräsident und Reichskanzler.

 

Vorstandsversammlung am Dienstag, den 19./9.33 abends 9 Uhr bei Kempfe
Anwesend sämtliche Vorstandsmitglieder

Vors. Eisele begrüßte den zum 1. Male in einer Vorstandsversammlung erschie-nenen diesjährigen König Claus Sengstaken. Dieser dankte und lud die Anwesenden zu einem Trunk ein, dem sich noch der Vorsitzende und Friedr. Fischer wegen ihrer kürzlich stattgefundenen Geburtstage, anschloß. Nun wurde noch das Programm für das am Sonntag, den 24/9. stattfindende Herbstschießen beraten. Es wurde beschlossen, 2 einfache Adler zu je 12 Gewinnteile aufzustellen u. 2 Scheiben auf kurz, davon die eine von 16 Uhr ab, Festscheibe für die A.-Hitler-Medaille. Anfang des Schießens um 1 Uhr, passive Mitglieder sollen eingeladen werden und angeordnet wird für Aktive in Uniform zu erscheinen.

Vors. Hoppe gab noch bekannt, daß die S. A. zwecks Schießens an ihn herangetre-ten sei. Wir können zwar für die Benutzung des Schießstandes noch nichts verlangen, werden aber infolge unserer nat. Regierung versuchen, daß wir bei der Sparkasse eine Ermäßigung der Pacht, bzw Zinsen erreichen. Außerdem wurden noch einige Sachen besprochen, deren Erledigung zunächst an den engeren Vorstand überwiesen wird, auch wurden geringfügige Lappalien durch Aussprache gütlich beigelegt. Nachdem der neue König den Gesammtvorstand zu seiner am Sonnabend, den 23./9 d.M. stattfindenden Silberhochzeit eingeladen hatte, schloß der Vorsitzende die etwas sehr lebhaft verlaufene Versammlung.

 

Außerordentliche Generalversammlung am Sonnabend, den 28. Okt. im Bürgerhause.
Anwesend: 25 Mitglieder, in Anbetracht der wichtigen Tagesordnung, gering zu nennen.

Vors. Eisele begrüßte die Erschienenen, besonders die neu eingetretenen Mitglie-der. Ferner beglückwünschte er die Schützenbr. G Arndt Fr. Kanning u. Cl. Sengstaken zu ihren kürzlich erfolgten Geschäftsjubiläum. bzw. Silberhochzeit.

Nach Verlesen des Protokolls der letzten Versammlung gab Sekr. Hoppe den Kassenbericht über das diesjährige Schützenfest. Gesamt- Ausgabe: M 1692,49 Einnahme: M 1661,90 sodaß ein Zuschuß v M 30,59 geleistet werden mußte. In einer allgemeinen Aussprache über den Verlauf des Festes, zeigte es sich, daß alle Anwesenden befriedigt waren. Einige, sich herausstellende Mängel, z. B. d. Festwagen müßte ganz zum Schluß kommen, soll bei dem nächsten Fest abgeholfen werden.

Beschlossen wurde am 18. Nov. im kleinen Saal des Bürgerhauses einen Winterball abzuhalten. Der engere Vorstand soll mit Unterstützung geeigneter Schützenbrüder das Festprogramm in die Hand nehmen. Da man sich anfangs über den Termin nicht einig werden konnte, stelle Fr. Kanning den Antrag, daß in der nächsten Jahresversammlung das Programm für das ganze Jahr festgelegt werden soll.

Nun kam Vors. Eisele auf den Hauptpunkt der Tagesordnung zu sprechen, nämlich die von der Reichsleitung u. vom Deutschen Schützenbund verlangte Wahl eines Führers und dessen Stellvertreter. Er erläuterte die Bestimmungen die von dem Reichssportführer und dem Deutschen Schützenbund herausgegeben worden sind. Hierauf trat er von seinem Amt als 1. Vorsitzender zurück, gleichzeitig stellte auch P. Kempfe seinen Posten als 2. Vorsitzender zur Verfügung. Den Vorsitz übernahm das nächste Vorstandsmitglied Friedr. Fischer. Durch Zuruf wurden O. Eisele zum Führer und P. Kempfe zum Stellvertreter vorgeschlagen und durch Abstimmung einstimmig gewählt. Sie dankten für die Wahl und versprachen im Interesse des Deutschen Schützenbundes und des Leher Schützenvereins, dem sie schon 27 bzw. 35 Jahre ihr Bestes zu geben.

Führer Eisele ernannte nun zum Schrift- bzw. Kassenführer die Schützenbrüder L. Calfisch u. E. Hoppe. letzterer gab gleichzeitig im Namen seines Vorstandskollegen eine Treueerklärung dem Führer des Vereins ab. Es ergab sich also keine Änderung des engeren Vorstandes. Zu Kassenprüfern wurden die Schützenbrüder N. Kipp, C Welge, J. Voß und zum Stellvertreter B. Blank gewählt.

Schtzbr. K. Kanning erkundigte sich eingehend in zwei Anfragen über die zukünf-tige Position der anderen Vorst. Mitglieder. Vereinsführer Eisele versicherte daß diese Frage bei der nächsten Jahresversammlung wohl genügend geklärt sein würde. Er schloß die Versammlung mit einem „Sieg Heil“ auf das Deutsche Vaterland.

 

Jahresbericht 1933

Das vergangene Vereinsjahr, das erste nach der gewaltigen Umwälzung des Deut-schen Vaterlandes, ist auch für unseren Schützenverein nicht spurlos vorübergegangen. In einer besonders einberufenen Generalversammlung wurde die vom Reichssportleiter und vom Deutschen Schützenbund verlangte Wahl eines Vereinsführers, an Stelle des bisherigen Posten eines Vorsitzenden durchgeführt.

Einstimmig wurde der bisherige Vorsitzende O. Eisele zum Führer und P. Kempfe zum Stellvertreter gewählt. Die beiden hauptsächlichsten Vorstandsmitglieder E. Hoppe u. L. Calfisch wurden vom Führer in ihren Ämtern neu bestätigt. Äußerlich betrachtet brachte die Wahl v. E.V also keine Änderung.

Die Mitgliederbewegung ist auch im letzten Jahre in aufsteigender Linie begriffen. Gestorben bzw. ausgetreten 3 Mitglieder. Neu eingetreten 8 Schützenbrüder, sodaß wir am Schluß des Jahres einen Bestand zu verzeichnen haben von
7 beitragsfreien Ehren Mitgl. bzw Ehren Schtz
28 Ehren Schützen
58 Aktive Schützen
93 Schützenbrüder dazu noch 43 Passive Mitglieder.

Gestorben sind im vergangenem Jahre: Am 16/1 unser ältestes Ehrenmitglied Heinrich Kayser u. am 2/2 unser lieber Max Schenk. Neu beigetreten im Laufe des Jahres sind: Die Schützenbrüder E. Opatz, A. Pape, H. Smieders, Dr. Rindfleisch, Dr. Müller, G. Busse, Fr. Hoops.

Das seltene Fest der diamantenen Hochzeit feierte am 17/8 u. Ehren Mitgl. R. Feltkamp, ferner die goldene Hochzeit am 20/5 unser Ehren Mitgl. L. Kraese und seine silberne Hochzeit unter Beteiligung des Gesammtvorstandes am 23.9. unser jetziger König Cl. Sengstaken mit seiner Gattin. Ihr 25 jähriges Geschäftsjubiläum hatten am 3./10. u. am 7./11. unsere lieben Meisterschützen Gust. Arendt u. Fr. Kanning jun. Der Verein hat sich auch in diesem Jahre nicht nehmen lassen der Jubilare an ihrem Ehrentage zu gedenken.

Die Beteiligung an den verschiedenen Veranstaltungen, wie Versammlungen, Schießen in Speckenbüttel u. auch außerhalb, waren mit Ausnahme der Ballvergnügungen, als eine gute zu nennen, doch lagen sie in letzter Beziehung unter den Vorjahren

Im Laufe des Jahres fanden statt:
am 5./3. die General Versammlung.
am 8.7. eine Mitgl.-Versammlung
am 28.10. eine außerordent. Gen.-Versammlung
5 Vorst. Versamml. u. mehrere Zusammenkünfte des engeren Vorstandes und der verschiedenen Commissionen.

Im letzten Jahr konnten wir nach längerer Pause es wieder wagen ein Schützenfest zu feiern, mit allem seinem Drum und Dran, wie wir es früher gewohnt waren, wenn auch die pers. geldlichen Verhältnisse den Schützenbrüdern eine gewisse Einschränkung auflegten. Wie gesagt, es war ein schönes Fest, nicht allein, daß uns die Witterung hold war, sondern auch die Stimmung war vorzüglich. Am ersten Festtage, antreten aller angehörigen Schützen bei Chr. Tress um gen. 8 ½ Uhr. Angeschlossen noch Abordnungen alle Schützenvereine der Unterweser mit ihren Führern. Außerdem stellten wir einen Festwagen. Unter Voraustritt der schneidigen N S Musikkapelle wurde der letztjährige König, Fr. Kanning abgeholt. Kurze Rast und Bewirtung durch den selben bei Seebeck. dann zum Festplatz Speckenbüttel. Hier Begrüssung durch den Hauptm. Paul Kempfe, der dann das Schießen beginnen ließ.

Am 2. Tage errang die Königswürde Cl. Sengstaken.
Vizekönige wurden: Arth. Lente, Hinr. Beyes und Nikl. Boltz.
Senatorwürde; Joh,. Heinemann.
König d. Klein Kal -Abt Br.Lindner, VK Heinz Boltz,
König v. passiven Schtz.: H Seebold.
König d. Knaben: Fr. Kanning jun.
Der Festball mit Preisverteilung fand am folgenden Sabd. d. 2.9. bei Seebeck statt. Schtz Br. Sidden hatte es sich auch in diesem Jahre nicht nehmen lassen, den Saal würdig zu dekorieren. Besonders fiel ein in riesigen Dimensionen gestaltes Hitlerbild auf.

Außer unser Schützenfest v. 6 -8 Aug. wurden noch 3 weitere Schießveranstaltungen abgehalten nähmlich: Am 7/5 2/7 u. 24/9. Ferner veranstaltete am 8/10 noch der Schtz. Wirt Karl Kamning ein Führerschießen. Auch fanden an einigen Winterabenden ein sog. Zimmerstutzenschießen des Schießclubs im Schützenheim Speckenbüttel statt

An Vereinsvergnügungen hatten wir außer dem Festball zum Schützenfest noch im Nov. ein kleines Tanzvergnügen im Bürgerhause. Außerdem wurden, wie alljährlich am Neujahrstage die Mitglieder mit ihren Angehörigen zu einem zwangs-losen Bei-sammensein im Schützenhause Speckenbüttel eingeladen. Leider waren diese sog. familiären Veranstaltungen nicht so gut besucht, wie es zu erwarten war. Wir wollen deshalb hoffen, daß auch an dieser Veranstaltung in diesem Jahre eine Besserung eintreten wird. Es mögen demnächst einmal heißen: „Der Führer kam und alle, alle kamen“

Besser waren die schießsportlichen Veranstaltungen des Vereins und der ihn ange-gliederten Clubs und Nebenabteilungen besucht. Leider waren in diesem Jahre dem bewährtem Freihand-Schtz Klub unter der Leitung des Schützenmeisters K Welge, keine besonderen Erfolge beschieden. Beim Städte Wettschießen am 27/8 in Eversten konnten wir nur den 5. Platz belegen, so doch liegt kein Anlaß zur Entmutigung vor. Da nun nicht alle Schtzn-Brdr die ein besonderes Interesse am Schießsport haben und sich weiterbilden wollen, in der Lage sind im Freihand-schießen gut zu treffen und deshalb das Auflageschießen vorzögen, so hat sich noch ein anderer Schießclub gebildet. Er übt im Sommer am Sonntag voRmittags und Leiter ist der Oberl. Th. Buthe.

So wollen wir dann auch im kommenden Jahre Sorge tragen, das in sportlicher Beziehung unser Leher Verein die führende Stellung an der Unterweser behält. Doch darüber hinaus geht das Freundschafts- u. Kameradschaftsgefühl der Schützenbrüder. Möge dieses sich im kommenden Jahre immer mehr eintreten.

1934 Beitrat des Vereins:
1. Vorsitzender Osk. Eisele, Nordstr.8
2. Vorsitzender P. Kempfe, Am Markt 10
Kassierer E. Hoppe, Hafenstr
Schriftführer L. Calfisch, Hafenstr. 27
Oberleutn. Th. Buthe, Poststr. 31
Ltnt. Fr. Kanning, Poststr. 31
Feldw Joh. Heinemann Langestr.96, Fr. Fischer Leher Heide Führhörenweg ,Cl. Sengstaken Hafenstr. 167, B. Steffens Werkstr. 8.,K. Welge Auguststr. 25, Dr. H. Müller Hafenstr., Eug. Hoppe Hafenstr.

 

1. Beiratsversammlung am 1./3. 34, abends 8 ½ Uhr bei Kempfe
Anwesend die Herren: Vors. Eisele, Haupt. Kempfe, E Hoppe, Calfisch, Fr. Buthe, Fr. Beyes, Fischer, Fr. Kanning jr., Joh. Heinemann, B. Steffens u. Cl. Sengstaken. gefehlt: Dr. Müller, Eug. Hoppe.

Vors. Eisele eröffnete die Versammlung, begrüßte die Erschienenen, besonders die von ihm neu ernannten Mitgliedern des Beirates, welcher sich sonst aus den Mitgliedern des früheren Vorstands rekrutriert und nun den neuen Beirat führt. Auf Anfragen warum der Beirat so groß gestaltet sei, begründete er damit, daß der Verein doch seine verschiedenen Commissionen eben sehr reich gegliedert sei und deshalb viele Vereinsmitglieder zur aktiven Mitarbeit heran gezogen werden müßten. In der Hauptsache sollen die Mitarbeiter aus dem Beirat genommen werden, und somit wird d. Interesse an dem Verein gefördert, die so auf breiterer Basis gestellt ist.

Es wurden nun die vom Deutschen Schützenbunde aufgestellten Statuten, die dem Vorsitzenden für den Verein zutreffend umgearbeitet worden sind, von ihm vorgelesen und von den Anwesenden mit geringfügigen Änderungen für gut befunden. Da jedes Mitglied d. Beirats einige Tage davor zur Orientierung ein Exemplar erhalten hatte, so danke der Hauptmann dem Vorsitzenden für seine große Mühe, die er sich unterzogen hatte. Dann wurden die verschiedenen Commissiosmitglieder wie folgt bestimmt:
Vorstand:
1.Vors. O. Eisele
2. Vors.bez. Stellvertreter P. Kempfe gleichzeitig auch Hauptmann,
3.Schriftführer: L. Calfisch.
4. Kassierer: E. Hoppe

Mitglieder: Th. Buthe, Oberleutnant Fr. Kanning jun. Ltnt Fr. Beyes, Feldwebel Joh. Heinemann, Fr. Fischer, B. Steffens, Cl. Sengstaken, Eug. Hoppe, K. Welge, u. Dr. H. Müller
Zu Kassenprüfer bleiben für noch ein weiteres Jahr ernannt; Hinr. Kipp, Joh, Voß, B. Blank
Ehrengericht: Vorsitzender, Schriftführer, B. Blank, Fr. Kanning, K. Westphal, C. Dammann, u. Cl. Sengstaken
Schiedsgericht: Vorsitzender, Hauptmann, Schriftführer Fr. Beyes, Fr. Fischer.
Verwaltungsrat d. Schießstandes: Hauptm. Kempfe, Sekr. Hoppe
Verwaltungsrat d. Schützenhauses: Sekr.Hoppe u. Dr. Müller Haupt. Kempfe. Die beiden Revisoren Hinr. Kipp u. Joh. Voss
Markt – Comission Haupt. Kempfe, E. Hoppe u. Calfisch
Einkaufs-Commission: Haupt. Kempfe, B. Steffens, u. J. Heinemann
Vereinslokal Schützenhaus, Bürgerhaus

Als Beitrag für dieses Jahr M 15 für die aktiven u. M 12 für die Ehren-Schützen festgesetzt. Die Ehren-Mitglieder sind beitragsfrei. Es wurde beschlossen sich am Städte-Wettschießen doch in diesem Jahre zu beteiligen, während der Verein am Hauptschießen, der Kosten wegen, der Teilnahme sich enthalten soll. Über die Auswahl der Schützen gab es eine lebhafte Auseinandersetzung zwischen den anwesenden Mitgliedern des Dienstags-Schießklubs und dem Vorsitzendem d. Sonntags-Schießkl. Oberl. Buthe, die dann schließlich in zufriedenstellender Weise von dem Vorsitzenden beigelegt wurde. Die Kampfschützen sollen zu Übungs-zwecken je 600 Schuß Munition erhalten. Außer Startgeld, Reise verspricht der Leiter K. Welge dem Verein keinerlei Unkosten zu machen. Sodann gab Hauptm. Kempfe die Schießtage bekannt. Außer dem Schützenfest vom 5.-6 und 11. Aug. auch am 10./5. (Himmelfahrt) 10./6. Sonntag, 8./7. Sonntag u.16./9. Ernteball.

Ferner berichtete er über einen interessanten Schriftwechsel, den er mit dem Vorsitzenden des ambulanten Gewerbes Nordwestdeutschlands (Budenbesitzer) erfolgreich geführt hatte. Mit freundlicher Anerkennung wurde das Ergebnis von den Anwesenden begrüßt. Kassenführer Hoppe teilte nun mit, daß die Kasse von den Prüfern überholt u. für richtig befunden sei. Selbige schließt mit einem Plus von M 9 ab, da im letzten Jahre der schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse wegen, die Beiträge mit Anteilsscheinen bezahlt worden sind. Weil zum 1. April ca M 300 Landesbeiträge u Versicherungen bezahlt werden müssen und außerdem bei der Sparkasse wieder Zinsen fällig sind, weiß er augenblicklich nicht, wo er das Geld hernehmen soll. Beiratsmitgl. Heinemann erbietet sich in hocherziger Weise M 300 bis zum 1./8. zinslos vorzustrecken.

In einer sich anschließenden Aussprache kam die Erwartung zum Ausdruck, daß infolge des Mehranschlusses von Vereinen die Landesbeiträge gesenkt würden. Nebenamtliches: Im Laufe des Abends wurde turnusgemäß, wie früher im alten Vorstande, auch wieder die besonders festlichen Gelegenheiten , oder Ehrentage der betr. Beiratsmitglieder von dem Vorsitzenden, durch stimmungsvolle Reden, bedacht und von dem Betreffenden durch eine Bierrunde abgegolten. Dadurch dokumentiert sich das freundschaftliche Verhältnis der Mitglieder zu einander wieder aufs Neue. So gab turnusgemäß die diesj. Majestät eine Runde, ferner wegen kürzlich erlebtem Geburtstags, die beiden Sekr. Hoppe u. Calfisch, ebenfalls Hauptm. Kempfe, weil sein Vater, ein alter Schützenbruder, kürzlich seinen 90 Geburtstag feiern konnte. Vors. E. teilte noch mit, daß er sich gestattet habe vom Verein aus telegr. zu gratulieren. Nun schloß er bei sehr vorgerückter Zeit die anregend verlaufene Versammlung, indem er ebenfalls eine Runde spendete, um seinen Dank für die verantwortende, tatkräftige Mitarbeit zum Ausdruck zu bringen.

 

Jahresversammlung am Sonnt. d. 7./3.34 nachm, 4 Uhr im Bürgerhause
Anwesend 36 Mitglieder.

Der Führer O. Eisele begrüßte die Anwesenden, besonders die vollzählig er-schienenen Veteranen, die Schtz.Br. Lr. Feldkamp Kanning, Kraese, Marwede, Waller u. Westphal.

Er stellte nun dem Verein dem nominierten Beirat vor. Der Vorstand des Vereines setzt sich zusammen jetzt wie folgt: 1. Vorsitzender Führer O. Eisele. 2. Führer oder Stellvertreter P. Kempfe, Schriftführer L. Calfisch, Kassierer E. Hoppe sen., Ferner: Th. Buthem Fr. Kanning jun. Fr. Beyes, Joh. Heinemann, B. Steffens, Cl. Sengstaken, Fr. Fischer, Eug. Hoppe, K. Welge u. Dr. H. Müller.

Aus diesem Vorstand sind in der Hauptsache die verschiedenen Commissionsmitglieder bestimmt, wie folgt.
Ehrengericht: Bestehend aus: Vorsitzender, Schriftführer, B. Blank, Fr. Kanning, K. Westphal, K. Dammann, u. Cl. Sengstaken.
Schiedsgericht: Vorsitzender, Hauptmann, Schriftführer, Fr. Beyes u. Fr. Fischer.
Verwaltungsrat des Schiesstandes: Hauptm. Kempfe u. Sekr. Hoppe
Verwaltungsrat des Schützenhauses: Hauptm. Kempfe, Sekr. Hoppe, Dr. Müller u. die beiden Revisoren (H. Kipp u. Joh.Voss)
Markt Commission: Haupt. Kempfe, Hoppe u. Calfisch.
Einkaufs – Commission: Haupt, Kempfe, B. Steffens u. Joh, Heinemann
Kassenrevisor 1934. H. Kipp, Joh. Voss u. B. Blank,
Vereinslokal: Bürgerhaus
Äußere Einteilung des Vereins: Hauptmann: P. Kempfe, Oberleutnant: Th. Buthe
Leutnant: Fr. Kanning jun. Feldwebel: Fr. Beyes Vizefeldwebel Joh. Heinemann
Fahnenträger: Fahne I:.       Fahnenjunker Fahne II:       Fahnenträger Fahne II:        Fahnenjunker Fahne II
Hornträger: Joh. Heidemann
Ober – Schützen:
Ferner verlas der Führer die neuen Statuten, die er nach den Richtlinien des Deutschen Schützenbundes für den Verein passend ausgearbeitet hat.

Nach Erledigung dieser Angelegenheit brachte der Schriftführer seinen Jahresbe-richt u. der Sekr. Hoppe sein Kassenbericht. Namens der Revisoren berichtete Schtz. Br. Welge über die stattgefundene Nachprüfung und über den Richtigbefund der Kasse. Sekr. Hoppe stellte nun einen Haushaltungsplan für das kommende Jahr auf. Als Beitrag soll gefordert werden: für aktive Schützen M 15, für Ehrenschützen M 15, für passive Mitgl. M 6. Ehrenmitglieder sind frei u. Eintrittsgeld M 6. Hauptm. Kempfe gab nun die Schießtage für die Schießsaison bekannt.

1. Schießen am 10. Mai (Himmelfahrt), ferner am 10. Juni, 8. Juli Schützenfest am 5.6. u. 11.August u. Pfingstschießen am 16. Sept. Ferner berichtete er als Vors. d. Markt-Commission über seine erfolgreiche Tätigkeit in dieser Sache. Es wurde angeregt, daß wegen der zu erwartenden großen Schießbeteiligungen der verschiedenen Vereinen u. Formationen in diesem Sommer sämtliche Stände auszubauen und instandzusetzten sind. Vom Führer wurde mitgeteilt, daß laut Beschluß der Beiratssitzung, der Verein in diesem Jahre sich am Städte-Wettschießen wieder beteiligen will, während die anderen vom Schützenbunde ausgeschriebenen Wettkämpfe wegen Mangel an Geldmitteln unterbleiben sollen. Ferner wies er auf die bestehenden Schießklubs hin. Dienstags nachm. Leiter Schtz.Br. K. Welge. Sonntags vorm. Leiter Oberl. K. Buthe für Schützen, die sich am Schießen weiterbilden wollen.

Schtz.Br. K. Welge berichtete nun in seiner Eigenschaft als Leiter des Freihand Schieß Klubs über denselben und gab die Hoffnung zum Ausdruck, daß trotz des Mißerfolges im vergangenem Jahre der Club in diesem Erfolge beschieden sein möge. Der Schriftführer desselben, Joh. Sidden, brachte eine interessante, 10 Jahre umfassende Schieß-Statistik des Clubs. Aus derselben war zu ersehen, das sämtliche Mitglieder sich in ihren Leistungen, von Jahr zu Jahr ges. verbessert haben. Eug. Hoppe teilte den Anwesenden Einzelheiten über seinen kürzlich in Bremen erfolgten Schießlehrerkursus mit.

