1897 – 1902

 

Protokoll – Buch

 des

 Schützen = Vereins zu Lehe

 vom 25.3. 1879 bis 7.9.1902 

Schützen = General = Versammlung am 27. März 1897  Abendes 8 ½ Uhr beginnend im Vereins Lokale H Breyer´s Hotel „Stadt Lehe “
 Folgende Mitglieder waren der Versammlung zugegen. Hauptmann Gräper als VorsitzenderStute als Protokollführersowie die Herren Lieutnant H. BehnsenSecretair W. Lührs, A. Richters, W Thode Dtrch. Thielbade, Fähr. Joh., Habenhausen, Obsch. Dtrch. Wessel, D. Blume, F. Fincke Obsch. E. Christ, Joh. Timmermann, W. Hadeler, R. Döscher, E. Rüsch D, Asendorf, H. Kaiser,sen. B. Waller E, Fähr. H. Sudhop, L. Klöppel, W. Theuerholtz, C. Brandt, H. Kröncke Struckmeyer, C. Westphal, Obsch. H Herzberg, H. Beth, H. Breyer Kanning, H. Kaiser jun. R Mädger, H. Hepp Obsch. A. Bahlmann, Roland, W. Lehe. Diese Generalversammlung war durch Ansagung des Vereinsboten, sowie durch Zeitungs Annonce, wie im Vorjahr beschlossen” den Mitgliedern bekannt gemacht. Nach Eröffnung der Versammlung erstattete Herr Wilh. Lührs Bericht über den Verlauf des  Rechnungsjahres 1896/97. Die Einnahmen betrug RM 3117,61, Die Ausgaben 3117,48. Demnach Cassenunterschuß 86 Pf Mit der Auslieferung der Actien soll bis zu der, auf der diesjährige Schützenfest folgenden Versammlung gewartet werden. Als Rechnungs-Revisoren wurden die Herren R. Mädger & H. Kröncke gewählt. Zu Chargierten wurden folgende Herren “zwar per Stimmzettel”, gewählt, als Hauptmann F. Gräper (einstimmiges Resultat) Lieutenant H. Behnsen  Secretaire, als Schriftführer W. Stute  Cassenführer L. Köppel Feldwebel P. Ruge. Fähnriche H. Sudhop Joh. Habenhausen Vorstandsmitglieder F. Kanning A. Bahlmann & D. Asendorf Oberschützen H. Herzberg, E. v. Beesten, H. Osterbind, D. Wessel, E. Christ, C.Schildhauer, Chr. Wenholt, F. Fincke. Fahnenjunker H. Kaiser jun., W. Hadeler Schiedsgericht F. Kanning, C. Westphal, Wilh. Lührs, H. Osterbind, D. Asendorf & Joh. Timmermann, als Ersatz-Männer H. Waller & H. Hepp.Einkaufs- Commission H. Sudhop, C. Westphal, D. Asendorf H. Kaiser u. R. Mädger. Hierauf wurde H. Breyers „Hotel Stadt Lehe“ als Vereins Lokal fürvdas nächste Schützenjahr wiedergewählt. Zur nächsten Versammlung sollen Musik Offerten eingefordert werden. Am Schützenfest Montag soll wie im Vorjahr um 8 Uhr morgens ausmarschiert werden. Bis zur nächsten Ver-sammlung, sollen unsere Mitglieder die auch zugleich der Leher=Schützen=Gilde angehören, die Aufforderung erhalten, sich zur Paragraph 34 unseres Statutenanhanges  definitiv zu erklären, ob sie Mitglieder  unseres Vereins, oder der Gilde fernerhin sein wollen. Es sollen in diesem Frühjahr Exerzier Übungen des Schützen =Verein im Vereins Lokale stattfinden, das nähere wird vom Vorstand arrangiert. Hierauf wurde das Protokoll verlesen, da Einwendungen nicht erfolgten,  die Versammlung geschlossen.

Schützen Versammlung am 1. Mai 1897 Abends 8 ½ Uhr beginnend im Vereins Lokale H. Breyer‘ s Hotel
 Anwesende Mitglieder! Die Herren Hptm. F. Gräper als Vorsitzender W. Stute als Protokollführer Lt. H. Behnsen, Secretair L, Köppel,H. Kaiser sen C. Westphal, Obsch. D. Wessel, D. Asendorf, D. Thielbach, W. Lührs, H, Breyer, C. Brandt, J. Timmermann. H. Hoppe, H. Kröncke R. Mädger,  Roland, W. Hadeler Obsch. C. Christ, D. Schildhauer Fähnr. H. Sudhop, A. Bahlmann A. Richters, A. Kanning, W. Rehe Hormann. Nach Eröffnung der Versammlung wurde als erster Punkt, der Revisoren -Bericht über die 1896/97 Rechnung vorgenommen Herr R. Mädger nahm als Rechnungs Revisor das  Wort und monierte mehrere Rechnungsposten, deren Saldierung ins nächster Zeit erfolgen soll. Secretair C. Klöppel erklärte hierauf, daß mehrere Rechnungen noch nachträglich eingegangen sind, welche einen Summa-Bestand von etwa 200 Mark vorweisen; demnach der Verein Mk 200 mehr an Schulden zu verzeichnen hat, als Herr W. Lührs in voriger Versammlung berichtete. Herrn W. Lührs wurde hierauf Decharge erteilt. Nun erfolgte die Öffnung der Musik Offerten, es hatten eingereicht, die neue Stadtkapelle, die alte Leher Stadtkapelle & die Matrosen Artillerie Kapelle Herr Capell-meister Roland (neue Leher Stadt. Cap.) wurde die Musiklieferung für Schützenfest Sonntag, Montag, sowie Nachfeier ,ferner das übliche Königs Ständchen, für den Preis von 420 M übertragen. Hierauf wurden die Schießnummern ausgelost, welcher in der üblichen Weise vollzogen wurde. Her Oberschütz D. Wessel protestierte dagegen, daß seine Schießnummer nicht mit ausgelost worden sei. Seiner Ansicht nach, stehe dem Verein nicht das Recht zu, ihm „weil er Mitglied der Leher Schützen Gilde sei“ aus der Mitgliedschaft des Schützenvereins zu Lehe auszuschließen. Die Versammlung beschloß jedoch, sich streng an Paragraph 34 unseres Statuten Anhanges zu halten. Am Schützenfest Montag soll wieder wie üblich, ein gemeinschaftliches Mittagessen stattfinden, woran auch Damen theilnehmen können. Preis á Convert RM Pf 3. Es wurde beschlossen, die diesjährigen Gewinne zum Schützenfeste, wieder wie in Vorjahren, aus Regulatoren & Silbergewinnen bestehend, zu beschaffen. Schützenfest, sowie Nachfeier sollen Doppeladler aufgestellt werden. Die Tanzordner, werden vom Vorstand aus den anwesenden Schützen bestimmt. Das Medaillen Scheiben Schießen soll dieses Schützenfest wieder stattfinden. Circa 6 Wochen nach dem Schützen feste, soll eine Schützenversammlung stattfinden, in welcher der Cassenführer Herr L. Köppel soweit es ihm dann schon möglich, über den genuineren Verlauf des Schützenfestes berichtet. Dem Krieger Verein wurde zu seinem Preisschießen, der Schießstand gegen ein Entgelt von 10 Mark überlassen. Den Mitgliedern, “ welche laut Paragr.34 unseres Statuten Anhanges, aus der Mitgliedschaft ausgeschlossen sind“ sollen Ihre „selbtgezeichneten“ Schießhaus Actien zurückgezahlt werden. Für den ausscheidenden Oberschützen Herr Dtrch. Wessel wurde Herr C. Westphal als Oberschütze gewählt. Am 9 Mai ds. Js soll ein Vogelschießen veranstaltet werden. Jeder Schütze soll nur bis zu 3 Nummern für sich abschießen. Für nichtanwesende Schützen, welche Nummern im Besitz haben bestimmt der Vorstand die Schützen. Die Einkauf Commission soll bis zu 100 Mark für Gewinn Inserat & Vogel aufwenden dürfen. Der Magistrat wünscht vom Vorstand ein Mittel vorgeschla gen zu haben, wie der Verein mit den Personen welche zum Bahnhof, oder, vom Bahnhof durch Speckenbüttel reisen wollen, betreff des Entrees vorzugehen gedenkt. Es wurde beschlossen, der Vorstand solle diese Angelegenheit, mit dem hiesigen Magistrat regeln. Hierauf wurde das Protocoll verlesen, für richtig befunden & und die Versammlung geschlossen.

Vorstands & Comite Versammlung am 14. Mai 1897 Abends 8 ½  Uhr im Vereins Lokale
Zugegen waren Hptm. Gräper als Vorsitzender Stute als Protocollführer sowie die Herren D. Asendorf, R. Mädger, E. Westphal, L. Köppel, H. Sudhop, A. Bahlmann, H. Kaiser, sen. Nach Eröffnung der Versammlung wurden die Offerten geöffnet, es erhielt die Silberwaren Lieferung.
Herr W Lührs für 14
7/8 Ã pro Gramm 800/1000 theiligen Silbers mit Gravur. Die Herren Jordan, G. Hein & Kladde wurden hierauf als  Mitglieder unseres Vereins aufgenommen. Die Vorstandsmitglieder theilen sich während des Schützenfestes sowie Nachfeier die Arbeit derart, das für den erkrankten Herrn F. Kanning Herr H. Betz am onntag, Herr Asendorf am Montag, und Herr A. Bahlmann am Nachfeier Sonn- tag die dienstlichen Arbeiten verrichten. Betreffs des Schießens der kleinen Schützen soll die Einkäufer Commission den Gewinn Einkauf leiten, ein energischer Mann soll eingestellt werden, um das Schießen zu regeln.Den Kranz und Bankett Einkauf übernimmt Herr L. Köppel. Beim Ordensschießen soll jeder Schütze eine extra Scheibe benutzen, Herrn E. Christ und Herr Kaiser übernehmen das weitere Arrangement. Sollten zwei Electrische Klingelzüge für 25 – 30 Mark von unseren Anlagehäusern nach dem Scheibenberg sich herstellen lassen, so sollen dieselben beschafft werden. Herr D. Asendorf hat die Überwachung des Budenplatzes, Herr A. Bahlmann die, des Schießstandes übernommen.
Nach Verlesung des Protokolls wurde die Versammlung geschlossen

Schützen – Versammlung am Freitag den 15 Juni 1897 Abends 8 ½ Uhr im Vereins Lokale
 Erschienen waren Herr Hptm., F. Gräper als Vorsitzender, Stute als Protocollführer, sowie die Herren Lt. Bahlmann, Feldw. R Ruge Obsch. C. Westphal, B. Buthe, C. Helmke, C. Kimme, Fähr, H, Sudhop, Obsch. H. Osterbindt, Aug. Pass, D. Thielbar, Joh. Timmermann, H. Kaiser, C. Brandt, H. Kröncke, M. Klistermeyer, R. Mädger, Obsch, E. Christ, Petersen, B. Rosenberg, L Rüsch, I. Eisele D. Asendorf, D. Blume, R. Döscher, A. Kanning, F. Roszop, H. Kaiser, jun. Nach Eröffnung der Versammlung theielte Herr Hptm. Gräper der Versammlung mit, daß etwa 10 Mitglieder in diesem Jahr Trauerfalls oder Krankheitshalber dem diesjährigen Schützen fest nicht mitfeiern können. Einiger dieser Mitglieder hatten beim Vorstand den Antrag gestellt doch für diese Mitglieder zu schießen.Herr Hptm. F. Gräber machte der Versammlung folgende Vorschläge 1. entweder dem Wunsche dieser Mitglieder entgegen zu kommen oder 2tens der Verein möge einen Jahres Beitrag von 6 Mk erheben, sowie für die Schießnummer 4 M  entnehmen.Wer dann nicht das Schützenfest mitzufeiern gedenkt, braucht die Schießnummer nicht einzulösen Jedes Mitglied ist jedoch verpflichtet den Jahresbeitrag von 6 Mk. zu zahlen. Von Herrn H. Kaiser wurde der Antrag gestellt, der unter 2tens berichtete bis zur nächsten Versammlung auszusetzen. Die Versammlung nahm letzen Antrag an. Nun wurde über Punkt 1 verhandelt., es wurde beantragt für die in Frage kommenden Mitglieder, soweit dieselben Ihre Schießnummern eingelöst haben, zu schießen, mit der Einschränkung “ Ausschluß vom Rumpfschießen“: Herr R. Mädger stellte den Antrag, es beim alten zu belassen, also nicht für die fraglichen Mitgl. zu schließen Letzterer Antrag wurde angenommen. Bevor zum Ballotement über Herrn D. Wessel geschritten wurde, stellte Herr R. Mädger den Antrag, daß Herr D. Wessel aber bei der eventuellen Wiederaufnahme 10 Mark Eintrittsgeld zahlen müßte, demnach solle Er trotzdem Er unfreiwillig vor circa 6 Wochen aus Anlaß des Paragr. unseres Statuten Anhanges aus dem Verein geschieden, jetzt gewisser maßen als Sühne, die 10 Mk. Eintrittsgeld wieder zahlen. Seitens zweier Mitglieder wurde darauf aufmerksam gemacht, daß Herr D. Wessel seine 4 Schießstands Aktien sich habe nicht auszahlen lassen wozu Er berechtigt gewesen sei, Deshalb möge man von den 10 M. Eintrittsgeld absehen. Es wurde beschlossen, daß, falls Herr Capellmeister Roland auf seine Kosten die Musiklieferung übernehmen wolle, im alten Schützenhause, an den Schützenfesttagen Ball veranstaltet werden solle. Herr Roland würde für diese Leistung, als Entgelt, den Ertrag des Junggeldes erhalten. Zweck dieses Arrangements ist in Hauptsache der, die kleinen Schützen dahin zum tanzen zu verweisen, um im Parkhause mehr Platz zu gewinnen. Hptmann Gräper theielte der Versammlung mit, daß seitens des Vorstandes die Herren Jorden, Kanne, Klatt & Hein als Vereinsmitglieder aufgenommen sind, die Versammlung war damit einverstanden. Über folgende drei Herren wurde bezwecks Aufnahme als Mitglieder ballotiert. Dreckmeier aufgenommen D. Wessel aufgenommen Eintrittsgeld Mk 10. A. Katzenstein nicht aufgenommen. Beschluß wie Mädgers Antrag P. für richtig befunden die Versammlung geschlossen.

Schützen – Versammlung am Sonnabend den 24. Juli  Abends 8 ½ Uhr im Vereins Lokale
 Zugegen waren Herr Hpt. F. Gräber als Vorsitzender, Stute als Protokollführer sowie die Herren “ Secretair L. Köppel, H. Kaiser Obsch. C. Westphal, Petersen, W. Lührs, C. Brandt, H. Kröncke, C. Kimme Fähnr. H. Sudhop, Obsch. C. Schildhauer R. Döscher, Tureck, W. Rehe, Roland F. Hormann, F. Kanning, Jordan. Nach Eröffnung der Versammlung erstatte Herr Secretair L. Köppel vorläufigen Bericht, über den guniären Verlauf des diesjährigen Schützenfestes sowie Nachfeier.  Die Einnahmen betrugen 2530,50 M  Die Ausgaben betrugen 313,60 M  Cassenbestand betrugen Mk. 216,90
 Demnach, ist der Verlauf des Festes auch in dieser Beziehung als befriedigend zu bezeichnen. Es wurde beschlossen 20 Schieß stands Actien auszulosen & auszuzahlen. Am Sonntag, den 1. August soll ein Vogelschießen veranstaltet werden. Zu Arrangeuren wurden die Herren H. Kaiser, D. Wessel & C. Westphal gewählt, auch haben dieselben die Gewinne einzukaufen.Zu diesem Schießen, dürfen Nichtschützen Lose kaufen; ,letztere dürfen jedoch nur von Schützen abgeschoßen werden. Jeder darf Schießnummern in unbeschränkter Anzahl kaufen & falls Schütze abschießen. Preis der Schießnummer 1. Mark.
Nach Verlesung des Protocolls, welches für richtig befunden, wurde die Versammlung geschlossen.

Schützen – Versammlung am Sonnabend den 7. August 1897 Abends 8 ½ Uhr im Vereins Lokale
 Zugegen waren Herr Hptm. Gräper als Vorsitzender, Stute als Protocollführer sowie die Herren H. Kaiser, Obersch. C. Westphal, F. Kanning, Obsch. C. Schildhauer, F. Roßhoop, R. Döscher A. Kanning, C. Wieche, A. Bahlmann, H. Kröncke, Lt. Behnsen, D. Wessel. Nach Eröffnung der Versammlung, wurde zunächst über das diesjährig abzuhaltende Erntefest berathen. Zum Beschluß kam, es soll ein einfacher Vogel aufgestellt werden, die Schießnummer dazu, kostet eine Mark. Jedes Mitglied ist verpflichtet eine Schießnummer zu lösen. Jedes Mitglied darf jedoch zwei Schießnummern lösen, für nichttheilnehmende Schützen dürfen die Nummern abgescho ßen werden. Auf diesen Vogel dürfen nur Mitglieder Nummern kaufen und abschießen. Sodann wurde der Antrag gestellt, einen wilde Vogel zum abschießen aufzustellen, woran auch fremde Schützen sowie Nichtschützen theilnehmen könne. Die Schießnummern dazu kosten a eine Mark. & dürfen in uneingeschränkter Anzahl genommen werden. Es soll versucht werden bis 200 Nummern zu dem letztgenannten Vogel zu verkaufen. Der Antrag wurde so angenommen. Das Fest soll am Sonntag den 29. August abgehalten werden. Zu Festarrangeuren wurden die Herren H. Kaiser, sen. D. Wessel & C. Westphal gewählt. Hierauf wurde laut Beschluß der vorigen Versammlung folgende 20 Schießstands Actien zur
Auszahlung ausgeloost. N
o122. No. 16, No 99, No 9, No 74, No 96 No 101, No 7, No 97, No 185, No 51 No 54, No 195, No 139, No 190, No 24 No. 168, No 46, No 180, No 50 Im nächsten Jahre, also 1898 besteht unser Verein 50 Jahre, desgl. Der Bremerhavener & Geestemünder Schützen=Verein. Es wurde in Vorschlag gebracht, die 50ten Jahres Jubiläums Feier zu veranstalten, ob in Gemeinschaft mit denoben genannten Vereinen, oder alleine, bleibt abzuwarten. Es wurde eine Commission, bestehend aus den Herren H. Kaiser, C. Schildhauer, R. Döscher & A. Bahlmann gewählt, um erst mal Fühlung mit den genannten Vereinen in die ser Sache zu nehmen. Herr H. Kaiser,sen. stellte der Versammlung vor, ob es nicht endlich an der Zeit sei, zum Vogel & Scheibenschießen Hinterlader  Büchsen in unserem Schützen-Vereine zuzulassen. Herr Kaiserhatte ein Hinterlader Probe Geschoß zur Ansicht mitgebracht, welches Ihm Herr Büchsenmacher G.H. Cordes in Bremerhaven überlassen hat. Nach längerer Debatte stellte Herr H. Kaiser den Dringlichkeitsantrag in dieser Sache heute Abend zu beschließen. Der Dringlichkeitsantrag wurde angenommen, Beschluß „es dürfen Hinterlader-Gewehr -Systeme in unserem Verein zum Vogel & Scheibenschießen in gleicher Caliberweite wie bisher“ also von 14 bis inclusive 17 mm Kugelweite“ gebraucht werden. Im Monath September sollen ein bis zwei Gänse & Enten Vogelschießen auf dem Schießstand in Speckenbüttel abgehalten werden. Das Arrangement wurde den Herren H. Kaiser, C. Westphal & Dtrch. Wessel überlassen. Nach Verlesung des Protocolls, welches für richtig befunden wurde, wurde die Versammlung geschlossen

Schützen = Generalversammlung am Sonntag den 24. October 1897. Nachmittags 4 Uhr im Vereins Lokale
 Dagegen wolle wohl jeder Verein ein Lokal Jubiläumsfeier veranstalten. Es sei dort die Meinung aufgetaucht die Gewinne sowohl, als auch die Jubiläums chießmedaillien gemeinschaftlich direkt von der Fabrik zu beschaffen, um sie billiger, wiebvon Geschäftsleuten zu beziehen. Nach längerer Debatte wurde auf Herrn R. Mädgers Antrag beschlossen, nochmals eine gemeinschaftliche Schützen Versammlung der drei Schützen Vereine in Bremerhaven zu veranstalten um über diese Sache zu berathen.