Unter Verschiedenes regt Schtz.Br. H.Waller an, den beim diesjährigen Schützenball mehr Publikum heranzuziehen, auf dem Schießstande Buden aufstellen zu lassen. Haupt. Kempfe pflichtete dem bei und hält es für gut, die Plätze unentgeltlich abzu-geben, außerdem soll ein Kinderkarussel aufgestellt werden.

Schtz. Br. Arendt weißt auf das diesjährige große Landesschützenfest in Leipzig hin und drückt die Erwartung aus, daß auch vom Verein sich viele Schützenbrüder sich daran beteiligen. Haupt. Kempfe nimmt Bezug auf das zu Pfingsten stattfindende Bremerhavener Schützenfest u. erwartet, falls eine diesbezügliche Einladung v. Bremerh. Verein zwecks Beteiligung auch an uns ergehen sollte, wir derselben folge leisten werden.

Der Vereinsführer gab noch bekannt, daß unser Meisterschütze Gust. Ahrend beim Pistolen Schießen die große gold. Meistersch.Med errungen hat, ferner, daß er sich gestattet habe, dem Vater unseres Haupt. Kempfe unserem alten Schützenbruder, zu seinem 90. jähr. Geburtstage vom Verein aus ein Glückwunsch – Telegramm zu senden. Er schloß dann die gut besuchte Versammlung mit einem „Sieg Heil“ auf d. Volkskanzler u. Reichspräsidenten.

 

Vorstandsversammlung am Dienstag d, 4./7. im Schützenhause, Speckenbüttel
Vors. O. Eisele eröffnete gegen 9 Uhr die Versammlung, anwesend alle Mitglieder des Vereins. Er gedachte eingangs mit anerkennenden Worten des kürzlich verstorbenen Ehren Mitglieder Fr. Marwede. Ferner begrüßte er den als Gast anwesenden Kreissportleiter des Deutschen Schützenwesens an der Unterweser, Schtz Br. Ernst Hoppe jun., unser früheres Vereinsmitglied, dann, den zum letzten Male in seiner diesjährigen Amtszeit anwesenden derz. König d. Vereins Cl. Sengstaken. Auch gedachte er der am 11./5. stattgefundenen Silber Hochzeit des Schriftführers. Beide dankten und spendeten eine Runde Bier.

Nun gab in kurzen Umrissen der Kreissportleiter E. Hoppe einen Bericht über seine Befugnisse u. den Umfang des Kreises den die hiesigen Schützenvereine eingeglie-dert sind. Er entspricht dem der Anmeldungen 411 dem Gau Bremen, dem 20. des Deutschen Schützenbundes. Betr der Verantwortungen die dem Schriftf. d, Vereins aufgebürdet worden ist, war er der Ansicht, daß von sämtlichen Veranstaltungen grunds. % abgeführt werden. Da wir aber keine Eintrittsgelder u.s.w erheben, sind wir der Ansicht, daß wir von diesen Bestimmungen nicht betroffen werden u. neh-men vorläufig eine übergeordnete Stellung ein.

Vors. Eisele teilt nun mit, daß eine Einladung der Bremerhavener Schützenverein vorläge, wonach wir von dem vom betreffenden Verein am Sonnt. d. 10/7 in Speckenbüttel veranstalteten Mannschaftskämpfen eingeladen wurden. Nach längerer Debatte schon allein aus Interesse am Schützenheim wurde beschlossen an demselben teilzunehmen, dem Verein aber zu empfehlen bei der Veranstaltung nach den Regeln des Deutschen Schützenbundes zu verfahren.

Haupt. Kempfe berichtete nun über den geplanten Verlauf des nächsten Vereinsschießens, welches am 8/7 abgehalten werden soll. Aufgestellt soll nur ein einfacher Adler werden, als Preise Wäschegegenstände. Ferner soll nach langen Jahren zum 1. Mal wieder auf Flatter geschossen werden. Ohne Zwang, 3 Schuß 50 pf. 1/3 soll für Unkosten abgezogen werden, der Rest wird gleichmäßig verteilt an die Preisträger.

Beschlossen wurde am Sabd d. 14.7. im Bürgerhause eine Mitglieder Versamml. abzuhalten. zwecks Bekanntgabe d. Programms d. diesjährigen Schützenfestes. Ferner wurde noch an die Beteiligung zum Städt.-Wettschießen am 26/8 zu Achim erinnert und Haupt. Kempfe wird ersucht sich seine Nummern zu wählen.

Jetzt kommt der Hauptpunkt der Tagesordnung, unser diesjähriges Schützenfest zur Besprechung. Betreffend der Preise schlägt Oberl. Buthe vor in diesem Jahr nur zu schweren 90-100% versilberte Sachen zu vergeben. Unterstützt wurde er von Heinemann. Dagegen Beyes Welge u. andere. Auf Vorschlag soll dem engeren Vorstand die Sache zur Entscheidung überlassen werden.

Auf Anregung von Heinemann soll der Musik als ?????? nur der Betrag von höchstens 110 zu gebilligt werden. Ferner sollen auch Kleinkaliberscheiben zur allgemeinen Benutzung aufgestellt werden. Auf Vorschlag von Eug, Hoppe sollen die Kleinkaliberschützen das Schützenfest mit uns zusammen feiern.

Festgestellt wurde, daß zu Ehrenschützen in diesem Jahre die Schützen Br. Bernh. Steffens u. Hinr, Beyes ernannt werden. Vors. Eisele gab dann bekannt, daß leider eine mündliche Beschwerde des Schtz. Br. Sidden gegen den Schtz. Br. Ltn. Kanning vorläge und dieser um Rechtfertigung ersuche. Der Streit war anläßlich während der Übungszeit des Dienstags Schießklubs entstanden. Nach Anhören des beklagten Schtz.Br. Kanning und noch einigen anderen, wurde die ganze Sache scherzhaft aufgefasst und sind Betreffende so erzürnt, daß es anders aufgenommen wurde. Der Vors. will versuchen mit Sidden näher zu treten um diesen Streit zu schlichten. Womit Schluß der Versammlung.

 

Hauptversammlung am Sonn. d. 04. Juli abends 9 Uhr im Bürgerhaus
Vereinsführer O. Eisele eröffnete auch nach vorhergefundenen Beiratssitzung gegen 9 Uhr die Versammlung. Er gedachte eingangs der kürzlich verstorbenen Mitglieder des Vereins u. der alten Veteranen Fr. Marwede, der 52 Jahre dem Verein in Treue angehört hatte u. der früheren aktiven, jetzt passiv gewordenen Ch. Stolz, ferner teilte er die erfolgte Aufnahme des Schzt. Br. Spieckermann Cl. Grothstr. mit.

Nun kam der Hauptpunkt der Tagesordnung, nähmlich unser diesjähriges Schützenfest vom 5.6. + 12. Aug., wie es in der Beiratssitzung beschlossen wurde zur Aussprache. Der Verlauf desselben soll im Allgemeinen so gehalten werden, wie in Vorjahren. Antreten am 1. Tage 2 ½ Uhr nachm. bei Schtz. Br. Chr. Tress, ohne Festwagen. Auch befreundete Vereine können teilnehmen, jedoch ohne Fahnen u. Waffen. Abholen der diesj. Königs Cl. Sengstaken, Marsch zum Schießstande. Am 2. Tage, morgens 8 Uhr antreten auf dem Neumarkt, Abholen des Königs. Bewirtung d. Vereins durch diesen bei Kempfe, Fahrt per Straßenbahn Omnibus zum Schießstand, u.s.w. Am folgenden Son. Ball und Preisverteilung bei Seebeck.

Er erteilte nun dem Haupt. Kempfe das Wort, der die näheren Schießbestimmungen erläuterte. Es sollen aufgestellt werden:
bei einer Beteiligung bis zu 50 Schützen 2 einf. Adler,
bei einer Beteiligung über 50 Schützen 2 Doppelt Adler
Um jüngeren Schützen Gelegenheit zu geben Medaillen zu erwerben, sollen Medaillen Scheiben aufgestellt werden. Im Übrigen verwies er auf die jedem Schützenbruder zu gehen-den gedruckten Schießbestimmungen hin. Ferner teilte er mit, die Kleinkal. Abt. in diesem Jahre unter d. Leitung v. Schießmeister Eug. Hoppe sich dem Schützenfest anschließt. Einsatz M 10.
Betreffend der Preise machte Hauptn. Kempfe einer Anregung seitens der Mitglieder folge leistend, diese in der Beiratssitzung beschlossene 3 Vorschlägen bekannt.
1. Preise in traditionellen Silber.
2.Preise 800-1000 versilbert.
3. Preise Wäsche Gegenständen.
Für vers. Sachen waren die Rumpfpr. nicht zu haben. Nachlängerem Hin und Her wurde zur geheimen Abstimmung geschritten. Es entschieden sich für Wäsche 15 Schützenbr., für Silber 12 Schützenbr. ungültig 2 Stimmen. Also wurde für Wäsche sich entschlossen und Schtz.Br. R. Zarndt bestimmt dem engeren Vorstand ein Angebot zu machen.

Betr. der am 28, Aug zu Achim stattfindenden Städte Wettschießen wurde beschlossen daran teilzunehmen. Hauptm. K wurde vom Führer beauftragt seine Leute auszusuchen und eine günstige Fahrtverbindung zusammen zu stellen.

 

Sitzung des geschäftsführenden Vortandes am Freitag, den 20. Juli 1934.
Erschienen: Vereinsführer: Eisele Stellvertreter Kempfe Kassenführer Hoppe. Der Schriftführer wurde im letzten Augenblick entschuldig, da er sich auf einer dringenden Dienstreise nach Hamburg befindet. Das von ihm eingereichte Programm und die Schießordnung fand allgemeine Zustimmung, bis auf das Flatterschießen, wel-ches gestrichen wurde. Da in diesem Jahre keine Plakate aufgehängt sollen, erhalten die Mitglieder Einladungsbriefe, aus welchen alles ersichtlich ist. 175 solcher Einladungen wurden der Norwestd. Zeitung enschl. Couverts für den Preis von Mk 27,50 übertragen.

Für das Medaillen Schießen wurden dem Schtz. Br. Hoppe 25 Medaillen für Mk 3,50 p Stück einschl. Schleife und Gravur übertragen Es sollen 15 Medaillen zum Fest graviert sein.

Beim Eröffnungsschießen soll auf 80 wie 175 mtr Mk 2,- Einsatz genommen werden. Die Einnahme soll restlos in Silberpreisen auf die Hälfte der beteiligten Schützen zur kommen und zwar 3 Teelöffel abwärts bis 1 Teelöffel, ebenso für die Festscheibe der passiven Mitglieder. Die Wäsche soll in kommender Woche beim Schtz. Br. Zahrndt eingekauft werden. Die Musik wird die Stahlhelm Kapelle für den Preis von Mk 185,- übertragen. Schtz.Br. Hoppe hat den Vertrag mit der Stahlhelm Kapelle abzuschließen. Schtz. Br. Kempfe erhielt den Auftrag mit dem Pächter K. Kamning wegen des Mittagessens am Montag abzuschließen. Vorgeschlagen und angenommen ist: Zungen Ragout Beiwert Mk 1,50 evtl. Schoppenwein, sonst Limo. Es wird sodann beschlossen, alle für das Schützenfest in Frage kommenden Unterlagen mit Ausnahme von Belegen und Marktangelegenheiten an den Schriftführer abzuliefern, da derselbe wie in früheren Jahren auch in diesem Jahr ein Aktenstück Schützenfestangelegenheiten führen will, um bei Ausarbeitung des nächstjährigen Schützenfestes ein leichteres Arbeiten sicher zu stellen.

 

Unser Schützenfest 1934
Infolge des Ablebens unseres Reichspräsidenten das grade zu Zeit des Schützenfestes eintrat, wurde dasselbe um 8 Tage verlegt, also auf den 12. u. 13. August, während der Marktbetrieb von Mittwoch d. 8. bis Freitag d. 10 Aug. abgehalten wurde, da die ambulanten Gewebetreibenden bereits den Marktplatz bezogen hatten.
Wegen der Landestrauer unterblieb der Ausmarsch und auch der Festball wurde abgesagt. Die Schützenbrüder traten am Sonnt. nachm., 3 Uhr auf dem Schießstand in Speckenbüttel an, um das Eintreffen des diesjährigen Schützenkönigs Claus Sengstaken der inzwischen von einer Ehren – Deputation feierlich abgeholt wurde, abzuwarten.
Der Hauptmann begrüßte dann den Schützenkönig, dieser Schritt die Front ab, bedankte sich bei seinem Getreuen und lud diese zu einem Glase Bier ein. Nun verlas der Hauptmann einen Nachruf des Bundesführers a. d. Schtz.Br. Peter Lorenz vor, betreffend das Ableben unser Reichspräsidenten. Die Schützenbrüder verbrachten dann 1 Min. des stillen Schweigens. Nachdem der Hauptmann noch die anwesenden Veteranen des Vereins begrüßt hatte u. letzerem zu seinem am Schützenfesttage stattfindenden 85. jährigen Geburtstage besonders beglück-wünschte, ließ der das Schießen, wie üblich, mit dem Schnellfeuerschießen beginnen. Im Laufe des Tages trafen allerhand Gäste ein, Mitglieder der befreundeten Nachbar – Schützenvereine und von der Stadtverwaltung. Stadtrat Stölltje Stölltje überbrachte die Wünsche des Oberbürgermeisters und wünschte einen guten Verlauf der Veranstaltung.

Der 2. Tag wurde wieder eingeleitet mit der Einholung des Schützenkönigs, dieser lud die Schützenbrüder nach dem Casino, Leher Marktplatz zum Frühschoppen mit Imbiß ein. Nachdem Fahrt im Straßenbahnauto zum Schießplatz, gemeinschaftliche Mittagstafel in Speckenbüttel. Nach Beendigung des Schießens fand unter Leitung des Vorsitzenden , der Hauptmann war verhindert, auf dem Schießstande gleich die Preisverteilung statt. Um die Königswürde stachen sich vorher ab:
Vogel I Sieger W. Krönke,
Sieger Vogel II Cl. Sengstaken,
Scheibe 80 mtr. Sieger Joh. Sidden,
Scheibe 175 mtr. Sieger Fr. Kanning jun.
Also der vorjährige König war wieder mit im Ring, Sieger wurde Joh. Sidden. Auf der Senator Scheibe 80 mtr. wurde Bester L. Calfisch. König auf Kleinkaliber C. Liebenthal, König der Passiven H. Mählmann. Bester auf der Ehrenscheibe Tannenberg wurde Ad. Richters. Bei den Kindern König Otto Neidel. Resultate der anderen Schießen ist in dem Zeitungsbericht nachzulesen. Bei der Preisverteilung überreichte der Vereinsführer Eisele den Schtz.Br. Bern. Steffens, Ad Beyes u. Diedr. Sanken aus Anlaß d. 25 jähr Mitgliedschaft Medaillen u. Urkunden als Ehren Schtz. d. Vereins.

 

Sitzung der Wirtschaftskommission am 9. Jan. ab. 9 ½ bei Kempfe
Anwesend die Com Mitgl. Kempfe, Hoppe, Calfisch Joh. Voß u. Hinr. Kipp, außerdem der Vereinsführer.

Als Vorsitzender der Commission eröffnete Haupt. Kempfe die Sitzung. Er erklärte kurz den Grund, warum die Mitglieder zusammen berufen wurden, um wegen der Nichteinhaltung der Verpflichtungen des Schützenwirtes. Beschlüsse über unser Schützenheim zu treffen. Der Verein ist dadurch und auch durch andere Anlässe augenblicklich in wirtschaftschlichen Schwierigkeiten geraten, so daß unbedingt eine Änderung eintreten muß. Das Schützenhaus darf kein Zuschußobjekt werden. Er führte ferner aus, daß die ursprüngliche Pacht vom M 1500, schon seit Jahren auf M 1200 heruntergesetzt und nun seit 1933 auf M 900 als minium ermäßigt worden ist, so daß wir mit diesem Betrage knapp unsere lauf-enden Verpflichtungen bei der Sparkasse u.s.w. nachkommen können. Trotzdem wurden diese Zahlungen nicht Termin gemäß inne gehalten, sodaß der Pächter Kamning jetzt wieder von Okt.- Dez im Rückstande ist. Wir können dieses, im Interesse des Vereins nicht mehr weiter ansehen, sondern müssen darauf dringen, daß K. seine Pachtverpflichtungen sofort nachkommt. Widrigenfalls wir berechtigt sind, laut Pachtvertrag dieses Verhältnis zum 31/3. zu lösen, umso mehr wir den Eindruck gewinnen, durch den K. an eine Aufrechterhaltung des Vertrages selbst nichts daran liegt.

Ferner teilte Hauptm. K. mit, daß er auch Kamning eingeladen habe heute abend zu erscheinen. Damit aber kein Irrtum entstehen soll, wollen wir ihn schriftlich auffor-dern seine Verpflichtungen bis zum 15. d.M. nachzukommen und w. betr. des weiteren Pachtverhältnisses sich zu äußern. Erfolgt keine Zahlung bzw. keine Äußerung, tritt die Kündigung des Vertrages zum 31./3. in Kraft.

Der Vereinsführer Eisele setzt dann ein Schriftstück auf, der diesen Gedanken klar zum Ausdruck brachte. Die Anwesenden unterzeichneten dann das Schriftstück und auch der mittlerweile erschienene Kamning nahm Kenntnis davon. Befragt, sich zu äußern, erklärte K., daß er nicht dazu sagen könne, ob er bis zum 15. zahlen könnte, als Grund gab er an, daß er von seinem Pächter noch keine Miete erhalten habe. Er wüßte augenblicklich selbst noch nicht, ob er als Wirt zu bleiben gedenke. Lieber wolle er ausziehen um seinen alten Beruf aufzugreifen, als im Schützenhause zu gern. Er wünschte blos 2 Tage in der Woche zu arbeiten, dann habe er eben soviel. Die Versammlung stellte ihm anheim sich die Sache zu überlegen, seine Verpflichtungen nachzukommen und sich vor dem selben Forum bei Kempfe, wie heute, sich in 8 Tagen, also am Mittw. den 16. Jan. zu äußern. Damit Schluß der Versammlung.

 

Sitzung der Wirtschaftskommission am 16. Januar 1935
Anwesend: Kempfe, Hoppe, Voß und Eisele. fehlt: entschuldigt Calfisch.

Tagesordnung: Verpachtung des Schützenhauses. Der Schützenwirt R. Kamning erklärte daß er den von uns vorgeschlagenen Vertrag nicht eihalten kann und er deshalb am 1. April 193 den Vertrag lösen muß. Vorschläge für die weitere Verpachtung hat die Kommisssion den Vorstand und dem Beirat vorzutragen.

 

Sitzung des Beirats am Freitag, den 8. Febr. abends 8 ½ Uhr bei Kempfe.
Anwesend: sämtliche Mitglieder.

Vereinsführer Eisele eröffnete die Versammlung, begrüßte die Erschienenen, besonders den zum 1. Male in einer Versammlung des Vorstands anwesenden diesjährigem König Joh. Sidden und den neu zum Beirat gewählten Cl. Sengstaken, und den diesjährigen Senator L. Calfisch. Diese dankten und spendeten im Laufe des Abends diverse Runden.

Nun unterbreitete der Vors. Eisele den Anwesenden die augenblicklich schlechte finanzielle Lage des Vereins, seinen Briefwechsel mit der Sparkasse, ferner die inzwischen eingelaufene Kündigung des Vertrages durch den Schützenwirt Kam-ning, In bezug auf letzteres teilte Hauptmann Kempfe, als Vorsitzender der Wirtschaftskommission die Verhandlungen desselben mit dem Schützenwirt mit. Es wird beschlossen, die Verpachtung des Schützenhauses schleunigst auszuschreiben und zwar auf anderer Grundlage. Hauptmann Kempfe wurde beauftragt, die Sache in die Hand zu nehmen.

Betreffend der Sparkasse wurde nach gründlicher Aussprache beschlossen den An-trag auf Veränderung der Amortisation zu stellen. Wir sind augenblicklich nicht in der Lage M 300 jährlich dazu die Hypothekenzinsen abzutragen. Auch war uns der § 24, als wir die Hypothek aufgenommen haben, nicht bekannt. Wir glaubten, daß wir eine feste Hypothek aufgenommen hätten und keine Tilgungshypothek. Der engere Vorstand ist eRmächtigt, sich mit der Sparkasse in Verbindung zu setzen, um ihr die Sache zur Verfügung zu stellen.

Sekr. Hoppe erstattete eine kurzen Kassenbericht. Er schlug vor, in diesem Jahre an dem Städtewettschießen, welches ca. M. 200,- kostet, sich nicht zu beteiligen. C. Welge, als Leiter des Schießklubs I bat diesen Entschluß aus sportlichem Interesse nicht aufrecht zu halten. Er schlägt den Entschluß des Schießklubs vor, daß, wenn der Verein M. 50,- beisteuern würde, der Club die übrigen Ausgaben selbst bestreitet. Auf Vorschlag von Hauptmann Kempfe wurde die Sache vertagt. Die Beiträge sollen in der Höhe des Vorjahres bestehen bleiben.

 

Jahresbericht 1934
Das verflossene Jahr war besonders bezeichnend durch seine wenige Versammlungen. Trotzdem klappte es im Verein bei der Disziplin seiner Mitglieder und der zielbewußten Leitung seines Führers und seiner Mitarbeiter. An Haupt- bzw. Mitgliederversammlungen fanden 2 statt, ferner 3 Vorstandsversammlungen und natürlich mehrere Zusammenkünfte des engeren Vorstandes mit den verschiedenen Commissionen.

An Schießen hatten wir:
Am 1./5 das Eröffnungsschießen,
am das 2. Schießen,
am 8./7.3.das 3. Schießen,
am 12.u.13./8. unser Schützenfest
und am 11./9 unser Herbstschießen.
Sämtliche Schießen hatten Durchweg eine gute Beteiligung und zeitigten auch gute sportliche Ergebnisse. Sie fanden alle unter der energischen und doch auch nachsichtigen Leitung des Hauptmanns Kempfe statt. Da zur Zeit des Schützenfestes das plötzliche Ableben unseres geliebten Reichspräsidenten, Paul von Hin denburg, eintrat, wurde nur der Marktbetrieb abgehalten, während der schießsportliche Teil um 8 Tage verschoben wurde. Ferner unterblieb wegen der Landestrauer der Ausmarsch und auch der Abschlußball. König wurde Joh. Sidden, Vizekönige: Ltn. Fr. Kanning u. W. Krönke Senator: L. Calfisch. Die Einzelheiten sind im Spezialbericht verzeichnet. An sonstigen Schießen hatte sich am 26. Aug. die Kampfmannschaft des Vereins am Städtewettschießen in Achim beteiligt und (auch an den Gauwettkämpfen in Bremen) hatten sie nicht viel Glück.

Bei den Unterabteilungen des Vereins, die Jungschützen = Abteilung, Leiter Schießmeister Eugen Hoppe der Dienstags=Schießklub Leiter, Schießmeister C. Welge und der Sonntags=Schießklub Leiter Oberl Buthe gingen ,die Übungen in gewohnter Weise von statten. Doch wäre eine bessere Beteiligung, namentlich beim Sonntagsklub, wünschenswert. Auch im vergangenem Jahre hatte sich unser Verein in kameradschaftlicher Weise an den Ausmärschen beim Schützenfest unserer befreundeten Landesvereine Bremerhaven u. Geestemünde beteiligt, auch nahmen wir an der 100 jährigen Jubelfeier des Bederkesaer Vereins am Ausmarsch und auch am Schießen teil.

Gestorben sind im Laufe des Jahres und mit allen Schützenbr. Ehren bestattet, am 29. Juni, einer unser ältesten Ehren Mitglieder Fr. Marwede, und am 1./1. auch ein alter Ehrenschütze Heinr. Krönke. Anläßlich des letzten Schützenfestes sind zu Ehrenschützen ernannt und vom Haupt. Kempfe vor versammelter Mannschaft dekoriert, Die Schützenbr. Bernh. Steffens, Ad. Beyes u. Dietr. Sanken. Ausgetreten bzw. gestorben sind im letzten Jahre 5 Mitglieder, neu eingetreten Kluge, Spiekermann, Dr. Günther und J. Voss, j., sodaß wir mit dem Ablauf des Jahres

4. Ehren- bzw. beitragsfreie Mitglieder
32 Ehren – Schützen
48 aktive Schützen
84 Schützen zusammen und
40 passive Schützen haben.

An besonderen, freudigen Ereignissen in den Familien unserer Schützen-brüder sind zu verzeichnen: Die Silberhochzeiten der Schützenbrüder Gustav Ahrend am Geschäftsjubiläum L. Calfisch am 11. Mai und C. Dammann am 10. Juli. Die Grüne Hochzeit feierte am 14./7.A. Blank.

Der Besuch unseres Schützenhauses entwickelte sich im letzen Jahre in zufriedenstellender Weise obwohl in finanzieller Beziehung wir stark enttäuscht sind. Fast an einem jeden Sonntag fand irgendein Schießen statt. Namentlich die Beteiligung der Weserverbände, wie Kriegerverein, S.A. und S.S. Stahlhelm usw. am Kleinkaliberstand, war gut zu nennen. Wünschenswert, und das kamerad-schaftliche Verhältnis nur fördernd, wäre ein besserer Besuch auch außer dem Schießen von Schützenbr. mit ihren Angehörigen selbst. Daher geht auch wieder auf‚s Neue der Ruf: Besucht das Schützenheim auch in diesem Jahre zum Wohle des Vereins! In diesem Sinne: Heil Hitler!

 

Vorstandssitzung am 19. Febr. 1935 gleichzeitig Bericht d. Schtz. Haus. Commission.
Anwesend: Eisele, Kempfe, Hoppe sen., Steffens, Sidden, Fischer, Buthe, Heine-mann, Welge, Fr. Voss, H. Kipp, Eug Hoppe, Fr. Beyes, Hauptm Calfisch, Sengstaken

Tagesordnung: Vergebung des Wirtschaftsbetriebes des Schützenhauses. Anschlie-ßend an die Beerdigung des verstorbenen Schützenbr. K. Hoffmann fand bei Kempfe diese Versammlung statt. Den Vorsitz führte der 2. Vors. Paul Kempfe. Er führte aus, daß sich mehrere Herren um die Pachtung der Schankwirtschaft des Schützenhauses beworben haben. Die Herren Aschhoff und Nierhoff wurden zur engeren Wahl gestellt. Diese wurde durch Stimmzettel vorgenommen u. ergab folgendes Resultat: Nierhoff 12 Stimmen 2 Stimmen ungültig, für Aschhoff keine Stimmen. Somit wird Fr. Aschhoff, Bremerhaven als Wirt für das Schützenhaus gewählt. Alles weitere wurde dem engeren Vorstand überlassen. Schluß 6 ½ Uhr.

 

Generalversammlung am 17. Febr. 35, nachm. 4 Uhr im Bürgerhause
Vorsitzender O. Eisele begrüßte die Anwesenden, insbesondere den Veteranen Louis Kraese, ferner den zum 1. Male an einer Versammlung erschienenen Schtz. Br. Spieckermann. Vor Eintritt in die Tagesordnung machte der Vereinsführer die Mitteilung, daß der Ehrenschütze und langjähriger Vereinswirt Carl Hoffmann in Ausübung seines Berufes an Herzschlag tags zuvor gestorben ist. In einem Nachruf gedachte er in ehrenden Worten. Der Verstorbene, sei es als Schützenbruder, oder sei es als Wirt. Ferner gedachte er auch der im Laufe des verflossenen Jahres gestorbenen Schützen des Vereins, des Ehren Mitgl. Fr. Marwede u. Ehrensch. Heinr. Krönke. Im stillen Gedenken erheben sich die Anwesenden von ihren Sitzen.

Infolge Auflösung des Deutschen Schützenbundes und Eingliederung in den Deut-schen Schützenverband im Deutschen Reichsbund für Leibesübungen muß der Ver-einsführer neu gewählt und von der Deutschen Sportbehörde bestätigt werden. Ebenso müssen neue Statuten nach dem Muster des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen eingereicht werden. Die Versammlung bestätigte ohne Aussprache den bisherigen Vereinsführer und ermächtigte ihn, die Statuten vorschriftsmäßig auszufertigen und weiterzuleiten.

Sekr. Calfisch erstattete einen ausführlichen Jahresbericht mit den Einzelheiten über Vorkommnisse im Laufe des Jahres im Verein und auch im Kreise der Familien der Schützenbrüder. Ferner über die Mitgliederbewegung, abschließend mit dem Resultat, daß der Verein im letzten Jahre starken, jüngeren Nachwuchs erhalten habe. Sekr. Hoppe berichtete über die Kassenverhältnisse, die augenblicklich etwas ungünstig sind, ab es ist zu hoffen, daß die Verhältnisse sich in kommender Saison mehr festigen. Schützen Br. Welge als Obmann der Revisoren sprach den Kassen-führer für seine nicht leichte Arbeit Anerkennung aus und beantrage die Entlastung des Kassierers, die auch erteilt wurde.

Als Oberschießleiter konnte Hauptm. Kempfe berichten, daß in der verflossenen Schießsaison, trotz Verlegung des Schützenfestes wegen Ableben des Reichspräsidenten alles in bester Ordnung sich abgespielt habe. Er appelierte an die Schützenbrüder sich vollzählig an dem vom Reichssportführer für den 24. März festgesetzten Opferschießen für das Winterhilfswerk zu beteiligen.
Für 1935 sind folgende Schießen angesetzt.
5./5., 2./6, 7./7. Vereinsschießen,
4.5./8 Schützenfest,
15./9. Herbstschießen.

Schießmeister Carl Welge berichtete über die Tätigkeit der Kampfmannschaft im Städtewett- u. Landesschießen u. der Schriftführer des Schießklubs Joh. Sidden verlas eine statistische Berechnung über die Gesamtleistung unter Zugrundele-gung d. früheren Ergebnisse. Schießleiter Eug. Hoppe von der Kleinkaliber – Abteilung gab einen Bericht von derselben, außerdem gab er bekannt, da er Kreisleiter der Kleinkaliber – Verbände in der Unterweser ist u. sich namentlich bemühen werde, die Jugend heranzuziehen.

Oberleiter Hauptm. Kempfe dankte allen Schießmeistern für die tatkräftige Arbeit und bat um weitere Unterstützung auch für d. kommende Saison. Oberschütze Joh. Sidden sprach sodann über die von ihm hergestellte Tannenberg-Scheibe. Man konnte darauf ersehen, daß die besten Resultate namentlich die älteren Schützenbrüder erzielt haben. Vereinsführer Eisele gab nun bekannt, daß der Schützenwirt u. Schtz.Br. Karl Kamning zum 1. April gekündigt habe und das eine Neuverpachtung in der Zeitung ausgeschrieben worden sei. Es haben sich verschiedene Reflektanten gemeldet u, der engere Vorstand behält sich die Entscheidung vor.

Unter Verschiedenes wurde die Frage des diesjährigen Städtewettschießens ange-sprochen. Der Vereinsführer gab bekannt, daß wir infolge der mißlichen finanziellen Verhältnisse in diesem Jahre an einer Beteiligung Abstand nehmen müssen, da die Kosten sich auf ca. M 200 belaufen würden. Schießleiter Welge bat im Interesse des Sports dieses nicht zum Entschluß zu fassen. Die Kampfmannschaft wäre ev mit einer Unterstützung seitens. d Verein in der Höhe von ca. M 50 bereit zu starten. Die Angelegenheit wurde bis zu einer späteren Bewertung verschoben. Im Laufe der Versammlung erstattete Schütz.Br. Welge im Namen der Anwesenden den Vorstand seinen Dank für die im letzten Jahre geleistete viele Arbeit aus. Damit wurde die Versammlung mit einem Sieg – Heil auf den Führer u. Reichskanzler Ad. Hitler geschlossen.

 

22.2. Sitzung des engeren Vorstands bei Kempfe
Herr Nierhoff gab bekannt, daß er leider die Pacht am 1.4. nicht antreten könne, da sein Reflektant zurück getreten sei. Er möchte aber trotzdem noch auf das Schützenhaus reflektieren u. will versuchen, das der jetzige Pächter K. noch einige Zeit dort bleibt, bis er sein Lokal vermietet habe. Hauptm K. machte ihn für die Folgen aufmerksam u. daß er für die Kosten aufkommen müßte. Dieses versprach Herr N. Gefehlt hatte an d. Sitzung der Sekr. Hoppe.

 

Beiratssitzung am 2./7. 35 abends 8 Uhr im Schützenhaus Speckenbüttel.
Führer Eisele begrüßte die anwesenden Vorstandsmitglieder welche sämtliche erschienen waren, insbesondere Schtz Br Cl. Sengstaken, welcher anläßlich seiner vor kurzem stattgefundenen Geburtstag eine Runde spendierte. Im Laufe des Abends schloß sich aus demselben Grund der diesjährige König J. Sidden, auch diesen guten Brauch an.

Nun legte der Vorsitzende in kurzen Worten die jetzige Sachlage da, wie es im engeren Vorstand besprochen worden, wie in diesem Jahre das Schützenfest gefeiert werden soll, und welche Sparmaßnahmen wir der schwierigen Verhältnisse entsprechend vorgesehen haben. Er erteilte dann Hauptmann Kempfe das Wort, der im kurzen Rahmen des Programm des Schützenfestes erläuterte: Aufgestellt sollen werden:
2 einfache Adler je 13 Preise,
2 Festscheiben, die beiden Besten erhalten je eine Vize-König-Med. ferner
2. u. 3. Medaillen.
1. Senatorscheibe auf 175 Meter.
Meisterscheiben auf kurz und lang. (Ev. Flatter) Einsatz M 10,-.
Eröffnungsschießen lang, freihand u. aufgelegt 5 Min kurz 5 Schuß.
König nur auf Adler, 1 / 2 Bester 4 Eßlöffel oder 3 Eß- und 3 Teelöffel.
Königsgratifikation M 40,-

Betr. der Königswürde nur auf Vogel, wegen der Sparmaßnahmen, Fortfall der Anwartschaft der Scheibenschützen, herrschten ziemliche Meinungsverschiedenheiten. Schließlich ließ der Vorsitzende einen Antrag Welge der da lautete, daß falls der König beim Abstechen mit dem Rumpf auf Scheibe fällt 4 Eßlöffel mehr ausgegeben werden sollen, zur Abstimmung bringen. Dieser Antrag wurde mit 7 zu 6 Stimmen abgelehnt. Ferner wird wieder eine Scheibe für passive Schützen gestellt und eine Ausmarschscheibe. Antreten am Sonntag, den 4. August nachm. 1 ½ Uhr bei Chr. Tress: Hafen,- Höker- Werk- und wieder Hafen-straße. Dort abholen des Königs (J. Sidden), dann direkt nach Speckenbüttel.

2. Tag morgens 9 Uhr antreten der Schützen in Speckenbüttel. Antreten der Kom-pagnie durch den Hauptmann, Eintreffen des Königs, Begrüßung, Frühstück, Gemeinschaftliches Mittagsessen, Nachm 4 ½ Uhr Musik auf den Schießständen, Krönung des Königs usw., gemeinschaftlicher Rückmarsch mit Musik zum Festplatz Leher Marktplatz. Am Dienstag Kinderfest bei Kempfe. (Leiter Friedr. Beyes) Preisverteilung und Festball am folgenden Sonnabend.

Unter Verschiedenes erwähnte Sekr. Hoppe, daß das Blei in den Schießständen dem Schützenwirt gehört, der dafür die Wälle in Ordnung halten muß. Vors. Eisele legte in kurzen Zahlen die Bilanz des Schützenhauses klar und kam zu dem Ergebnis, daß wir M 1 200 jährlich gebrauchen. Es soll im Grundbuch nachgesehen werden, ob wir nicht den Betrag unserer Anteilscheine an bevorzugter Stelle eintragen können. Ferner regt Eisele an, daß neueintretende Mitglieder, statt der kurzen UnifoRm sich eine leichte Schützenjoppe anschaffen könnten. Schluß gegen 11 Uhr.

 

Jahresbericht 1935
Das Jahr 1935 brachte für unseren Verein abgesehen vom Schützenheim, keine wesentlichen Veränderungen, da nach den Bestimmungen des Reichsbundes für Leibesübungen, dem der Deutsche Schützenbund in seiner Gesamtheit auch angehört mußte der erst im vorigen Jahre zum Vereinsführer gewählte langjährige Vorsitzender Oskar Eisele auf´s Neue als Führer bestätigt werden, so fand in der im Februar stattgefundenen Generalversammlung, eine Niederschrift desselben statt. Er ernannt dann den Hauptmann Paul Kempfe zum Stellvertreter, und auch die beiden Sekretäre des Vereins, Ernst Hoppe und Louis Calfisch wurden von ihm auf´s Neue berufen. Als ein Zeichen des guten Einvernehmens blieb auch der gesammte Vorstand als Beirat bzw. als Kommissionsmitglieder auf ihre Posten.

Im Laufe des Jahres wurden abgehalten: 1 Generalversammlung, 3 Beiratssitzungen und infolge Änderungen des Wirtschaftsbetriebes im Schützenhaus fanden auch mehrere Sitzungen der Wirtschaftskommission statt. Da der langjährige Schützenwirt, Schützenbruder Karl Kamning, wegen anderer geschäftlichen Dispositionen von der Leitung des Schützenheimes entbunden zu werden wünschte, so wurde seinem Wunsche entsprochen und die Verpachtung neu ausgeschrieben. Aus der Reihe der einzelnen Bewerber fiel die Wahl auf Fritz Nierhoff, Bremerhaven, doch mußte aus besonderen Gründen selbiger bald zurücktreten und schließlich trat am 1. Mai Herr Joh. Kroog als Pächter des Schützenhauses seine Stellung an, Wir wollen hoffen und wünschen, daß diese Besetzung von langer, vielleicht entgültiger Dauer für den Verein ist und daß ein ersprießliches Zusammenarbeiten zwischen Schützenwirt und Schützenbrüdern stattfinden wird.

Gestorben ist, am Tage vor der letzjährigen Generalversammlung, unser lang-jähriger beliebter Schtz. Br. Karl Hoffmann. Neu aufgenommen ist unser jetziger Schützenwirt Jonny Kroog, sodaß wir am Schluß des Jahres 75 aktive und Ehren-schützen und 36 passive Mitglieder haben. Außerdem in der Kleinkaliberabteilung Jungschützen. Es ist zu erwarten, daß infolge der im Deutschen Vaterlande lang ersehnten Einführung der Militärdienstpflicht in einigen Jahren ein Zustrom von Mitgliedern erfolgen wird. Wenn auch nicht viele Versammlungen oder sonstige Veranstaltungen im verflossenem Jahre zu verzeichnen waren, so sorgte diensteifrige Hauptmann doch für einen Ausgleich und es fanden genügend Schießen statt. Kaum war der Winter beendet, hatten wir schon am 24.3. das sogen. Reichsopfer-Schießen. Ferner schossen wir am 5.5., am 2.6., am 14.7. u. am 15.9. Dann hielt noch der rührige Schützenwirt im Oktober ein Entenschießen ab, sodaß wir, außer unser vom 4.-6. Aug. stattgefundenem Schützenfest, 6 Schießen hatten. Selbst in den Wintermonaten fanden Sonntags die Zimmerstutzenschießen statt. Alle diese Veranstaltungen erfreuten sich durchweg einer guten Beteiligung, sodaß wir mit dem Vereinsleben zufrieden sein können. Unser bereits erwähntes Schützenfest, fand am Sonntag, d. 4. Aug. u. am Montag, den 5. Aug. statt. Am Dienstag war unter Leitung der Feldwebel Friedr. Beyes Kinderball bei Kempfe, und am folgenden Sonnabend war, wie in früheren Jahren Ball mit Preisverteilung bei Seebeck. Die Leitung beim Schießen hatte Hauptm. Kempfe. Am 1.Tage Festzug unter Beteiligung der Nachbarvereine. Die Witterung war an beiden Tagen günstig. Die Königswürde errang Eugen Hoppe und Vizekönig wurde Adolph Beyes, Schützensenator wurde Ernst Hoppe. In diesem Jahre wurde die Königswürde nur auf Vogel ausgeschossen.

Am Städtewettschießen hatte sich in diesem Jahre unsere Kampfmannschaft nicht beteiligt. Auf in dem in diesem Jahre zum 1 Male stattgefundenem Kreisschießen des Kreises Bremerh.- Wesermünde des Deutschen Schützenbundes wurde nur auf 80 Meter ein guter Erfolg erzielt

Der Besuch unseres Schützenheimes in Speckenbüttel war, trotzdem selbiger, wie auch in den letzten Jahren nur auf gewisse Kreise beschränkt ist, ein guter zu nennen. Auch waren die Schießstände von anderen Vereinen und Forma- tionen gut besetzt. Doch geht auch für das neue Jahr die Aufforderung vom Vorstand: Nehmt an allen Veranstaltungen, die im Schützenhaus stattfinden regen Anteil, damit pflegt Ihr Kameradschaft, Freundschaft und selbst dem Verein. Hoffen wir, daß im kommenden Jahre dieses in Erfüllung geht. In diesem Sinne: Heil Hitler!

 

Beiratssitzung am Dienstag, d.9. Februar abends 9 Uhr bei Kempfe.
Gefehlt hat nur Steffens.

Vereinsf. Eisele eröffnete die Sitzung, begrüßte die Anwesenden und ermächtigte dem Schriftführer den Jahresbericht zu verlesen. Dann folgte der Sekretär Hoppe mit seinem Kassenbericht. Dieser ist in diesem Jahre zum 1. Male seit längerer Zeit als günstig zu bezeichnen. Infolge unserer Sparmaßnahmen beim Schützenfest in Bezug auf die Preise, haben wir einen kleinen Überschuß erzielt, sodaß wir etwas von unseren Schulden abtragen konnten. Auch brachte der Kleinkaliberstand einen beachtenswerten Überschuß. Vereinsf. Eisele dankte dem Kassierer für seine besonderen Anstrengungen zur Hebung des Vereinsvermögens. Hauptm. Kempfe meinte, daß noch 2-3 Jahre weiter eingespart werden müßte, damit der Verein nach außen gut dasteht. Kanning befürchtete aber, daß unsere Mitglieder mit den festgesetzten SpaRmaßnahmen nicht mit einverstanden sind und eine Abwanderung zu befürchten ist. Von anderer Seite wurde vorgeschlagen, eine Hypothek aufzunehmen, damit wir auch etwas jetzt schon für uns haben und nicht immer blos für unsere Nachfahren zu sorgen brauchten. Die Aussprache ergab, daß wir es versuchen wollen, es aber schwer sein wird, eine zu bekommen.

Beschlossen wurde, daß im kommenden Jahr die Beiträge so bleiben sollten. Nun gab Hauptm. Kempfe einen Bericht über die verschiedenen Schießen des Jahres, und zwar am 3./5., 7./6, 5./7. und am 28./9. das Herbstschießen. Da voraussichtlich in diesem Jahre die Tierschau ausfallen wird, soll evtl. unser Schützenfest eine Woche später vertagt werden. damit die Marktbezieher anschließend zum Bremerhavener Freimarkt ziehen können, also am 16. u. 17. Aug. soll es stattfinden. Jedoch wollen wir erst mal abwarten, was die Stadt beschließt. Hauptm. Kempfe machte dann noch auf das, am Sonntag den 1./3. stattfindende

Winterhilfs – Schießen, aufmerksam. Selbiges soll in diesem Jahre anders aufgezo-gen werden und zwar soll es ein allgemeines Volksschießen werden. Die Vereine haben also direkt damit nichts zu tun, sondern sämtliche Mitglieder der wehrsportlichen Verbände, auch noch andere Schützen können sich daran beteiligen. Vorsitzender ist ein Herr Mahnke Bremerhaven. Aufsicht beim Schießen hat unser Vereinsführer Eisele mit Unterstützung einiger anderer Herren. Es sind Karten lösen, a 50p. dann 5 Schuß die Munition stellt das Winterhilfswerk. Geschossen wird mit Kleinkaliber auf 50 mtr. Damit schloß der Vorsitzende die Versammlung.

 

Generalversammlung am Sonntag d. 16.2.36 nachm. 4 Uhr im Bürgerhause
Anwesend: 33 Mitglieder.

Vereinsf. Eisele begrüßte die Mitglieder, insbesondere die beiden Veteranen Fr. Kanning und L. Kraese. Auch gedachte er des, wegen Unpäßlichkeiten nicht erschienenen Ehrenmitgliedes Carl Westphal, der kürzlich seinen 80. Geburtstag erleben konnte. Dann erwähnte er noch daß heute gerade ein Jahr vergangen sei, als unser beliebter Schtz. Br. K. Hoffmann in Ausübung seines Berufes von uns verschied. Auf Aufforderung erhoben sich die Schützenbrüder von ihren Stühlen.

Schriftwart Calfisch erstattete nun seinen Jahresbericht, aus dem zu ersehen war, daß die Mitgliedschaft dieselbe geblieben ist. Es erfolgte dann der Kassenbericht des Sekr. E. Hoppe. Nach diesem konnten wir erfreulicher Weise unseren vielen Verpflichtungen im letzten Jahre gut nachkommen. Es wurde beschlossen, daß der Beitrag derselbe bleiben soll wie im Vorjahre. Nachdem namens der Revisoren Schtz.Br. Welge über den Richtigbefund der Abrechnung seinen Bescheid gegeben hatte, wurde dem Kassierer Entlastung erteilt. Hauptm. Kempfe ging dann eingehend auf die einzelnen Schießen des Jahres, namentlich des Schützenfestes ein. Dieses hat uns einen Netto-Überschuß von M 234,- eingebracht. Auch die übrigen Schießen, insbesondere die Winterschießen waren für den Verein gewinnbringend. Gleichzeitig gab er für das laufenden Jahr die in der Beiratssitzung beschlossenen Schießtermine bekannt. Es sind der 3./5., 14./6., 5./7, und am 30./9. das Herbstschießen. Da wahrscheinlich in diesem Jahre die Tierschau ausfällt, soll in Rücksicht auf unsere Marktbezieher, unser Schützenfest eine Woche später stattfinden, damit diese anschließend zum Bremerhavener Freimarkt aufbauen können, also am 16. u. 17. Aug. Jedoch wollen wir erst mal abwarten, was die Stadt beschließt. Ferner machte Hauptmann Kempfe noch darauf aufmerksam daß am Sonntag, den 1. März ein Winterhilfsschießen stattfindet, woran sich ein jeder, ob Schützenbrüder oder nicht beteiligen kann. Es findet an verschiedenen Ständen der Unterweserorte statt, in Speckenbüttel hat unser Vereinsführer die Aufsicht. Einsatz 50 p, 3 Schuß 35 p, 9 Schuß M 1,-. Es gibt eine Warenscheibe und eine Geldscheibe. Außerdem haben wir am 15./3. vom Deutsch. Schützenbund ausgehend noch ein Schießen, es werden silberne und bronzene Plaketten ausgeschossen, doch müssen wir noch abwarten, wie die näheren Bestimmungen sind. Da der bisherige Werbewart Calfisch, wegen sonstiger vieler Arbeit zurück trat, wurde vom Vereinsführer Schtz.Br. Kl. Sengstaken ernannt. Beschlossen wurde, einer Einladung des Wulsdorfer Schützenvereins zur Feier seiner am 7-9 Juni stattfindenen 75 jährigen Jubelfeier nachgebend, an dieser korperativ teilzunehmen.