Die Berathung über Punkt 2 des Protocolls der Versammlung vom 15. Juni 1897 ergab fortan pro Mitglied einen Jahresbeitrag von 6 Mark zu erheben, jedes Mitglied ist verpflichtet, diesen Betrag zu zahlen, um Mitglied zu bleiben. Für die Schützenfest Schießnummern werden 4. Mark extra erhoben & bleibt es den Mitgl. die das Schießen aus irgend einem Grunde nicht mitmachen können, oder wollen, anheim gestellt, die Schießnummern einzulösen. Jedoch bleiben diejenigen Mitglieder des Vereins, welche die Schießnummern nicht einlösen. Am 15, Januar 1898 soll im Vereins-Locale der Schützenball abgehalten werden, in der üblichen Weise, also die Musik wird aus der Vereinscasse bezahlt. Zu Balldirektoren wurden die Herrn H. Kröncke C. Westphal & R. Döscher gewählt. Folgende Herren wurde laut Ihrem Wunsche in den Verein per Ballotement aufgenommen. A. Katzenstein L. Eggers C. Titjen (ohne Eintrittsgeld) Langhagen Zur silbernen Hochzeitsfeier unserer Mitglieder soll fernerhin vom Verein aus eine schriftliche Gratulation, an die Jubilare gesandt werden. Herr H. Kaiser stellte den Antrag über die eventuelle Anschaffung eines eigenem Budenplatzes bei Speckenbüttel. Herr H. Kaiser,sen, motiviert seinen Antrag dahin, daß augenblicklich eine Gelegenheit böte eine Stücke Landes, welche sich wohl zum Budenplatze günstig eignen, anzukaufen. In dieser Angelegenheit wurde eine Commission aus Herrn H. Kaiser, D. Wessel, R. Mädger & C. Schildhauer bestehend, gewählt, um in dieser Sache mit den Eigenthümer, bzw. dem Magistrat mal Fühlung zu nehmen. Zum eventuellen Bahnschwellen Ankauf wurden die Herren Joh., Habenhusen & C. Westphal gewählt, welche auf Kosten des Vereins zur Verkaufsstelle hin & herreisen. Herr H. Breyer erklärt sich bereit auf seine Kosten mitzureisen. Herrn F. Kanning wurden  20. Mk zur Beschaffung eines Fahnen Schrankes bewilligt, hinzu kommen diejenigen 20 Mark, die für den Schrank bereits zur Verfügung liegen. Protokoll verlesen und für richtig befunden

Schützen Generalversammlung am Sonntag den 5. Dezember nachmittags 4 Uhr beg. im Vereins Locale
 Erschienen waren Hptm. Gräper als Vorsitzender, Stute als Protocollf. sowie die Herren Lt. Behnsen D. Wessel, A. Grothe, C, Brandt, H. Waller, E. Rüsch G. Hein,  A. Richters, W. Hadeler, D. Schildthauer, H. Hepp, D. Asendorf, H. Kaiser, R. Mädger, F. Kanning, L. Schrader, Obsch. A. Paß, H. Kröncke, R. Döscher, Obsch. C, Westphal, A. Kanning, H. Breyer, & Joh. Timmermann.
Nach Eröffnung der Versammlung verlas Herr Hptm. Gräper einen Brief in welchem Herr Feldwebel P. Ruge nachsucht als Ehren Mitglied laut § 6 unseres Vereins Statuts überschrieben zu werden. Der betr. Nachsuchung wurde folge geleistet. Hierauf theilte Herr Hptm. Gräper mit, daß der Bremerhavener Schützen Verein von der Stadt Bremerhaven, die Erlaubnis erhalten habe, zu der Jubiläums Feier den Marktplatz Carlsburg, Fähr Str. sowie den Torfplatz mit Buden bebauen zu dürfen. Daraufhin meinte Herr Hptm. Gräper, ob es nicht richtig wäre, unsere Jubiläums Feier, getrennt von unseren Schützen Feste zu feiern, & zwar vielleicht im Monath August, sodenn als Fest & Budenplatz den Marktplatz zu wählen, welcher uns vom Magistrat & Bürgervorsteher Collegium in Anbetracht dessen, daß der Bremerhavener Schützen Verein von der Stadtverwaltung zu Bremerhaven dort dieselbe Freiheit bekommen hat, wohl gewählt werden wird. Als Schießstand vielleicht den Bremerhavener Schießstand sowie Militär Schießstand im Meyers Garten zu nehmen & den Ball in H. Breyer sowie A. Paß Lokalen abzuhalten. Herr R. Mädger stellte die Anfrage ob, falls wir von den Bremerhavener bzw. Geestemünder Verein zur Theilnahme von deren Jubiläums Feier eingeladen würden, wir der Einladung folge leisten werden. Falls letzeres der Fall müßten wir, wie ja selbstverständlich deren Einladung bei unseren Jubiläumsfeste erwidern aber auch mit den Vorständen der betr. Vereine behufs Arrangierung dieser Feste Verbindung zu behalten & nach Möglichkeit einheitlich vorgehen & sich gegenseitig zu unterstützen. Die Versammlung beschloß dem letzteren zu stimmen Sodann machte Herr Mädger darauf aufmerksam, daß für den Jubiläums-Sonntag rechtzeitig die polizeiliche Erlaubnis zum Betriebe der Buden erwirkt werde, ehe man dazu schritte vom Magistrat & Bürgervorsteher Collegium die Erlaubnis zu erwirken. Den Marktplatz an den betreffenden Tagen mit Buden bebauen zu dürfen. Hierauf wurde eine Commission bestehend aus Herren H. Waller G. Hein, H. Kaiser, D. Wessel, C. Westphal, R. Mädger, R. Döscher H. Breyer & Joh. Timmermann gewählt um im Verein mit dem Vorstande das Programm für die Jubiläums Feier auszu arbeiten & der demnächstigen Versammlung vorzulegen.Eine weitere Commission bestehend aus Herren R. Döscher R. Mädger H. Kaiser sowie Herr Hpt. F. Gräper wurde gewählt um die Vorlage betreffend „Jubiläums Schießen“ mit den anderen genannten Vereinen zu berathen. Folgende Herren wurden als Mitgl. laut Ihrem Wunsche per Ballmt unseres Vereins aufgenommen. Joh. Linneweber H. Legenhusen W. Sehlbrede Dem Balldirectorium wurde bis zu 30 Mark für Thateraufführungskosten bewilligt. Nach Verlesung des Protocolls welches für richtig befunden, wurde die Versammlung geschlossen.

Schützen- Generalversammlung am Sonntag den 20. Febr. 1898 Nachmittags 4 Uhr beginnend, im Vereins Lokale
 Anwesend waren Hptm. Gräper als Vorsitzender, Stute als Protocollführer sowie die Herren A. Bahlmann D. Asendorf, A. Richters, A. Grote, E. Rüsch W. Finke, Fähr. H. Sudhop, Fähr. Joh. Habenhusen  A. Helmke, C. Kimme, D. Schildhauer A. Kanning, F. Roßhoop, F. Feldkamp, W. Sehlbrede, D. Thielbar, R. Mädger, A. Katzenstein, Joh. Timmermann, Linneweber, Obsch. C. Schildhauer, H. Waller, H. Kaiser,sen. D. Wessel, C. Westphal, F. Marwede, C. Brandt, D. Blume, H. Kröncke, G. Hein, Petersen, F. Schmidt, Joh. Eisele, W. Rehe, F. Langenhagen, Obsch. Chr. Wenholt, Hentze, H. Hepp, Lt. Behnsen , F. Kanning, Roland, H. Beth, Thode. Nach Eröffnung der Versammlung verlas H. Hpt. Gräper ein vom hiesigen Turn Verein eingegangenes Schriftstück des Inhaltes “ unser Verein möge die diesjährige Schützenfest Nachfeier ausfallen lassen, da am selben Tage in Lehe das Gau -Turnfest abgehalten würden“ Nach längerer Debatte wurde beschlossen,die Nachfeier beizubehalten. Hierauf wurde beschlossen das geplante Jubiläums Fest in diesem Sommer zu feiern & zwar direkt im Orte, als Budenplatz soll, wenn irgend möglich, der Marktplatz genommen werden. Für die Abhaltung der Feier wurde der 7,8 & 9. Aug. des laufend Jahres bestimmt, Einladungen werden nur an die Nachbar Schützen Vereine ergehen. Nach Doppelvögel wird geschossen und sollten circa 35 – 40 Personen auf jeden der Vögel schießen, würde hierbei jedoch 10 Schützen auf 3 oder 4 Vögel übrig bleiben, so sollen dieselben auf die Vögel vertheilt werden. Der Preis der Schießnummer beträgt 5 Mark, außerdem werden auf der Scheibe Vogeldistance silberne Jubiläums Medaillen ausgeschossen werden. Jeder Schütze kann hierzu soviel Nummern erstehen bis er eine Medaille persönlich errungen hat, um letzeres erringen zu können, muß auf einer 13 Ring Scheibe in 4 Schuß 45 Ringe erzielt werden. Die erste Nummer kostet 2 Mark jede weitere eine Mark. Als Ehrenpräsidiums Mitglieder sind die Herren Bürgermstr. Augspurg sowie Herr Landrath Geiger in Aussicht genommen. Am Sonnabend des Festes soll ein Zapfenstreich veranstaltet werden, wobei wir hoffentlich durch die Mitglieder der Nachbar Schützen Vereine unterstützt werden. Der Preis des Festbandes ist auf 30 Dpf. festgesetzt Ein Festband ist auch von den Mitgliedern unseres Vereins zu lösen. Als aufzunehmendes Mitglied wurde von Herr Carl Schildhauer Herr Schlachtermst. Lademacher vorgeschlagen. Herr D. Wessel berichtet zu einem Paragraphen des Protocolls vom 24, October 1897 Landeinkauf zum eigenen Budenplatz, daß 9 Himpstaat  in geeigneter Weise zu haben sind pro Himptsaat für 200 Mark,. Diese Sache wurde bis zur nächsten Versammlung zurückgestellt

Vorstands & Comite Sitzung am Montag den 7. März 1898, Abends 8 ½ Uhr im Vereins Locale  H. Breyers Hotel „Stadt Lehe “
 Zugegen waren Herr Hptm. Gräper als Vorsitzender Stute als Protokollführer sowie die Herren D. Asendorf R. Mädger, A. Bahlmann, F. Kanning, D. Wessel G. Hein, H. Breyer, R. Döscher, Joh. Timmermann Nach Eröffnung der Versammlung, verlas Herr Hptm. Gräper ein vom hiesigen Magistrat eingesandtes Schriftstück, dasselbe enthält die Genehmigung am 7, 8 und 9. August ds. Js. den hiesigen Marktplatz aus Anlaß unserer Jubiläumsfeier, mit Buden bebauen zu dürfen & zwar ohne dem Orte eine Entschädigung dafür zu zahlen. Für den Fall, daß der Verein bei benannten Feste einen namhaften Überschuß erzielen wird ist er nur zur Pflicht gemacht dem hiesigen Verschönerung Verein eine Summe zu überweisen, welche unserem Erachten angemessen ist. Hierauf wurde eine Markt Commission bestehend aus Herren H. Waller, Joh. Timmerm & R. Mädger gewählt. Diese Commission wurde ermächtigt für die Budenplätze pro laufender Frontmeter 3 Mark zu erheben, Caroussel 100 Mark, Dampf Caroussel & Eckplätze entsprechend mehr, für Schießbuden ectr. darf ein extra Schützenbeitrag erhoben werden. Diese Commission wird überhaupt mögichst freie Hand gelassen. Lt. H. Kaisers Antrag soll versucht werden beim Jubiläums Feste eine Lotterie zu veranstalten. Die Herren H. Kaiser, R. Döscher & R. Mädger wollen versuchen für diese Sache die Genehmigung zu erwirken & alles diesbezügliche lenken.Zum Jubiläums Feste soll voraussichtlich eine Schützenzeitung herausgegeben werden. Die nächste Vorstands & Comite Versammlung soll in Herrn R. Mädgers Restaurant stattfinden Verlesen und genehmigt

Schützen General Versammlung am Sonnabend den 19 März 1898 Abends 8 ½ Uhr im Vereins Locale H. Breyer´s Hotel „Stadt Lehe“
Folgende Mitglieder waren der Versammlung zugegen. Herr Hptm. Gräper als Vorsitzender Stute als Protocollführer sowie die Herren Secretair L. Klöppel, Lt. Behnsen, A. Bahlmann D. Asendorf, G. Hein, C. Wiecke, F. Gräper, jun. L. Schrader, L. Brandt, H. Kaiser, Fähr. H. Sudhop, Obsch. H. Herzberg, Dreckmeyer Obsen C. Westphal, D. Wessel, Obsch. C. Schildhauer, H. Breyer, H. Waller, D. Schildhauer R. Mädger, W. Lührs, W. Hadeler, F. Roszop D. Blume, L. Eggers, R. Döscher, W, Theuerholz Obsch. H. Osterbind, H. Kröncke, C. Kimme Dömel, Joh. Timmermann, W. Rehe, F. Marwede E. Rüsch, A. Kanning, F. Hormann A. Katzenstein, Roland, A. Grote, F. Kanning. Nach Eröffnung der Versammlung erstatte Herr Secretair L. Köppel Bericht, über denVerlauf des Rechnungsjahres 1897/98
Die Einnahmen betrugen RM 2849,40
 Die Ausgaben betrugen RM 2805,63
 mithin bleibt ein Cassenbestand von42,77 M. Das Vereinsjahr ist als genuiner günstig verlaufend zu betrachten. Als Rechnungs  Revisoren wurden die Herrn D. Wessel & H. Kröncke gewählt. Zu Chargierten wurden folgende Herrn & zwar per Stimmzettel gewählt. als Hauptmann F. Gräper Lieutnant H. Behnsen Schriftführer R. Döscher Cassenführer R. Mädger Feldwebe D. Asendorf Fähnrich H. Sudhop Fahnenjunker H. Kröncke & F. Gräper jun., Vorstands Mitglieder F. Kanning A. Bahlmann & Joh. Timmermann Oberschützen D. Wessel, C. Westphal  C. Schuldhauer, D. Blume H. Osterding, H. Herzberg F. Fincke, E. Christ. Schiedsgericht F. Kanning, C. Westphal W. Lührs, H. Osterbind D. Asendorf & Joh. Timmermann, als Ersatz Männer H. Waller & H. Hepp Einkaufs Commission H. Sudhop, C. Westphal, D. Asendorf. Hierauf wurde H. Breyers Hotel „Stadt Lehe“ als Vereins Local, für das nächste Schützenjahr wiedergewählt. Der Vorstand wird ermächtigt einen Antrag, behufs Erhebung des üblichen Entrees zu unserem Schützenfeste & Nachfeier an die beiden Fleckens Collegin zu übermitteln und um gefällige Genehmigung zu ersuchen. Folgende Herren wurden als Mitglieder im Schützen Verein aufgenommen: W. Rademacher, Schlachtermstr. N. Meyer, Weinhandlung, W. Jürgens Schmiedemstr. Hierauf wurden folgende Anträge auf die nächste Tagesordnung gestellt. Hinterlader, Ehrenmitglieder, Musikfrage, eigener Budenplatz, Königsbandelier. Sodann wurde das Protocoll verlesen, für richtig befunden & die Versammlung geschlossen.

Schützen Versammlung am Sonnabend 23. August 1898 Abends 8 ½ Uhr im Vereinslokale H. Breyers Hotel „Stadt Lehe“
 Anwesend waren: Hauptmann Gräper als Vorsitzender Secretair R. Döscher als Protokollführer Lieutnant Behnsen Sekretär R. Mädger Feldwebel D. Asendorf Fähnrich H. Sudhop, H. Kröncke, F. Gräper jun. Joh. Fitter Vorstandsmitglieder J. Timmermann, F. Kanning Oberschützen D. Wessel, C. Westphal C. Schildhauer H. Herzberg ferner die Schützen L. Köppel, W. Stute, W. Kaiser,sen W .Rehe, Chr. Drömel F. Breyer, L. Eggers, H. Waller, G. Hein, W. Lührs Fr. Schmidt, Struckmeyer, H. Kröncke, A. Kimme C. Brandt, W. Hadeler, Turek,  F. Rüsch, Roland, A. Katzenstein, Thode und F, Hormann. Herr Hauptmann Gräper eröffnete als Vorsitzender die Versammlung und ertheilte dem Oberschützen D. Wessel das Wort zur Ablegung der von ihm revidierten Rechnung, derselbe moniert verschiedene Rechnungsposten , die zum weitaus größtem Theil von dem früheren Sekretär Schützenbruder Köppel richtig gestellt wurden. Einige Monitats wurden als begründet anerkannt, als: 1) Eine doppelt bezahlte Rechnung der Nordwestdeutschen Zeitung, worüber Aufklärung eingeholt werden soll. 2) Mitglieder, die am vorigem Schützenfest 1897 nicht am Schießen theilnahmen und nicht ihre Schießkarten eingelöst haben, sollen vom Vorstand Erfahrungen angestellt werden, aus welchen Gründen sie gefehlt haben und über das Resultat in der nächsten Versammlung Bericht erstatten. 3) Über die Versicherung der Fahnen wurde beschlossen, die Versicherungen so umändern zu lassen, daß die Versicherung der Fahnen auf allen Plätzen Gültigkeit haben, in die Versicherung soll auch der neu angeschaffte Schrank aufgenommen werden. Nach genügender Aufklärung der vorjährigem Rechnungsführung wurde dem Rechnungsführer Köppel Decharge ertheilt mit Ausnahmen der obigen Posten, die durch den Vorstand erledigt werden sollen. Der Antrag der Leher Schützengilde zur Betheiligung an dem am 8. Mai 1898 stattfindenden Fahnenweihe fand einstimmige Annahme. Hauptmann Gräper verlas darauf den von Bremerhavener Schützenverein eingereichten Einladungs Programm und Fragebogen zur Theilnahme an der (vermeintlichen)50jährigen Jubelfeier. Der Beschluß der Versammlung ging dahin,nicht eher den Fragebogen bei den Mitgliedern circulieren zu lassen zur Ausfüllung, bis Bremerhaven bestimmte Bedingungen stellt, wie es mit den Ausmärschen gehalten werden soll. Lehe erklärt bestimmt sich nur dann an der Jubelfeier zu betheiligen, wenn die Schützen nur den Festmarsch mit zu machen brauchen, von anderen Märschen aber diszensiert sein wollen Bis auf weiteres zurück gestellt werden die Anträge Westphal: Änderung der Ehrenmitgliedschaft betreffend und Döscher: Änderung der Statuten soweit sie nicht mit den Protokollen übereinstimmen. Einstimmig angenommen wurde der Antrag Westphal DöscherAnschaffung eines Königsbandeliers mit dem Zusatze: Das Bandlier wird von Vereinswegen angeschafft, und die zu stiftenden Königsmadaillen rsp. Schild, hat der an den jährlichen Schützenfeste zu werdende König von den von Vereinswegen gegebenen 30. Mark zu zahlen. Der Kranz bei der Königskrönung wird beibehalten jedoch bei Ausmärschen nicht mehr getragen. Die Diskussion des Antrages Kanning über Hinterlader führte zu keinem Ergebnis. Das Protokoll vom 7. Aug. 1897 Beschlußfassung über Anschaffung von Hinterladern blieb als zu recht bestehend. Als neues Mitglied wurde der Zimmermann Fünfsteck Kreuzstr. 19 zur Ballotement aufgenommen.Vor Schluß der Versammlung stellte Schützenbruder W, Stute den Antrag für die Sekretäre Degen mit Koppel und dto von Vereinswegen anzuschaffen. Bei genügender Motivierung erhob er denselben zunächst zum Dringlichkeitsantrag, jedoch wart derselbe abgelehnt und als Antrag auf die nächste Tagesordnung gestellt.   Nach den Verhandlungen ward das Protokoll verlesen, für richtig befunden und die Versammlung von den Vorsitzenden Hauptmann Gräper geschlossen.

Generalversammlung am Sonnabend den 7. Mai abends 8 ½ Uhr im Vereinslokale H. Breyer „Hotel Stadt Lehe“
 Anwesend waren: Hauptmann Gräper als Vorsitzender Schriftführer Döscher als Protokollführer Lieutnant Behnsen, Sekretär Mädger Feldwebel Asendorf, Fähnrich Sudhop Vorstandsmitglieder: Bahlmann, Timmermann, Kanning Oberschützen: Christ, Wessel, Westphal, Blume Schildhauer ferner die Schützen: W. Stute, Gräper jun., C. Kimme, H. Langhagen, N. Behrens Tiedemann, Hadeler, Roszop, Richters, Rüsch, Kröncke, Habenhausen, Thielbar, Wicke, L. Schrader, Rehe, Paß, Kaiser, sen, Breyer, Roland, Hermann, Sehlbrede Katzenstein, Hoppe, A. Kanning Nachdem Herr Hauptmann Gräper die Versammlung eröffnet gab er zu Punkt I der Tagesordnung die Erklärung ab, das die Monitas der vorjährigen Rechnung nicht zur Erledigung kommen könnten weil die Herren Köppel und Heinen nicht erschienen waren. Die Musik zum Schützenfeste wurde Schützenbruder Roland für den selben Preis und unter den selben Bedingungen wie im Vorjahre übertragen. Zum diesjährigen Schützenfeste wurde beschlossen statt zwei Doppelvögel, drei einfache Vögeln aufzustellen. Da die Herren Dömel, Ruseler und Hintze ihre vorjährigen Verpflichtungen nachgekommen sind, verbleiben dieselben mit allen Rechten und Pflichten in dem Verein. Während Maurermeister Platow seinen Austritt erklärte. Der Verein war mit dem Austritt einverstanden. Die Auslosung der Schießnummern geschah in üblicher Weise, jedoch wurden die Schießnummern für diejenigen Herren welche bei der Beerdigung des Schützenbruders Aphel fehlten und ihre Strafgebühr von 1 Mark noch nicht entrichtet haben unter Protest ausgelost. Sollten die Herren die 1 Mark nicht entrichten, so darf ihnen die Schießnummerkarte nicht eigehändigt werden. Am 2ten Schützenfesttage soll wie üblich gemeinschaftlich mit Damen gespeist werden. Die Wahl der Tanzordner zum Schützenfeste soll dem Vorstand überlassen werden. Dieser darf Schützen dazu zu bestimmen. Ein Medaillenausschießen findet in diesem Jahre wegen der Jubliläumsfeier nicht statt. Auf Antrag R. Döscher erhalten die Schützenbrüder Obsch. Herzberg, Kaiser und Thielbar wegen ihrer 25 jährigen Mitgliedschaft eine Jubiläumsmedaille. Der Antrag Stute Seitengewehre für die beiden Sekretäre betreffend, wurde durch Sekretär Mädger dahin erweitert, für sämtliche Chargierten Seitengewehre vereinsseitig anzuschaffen, aber der finanziellen Schwierigkeiten wegen, nur für die beiden Sekretäre zunächst, später, wenn die Kassenverhältnisse es erlauben auch für die übrigen Chargierten. Es wurde beschlossen für die Sekretäre in diesem Jahre Seitengewehre anzuschaffen. Nach eingehender Debatte wurde der Antrag Mädger ebenfalls angenommen. Für die Chargierten anzuschaffenden Seitengewehre, verbleiben Eigenthumes des Vereins.
Der nochmals auf die Tagesordnung gesetzte Antrag Kanning, die Hinterlader auf den diesjährigen Hauptschützenfeste nicht zuzulassen, rief sehr erregte Debatten hervor. Schließlich wurde beschlossen, die Hinterlader auf den diesjährigen Hauptschützenfeste nicht zuzulassen.
Wegen Anzweifelung über einen früher gefaßten Beschluß Hinterlader betreffend, soll auf Wunsch des Schützenbruders u. Sekretär Mädger contra Kaiser das Protokoll vom 11. Dec. 1896 zur Verlesung kommen.
Der von Schützenbruder Paß vorgeschlagene Wilh. Salie wurden per Ballotement mit 19 gegen 17 Stimmen angenommen. Nach Schluß der Tagesordnung erklärte Herr H. Kaiser sen, für sich und seinen Sohn der Hinterlader wegen, den Austritt aus den Verein, wurde aber nicht für als begründet erachtet.

Generalversammlung am 28. Mai 1898 Abends 8 ½ Uhr im Vereinslokal
 Anwesend sind: Hauptmann Gräper als Vorsitzender Rudolf Döscher als Protokollführer Sekretär Mädger, Hr. Kanning Bahlmann J. Timmermann, Kaiser,sen Kaiser, jun Kröncke, Wicke, C. Schildhauer, Finke Rüsch, Osterbind, Thielbar, Rehe, Richters H. Waller, R. Eggers, H. Breyer, J. Rohlandt D. Wessel, L. Buthe, Gräper, jun. R. Schrader L. Westphal, Lieutnant Behnsen  Feldw. Asendorf W. Stute.

Es wurde beschlossen die Jubiläumsfeier in Speckenbüttel abzuhalten und die von Vorstande vorweg beschlossenen Erneuerungen vom Scheibenberge, Scheibenkuhle und Schützenstände ausführen zu lassen. Die dazu erforderlichen Arbeiten wurden laut Offerten dem Maurermeister Wieke und Stellmacher Westphal übertragen. Der Kostenpunkt beläuft sich auf Arbeiten nebst Materialien Schützenbruder Wicke 298 M 70 Pfg.,. Schützenbruder Westphal 140 Mk. Insgesammt 438 Mk 70 Pfg. Die Arbeiten müssen bis zum Schützenfeste 12 Juni vollbracht sein. Die Lieferung der Vögeln nebst Umbauarbeiten ist dem Schützenbruder Westphal zum Preise von 147 Mk 50 Pfg. ebenfalls übertragen worden. Ferner wurde auf Antrag Kaiser sen.,und Genossen definitiv beschlossen: Die Hinterlader auf dem diesjährigen Hauptschützenfeste für alle Schießen auch zu den Hauptschützenfesten der folgenden Jahre zuzulassen. Den Antrag das auf dem diesjährigen Hauptschützenfeste stets mit Hinterladen geschossen werden darf, wurde mit 21 gegen 9 Stimmen angenommen. Als Mitglied wurde Herr Wörmke aufgenommen.

Vorstands und Schiedsgerichtssitzung 15 Juni 1898
 Anwesend sind: Hauptmann Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer Lieutnant Behnsen, Sekretär Mädger Vorstandsmitglieder Joh. Timmermann, Fr. Kanning, Ant. Bahlmann, Die Herren des Schiedsgerichts bestehend aus Oberschütz. Westphal, Feldwebel Asendorf Oberschütz Osterbind. Die Ersatzmänner J. Waller und Hr. Hepp Lürssen  Tietjen und Freudenthal.
Nach einiger Erläuterung seitens des Vorsitzenden in der Beleidigungssache Fr.Kanning u. Joh. Timmermann reichten sich beide Parteien die Friedenshand und damit war der Fall erledigt.
Zur Schützenfestnachfeier wurden die Schießnummern ausgelost, weil nur 2 Vögeln aufgestellt werden sollen. Alsdann wurde vom Hauptmann G. dem Schützenbruder Freudenthal, der am Hauptschützenfeste auf Vogel I den Königsschuß abgab, beim Abstechen auf der Scheibe errangen Fr. Breyer auf Vogel II, und Sekretär R. Döscher auf Vogel III die Königsschüsse abgebend, sich die Krönungswürde errang, das nun zum 50jährigen Bestehen aus der Fahnenfabrik Fr. Reinecke Hannover zum Preise von 40 Mark angeschafften Königsbandelier für das nächste Jahr anzuliefern, derselbe hat laut Beschluß vom 23. April 1898 auf seine Kosten ein Königsschild auf den Bandelier anbringen zu lassen.

Vortands und Komiteesitzung im Vereinslokal 28 Juni Abends 8 Uhr
 Anwesend sind: Hauptmann Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer Lieutnant Behnsen, Sekretär Mädger, D. Wessel, F. Kaiser, F. Breyer, Fr. Kanning Joh. Timmermann
Zur Jubelfeier wollen eingeladen werden. die Schützenvereine zu Bremerhaven Geestemünde, Wulsdorf, Schiffdorf, Bramel Heerstedt, Sandstedt, Hagen, Bederkesa, Drangstedt Debstedt, Langen, Donnern Spaden Schützenverein und Schützengilde Cuxhaven Wehden Leher Schützengilde Neuenwalde, Walsrode An Ortsvereinen: der Gesangsverein Liedertafel, Germania, Concordia, ferner Kriegerverein, Turnvereine, Radfahrerverein Radfahrer Sport, Reitclub, Wirtheverein und Fleischerinnung, Feuerwehr. Laut Übereinkommen der Debutiertenversamlung sollen zum Jubelfeste Doppeladler aufgestellt werden (40 Schützen pro Adler) In den ersten Schießstunden sollen sämtliche Scheiben als Probierscheiben benutzt werden. Jeder Schuß kostet 10 Pfg. Das Ausschießen der Jubiläumsmedaillen wovon 60 Stück bestellt werden, geschieht in der Weise, daß 4 Schüsse auf eine Karte abgeschossen werden können. Die erste Karte kostet 2 Mk, alle übrigen 1 Mark, Erhält der Schütze in den 4 Schüssen 45 Ringe, dann bekommt der die Jubiläumsmedaille. Für den Königsschuß, der aber nur ein Leher Schütze erringen kann, wird eine Medaille gestiftet.

Entree für Nichtschützen, die aber den Fahnenmarsch mitmachen 30 Pfg., wofür sie ein Festband erhalten, daß für alle 3 Tage Gültigkeit hat. Entree zum Commers für das übrige Publikum 30 Pfg. zu den Tanz 20 Pfg. wofür Kontrollbücher beschafft werden. Schützen die sich eine Schießfestkarte zu 5 Mark kaufen, erhalten ein Festband gratis. Es sollen zum Jubiläumsfeste zur Kontrolle angeschafft werden 25 Comite-abzeichen,500 Festbänder, Kontrollbücher für die Tanz Localitäten, 200 Schießkarten bei Bruno Dörschel.. Der Zugang zum Schießplatze, kostet für Jeden der nicht am Schießen theilnimmt 10 Pfg. Entree. Zur Herausgabe einer Festzeitung wurden H. Kaiser, sen. und Schriftführer R. Döscher beauftragt, die zunächst mit den Buchdruckereien in Verbindung treten sollen, um den Preis und die Bedingungen festzustellen.

Die Einkäufe der Gewinne zu dem Jubiläumsfeste, hat der Vorstand und die in der Hauptversammlung gewählte Einkaufskommission zu besorgen. Der Schriftführer wird beauftragt zum Sonnabend den 2. Juli, Abends 8 Uhr im Vereinslokale die Schützenbrüder zu einer Generalversammlung einzuladen und folgendes auf die Tagesordnung zu setzen: 1. Bericht über den Ablauf des diesjähriggen Schützenfestes in finanzieller Hinsicht Sekretär Mädger. 2. Vorlegen des Programms und Vereinbarung der mit Geldkosten verknüpften Aufmerksamkeiten zum Jubiläumsfeste, als Aufstellung von Medaillen, Entreefestsetzung Festbänder, Einladung der Vereine, Schießkarten Kontrollbücher, Tanzgeld, Musikfolgen. Hierauf wurde die Sitzung geschlossen auf die Verlesung des Protokolls verzichtet.

Generalversammlung am Sonnabend den 2. Juli, Abends 8 ½ Uhr bei H, Breyer Vereinslokal „Hotel Stadt Lehe“
 Anwesend sind:Hauptmann Gräper als Vorsitzender Rudolf Döscher als Protokollführer Lieutnant Behnsen, Sekretär Mädger Feldwebel Asendorf  Vorstandsmitglieder Fr. Kanning  Joh. Timmermann  ferner die Schützen: Freudenthal, Roszop, Kaiser,sen., Lührs, Kröncke, Brandt, H. Waller, A. Grothe, G. Beth, Schwenker, Kimme, A. Kanning, W. Beke, Fief-stück, W. Stute, Wörmke, Breyer, Hein,D. Wessel, Hormann, Osterbind, Meiners, Hepp, Christ, Bolandt und Thode. Herr Hauptmann Gräper eröffnete die Versammlung, ertheilte Sekretär Mädger das Wort zu Ablegung des Berichts über den finanziellen Verlauf des diesjährigen Schützenfestes. Aus dem Berichte ging hervor, daß, da noch nicht alle Rechnungen eingegangen seien, ein kleines Devicit zu verzeichnen sein wird. Die Einnahmen bestanden aus: Schießbeitrag 316 Mk. Platzgeld für Buden 263 Mk 60 Entreeinnahme 768 Mk 80 Pfg. Tanzgeld 377 Mk 20 Pfg In Summa 1725 Mk 60 Pfg. Die Ausgaben bestanden aus: Stempel 1,50 Tanzband 5,35 Schützenkönig 30 Mk. Musik 420, Entreeinnehmer u. sonstige Boten 328,20 Annoncen 140 Mk, Stute für Silberwaren 554,40 Lührs 120, Afelmann 47. Westphal für Vögel u. ctr. 147,50 Stempel 6,10 Henze Brikett ctr. 7 Mk. In Summa 1800 Mk 05 Pfg. Defizit 75,55

Der frühere Beschluß vom 14. Febr. 1898 daß nur Schützenvereine zur Jubelfeier eingeladen werden sollen, wurde nach den Vorschlägen des Festcomites aufgehoben und dahin erweitert, daß auch die Ortsvereine eingeladen werden sollen, dieselben wurden vom Schriftführer vorgelesen und der Antrag des Festkomitees dann einstimmig angenommen. Ferner wurde den Beschlüssen des Festkomitees daß zu der Jubelfeier 60 Jubiläumsmedaillen 30 Pfg. Entree für geladene Vereine, wofür die jenigen die den Festmarsch mitmachen ein Festband erhalten, das für alle 3 Tage Gültigkeit hat, während die übrigen Festgäste 30 Pfg. für das Conzert im englischen Garten und bei Eintritt in den Tanzsälen 20 Pf. zu zahlen haben, Tanzschleifen kosten 1 Mark (einstimmig angenommen)

Sodann wurden alle Beschlüsse des Festkomites die in der Festkomiteesitzung am 28. Juni gefaßt wurden von der Versammlung gut geheißen und bestimmt die Festzeitung bei Aselmann drucken zu lassen, der die Zeitung den Verein unentgeltlich zur Verfügung stellt, dafür aber das Inseratengeld einzieht. Der vom Schützenbruder D. Meiners gestellten Antrag: Um Zurückbezahlung von 4 Mk. Für die Schießkarte, weil er krankheitshalber nicht habe mitschießen können, wurde nach eingehender Debatte, wobei sich ein ganz anderes Resultat herausstellte, verworfen. Ferner wurde einstimmig beschlossen, daß Königsbandelier der Sicherheit wegen stets diebes- und feuersicher aufzubewahren. Zunächst soll es beim Vereinswirth im eis. Geldschrank niedergelegt werden.

Per Ballotement wurde Herr Gastwirth B. Jansen als Schützenbruder aufgenommen.
 Als Fähnriche und Fahnenjunker für die beiden alten Fahnen die am Jubelfeste mitgeführt werden sollen, wurden gewählt:
 Alte Fahne 1848 Fähnrich H. Waller Fahnenjunker: F. Kaiser,sen. und D. Thielbar
 Fahne 1873: Fähnrich Habenhusen Fahnenjunker: Hormann und A. Grote

 Vorstands und Festkomiteesitzung am Sonntag den 5. Juli Abends 8 ½ Uhr Vereinslokal “ Hotel Stadt Lehe“
 Anwesend sind: Hauptmann Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer Lieutnant Behnsen, Sekretär Mädger W. Stute, H. Kaiser, sen. D. Wessel, C. Westphal, Fr. Kanning und H. Breyer

Nachdem vom Hauptmann die Sitzung eröffnet, vom Schriftführer das Protokoll der letzten Sitzung vorgelesen, wurde zunächst über die Einladung der Leher Schützengilde zum Jubiläumsfeste berathen, da sich Mitglieder desselben, ungehörige Beäußerungen über unseren Verein erlaubt und auch sonstige Rüpeleien einiger Vereinsmitglieder gegenüberschuldig gemacht haben wurde beschlossen, die Schützengilde zu unserer Feier nicht einzuladen. Zur Einladung der Vereine wurde noch bemerkt, das der Kriegerverein am Sonnabend eine Generalversammlung abhalten und es gut sei, das derselbe bis dahin die Einladung erhalte.

Betreffs der Musik sollen Offerten eingefordert werden Zu stellen sind 36 Mann am Sonntag beim Hauptfestumzug, 18 Mann zum Conzert im engl. Garten Ballmusik im engl. Garten 7 Mann bei Breyer 9 Mann Am Montag Marschmusik von Speckenbüttel abends 6 Uhr 12 Mann. Ballmusik bei H. Breyer 9 Mann. Dienstag Ballmusik wie am Montag. Marschmusik 12 Mann und ebenso bei Tafelkonzert. R. Döscher wurde beauftragt, bei Gürtel in Berlin 60 Jubliläumsmedaillen, 500 Festbänder grünweiß 4 Ehrenmedaillen in Etui und 3 emaillierte Vorstandsschilder zu bestellen. Ebenso bei Rüsch die Seitengewehre für den Lieutnant und den Feldwebel in Auftrag zu geben. Ferner  250 Plakate, 25 ?????abzeichenband, 1500 Eintrittskarten mit Bänder, Einladungsschreiben zum Jubelfeste für Schützenvereine und Vereine unserer Stadt in 25 Exemplaren drucken zu lassen Betreffs der Schießkarten soll angefragt und dieselben dann in Druck gegeben werden. Darauf wurde die Versammlung geschlossen, auf die Verlesung des Protokolls verzichtet.

Vorstands- und Comitesitzung im Vereinslokal 15 Juli abends 8 ½ Uhr
 Anwesend sind: Lieutnant Behnsen als Vorsitzender Rudolf Döscher als Protokollführer Rudolf Mädger, Carl Westphal H. Kaiser, Fr. Kanning, W, Stute Lieutnant Behnsen eröffnete die Versammlung worauf die Musikofferten geöffnet und über dieselben debattiert wurde. Nach genauerer Zusammenstellung ergab sich, daß die Offerte des Schützenbruders Bohland am annehmbarsten sei. Es wurde ihm die Musik zum Jubiläumsfeste zum Preise von 660 Mark übertragen. Die Musikfrage bei Salie und Tietjen wurde den Sekretären R. Mädger und R. Döscher zur Erledigung überwiesen. Die Zimmerer und Tischlerarbeiten zum Jubiläumsfeste erhielt laut Submissionsbedingungen, nach eingereichter Offerte zum Preise von 167 Mark mit der Bedingung keine Nebenrechnungen einzureichen, Schützenbruder Carl Westphal. Ferner wurde beschlossen der Generalsammlung vorzulegen, daß für das Einschießen der Büchsen in Speckenbüttel fortan 30 Pfg. erhoben werden sollen. Zur Regulierung soll in Speckenbüttel ein Schießbuch ausgelegt und für Instandsetzung der Scheiben ein Knabe eingestellt werden, der für den Nachmittag von 3 bis 8 Uhr 1 Mark erhält. R. Döscher ward beauftragt dem bremerhavener, geestemünder und spadener Vereinen in Kenntnis zu setzen, daß diese am Mittwoch und Sonnabend Nachmittag ihre Büchsen in Speckenbüttel gegen Zahlung von 30 Pfg. einschießen können.

Laut Beschluß soll zum Jubiläumsfeste für die besten Leher Schützen eine Medaille Königsform mitder Inschrift „Zur Jubelfeier, dem besten Leher Schützen“ Auf der Rückseite : „Schützenverein Lehe 1898“. W. Stute erhielt den Auftrag

Eine Generalversammlung soll am Dienstag, den 19. Juli stattfinden. Dann folgte Schluß der Versammlung, auf die Verlesung des Protokolls wurde verzichtet.

Schützen- Generalversammlung 19 Juli Abends 8 ½ Uhr im Vereinslokale “ Hotel Stadt Lehe“ H. Breyer
 Anwesend sind: Hauptmann Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer Lieutnant Behnsen, Sekretär Mädger, Fähnrich Sudhop, Feldwebel Asendorf, Fr. Kanning, J. Timmermann, H. Breyer D. Wessel, G. Hein, D. Blume, H. Kröncke H. Langenhagen, C. Kimme. Schwentzer Petersen, W. Rehe, Osterbind, W. Finke, H. Kaiser, sen. C. Rüsch, Thode, W. Stute H. Gräper, jun. Sehlbrede, H. Waller H. Schrader.

Nachdem von Herrn Hauptmann Gräper die Versammlung eröffnet wurde beschlossen, daß am Mittwoch und Sonnabend Nachmittags von 3 bis 8 Uhr und Sonntags Morgens von 6 bis 10 Uhr die Büchsen in Speckenbüttel eingeschossen werden können. Zur Regulierung der Scheiben wird ein Scheibenwärter der jedesmal eine Mark erhält, eingestellt. für das Schießen selbst zahlt jeder Schütze 30 Pfg. und hat sich Letzterer in das im Schießhause ausliegende Buch einzuschreiben. Die Auslosung der Schießnummer erfolgt in üblicher Weise. Sodann wurde ein Kommission bestehend aus den Schützen Hr. Krönke, D. Asendorf, H. Breyer H. Waller, D. Blume, C. Christ, Sehlbrede, Behn sen, Langenhagen, N.Meier zur Ausschmückung des Jubiläumsfestes mit Grün gewählt. Der Bau von Ehrungsforten seitens des Vereins wurde abgelehnt. Laut Polizeivorschrift ist der Fahnenmarsch genehmigt, jedoch nicht gestattet, die Lange Straße von der Kirche bis zum Flötenkiel dazu zu benutzen. Grund: Verkehrsstörung. Die auswärtigen Schützen werden bei der Spadener Str., von den Schützen Osterbind, Christ und Hepp, beim Kriegerdenkmal Bremerhaven von den Schützen Schildhauer, W. Finke und H. Schrader in Empfang genommen und mit Musik nach dem Vereinslokal geführt. Den Festmarsch machen die Schützen ohne Waffen, nur die Chargierten haben ihre Seitengewehre anzulegen. Der Schriftführer hat den auswärtigen Schützen den Beschluß mitzuteilen.

Ferner wurde bestimmt, das während der Festzug sich ordnet, eine Schützendeputation die Fahnen aus dem Hause des Hauptmannes abgeholt und der Schützenkönig mitgebracht werden soll. Die Schützengilde beschloß der Verein, (nachdem was vorgefallen und da die Vereine Bremerhaven und Geestemünde rundweg erklärt haben nicht zu kommen, wenn wir die Leher Schützengilde einladen) nicht einzuladen zum Jubiläumsfeste.

Für die vierte Fahne wurde als Fähnrich Thode und las Fahnenjunker W. Stute und C. Kimme gewählt, dieselbe soll am Jubi läumsfeste in Festzuge mitgeführt werden. Nachdem stattete der Vorsitzende dem Kriegerverein für das freundliche Entgegenkommen, Mitbringung von 12 Musikern am Jubiläumsfeste öffentlich Dank ab. Der Schriftführer wurde beauftragt, den Marine-Verein und die Schützenvereine Vegesack, Blumenthal, Osterholz-Scharmbeck Bremervörde, Neu-Schönebeck noch einzuladen.

Fest- Comite-Stizung 29 Juli. Abends 8 ½ Uhr im Vereinslokal Hotel Stadt Lehe H. Breyer
 Anwesend sind: Hauptmann Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer Ferner R. Mädger, Fr. Kanning, D. Wessel, W. Rehe, D. Blume, G, Hein D. Asendorf, H. Kaiser, sen. C. Westphal. H. Langenhagen, W. Sehlbrede H. Waller H. Krönke, E, Christ, W, Stute J. Timmermann, H. Breyer. Dem Schützenbruder C. Westphal wurde übertragen aus den 10 vorhandenen Damenschärpen 8 Herrenschärpen anfertigen zu lassen Die beiden Jubilare und die Festpräsidenten die Herren Landrath Geiger und Bürgermeister Augspurg, Mandate Lorenz und der Gründer des Vereins A. Mengers sollen im Landauer abgeholt und in demselben dem Festzug mitmachen. Zum Abholen der 4 Herren wurden die Oberschützen Christ, Blume, Wessel und Westphal gewählt.
 Zum Vorausmarschieren des Festzuges wurden die Oberschützen D. Wessel u. E. Christ gewählt.

Die Arbeit in den Localitäten wurde wie folgt eingetheilt: Am Sonntag:
 Im Engl. Garten Bahlmann und G. Hein im Lokal
 Im Engl. Garten H. Kaiser, sen. u. W. Stute im Garten
 Im Central Hotel J. Timmermann, C. WestphaL
 Im Hotel Stadt Lehe Fr. Kanning, D. Blume
 Im Casino D. Asendorf, D. Wessel

Am Montag: „Hotel Stadt Lehe“ Fr. Kanning u. Blume „Casino“ D. Asendorf u, H. Krönke Am Dienstag: „Hotel Stadt Lehe“ J. Timmermann, Osterbind  „Casino“ A. Bahlmann u. W. Finke. Die Festzeitung soll in allen Localitäten durch die Entrekommission und durch, vom Schützenbruder G. Hein zu stellende Buben verkauft werden. Letztere erhalten 11 Exemplare für 1 Mk und haben die Festzeitung pro Stück für 10 Pfg. zu verkaufen. Die Jubiläumsmedaillen werden nicht gleich nachdem sie abgeschossen, sondern vom ersten Schießtagen es Abends und am weiteren des Mittags und des Abends in Speckenbüttel ausgegeben, worüber eine Liste geführt wird. Das Grün wird aus Drangstedt am Mittwoch geholt und zwar 5 Fuder. Schützenbruder H. Krönke hat dem Gärtner darüber am Montag persönlich zu unterrichten. Die Fuhrleute Schützenbrüder B, Büttel, C. Wenholt, R. Eggers, Freter, Stindt und Karlsburg haben sich erboten, das Grün zu holen.Das Grün wird abgeladen bei Schlichting Westphal, Amtshause. Breyer, Blume, Mädger Engl. Garten, Kaiser, H. Waller, Schildhauer, Wenholt C. Tietjen.

Die Abfahrt nach Drangstedt findet  am Mittwoch Morgen präcise 6 Uhr bei Christ satt. Zu Propierscheiben werden in erster Stunde alle 4 Scheiben und nachdem 2 Scheiben als Probierscheiben und 2 als Medaillenscheiben benutzt. Die Abnahme der Silbersachen geschieht durch den Vorstand. Schützen die ohne besondere Entschuldigung dem Festmarsch mitmachen, können am Schießen nicht theilnehmen. Schützen die am Vogelschießen nicht theilnehmen, können sich nicht am Ausschießen der Jubiläums-Medaillen betheiligen.

Der Schriftführer wird beauftragt dem Bremerhavener Schützenverein mitzutheilen, daß sie mit den zu ihrem Verein gehörenden Mitgliedern der Leher Schützengilde marschieren können, wenn sie wollen, wir haben sie zum Jubiläumsfeste ausgeschlossen. Festbänder und Damenkarten für die Schützen sollen durch den Boten besorgt werden. Hierauf wurde die Versammlung geschlossen, auf die Verlesung des Protokolls verzichtet.

Comite und Vorstandssitzung im Vereinslokal „Hotel Stadt Lehe“ am 6. August, Abends 8 ½ Uhr
 Anwesend sind: Hauptmann Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollfüher H. Breyer, R. Mädger, D. Wessel Fr. Kanning, D. Asendorf H. Kaiser, sen. J. Timmermann W. Stute. Nachdem der Vorsitzende die Sitzung eröffnet, wurde zunächst beschlossen, daß die Schützenbrüder L. Eggers u. E. Dreckmeier die den Festzug nicht mitmachen können, am Schießen theilnehmen dürfen. Ebenso Gundermann Spaden, der den Festmarsch nicht mitmachen kann, darf am Schießen theilnehmen.

Schützen die am Schießstande beim Aufruf ihres Namens fehlen, haben eine Strafe von 10 Pfg. zu zahlen, ist er sonst geschäftlich behindert, so er solches dem am Platze anwesenden Sekretär vorher zu melden.

Ordnung des Festzuges: Reitklub, Radfahrer Verein, Musik Leher Schützenvereine mit dem Gastwagen Schützenverein Drangstedt, Schützenverein Geestemünde, Bringaverein mit Musik Schützenverein Spaden, Schützenverein Bremerhaven, Marine Verein, Gesangverein Concordia, Gesangverein Germania Leher Schützenverein, der Schluß bildet.

Der beste Leher Schütze erhält als Gratification 20 Mk. zum Jubiläumsfeste Ins Schiedsgericht wurden gewählt: Hauptmann Gräper, W. Stute, D. Wessel F. Kaiser, sen. zum Jubiläumsfeste. Die Hauptleute der übrigen Vereine werden mit ins Schiedsgericht berufen. Von der Gratification des Leher besten Schützen, hat derselbe ein Schild auf das Königsbandelier zu stiften. Hierauf ward die Versammlung geschlossen.