Die Schießleiter der beiden Abteilungen des Vereins Oberl. Buthe und Schießmeister Welge erstatteten dann Bericht über dieselben. Ferner erläuterte Schtz.Br. Joh. Sidden die Bedeutung seiner im Laufe der Jahre gemalten 45 Schützenscheiben. Der Vereinsführer danke ihnen für ihre aufopfernde Tätigkeit. Nun verlas der Vereinsführer die neuen Satzungen des Vereins, die vom Reichssportführer genehmigt worden sind. Bei der Wahl der Kassenprüfer trat Welge zurück, an dessen Stelle kam Spiekermann, außerdem gehören noch an Joh. Voß u. Heinr. Kipp. Vereinslokal ist das Schützenhaus Speckenbüttel. Die Fahnen sollen nach dem Hause des Hauptmanns kommen, doch später wurden diese Bestimmung wieder umgeworfen, da sie von allen Schützenbrüdern nicht recht verstanden war. Beisitzer Friedr. Beyes warf die Frage von Neuem auf und nach längerer Debatte wurde beschlossen, daß aus praktischen Gründen alles beim Alten bleiben solle, also im Bürgerhaus. Haupt,. Kempfe erwähnte noch, daß betr. der seitens der Stadt auszuführenden Malerarbeiten in unserem Schützenheim, er vorstellig geworden wäre, daß in Zukunft unsere Fachleute des Vereins tunlichst berücksichtigt werden sollen.

Schützenwirt Kroog beschwert sich, daß er nicht benachrichtigt wird, wenn plötzlich ein Schießen stattfindet von irgend einen Verein, er müsse sich darauf einrichten. Es wurde angeordnet, daß in Zukunft ein Rundschreiben an die Vereine betr. Schießzeiten erlassen werden solle. Nachdem Schtz.Br. Welge das Wort ergriff und seitens der Versammlung dem engeren Vorstand für die auch im letzen Jahre geleistete Mühe und Arbeit dankte, schloß der Vorsitzende mit einem „Sieg Heil“ auf den Führer des Vaterlandes Adolf Hitler.

 

Beiratssitzung am 6 Juli 36 im Schützenhaus Speckenbüttel
Anwesend: Vereinsführer Eisele als Vorsitzender Sekretär Calfisch als Protokoll-führer Sekretär Hoppe als Kassenwart. Ferner Hauptm. Kempfe, Oberltn. Buthe, Ltn. Kanning Feldw. Heinemann, C. Welge, Cl. Sengstaken Eugen Hoppe und Friedr. Fischer

Punkt 1 Zunächst werden die Bestimmungen für das von dem Kreissportleiter angesetzte Wettschießen um die Kreismeisterschaft 1936 am 19. Juli durchgesprochen. Einige kleine Änderungen sollen dem Kreissportleiter mitgeteilt werden. Im übrigen fand das Programm über die Abwicklung des Wettschießens allgemeine Befriedigung.

Punkt 2 Schützenfest 1936. Das Festprogramm. Am Sonntag, den 16. August treten die Schützenbrüder nachm. 3 Uhr auf dem Schießstande an, um den König und sein Gefolge zu erwarten. Alsdann Beginn des offiziellen Festes Montag, den 17. August 7.45 Antreten auf dem Neumarkt und nach Einholen des Königs, Marsch durch verschiedene Straßen nach Speckenbüttel. – Abends 8.30 Einmarsch nach dem Festplatze und Auflösung. Mittwoch, den 19. August Bei Kempfe Preisverteilung und Ball der kleinen Schützen. Sonnabend, den 22. August Kö-nigskrönung und Schützenball im Festlokale „Hotel Stadt Lehe“. Zur Schießordnung: beschließt der Beirat der Versammlung zu empfehlen in diesem Jahre die besten Scheibenschützen wieder als Königsanwärter zuzulassen. Es sollen aufgestellt werden:

a.)2 einfache Adler mit folgenden Preisen:

Rumpf 4 Eßlöffel 0 Teelöffel,
gold. Flügel 2 Eßlöffel 2 Teelöffel,
silb. Flügel 2 Eßlöffel 1 Teelöffel,
Schwanz 1Eßlöffel 1 Teelöffel,
gold. Kralle 1 Esslöffel 1 Teelöffel,
silb Kralle 1 Eßlöffel 1 Teelöffel,
Hals und Kopf 1 Eßlöffel 1 Teelöffel,
Reichsapfel 2 Teelöffel,
Zepter 2 Teelöffel, gold. Fahne 2 Teelöffel,
silb. Fahne 2 Teelöffel,
Krone 2 Teelöffel, Ring 2 Teelöffel.
1 Festscheibe „Vaterland“ 175 m Karton Auflage 4 Schuß. Bewertung: Abwechselnd Glück und Ringzahl. Beginn mit Glück. Preise: Silber. Festscheibe „Heimat.“ 80 m. Karton Auflage 4 Schuß. Preise Silber
1 „Senator Festscheibe“ 80 mtr. Karton Auflage 1 Schuß, verbunden mit der Festscheibe 80 mtr. Standverzeichnis der Stadt Wesermünde Plakette u. Ehrennadel- Einlage für Adler und Festscheibe M 10-
1 Festscheibe für passive Mitglieder Einlagefrei Ehrenpreise.
Meisterscheiben auf 50,80 u. 175 Meter Wie bisher.

Das Schützenfest wird sich wie folgt bilanzieren:
Einnahmen:
40 Schützen a M 10 RM100,-
Budenplatz RM 500,-
Eröffnungs etc RM 50,-
Seebeck RM 10;-
Gesamt  RM 1050,-

Ausgaben:
Silb. Eßlöffel RM 180,
Teelöffel RM 145,-
f. Scheiben RM 100,-
Musik RM 100,-
König RM 30,-
Anzeigen RM 50,-
Vögel RM 40,-
Kränze RM 15,-
Scheibenmaterial RM 20,-
Auto RM 10,-
Königsadler RM 10,-
Unvorhergesehenes RM 150,-
Einnahmen RM 1050,-
Ausgaben RM 1050,-

Silberofferten abgegeben von:
D. Sanken Eßlöffel 13,4 Teelöffel 15,5
W. Stute Eßlöffel 13,4 Teelöffel 15,4
E. Hoppe Eßlöffel 12,3 Teelöffel 15,3 p je gr.
Den Zuschlag erhielt E Hoppe.

Der Vereinsführer entscheidet in jedem Falle darüber ob am Sonntag für einen behinderten Schützen geschossen werden kann. Am Montag treten sämtliche Schützen zum Aufmarsch an. Wer glaubt, den Marsch nicht mitmachen zu können, hat dieses unter Begründung, beim Antreten dem Hauptmann zu melden. Wer nicht antritt, läuft Gefahr vom Schießen ausgeschlossen zu werden. Antreten ist Ehrenpflicht. Feldwebel Heinemann hat dafür zu sorgen, daß unbedingt eine Gewehrgruppe von 8 Schützen zur Stelle ist. Sekretär Hoppe stiftet für den Einmarsch Lampions und Feldwebel Heinemann die Lichter dazu. Verschiedenes: Auf Antrag Heinemanns soll die Klingelleitung Kleinkaliber demnächst moderner eingerichtet werden.

Der Beitrag beschließt für die Kleinkaliberabteilung Rm 10,- in Form einer Wanderplakette zur Verfügung zu stellen Für die Mannschaft zum Städtewettschießen in Bremervörde bewilligt der Beirat M 70,-Die Mitglieder werden dem 25. Juli zu einer Versammlung nach dem Bürgerhause einberufen. Hauptm. Kempfe bemän-gelte die laue Beteiligung bei Beerdigungen und wird hierüber in der Hauptversammlung ausführlich Bericht erstatten.

 

Hauptversammlung am Sonnabend den 25./7.36 im Bürgerhause, abends 8 ½ Uhr
Vereinsführer Eisele eröffnete die Versammlung zu der nur 22 Schützenbrüder erschienen waren. Er verlas das in der Beiratssitzung am 6. Juli aufgestellte Programm des diesjährigen Schützenfestes vor und empfiehlt es der Versammlung zur Annahme. Betreffend der Musik und Ausmarsch waren die Anwesenden auch dafür, daß der Ausmarsch am 1. Festtage ausfallen sollte, dafür wurde aber beschlossen, diesen am 2. Tage zu veranstalten. Die Gewehrgruppe stellt Vize-Feldwebel Heinemann, 2 Mann vorn und 6 Mann als Fahnengruppe. Betreffend der Frage, ob der diesjährige König nur aus der Reihe der Vogelschützen hervorgehen sollte wie im vorangegangenem Jahre, oder ob die Besten der Scheibenschützen auch mit abste-chen sollen, entspann sich eine lebhafte Debatte. Schließlich ließ der Vereinsführer eine Abstimmung per Stimmzettel vornehmen. Diese ergab: 10 Stimmen König nur auf Vogel, 9 Stimmen König auf Scheibe und Vogel, 2 Stimmen waren ungültig. Dem Beschluß nachgehend wird also der König nur auf Vogel erkührt. Auf Antrag von Eugen Hoppe wurde beschlossen, eine Wanderplakette im Preise von M 10,- zu stiften. Für zeitweilig abwesende Schützen kann auf Antrag geschossen werden und steht dem Vereinsführer das Recht zu, diese davon zu entbinden. Beim Antreten zum Ausmarsch müssen alle Schützen sich daran beteiligen, doch kann der Hauptmann im Verhinderungsfalle oder dergleichen, sie davon entbinden. Den Zuschlag auf die Lieferung der Vögel erhielt C. Westpahl. Unter „Verschiedenes“ gab der Hauptmann bekannt, das die Beerdigungen der Schützenbrüder, die bislang sich auch an die Bestattung der Kameraden beteiligt haben oder im Verhinderungsfalle M 1.- Beitrag für Fehlen zahlten, künftig wieder mit Musik erfolgen sollte.

Vereinsführer Eisele verlas dann die Resultate des kürzlich stattgefundenen Kreissschießes vor. Wenn die Leistungen bei allen Vereinen im Allgemeinen auch nicht so besonders waren, so können wir doch mit Stolz die meisten Erfolge für unsere Fahnen verzeichnen. Es wurde geschossen:
175 Meter Freihand—Mannschaftskreismeister: Schütz. V. Lehe
175 Meter Einzel: Eugen Hoppe
175 Meter Auflage Mannschaftskreismeister: Schütz. V. Lehe
175 Meter Einzel :C. Sengstaken
175 Meter Wehrmann Mannschaftskreismeister SchV Bemervd.
175 Meter Wehrmann Einzel :Arndt, LehE
80 Meter Wehrmann Mannschaftskreismeister: Schütz. V. Lehe
80 Meter Wehrmann Einzel: J. Runge Geest
50 Meter Kleinkaliber Mannschaftskreismeisterschaft :Schtz V Geestem
50 Meter Kleinkaliber Einzel :Eug. Hoppe Lehe
Außerdem erhielten noch die Bauermann-Nadel J. Heinemann, Fr. Kanning u. H. Hadeler. Hauptm. Kempfe erwähnte dann noch, daß am 30./8. stattfindende Städtewettschießen in Bremervörde. Um eine größere Beteiligung zu ermöglichen, soll erwogen werden, einen Autobuß zu nehmen. Es lag dann noch ein Schreiben des Schützenwirtes Kroog vor, daß der Versammlung verlesen wurde. Der engere Vorstand wurde beauftragt, dieses zu beantworten. Schluß der unerquicklichen Versammlung gegen 11 Uhr.

 

Beiratssitzung am Donnerstag d. 30. Juli 36 Abends 8 ½ Uhr bei Kempfe.
Vereinsf. Eisele eröffnete die Sitzung, und da ihm die Nachricht zuging, daß unser altes Ehrenmitglied Heinr. Waller im Laufe des Tages verstorben war, so gedachte er des Toten in ehrenden Worten. Nun berichtete der Vereinsf. Über die letzten unliebsamen Vorkommnisse seit der letzten Generalversammlung und teilte mit, daß die Mitglieder Ltn. Fr. Kanning, Feldw. Fr. Beyes und K. Welge ihren Posten als Beiratsmitglieder im Verein niedergelegt haben. So bedauerlich diese Tatsache auch ist, so muß man aber auch einem gefaßten Vereinsbeschluß fügen können. Diese Posten sollen vorläufig nicht wieder besetzt werden, sondern der Beirat wird verkleinert. Vize-Feldwebel Heinemann avancierte für den nun frei gewordenen Posten zum Feldwebel. Oberl. Buthe würde da der Leutnantsposten auch frei würde, nun Leutnant. Nun ging Führer Eisele noch einmal auf das festgelegte Schützenfestprogramm durch. Betr. des Festzuges am Montag soll abgewartet werden, wie die Beteiligung ist, evtl. fällt selbiger aus.

Die Aufsicht über die kleinen Schützen übernimmt Heinemann, auch auf dem Kinderball bei Kämpfe. Auf Vorschlag von Eugen Hoppe werden die Festscheiben Olympia bezw. Berlin bezeichnet. Auf den Festscheiben soll es wie bei den Adlern 13 Preise geben, außerdem für die Besten die Olympiamedaille. Beim Eröff-nungsschießen auf 80 mtr. 5 Schuß und bei 175 mtr. Auflage 5 Min. Die Schieß-karten sollen bis zum 12. August eingelöst werden. Auf Antrag Heinemann sollen jetzt eintretende Mitglieder kein Eintrittsgeld von M 5,- zahlen. Am Schluß der Sit-zung teilte der Vereinsf. Eisele noch mit, daß er mit Hauptm. Kämpfe gestern eine Besprechung mit dem Vereinswirt hatte u. die vork. Differenzen beigelegt worden sind Das Schützenfest am 16. und 17 August 1936. Sonntag nachm. 3 Uhr abholen des Königs Eugen Hoppe. Auf dem Schießstand waren die Schützen angetreten unter Hauptm. Kämpfe.

Bei dem Schnellfeuerschießen Sieger auf 175 Meter Johann Heinemann.
Auf 80 Meter Aug. Neick.
Sieger auf der Olympia Festscheibe 175 mtr. Eug. Hoppe
Sieger auf der Festscheibe Heimat 80 mtr. Aug. Neick
Sieger auf der Olympia Gedenkscheibe 175 mtr. K. Westphal
Sieger auf der Senator Festscheibe 80 mtr. H. Hohn
Sieger auf der Meisterscheibe 175 mtr. K. Steffens
Sieger auf der Meisterscheibe 80 mtr. Aug. Neick
Sieger der inaktiven Schützen 80 mtr.Hans Welge
Sieger der Kinder 80 mtr. Herbert Mählmann
Bester auf Vogel 1 war Jonny Brunken, auf Vogel 2 Hinr. Hohn. Beim Abstechen wurde Sieger: Jonny Brunken.
Die Leitung hatte Hauptm. Kämpfe. Am Montag gemeinsames Essen im Schützenhause Abends nach der Siegerproklamierung gemeinsamer Rückmarsch der Schützen mit Angehörigen zum Festplatz, Leher Marktplatz. Die Witterung war vorzüglich, leider fehlten Infolge der in den Berichten bereits angedeuteten Differenzen mehrere Mitglieder, doch tat es der Stimmung keinen Abbruch. Der Festball mit Preisverteilung fand an dem darauffolgendem Sonnabend statt.

 

Außerordentliche Hauptversammlung am 19.9.36 im Bürgerhause, abends 9 ½
Anwesend: 18 Schützenbrüder.

Vereinsführer Eisele begrüßte die Anwesenden, besonders den zur Versammlung erschienenen Kreissportleiter E. Hoppe Geestemünde und die alten Veteranen des Vereins, die Schützenbrüder Westphal und Richter. Er gedachte dann einem ehrenden Nachruf der jüngst verstorbenen Ehrenschützen K. Waller und K. Koch. Nun verlas er eingegangene Schreiben der Beiratsmitglieder K. Welge u. Friedr. Kanning worin diese, anläßlich der jüngsten Ereignisse im Verein ihre Posten als Beiratsmitglieder niedergelegt haben, außerdem hat noch mündlich seinen Austritt aus dem Beitrat Feldw. Friedr. Beyes erklärt. V. Eisele führte nochmals die Gründe aus, die diese Betreffende zu ihrem Austritt veranlaßt haben, nämlich daß sie möchten, daß die Königswürde auch auf der Scheibe ausge-schossen werden sollte, daß wir dieses Verfahren aus traditionellen Gründen aber nicht zu geben dürfen, so bedauerlich auch die Tatsache ist. Er hofft aber, daß die Schützenbrüder bald wieder zur Einsicht kommen und ihre Kräfte dem Verein widmen werden.

Nun teilte der Kassenwart E. Hoppe das finanzielle Ergebnis des Schützenfestes mit, welches für den Verein außerordentlich günstig ist. Er schließt mit einem Plus von M 379,70; sodaß wir in der Lage gekommen sind, viele drückende Schulden abtragen zu können.

Hauptm. Kämpfe berichtete nun über den Verlauf des Schützenfestes. Er führte u.a. aus, daß die Beteiligung, trotzdem einige Schützenbrüder fehlten, seitens der Schützen, und auch des Publikums sehr gut war, und daß das Fest sich in schönster Harmonie abspielte. Die Sparmaßnahmen die wir seit 2 Jahren notgedrungen ergreifen mußten, haben sich glänzend bewährt, sodaß wir bald gut dastehen. Anschließend ergriff Sekr. Hoppe nochmals das Wort und gab eine allgemeine Jahresabrechnung. Aus dieser war zu erfahren, daß der im Jahre 1932 angelegte Kleinkaliberstand nunmehr schuldenfrei ist und uns etwas einbringen wird.

Es erfolgte nun ein Bericht über das Bremervörder Städtewettschießen. Um die richtige Auswahl der Kampfschützen zu erhalten, hatte er sich an den Dienstagsklub gewandt, erhielt aber eine glatte Absage. Trotzdem nun einige guten Schützen sich nicht im Dienst der Sache stellten, haben wir nicht schlecht abge-schnitten, ja unsere Kleinkaliber-Schützen waren vor allen Vereinen die besten. Auch auf Wehrmann (Mannschaft: Zahrendt, Kluge, Sengstaken) schnitten wir gut ab. Hauptm. Kempfe gab nun die Daten der auch in diesem Winter stattfindenen Zimmerstutzen-Schießen bekannt. Es sind die Sonntage: 1./11., 6./12., 3./1., 7./2., und 7./3.

Kreisschießsportleiter E. Hoppe, Geestem. ergriff dann das Wort und gab einige neuere Verfügungen bekannt. Unter anderem führte er aus, daß die Jungschützen vom nächsten Jahre ab im Verein eingegliedert werden müßten. Ferner wies er auf das im nächsten Jahre stattfindende Pflichtschießen hin, u. teilte mit, daß der Schützen-Verein-Lehe mit 2841Ringen die Kreismeisterwürde errungen hat und wünschte am Schluß seiner Ausführungen dem Verein in sportlicher Beziehung das Beste. Unter Verschiedenes ist noch mitzuteilen, daß der Verein 11 Lose der Schützenbundes-Lotterie übernimmt. Ein Eintrittsgeld für neu eingetretene Schützenbrüder soll nicht mehr erhoben werden. Ltn. Buthe stellte den Antrag, daß der Verein die Kosten für Scheibenmaterialien Anzeiger u.s.w. für den Sonntagsklub übernimmt. Der Antrag wurde bis zur Generalversammlung zurückgestellt. Damit Schluß der gut verlaufenen Versammlung.

 

Erweiterte außerordentlich Beiratssitzung am Mittwoch, den 3. März 37, abends 9 Uhr im Bürgerhaus
Anwesend: Kreisschützenführer Heinr. Hey, Bremervörde, u und die Unterkreisschützenführer Eugen u. Ernst Hoppe Weserm. Vereinsführer O. Eisele, Hauptm. Kempfe, Sekr. Hoppe sen. u. L. Calfisch, Dietwart Cl. Sengstaken, Friedr. Fischer Joh. Heinemann, B. Steffens, Th. Buthe, Joh. Brunken und die eingeladenen Mitglieder Fr. Kanning, Friedr. Beyes, K. Kretschmer, Nicol. Boltz (K. Welge fehlte wegen Krankheit.)

Unterkr. Schtzfr. Eugen Hoppe eröffnete die Sitzung, begrüßte die Anwesenden und machte diese mit den Kreisschützenführer Heinr. Hey, Bremervörde bekannt. Dieser übernahm den Vorsitz, ergriff das Wort, und führte aus, daß er infolge der unliebsamen Vorkomnisse im Leher Schützenverein vom Gau Nordsee des Deutschen Schützenbundes den Auftrag erhalten habe, die Streitigkeiten zu schlichten. Er ließ sich dann die 4 Schützenbrüder des Dienstags-Schießclubs vorstellen, welche sich beim Deutschen Schützenbund über den Verein beschwert hatten, teilte Ihnen zur Aufklärung mit, daß der Deutsche Schützenverband die Angelegenheit übernommen habe, und fragte sie, ob sie mit einer Regelung durch diesen einverstanden seien.

Auf die erfolgte Bejahung verlas er nun Schreiben des Schießclubs und hinterher Schreiben des Vereinsführers und seines Stellvertreters. Nun bat er beide Parteien um Stellungnahme zu diesem Schreiben ohne persönlich zu werden, und das Kameradschaftsverhältnis zu verletzen. Gleichzeitig richtete er die Anfrage an den Führer der opponierenden Delegation, Schtzbr. Fr. Kanning, ob der Schießklub sich als im Verein für sich betrachtete.

Fried. Kanning gab kurze Erläuterung, daß der Schießklub, aus dem Verein entstan-den 1913 gegründet wurde und daß seine Bestrebungen immer dem Verein gelten. Nachdem vom Verein ein Verbot eingegangen war, ein selbstständiges Schießen abzuhalten, hätten sie sich gefügt. Diese Behauptung wurde in der sich entwickelnden, manchmal sehr lebhafte Debatte, von Hauptm. Kempfe wiederlegt.

Nachdem Kanning gesprochen, wurde dem Vereinsführer Eisele das Wort erteilt. Dieser führte nochmals mündlich aus, was ihn veranlaßt hätte, die Königswürde in traditioneller Weise nur auf Vögel auskämpfen zu lassen, nämlich im Interesse des Vereins weil die meisten Mitglieder es wünschten. Dieses ergab auch noch die Ab-stimmung und dann auch, weil Sparmaßnahmen dringend angebracht waren.

Er beklagte sich bitter, daß einige Mitglieder des Schießklubs sämtliche Veranstaltungen des Vereins sabotiert hätten, ja, Schtzbr. K. Kretschmer hätte versucht, andere Mitglieder vom Besuch des Schützenfestes abzuhalten. Kretschmer bestreitet dieses auf das Entschiedenste und sucht durch gewundene Erklärungen, die bestätigenden Aussagen der beiden Zeugen , Hoppe sen. U. Heinemann, zu entkräftigen. Dieses hin und her in der Debatte , zum Teil mit Angelegenheiten, die mit der Sache weniger zu tun hatten, ersetzte die Gemüter einiger Anwesenden so stark, daß der Schiedsrichter einen Schützenbruder leider zur Ordnung rufen mußte, und ihn dann schließlich aufforderte, den Versammlungsraum verlassen, was dann auch geschah. Hauptmann Kempfe gab dann noch einen kurzen Bericht über die Sparmaßnahmen zum Schützenfest u. daß es dem Verein gelungen sei, trotz des Fehlens verschiedener Schützenkameraden ca. M 350,- zur Tilgung der Schulden zu erübrigen. Da diese Ausführungen von der Opposition belächelt und kritisiert werden, gab sie dem Verhandlungsleiter Anlaß zur Frage, ob der Schießklub durch besondere Maßnahmen noch weitere M 350,- zu erzielen glaubte? Vereinsf. Eisele wies dann darauf hin, daß vor ca. 2 Jahren das Mitglied Beyes selbst diesen Sparmaßnahmen zu gestimmt hätte.