Protokoll des Schiedsgerichts 8. Aug. 1898, Nachmittags 3 ½ Uhr in Speckenbüttel
 Gegenwärtig sind: Hauptmann Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer Hauptmann Schuldenburg Geestemünde Hauptmann Cordes Bremerhaven Steffens Spaden, Wessel, H. Kaiser, sen.C. Schildhauer. Das Schiedsgericht trat zusammen um zu entscheiden, ob W. Stute derauf Vogel III linken Hals und Kopf abschoß, aber auf den Flügel hängen blieb, da am Scheibenstande gleichzeitig die rothe Fahne aufgezogen ward, mußte das Schießen eingestellt werden, vorauf dann der Gewinnantheil von selbst herunter fiel. Da einige Schützen den W. Stute den Gewinn nicht zuerkennen wollten, sondern behaupteten, der nächstfolgende Schütze hätte wenn nicht die rothe Fahne ausgestellt gewesen sei, Zeit genug gehabt den Gewinnteil herunter zu schießen. Das Schiedsgericht erkannte dahin, daß W. Stute den Gewinntheil zufallen müsse, er habe denselben abgeschossen, das nun die rothe Fahne ausgestellt sei, weil am etwas am Scheibenstand nicht in Ordnung gewesen sei, könne Stute nicht zu. Der Gewinntheil sei nach seinem Schusse herunter gefallen, ein Anderer habe darauf nicht mehr geschossen und deshalb gehöre nach Recht Stute den Gewinn. Bei der Abstimmung wurde Stute den Gewinn mit 7, gegen eine Stimme zuerkannt. So geschehen Lehe, den 8. Aug. 1898

Vorstandssitzung am 18. August 1898 Abends 8 ½ Uhr im Vereinslokal
 Anwesend sind: Hauptmann Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer Lieutnant Behnsen, J. Timmermann A. Bahlmann, Fr. Kanning, D. Wessel C. Westphal H. Kaiser, sen. Nachdem vom Hauptmann die Sitzung eröffnet, wurde zunächst bekannt gegeben, saß das 50järhige Schützenjubiläums wegen den stürmischen, nassen Witterung finanziell schlecht ausgefallen sei. Um ein etwa entstehendes Deficit begegnen zu können, soll am Sonntag den 28. August 1898 ein Vogel und Scheibenschießen woran sich auch Nichtschützen betheiligen können, veranstaltet werden.

Die Anwesenden erklärten sich damit einverstanden. Es wurde abgemacht daß 300 Schießnummern ausgegeben werden sollen. Werden unter 250 Nummern verkauft, dann soll ein Doppeladler aufgestellt werden, werdendarüber verkauft bis 300 dann sollen 2 einfache Vögeln aufgestellt werden. Die zum Kauf gestellten Schießnummern sollen 1 Mark für das Vogelschießen kosten.

Die Schützenbrüder H. Kaiser sen, A, Wessel und C. Westphal haben das Arrangement in die Hand zu nehmen. Das Schießen auf den Probierscheiben muß mit 20 Pfg. pro Person bezahlt werden. Über das am 7,8 und 9. August abgehaltene Jubiläumsfest ist noch zu bemerken daß Schütze F. Thode den Königsschuß abgab und Hauptmann Gräper zweitbester Schütze wurde. An Jubiläumsmedaillen sind 106 ausgeschossen worden, und vier sind an den beiden Jubilaren A. Mengers u. Lorentz Landrath Geiger und Bürgermeister Augspurg verliehen worden. Der Vorstand beschloß dem Schriftführer R. Döscher wegen seiner Thätigkeit eine Medaiile zu verleihen. Derselbe wünscht jedoch daß dies der Generalversammlung vorgelegt wird.

Generalversammlung am 6. September, abends 8 ½  Uhr im Vereinslokal „Hotel Stadt Lehe“
Anwesend sind: Hauptmann Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer Lieutnant Behnsen, Sekretär Mädger Feldwebel Asendorf, Fr. Kanning F. Waller, F. Kaiser, sen. E. Christ, Langhagen W. Sehlbrede, F. Sudhop, Fr. Marwede, D. Blume Fr. Gräper, jun. J. Timmermann, A. Katzenstein L. Brandt, W. Finke, H. Richters, D. Thielbar L. Schrader, F. Breyer, F. Osterbind, C. Helmke M. Dömel, G, Hein, A, Bahlmann, C, Westphal F. Krönke, Jordan, E. Rüsch, D. Wessel C. Schildhauer

Bei Eröffnung der Versammlung stellte Herr Hauptmann Gräper den Antrag am Sonntag den 11. September ein Privatschießen zu veranstalten. Der Antag ward nach kurzer Debatte einstimmig einstimmig angenommen. Ebenso das an einen der nächst folgenden Sonntagen eine Gänse und Entenschießen abgehalten werden soll. Das Arrangement der beiden Schießen ward den Schützenbrüdern C- Westphal, D. Wessel und Fr. Kaiser, sen. übertragen. Als dann gab Sekretär Mädger über die financielle Lage des Jubiläumsfestes einen provisorischen Üeberblick. Es ließ sich noch nicht genau feststellen, wie die Kassenverhältnisse sind. Bei dieser Gelegenheit wurde erwähnt, das Schützenbruder Wörmke der ursprünglich 100 Mark hergeben wollte, wenn der Schützenverein sein Jubiläumsfeste in Speckenbüttel feiere. Dies ist geschehen. Jedoch gibt Wörmke jetzt an, kein Geschäft gemacht zu haben und will nur 50 Mark den Schützenverein zukommen lassen. Da aber bei der Zusicherung von ein Geschäft machen überhaupt nicht die Rede war, sondern es sich nur um die Abhaltung des Jubiläumsfestes in Speckenbüttel handelte, beschloß der Schützenverein Wörmke auf seine versprochenen 100 Mark aufmerksam zu machen und auf die Zahlung zu bestehen, sollte sich Wörmke nicht auf die Zahlung von 100 Mark einlassen, sondern nur 50 Mark geben wollen, so will der Schützen verein auch auf die 50 Mark verzichten, aber daraus die Konsequenzen ziehen. Zur Feier der Fahnenweihe des Kriegervereins in Dorum , 18. Sept., lag eine Einladung vor, auf Anfrage erklärten sich einige Schützen bereit, sich an der Feier zu betheiligen. Hierauf ward die Vertheilung der am Jubiliäumsfeste ausgeschossenen Medaillen vorgenommen. Von den Leher Schützen errangen 54 Mann die Medaillen. Von den aus wärtigen Bremerhavener, geestemündener und spadener Schützen 53, in Summa also durch Schießen 107 Medaillen. Ferner wurde den beiden Jubilaren A. Mengers, Mandater Lorenz den beiden Ehrenmitgliedern als Festpräsidenten:

Herr Landrath Geiger und Bürgermeister Augspurg je eine Medaille verliehen. In der heutigen Generalversammlung wurde auf Antrag des Hauptmanns, dem Sekretär R. Döscher aus Anerkennung seiner Verdienste um den Verein, von der Versammlung auf einstimmigen Beschluß, eine Medaille verliehen, die Sekretär Döscher mit Dankesworten annahm. Insgesamt kamen zur 50 jährigen Jubelfeier 107 ausgeschossene Medaillen und 5 verliehene Medaillen zu Vertheilung in Summa als 112. Die von der Firma Karl Härtl, Berlin SW Schützenstr 19, zum Preise von 4 MK = 448 Mark bezogen wurden. Am Schlusse der Versammlung stellte Sekretär R. Döscher den Dringlichkeitsantrag, am Weihnachtsfeste, oder von einem gegebenen Tage, eine Verlosung verbunden mit Conzert zu veranstalten. Nachdem das Für und Wieder in einer lebhaften Debatte besprochen, wurde die Dringlichkeit des Antrags mit großer Majorität anerkannt und bei der darauf folgenden Abstimmung der Antrag Döscher mit 30 gegen 4 Stimmen angenommen, wodurch die Vermittllungs ?????Ablehnungsanträge hinfällig wurden. Als der Antrag angenommen, ward dazu zur Veranstaltung neben den Vorstand eine Commission, bestehend aus den Schützenbrüdern Kaiser, sen., WestphalD. Wessel, H. Waller, E. Christ und D. Asendorf gewählt. Vorstand und Commission hat die Lokalfrage sowie das Arrangement in die Wege zu leiten und zur Ausführung zu bringen. Nach dem die Tagesordnung erledigt, ward eine Auktion, über die zum Jubiläumsfeste gekauften Kinderspielzeuge, die wegen des Unwetters nicht zur Geltung und Vertheilung kamen, nach amerikanischen Muster veranstaltet. Der Erlös der Auktion erbrachte 19 Mk. 90 Pfg. Die Mehreinnahme aus den eingekauften Gegenständen betrug 10 Mk.
 N.B. zum Protokoll, Das sonst übliche Erntefest, fällt in diesem Jahre wegen der damit verbundenen Unkosten aus. Es soll dafür möglichst ein Preisschießen mehr was einen höheren finanziellen Gewinn für die Vereinskasse erhoffen läßt, abgehalten werden.  Hierauf ward die Versammlung geschlossen und auf die Vorlesung des Protokolls verzichtet.

Vorstands und Comitesitzung im Vereinslokal am Dienstag, den 13. September Abends 8 Uhr bei H. Breyer (Hotel Stadt Lehe)
 Anwesend sind: Hauptmann Gräper als Vorsitzenden R. Döscher als Protokollführer R, Mädger, C. Westphal, D. Asendorf, Lieutnant Behnsen, H. Kaiser, sen. D. Wessel.
Nachdem die Sitzung eröffnet, wurde zunächst über die Verloosung verhandelt. Als Lokal wurde das „Central Hotel“ C. Tietjen in Aussicht genommen. Die Verloosung soll am Sylversterabend stattfinden. Die Loose sollenzu 50 Pfennig für Concert, Vorträge, Ball nebst Gratisverlosung vorher ausgegeben werden.  Der Beitrag von 50 Pfg. wird für Unkosten von Musik u. dergl.erhoben. Vom Vorstande ward Sekretär Döscher beauftragt, G. Hein schriftlich aufzufordern bis zum 20 September die Abrechnung der Festzeitung zu machen habe, damit die Sache endlich geregelt werde.

Auf Vorschlag von Feldwebel Asendorf in corpron heute Abend zu Tietjen zu gehen um das Lokal auf Sylvesterabend für den Schützenverein frei zu halten, wurde die Sitzung bei Breyer aufgehoben und nach Tietjen gegangen. Auf Anfrage des Hauptmannes Gräper erklärte Tietjen, in Gegenwart der obigen Schützen den Saal am Sylvesterabend den Schützenverein zur Verfügung zu stellen und die daraus entstehenden Unkosten selbst tragen zu wollen. Hierauf ward der Schriftführer beauftragt, die Genehmigung bei der Polizei nachzusuchen. Oberschütz D. Wessel ward zum Arrangeur der komischen Vorträge und Theaterspiele ernannt. Hierauf Schluß der Versammlung.

Schiedsgerichts – Sitzung des Schützen Vereins im Vereinslokal, Mittwoch den 19 October 1898, Abends 9 Uhr
 Anwesend sind: Hauptmann Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer D. Asendorf, J. Timmermann, J. Osterbind als Betheiligte: W, Finke, C. Westphal als Zeugen: H. Kaiser, H. Krönke

Gegenstand: Oberschütze Finke erklärt am Sonntag beim Schießen den Rumpf abgeschossen zu haben, während Oberschütz. C. Westphal anderer Ansicht ist, indem er das letzte Stück von der Stange geschossen haben will. Hauptmann Gräper leitet darauf die Verhandlungen ein, worauf die Frage genügend debattiert wurde und festgestellt,( an Ort und Stelle) daß das Schiedsgericht dieser Sache nicht competent ist.

Nach Einleitung der Verhandlungen, seitens des Hauptmannes, erklärte Sekretär R. Döscher,daß, nach dem bestehenden Rechten, daß heuteAbend zusammengetretene Schiedsgericht gar nicht competent sei, über die Sache zu entscheiden,weil nach dem üblichen Modus, ein Schiedsgericht am Tage des Preisschießen an Ort und Stelle hätte gewählt werden müssen, daß dieses nicht geschehen, sei zu bedauern, daß heutige Schiedsgericht könne darüber nicht mehr verhandeln. Das Schiedsgericht stellte sich auf denselben Standpunkt und lehnte die Verhandlung ab. Partheien einigten sich jedoch und reichten sich gegenseitig die Verständigungshand.

Protokoll der Generalversammlung am Sonnabend den 12 Nov. 1898 im Vereinslokal (Hotel Stadt Lehe)
 Anwesend sind:Hauptmann Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer ferner die Schützen: Lieutnant Behnsen, Sekretär Mädger Feldwebel D. Asendorf, J. Timmermann A. Bruchmann, C. Tietjen, Hadeler, Christ Blume, Krönke, Hormann, KimmeSchrader, Roßhoop, Thode, Breyer Kanning, D. Schildhauer, W, Stute Rohland, A, Katzenstein, D. Wessel, H. Kaiser

Nachdem vom Vorsitzenden die Sitzung eröffnet, wurde zunächst über die Sylvesterfeier berathen, es wurde beschlossen einige Couplets, Lebende Bilder und Ball neben der Gratisverlosung stattfinden zu lassen.

Gewählt wurde dazu: D. Wessel, H. Krönke u. C. Brandt. Das Arrangement der lebenden Bilder wurde dem Sekretär R. Döscher übertragen.

Vom Hauptmann wurde alsdann ein Schriftstück vom Vorsitzenden des Geestemünder Schützenvereins verlesen, betreff Abhaltung eines gemeinschaftlichen Schützenfestes, eine Versammlung in Speckenbüttel seitens der Vorstandsmitglieder der Geestemünder, Bremerhavener und Leher Schützen stattfinden zu lassen. Der Verein beschloß einer Sitzung in Speckenbüttel am 27 Nov. Folge zu geben. Der folgende Punkt der Tagesordnung betraf die Arrangierung des Schützenballes. Auf Antrag des Sekrtetär Mädger wurde beschlossen, den Ball kurz vor den Festen stattfinden zu lassen Der Ball soll am 11. Febr. 1899 stattfinden.

Auf Antrag des Schützenbruders Blume betreffs Uniform wurde vom Hauptmanndarauf aufmerksam gemacht, daß die Statuten versiehrt werden sollten, worin dieser Punkt seine Erledigung finden soll. Dem Sekretär R. Döscher wurde von der Versammlung beauftragt einenStatutenentwurf auszuarbeiten und in der Generalversammlung im Januar 1899 vorzulegen.
 Ein Dringlichkeitsantrag des Herrn Hauptmann betreff Aufnahme Fischer sen. Geestemünde in unserem Verein als Ehrenmitglied aufzunehmen wurde einstimmig angenommen und einstimmig aufgenommen.

Auf Antrag des Schützenbruders W. Stute wurde bestimmt die Sylvesterfeier ohne Uniform zu feiern. N.B. Oberschütze D. Wessel lehnte ab, das Arrangement der Couplets u. ctr. zu übernehmen.

Protokoll zur Vorstands und Comitesitzung am 19. Nov. 1898 bei C. Tietjen 
Anwesend sind: Hauptmann Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer ferner: Lieutnant Behnsen Feldwebel Asendorf Joh. Timmermann, H. Kaiser C. Westphal, C. Brandt

Als die Sitzung vom Vorsitzenden eröffnet, wurde zunächst ein Schriftstück vom Ehrenmitgliede Fischer sen Geestemünde verlesen, worin derselbe erklärte die Ehrenmitgliedschaft anzunehmen, als Ehrung überreichte derselbe sein Bildniß

Betreffs der Sylvesterfeier wurde beschlossen mit dem Dilettantenverein betreffs einiger Theaterstücke in Verbindung zu treten wozu D. Asendorf und H. Kaiser beauftragt wurden. Im Fall der Dilettantenverein nicht kann, soll C. Brandt Mitglieder auszuwählen suchen. Betreffs der Musiklieferung wurden Lieutnant Behnsen und R. Döscher beauftragt mit Schützenbruder Bohland dieselbezu regeln. Betreffs Anschaffung von Stücken beim Theater und Couplets sowie Uebungen und derg ist auf Vereinskosten zu beschaffen und zu zahlen. Unkosten betr. Uebungen übernimmt für Getränke C. Tietjen die Hälfte der Unkosten

Protokoll der gemeinschaftlichen Sitzung der Schützenvereine Bremerhaven Geestemünde und Lehe, am 27. Nov. 1898 bei L. Eggers in Speckenbüttel 4 Uhr Nachmittags 

Als Einberufer eröffnete Herr Fischer Vorsitzender des Schützenvereins Geestemünde die Sitzung und bat um Vorschläge betreffs der Leitung der heutigen Verhandlungen. Gewählt wurden Herr Fischer Geestemünde als Vorsitzender, R. Döscher Lehe zum Protokollführer Anwesend sind: Fischer Geestemünde als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer ferner die Herren: Hauptmann Cordes Bremerhaven Vorsitzender Jantzen, Vorsitzender Iseler, die Herren Ehring, Kähler u. Kuckuk Geestemünde Lieutnant Behnsen, Sekretär Mädger, Fr. Kanning. B. Bahlmann u. J. Timmermann – Lehe. 

Zur Beginn der Verhandlungen wurde zunächst zugestimmt, ein gemeinschaftliches Fest worüber später nähere Bestimmungen getroffen werden sollen, zu feiern. Die lebhafte Debatte ergab, das Fest an 2 Nachmittagen zu feiern, worüber die Vereine erst ihre Meinung zu derselben kund geben und Beschluß fassen lassen. Hierzu wurden 2 Anträge gestellt: Antrag Mädger lautete: “ Das Fest an 2 Nachmittagen (Sonntag u Montag) zu feiern und an beiden Tagen auf Vogel und Scheiben zu schießen und das Fest mit einem Balle abzuschließen.“ Dieser Antrag wurde mit großer Majorität angenommen, wodurch der Antrag des Herrn Janßen „Das Fest an 2 Nachmittagen zu feiern, jedoch in der Form, am Sonntag Vogelschießen und am Montag Scheibenschießen und dann das Fest Abends mit einem Schützenball abzuschließen“ hinfällig wurde. Beide Anträge müssen den Vereinen zur Verhandlungen vorgelegt werden, um klar zu stellen ob die theilnehmenden Schützen an beiden Tagen feiern können. Ende Juli 1899 soll das Fest stattfinden. Wo es gefeiert werden soll, wird durch Loos entschieden.

Hauptmann Cordes stellte den Antrag:“ Der Gesammtvorstand der 3 Vereine bildet den Festausschuß. Bei Abstimmungen sind nur so viele Mitglieder der einzelnen Vereine stimmberechtigt, als der am wenigsten vertretene Verein Mitglieder an der Sitzung theilnehmen. Diejenigen Vereine welche an Mitgliederzahl am stärksten an den Sitzungen theilnehmen, haben bei Abstimmungen so viele als stimmberechtigt auszulosen, als der am wenigsten vertretene Verein stimmberechtigte Mitglieder zählt Mitglieder, die nicht ausgeloost sind von den stärker vertretenen Vereinen sind nicht stimmberechtigt. Jeder Verein hat in den Sitzungen gleichmäßiges Stimmrecht“.Der Antrag fand einstimmige Annahme. Ferner beschlossen, für Pokalschießen 3 Mark zu erheben. Ueber das Scheibenschießen soll in den späteren Sitzungen Beschluß gefaßt werden Bestimmt wurde jedoch, daß nur derjenige am Scheibenschießen theilnehmen kann, der sich eine Karte zum Vogelschießen gelöst hat. Die nächste gemeinschaftliche Sitzung soll ende Februar 1899 in Bremerhaven stattfinden. Vorgelesen und genehmigt.

Vorstands und Komitesitzung am 20. Dec, 1898 Abends 8 ½ Uhr im Vereinslokal „Hotel Stadt Lehe“
Anwesend sind: R. Döscher als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer C. Westphal, H. Kaiser D. Asendorf D. Wessel Sekretär R. Mädger A. Bahlmann W. Stute  Verhandelt wurde über die Einziehung der Karten, dieselben sollen möglichst bis zum Mittwoch, den 27 December zu regulieren. Zum Ankauf der Gewinne sollen insgesamt 250 Mark verwendet werden. Zum Einkauf von Gewinnen wurden gewählt: R. Mädger, D. Asendorf, H. Kaiser, D. Wessel  R. Döscher. Versammlung bei D Asendorf Donnerstag Nachmittag Listen und Nummern anfertigen H. Kaiser 3 Uhr und R. Döscher.Listenführer H. Kaiser und R, Döscher. Als Leiter der Theatergesellschaft, Musik und dgl.wurde R. Döscher gewählt. Als Aufpasser wurde Schwetzer gewählt. Derselbe hat die Karten zu verschicken und bekommt dafür 7 Mark. Als Tanzordner wurden die Comitemitglieder bestimmt, die???? der Tanzbänder übernimmt Anton Bahlmann.Die Feier beginnt abends 8 ½ Uhr mit Concert, Theaterfest u dr, der Ball um 11 Uhr, die Festrede wird 12 Uhr gehalten Sekretär B. Döscher alsdann beginnt die Verloosung. Nach Schluß des Kartenverkaufs wird ein Entree von 20 Pfg. erhoben. Tanzbänder müssen mit 1 Mark bezahlt werden auch für Mitglieder Im Publicationsbogen der „Nordwestdeutschen Zeitung“ wird eine einspaltige Annonce 3 Mal veröffentlicht.

Vorstands und Komitesitzung in „Hotel Stadt Lehe“ (H. Breyer) am 16. Januar 1899 Abends 8 ½ Uhr
Anwesend sind:Hauptmann Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer ferner Lieutnant Behnsen, C. Westphal C. Brandt, A. Bahlmann Fr. Kanning, H. Kaiser, sen. Fr. Mädger, H. Breyer J. Timmermann Der Vorsitzende Herr Hauptmann Gräper eröffnete die Sitzung, worauf kurz über die Sylvesterfeier besprochen und dann festgestellt daß am Sonnabend, den 20. Januar eine General-Versammlung stattfinden soll. Auf der Tagesordnung soll alles über die Ballfrage zu erledigenden Fragen, ferner der Bericht über die Sylvesterfeier erstattet und über das gemeinsame Schießen und die Kosten der Satzungen gestellt werden. Der Sekretär R. Döscher verlas die von ihm entworfenen Satzungen, es wurde beschlossen, zur Durchberathung ein Comite zu wählen und der Generalversammlung alsdann vorzulegen, zur Beschlußfassung resp. Ablehnung. Sekretär B. Mädger gab alsdann Auskunft über den finanziellen Ausfall der Sylvesterfeier. Nach seiner Ansicht wird ein Ueberschuß von etwa 280 Mark über sein. Dem Schützenboten wurden durch einstimmigen Beschluß für das Jahr 1898 wegen der Jubelfeier 15 Mark mehr zu bewilligen, er erhält damit 75 Mark für das Jahr 1898.

Generalversammlung des Leher Schützenvereins am 21. Januar 1899, Abends 8 ½ Uhr im Vereinslokal
Anwesend sind: Hauptmann Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer ferner: Lieutnant Behnsen, Sekretär Mädger Feldwebel Asendorf, Roßhoop, C. Waller Henze, H. Kaiser, sen. C. Tietjen, D. Blume C. Christ, J. Timmermann, Sudhop, C. Brandt, C. Wicke, D, Thielbar, C. Westphal W. Rehe, Habenhusen Schrader Richters Freudenthal W. Stute E. Rüsch Grote H Krönke, H. Hadeler Fr. Kanning A. Kanning D. Wessel Osterbind, Hepp, H. Breuer H. Kaiser, jun. C. Schildthauer Theuerholz.