Zum Schluß der Verhandlungen fragte Vereinsführer Eisele den Verhandlungsleiter Kamerad Hey in seiner Eigenschaft als Kreisleiter, ob er als Vereinsführer berechtigt gewesen war, die Schießklubs in Anbetracht der verworenen Verhältnisse aufzulö-sen. Kam. Hey bejahte dieses. Kamerad Kanning beklagte diese Maßnahmen bitter, der Dienstagsschießklub hätte dem Verein nach außen die Lorbeeren eingebracht. Hauptm. Kempfe hielt ihm entgegen daß der Verein alles finanziert habe, und daß bei der letzten Anfrage zwecks Beteiligung am Städtewettschießen, der Club eine direkte Absage gegeben habe.

Es sollen Schießabteilungen auf anderer Grundlage wieder von Neuem gebildet werden. Dieses soll in der Hauptversammlung besprochen werden. Die Königswürde auf Vogel müsse beibehalten werden, er gebe den Klubs genügend Möglichkeiten, ihre sportliche Tätigkeit zu entfalten.

Verhandlungsleiter Kam. Hey gab zum seine Meinung zum Ausdruck, daß die Aus-sprache ein unschönes Bild ergeben habe. Die Verwirklichung des hohen Zieles Schütze zu sein, wie es uns allen vorschwebt, gibt es wohl in keinem Verein des Deutschen Vaterlandes. Die besseren Schützen sind alle aus dem untersten Grunde hervorgegangen, und hätten sich vervollkommnet. Der Deutsche Schützenverband will recht große Kreise umfassen. Vogel- und Königsschießen soll auch weiterhin gepflegt werden. Dazu dienen die Schützenfeste, Freundschaftsschießen und dergleichen. Der Deutsche Schützenverband will eine große Zahl von Schützen umfassen, diese beträgt z. Zt. Ca 500000., Kampfschützen gäbe es vielleicht 30000. Die Abstimmung des Vereinsführers war berechtigt, aber den Mitgliedern steht es bei der nächsten Hauptversammlung frei Antrag aufs Neue zu stellen. Auch die Auflösung des Schießklubs war in Ordnung, sie können sich aber zu neuen Gruppen zusammen schließen, wenn der Vereinsführer diese genehmigt. Der Vereinsführer hat innerhalb seines Vereins eine große Macht, dafür aber auch eine große Verantwortung. Er könne natürlich für alles verantwortlich sein, deshalb müßten die Klubführer für ihn einstehen und er kann nur Leute seines Vorstandes ernennen. Um nun die unliebsame Angelegenheit aus der Welt zu schaffen, fragte Kam. Hey den Vereinsführer, ob er die betr, Mitglieder des Schießklubs noch als seine Kameraden ansehe? Eisele bejahte dieses. Nun fragte er den Wortführer es Klubs Kam. Kanning, ob er die Auflösung des Klubs anerkennt? Da auch dieses ihm versichert wurde, schloß der Kreisführer die Versammlung mit den Worten, daß die Angelegenheit nun erledigt sei.

 

Beitratssitzug am 13./3. 37 bei Kempfe
Fehlen: Fischer, Brunken

Vereinsführer Eisele eröffnete die Sitzung und teilte mit, daß wir versuchen wollen, bei der Städt. Sparkasse Lehe eine Verlängerungsfrist zur Tilgung unserer Hypotheken um 20 Jahre erreichen zu können.

Nun wurde das Programm des Winterhilfsschießens festgelegt. Ferner wurde be-schlossen, daß am Freitag, d 19./3 im Bürgerhause die Jahresversammlung stattfinden soll. Es wurde die Tagesordnung derselben aufgestellt. Hauptm. Kempfe erklärte, daß er seinen Leutnant=Posten aus geschäftlichen Gründen weiterhin nicht mehr beibehalten könne. Er hat sich aber erboten, in der Schützenhaus= und Marktkommission bis der neue Nachfolger eingearbeitet ist fernerhin zu bleiben, den Außendienst und die Aufsicht beim Schießen könne er aber nicht mehr vorstehen. Im Namen der Anwesenden sprach Heinemann den Wunsch aus, daß Kempfe solange den Hauptmann-Posten behalten möge, bis sich die Verhältnisse geklärt haben.

 

Jahresbericht 1936

Das Jahr 1936 fand im Zeichen friedlicher Weiterentwicklung namentlich auf finanziellem Gebiete. Dank der weisen Kassenführung unseres langjährigen bewährten Kassierers und der bescheidenen Grundhaltung unserer Mitglieder, hatten wir zum 1. Male einen bescheidenen Überschuß und kamen aus der wirtschaftlichen Misere etwas ‚raus. Also auch in unserem Verein ein kleines Spiegelbild der Verhältnisse im Vaterlande.

Das Vereinsleben ging äußerlich betrachtet seinen ruhigen Gang, wie in den Vorjahren. Im Allgemeinen stand es im Zeichen des Olympiajahres. Von der Einfügung des Vereins vom Deutschen Schützenbund in den Deutschen Schützenverband ist insofern eine Änderung zu verzeichnen, daß wir dem Reichsbund für Leibesübung eingegliedert sind und jeder Schützenbruder seine Mitgliedskarte erhalten hat, und somit Schützenkamerad geworden ist. Alle Schießsporttreibende Vereine sind jetzt unter einem Hut vereinigt, nämlich dem Deutschen Schützenverband. Es wurde im letzten Sommer ein Wettkampf auf unserer Schießstandsanlage ausgefochten, wir schlossen hierbei gut ab.

Veranstaltet wurden im Laufe des Jahres: 1 Generalversammlung, 2 Mitgliederversammlungen, 3 Beiratssitzungen und mehrere Sitzungen des engeren Vorstandes. Als Verbindungsmann mit dem Reichsbund für Leibesübungen ist unser Mitglied Klaus Sengstaken ernannt worden, er ist somit in seiner Eigenschaft als Werbe- und Dietwart dem engeren Vorstande eingegliedert. Auch sind, hervorgerufen durch besondere Veranlassungen 2 Beiratsmitglieder von ihren Posten zurück getreten und da diese nicht wieder besetzt wurden, so besteht der Vorstand nunmehr aus dem Vereinsführer, dem Stellvertreter und gleichzeitig Hauptmann, dem Kassen-und dem Schriftführer dem Dietwart und außerdem 6 Beiratsmitglieder Der Verein bestand gegen Ende des Jahres aus 4 Ehrenmitglieder, 27 Ehrenschützen. Kleinkaliber 44 aktiven Schützen, 9 Jungschützen,37 inaktiven Schützen. Gestorben sind im Laufe des Jahres u. mit allen Ehren beerdigt, die alten Veteranen Ludw. Kraese und Heinr. Waller, außerdem 2 inaktive Mitglieder, die vorher lange Zeit aktiv waren Heinr. Koch u. Herm. Fooken. Ihren 80. Geburtstag feierten im vergangenem Jahre die alten Ehrenschützen K. Westphal u. H. Waller, leider verstarb letzterer bald darauf. Seine Silberhochzeit feierte am 36.Schtzbr. Friedr. Kanning.

Größere Schießen hatten wir 3 mal, außerdem vom 16./ 17./8 unser Schützenfest, außerdem am 19./7 das Kreisschießen in verschiedenen Waffengattungen. Ferner fand im Winter allmonatlich das übliche Zimmerstutzenschießen statt. An Ballfestlichkeiten veranstalteten wir nur unseren Schützenball zum Schützenfest, welcher sehr schön verlief.

An auswärtigen Schießen beteiligten wir uns nur an das 75, jähr. Stiftungsfest des Wulsdorfer Schützenverein und am Ausmarsch des Geestemünder Vereins.

Die Schießstände unseres Schützenheimes waren während des ganzen Jahres immer belegt, auch sonst war der Besuch ganz erfreulich, sodaß wir in dieser Beziehung ganz zufrieden sind. Unsere Schießklubs, jetzt Schießabteilungen genannt, waren in der Sommerzeit auch fleißig am üben. Alles im ganzen gesehen können wir das Vereinsleben als zufriedenstellend betrachten, sind wir über den Berg hinüber und mit froher Zukunft gehen wir in das neue Vereinsjahr 1937 hinein.

 

Bericht über die Generalversammlung am Freitag, d. 19.3.37 im Bürgerhaus abends 8 ½ Uhr,
Anwesend: 33 Mitglieder.

Vereinsführer Eisele begrüsste die Anwesenden namentlich unser Ehrenmitglied K. Westpahl, ferner die zum ersten Mal erschienenen neuen Mitglieder, teilte ferner mit, daß unser Vereinskamerad Eug. Hoppe zum Unterkreis Schützenführer für unseren Bezirk ernannt worden ist. Ferner gedachte er der im vergangenen Jahr verstorbenen Kameraden und erwähnte, daß er am Heldengedenktage im Namen des Vereins am Schützengedenkstein einen Kranz niedergelegt habe. Er teilte dann mit, daß kürzlich eine Tagung der Vereinsführer und Vorstände des Deutschen Schützenverbandes Unt. Kr. Ws. Stadt und Land unter Leitung des Kreisschützenführers Heinr. Hey, Bremervörde, stattgefunden habe. Er gab einen ausführlichen Bericht über diese Versammlung, teilte kurz die Gliederung des Deutschen Schützenverbandes mit, dass wir zum Gau Nordsee Sitz Bremen und zum Kreis Unterweser-Elbe Sitz Bremervörde gehören. Der Vereinsführer verlas dann ein Gesuch, daß er an den Oberbürgermeister der Stadt Wesermünde gerichtet hat. Es handelte sich darin um die Verlängerung der Erbpacht des Schützenhauses um 20. Jahre, damit wir jährlich etwas weniger Zinsen und Amortisation abzutragen haben, es sind augenblicklich ca. M 500,-
Hierauf folgte ein Jahresbericht des Schriftf. Calfisch und ein Kassenbericht von Kassenführer E. Hoppe über das Jahr 1936.
Im Namen der Kassenprüfer erstattete Schtz. Kam. Voß Bericht über die Kassenprüfung und deren Richtigkeitsbefund und dem Kassierer wurde Entlastung erteilt. Da turnusgemäß für das nächste Jahr Kam. Voß als Prüfer ausscheidet, wurde dafür K. Kretschmer gewählt, es sind für das nächste Jahr die Kameraden Kipp, Spiekermann und Kretschmer Prüfer.
Nun brachte der Werbe- und Dietwart des Vereins Kam. Cl. Sengstaken einen kurzen Bericht über den Schulungstag vom 14. März und Haupt. Kempfe über die Schießen des Jahres 1936 incl. Des Winterhilfsschießens 1937. Hierfür konnten, wie uns Unterkreis Schützenführer Eug. Hoppe anschließend mitteilte M 45,90 abgeführt werden. Hauptm. Kempfe erwähnte noch daß die Kleinkaliberabteilung des Vereins beim Schießen in Bremervörde von allen Vereinen am besten abgeschnitten habe.
Vereinsführer Eisele berichtete nun über seine Teilnahme als Delegierter bei den Verhandlungen zum Städte – Wettschießen in Bremen. Es soll bei den Wettkämpfen in Zukunft nur auf schwarze Spiegel geschossen werden, Eine Erhöhung der Beiträge von 10,- auf 20,- habe er bekämpft. Ferner teilte er einen gerechten Modus bei der Verteilung von Geldpreisen mit, den die Bremervörder Schützenkameraden eingeführt haben. Anschließend verlas der Vereinsführer einen Antrag Kam. Welges, der ungefähr lautete: Der Verein möge darüber abstimmen, daß beim Schützenfest die Königswürde auch auf Scheibe ausgefochten werden könne. Vereinsf. Eisele wies daraufhin, daß der Antrag verfrüht sei, denn vor dem Schützenfest sei noch eine Versammlung und dann könne der Antrag vorgelegt werden. Kam. Kanning stellte den Antrag, die Scheiben einzeln zu bewerten. Da die Gruppe des aufgelösten Dienstagsklubs auf Erledigung des Kam. Welges bestanden, kam es zu einer unliebsamen äußerst lebhaften Aussprache im Verein, die besser unterblieben wäre, es mußten schließlich die Kam. G. Arndt und Fr. Beyes zur Einigkeit mahnen. Unterkreisführer Eug. Hoppe erinnerte schließlich diese Schützenbrüder daran, dass ihnen im Laufe des Sommers noch oft Gelegenheit zu sportlichen Wettkämpfen gegeben werde. Er erklärte dann das We-sen der Pflichtübungen, daß alle Schützenkameraden unter 45 Jahren daran teilnehmen müßen, die übrigen Mitglieder diese Übung aber auch freiwillig machen könnten. Die Übungen können auf Wehrmann und Kleinkaliber ausgefochten werden. Auf die Anfrage, wer sich daran beteiligen wolle, meldete sich nur einer. Die Stimmung war nämlich durch die vorangegangenen Debatten so gereizt, auch war die Anfrage wohl nicht von allen Schützenk. richtig verstanden worden. Dieses ergebnislose Resultat brachte den Kreisunterführer Hoppe gewaltig in Harnisch und es entstanden weitere Streitigkeiten.
Kam. Hoppe berichtete dann über die vorgesehenen Schießtage der Saison 1937. Es sind außer dem Schützenfest am 15. und 16. August die Tage 25.4. 30.5. und das Herbstschießen am 19.9. Die Frage, ob die Kameraden damit einverstanden seien, wurde bejaht.
Auf Sekr. Hoppes Vorschlag, die Beiträge wie im Vorjahre zu belassen, erfolgte ebenfalls kein Wiederspruch. Zum Schluß führte der Schützenwirt J. Kroog eine Beschwerde über das Schützenhaus an. Der Vereinsführer sagte ihm, daß diese Angelegenheit garnicht zur Generalversammlung gehöre und wies ihn auf den Instanzenweg hin. Damit Schluß mit der unerquicklich verlaufenen Versammlung.

 

Beiratssitzung am 1.7.37 (Do) im Schützenhause
Fehlen: B. Steffens, P. Kempfe, J. Heinemann.

Vereinsführer Eisele eröffnete die Sitzung, begrüßte die Anwesenden, namentlich den letztjährigen König, und den Unterkreisführer Eugen Hoppe u. auch Klaus Sengstaken, beglückwünschte Letzteren wegen guten Schießresultats beim Unterkreisschießen am 13.Juni. Nachdem das Schießprogramm für das am Sonntag, den 4./7 stattfindende letzte Schießen vor dem Schützenfest aufgestellt worden war, machte der Vereinsf. noch auf das vom Keglerverein Bremerhaven angesetzte Sportwerbungskegeln aufmerksam, an dem sich auch, durch Feldwebel Heinemann veranlaßt, Schützen beteiligen sollen. Da H. fehlte, und wir nicht genauer orientiert sind, wurde beschlossen, nicht daran teilzunehmen. (Wurde später aber wieder umgeändert) Dann gab der Vereinsführer bekannt, daß das Freundschaftsschießen des früheren niederelbischen Bezirksverbandes am Sonntag, d. 15. Aug. in Bremervörde stattfindet. Da wir am dem Tage unser Schützenfest abhalten, können wir uns daran nicht beteiligen. Ferner wurde mitgeteilt, daß am Sonntag, den 20. Juni, auf den Schießständen in Schiffdorferdamm die Ausschießung des Arnold Tölken Pokals stattgefunden hat. Der Pokal wurde mit wenig Vorsprung dem Geestemünder Verein durch den Kleinkaliberverein „Tell“ abgenommen. Vereinsf. Eisele gab nun bekannt, daß der Kleinkaliber Schießklub Geestemünde von 1906 am 11. Juli in Schiffdorferdamm sein diesjähriges Schützenfest feiert, und ladet unseren Verein zur Teilnahme ein, Programm liegt vor. Die Beteiligung daran und auch mit Fahne am Festmarsch, seitens der Kleinkaliber-schützen wurde beschlossen. Durch Schreiben vom 29.5.37 des Gaues Nordsee des Deutschen Schützenverbandes im R.f.L. ist dem Schützenverein Lehe die Abhaltung des Schützenfestes am 15. u.16. Aug. genehmigt worden.
Laut Verfügung des R.f.L. ist bei Ausmärschen der Schützen Vereine die Fahnen des Deutschen R.f.L. der Vereinsfahnen vorauszutragen. Im Übrigen sollen die Vereins-mitglieder veranlaßt werden, neben Abzeichen des Deutschen Schützenverbandes auch Abzeichen des R.f.L. anzulegen.
Beim Unterkreisschießen des Unterkreises Weserm.- Stadt errang die Mannschaft des Mannschaftsführers Kl. Sengstaken die Plakette des Unterkreises. Errungen wurden die Resultate auf 175 Meter mit der Eydtbüchse. Auf Wehrmann 175 Meter und Kleinkaliber 50 Meter unterlag unser Verein den Resultaten der Nachbarvereine.
Auf eine Eingabe an den Oberbürgermeister der Stadt Wesermünde bez. Verlängerung der Erbpacht des Schützenhauses in Speckenbüttel auf die Zeit bis zum Jahre 1984 ist der Bescheid ergangen, daß diese Eingabe nicht stattgegeben werden kann. Dem Verein wurde anheimgegeben diese Eingabe später zu wiederholen. Auf eine Eingabe, die Verbesserung des Schützenweges vorzunehmen und die Beleuchtung des Zuweges städtischerseits zu übernehmen, erging der Bescheid, daß die Zuwegung in Ordnung gebracht wird, dagegen die Beleuchtung nicht übernommen werden kann, da es sich lediglich um einen Privatweg handelt. Hierüber entspann sich noch eine größere Aussprache, es sollen neue Eingaben gemacht werden. Auf eine Eingabe ist dem Verein der Zinssatz für die Hauszinssteuer 1937 auf 1% belassen. Gemäß der Satzungen des Schützen Vereins Lehe vom 1. Juli 1935 beträgt der jährliche Beitrag:
1 für ordentliche Mitglieder M 15,-
2. für fördernde M 6,- 3.
Aufnahmen Gebühr für ordendl. Mitglieder 5,-
Gemäß des Beschlusses der Generalversammlung sind die Dienstags u. Sonntagsklubs und die Kleinkaliber Abteilung des Vereins aufgelöst worden. Die beiden ersten wurden durch Übungsmannschaften des Vereins ersetzt. Die Mitglieder der Kleink. Abt. traten mit denselben Rechten der Aktiven in den Verein über und zahlen vorläufig einen Jahresbeitrag von M 6,-. An Beitrag für den Deutsch. Schütz. Verb. zahlen die
Aktiven
A in Klasse I Vollmarke, soweit sie an allen Schießen teilnehmen M 2,25.
B Schützen welche nur am Vogel oder Königsschießen teilnehmen M 1,-
C Tagesmarken nur für den Tag der Veranstaltung Klasse 7 M 0,50
Der Vereinswirt J. Kroog hat die Pacht für den Monat April zurückbehalten, für die übrigen Monate jedoch entrichtet und begründet die Nichtzahlung damit, daß er trotz mehrfacher Aufforderung an den Kassierer Hoppe, dieser die Toilettengrube nicht hat in Ordnung bringen lassen. Die Einrede, er hätte sich den H Obmann Kempfe wenden müssen, begründet er damit, daß er wegen Todesfalles in der Familie K. aus Pietät sich nicht an ihn hätte wenden wollen. Es wurde beschlossen, daß der engere Vorstand die unliebsame Angelegenheit regelt.
Nun wurde zur Beratung der Ausstaltung des diesjährigen Schützenfest geschritten, und der Vereinsführer gab die vergleichenden Preise des vorjährigen Schützenfestes an. Da aber in diesem Jahre wegen des 4. Jahresplanes keine silbernen Löffel geliefert werden können, so soll über die Art der Preise noch beraten werden.

 

Hauptversammlung am 17. September 1937 abends 8 ½ Uhr im Vereinslokal Bürgerhaus.
Anwesend.: 29 Schützen Kameraden.

Vereinsführer Eisele begrüßte die Kameraden und bedauerte sehr, daß der Besuch einer Hauptversammlung in Anbetracht der Mitgliederzahl immerhin zu wünschen übrig läßt.
Als aktive Kameraden sind nacheinander aufgenommen: v. Minden, Geidel, Paul Kempfe jr. u, Niehaus, sämtliche in Lehe ansäßig.
Als Klein-Kaliber Kamerad Arthur Meyer.
Mit Schreiben vom 29. Mai des Gaues Nordsee im D. Sch. V. d. R. f. L. ist dem Verein unter V. N. 410 die Abhaltung des Schützenfestes am 15. u. 16. August genehmigt worden. Laut Verfügung des R. f. L. ist bei Ausmärschen der Schützenvereine die Tragfahne des D. R .f. L. der Vereinsfahne vorauszutragen. Im Übrigen sollen die Mitglieder angehalten werden, neben des Abzeichens des D. Sch. V. auch das Abzeichen des D. R. f. L. anzulegen. Beim Unterkreisschießes des Unterkreises Wesermünde-Stadt am 13. Juni errang die Mannschaft des Mannschaftsführers Claus Sengstaken die Plakette des Unterkreises. Als bester Einzelschütze errang der Mannschaftsführer Claus Sengstaken mit 174 Ringen die Plakette des Gaues Nordsee. Die Resultate wurden auf Stand 175 m Eydtbüchse, Auflage errungen. Auf Wehrmann 175 m und Kleinkaliber 50m unterlag der Verein den Resultaten der Nachbarvereine.
Auf eine Eingabe an den Herrn Oberbürgermeister der Stadt Wesermünde bezüglich Verlängerung der Erbpacht des Schützenhauses-Grundstückes in Speckenbüttel auf die Zeitdauer bis zum Jahr 1984 ist der Bescheid ergangen, daß dieser Eingabe nicht stattgegeben werden kann , dem Verein wurde anheimgegeben eine Eingabe später zu wiederholen.
Auf eine Eingabe die Verbesserung des Schützenweges vorzunehmen und die Beleuchtung des Zugangweges städtischerseits zu übernehmen, erging der Bescheid, daß die Zuwegung in Ordnung gebracht wird, dagegen die Beleuchtung nicht übernommen werden kann, da es sich lediglich um einen Privatweg handelt.
Auf eine Eingabe vom 15. März ist dem Verein der Zinssatz für die Hauszinssteuer 1937 auf 1% belassen.
Gemäß der Satzungen des Schützen Vereins Lehe vom 1. Juli 1935 beträgt der jährliche Beitrag
1.) für ordentliche Mitglieder M 15,-
2.) für ordentliche Ehrenschützen M 12,-
3.) für fördernde Mitglieder M 6,-
4.) Aufnahmegebühr für orden. Mitgl M 5,-
Die Aufnahmegebühr ist in der letzten Jahresversammlung aufgehoben. Gemäß Beschlusses in der Jahresversammlung sind die früheren Schießklubs am Dienstags nachm. u. Sonntags vorm. und die Kleinkaliber-Abteilung des Vereins aufgelöst worden. Die beiden Schießklubs wurden durch Übungsmannschaften des Vereins ersetzt. Die Mitglieder der Kleinkaliber Abteilung treten als ordentliche Mitglieder in den Verein über und zahlen vorläufig einen Jahresbeitrag von M 6,-. Sobald der Kleinkaliberschütze sich auf alle Sportarten beteiligen will, muß er den vollen Beitrag entrichten. Da weiter keine Anfragen gestellt wurden schloß der Vereinsführer seinen Bericht und ging zum Hauptpunkt der Tagesordnung, „das Schützenfest“ über und teilte der Versammlung das vom Beirat empfohlene Schießprogramm mit. Kamerad Kanning fragte an, ob die Festscheiben 80 und 175 Meter als Anwärter um die Königswürde zugelassen sind, wurde vom Vereinsführer verneint. Hierauf stellteKanning einen derartigen Antrag. Der Vereinsführer ließ über den Antrag Kanning abstimmen. Es stimmten für den Antrag der Antragsteller Kanning und Heinr. Beyes. Der Kamerad Friedr. Beyes war ob dieser Abstimmung derart überrascht, daß er selbst das Aufstehen vergaß. Die Versammlung nahm das Schießprogramm nach dem Vorschlag des Beirats an. Kamerad Kanning verlas hierauf einen Aufsatz der heutigen Tageszeitungen:
Schützenfest von früher und heute welcher allen Kameraden bekannt ist. Kanning bezeichnete diesen Aufsatz als vom Wehrkommando herausgegeben, wurde aber vom Kameraden Eug. Hoppe aufgeklärt, daß dieser Artikel von unserem Gauschützenführer, Major a.D. Lefèvre, Bremen, stammt.
Nach verschiedenen unliebsamen Debatten zwischen Kanning, Fr. Beyes und dem Vereinsführer gab Kanning die Erklärung ab, sie hätten Zeit und könnten warten, über kurz oder lang, wäre der Verein ruiniert. Kanning stellte hierauf die Frage warum keine Anteilsscheine ausgelost wurden und weshalb ein Mitglied, welches mit Anteilscheinen den Beitrag bezahlen wollte, ausgeschlossen wird. Der Vereisführer erklärte hierauf, daß die Beitragszahlung des Karl Kamning für die Jahre 1935 u. 1936 mit Anteilscheinen nur eine Probe aufs Exzempel sein sollte. Kamning hat sich seit seinem Auszuge aus den Schützenhaus an nichts mehr beteiligt und wenn der Vereinsführer dem Kassenführer gestattet hätte, die Anteilscheine zu nehmen hätte, jeder Kamerad das Recht, auch seinerseits Anteilscheine in Zahlung zu geben. Die Anteilscheine – Angelegenheit soll noch eine andere Regelung erfahren und wird hierüber in der Jahresversammlung ein Vorschlag eingebracht werden.
Die Musik wurde an Kapellmeister Schmidt auf Grund seiner Offerte vergeben.
Die Adlerlieferung für 1937/38 wurde am Kamerad Westphal:
Doppeladler Rm 21,-
einfacher Adler Rm19,- vergeben.
Die Kameraden der Kleinkaliber Abt. haben für 50 Meter Festscheibe eine Einlage vom M 2,- zu entrichten, sollen dann aber auch das Recht haben die Wehrmann Festscheibe zu beschießen.

 

Beiratssitzung am 18./9. 37 bei Kempfe
fehlen: Fischer, Geithmann

Vereinsführer Eisele eröffnete die Versammlung und brachte als 1. Punkt unser am Sonntag den 26. Sept. stattfindendes Herbstschießen zur Verhandlung. Es wurde beschlossen einen einfachen Adler aufzustellen. Einsatz M 3,- Preise: Räucherwaren. Als Einkaufskommission wurden die Schützenkameraden Kempe, Heinemann und Steffens neu bestätigt. Beginn des Schießens um 1 Uhr.
Vereinsführer Eisele verlas nun die neuen Bestimmungen die vom Gau Nordsee herausgegeben wurden. In demselben wurde bekannt gegeben, daß die alten, liebgewordenen Abzeichen am Anzug und Hut abgelegt werden sollen ebenso die Waffen und das Diejenigen Kameraden, die noch nicht im Besitz einer einer neuen Uniform sind, an ihrem Schützenrock, bzw. Ornat vorgeschriebene Abzeichen anle-gen sollen. Hierauf gab Eug. Hoppe bekannt, daß er seinen Posten als Kreisunterführer nieder-gelegt habe, da es ihm an Zeit mangelt, diesen auszufüllen. Da aus dem Schreiben zu erfahren war, daß von dem Vorstand bezw. Beiratsmitgliedern in Zukunft viel verlangt wird, soll jedes Mitglied seinen Posten haben. In der nächsten Woche soll wieder eine Beiratssitzung stattfinden, u. er wünscht zunächst einen Bericht der verschiedenen Organisationen. Zum Schluß der Versammlung frägt Eug. Hoppe an, was mit den Pokalen des aufgelösten Dienstag Schießklubs geschehen soll. Über die Berechtigung der Besitzergreifung entspann sich eine ins lebhafte gehende Aussprache u. es wurde eine abwartende Stellung eingenommen. Damit Schluß

 

Bericht über das Schützenfest 1937
Unser diesjähriges Leher Schützenfest fand am 15. u. 16. August statt. Leider war die Witterung an beiden Festtagen nicht besonders günstig, jedoch ließ die Beteiligung der seitens der Schützen und der Besuch der Angehörigen und Gäste nichts zu wünschen übrig. Nach der Ankunft des Königs Jonny Bruncken und seiner Ehrenbegleitung auf dem Schießstande in Speckenbüttel am Sonntag Nachmittag, begrüßte der Vereinsführer O. Eisele die angetretenen Schützen – Kameraden. Nach einem Sieg Heil auf den Führer und Reichskanzler wünschte er einen guten Verlauf des Festes. Anschließend hielt der Unterkreisschützenführer Eug. Hoppe die Weihrede auf die neue Tragfahne des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen. Gleich darauf begann das Schnellfeuerschießen auf 175 u. 80 Meter. Sieger wurden Jonny Bruncken und Joh. Eisele. Dann begann das Schießen auf die beiden Vögel.

Am Montag Morgen marschierten die Schützen ab Leher Tor um den König von seiner Wohnung einzuholen und um den von ihm gespendeten Frühschoppen im Kasino – Lokal (P. Kempfe) einzunehmen. Dann ging es weiter vom Depot aus mit dem Straßenbahn-Auto zum Schießplatz.

Nun entwickelte sich ein reges Leben, unterbrochen durch eine einstündige Mittagspause, da der Vereinsführer geschäftlich abgerufen wurde, so präsentierte der Hauptmann bei der Mittagstafel. Um 5 Uhr nachm. wurde der König entkrönt u. gegen Abend man die Sieger feststellen. Diese wurden vor der angetretenen Kompagnie von dem Vereinsführer durch eine schwungvolle Rede einzeln ausgezeichnet und durch die Ehrendamen des Vereins mit Eichenlaubkränzen geschmückt. König wurde ein junges Mitglied: Eide Geithmann aus Weddewarden, Vize König: Bernh. Blank. Sieger auf der von der Stadt Wesermünde gestifteten Senator-Plakette: Th. Buthe. Bester auf Festscheibe 175 mtr. Joh. Heinemann, auf 80 mtr. K. Steffens, auf 50 mtr. Joh. Heinemann, auf Wehrmann: Eug. Hoppe, von den passiven Schützen: Aug. Schütte. Von den Kinderschützen wurde König:
Nach dieser Ehrung ergriff der Vereinsführer des Kegler-Verbandes Herr Fraas das Wort, um die anläßlich der Kegelsport-Werbewoche des Keglervereins Unterweser die von den Mitgliedern des Schützenvereins errungene 1. Siegerplakette O. Eisele dem Vereinsführer zu überreichen. Ferner sprach noch als Vertreter des Arbeitgeberverbandes Herr Scheile, um seine Freude zum Ausdruck zu geben, daß es fast alle Handwerker sind, die beim Schießen als Sieger hervor gingen. Nun ging es unter Vorantritt der Musikkappelle heimwärts zum Leher Markt, wo die Schützen-Kameraden mit Ihren Angehörigen noch längere Zeit festlich beisammen blieben.
Am Mittwoch fand unter Leitung des Feldwebels Joh. Heinemann die Preisverteilung bei den Jugendschützen statt, und an Sonnabend der Festball mit Preisverteilung unter Leitung des Vereinsführer bei Seebeck.
In diesem Jahre wurde von der alten Tradition abgewichen und aus vaterländischen Gründen, um beizutragen, daß der Vierjahresplan zur Durchführung kommt; kein Silber verabfolgt, sondern praktische Gebrauchs- und Luxusgegenstände, aus den Geschäften unserer Mitglieder stammend. Auch traten dieses Mal zum Überreichen der Sachen die, mit schönen Schürzen geschmückten Ehren – Jungfrauen des Vereins in Funktion, welches allgemeinen Anklang fand. Die Leitung des Festballes übernahm dann Jonny Bruncken und unser neues Mitglied Wilh. von Minden. Dieser entpuppte sich als gewandter Chauseur, nicht nur alleine als Sänger u, Ar-rangeur humoristischer Gesellschaftstänze, sondern auch als Jongleur und Kraftakrobat, sodaß die Gesellschaft noch bis zur frühen Morgenstunde beisammen blieb. Wir können ruhig sagen, daß das 89. Schützenfest 1937 in keinerlei Weise trotz Boykottierung gewisser Kreise den früheren Jahren nachgestanden hat.
Schießresultate: Eröffnungsschießen 175 Meter:
Jonny Brunken18 Punkte.,
Karl Steffens 18 Punkte,
Eugen Hoppe 17 Punkte;
Fr. Ehrholdt 17 Punkte,
Cl. Sengstaken = 15 Punkte.
Eröffnungsschießen 80 Meter:
Joh. Eisele = 62 Ringe,
Herm. Tangemann = 58 Ringe,
Bernh. Steffens = 57 Ringe,
A. Blanck, Wilh Krönke u. Eide Geithmann je 55 Ringe,
K. Damann, H. Hohn u.Dietr. Sanken je 53 Ringe.

Vogel I. u. II.: Rumpf Eide Geithmann u. B. Blank beim Abstechen wurde Geithmann König.
Rechter Flügel: E. Geithmann u, W. Hohn,
l. Flügel: E. Lochmann u. A. Blank,
Schwanz: D. Sanken u. J. Sidden,
gold. Kralle: Th. Buthe u. B. Steffens,
silb. Kralle: K. Warmholz u. J. Meyer,
Zepter: C. Dammann, jr. u. W. Hohn,
gold. Fahne: H. Tangemann u. J. Kipp
silb. Fahne: Fr. Ehrholdt u. B. Steffes,
Hals u. Kopf K. Warmholz u. Fr. Ehrholdt,
Reichsapfel: K. Warmholz und J. Sidden,
Ring K. Steffens u. Joh. Heinemann
Krone: J. Heinemann u. H. Hohn
Festscheibe 4 Schuß 175 Meter:
1.J. Heinemann 72 Ringe,
2) A. Kluge 899 Teiler,
3) Friedr. Ehrholdt 70 Ringe,
4) H. Tangemann 977 Teiler
5) K. Steffens 69 Ringe,
6) Fr. Fischer 1934 Teiler,
7) Eug. Hoppe 68 Ringe,
8) N. Kipp 2974 Teiler
9) K. Hadeler 63 Ringe,
10) Fr. Kretschmer 2974 T,
11) Joh. Eisele 63 Ringe
12) H. Kipp 2277 T,
13) A. Beyes 59 Ringe.
Festscheibe 4 Schuß 80 Meter:
1) K. Steffens 47 R.
2) E. Heydolph: 47 R.
3) Eugen Hoppe = 47 Ringe.
Festscheibe 4 Schuß 50 Meter:
1) J. Heinemann 42 R.
2) Fr. Kistel = 42 R
3) K. Meyer = 42 Ringe
Festscheibe Wehrmann 175 Meter 4 Schuß
1) Eug. Hoppe 56 R.
2) K. Zarndt = 55 R.
3) H. Otte = 54 Ringe.Senator = Scheibe 1937/38: Th. Buthe
Wander = Plakettenscheiben: 50 mtr. stehend Freihand K. Otte = 92 R.
kniend Freihand: Eugen Hoppe = 102 R.
liegend Freihand = Eug. Hoppe 114 Ringe.

 

Jahresbericht des Schützenverein Lehe v. 1848

1937   –  1.4.1938

Da nach den Bestimmungen des Deutschen Schützenverbandes das Geschäftsjahr von April – April läuft, so ist das vergangene Vereinsjahr, im schießsportlichem Sinne gerechnet, besonders reichhaltig gewesen.
Immer mehr wurde auch das Wehrmann- und Kleinkaliberschießen gepflegt und konnte der Verein auf letzterem Gebiete gute Erfolge verbuchen. Im Ganzen wurden auf den Schießstandsanlagen, außer unser am 15. u. 16. August stattgefundenem Schützenfest, 4 Schießen abgehalten ferner fanden noch am 13. 6. 37 das Unterkreisschießen von Wesermünde – Stadt und im Oktober ein Wettkampfschießen verschiedener Vereine mit Kleinkaliber statt um die Wanderplakette. Hierbei blieb die Kleinkalibermannschaft des Leher Vereins Sieger. Ferner fanden in den Wintermonaten die so sehr beliebten Zimmerstutzen – Schießen statt. Alle diese Schießen hatten durchweg eine gute Beteiligung besonders trotz Schwarzfahrerei, auch das Schützenfest (s. Sonderbericht.)
In Folge einer unliebsamen Streitfrage betreffend die Königswürde, fanden im Frühjahr unsere Beiratssitzungen statt, um in Gegenwart des Unterkreisschützenführers Hey, Bremervörde, bis die Gemüter sich beruhigt hatten und eine Klärung eintrat. Außer den 6 Beiratssitzungen fanden noch 2 Hauptversammlungen statt, außerdem war der Verein an mehreren Unterkreisversammlungen des Deutschen Schützenverbandes im R.f.L. durch Deligierte vertreten.
An Festlichkeiten veranstalteten wir den Festball zum Schützenfest, jedoch fanden, seitens der Angehörigen immer eine gute Beteiligung beim Schießen statt. Schützenkönig wurde Eide Geithmann und Senator Th. Buthe. An sonstigen schießsportlichen Auszeichnungen waren zu verzeichnen: Beim Kreisschießen in Bremervörde errangen, die Plakette die Schützen = Kameraden Karl und Heinrich Heihnsohn. Heinr. Otte u. Arth. Meyer. Ferner errang die Standardplakette der schießsportlichen Vereine der Unterweser wie bereits erwähnt, die Kleinkaliber Mannschaft des Vereins. Auch erhielt Eugen Hoppe auf 50 Meter in der3 fachen Anschlagsart die große goldene Medaille des Deutschen Schützenverbandes im R. f. L.
Mit Ausnahme des Ausmarsches gelegentlichst beim Schützenfest des Geestemünder Schützenvereins, haben wir uns am sonstigen Schießen und Veranstaltungen nicht beteiligt, wegen Überfülle im eigenen Verein.
Seine diamantene Hochzeit feierte mit seiner Gattin unser ältester, jetzt 95 jähriger Schützenkamerad A. Feltkamp. Der Vorstand übermittelte dem Jubilar die Glückwünsche des Vereins.
Durch Umänderung bzw. Reorganisation lt. Vorschrift des Deutsch. Schützenverb. haben wir zu verzeichnen an Ehren Mitglieder u. Ehrenschützen 75 Mitglieder
35 Mitglieder:
Ferner ist noch zu erwähnen, daß nach den neuen Sportordnungen des Deutsch. Schützenverb. die Uniform einheitlich geregelt ist, doch dürfen die Alten aufgetragen werden. Abzeichen, wie Eichenblätter, Achselstücke, Sterne und Degen ebenfalls Schießmedaillen dürfen nicht mehr getragen werden, sondern nur solche, die auf Grund erstklassiger Leistungen errungen wurden. Der Vereinsführer und die wichtigsten Vorstandsmitglieder tragen einen litzenartigen Streifen am Unterarm.
In Folge der erwähnten inneren Steitigkeiten, sah sich der Vereinsführer veranlaßt die Schießklubs aufzulösen. Es konnten aber neue Zusammenschlüsse von Mitgliedern gebildet werden, diese wurden nun Abteilungen genannt.
Leider ist der alte Dienstagsklub im Verein nicht mehr geblieben, dafür ist aber die Sonntagsabteilung desto stärker geworden, auch ist die Kleinkaliberabteilung geblieben, sodaß da auch im Jahre 1937 gut pulsierte.

 

Beiratssitzung am 15. Juni 1938 im Schützenhause, abends 8 ½ Uhr
Fehlen; Geithmann und Fischer.

Vereinsführer Eisele eröffnete die Sitzung und gedachte eingangs des kürzlich ver-storbenen Ehrenmitgliedes Wilh. Stute, die Versammelten erhoben sich von ihren Sitzen. Dann verlas er eine Einladung des N.S.D.A.P. zwecks Beteiligung des am Sonntag d. 19. Juni stattfindenden Kameradschaftstreffen. Es wurde beschlossen daß ein Rundschreiben erfolgen solle. Treffpunkt nachm. 5 Uhr vor Cafe Rou. Eine Fahne u. die Fahne des Reichsbundes für Leibesübungen. Fahnenträger: v. Minden u. K. Steffens.
Nun verlas er ein Schreiben des Magistrats betr. Instandsetzung des Schießstandes. Eug. Hoppe regt an betr. der Haftpflicht diese auf die Besucher des Schießstandes auszudehnen, außerdem diese auch auf Anzeiger in Bezug auf persönlichen Unfall derselben in Ausführung ihrer Arbeit einzubeziehen.
Betr. Vergütung der Budenplätze soll die Stadt eine Pauschale von M 300,-haben. Zur Genehmigung des Schützenfestes am 14. August sei nichts mehr im Wege, es soll vorher noch eine Generalversammlung abgehalten werden. Nach Erledigung kleinerer Angelegenheiten schloß der Vereinsführer die Versammlung, nachdem vorher noch Hauptm. Kempfe im Auftrage von dem König Eide Geithmann eine Runde gespendet hatte.

 

Beiratssitzung am Donnerstag d. 7./7.38 abends 8 ½ Uhr bei Kempfe.
Fehlen: Joh. Heinemann, Friedr. Fischer, H. v. Minden u. Eide Geithmann.

Vereinsführer Eisele eröffnete die Sitzung und gab bekannt, daß der Vereinsführer von Geestemünder Schützenverein H. Ulzmann zum Unterkreisführer ernannt worden ist. Dann wurde kurz das Programm für das am Sonntag den 10./7. stattfindende Vogelschießen aufgestellt. Ferner teilte er mit daß die Arbeiten des zur Zeit gesperrten Schießstandes im vollen Gange sind, sodaß selbiger wohl zum Sonntag notdürftig hergestellt sein wird. Die gründliche Reparatur erfolgt später nach Beendigung der Schießsaison.
Nun verlas er das von ihm aufgestellte Schützenfestprogramm, welches sich an den vorhergehenden anlehnt, die einzelnen Punkte wurden besprochen, Silber kommt weniger in Frage. Zwecks Ausstattung der Kleinkaliberscheibe soll von diesen Kleinkaliberschützen, die sonst auf die anderen Festscheiben nicht schießen, eine Nachzahlung von M 2,- erhoben werden.
Beschlossen wurde, daß am Sonnabend den 16. Juli im Bürgerhause eine Hauptversammlung abgehalten werden soll, das Programm wurde von dem Vereinsführer aufgestellt. Das Stadtkönigsschießen für das Jahr 1938 ist dem Leher Schützenverein übertragen worden, und soll dasselbe anfangs September stattfinden. Damit Schluß der Sitzung

 

Generalversammlung am Sonnabend, den 16.7.38 abends 8 ½ Uhr im Bürgerhause.
Anwesend: 27 Mitglieder, ferner der Unterkreis-Schützenführer Ulzmann.

Der Vereinsführer Eisele begrüßte die anwesenden Schützenkameraden, insbesondere den alten Veteranen Adolf Richters, der jetzt 50. Jahre Mitglied ist, und den als Gast erschienenen Unterkreis-Schützenführer K. Ulzmann Ferner gedachte er des kürzlich verstorbenen Ehrenmitgliedes Wilh. Stute. Die Anwesenden ehrten den verstorbenen durch Erheben von ihren Sitzen. Nun erteilte der Vereinsf. dem Schriftführer das Wort, der seinen Jahresbericht verlas. An Schießen wurden abgehalten: 1 Schützenfestschießen, 3 Sommerschießen, 1 Herbstschießen, sowie 7 Zimmerstutzenschießen in den Wintermonaten und 1 W.H. Werk-Schießen. Anschließend gab der Kassenwart Ernst Hoppe seinen Kassenbericht, der in Anbetracht der vielen Ausgaben und Lasten der letzten Jahre günstig lautete. Der Kassenbestand war nach Deckung aller Unkosten und Abtragung an die Sparkasse, Darlehnsrückzahlung Mark 25,04 vorhanden. Im Namen der Revisoren bat Hinr. Kipp um Entlastung des Kassierers, was dann auch geschah.
Nun brachte der Schießsportleiter Eugen Hoppe seinen großangelegten Sportbericht, aus dem zu ersehen war, daß seit Bestehen des Deutschen Schützenverbandes im Leher Schützenverein der alte Kampfgeist wieder erwacht ist, sodaß der Verein im Unterkreis, Kreis und Gau, mit an erster Stelle steht. Bei den Mannschaftskämpfen hat der Verein 7 erste, 2 zweite, 2 dritte Siege und einen Gaumeister – Sieg (Schütze Karl Heinsohn) erzielt. Außerdem wurden 4 Plaketten in den entgültigen Besitz des Vereins gebracht, sowie 2 andere, die der Verein zum ersten Mal errungen hat. Beim Fernwettkampf des Gaues Nordsee im militärischen Anschlag (Klein-Kaliber) belegte der Verein den ersten Platz.
Anschließend wurden an die Schützenkameraden K. Otte, O. Kluge, H. Boltz und Eugen Hoppe Ehren – Urkunden überreicht.
Vereinsführer Eisele teilte nun mit, daß die seit langem bei der Stadt beantragten Bauarbeiten jetzt fertig gestellt sind, so daß die Stände jetzt wieder voll benutzt werden können. Er trug eingehend seine seit längerer Zeit geführten zwecklosen Verhandlungen mit der Stadt vor, bis schließlich die Polizei einschritt, so daß die längst beantragten Arbeiten ausgeführt werden konnten.
Da die Amtszeit des Vereinsführers abgelaufen war, trat dieser zurück und der stellvertretende Vereinsführer P. Kempfe übernahm den Vorsitz. Er schilderte eingehend Eiseles unermüdliche Tätigkeit im Interesse des Vereins, und schlug vor ihn wieder zu wählen. Auch Eugen Hoppe sprach für ihn, im gleichen Sinne drückte sich auch Heinemann aus, es müßte den Posten eines Vorsitzenden ja mal eine jüngere Kraft übernehmen, da wir aber augenblicklich keine geeignete Persönlichkeit im Verein haben, ist Eisele doch der gegebene Mann. Nachdem auch aus den Reihen der Mitglieder anerkennende Worte über die bisherigen Tätigkeit des Vereinsführers gefallen waren, wurde er auf Grund der Vertrauensfrage einstimmig auf 3 Jahre wieder gewählt. Er dankte und nahm die Wahl an. Unterkreisf. Ulzmann gratulierte ihm und sprach schöne Worte über Pflichten und Rechte eines Vereinsführers.
Es wurden zu Kassenrevisoren die Kameraden H. Kipp, W. Spiekermann und H. Hadeler gewählt. Doch mit der Ernennung des engeren Vorstandes und Beirates hielt der Vereinsführer vorläufig noch zurück.
Darauf wurde bekannt gegeben, daß seitens der Stadt und des Gaues dem Schützen Verein Lehe das Königsschießen für den Stadtteil Wesermünde zur Ausgestaltung übertragen worden ist. Da dasselbe erst im Herbst stattfindet und noch Unklarheiten über die Bestimmungen herrschen, kann noch nichts Genaueres darüber gesagt werden. Doch wird der Vereinsführer mit dem Beirat die Sache in die Hand nehmen. Anschließend veröffentlichte er in kurzen Umrissen das Programm des diesjährigen Schützenfestes, wie es im Beirat beschlossen wurde. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß selbiges sich in seiner schönen Form würdig den vorhergehenden anschließen wird. In Anbetracht, das der letztjährige König im Ortsteil Weddewarden wohnt, soll an beiden Tagen der Ausmarsch ausfallen. Antreten am Sonntag nachmittag um 2 ½ Uhr am Jägerhof, nach Eintreffen des Königs, Marsch zum Schießstande. An Preisen sollte, wie im vorigen Jahren 1. Uhren sein, dann nach Möglichkeit Silber. Auf Scheibe und Vögel soll dieselbe Anzahl Preise sein.
Dann teilte der Vereinsführer noch mit, daß auch in diesem Jahre unser Vereinskünstler Schützenkamerad Joh. Sidden, dem wir bereits viele, historische interessante Scheiben zu verdanken haben, eine Festscheibe betitelt „Großdeutschland“ stiften will. Unter „Verschiedenes“ beantragte Heinemann für den Kleinkaliberstand einen für Wasser und Wind dichten Abschluß, damit auch in der ungünstigen Jahreszeit da geschossen werden kann. Zwecks Finanzierung schlägt er eine freiwillige Umlage vor, und zwar sollten diejenigen Schützenbrüder, die Bausteine in Besitz haben M 1,- zeichnen, die anderen M 2,-. Er erhielt vom Vereinsführer den ehrenvollen Auftrag, die Sammlung in die Wege zu leiten. Damit war auch das reichhaltige Programm in harmonischer Weise abgewickelt, und der Vereinsführer schloß die Versammlung, nachdem er nochmals den Unterkreis – Schützen – Führer für sein Erscheinen dankte und letzterer brachte ein „Sieg Heil“ auf den Schirmherrn des Deutschen Vaterlandes aus.