Der Vorsitzende eröffnete die Sitzung mit einem herzlichen Gruß zum Neuen Jahre, worauf das Protokoll der letzten Generalversammlung verlesen wurde und R. Mädger den finanziellen Bericht über die Sylvesterfeier erstattete. Nach ungefährer Schätzung wird ein Ueberschuß von etwa 280 Mark erübrigt sein Der Hauptgewinn soll laut Beschluß im nächsten Sommer beim Privatschießen verwandt werden. Die kleineren Gewinne sollen in der heutigen Versammlungen ver-auktioniert werden. Zu dem am 11. Februar stattfindenden Ball wurden 30 Mark bewilligt. Zu Balldirektoren wurden R. Döscher C. Westphal H. Krönke und C. Brandt gewählt. Der Antrag, von Feldwebel Asendorf gestellt vom Schützen ein Tanzentree beim Schützenball zu erheben, wurde abgelehnt. Eine Kommission zur Durchberathung der Satzungen wurden aus folgenden Herren gewählt; H. Kaiser, D. Asendorf. E. Rüsch D. Blume, W. Stute, E. Christ und der Vorstand.

Sodann wurde in die Berathung über die am 27 Nov. 1898 in Speckenbüttel stattgefundene combinierte Vorstandssitzung der Bremerhavener, Geestemünder und Leher Schützenvereine eingetreten, es wurde bestimmt, ein gemeinschaftliches Schießen zu veranstalten, und beschlossen in der Form zu feiern, wie die Versammlung in Speckenbüttel beschlossen hat. Sodann stellte Sekretär Mädger den Antrag, von jetzt an die Rechnungsrevisoren vor der General-Versammlung zu wählen.Der Antrag fand einstimmige Annahme. Zu Rechnungs-Revisoren wurden E. Rüsch und H. Krönke gewählt. Als neues Mitglied wurde Christel Finke von Schützenbruder Richters vorge-schlagen. Derselbe wurde per Ballotement aufgenommen. Vom Hauptmann wurde alsdann ein Schriftstück des Schützenbruders E. Wicke verlesen. In welchen er um eine Nachbewilligung bat, was er in Speckenbüttel an der Scheibenkuhle anlegte. Es ist ihm nicht möglich gewesen, für den Voranschlag mit den Kosten des Geldbetrages nicht auskomme. Auf Antrag des Sekretär Döscher wurde der Punkt von der Tagesordnung abgesetzt und zur Berathung auf die nächste Tagesordnung der Generalversammlung gesetzt.

Wegen Beleidigung Katzenstein gegen Sekretär Döscher und J. Timmermann wird das Schiedsgericht überwiesen, um beide Parteien zu hören . 

N.B. Nach Schluß der Versammlung wurden die von der Sylvesterfeier bei der Gratisverlosung stehengebliebene kleine Gewinne verauctioniert Der Erlös dafür beträgt 16 Mk 65 Pfg.

Protokoll der Vorstands- und Comitesitzung am 18 Febr. 1899 Abends 8 Uhr, im Vereinslokal (Hotel Stadt Lehe)
Anwesend sind: Hauptmann Gräper als Vorsitzender Rudolf. Döscher als Protokollführer ferner die Herren: Lieutnant Behnsen, A. Bahlmann D. Asendorf, H Kaiser W. Stute J. Timmermann Fr. Kanning B. Mädger E. Rüsch

Nachdem der Vorsitzende die Versammlung eröffnet, wurde in die Berathung der von den Sekretär R. Döscher entworfenen Satzungen eingetreten. Dieselben wurden von demselben § weise vorgelesen, denn berathen und je nach Mei-nungsauspruch abgeändert, oder nach den Entwurf angenommen.

Die ganzen Satzungen sind umgearbeitet und den jetzigen Vereinsverhältnissen angepaßt. Angenommen wurden die § I u. II. $ 3 wurde abgeändert, während die §§ 4,5,6 angenommen und § 7 der Satz über Ehrenmitglieder „wenn sie sich am Schießen betheiligen wollen, den vom Verein festgesetzten Schießbeitrag zu zahlen“ gestrichen Der § 8 wurde unverändert angenommen, während im § 9 der Vorsitzende gestrichen wurde. Nach Streichung des Vorsitzenden wurden die §§ nach Ausmerzung die ser Charge 10,11,12 mit unwesentlichen Abänderungen angenommen, § 13 u. 14 ohne Debatte angenommen. § 15 wird statt Ehrengericht die Bezeichnung Schiedsgericht gewünscht und erfährt auch sonst allerlei Abänderungen, weil der alte Modus beibehalten bleiben soll Ohne Abäderungen wurden die § 16,17 u 18 angenommen.§ 19 wurde gestrichen, er handelte über Silb. Hochzeit. § 20 wurde etwas betreffs Abzeichen der Chargierten gestrichen, namentlich wo es sich um Zahlung derselben handelt. § 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28,29 und 30 wurden nach den vorgelegten Entwurf angenommen.

 

Protokoll der gemeinschaftlichen Sitzung von den Vorständen der Schützenvereine Geestemünde, Bremerhaven und Lehe am Sonntag 26 Februar 1899 Nachmittags 4 Uhr in Bremerhaven bei Pietsch (Castele Garden)
Anwesend sind: H. Fischer als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer, ferner die Herren Hauptmann Gräper Lehe Hauptmann Cordes Bremerhaven, Pietsch, Wienberg, Schirmer Lorentz – Bremerhaven Kähler, Willers – Geestemünde Sekretär Mädger, J. Timmermann A. Bahlmann = Lehe Jantzen Vorsitzender Bremerhaven. Herr Fischer – Geestemünde eröffnete die Sitzung worauf vom Protokollführer R. Döscher – Lehe das Protokoll der letzten gemeinschaftlichen Sitzung vorgelesen wurde. Da die Wahl des Vorsitzender und des Sekretärs in der ersten Versammlung nur eine provisorische war, mußte zunächst Neuwahl für dieselben stattfinden und zuvor auf die Dauer der diesjährigen Verhandlungen und Veranstaltungen der Feste. Das Wahlergebniß zeitigte folgendes Resultat: Zum Vorsitzenden wurde H, Fischer Vorsitzender des Geestemünder Schützenvereins, zum Sekretär R. Dö-scher Schriftführer des Leher Schützenvereins und zum Stellvertreter für dieselben L. Jantzen Vorsitzender des Bremerhavener Schützenvereins gewählt. Bevor es zur Ausloosung des diesjährigen Festortes kam, wurde bestimmt: daß der Ort, wo in diesem Jahr das Fest abgehalten wird, im nächsten Jahr nicht mehr ausgeloost werden soll. Alsdann wurde die Ausloosung des Festortes vorgenommen. Das Loos entschied sich für Lehe.

Nachdem die Ausloosung stattgefunden, wurde in die Berathung des Programms eingetreten und zwar zunächst, ob und in welcher Form der Ball stattfinden, ferner ob Commers abgehaltenund beim Schießen eine musikalische Unterhaltung am zweiten Tage Montag stattfinden soll, hierüber fand eine kürzere Debatte statt.  Auf Antrag Döscher wurde schließlich einstimmig beschlossen, am zweiten Schießtage, am Montag von Nachmittags 4 Uhr an, etwa 7- 8 Musiker auf dem Schießplatze conzertiert und nach dem Schießen dieselben beim Commers und Ball die Unterhaltungsmusik stellt. Am Tanz dürfen sich aber nur Schützen und deren Angehörige betheiligen. Beim Schießen sollen 3 einfache Vögel aufgestellt und die theilnehmenden Schützen auf dieselben vertheilt werden. Da nach Aufstellung und Rechnung sich der Vogel auf etwa 140 Mark stellen wird, mußte der Schießbeitrag entgegen des früheren Beschlusses von 3 auf 4 Mark erhöht werden. Der Grund statt 2 Doppelvögel, 3 einfache Vögel aufzustellen war, um den am Schießen theil-nehmenden Schützen die Chancen zu erhöhen.

Außerden Vögeln werden Kartenscheiben aufgestellt, für das Schießen nach derselben werden 20 Pfg.für die Karte erhoben.

Auf Antrag des Herrn Pietsch der einstimmige Annahme fand, wird eine Festscheibe aufgestellt. Jeder Schütze, der sich am Vogelschießen betheiligt, erhält eine Karte gratis. Auf dieser Karte können 4 Schüsse auf die 13 Ringscheibe abgegeben werden. Der beste Schütze der am meisten Ringe erhält wird Bundeskönig, die beiden nächstbesten Bundesritter. Hierzu werden 3 Medaillen gestiftet, wovon der Bundeskönig die werthvollste und die beiden Ritter die anderen beiden Medaillen erhalten. Auf dieser Festscheibe kann jeder Schütze nur seine Gratiskarte verschießen. Eine Nachlieferung findet unter keinen Umständen statt. Das Fest findet an 2 Nachmittagen und zwar am Sonntag den 23 und Montag den 24 Juli statt. Nach den Vögeln und Scheiben dürfen mit Vorderund Hinterladergewehren von 14 – 17 mm Kaliberweite geschossen werden. Bei der Königsscheibe, sowie auf die beiden übrigen Scheiben, haben 2 Herren aus dem Festkomite die Ueberwachung zu übernehmen.Der Ueberschuß und Devicit des gemeinschaft-lichenSchießens am 23 u. 24 Juli wird je nachdem sich Einnahmen und Ausgaben der Arrangierung stellt von den 3 betheiligten Vereinen gemeinschaftlich getheilt oder bezahlt. Die alljährlich abzuhaltenden gemeinschaftlichen Schießen erhalten den Namen Bundesschützenfeste.Vordem wurde die Frage aufgeworfen, ob es nicht zweckmäßig sei auf dem Festplatze einige Spie-l und Kuchenbuden aufstellen zu lassen, dieses wurde bejaht und soll deshalb versucht werden bei der Ortspolizeibehörde dafür die Genehmigung zu erwirken. Die nächste Sitzung findet im Mai in Geestemünde statt, die näheren Bestimmungen ist den Geestemünder Herren überlassen.

Geschäftsbericht des Jahres 1898/99 über innere Angelegenheiten des Schützenvereins für die Zeit vom 19. März 1898 bis zum 1. März 1899
Das vergangene Jahr war ein denkwürdiges und sehr ereignisreiches Jahr, weil der Schützenverein in demselben sein 50 jähriges Bestehen feierte. Ein Fest wie es wohl wenige Vereine feiern können, wenigstens nicht in der mannigfaltigen that kräftigen Weise wie es geschah. Im Frühling 1848 gründeten 18 Herren den Schützenverein, von denen am Jubelfeste noch die Herren Anton Mengers, Karl und Friedrich Sonntag lebten. Als wir am 7, 8, und 9 August 1898 des Jubiläumsfest feierten bestand der Verein aus 97 aktiven, 12 passiven und 2 Ehrenmitgliedern, insgesamt also aus 111 Mitgliedern. Der Verein ist also kräftig empor gewachsen, und entwickelt sich immer noch mehr.

Im verflossenen Jahre haben stattgefunden 10 Generalversammlungen woran sich 324 Mitglieder betheiligten, kommt mithin auf jede Versammlung 32 4/10 Schützen. Vorstands und Comitesitzungen wurden 13 abgehalten, woran sich 121 Mitglieder betheiligten; es entfallen auf jede Sitzung 9 4/13 Mitglieder. Ferner fanden 4 Schiedsgerichtssitzungen satt, die sämtlich in friedlicher Weise durch Vertrag erledigt wurden. Außerdem haben in Bremerhaven und Lehe 8 Si -tzungen von Deputierten der Schützenvereine Geestemünde, Bremerhaven und Lehe stattgefunden. An 2 derselben betheiligten sich die Gesamtvorstände der 3 Vereine.

An Festen hat der Verein gefeiert, das Hauptschützenfest am 12 Juni, das Jubi-läumsfest am 7, 8 und 9 August, Sylvesterfeier mit Gratisverlosung den alljährlich stattfindenden Schützenball, und im letzen Sommer mehrere Privatschießen.

Der Verein betheiligte sich ferner an den Festen der Fahnenweihe der Leher Schützengilde, an den Jubiläumsfesten der Bremerhavener und Geestemünder Schützenvereine. Zu den Festen eingeladen und sonstige Vorbereitungen u. Besorgungen mußten 441 Post karten, 80 Briefe, 129 Drucksachen geschrieben und versandt werden Hinzu kam noch Porto für Pakete und Telegramme wofür in ganzen 36 Mk, 58 Pfg. angewandt werden mußten.

Eingetreten rps. Aufgenommen wurden im verflossenen Jahre 11 neue Mitglieder, davon 10 aktive und ein Ehrenmitglied, einige Neuaufnahmen werden durch Anmeldung in aller Kürze erfolgen. Zu bemerken ist dabei, daß der Con-currenzverein die Leher Schützengilde sich die allerdenklichste Mühe gibt, ob auch in unlauterer Weise wollen wir dahingestellt lassen, neue Mitglieder zu erwerben und von unseren Mitgliedern, unserem Verein abspenstig zu machen suchen. Indes legt der Schützenverein wenig Gewicht das krasse Hervortreten der Schützengilde und hat der Vorstand seine Freude darüber, daß darauf die Con-currenz unseren eigenen Mitglieder aufgerüttelt werden und zu der Gewißheit gelangen, was die Zwecke und Ziele der Schützenvereine bedeuten. Daß derSchützenverein im letzteren Jahre sich in jeder Hinsicht bedeutend entwickelt hat, davon geben die Feste wohl den besten Hinweis. Durch das energische Eingreifen des Vorstandes kam die Jubiliäumsfeier in wahrhaft großartiger Weise zur Durchführung, Dasselbe fand trotz des Regens ein so glänzenden Verlauf und hatte die Bürgerschaft uns das bereitwilligste Entgegenkommen durch Ausschmüc kung der Häuser und Straßen gezeigt, und die Vertreterschaft Lehes Magistrat und Bürgervorsteher-Collegium uns durch die Ueberlassung des Marktplatzes zur Aufstellung von Buden aller Art, gütigst zur Verfügung gestellt. Zum Jubiläumsfeste war außerdem eine Festzeitung herausgegeben, worin die Geschichte des Schützenvereins von 1848 bis 1897 genau beschrieben ist. Leider sollen zum Theil unsere Mitglieder kein Gebrauch davon gemacht haben, was sehr zu bedauern ist, zeigt es doch von großer Interessenlosigkeit. Mann sollte doch glauben, jedes Vereinsmitglied hat soviel Interesse für den Verein, wenigstens die Geschichte desselben kennen zu lernen, namentlich wenn der Verein wie es bei uns Schützen der Fall ist, eine glorreiche 50 jährige Thätigkeit hinter sich hat. Aber nicht nur die Schützenvereinsgeschichte wur de in die Festzeitung beschrieben, sondern neben einigen Gedichten auch eine Chronik über historische Denkwürdigkeiten Lehes Bericht gegeben. Da die Festzeitung nur 10 Pfg. kostet, sollte jeder Schütze sich wenigstens eine Exem plare zum aufbewahren und verschenken kaufen.

Der Druck der Festzeitung kostete dem Verein nichts, nur die Annoncen in derselben mußte bezahlt werden. Verkauft wurden zum Jubelfeste, mit einigen verschenkten Exemplaren, sowie Rabatt nummern und gerissenen und verlorengegangen Exemplaren in Summa 486 Exemplare wofür ein Erlös von 25 Mark 60 Pfg. erzielt wurde. Am letzten Ballfeste wurden noch 115 Exemplare untergebracht, wofür ein Gewinn von 10 Mark 50 Pfg. erzielt wurde. Bisher aus Festzeitung gewonnen 36 Mk. 10 Pfg.

Ausgetreten aus dem Verein ist ein Mitglied ( Salie) gestorben sind 2 Ehrenmitglieder der Mitbegründer des Schützenvereins Aroon Mengers und Bernhard von Glahn.

König am Hauptschützenfeste wurde Schützenbruder J. Freudenthal. Vicekönige  Sekretär B. Döscher und Schütze H. Breyer. Am Jubiläumsfeste errang Schützenbruder Thode die Königswürde und Hauptmann Gräper, Kruse – Bremerhaven, Schlüter – Geestemünde wurden Vicekönige  Jubiläumsmedaillen wurden 122 bestellt. davon sind 5 verliehen und zwar an Landrath Geiger, Bürgermeister Augspurg, Gründer Aroon Mengers, Mandator Lorenz und an den Sekretär B. Döscher. Von den Leher Schützen errangen 54 und von den auswärtigen Schützen 53 die Medaille. Eine Medaille ist noch vorhanden. Angeschafft wurde in diesem Jahr das Königsbandelier Schütze Freundenthal war der erste Träger derselben. Sodenn ist in diesem Jahr die Aenderung der Satzung vorgenommen und vom Sekretär ein Theaterstück geschrieben worden. und zur Aufführung gekommen.

Protokoll der Generalversammlung am 11 März 1899 im Vereinslokal (Hotel Stadt Lehe.) Abends 8 Uhr
Anwesend sind: Hauptmann Gräper als Vorsitzender Rudolf Döscher als Protokollführer ferner die Herren Lieutnant Behnsen, Sekretär Mädger Feldwebel Asendorf, J. Timmermann H. Kaiser, E. Rüsch, W. Stute, Fr. Schmidt, Marwede, Fr. Kanning W. Stute, C. Westphal, C. Brandt, D. Schildhauer, B. Waller Theuerholz Gräper jun., Langenhagen Wirke Osterbind, L. Schrader, H. Krönke Fr. Kanning Botzland Hormann, Dömel, Blume, H. Breyer. L. Eggers, E, Christ, D. Wessel Freudenthal Katzenstein

Nachdem vom Hauptmann Gräper die Versammlung eröffnet, wurde vom Sekretär Döscher das Protokoll verlesen und der Jahresbericht über innere Angelegenheiten erstattet, demselben wurde für die Berichterstattung Danksagung erstattet. Sekretär Mädger erstatte darauf den Rechenschaftsbericht. Die Einnahmen betrug 6247,92 Die Ausgaben 5913,80 mithin ein Ueberschuß von 334,12 Nachdem die Revisoren Bericht erstattet und einige Punkte besprachen, wurde dem Rechnungsführer Decharge ertheilt. Hierauf wurde vom Sekretär Döscher die Satzungen vorgelesen, wie es Schützenbruder H.Kaiser sen. beantragt hatte. H. Kaiser sen, beantrage, die Wahlen nach den neuen Satzungen vorzunehmen, die Abzeichen der Chargierten zu genehmigen und die Stehkragen der Uniformröcke in Klappkragen umzuwandeln. Der Antrag fand einstimmige Annahme. Mit diesen Anträgen, haben nach Annahme desselben, die §§ 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15 .16 .17,18 und 19 der neuen Satzungen bereits Gültigkeit erlangt. Zu Chargierten wurden per Stimmzettel folgende Herren gewählt F. Gräper sen, Hauptmann mit 25 Stimmen H. Behnsen, Lieutnant mit 23 R. Döscher, Schriftführender Sekretär 25 R. Mädger, Kassenführender Sekretär 25 Stimmen. F. Gräper jun Fähnrich ,in der Stimmzahl mit gültig 17 Stimmen D. Asendorf Feldwebel mit 20 Stimmen. Vorstand: Fr. Kanning 28, A. Bahlmann mit 23 und Joh. Timmermann mit 17 Stimmen. Während der Wahlhandlung hatte sich die Versammlung von 26 auf 35 Schützen vermehrt. Zu Oberschützen wurde gewählt die Schützen Blume mit 17 Stimmen D. Wessel mit 14 Stimmen Stute 18 Stimmen Westphal 13 Stimmen Osterbindt 16 Stimmen Christ 11 Stimmen Herzberg15 Finke 10Stimmen. Das Vorstandsgericht setzt sich zusammen aus den Hauptmann, Schriftführer, ferner Fr. Kanning, C. Westphal, H. Kaiser, sen., H. Osterbindt, D. Asendorf und Juh. Timmermann. Ersatzmänner sind: H. Waller, H. Hepp. Zum Vereinslokal wird per Acclimation Hotel Stadt Lehe (H. Breyer) wiedergewählt.

Auf Antrag W. Stute soll die bislang gewählte Einkaufskommission nicht wieder gewählt, sondern alle Einkäufe durch den Vorstand besorgt werden. Der Antrag fand einstimmige Annahme. Nachdem kam die vom Sekretär Döscher ausgearbeitete Eingabe betreff Entreeerhebung und Budenerrichtung in Speckenbüttel zum diesjährigen Schützenfeste zur Verlesung. Magistrat und Bürger-vorsteherkollegeum hatten im Vorjahre eine schriftliche Eingabe mit Vermögensübersicht für dies Jahr verlangt und dafür die Genehmigung und Bewilligung abhängig gemacht. Die Vorlage fand die Genehmigung der Versammlung, jedoch wurde gewünscht, den Eventualantrag betreffs Ueberlassung des Marktplatzes, vom Hauptantrage der Entreefrage in Speckenbüttel abzutrennen und beide Anträge getrennt einzureichen. Auf Antrag H. Kaiser sen. beschloß die Versammlung die Eingabe an den Magistrat und Bürgersorsteherkollegium, dem Vorstande zu überlassen.

Alsdann wurde in die Berathung des Antrages Wiehse eingetreten, derselbe hat bei der Anlage der Scheibenkuhle am Scheibenberge, wegen des starken Wasserdranges nicht mit den offerierten Kostenanschlagauskommen können und bittet den Verein um Nachbewilligung von 260 Mark. Laut Offerte vom 27 Mai 1898 wollte Wiese die Arbeiten der Scheibenkuhle nebst Fudamentierung der Schießstände im Betrage von 298 Mk. 70 Pfg. fix und fertig, nach Vorlage zu erstellen. Dem Schützenverein kam es darauf an, die Arbeiten gut und dauerhaft ausführen zu lassen und nahm deshalb Hr. W. zwei Anschläge gemacht, einen im Betrage von 259 M 57 Pfg. und den anderen zu 298 Mk 70 Pfg., den Letzteren. Um jeder Nachzahlung vorzubeugen, als den vorteilhafteren an. An Antrag des Sekretär Mädger, dem der Gesamtvorstand beistimmt, ist es richtig, daß W. wegen des starken Grundwasserdranges die Arbeiten für den Preis von 298 Mk 70 Pfg. nicht herstellen konnte, jedoch verschiedene Vorsichtsmaßregeln außer Acht ließ, die wenn sie befolgt, die Arbeiten sich billiger und vortheilhafter hättenherstellen lassen.

Sekretär Mädger beantragt; dem von Wiehse vorgelegten Antrag auf Nachbewilligung von 260 Mark so lange zurückzustellen, bis die Garantiezeit von 2 Jahren abgelaufen und dann nach Prüfung ob noch Grundwasser hervorquillt und überhaupt die Scheibenkuhle voll und ganz trocken und sonst intact ist, darüber Beschluß zu fassen, ob W, dann noch eine Nachbewilligung zugestanden rsp abgelehnt werden soll Der Antrag fand einstimmige Annahme.