 

Beiratsversammlung mit dem Bremerh. Beirat am 6. September 1938 bei Kühland, Bremerhaven
Anwesend vom Leher Verein: Vereinsführer Eisele, P. Kempfe, E. Hoppe sen., Eugen Hoppe C. Calfisch. vom Bremerhavener Verein: Vereinsführer Meyer. Sufrian

Um 8 Uhr waren die Leher versammelt und besprachen eingangs das am 25. Sept. stattfindende Herbstschießen, verbunden mit dem Königsschießen.
Um 21 Uhr erchienen die Vertreter des Bremerhavener Vereins. Vereinsführer Eisele teilte mit, daß der Bremerhavener Verein den Vertrag gekündigt habe. Der Verein ist aber bereit einen neuen Vertrag abzuschließen.
Sufrian (Brhv) erklärte, daß dem Bremerh. Verein der Stand im Verhältnis zu den anderen Vereinen zu teuer ist. Vereinsführer machte den Vorschlag, eine Pauschale vom M 150,- zu zahlen, der Verein braucht sich an den Reparaturkosten dann nicht zu beteiligen. Vereinsführer Meyer (Brhv) hält auch diesen Betrag für noch zu hoch, da der Verein infolge Schrumpfung seiner Mitgliederzahl nicht in der Lage ist, soviel zu zahlen. Hoppe macht den Vorschlag, da insgesamt M 350,- einkommen müssten und M 100,- von den anderen Vereinen bezahlt werden, so soll der Rest vom M 250,- zu gleichen Teilen erledigt werden, Reparaturkosten braucht der Bremerhavener Verein nicht zu zahlen.
Die Bremerhavener wollen diesen Vorschlag ihren Mitgliedern unterbreiten, und dem Leher Verein Nachricht geben. Im Übrigen sagten sie zu, auch fernerhin auf dem Leher Stand schießen zu wollen. Damit Schluß der Beiratsvers.

 

Versammlung der Vorstände der Schützen Vereine Wesermünde am 13.9.1938 abends 20 ½ Uhr bei Seebeck
Vereinsführer Eisele begrüßte die erschienenen Vertreter der Vereine, namentlich den Unterkreisleiter H. Ülsmann, und erklärte ihnen den Zweck der Zusammenkunft. Es gilt das von der Stadt Wesermünde und von den Gau einmal im Jahre stattfindende Königsschießen abzuhalten. Dieses Mal ist der Leher Schützenverein mit der Ausgestaltung beauftragt.
Auf Anregung des Unterkreisführers Ülsmann sollen nur Schützenkameraden Berechtigung haben an denselben teilzunehmen und schlägt als Schießart die Wehrmannbüchse vor. Der Schießleiter des Leher Vereins, Eugen Hoppe verliest das in großen Zügen bereits aufgestellte Programm. Beschlossen wurde Wehrmann 3 Schuß stehend Auflage. Stadtkönig ist der Sieger mit der höchsten Ringzahl, dann folgt Glück, dann wieder Ring und so abwechselnd. Einsatz M 1,-. Das Schießen soll verbunden werden mit dem Leher Herbstschießen, als Vogelschießen abgehalten werden, woran sich jeder Kamerad beteiligen kann und zwar soll je ein Vogel auf 80 mtr. und für Kleinkal. auf 50 mtr. aufgestellt werden. Beginn Sonntag d. 18/9 vorm. 9 Uhr, zuerst feierliche Flaggenhissung. Einladungen werden einhaltig gemacht u. werden den Schtz Vereinen zugestellt. Es können nur Mitglieder von Wesermünder Schützenvereinen daran teilnehmen.

 

1. Sitzung des Ältestenrates am Sonnabend, den 23. April 1938 im Lokale des Schützenkam. Paul Kempfe am Leher Markt.
Anwesend: Vereinsführer Eisele Stellvertreter Kempfe Protokollführer Calfisch war abwesend. Beisitzer Bernh. Blank, C. Westphal Carl Dammann sen. u. C. Sengstaken.

Der Vereinsführer gab bekannt, daß es sich um die Mitgliedschaft des Schützenkameraden Friedrich Kanning junior handele.
Seinem Bericht wurde entnommen, mit welchen Schwierigkeiten er während der letzten Jahre mit den Kameraden des von ihm am 19. Februar 1937 aufgelösten Schießklubs zu kämpfen hatte. In einer Eingabe an den Kreissportleiter Wesermünde-Stadt vom 7. Nov 1936 wurden die Verhältnisse vollständig klar gelegt und in einer daraufhin vom Kreisschützenführer Key angeordnete Sitzung im Bürgerhause Lehe fand um Klärung insofern statt, daß die Schützenkameraden auf Anfrage des Kreisschützenführers beim Vereinsführer Eisele in dem Verein verbleiben können, wenn sie sich den Anforderungen fügen und Ruhe eintritt. Der Vereinsführer war damit einverstanden und der Obmann Friedrich Kanning gab ebenfalls seine Zustimmung. Damit war der Rechtsstreit erledigt.
Die Reibereien hörten aber nicht auf, obgleich heute nur noch Friedrich Kanning von den Beschwerdeführern Mitglied des Vereins ist. Als Vorst.posten wollte der Schützenkamerad Karl Kanning seine Beiträge für 1935/36 M 25,- mit Anteilscheinen bezahlen. (Siehe Schreibenvom 25.1. und 20.2.37), was selbstverständlich abgelehnt wurde, und seine Mitgliedschaft erlosch daraufhin.
Friedrich Kanning wird bestimmt den Vorgang gewußt haben, wollte deshalb keine Schrankmiete und Beiträge mehr in bar zahlen. Alle Aufforderungen wurden nicht beachtet. Selbst das Schreiben vom 4. Februar 1938, wo ich eine Frist bis zum 15. Februar stellte, wurde nicht beachtet. Nach Anhörung des Berichts des Vereinsführers beschloß der Ältestenrates einstimmig den Schützenkameraden Friedrich Kanning als Mitglied zu streichen.

 

2. Sitzung des Ältesten Rates am 11. Oktober abens 19 ½ Uhr im Bürgerhause.
Unter dem Vorsitz des stellvertretenden Gauschützenführers Behling, Bremen der gleichzeitig Gaugeschäftsführers ist, fand eine Schlichtungsausschußsitzung in Sachen Kanning statt. Zugegen waren noch der Kreisschützenführer G. Hey und der Unterkreisschützenführer H. Ülsmann. Vom Leher Verein die Mitglieder Vereinsführer O. Eisele, Cl. Sengstaken, B. Blank und L. Calfisch. Entschuldigt fehlten C. Westphal, K. Dammann und P. Kempfe. Ferner war geladen der Beschwerde stellende Schützenkamerad Friedrich Kanning junior.
Der als Versammlungsleiter fungierende Gaugeschäftsführer Kam. Behling brachte einen kurzen Auszug aus der Beschwerde Kannings vor. K. versuchte seiner Beitragspflicht sich dadurch zu entledigen, indem er mit Anteilscheinen bezahlen wolle, wie es angeblich anderen Schützenkameraden auch getan haben sollten. Vereinsführer Eisele antwortete darauf, indem er in kurzen Zügen das Verhalten des K. im Schützenverein schilderte. Es ginge nicht an, daß jemand mit Anteilscheinen sein Beitrag bezahle. Da K. sich nicht in schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse befände, so könne man keine Ausnahme machen. Seiner Ansicht nach suche K. nur Grund zum Streit. K. wirke nämlich als Schütze in der Schießabteilung des Kyffhäuserbundes mit, welchen man als getarnten früheren Schießklubs bezeichnen könne, da dessen Mitglieder fast alle ausschließlich aus aus-getretenen Schützenkameraden beständen. Auch sei dem Schützenkamerad Kanning vor der Benachrichtigung über seinen Ausschluß aus dem Verein seitens des Kassierers E. Hoppe, da er auf alle Mahnungen und auch auf einen eingeschriebenen Brief des Vereinsführers nicht reagierte, die Zusage gemacht worden, daß ihm jährlich ein Anteilschein eingelöst würde.
Nachdem nun Kanning herein gerufen worden und ihm sein Verhalten wegen Nichtbezahlen vorgehalten wurde, gab er dieses zu, begründete es aber damit, daß bereits verschiedene Mitglieder ihre Beitragszahlung mit Anteilscheinen beglichen hätten. Er nannte die Schützenkameraden Brunken, Arndt, Jennerwein und das neue Mitglied Kipp jr. wäre mit Anteilscheinen aufgenommen. Auf die Frage des Verhandlungsleiters, ob die Anteilscheine vor der Aussperrung des Kameraden Kanning angenommen seien oder nach dieser, ergab die Aussprache, daß die Annahme vor der Aussperrung geschehen sei, und nur besondere Gründe dieses veranlaßt hätten. Nur im Falle Kipp war der Vereinsführer selbst nicht orientiert. Kanning führte dann weiter aus, daß er nur seine Arbeiten, die mit Anteilscheinen in Höhe vom RM 150,- bezahlt worden seien, in Anrechnung gebracht haben wolle, während seine anderen Anteilscheine im Werte von RM 100,- wie er bereits auf einer Hauptversammlung erklärt habe, daß er die dem Verein unentgeltlich zur Verfügung überlasse. Die angebliche Äußerung des K. auf der Hauptversammlung im Jahre 1937 waren sich die anwesenden Schützenkameraden garnicht bewußt und hätten wohl, wenn dieses Tatsache gewesen wäre, die ganze Streitfrage wesendlich geändert. K. führte dann weiter aus, daß auf der betr. Vers. der Vereinsführer die Sache bezüglich der Anteilscheine versprochen habe, diese auf der nächsten Versammlung zu regeln, diese Versammlung aber absichtlich hinausgeschoben habe, sodaß in ca. 2 Jahren keine Vers. gewesen sei. Ann Hand der Unterlagen wurde diese Behauptung des K. aber widerlegt und nach einigen hin und her erklärte sich schließlich K. auch jetzt noch bereit, daß er auf seine vorher im Besitz gehabten Anteilscheine im Werte von M 100,- verzichte, nur will er seine Anteil-scheine für geleistete Arbeit, woran der Verein verdiene, bezahlt haben. Dafür aber soll der Ausschluß zurückgenommen werden. Nachdem K. gebeten wurde, sich eine Zeitlang zu entfernen, einigte sich der „Ältesten Rat“ auf eine Basis, die von dem Verhandlungsleiter Kam. Behling in Anwesenheit des inzwischen wieder hereingerufenen K. protokolliert wurde und dem Sinne nach etwa wie folgt lautet: Kamerad Kanning überläßt seine alten Anteilscheine in der Höhe von RM 100,- dem Verein unentgeltlich, die übrigen Anteilscheine im Werte von 150,- RM gibt K. auch dem Verein zurück und wird der Beitrag als Lieferantenforderung umgewandelt, zurück zahlbar in Jahresraten von mindestens RM 10,-. Kanning muß aber den üblichen Beitrag unbeanstandet weiter zahlen. Der Verein nimmt unter diesen Bedingungen seinen Ausschluß zurück. Es steht aber K. jeden Augenblick frei, aus dem Verein auszutreten, die jährlichen Abzahlungen gehen dann noch weiter. Falls Kanning sein Einverständnis zu dieser Regelung gibt ist der „Ältesten Rat“ berechtigt den Ausschluß zurück zu nehmen, vorausgesetzt der Zustimmung des Beirats. Nachdem das Schriftstück in geschlossener Form nochmals verlesen und von sämtlichen Anwesenden, auch von Kanning unterschrieben war, ist selbiges zur Kenntnißnahme des Gauschützenführers mitgenommen worden. Eine Abschrift des Vertrages soll aber beiden Parteien zugehen. Damit Schluß der unliebsamen Angelegenheit.

 

Sitzung des Verwaltungsrates des Schützenhauses am 15. Dezember 1948 abends 8 Uhr bei Kempfe.
Anwesend die Mitglieder: O. Eisele, E. Hoppe sen. Joh, Voss, H.Kipp. Außerdem P. Kempfe u. L. Calfisch.

Vereinsführer Eisele begrüßte die Erschienenen und erklärte den Grund der Zusammenkunft, namlich festzustellen, ob der Schützenwirt kleine Reperaturen in seinem Betriebe selbst bezahlen muß oder nicht. Es handelt sich hier in diesem Falle um Klempnerarbeiten des Klempnermeisters, Schützenkamerad Kaulitz für den Schank-betrieb in der Höhe von ca M 6,-. Diese Rechnung wurde auf Veranlassung des Schützenwirtes an dem Verein weiter geleitet. Da schon nach Ausfragen des Kassenführers Hoppe bereits mehrere Male seitens Kroog versucht wurde solchen kleinen Beträge dem Verein aufzuhalsen, so soll hier einmal grundsätzlich Stellung zu genommen werden. Laut Mietvertrag müssen Reperaturen bis zur Höhe von M 20,- von dem Pächter selbst getragen werden. Wir haben bereits schon mehrere Male Rechnungen bezahlt, wozu wir garnicht zu verpflichtet wären. Auch sind durch die unnötigen Änderungen der Lichtanlage, welche auf Veranlassung Kroogs geschehen mußten, dem Verein unnütze Kosten entstanden, ohne daß nach Ansicht von Hoppe, Kroog einen Vorteil davon hat. Die Anwesenden beschlossen, daß nach dem Vertrage gehandelt werden sollte.
Ferner gab der Vereinsführer bekannt, daß seitens der Stadt, für notwendige Reperaturen – Ausgaben bez. Verbesserungen auf dem Schießstande eine Kostenaufstellung von ca. 7000,- gemacht würde. Davon will die Stadt die Hälfte genehmigen, wenn der Verein bereit ist, den anderen Zuschuß zu zahlen, andernfalls wird der Stand polizeilich gesperrt.
Nachdem in der Aussprache die Möglichkeit der Erfüllung dieser Zumutung von allen Anwesenden bekundigt wurde, da dieses den Ruin des Vereins bedeutet, übernahm Kipp die Aufgabe, mit, einigen ausschlaggebenden Dezernenten zu verhandeln. Damit Schluß der Verwaltungs – Sitzung.

 

Gemeinschaftliche Sitzung der schießsporttreibenden Verbände des Schüt-zenhauses in Speckenbüttel bei Seebeck am Freitag den 3. Febr. 39, abends 8 Uhr.
Anwesend vom Schützenverein Lehe die Kameraden Stellv. Vors. Paul Kempfe, Eug. Hoppe, Joh. Voß, und H. Kipp, vom Kriegerverband: H. Mählmann, vom Garde Ver-ein: Ernst Hoppe u. L. Calfisch, von der Hitler Jugend: der Führer Debrodt u. Ajudant Vertreter der Reichspost u. Reichsbahn. Ferner Ratsherr Wöhner als Gast.

In Vertretung des erkrankten Vereinsführers vom Schützenverein Lehe, O. Eisele übernahm der Stellvertreter P. Kempfe den Vorsitz. Er begrüßte die anwesenden Vertreter der Vereine und Formationen und den als Gast erschienenen Ratsherrn Wöhner, dankte ihnen für ihr Erscheinen und gab bekannt, daß der Vereinsführer O. Eisele plötzlich erkrankt ist und er mit der Stellvertretung desselben vertraut worden sei. Nun erklärte er ihnen den Grund der Zusammenkunft, nähmlich die Erhaltung des Schießstandes in Speckenbüttel. In großen Zügen führte er aus, daß seitens der anliegenden Besitzern von Grundstücken des längeren und öfteren, so auch wieder in letzter Zeit, Beschwerde über die Sicherheit der Anlagen des Schießstandes bei der Polizei gemacht worden sei. Trotz aller Mühe und aufgewandten Arbeiten genügen diese noch nicht, um die Sicherheit vollständig gewährleisten zu können, sodaß eine grundlegende Änderung bzw. Verbesserung des Standes vorgenommen werden muß, und zwar schleunigst, sonst wird uns nicht genehmigt ein Schießen in diesem Sommer abhalten zu können.
Der Stellv. Kempfe verlas dann ein Schreiben der Stadt Wesermünde, unterzeichnet von dem Dezernenten, Baurat Mangels, in dem kurz die Arbeiten angegeben wurden, die unbedingt notwendig seien. Die Gesammtkosten würden sich auf ca. M 7000 belaufen, davon würden die Hälfte die Stadt beitragen, wenn die interessierenden Vereine u. Verbände die andere Hälfte zusteuern würden. Sonst wird mit der Schließung des Standes gedroht. In der Aussprache kam von allen Seiten der Unwille über diese Zumutung u. auch das Unvermögen der Beisteuerung von allen Anwesenden zum Ausdruck. Schützenkamerad Eugen Hoppe erwähnte, daß dem Verein wohl die Unterhaltung des Standes, aber nicht die Neuanschaffungen auf demselben zu stehen. Hoppe, sen. sagte, daß die Stadt dem Schützenverein Lehe den Stand auf Erbbaurecht bis zum Jahre 1964 gegeben habe. Daraufhin ist das Schützenhaus gebaut worden.
Im Verlauf der weiteren Aussprache gaben die anwesenden Vertreter der Vereine und Formationen ihr Erstaunen zum Ausdruck, daß gerade in heutiger Zeit, wo die Regierung soviel Wert auf eine gute Schießausbildung lege und bei den Städten die noch keinen Schießstand haben, darauf drängt, einen Schießstand anzulegen, hier aber einen guten, bestehenden eingehen lassen will. U.a. erklärte der Führer der Hitlerjugendformation Debrock, daß diese besonders interessiert für die Erhaltung des Standes in Speckenbüttel sei, und daß man diese jugendlichen Angehörigen in der Höhe von ca. 350 Mann nicht zumuten könne, daß die ganz nach Geestemünde gehen sollten.
Zum Schluß gaben alle Anwesenden ihr Einverständnis zum Ausdruck, daß der Stand erhalten bleibt. Es wurde vorgeschlagen in diesem Sinne im Namen der schießsporttreibenden Vereine und Formationen an den Oberbürgermeister der Stadt Wesermünde eine Eingabe zu machen, daß die Stadt die Gesammtkosten übernimmt. Ratsherr Wöhner schlägt vor, diese Eingabe baldigst zu unternehmen, da bereits am Montag eine Sitzung des Magistrats stattfindet. Der stellvertretende Vereinsführer P. Kempfe wurde vom Schützenverein Lehe damit beauftragt. Kamerad Kempfe nahm den Auftrag an dankte die Anwesenden für ihr Interesse, die sie der Sache gezeigt hatten und schloß die Versammlung mit einem Siegheil auf den Führer.

 

Das Schützenjahr 1938/39
Das verflossene Vereinsjahr kann in jeder Beziehung als ein gut verlaufenes betrachtet werden. Der bisherige Vereinsführer Oskar Eisele wurde auf der letzten Hauptversammlung auf Grund der Vertrauensfrage einstimmig auf 3 Jahre wieder gewählt. Durch die infolge der Reorganisation des Deutschen Schützenbundes in Erscheinung getretenen veränderten Verhältnisse mußte sich das Vereinsleben auch umstellen, um den Vorschriften zu entsprechen. Äußerlich hat schon unsere Uniform eine Änderung der Rangzeichen erfahren, auch fallen Säbel und dergleichen fort. Im Übrigen haben wir als alter, schon über 75 Jahre bestehender Verein die Berechtigung unsere Uniform weiter tragen zu dürfen. Bezeichnungen wie Hauptmann, Feldwebel, Oberschütze und andere fallen fort. Es gibt nur den Vereinsführer und dessen Stellvertreter mit dem engeren Vorstand und den Beirat und die Schützenkameraden.
Unser Vogelschießen und auch unser Schützenfest können wir, wie bisher abhalten, nur muß es zeitig genug vorher beim Gau angemeldet werden. Auch müssen die sogen. Schießmedaillen abgelegt werden, jedoch die auf Grund hervorragender sportlichen Schießleistungen erworbenen Auszeichnungen dürfen getragen werden.
Wenn auch nach dem Führerprinzip im verflossenem Jahre nicht so viel Vereins- und Beiratssitzungen erforderlich waren, so hatten doch die einzelnen Kommissionen vollauf zu tun, damit alles klappt und wurden diese häufig zusammen gerufen.
Im Laufe des Sommers veranstalteten wir 3 Schießen und unser Schützenfest. Ferner hatten wir im Winter 4 mal die bekannten Zimmerstutzenschießen. Die Beteiligung war durchweg gut, vor Allem zufrieden stellend bei unserem Schützenfest im August. König wurde der alte Schützenbruder Fr. Kretschmer, Vizekönig Klaus Sengstaken und Senator Ernst Hoppe sen.. Schützenkamerad Joh. Sidden stiftete wieder in bekannter großzügiger Weise eine Ehrenscheibe. Auch beteiligten wir uns fast geschlossen an dem am 4. September stattgefundenen Einweihungsschießen des befreundeten Geestemünder Brudervereins auf ihren neuen Schießstand weit hinter dem Geestemünder Bürgerpark. Ferner wurde unter Mitwirkung sämtlicher schießsporttreibender Vereine Wesermündes auf unserem Stand in Speckenbüttel erstmalig das neu ins Leben gerufene Stadtkönigsschießen abgehalten. Leider wurden wir trotz guter Aussichten nicht Sieger.
Aus der Mitgliederbewegung ist zu berichten, daß wir mit Abruf des Geschäftsjahres 122 Mitglieder hatten, zusammen gesetzt aus 27 Ehrenmitgliedern und Ehrenschützen, 47 aktive Schützen, 10 Kleinkaliber-Schützen und 38 passive Schützen, also immerhin gut fundiert sind. Das sportliche Leben in unserem Schützenheim in Speckenbüttel entfaltete sich im Laufe des Jahres wieder in befriedigender Weise, da bei den verschiedenen militärischen Vereinen und Formationen die Ausübung des Schießsportes zur Pflicht gemacht wurde. Sonntags morgens herrscht meistens ein fröhliches reges Treiben auf unserem Schießstand.
Interessant ist es zu beobachten, daß als beliebteste sportliche Waffen, allmählich immermehr Wehrmann- und namentlich Klein – Kaliber Büchsen sich breit machen. Auch in unserem Verein, unter der Leitung unseres eifrigen Schießwartes Kam. Eugen Hoppe haben wir uns schnell den Verhältnissen angepaßt und im Schießen mit diesen beiden Waffenarten im militärischen Anschlage, Achtung gebietende Erfolge erzielt, sodaß wir für das kommende Jahr die besten Aussichten haben.

 

Hauptversammlung am 29. April 1939 abends 9 Uhr im Bürgerhaus
Anwesend: 27 Mitglieder.

Vereinsführer Eisele eröffnete die Versammlung, begrüßte die Erschienen, besonders den Vereinsbesten vom letzen Schützenfest König u. Schützenkamerad Franz Kretschmer. Dieser dankte uns spendete später eine Runde. Dann gedachte der Vereinsführer in einem Nachruf des im vergangenem Jahre verstorbenen Ehren-Mitgliedes Wilh. Stute. Es wurde bekannt gegeben, daß der neue Schützen Verbandsführer der Brigade S.A.- Führer Schmierer sei. Schriftwart Calfisch verlas nun seinen Jahresbericht und der Vereins – Sportwart Eug. Hoppe seinen Sportbericht. Anschließend gab E. Hoppe sen. einen Kassenbericht, aus dem zu erfahren war, daß wir mit einem geringen Überschuß bilanzieren. Schützenkamerad Hinr. Kipp erklärte im Namen der Revisoren den Richtigbefund der Kasse und ersuchte um Entlastung des Kassierers, was dann auch geschah. Turnusgemäß scheidet H. Kipp aus, an dessen Stelle wurde Eide Geithmann gewählt.
Nun wurden die Urkunden und Schießauszeichungen verliehen für hervorragende Schützenkameraden des letzten Jahres. Es sind die Kameraden: Eug. Hoppe, Heinr. Otte, K. Steffens, diese mehrmals, u. J. Samken, A. Meyer und Heinr. v. Minden. Ferner wurden Urkunden für 25 – 35 jährige Mitgliedschaft die Kameraden Th. Rebbe, Friedr. von Brökeln und Heinr. Gerdts verliehen.
Der Vereinsführer entwickelte nun in großen Zügen die Richtlinien des Vereins im kommenden Vereinsjahr. Er führte aus, daß das Jahr 1937 das Jahr des Aufbaues gewesen sei, das Jahr 1938 des Ausbaues und der Verstärkung und 1939 der Vertiefung des Sportgedankens unter Ausrottung der Vereinsmeierei. Wir haben heute andere Verpflichtungen im 3. Reich, wie Wettkämpfe, Wettkämpfe mit der S.A. Anleitung der HJ als Nachwuchs der Schützenvereine, Förderung des Nachwuchses, Kameradschaft und unbedingte Disciplin, engste Zusammenarbeit der Vereinsführer mit dem Unterkreisführer und kameradschaftliches Verhalten mit den Nachbarvereinen an den Unterweserorten, Es ist die Zeit gekommen wo jeder Volksgenosse schießen lernen muß. Wir haben den Schießsport mit Lust und Liebe betrieben und niemals als Zwang empfunden. Allerdings haben die Vereine von heute andere Pflichten wie die nur Schützenfest feiernden von früher, trotzdem können wir unser traditionelles Schützenfest auch beibehalten. Der Vereinsführer muß sich geeignete Helfer in sei-nem Führungsstab und Beirat bestellen. Als wichtigste Persönlichkeit seiner Helfer ist der Vereins – Schießwart anzusehen. Er behält sich die neu Ernennungen vor.
Es kam nun das Stadtkönigsschießen in Geestemünde zur Besprechung, welches am 7. Mai stattfindet. Es wurden die Mannschaften für Groß- und Kleinkaliber bestimmt. Ferner wurde das Kreismeisterschaftsschießen und Hilfswerkschießen am 14. Mai in Speckenbüttel bekannt gegeben. Schießwart Eug. Hoppe machte noch Mitteilung von weiteren Schießen im Laufe des Sommers. Am 18. Juni ist Unterkreismeisterschaft, 13. Aug. Kreismeisterschaft in Bremervörde, 17. Sept. Gaumeisterschaft, im Oktober Deutsche Meisterschaft. Am 14. Mai 1 Schießen für den Schießstandfond. Am 2. Juli 400 Jahresfeier der Buxtehude. Am 3. Sept. ein Schießen für den Geburtstag des Deutschen Sport. An Vereinsschießen sind vorgeschlagen: 13. u. 14. August unser Schützenfest, ein, w Herbstschießen und 8 Vereinsschießen, ein W.H.W. Schießen im März 1940 sowie Wettkämpfe, Vergleichsschießen und Freundschaftsschießen, welche sich im Laufe des Jahres ergeben. Für das am Sonntag den 7. Mai in Geestemünde stattfindende Stadtkönigsschießen hat der Oberbürgermeister eine wertvolle Königskette als Wanderpreis gestiftet.
Am Schluß der Versammlung teilte der Vereinsführer noch mit, daß der Verein korperativ als Mitglied des Gas- und Schankwirtevereins Wesermünde beigetreten sei.

 

Beiratssitzung am Freitag den 9. Juni 39 abends 8 ½ Uhr.
Anwesend: vom alten Beirat: O. Eisele, Eug. Hoppe E. Hoppe, L. Calfisch, P. Kempfe Friedr. Fischer, Th. Buthe, B. Steffens, Cl. Sengstaken, der König Fr. Kretschmer und die neu ernannten jüngeren Schützenkameraden H. Otte, J. Kipp, A. Blank u. K. Steffens.

Nach der Eröffnung der Sitzung gedachte der Vereinsführer Eisele des jüngst verstorbenen passiven Schütz. Kam. Dr. Rindfleisch. Durch Erheben ehrten die Anwesenden das Andenken desselben. Nun begrüßte er die erschienene Beiratsmitglieder, namentlich die neuernannten jüngeren und den letztjährigen König (Fr. Kretschmer). Er führte aus, daß die neue Zeit auch in sportlicher und anderer Beziehung große Anforderungen an die Kameraden stellt, und daß es daher wünschenswert ist, wenn allmählich jüngere Kräfte bei Ausübung von Vereinsfunktionen, die älteren Kameraden ablösen. Vorläufig habe er 4 jüngere Kameraden in den Beirat des Vereins berufen. Er erwartet, daß diese ihre ganze Kraft im Dienste des Vereins setzen werden. Nach dem Gesichtspunkt, daß jedes Mitglied im Beirat eine besondere Funktion ausüben muß, wurde von ihm dieser zusammen gesetzt. Er besteht jetzt wie folgt:

Führerring: Oscar Eisele, Vereinsf., Eug. Hoppe, Ver. F. Stellv, Ernst Hoppe, Kassenwart, Louis Calfisch, Schriftwart Paul Kempfe Johann Kipp Beirat :Theodor Buthe, Fr. Fischer, Joh. Heinemann, Heinr. Otte, Claus Sengstaken, Bernh. Steffens, Heinr. v. Minden, Karl Steffens, A. Blank.
Kassenprüfer: Christian Spiekermann, Heinr. Hadeler, Eide Geithmann.
Ältestenrat: Oskar Eisele, Vereinsführer, Eugen Hoppe Vor. F. Stelle, Louis Calfisch, Protokollführer. Beisitzer: Bernh. Blank, Carl Westphal, Claus Sengstaken, Carl Dammann
Verwaltung des Schießstandes u Schützenhaus: Oskar Eisele, Vereinsf. Eugen Hoppe Stellv. Ernst Hoppe, Kassenwart. Beisitzer: Johann Heinemann, Joh. Kipp Karl Steffens, Arthur Blank.
Marktkommission: Paul Kempfe, Obmann. Joh. Heinemann, Louis Calfisch.
Einkaufskommission: Paul Kempfe Obmann, Bernh. Steffens, Johann Heinemann
Fahnenträger: Reichsbundfahne: Fahnentr. Karl Steffens
Vereinsfahne I:Fahnentr. Arthur Blank, Begleiter. Joh. Meyer, Joh. Brunken
Vereinsfahne II: Fahnenträger: Johann Kipp Begleiter, Helm. Frage, Erwin Lochmann
Hornträger: Johann Heidemann
Hauptschießleiter: Eugen Hoppe
Aufsicht Vogel: Heinr. Hadeler, Johann Kipp 50m Stände: Heinr. Otte, Arthur Blank
80 m Stände: Bernh. Steffens, Heinr. Kipp 175 m Wehrmann: Karl Steffens, Joh. Heinemann 175 m Sch.Gew. Theodor Buthe, Claus Senkstaken Schiedsgericht: Oscar Eisele, Vereinsf. Eugen Hoppe Hauptschießen Protokollf. Louis Calfisch und die aufsichtsführenden der betreffenden Schießbahnen.
Jubiläen 1939 35. Jahre: Heinr. Kipp, E.Heydolf., Franz Kretschmer 30 Jahre B. Steffens, A. Beyes, Dietr. Sanken 10 Jahre H. Hadeler, Johann Heinemann, Bernh. Gerken, Herm. Tangemann. Die Anwesenden nahmen ihre Posten an.
Wegen fortgesetzte Differenzen mit dem Vereinswirt Joh. Kroog, es handelt sich um unberechtigte Forderungen desselben für ausgeführte kleine Reparaturen des Schützenhauses und des Schankbetriebes verlas der Vereinsf. den Beiratsmitgliedern den Pachtvertrag des Schützenhauses vor. Nach einer Aussprache wurde, falls keine gütliche Einigung erzielt wird, dem Vereinsführer die Genehmigung erteilt, eine gerichtliche Entscheidung herbei zu rufen.
Nun berichtete der Schießleiter Eugen Hoppe über das am 18. Juni stattfindende Unterkreisschießen in Geestemünde. Die auserwählte Mannschaft bekommt noch nähere Nachricht. Ferner über das am 9. Juli in Buxtehude stattfindende Bezirksschießen, verbunden mit der 400 Jahresfeier des dortigen Vereins. Es wurde beschlossen sich recht zahlreich daran zu beteiligen. Auch die Waffenart der Schießbeteiligung wurde besprochen und die betr. Mannschaften in Erwägung gezogen. Da der letzte Zug vor der Preisverteilung wieder abfährt wurde beschlossen per Privatauto zur Kampfstätte zu fahren. Die Autobesitzenden Schützenkameraden sollen aufgefordert werden die Transportfrage zu lösen. Anschließend wurde noch einiges über das kommende Schützenfest besprochen. Als Preise Uhren für die Hauptgewinne und nach Möglichkeit wieder Silber, wofür aber Altsilber in Zahlung gegeben werden muß. Verschiedene Kameraden haben sich bereit erklärt, vorhandene Münzen zu verkaufen. Nachdem im Laufe des Abends der König die Anwesenden mit einer Runde Bier erfreute, schloß der Vereinsführer mit einem „Sieg Heil“ auf den Führer die Sitzung.

 

2. Beiratssitzung am 11./7. 39 bei Seebeck
Nach Eröffnung der Sitzung durch den Vereinsführer, wurde der kürzlich verstorbenen Kameraden Ad. Richters und Art. Meyer gedacht. Zur Ehrung derselben erhoben die Anwesenden sich von ihren Plätzen.
Es wurden dann die eingetroffenen Ehrenurkunden verlesen für das im Mai in Geestemünde stattgefundene Unterkreisschießen und zwar an die Kameraden K. Steffens (Unterkreismeister 215 R) A. Blank (Kl. Kaliber 140 R) und Eugen Hoppe als Stadtkönig.
Es wurde auf der Versammlung das Bedauern zum Ausdruck gebracht, daß die in Aussicht gestellte Königskette noch nicht fertig gestellt ist. Selbige soll in einem besonders angesetzten Kameradschaftsabendverliehen werden, seitens des Geestemünder Vereins. Der Vereinsführer wird beauftragt wegen der verspäteten Lieferung Protest einzulegen.
In der Gerichtssache Kroog teilte der Vereinsführer mit, daß das Gericht entschieden hat, daß betr. des elektrischen Lichtes das Verhältnis so wieder hergestellt werden soll, wie es vor 2 Jahren war und daß Kroog an der Miete nichts abziehen darf. Die Kosten sollen gleichmäßig getragen werden. Da der Verein mit dem Urteil nicht zufrieden ist, geht die Sache weiter.
Nun wurde ein Schreiben des R.B.f.L. vorgelesen, jedoch soll dieses an den Unterkreisschützenführer weiter geleitet werden.
Es wurde nun unser diesjähriges Schützenfest angeschnitten, welches am 13. u. 14- mit Schlußball am 18. August stattfinden soll.
Da die Marktbezieher am Mittwoch wieder abräumen, ist es ihnen gestattet, bereits am Sonnabend zuvor ihren Verkaufsstand zu eröffnen, und um ihnen seitens des Vereins einen gewissen Zuspruch zu ermöglichen findet, das Lokal ist noch unbestimmt, abends ein Kommers und Verteilung der Schießnummern und ein Platzkonzert statt.
An Hand des vorjährigen Programms wurde das Fest in den einzelnen Punkten be-sprochen. Kein Ausmarsch, alles so ähnlich wie im vergangenem Jahre. Da Mangel an Silber wurde dieses fallen gelassen und dafür Haushaltungsgegenstände. In der Einkaufskommission: P. Kempfe, Vertreter: Joh. Heinemann außerdem noch Eug. Hoppe, B. Steffens, J. Kipp.
Es können nur Schützenkameraden schießen die Anwesend sind. Ausnahme nur am Sonntag für Kameraden, die im Dienste des Vereins tätig sind. Damit Schluß mit einem Siegheil auf den Führer.
Beiratssitzung am 1.10.39 bei Seebeck, morgens 10 Uhr.
Anwesend. Eisele, Hoppe sen., Otte, Heinemann v. Minden, Calfisch, Joh. Kipp u. v. Brökel.

Der Vereinsführer Eisele eröffnete die Sitzung, begrüßte die Anwesenden, besonders den zum 1. Mal in einer Sitzung erschienenen Vereinsbesten Fr. v. Brökel. Dann teilte er mit, daß der Vereinsbeirat Joh. Kroog zum 1.4.40 gekündigt habe. Da wir uns nun nach einem neuen Wirt umsehen müssen, so wurde eine Verwaltungskommission des Schießstandes, bestehend aus den Kameraden: O. Eisele, Vorsitzender, Ernst und Eugen Hoppe, Joh. Heinemann, Joh, Kipp A. Blank statt. K. Steffens, der eingezogen ist, die beiden Kameraden des Gastwirtberufes P. Kempfe u. E. Threß gewählt. Der Verein hat seinen Prozeß gegen Kroog gewonnen.
Da nun die Wintersaison beginnt, wurden 3 Mitglieder derselben Kommission ersucht Sorge tragen zu wollen, daß der Schießstand im geordneten Winterzustand hergerichtet wird, es sind Joh. Kipp, A. Blank, E. u. Eug. Hoppe u. H. Otte. Ferner wurde Joh. Kipp zum Inventarverwalter ernannt, er soll eine Aufnahme sämtlichen Inventars in die Wege leiten. Zu diesem Zweck soll er sich mit seinem Vorgänger Th. Buthe in Verbindung setzen. Nun wurde zur Sprache gebracht, daß die Sieger des im Mai in Geestemünde stattgefundenen Stadtkönigsschießen noch nicht im Besitz ihrer Geldpreise sind. Es soll nochmals an den Geestemünder Verein heran getreten werden, evtl. soll der Betrag der N.S.B. überwiesen werden. Da vom Schützenverband gewünscht wird, daß auch fernerhin der Schießsport in gewissen Grenzen weiter betrieben werden soll, so wurde beschlossen auch in den Wintermonaten die Zimmerstutzen schießen abzuhalten. Damit Schluß der Sitzung.
Der diesjährige Vereinsbester Schtz.Kam. v. Brökel gestattete sich die Anwesenden zu einem kleinen Imbiß mit Frühschoppen einzuladen, auch Kam. Heinemann spendete eine Runde. An die im Felde weilenden Kameraden Borchers, Lochmann, K. Steffens. H. Ulzmann, H. Tangemann, K. Dammann j. wurden Kartengrüße mit dem Wunsche der glücklichen Heimkehr gesandt.

 

Außerordentliche Beiratssitzung am Sonntag, d. 12./11 voRm. 10 Uhr bei Seebeck.
Anwesend: Ver.f. Eisele, Hoppe sen, Calfisch Sengstaken, Heinemann, Steffens sen. Joh. Kipp, als Gast: Spiekermann.

Die Versammlung wurde einberufen, um zu beraten, was für Veranstaltungen der Verein während der Winterzeit vorzunehmen gedenkt. Beschlossen wurde, am Sonntag d. 12. Nov. nachm. 3 Uhr ein Zimmerstutzen oder Kleinkaliberschießen auf Vogel zu veranstalten. Anschließend gemeinschaftlich gemütliche Unterhaltung mit den Angehörigen. 50 Schießnummern à M 1,50 sollten verkauft werden, 0,50 soll für Liebesgabenpackete unserer im Felde befindlichen Kameraden gedacht sein. Nach Erledigung einiger Anfragen wegen Neubesetzung des Schützenhausbetriebes, Schluß der Versammlung.

 

Beiratssitzung am 1.12.39.
Anwesend: Eisele, Hoppe jun., Kipp jun, v. Minden v. Brökel, Buthe, Calfisch, Heine-mann, Kempfe, Blank jun.
Nach der Eröffnung der Sitzung durch den Vereinsführer Eisele wurden die Namen der aktiven und passiven Kameraden festgestellt, die augenblicklich dem Vaterlande als Soldat dienen, um ihnen zu Weihnachten ein Liebesgabenpaket im Werte von ca. M 3,- zu zustellen, damit sie an ihre Vereinskameraden erinnert werden. Die Kameraden Eugen Hoppe u. von Minden übernahmen die Zustellung der Postsachen.
Dann teilte Hoppe mit, daß der Schützenkamerad L. Hoops sich am heutigen Tage verheiratet habe, im Namen des Vereins hätte er gratuliert und Hoops hätte M 5 für Getränke deponiert, welche Runde dann auf Wohl des jungen Paares getrunken wurde. Nun wurde die Schützenhausverpachtung zur Aussprache gebracht. Vereinsführer Eisele las die diesbezüglichen des Pachtvertrages den Anwesenden vor, wobei die Meinung zum Ausdruck gebracht wurde, daß bei einer Neuverpachtung manche Paragraphen geändert werden müßten. Entgegen des vorigen Protokolls wurde bestimmt, daß die Verwaltung des Schießstandes und des Schützenhauses für die Verpachtung des Schützenhauses mit angesetzt wird. Joh, Kipp Obmann, ferner Joh. Heinmann, K. Steffens, bzw. Helmut Frage,.A. Blank, Chr. Tress. Diese Kommission hat die Vorarbeiten für den Wirtschaftsbetrieb durchzuberaten und der Verwaltungskommission des Schießstandes und des Schützenhauses Bericht zu erstellen, Der Vereinsführer behält sich das Recht vor gegebenfalls über die Vorschläge den gesammten Beirat zur Lösung dieser Frage einzuberufen. Nach Erledigung einiger unwesentlicher Punkte, Schluß der Versammlung. Unsere Majestät spendete eine Runde u, ebenfalls Eug. Hoppe anläßlich der Verleihung der goldenen Schießnadel.

 

Beiratssitzung am 15.3.40 bei Kempfe.
Fehlen: Fischer u. die Soldaten Steffens und Blank.

Der Ver.F. Eisele machte Mitteilung über die am Sonnt. d. 2.3. stattgefundene Unterkreissitzung d. D. Schützenverbandes bei Tonne. Unter anderem, daß das diesj. Schützenfest nach Möglichkeit wie bisher gefeiert werden solle. Von der Stadt seien M 200 für den Verein überwiesen worden. Dieser Betrag soll auf Antrag Eug. Hoppe restlos zur Verbesserung d. Kleinkal. Standes verwendet werden.
Kipp berichtet über die Verpachtung des Schtz.Hauses. Von ca. 5 ernstlichen Reflektanten, blieb schließlich ein Interessent aus Hannover über. Da aber nicht genügend günstige Auskünfte über denselben einliefen,so ist diese Bewerbung auch hinfällig geworden. Aus Verhandlungen mit Kroog äußerte dieser sich, daß er ev. zum Mai bleiben wolle. Es sind einige Reparaturen vorzunehmen. Kipp erhält die Vollmacht, die Beseitigung derselben in die Wege zu leiten. Es soll nochmals annonciert werden, ev. mit Kroog Verhandlungen zu pflegen, ob dieser geneigt ist die Pacht auf ein Jahr zu verlängern.
Eug. Hoppe berichtete, daß auf dem Schießstande kürzlich Schränke aufgebrochen seien. Ferner besprach er das Thema: Versicherungen, da jedes auf dem Schießstande schießende Person versichert sein müsse. Damit Schluß der Versammlung.

 

Jahresbericht 1939/40
Das Schützenjahr 39/40 fällt in seiner 2. Hälfte in dem uns von den Westmächten aufgezwungenen. großen Krieges, der hoffentlich sein siegreiches Ende nehmen möge. Trotz der, bereits im Frühsommer am politischen Himmel aufgezogenen trüben Wolken, infolge der aufreizenden Vorgänge in Polen, war das Jahr in schießsportlicher Beziehung für den Verein erfolgreich u. abwechslungsreich.
Am 7./5. fand in den umgebauten Schießständen in Weserm.G. das Stadtkönigs-schießen statt. 8 Tage vorher wurde der Schießstand eingeweiht, am Festzuge beteiligte sich der Verein korporativ. Am 18.6. nahmen wir mit unserer Kampfmannschaft, ebenfalls dort stattfindend, teil. Am 2.7. fuhren unsere Kampfmannschaften u. Begleiter in mehreren, von Autobesitzenden Schützenkameraden gestellten Fahrzeugen, zur 75. Juballäumsfeier des Schtz. Ver. Buxtehude. Am 13.8. beteiligte sich eine Kampfmannschaft des Vereins an den Kreismeisterkämpfen in Bremen.
Interne Schießen hatten wir am 21.5.,11.6., 16.7. und unser Schützenfest am 12. u.13. Aug. Vereinsbester (König) wurde Fr. v. Brökel. Vize Kög. Erw, Lochmann, Se-nator: J. Heinemann. Am 19.8. war der übliche Festball mit Preisverteilung. Im Herbst brach dann der Krieg aus u. das Herbstschießen unterblieb.
Da auf Wunsch der Regierung die sportlichen Betätigungen weiter gepflegt werden sollte, so veranstalteten wir auch im Winterhalbjahr in unserem Schützenheim, trotz der infolge Verdunkelung entstandenen Schwierigkeiten 3 Zimmerstutzenschießen unter guter Beteiligung.
An Versammlungen hatten wir: am 29.4. eine Hauptversammlung und im Laufe des Vereinsjahres 6 Beiratssitzungen u. verschiedene Kommissionssitzungen. Letztere waren besonders erforderlich, da die Pachtzeit unseres Pächters Jonny Kroog zum 1. April d. Jahres abläuft u. selbiger wegen anderweitiger Unternehmen, diese nicht verlängern wollte. Trotz vieler Bewerbungen konnten wir leider eine geeignete Persönlichkeit noch nicht ermitteln. Herr Kroog hat sich aber bereit erklärt vorläufig noch zu bleiben bis ein geeigneter Nachfolger gefunden ist.
Der Mitglied Stand war am Schluß des Jahres ungefähr derselbe geblieben. Wir haben an aktiven Ehren Mitgl. u. Ehrenschützen Kameraden u. an passiven Mitgliedern. Gestorben sind im Laufe d. Jahres 2 alte Ehren Migl. und zwar am 22.6.39 Ad. Richters u. am 21. Juni d. J. Friedr. Feltkamp. Er war wohl der älteste Schtz.Kam. Deutschlands, ist 95 Jahre geworden. Ihre silberne Hochzeit feierten am 17.3. d. Kamerad Jonny Brunken.
Zu den Waffen wurden gerufen bis zum April d. Jahres die Schtz. Kameraden:

 

Wir freuen uns, daß auch Kameraden unseres Vereins berufen sind, das Vaterland zu verteidigen und wünschen wir eine glückliche und gesunde Heimkehr. Wir sandten ihnen anläßlich der Zimmerstutzenschießen Kartengrüße u. Feldpäckchen ins Feld, die Kameraden erwiederten die Grüße auf`s Herzlichste.
Alles in Allem hat der Krieg auf dem Schützenwesen seinen bemerkbaren Stempel aufgedrückt. Große Einschränkungen an Munitionsverbrauch u.s.w. müssen wir auf uns nehmen, doch freuen wir uns, daß wir im Gegensatz zum Weltkriege, unser Schießwesen, wenn auch im beschränkten Maße aufrecht erhalten können. Hoffen wir für unser geliebtes Vaterland einen baldigen u. ehrenvollen Frieden. Das walte Gott.