Es wurden dann folgende Actien ausgelost. 134, 144 135, 153, 147, 156, 49, 37, 193, 33. Nach der Auslosung wurde dann von Sekretär R. Döscher das Protokoll der am 26 Februar im Castle Garden bei Pietsch abgehaltenen Vorstandssitzung der combinierten Schützenvereine Geestemünde, Bremerhaven u. Lehe vorgelesen. Die Versammlung erklärte sich mit den dort gefaßten Beschlüssen einverstanden u. war erfreut, daß Lehe Festort wird

Protokoll der Schützenversammlung am 25. März 1899 ( Hotel Stadt Lehe)
Anwesend sind: Hauptmann Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer H. Behnsen, Fr. Kanning E. Christ, W, Stute Freudenthal A. Kanning H. Kaiser, sen. H. Krönke, F. Bohland H. Beyer

Nachdem der Vorsitzende die Versammlung eröffnet, wurde bestimmt die Durchberathung der Satzungen wegen, des schwachen Besuches auf der nächsten Tagesordnung zu setzen. Nachdem wurden per Ballotement folgende Herren als Mitglieder aufgenommen. Brandt, Widboldt. Mehlitz, Bruns, Kalbshenn, Eichenberg, Semler

Der Antrag der Spadener Schützengilde am 7 Mai an der Fahnenweihe theil-zunehmen, wurde einstimmig angenommen. Der Verein bewilligt weiter, eine Musikkapelle von 8 Mann ( Kapelle Bohland) für 30 Mark im Zuge mitzunehmen. Angetreten wird bei E. Christ um 1 ½ Uhr.

Ferner wurde beschlossen ein Fahnenmast zu stiften. Die Musik zum Hauptschützenfeste wurde auf Antrag des Hauptmannes Gräper unter Zustimmung des Schützenbruders Musikdirektors  Bohland unter denselben Bedingungen wie im Vorjahre, jedoch mit den Amandementszusatz, falls Magistrat und Bürgervorsteherkollegium ihre Zustimmung zur Entreefrage auch in Speckenbüttel zustimmen, übertragen, sonst muß die Musikfrage ja nach der zu veranstaltenden Feier geregelt werden. Auf Antag des Sekretär Döscher sollen die Schützenbrüder Hauptmann Gräper, Vorstandsmitglied Fr. Kanning und Tiedemann Bremen wegen ihrer 25 jährigen Mitgliedschaft bei der abschließenden Feier des Hauptschützenfestes mit einer silb. Medaille decoriert werden.

Ein weiterer Antrag des Sekretär Döscher den Schießplatz nebst Stand und dem Schützenverein gehörigen Liegenschaften in Speckenbüttel gegen Haftpflicht zu versichern, wurde nachdem eine  Debatte darüber gepflogen, Antragsteller beauftragt bei der Stuttgarter Haftpflichtversicherungsgesellschaft über die Höhe des Kostenpunktes und die dabei in Frage kommenden Bedingungen vorzufragen und dann in der nächsten Versammlung darüber Bericht zu erstatten.

Ebenfalls wurde dem Antrage Döscher einstimmig zugestimmt, eine genaue Vermögensübersicht des Schützenvereines zu ermitteln und fest zu legen.

Die Berathung der neu anzuschaffenden Abzeichen führte zu keinem Resultat. Eichenlaubabzeichen erhalten der Hauptmann. Lieutnant, 2 Sekretäre, Feldwebel, Fähnrich, Oberschützen, Trinkhornträger und Vorstand.

 Protokoll der Vorstands und Chargiertensitzung am 8 April 1899, Abends 8 ½ Uhr bei R, Mädger
Anwesend sind; Hauptmann Gräper als Vorsitzender Rudolf Döscher als Protokollführer ferner die Herren Lieutnant Behnsen Sekretär  Mädger, Vorstandsmitglied Kanning Feldwebel Asendorf, die Oberschützen D. Blume, W. Stute, H. Herzberg, C. Westphal Vorstandsmitglied J. Timmermann Oberschütz. E. Christ. Nachdem vom Hauptmann die Sitzung eröffnet, wurde zunächst in die Verhandlungen über die Abzeichen eingetreten. Oberschütz W. Stute legte die Modelle der Versammlung vor.

Auf Antrag des Hauptmannes wurde bestimmt:
ein großes Eichblatt mit 3 Eicheln für den Hauptmann ein großes Eichblatt mit 2 Eicheln für den Lieutnant
ein großes Eichblatt mit 1 Eichel für die Sekretäre
etwas kleineres Eichblatt mit 1Eichel für Feldwebel und Fähnrich
für die Oberschützen ein Eichblatt in der Mitte Eichel und an beiden Seiten ein Eichblatt. Auf Antrag Westphal contra Mädger sollen die Abzeichen auf eigene Kosten angeschafft werden, jedoch wird bei einen eventuellen Abgange der Chargierten die Abzeichen vom Verein zum Selbstkostenpreis wieder abgenommen, sofern die Abzeichen sich in gutem Zustande befinden. Die Neugewählten haben die Eichblätter vom Vorstande wieder abzunehmen für den Selbstkostenpreis. Laut Beschluß erhält der Vorstand ein kleines silbernes V. Die Lieferung wurde dem Oberschützen W. Stute übertragen. Nach Fertigstellung werden die Preise zu Protokoll gegeben, die Preise dürfen aber die der Geestemünder nicht übersteigen. Die nächste Generalversammlung soll am Freitag den 14 April Abends 8 ½ Uhr im Vereinslokal, auf der Tagesordnung soll die Berathung der Satzungen, Auslosung der Schießnummern, Aufnahmen neuer Mitglieder und Verschiedenes gesetzt werden. Für die Ausführung der Scheibenkuhle stellt Obsch. Westphal eine Forderung von 5 Mk. Es wurde ihm die Arbeit dafür übertragen.

Protokoll der Schützenversammlung am 14 April 1899 Vereins Lokal
Anwesend sind: Hauptmann Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer ferner die Herren Lieutnant Behnsen, W. Mädger Feldw Asendorf Oberschütze D. Wessel C. Westphal, die Schützen H. Sudhop M. Jordan, H. Kaiser, sen H. Waller J. Langenhagen, H. Krönke, Freundenthal W. Lührs, Obersch. D. Blume, H. Breyer J. Timmermann, Rademacher, Thode Oberschütz. W. Stute, L. Eggers, Kalbham

Nachdem vom Vorsitzenden die Versammlung eröffnet, wurde die Aufnahmen der Mitglieder verhandelt, welche in der letzten Generalversammlung aufgenommen wurden. Es betrifft dies die Herren Bruns, Semler, Brandt, und Mehlitz welche auf die Aufnahmen vorläufig verzichteten. Es wurde sodann über die Wickesche Angelegenheit in Verhandlung getreten. Dazu eingeladen sind extra zu der Versammlung Oberschütz. D. Wessel, Vorstandsmitglied A. Bahlmann und C. Wicke Erschienen ist nur Oberschütze D. Wessel, während C. Wicke ein Schriftstück zur Entlastung einreichte und A. Bahlmann mündlich beim schriftführenden Sekretär sich abmeldete, dafür die letzteren nicht erschienen sind.

Nachdem vom Hauptmann, und Sekretär Mädger die Sache auseinandergesetzt, erklärte Oberschütz D. Wessel vom Vorstande keine Aufforderung dazu erhalten zu haben und würde unter keinen Umständen sich dazu hergegeben haben, um Wicke aus der Versammlung abzurufen, damit er seinen Antrag nicht ver-theidigen könne. Ein beim schriftführenden Sekretär eingereichtes Schreiben wurde verlesen und dann über den Antrag Wicke weiter verhandelt. Auf Antrag H. Kaiser sen wird die Wickesche Sache ad akta gelegt und den Vorstand ein Vertrauensvotum ausgestellt. Da Bahlmann ausgetreten wird H.Sudhop mit großer Majorität in den Vorstand  gewählt. Alsdenn wurde in die Berathung der Satzungen eingetreten zu § 3 wird eine Aufnahmekommission gewählt. Diese besteht aus H. Waller, W. Stute,D. Blume, Obersch,. M. Jordan, H.Kaiser Die Artikel 1 und 2 der Satzungen wurden nach dem vorgelegten Entwurf einstimmig angenommen. Artikel 3 wird in seiner ursprünglichen Fassung wieder hergestellt, also der Commissionsbeschluß verworfen, deshalb lautet: „die Aufnahmen neuer Mitglieder hat durch den Vorstand und die Aufnahmekommission zu geschehen, letztere besteht aus 6 Mitgliedern. In zweifelhaften Fällen entscheidet die General Versammlung zur Abstimmung durch Ballotement. Artikel 4 gelangte nach kurzer Debatte zu einstimmiger Annahme. Eine lange Debatte entspann sich über den Artikel 5. Passive Schützen betreffend, bis derselbe in seiner ursprünglichen Fassung zur Durchberathung und zum größten Theil angenommen wurde.Derselbe lautet: „Jedes Vereinsmitglied, welches des 50 Lebensjahr erreicht und mindestes 10 Jahre dem Verein angehört hat, ferner wer ohne sein Verschulden, oder durch kränkliche Unfälle verhindert wird, den Verein als aktives Mitglied weiter anzugehören, oder wer vermögens seiner Stellung und seines Berufs den Verein als aktives Mitglied angehören kann, können auf Beschluß zu passiven Mitgliedern ernannt werden. Dieselben haben einen jährlichen Beitrag von 3 Mark zu zahlen und können nach Entrichtung des vom Verein festgesetzten Schießbeitrages sich am Schießen betheiligen, aber nicht die Königswürde erringen Passive Mitglieder dürfen einen anderen Verein, der dieselben Zwecke verfolgt und in Lehe sein Domizil hat, nichtangehören.Ob gewisse Mitglieder, welche sonst nicht dem Verein angehört haben, wurde auf Antrag H. Waller bejaht, jedoch kam es nicht zur Entscheidung in welcher Form es geschehen soll. Der dazu entworfene Passus in den Satzungen lautet: „Neu eintretende passive Mitglieder welche nicht aktiv den Verein angehört haben, zahlen eine Aufnahmegebühr von 2 Mark und und einen jährlichen Beitrag von 3 Mark, können sich aber nicht am Schießen betheiligen. Passive Mitglieder können sonst an allen Festlichkeiten und Versammlungen des Vereins theilnehmen, jedoch haben sie bei Abstimmungen kein Stimmrecht ,ebenso auch kein Wahlrecht, sind auch nicht verpflichtet sich die Uniform u. Klappen des Vereins zuzulegen, vom Vorstande erhalten sie ein Abzeichen zugestellt, wofür sie sich über die Bestimmungen dieser Satzungen unterwerfen müssen.

Protokoll der Generalversammlung am 25. April 1899 im Vereinslokal (Hotel Stadt Lehe)
Anwesend sind: H. Behnsen als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer ferner: Sekretär R. Mädger Feldwebel D. Asendorf Vorstand H. Waller Sudhop H. Waller A. Kaiser, sen. Finke jun. M. Helmke, C. Helmke Ehrenmitglied Wenholt, E. Rüsch Vorstand Fr. Kanning, J. Timmermann Oberschütz. D. Blume, E. Christ, H. Breyer, Hepp, W. Stute Fr. Roßhoop, Hauptmann Gräper, D. Wessel Obersch. C. Westphal, H. Krönke Eichenberg Lieutnant H. Behnsen eröffnete die Sitzung um 8 Uhr 40 Minuten, worauf zunächst das Protokoll verlesen wurde und dann in die Berathung der Satzungen eingetreten wurde.

Zu § 5 passive Schützen betreffend, brachte Sekretär R. Döscher den in der letzten Versammlung angenommenen Passus, solche passiven Mitglieder welche nicht aktiv den Verein angehört haben nochmals zur Sprache, hob die daraus entstehenden Schwierigkeiten und Calamitäten die daraus entstehen könnten hervor und warnte vor die Aufnahmen solcher Mitglieder. Am wichtigsten sei den Passus II in Art. V wieder aufzuheben, jedoch wolle er einen Antrag nicht daran knüpfen. Sekretär Mädger, Hauptmann Gräper und der Vorsitzende Lieutnant Behnsen stimmten dem zu, stellten aber auch keinen Antrag. Vorstandsmitglied F. Kannning sprach in denselben Sinne. Nach einiger Debatte die sich mit den Ausführungen des Sekretär Döscher deckten stellte H. Kaiser sen. den Antrag:

„Die in der am 14. April abgehaltenen Versammlung darin gefaßten Beschluß neu eintretende passive Mitglieder welche nicht aktiv den Verein angehört haben“ wieder aufzuheben und jetzt zu beschließen daß solche Mitglieder überhaupt nicht aufgenomen werden“Der Antrag fand einstimmige Annahme Hierauf ward Passus 1 in Art 5 passive Mitglie         der betreffend angenommen, dahingegen Passus 2 gestrichen Ohne jegliche Debatte wurden die Art 6 Ehrenschützen, Art. 7 Ehrenmitglieder, und Art. 8 Austritt angenommen. Da die Artikel 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15,16,17,18 u. 19in der am 11. März 1899 abgehaltenen Generalversammlung angenommen worden sind, wurde ohne Debatte über diese Artikel hinweggegangen, und von der Versammlung als zu Recht bestehend anerkannt.

Art. 20 wurde nach Streichung des Satzes; in Generalversammlungen haben die Mitglieder im Schützenrock zu erscheinen, angenommen.

Ferner wurden die Art, 21 Generalversammlung und Geschäftsordnung, Art 22 Hauptversammlung, Art, 23 Revisoren, Art. 24 Abstimmungen ohne Debatte angenommen. Art 24 Vermögen des Vereins, wird nach Streichung des letzten Satzes „Hierzu müssen mindestens 100 Mark in jedem Jahre verwendet“ werden, angenommen. Art, 26 fand einstimmige Annahme. Art. 27 erhält den Satz: „Mitglieder welche beim Ehrengeleite fehlen haben 1 Mark Strafe zu zahlen, die Strafgelder müssen eingefordert werden“ ferner:

Mitglieder die erkrankt sind und glaubhaft nachweisen können, daß sie bei einem Ehrengeleit nicht folgen konnten haben aber solches bei den schriftführenden Sekretär schriftlich anzuzeigen sind von der Zahlung des Strafgeldes befreit. Weitere Entschuldigungsgründe giebt es beim Fehlen eines Ehrengeleites nicht. Art. 28,29 u. 30 wurden ohne Debatte angenommen.

Nachdem sämtliche Art, durchberathen, wurde über das Gesamtstatut abgestimmt und dasselbe gegen eine Stimme (D. Wessel) angenommen

Die neuen Satzungen erhalten keine rückwirkende Kraft, die bisherigen Ehrenmitglieder bleiben so wie es bis jetzt gewesen ist, ihr Beitrag beträgt pro Jahr  1 Mk. 50 Pfg. Aufgenommen wurden Krack und Volmers. Sodann theilte Hauptmann Gräper mit, daß Kaiser jun. erklärt habe als Fahnenjunker zurückzutreten. Die Versammlung erklärte sich damit einverstanden und wählte statt dessen H. Krönke zu Fahnenjunker. Betreffs der Haftpflichtversicherung wird beschlossen, neben der Stuttgarter auch bei anderen Gesellschaften anzufragen u. Offerten einzuholen. Das nächste Privatschießen findet am 30. April statt.

Zum Schluß fand die Verlosung der Schießnummern zum Hauptschützenfest statt

Protokoll der Vorstandssitzung am 5. Mai 1899 Abends 8 ½ Uhr bei Sekretär R. Mädger
Anwesend sind: Hauptmann Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer ferner: Lieutnant Behnsen, Sektr. R. Mädger H. Sudhop, J. Timmermann

 

W. Stute 11 6/10 Pfg. für ein Gramm 800/1000 th. Silber
W. Lührs 11 3/5 Pfg. für ein Gramm 800/1000 theil Silber
W. Kehr 11 1/ 2 Pfg. für ein Gramm 800/1000 theil Silber

Die Silbergewinne wurden Uhrmacher W. Kehr zugeschlagen. Die Offerte über Vögel u. dto wurde C. Westphal zuerkannt. Er forderte für
2 gr. Doppelvögel Mk 30 2 kl. Doppelvöge Mk 20 2 Blenden doppel MK  8 Scheiben vor u. zum Schützenfeste  Mk 8Flatter, Vogel, Einfriedigung kl. Schützen Mk 11 Summa 82 Mk Für  Herrichten der Flaggenstange und aufstellen desselben, versiert mit Stangen mit Ringf. Und Rolle versehen 12 Mk  3 mm 3 mmt. F. Streben dazu 5 Mk  Insgesamt 9 Mark

Wegen Dringlichkeit wurden D. Bulfing und Gerichtsdiener Freibote einstimmig aufgenommen. Hierauf wurde der Entwurf der Satzungen in Reinschrift vorgelegt und mit den Beschlüssen der Generalversammlung verglichen und für richtig befunden vom Vorsitzenden unterschrieben und Sekretär R. Döscher beauftragt den Entwurf auf den Landesrechtsamt einzureichen und die Genehmigung zu erwirken. Zu der Betheiligung an der Fahnenweihe der Schützengilde Spaden wurde abgemacht beim Hause des Oberschützen C. Christ am Sonntag den 7 Mai, Nachmittags 2 Uhr anzutreten und nach Beendigung des Gottesdienstes nach Spaden abzumarschieren. Ein Inserat in der „Nordwestdeutschen Zeitung“ soll den Schützen zur Anzeige veröffentlicht werden. Am Hauptschützenfeste soll am Montag im Parkhause Mittags 1 Uhr ein gemeinschaftliches Essen, woran sich auch Gäste beteiligen könne, eingenommen werden. Die Geschäfte des Vorstandes zum Hauptschützenfeste, theilt derselbe unter sich auf, und bestimmt derselbe aus den vorhandenen Schützen die Tanzordner. Für die Ausschießung auf Scheiben , sollen vereinsseitig für die besten Schützen Medaillen gestiftet werden. Bei den kleinen Schützen soll ein energischer Mann als Aufpasser und regulierer angestellt werden. Die Budenplätze sollen am Mittwoch nach Pfingsten verpachtet werden an Ort und Stelle, Nachmittags 3 Uhr Die Ueberwachung des Platzes, Empfangnahme des Tanzgeldes und Arrangierung derselben, übernehmen während des Schützenfestes die 3 Vorstandsherren. Zur Bekanntmachung des Schützenfestes, sowie die Vermietung des Budenplatzes soll in das Publications-Organ erfolgen.

 

Protokoll des Vorstandssitzung am 17 Mai 1899, Abends 8 ½ Uhr im Vereinslokal (Hotel Stadt Lehe)
Anwesend sind:Hauptmann Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer ferner die Herren: Joh. Timmermann, Behnsen, H. Sudhop, Fr. Kanning Als besonders geladen waren die Herren W. Kehr u. Dreckmeyer (H. Breyer)

Nachdem vom Vorsitzenden die Sitzung eröffnet wurde zunächst über die Angelegenheit betreffs des Regulators welche Schützenbruder Dreckmeyer am Hauptschützenfeste 1897 als Königsgewinn errang, aber wie er behauptet nicht recht gehen will, auch hat Dreckmeyer die Uhr, worauf 2 Jahre Garantie ruht, re-parrieren lassen und W. Kehr dafür 9 Mark 40 Pfg. an Reparturkosten und Terminkosten zahlen müssen. Nun will Dreckmeyer dieselben den Schützenverein zur Verfügung stellen rsp versteigern lassen, wie sein eingereichtes Schriftstück ausweist, Dreckmeyer ist nicht erschienen. Das betreffende Schriftstück wurde vom Sekretär R. Döscher verlesen und darauf in die Debatte eingetreten.

Auf Antrag J. Timmermann soll Kehr an Dreckmeyer die Kosten von 9 Mark 40 Pfg. zahlen, oder die Angelegenheit soll dem Schiedsgericht unterbreitet werden.Da Kehr sich auf nichts einlassen will, kommt die Sache vors Schiedsgericht.

Es müssen an Silbergewinne geliefert werden Hauptschützenfest 2 Doppelvögel Rumpf je 1 Regulateurn gold Flügel Vorlagelöffel 26 Eßlöffel und 38 Thelöffel

Nachfeier: Rumpf je ein Regulateum 4 Eßlöffel und 28 Theelöffeln Insgesammt 30 Eßlöffel, 66 Thelöffeln, 2 Vorlegelöffeln 2 gr Regulateurn 2 kl Regulateurn

Betreffs des silbernen Adler, den W, Stute im vorigen Jahre anfertigen ließ, erklärte W. Kehr er habe schon mit Stute gesprochen, Beweis, daß die Uhrmacher unter sich Vereinbarungen treffen.Es wurde beschlossen, für die kleinen Schützen eine Fahne im Betrage von 30 bis 40 Mark anzuschaffen, dazu wurden Hauptmann Gräper und Sekretär R. Döscher beauftragt.

Ebenso soll ein Flor für unsere Fahne angeschafft werden, die zugleich mit der Fahne beschafft werden soll. 435 Mark 85 Pfg für Silbergewinn 69 Mfür Regulateurn Lührs 69 M für Regulateurn Stute Summa 573 Mark 85 Pfg. 82Offerte Westphal für Vögel etc. 655 Mk 85 Pfg.N.B. zum Protokoll Nach Schluß der Vorstandssitzung legte Sekretär R. Döscher den vom Landrathsamte genehmigten Entwurf der Satzungen vor. Der Gesamtvorstand beschloß die Satzungen nunmehr drucken zu lassen, worauf die Offerten der Buchdrucker vorgelegt wurden, es hatten eingereicht laut Aufforderung für 300 Exemplare mit 16 Seiten sauberer Druck, gutes Papier, blau Umschlag, mit Zwirn geheftet in allen berechnet: Lud. Lucas Elberfeld, Vorschlag Bahlmann zu 40 Mark Nordwestdeutsche Zeitung Ditzenzu 30 M Norddeutsche Volksstimme Haverkamp       zu 30 M Provinzal Zeitung Bemler & Vangerow zu 24 M Leher Tageblatt Jakobs zu 24 M Buchdruckerei Aug. Aselmann     zu 23 M 45 Pfg. Da Aselmann die billigste Offerte eingereicht, wurde ihm der Druck übertragen, die Besorgung und Leitung übernahm Sekretär R. Döscher

Protokoll der Vorstands und Chargiertensitzung am 23 Mai 1899 im Locale des Sekretär R. Mädger
Anwesend sind Lieutnant Behnsen als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer ferner: Sekretär R. Mädger, F Kanning Oberschützen H. Herzberg C. Westphal E. Christ, H. Osterbind, D. Blume Joh. Timmermann Feldwebel D. Asendorf, Obersch. W. Stute

Nachdem vom Vorsitzenden die Versammlung eröffnet, wurde zunächst über die Posten Vertheilung am Schützenfeste berathen. Es wurde bestimmt, das 4 Oberschützen bei den kleinen Schützen aufpassen soll E. Christ, D. Asendorf  H. Osterbind, D. Blume. Zu den Entreeeinnehmern wurden D.Wessel, W. Stute, H. Herzberg u. Finke bestimmt. Bei dem Haupteingange Herzberg u. Wessel bei dem Bahnweg W. Stute, Finke. Als Ausrufer wurden H. Krönke u, Wolfgart als Scheibenaufpasser Frebe, als Tanz­KassiererGloede, die Scheibenanzeiger stellt C. Westphal, als Entreeinnehmer Gloede, A. Schwenker, W, Schwenker Schröder, Ulrich, Persch, Allermann, Hammer Schütte, Lorentz, Graßmann, Crainer, Kruse, Heise Meißner, Wöstehoff, Schneider.

 

Protokoll der Vorstandssitzung am 19. Juli 1899 Abends 8 ½ Uhr im Restaurant des Herrn B. Mädger
Anwesend sind: Hauptmann Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer ferner Lieutnant Behnsen Sekretär R. Mädger, Fr. Kanning H. Sudhop, J. Timmermann.

Der Hauptmann eröffnete die Sitzung,worauf vom Schriftführer angeführt wurde, daß eine polizeiliche Untersuchung betreffs erschossenen Viehes in der Feldmark im Gange sei, was vom Schießstande aus geschehen sein soll was aber durch den Schriftführer bestritten worden ist. Sollte eine gerichtliche Untersuchung erfolgen, soll eine Commission, bestehend aus den Schützen Hauptmann F. Gräper Schriftführer R. Döscher Sekretär R. Mädger vor Gericht den Verein vertreten

Das erste Schießen schließt mit einer Einnahme von 131 Mark und einemUeberschuß 69 Mk. 50 Pfg. Die einzelnen Positionen setzen sich wie folgt zusammen a, Einnahmen 1 Platzgeld 141 Mk. 25 Pfg. Eintrittsgeld     941,20 Pfg. Tanzgeld 284 Scheben 18,40 b Ausgaben: Musik 420 M, Silbergewinne 435 M 95 Uhren und Medaillen 207 Mk, Fahne und Genehmigung 60 Mk 05 Adler, Scheiben etc. 149 M 50, Königs Gratifikation 30 Zeitungen, Drucksachen 104,65 Posten etc. 283,50 Kleinere Auslagen 43,25 Die nächste Generalversammlung findet auf Beschluß des Vorstandes am Dienstag den 25 Juli, abends 8 ½ Uhr im Vereinslokale statt. Auf der Tagesordnung wird gesetzt 1. Bericht über das Schützenfest, 2. Bericht über das Bundesschießen, 3. Haftpflicht – Versicherung, 4 Verschiedenes ( Erntefest). Zu Dienstag, Abend 8 Uhr findet eine Schiedsgerichtssitzung, betreffs Regulateur Kehr u. Dreckmeyer statt, die Mitglieder dazu sollen durch Postkarten geladen werden. Vorgelesen und genehmigt. Fr. Gräper Rudolf

Schiedsgerichtssitzung am 25 Juli 1899 Abends 8 ½ Uhr im Vereinslokal
Anwesend sind:H. Behnsen als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer ferner die Herren D. Asendorf, H. Kaiser, sen C. Westphal, U. Osterbindt J. Timmermann Die Verhandlung bezog sich auf die von Kahr an C. Dreckmeier gelieferten Königsregulateur. Leztter behauptet die Uhr sei nicht correct und gehe dasselbe nicht so wie sie müsse, auch sei das Schlaggewicht nicht in Takt.

Beide H. Dreckmeier als Kläger und W. Kehr als Angeklagter waren nicht erschienen. Letzterer hatte ein Schriftstück eingereicht, wonach er erbötigt ist durch einen Sachverständigen die Uhr untersuchen zu lassen, falls ihn ein Verschulden trifft will er sämtliche Kosten ersetzen, wenn nicht, so will er sich auf weitere Verhandlungen nicht einlassen. Der Schiedsgerichtsbeschluß geht dahin, beide Interessenten zu benachrichtigen, daß als Sachverständiger E. Humme als Sachverständiger vorzuschlagen, falls die Interessenten dieses ablehnen, erklärte der Schützenverein sich nicht weiter mit der Sache befassen zu wollen.

Generalversammlung des Schützenvereins am 25 Juli 1899 im Vereinslokal (Hotel Stadt Lehe) Abends 8 1/ 9 Uhr
Anwesend sind: Hauptmann Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer ferner Lieutnant Behnsen Sekr. Mädger Feldw. Asendorf, J. Timmermann H. Sudhop, f. Kanning, H. Kaiser, sen. D. Wessel, H. Waller, A. Richters, Finke D. Blume, M. Katzenstein, D. Meiners W. Stute, Freibote, A. Kanning, H. Krönke C. Brandt, H. Osterbindt, H. Langenhagen C. Westphal, H. Breyer, E. Rüsch  L. Eggers, Eichenberg Nachdem vom Vorsitzenden die Versammlung eröffnet, wurde vom Schriftführer das Protokoll der letzten Versammlung verlesen, worauf der Hauptmann Bericht über das Bundesschießen erstattete.

Antrag Wessel, Karten zur Einladung zum Bundesschießen für diejenigen Schützen die noch keine Nachricht erhalten haben, wurde angenommen. Hierauf erstattete Sekretär R. Mädger den Finanzbericht des Hauptschützenfestes. Die Einnahmen betrug 1810 Mk 55 Pfg. Die Ausgabe betrug 1742 Mk 95 Pfg. Ueberschuß 67 Mk 60 Pfg. Die Anschaffung der Fahnen für die kleinen Schützen, wurde auf Antrag Kaiser von der Generalversammlung einstimmig gutgeheißen.

Antrag Kaiser, den Schützenverein sich gegen Haftpflichtversicherung zu versichern, wurde angenommen. Katzenstein über die eingereichten Offerten von den betreffenden Gesellschaften nochmals genauere Bestimmungen wie weil die Versicherung sich erstrecken soll, einzufordern mit übereinstimmender Angaben von den Gesellschaften. Der Antrag fand Annahme.

Betreffs des Ernteschießens wurde bestimmt, ein solches abzuhalten, außerdem sollen 2 Privatschießen stattfinden, .also müssen mindestens 3 Schießen abgehalten noch stattzufinden werden

Unter Verschiedenes regte Sekretär R. Mädger über die Gründung des neuen Schießklubs an, worüber Klarheit geschaffen werden müsse. Mitglieder unseres Vereins, sollen laut Statut keinen am Ort vorhandenen Verein der dieselben Zwecke befolgt angehören.

Vorstandssitzung des Schützenvereins am 11 Sept. 1899 im Restaurant des Sekretär R. Mädger
Anwesend sind: Hauptmann Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer H. Behnsen, R, Mädger Fr. Kanning, J. Timmermann H. Sudhop 

Nachdem vom Vorsitzenden die Versammlung eröffnet verlas der Schriftführer das Protokoll der letzten General-Versammlung, worauf in die Verhandlung über die Abhaltung des Erntefestes berathen wurde, dasselbe soll am Sonntag, den 17 September stattfinden. Der Schießpreis beträgt zum Erntefest 3 Mark, jeder Schütze darf nur eine Nummer nehmen. Als Gewinne sollen nur Haushaltungsgegenstände eingekauft werden. Der Einkauf von Gewinnen findet am Freitag Abend 7 ½ Uhr statt. Wegen der Königsuhr die Kehr an Dreckmeier geliefert, hat sich nach Urteil des Sachverständigen E. Hummel folgendes ergeben. Der Regulateur soll nach Ansicht desselben nicht abgezogen sein und auch kein Wecker rsp Lenzkirch`sche Werk enthalten. Der Vorstand beschließt dem Herren Kahrs den Inhalt des Sachverständigen – Berichts mitzutheilen und ihn auf zufordern, sich zur Sache zu äußern. Ebenso ihn auch zur Zahlung von 4 M 50 Pfg. für den Sachverständigen anzuhalten.

Alsdann kamen die Offerten der Haftpflichtversicherung zur Verlesung, dieselben sollen der General-Versammlung zur Vorlage kommen. Das letzte Privatschießen soll am 1 October stattfinden. Die Gewinne sollen aus Gänse und Enten bestehen. Dazu sind 22 Gänse erforderlich. Auf die Gewinne sollen je 1 Gans genommen werden, mit Ausnahme die Flügel worauf je 2 Gänse und Rumpf 4 Gänse kommen

Generalversammlung des Schützenvereins am 23 Sept. 1899 im Vereinslokal Hotel Stadt Lehe

Anwesend sind: Hauptm. Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer ferner die Schützen Lieutnant Behnsen Sekretär Mädger, Feldwebel Asendorf Vorstand H. Sudhop, J. Timmermann Oberschü: Wessel, Blume, Stute, Christ H. Kaiser,sen Kratz, Krönke, Thielbar Balling, A. Meyer, H. Breyer A. Bahlmann, H. Hepp.
Der Vorsitzende eröffnete um 9 Uhr die Versammlung, worauf das Protokoll verlesen wurde. Alsdann kamen die Offerten der Haftpflichtversicherung zur Verlesung, es sind durch Aufforderung des Vorstandes 4 Offerten eingegangen und zwar auf Grund des Antrages Katzenstein in der Generalversammlung vom 25 Juli 1899, jeder Gesellschaft genaueren Bericht zu geben über die Lage des Schießstandes und danach die Prämienfestsetzung zu regeln. Den 4 Gesellschaften zu Zürich, Mannheim Winterthur und Stuttgart hat der Schriftführer übereinstimmende Berichte eingesandt und nun die Beanwortung von der Haftpflicht betr. Körperverletzung und Sachschäden gestellten Fragen gebeten.

Auf die gestellten Fragen sowie wegen der Lage des Schießstandes hat die Versicherungsgesellschaft „Zürich“ die Offerte zurückgezogen. Die Gesellschaft „Winterthur“ hat auf die gestellten Fragen ausweichende und in sich wiedersprechende Angaben gemacht und will neben der Prämie von 60 Mark, für jeden Posten, Zeiger, Schreiber und sonstigen dem Schützenverein dienenden Personen besondere Verträge mit 3 Mark pro Person abgeschlossen wissen. Die Gesellschaft „Oberwinwisch“ Mannheim ist auf die Beantwortung der gestellten Fragen überhaupt nicht eingegangen, hat den Bericht oberflächlich gehalten und giebt über die Art, sowie über Schadensregulierungen keine Auskunft ebenso auch nicht wie weit sich die auf Schützen erstrecken. Die Gesellschaft Versicherungsverein „Stuttgart“ stellt einen Prämiensatz von 90 Mark, worin aber nicht nur der Schießplatz, sondern auch die Schützen auf allen Schießplätzen versichert sind, eingeschlossen in die Versicherung sind auch sämtliche vom Schützenverein verwendeten Posten, Zeiger, Scheiben etc. Die Haftpflicht erstreckt sich auch auf Körperverletzung an Menschen und Thieren sowie auf Sachbeschädigung, überhaupt auf all und jede Haftpflicht die dem Schützenverein obliegt.

Ferner übernimmt der Stuttgarter Versicherungs-Verein bei Prozessen sämtliche Gerichts- und Anwaltsgebühren. Auch in allen übrigen Fällen will die Gesellschaft dem Schützenverein dienlich und nützlich sein.

Hauptmann Gräper stellte hierauf die Prüfung der Offerten zur Debatte und empfahl persönlich die Stuttgarter Versicherung, sie sei zwar die theuerste , aber biete dem Schützenverein volle Garantie, während die übrigen in frage kommenden Gesellschaften keine klare Auskunft geben und Separat-Verträge betr. Zeiger, Schreiben u. Posten abschließen wollen. Es würden dann die Kosten vielleicht ebenso hoch, wenn nicht noch höher sein, er sei für einen bündigen correcten Abschluß und die biete der Stuttgarter Verein. Obersch. D. Wessel ist dafür, da zu versichern wo es am billigsten sei. Der Verein habe kein Geld zum rauswerfen.

Nach einigen Aufklärungen erklärten Lieutn. Behnsen, Feldwebel D. Asendorf, Vorstandsmitglied H. Sudhop und einige Schützen, daß es am richtigsten sei, mit einer Gesellschaft abzuschließen, welche voll und ganz Klarheit schaffe und alles was den Schützen zur Last fallen kann in die Haftpflicht gedeckt ist. Ob einige Mark Prämie mehr spiele kein Rolle , sie seinen für die Stuttgarter. Auch Obersch. D. Wessel erklärt sich nach den Mittheilungen für die Stuttgarter. Hauptmann Gräper läßt hierauf zur Abstimmung schreiten, der Sekretär R. Dö-scher nimmt als Betheiligter, weil der Vertreter der Stuttgarter Gesellschaft ist, nicht an der Abstimmung theil.

Die Versammlung erklärte sich laut Abstimmung fest einstimmig für den Antrag Kaiser. Es wird also laut Beschluß mit der Stuttgarter Versicherung einen Vertrag gegen Haftpflichtgefahren aller Art abgeschlossen.

Der 2. Punkt der Tagesordnung betrifft die Abhaltung einer Gratisverlosung verbunden mit Concert und Ball ähnlich wie in Vorjahren auch dieses Jahr abzuhalten. Es wird einstimmig beschlossen, nachdem Sekretär R. Mädger die Detasillierung besprochen, an 2 Weihnachtsfeiertag 26 Dec im Vereinslokal „Hotel Stadt Lehe“ eine derartige Festlichkeit abzuhalten.

Auf Antrag Kaiser,sen sollen 200 Mark Actien ausgelost werden. Der Antrag fand Annahme und erledigte sich auch dieser Punkt der Tagesordnung. In die Ausloosungs – Commission wurden neben dem Vorstand die Herren

D. Blume, H. Kaiser, sen und D. Wessel gewählt, die Ausloosung hat am Freitag Abend den 29 September im Gasthause des Schützenbruders R. Mädger zu geschehen. In die Commission der Gratis-Verlosung am 2 Weihnachtsfeiertage werden neben dem Vorstand die Schützen D. Blume, W. Stute, A. Bahlmann, D. Wessel und N. Meier gewählt. Nachdem erstatteten Haupt. Gräper, Sekretär Mädger und R. Döscher Bericht über das Bundesschießen, welches gut verlaufen und allseitig gefallen hat, Der Finanzbericht weist einen Ueberschuß von 7 Mk u. xx Pfg. auf.

Auch über die am 22 September in Bremerhaven bei Pietsch abgehaltenen gemeinschaftliche Vorstandssitzung wurde Bericht erstattet. Das nächstjährige Fest findet in Bremerhaven statt. Der alljährlich abzuhaltende Schützenball findet am 20. Januar 1900 im Vereinslokal statt. Zu Balldirektoren wurden gewählt der Vorstand und die Herren Herren Sekretär Döscher Fahnenjunker Krönke, Feldwebel Asendorf Oberschütz. Westphal, Schütze N. Meyer und C. Brandt. Hierauf kam die Uhrenangelegenheit zwischen Kehr und Dreckmeyer nochmals zur Verhandlung. Den Beschlüssen des Schiedsgerichts haben beide Parteien sich unterworfen, Da aber der Sachverständige H. Hummel über die Uhr dem Verein folgendes mittheilt: „Auf Wunsch des Leher Schützen – Vereins habe ich den Regulateur bei Herrn Dreckmeyer untersucht und theile mit, daß derselbe meiner Ansicht nach nicht abgezogen ist, auch wundere ich mit darrüber, daß in einem so schönen Kasten nicht mal ein Wecker oder Lenzkirchener Werk drin sitzt“ Da in der Vorstandssitzung 11 Sept. 1899 beschlossen wurde, dem Herrn Kehr das Urteil des Sachverständigen mitzutheilen, mit der Bitte sich zur Sache zu äußern, hat der Schriftführer gethan und von Kehr die Erklärung erhalten, er sei mit dem Urteile des Sachverständigen Hummel nicht einverstanden, denn er habe die Uhr nicht gründlich nachgesehen. Die Versammlung beschließt, nach Urteil des Sachverständigen, dem Herrn Kehr aufzugeben, entweder die Uhr in Stand setzen zu lassen oder dem H. Dreckmeyer  eine andere Uhr zu liefern. Desgleichen beschließt die Versammlung, Herrn Dreckmeyer schriftlich auch mitzutheilen, daß er die Redensarten, die Uhr öffentlich zu verauctionieren um den Verein zu blamieren unterwegs lasse, denn nicht der Verein, sondern er selbst blamire sich damit, weil nicht der Verein als der Uhrlieferant sei, sondern dieselbe lediglich nur als Königsgewinn aufgekauft und keine Garantie über die Beschaffenheit der Uhr bieten könne, dieses stehe lediglich den Uhrmacher zu. Der Verein hat nach besten Kräften seine Schuldigkeit gethan, die Blamage über die Uhr trifft nur denjenigen der mit der Uhr gehandelt hat und denjenigen der die sich selbst charackterisierenden Aeußerungen macht. Neu aufgenommen wurden als Mitglieder Fischer vorgeschlagen von Blume Bruns Kistnerstr. 6 Wulff Gärtnerstr. Bahlmann.

Anträge für die nächste Tagesordnung gingen ein:Oberschütz W. Stute: Auf den Schießen, den Königsgewinnschuß zu regulieren, und ein für alle mal festzustellen , das der letzte Schützen derjenige ist, der das letzte Stück vom Vogel abschießt. Um Zweifel auszuschließen müsse die Befestigung des Rumpfes derartig sein, daß Splitter nicht aufliegen können. Oberschütz D. Blume: Ob es nicht zweckmäßig sei, am Schützenball ein gemeinschaftliches Essen zu veranstalten. Lieutn. Behnsen, Sekretär Döscher: Der Verein möge beschließen, daß am jeden Schießen ein Verbandskasten beschafft werden, um bei Verletzungen die Wunden gehörig reinigen und verbinden zu können. Zur Führung und Verwaltung des Amtes möge ein Schütze beauftragt werden.

Vorstands und Comitesitzung Abends 8 ½ Uhr, am 3. November 1899 bei R. Mädger.
Anwesend sind: Hauptmann Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer ferner H. Behnsen, R. Mädger J. Timmermann, W. Stute Fr. Kanning, H. Sudhop.
 Nachdem vom Hauptmann die Sitzung eröffnet, wurde zunächst über die Gratis-Verloosung verhandelt. Als Hauptgewinn sollen Möbeln im Werthe von 45 Mark, als zweiter Gewinn ein Regulateur im Werte von 25 Mark angeschafft werden. Die Aufführungen sollen von den Dilettanten wieder aufgeführt werden. Wegen der Musik haben auf Vorschlag die Herren H. Behnsen, R. Mädger und R. Döscher mit dem Musikdirektor Bohland Rücksprache zu nehmen.

Den Einkauf der Gewinne hat der Vorstand und die Commission zu besorgen. Die beiden Hauptgewinne sollen am Sonntag vormittag, den 5. November, mittags 11 ½ Uhr bei Bulling versammelnund dann eingekauft werden.

Auf Wunsch des Schützenbruders H. Beht wird derselbe als Passivschütze ernannt.

 

 Protokoll der Vorstands- und Comitesitzung am 12. Dec. 1899  abends 9 Uhr im Vereinslokal
Anwesend sind: Hauptmann Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer ferner D. Wessel, J. Timmermann H. Sudhop, A. Bahlmann Fr. Bohland, W. Stute H. Behnsen. 

Nachdem der Vorsitzende die Versammlung eröffnet,  zunächst das Protokoll verlesen und darauf in die Verhandlungen eingetreten. Zunächst wurde über die Musikfrage verhandelt, da man sich über den von Herrn Bohland geforderten Preis nicht einigen konnte, wurde dieser Gegenstand von der Tagesordnung abgesetzt und in die Feststellung des Programms zur Weihnachtsfeier eingetreten. Die vom Schriftführer vorgeschlagene Fassung wurde angenommen. Es werden darauf einige Concertstücke, Theaterstücke und Couplets zum Vortragen gebracht und dann mit dem Tanz begonnen. Der Tanzabend kostet 1 Mark.

Die Ausloosung der Gewinne findet 12Uhr im separaten Zimmer statt. Da Herr Breyer keinerlei Unkosten tragen will, hat der Schützenverein auch den Tanzschein zu lösen und die Bedienung als da sind Einkassierer im Saal, 2 Portiers und ein Cassierer am Schalter vor den Saal zu stellen. In Vorschlage gebracht sind dazu Gloede, Schütte, Cramer, Schrader rsp. Diemeyer Die Einkassierung des Geldes resp. Abrufung mit den Leuten, Aufpassern u. ctr. hat der Schriftführer zu besorgen, ebenso das Ausschreiben von Bons u. ctr.

Eine zweispaltige Annonce mit 3 maliger Inserierung zur Weihnachtsfeier, soll im Leher Tageblatt und in der Nordwestdeutschen Zeitung veröffentlicht werden.

In die Gewinn-Einkaufskommission wurden neben dem Hauptmann resp. Lieutnant R. Döscher, R. Mädger, D. Wessel und W. Stute gewählt. Dieselbe ward beauftragt an Gewinnen für 250 bis 300 Mark einzukaufen. Die Gewinne sollen bei Mädger aufgestellt und bis zum 8 Januar 1900 abgeholt sein. Listen und Nummern besorgt der Schriftführer Die zur Ausspielung zu benutzenden Urnen D. Wessel Falls die Eintrittskarten zur Gratisverloosung bei der Weihnachtsfeier vergriffen sind, haben diejenigen Gäste die an dem Feste theilnehmen wollen und mit keiner Eintrittskarte zur Gratisverloosung versehen sind, bei der Kassa einen Schein zu 30 Pfg zu lösen, derselbe berechtigt aber nicht zur Theilnahme an der Verloosung. Da Uhrmacher W. Kehr seinen Austritt dem Schriftführer mündlich kund gegeben hat, beschließen die Anwesenden den Austritt zu acceptieren. W. Kehr ist damit in der Mitgliederliste des Schützenvereins zu streichen. Eine Vorstands und Comitesitzung soll kurz vor Weihnachten stattzufinden. Der Schriftführer ward beauftragt, das Programm beim Buchdrucker Jakobs drucken zu lassen. Da weiteres nicht vorlag, schloß der Hauptmann die Sitzung.

Protokoll der Vorstands= und Comitesitzung am 12 Januar 1900 Abends 9 Uhr im Vereinslokal
Anwesend sind Hauptm. Gräper als Vorsitzender Rudolf Döscher als Protokollführer H. Behnsen, R, Mäder N. Meier, Fr. Kanning, H. Krönke C. Brandt, H. Sudhop H. Breyer, J. Timmermann

Zunächst ward über die Verhandlung des Schützenballes eingetreten, es wurde beschlossen Aufführungen wieder stattfinden zu lassen. Die Aufführungen sollen von den Dilettanten – Verein ausgeführt werden. 

Die Lustbarkeitssteuer und den Druck der Einladungskarten übernimmt Herr Breyer. Der Ball findet am 20 Januar statt. Die Musikkapelle Rohland stellt die Musik für 56 Mark. Die Trinkbons für Musik und Dilettanten haben die Sekretäre auszustellen. Die 3 Vorstandsmitglieder haben die Tanzbücher zu vertheilen und das Geld dafür einzukassieren. Das Comite hilft dabei. Herr Breyer stellt den Portier. Den Austritt aus den Verein haben Joh. Linneweber und Fr. Kanner erklärt.

Die nächste Vorstandssitzung sowie Comite der Verloosung und Aufnahmekommission soll am Dienstag den 16 Januar 8. Uhr abends stattfinden

Protokoll der Vorstands- und Comitesitzung am 16 Januar 1900, Abends 8 ½ Uhr im Vereinslokal
Anwesend sind: Haupt. Gräper als Vorsitzender Rudolf Döscher als Protokollführer ferner H. Kaiser, sen. H. Waller Fr. Kanning, H. Breyer W. Stute, H. Sudhop F Klußmann

Nachdem von Vorsitzenden die Sitzung eröffnet, wurde zunächst über die Aufnahmen einiger sich Meldenden verhandelt. Kanning jun. vorgeschlagen von Fr. Kanning aufgenommen. Blank jun. vorgeschl. von Fr. Kanning angen. C. Dammann, O. Jakobs aufgenommen. und Schmidt Michaelis Meidestr, sind nur unter der Bedingung aufgenommen, wenn er sich in der Schützengilde als Mitglied austritt. Ueber die Weihnachtsfeier statte der Schriftführer einen nicht maßgebenden Bericht, weil die Beleg nicht zu stelle sind. Die nächste Schützenversammlung soll am Sonnabend den 3 Februar stattfinden. Tagesordnung zur Versammlung ist wie folgt 1. Berichterstattung über die Weihnachtsfeier, 2. Bericht über den Schützenball, 3. Verhandlungen über verschiedene Anträge, 4 Wahl 2 Rechnungsprüfer, 5. Stellung von Anträge zur General-Versammlung,6. Verschiedenes  Auf Vorschlage des Vorstandes wird das Mitglied Echenberg aus der Liste der Mitglieder gestrichen. Angelegenheit Jordan zur Generalversammlung

Protokoll der Generalversammlung am 3. Februar, Abends 9 Uhr im Vereinslokal.
Anwesend sind: Haupt. Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer ferner: R. Mädger, H, Sudhop, Kimme H. Breyer, H. Hepp, Marwede, Freibote Brandt, Krönke, A. Kanning, Kanning jun. Blank, Thielbar Bahlmann, E. Rüsch, Rohland Krack, Roßhoop, Feldkamp, Freudenthal, Breyer, Schildhauer Bulling, Kaiser, Behnsen, Lieutn H. Waller, J. Timmermann, D. Asendorf Hadler, Schrader, Thode, D. Wessel F. Wulf, A. Katzenstein. Schbr. Breyer stellt die Anfrage wie es gehalten werden soll wegen den Dilettanten Verein die eine größere Zeche gemacht, aber nicht bezahlt haben Auf Antrag des Obsch. Westphal faßt der Verein den Beschluß die Hälfte des Betrages aus der Schützenkasse zu zahlen und die andere Hälfte trägt Herr Breyer selbst. Da Herr Breyer sich damit einverstanden erklärt, beschließt die Versammlung demgemäß Antrag Döscher . 

Der Vorsitzende eröffnet 9 Uhr die Versammlung mit einer kurzen Ansprache, worauf das Protokoll der letzten Versammlung vorgelesen und für richtig anerkannt wurden. Hierauf ward vom Sekretär Mädger der finanzielle Bericht über die Weihnachtsfeier und Schützenball erstattet. Der Antrag Blume betreffs gemeinschaftliche Essen beim Schützenballe wurde auf Antrag Döscher einstimmig abgelehnt. Der Antrag Stute betreff Regulierung des Königsschusses beim Vogelschießen, das letzte Stück vom Rumpfe heruntergeschossen ist, enthält folgende Forml. für Antrag Timmermann Fachmänner zu wählen und die Sache zu untersuchen wurde angenommen.

Es wurden gewählt: Roßhoop, Wessel, Mädger u. Westphal. Der Antrag Behnsen u. Döscher Beschaffung eines Verbandskastens zu beschaffen, wurde mit großer Majorität angenommen. Zu Rechnungsrevisoren wurden die Schützen E. Rüsch u H. Kränke mit großer Majörität gewählt

Hierauf wurden Anträge zur Hauptversammlung gestellt: Um die einzelnen Festberechnungen in geregelten und besserer Weise, zwecks Vereinfachung der Jahresrechnung, revidieren zu können, was zu gleicher Zeit auch als eine Entlastung des Vorstandes und des dazu gewählten Comites gleichkommt, beantrage ich, in der alljährlich stattfindenden Hauptversammlung zwei ständige Rechnungsrevisoren zu wählen deren Funktion darin besteht, jede in sich abgeschlossene Festabrechnung zu prüfen und in den Versammlungen über den Befund Bericht zu erstatten(Antrag zurückgezogen auf Wusch des Vorstandes) 

Antrag Wessel u. Kalbheim: Um den Besuch der Versammlungen zu heben und  bestimmend erklären zu können, daß sämmtliche Mitglieder zu den Versammlungen geladen sind, sollen Karten gedruckt und schriftlich zugestellt werden. Der Antrag wurde darauf erweitert durch Wessel, wer von den Mitgliedern nicht komme, solle eine Strafe von 50 Pfg. zahlen H. Waller stellte den Zusatzantrag: für die Mehrarbeit des Schriftführers, müsse dieser eine Gratifikation erhalten, da ja dadurch der Bote weniger zu besorgen habe. Antrag Katzenstein:Die Versammlungen nicht auf den Sonnabend, sondern auf einen anderen Wochentagabend stattfinden zu lassen.Antrag Wessel: Der Vorstand möge sich bis zur Hauptversammlung danach erkundigen, ob durch das Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuches eine Aenderung der Satzungen nothwendig werde, oder gemacht werden müsse. Hierauf brachte der Hauptmann dem verstorbenen Ehrenmitgliede J. Wessel eine Ehrung, dessen Andenken die Schützen durch erheben von den Sitzen kundgaben. Den 3 anwesenden neuen Mitgliedern Fr. Wulff Kanning jun. und Blank I ward ein kräftiges Hoch gebracht. Aufgenommen in den Verein wurden 1, Schlachter-meister Koch Johannisstr. 9 und 2. Gastwirth Blank Lange Str.1 Nach Schluß der Versammlung fand eine Auktion der von Weihnachten zurückgebliebenen Verloosungsgegenständen statt, zur Auktionator ward D. Wessel bestellt. Verauktioniert wurden 2 Pfeifen, 1 Waschservice 1 Mahlfaß 1 Waschbrett, 2 Mettwürste, 1 Handuhle. Der Erlös dafür war 37 Mark 40 P.

 

Geschäftsbericht über innere Angelegenheiten des Schützenvereins in der Zeit vom 11. März 1899 bis zum 10. März 1900
Im verflossenem Jahr hat sich der Schützenverein wiederum gut entwickelt und sehr erfreuliche Fortschritte in allen Vereinssachen gemacht. Ein Beweis, daß der 52 jährige Schützenverein noch nicht an Altersschwäche leidet. Der Verein zählt gegenwärtig 99 aktive Mitglieder 11 passive Mitglieder und 6 Ehrenmitglieder, insgesammt also 114 Mitglieder.

Eingetreten sind im Laufe des Jahres 18 Mitglieder, wovon 2 derselben unter Vorbehalt, weil sie noch der Schützengilde angehören und diese wegen ihrer Verpflichtungen noch nicht aus der Gilde austreten konnten. Ausgetreten resp. ausgeschieden sind 8 Schützen. Gestorben ist unser Ehrenmitglied Joh. Wessel, der seit dem 6. Mai 1868 dem Schützenverein angehörte und stets ein eifriges treues Mitglied im Verein war, der Schützenverein wird ihn Andenken bewahren.  Ihr 25jähriges Schützenjubiläum feierten im verflossenen Jahre Hauptmann Gräper, Vorstandsmitglied Fr. Kanning und Schießbudenbesitzer Tiedemann Bremen. Die 3 Herren wurden am Hauptschützenfeste gefeiert und mit Medaillen decoriert. Hauptmann Gräper und Fr. Kanning haben sich um den Schützenverein und dessen Entwicklung sehr verdient gemacht.
Im verflossenen Jahre haben stattgefunden 6 Generalversammlungen, woran sich 160 Mitglieder betheiligten, es kommen mithin auf jede
Versammlung 26
2/3 Mitglieder; Einzel -.Vorstandssitzungen haben 6 stattge funden, woran sich 41 Mitglieder betheiligten, kommt auf jede Vorstandssitzung 6 5/6 Mitglieder; Vorstands und Comite resp. Schiedsgerichtssitzungen haben 8 Stattgefunden, woran sich 73 Mitglieder betheiligten, kommen auf jede Sitzung 9 1/8  Mitglieder. Außerdem haben stattgefunden 3 Generalversammlungen der vereinigten Schützenverein Bremerhaven – Geestemünde und Lehe zwecks Abhaltung des Bundesschießens in Speckenbüttel. 
Zu diesen Versammlungen kommen noch 5 Zusammenkünfte in Speckenbüttel seitens des Vorstandes. Im ganzen haben also stattgefunden 28 Versammlungen, Sitzungen und Zusammenkünfte. An den Besuch der GeneralVersammlungen ist zu rügen, daß dieselben recht mangelhaft besucht gewesen sind, wenn man bedenkt, daß von insgesammt 114 Mitglieder, nur 26 2/3  Mitglieder auf jede Versammlung im Durchschnitt kommen. Es wäre sehr zu wünschen, daß die Betheiligung an den Generalversammlungen eine bessere wird, was für den Schützenverein bei Beschlußfassungen entschieden zum Vortheil und Nutzen sein würde. Hoffentlich genügt dieser Hinweis um einen bess eren Besuch zu erzielen. 

An Schriftstücke mußten im verflossenen Geschäftsjahre angefertigt:
Zunächst die Satzungen in dreimaliger Ausfertigung. 194 Meldungen Inserate, Briefe und 308 Postkarten zu Einladungen, Benachrichtungen u. ctr. und 72 Einladungen als Drucksache, im ganzen also sind 574 Schriftstücke vom Schriftführer angefertigt und abgesandt worden, eine Arbeit die enorm viel Zeit erfordert. Es wäre an der Zeit daran zu denken, daß der Schriftführer in etwas entlastet wird, aber das wir wird eine sehr schwierige Frage sein. Namentlich wird dies in den kommenden Jahren um so nötiger werden, weil durch das in Kraft treten des Bürgerlichen Gesetzbuches dem Verein allerlei Schwierigkeiten gemacht wurden und der Verein, um in jeder Beziehung seinen Nutzen zu wahren und in allen Sachen sich selbst vertreten zu können, es uns als sehr nothwendig erscheint das er sich amtlich eintragen läßt, um die Rechte einer juristischen Person zu erwerben, freilich wird sich die Arbeit des Schriftführers dadurch noch bedeutend vermehren, aber wenn wir dadurch den Verein heben und dieSache fördern können, so dürfen wir wegen der Mehrarbeit nicht davor zurückschrecken, sondern für den Verein thun, was für denselben nützlich und gut ist.

An Festlichkeiten feierte der Schützenverein zunächst das Hauptschützenfest am 4. und 5. Jli, Dasselbe verlief sehr schön und fand eine rege Theilnahme, die Königswürde errang Oberschütz. W. Stute. Neben dem Hauptschützenfeste fanden im Sommer mehrere Privatschießen und das Erntefest statt. In ganz besonders schöner Weise wurde am 30. und 31. Juli das Bundesschützenfest der 3 Schützenvereine Geestemünde, Bremerhaven und Lehe in Speckenbüttel gefeiert.

An demselben nahmen theil 55 Schützen aus Lehe, 39 Schützen aus Geestemünde und 28 Schützen aus Bremerhaven, in Summa 122 Schützen. 

Geschossen wurde auf 3 einfache Vögeln und es entfielen Gewinne derselben 14 auf Geestemünde, 13 auf Bremerhaven und 12 auf Lehe. Die besten Schüsse auf den Vögeln gaben die Schützen auf Vogel I Hinte ­ Bremerhaven, Vogel II Meyer ­ Geestemünde und Vogel II Freibote  Lehe ab. Die besten Schüsse auf den Königsscheiben gaben W. Stute ­ Lehe mit 51 Ringen, C. Westphal ­ Lehe und Hiller ­ Geestemünde mit je 50 Ringen, ferner D. Blume ­ Lehe, Zimmermann ­ und Oeser-Geestemünde je 49 Ringe, außerdem erzielten noch 48 Ringe Fr. Kanning Lehe, Fr. Finke ­ Lehe und Dreckmeyer ­ Lehe die Königswürde am Bundesschützenfeste errang Oberschütz. W. Stute – Lehe Da derselbe auch an unserem Hauptschützenfeste die Königswürde errang, so haben wir ein ganz besonderer Weise unseren besten Schützen zu ehren und unseren Oberschützen W. Stute als König zweier Schützencorperationen zu gratulieren. Von seiten Stutes eine Leistung, wie sie in einem Verein wohl nie vorgekommen ist. Zu Vicekönigen wurden C. Westphal und Willers ernannt.
Ein recht reges Interesse wurde die von seiten des Schützenvereins am Weihnachtsfeste unternommene Festlichkeit und Verloosung entgegengebracht. Der große geräumige Saal des Vereinswirths war von Festtheilnehmern gedrängt voll und hat dieses Fest für die Vereinskasse einen finanziiellen Gewinn gebracht. Der Schützenball fand am 20. Januar 1900 statt auch dieser ist gut verlaufen, nur waren die Theilnehmer recht unzufrieden mit den Aufführungen des Dilettantenvereins und mit Recht die humoristischen und theatralischen Aufführungen der Gesellschaft waren unter aller Kritik. Außer den genannten Feiern betheiligte sich der Schützenverein an der Fahnenweiher des Schützengilde in Spaden die einen schönen Verlauf nahm. Ansprachen auf derselben wurde auf Wunsch des gastgeben den Vereins von Hauptmann Gräper und Sekretär Döscher gehalten.
Eine rege Betheiligung der Vereinsmitglieder fand die Beerdigungsfeierlichkeit des verstorbenen Ehrenschützen und Ehrenmitglieds J. Wessel satt , ein Zeichen, daß der Verstorbene sich unter den Mitgliedern allgemeiner Beliebtheit erfreute Im verflossenem Jahre ist eine gründliche Aenderung der Satzungen vorgenommen, die den Ziel und Zweck des Schützenvereins voll und ganz entsprachen. Jedoch müssen durch das in Kraft treten des Bürgerlichen Gesetzbuches einige partielle Bestimmungen hinzugesetzt werden Nach den neuesten Bestimmungen wäre es für den Verein am zweckmäßigsten daß er amtlich eingetragen wird um die Rechte einer juristischen Person zu erwerben. Bei der Verhandlung über den Antrag Wessel, komme ich noch speziell darauf zurück. Erwähnt sei noch, daß der Schützenverein in all seinen Theilen sich bei der Stuttgarter Haftpflicht -Versicherung gegen Haftpflichtgefahren aller Art versichert hat. Ziehen wir nun das Fazit aus dem verflossenen Jahre, so können wir mit freudiger Genugthuung sagen, daß sich der Verein wiederum bedeutend gehoben hat und die Schuldenlast sich sehr verringerte. Im letzten Jahre sind für 300 Mark Actien ausgeloost, ein Resultat, wie es noch nie zu verzeichnen gewesen ist, trotzdem hat die Kasse noch einen guten Ueberschuß aufzuweisen. Der Vorstand hat in jeder Beziehung mit guter Gewissenhaftigkeit gearbeitet und hat versucht neue Einnahmequellen zu schaffen um den Schützenverein von seiner drückenden Schuldenlast zu befreien. Nach unserer statistischen Aufzeichnung hat der Schützenverein noch nie soviel Geld zur Schuldendeckung aufgebracht als in den letzten 2 Jahren. Allerdings müssen wir aber auch bekennen, daß die beiden veranstalteten Verlo-sungen uns einen guten Gewinn zugeführt haben. Die Hauptarbeit dieser Verloosungen hatte der Gesammtvorstand, aber die beiden Sekretäre in erster Linie. Was mußte nicht alles berechnet, ausgerechnet und geschrieben werden, um die Feste überhaupt möglich zu machen und so in die Wege zu leiten. Das alles klappt und gelingt um einen nennenswerthen Ueberschuß zu erzielen, was aber ja auch gelungen ist.

Viele der Schützen haben den Vorstand darin kräftig unterstützt, namentlich durch den Vertrieb der Loose, was sehr lobenswerth und sehr zuvorkommend ist. Wenn nun in letzterer Zeit Stimmen laut geworden sind, der Vorstand habe seine Schuldigkeit nicht gethan, er müsse durch andere frischere Kräfte verjüngt werden, so geben wir denn doch zu bedenken, ob man uns nachweisen kann, daß wir den Verein in irgend Weise benachtheiligt oder vernachlässigt haben.

Ich habe mir die Mühe unterzogen, sämmtliche vorgefundene Protokolle der früheren Jahre durchzustudieren, habe aber gefund den, daß der Verein gerade in den letzten 2 Jahren bedeutend gehoben und die Schulden haben sich ganz bedeutend vermindert haben. Der Schützenverein besteht jetzt seit 52 Jahren, aber ich kann die Versicherung abgeben, daß nach den Protokollen noch niemals der Verein so in Blüthe gestanden hat, als in den letzten Jahren. Will man nun den Schützenverein die Blüthezeit entziehen; nun verehrte Schützenbrüder dann braucht man nur Mißtrauen gegen die Leitung zu sähen, dann ist der Zwiespalt fertig und Ernten thut lediglich unser Concurrenzverein Die Leher Schützengilde davon; wenn Mitglieder schon jetzt mächtig oben auf sind und den Streit zu schüren suchen. Schützenbrüder laßt uns das nicht thun, zweigen wir, daß wie bisher der Schützenverein seinen guten alten Ruf bewahrt, daß er ein Verein der Ruhe und Ordnung ist und die Mitglieder unter sich friedlich und gefällig sind, lassen Sie uns keinen Streit in den Verein tragen und zwar einen Streit, dessen Tragweite unüberschaubar ist. Bei den Behörden kommen wir sonst in ein schlechtes Licht zu tragen, was für unsere Entreeinnahmen in Speckenbüttel sich bitter rächen könnte. Hat einer etwas wieder den anderen, so ist es aufrichtiger dieses offen zu sagen oder paßt Jemand etwas nicht, nun so weiß er ja was sein Recht und seine Pflicht ist. Im Uebrigen lassen Sie uns also fest zusammen halten und keinen Streit in den Verein treiben. Lasset uns einig sein, wie es sich unter Schützenbrüdern geziemt.

 

Protokoll der Haupt- und Generalversammlung des Schützenverein Lehe, am Dienstag den 13 März 1900 abends 8 ½ Uhr im Vereinslokal (Hotel Stadt Lehe)
Anwesend sind: Hauptmann Gräper als Vorsitzender Rudolf Döscher als Protokollführer ferner: Lieutnant Behnsen, Sekretär Mädger F. Kanning, Sudhop, Osterbind, Buthe, Bahlmann, Tietjen, Kalbheim, Dreckmeyer Eggers, Wessel, Jacobs, Schrader, E. Helmke Fischer, Christ, Kaiers, Breyer, N. Meyer H. Waller, D. Asendorf, Rüssler Katzenstein, Grote, Westphal, Krönke Thielbar, Blank, Kanning, jun., Kanning, A Fiefstück, Feldkamp, Blume Marwedel, M. Helmke, Koch B. Waller, Langenhagen, Gräper jun. Theuerholz, Fr. Schmidt, Rademacher Richters, Finke II, Hepp, Zehe, Bayes, Busch, C. Brandt Timmermann, G. Sierk, Jordan, C. Schildthauer, Freudenthal, W. Stute, Bohland, Krack,Thode

Nachdem der Hauptmann die Versammlung eröffnet und vom Sekretär R. Döscher das Protokoll der letzten Versammlung vorgelesen und das selbe als richtig anerkannt wurde, schritt man zur Eingehung in die Tagesordnung.

Zu Punkt I erhielt Sekretär Döscher das Wort zur Berichterstattung über die Geschäftsführung, der inneren Angelegenheiten und über die Entwicklung des Vereins im verflossenem Jahre.
Punkt II der Tagesordnung betraf Rechnungsablagen Ueber die finanziellen Angelegenheiten erstattete der cassenführende Sekretär R. Mädger Bericht Die Einnahmen des verflossenen Jahres betrug 1575,07 die Ausgaben des verflossenen Jahres 710,54 Mithin ist ein Ueberschuß von 864,53vorhanden, zu Bemerken ist noch, daß im letzten Jahre 800 Mark an Actien ausgeloost sind.

Nach der Rechnungsablage erstatteten die Revisoren Bericht über den Befund der Kasse. Als Berichterstatter fungierte H. Krönke, derselbe führte einige Monita an, die aber vom Rechnungsführer richtig gestellt wurden, worauf ihm Decharge ertheilt wurde. 
Hierauf schritt man zur Wahl der Chargierten und des Vorstandes, es wurden gewählt: Fr. Gräper als Hauptmann, einstimmig H. Behnsen als Lieutnantein stimmig. R. Döscher und R. Mädger als Sekretäre einstimmig Fr. Gräper als Fähnrich einstimmig D. Asendorf als Feldwebel mit 29 Stimmen, A. Bahlmann erhielt 22 Stimmen und 8 Stimmen zersplitterten. In den Vorstand wurden wieder gewählt Fr. Kanning mit 40 Stimmen H. Sudhop mit 38 und J. Timmermann mit 29 Sti-mmen. Außerdem erhielten eine größere Anzahl von Stimmen Kaiser sen 10 Blume 9, Rüsch 9, Bahlmann 7, außerdem entfielen auf 13 Schützen eine geringere Anzahl Stimmen. Zu Oberschützen wurden gewählt und erhielten Stimmen: H. Herzberg 51, W. Stute 49, H. Osterbindt 47, D. Blume 46, E. Christ 45, C. Westphal 44, Hr. Finke 40 und D. Wessel 39. Eine größere Anzahl von Stimmen entfielen auf:A. Bahlmann 11, C. Schildhauer 18, A. Grote 19, Außer diesen entfielen auf 30 Schützen eine geringere Anzahl Stimmen. Das Schiedsgericht setzt sich zusammen aus den  Hauptmann, Schriftführer,  Fr. Kanning, C. Westphal, H. Kaiser, sen. H. Osterbindt, D. Asendorf und J. Timmermann. Ersatzmänner sind H. Waller und H. Hepp. In die Aufnahmekommission ward gewählt, der Vorstand ferner H. Waller, W. Stute, D. Blume, E. Rüsch, M. Jordan, Kaiser sen. Die Einkaufskommission besteht aus dem Vorstand des Vereins. Zum Vereinslokal ward (Hotel Stadt Lehe) wieder gewählt. Zum Vereinsboten A, Schwenker Da die Kasse einen Ueberschuß von 864 Mk 53 Pfg. ausweist wurde darauf hingewiesen, ob es nicht zweckmäßig sei, daß die größeren Barbestände in eine Bank belegt würden und zur Schuldentilgung ver wandt würden. D. Wessel stellte den Antrag 200 Mark auf die Sparkasse und 200 Mark an Actien aus den vorhandenen Kassenbestand abzu bezahlen.

Nach einiger Debatte die sich darauf zuspitzte. daß es falsch sei, die Abzahlungen zu machen, wo wir bei der Entreebewilligung Schaden haben könnten, worauf Kaiser sen. den Antrag stellte 40 Actien auszuloosen. Der Antrag fand einstimmige Annahme. Eine Commission bestehend aus dem Vorstand, H. Waller, A. Grote und E. Rüsch hat dieses vorzunehmen.

Dem Kriegerverein wird auf seinem Wunsch gestattet, ein Schießen gegen Entgelt am 27. Mai in Speckenbüttel abzuhalten, daß wie viel und in welcher Weise ward den Bestimmungen des Vorstandes überlassen.

Sodann liegt eine liegt eine Einladung vom Drangstedter Schützenverein zur Theilnahme an der 25jährigen Jubelfeier verbunden mit Fahnenweihe vor. Es wird beschlossen an der Feier mit Fahnen theilzunehmen und einen Fahnenwim pel nach den Bestimmungen des Vorstandes zu stiften. Die früher gestellten Anträge wurden auf die nächste Tagesordnung verlegt.

 

 Protokoll der Vorstands- und Comitesitzung am Freitag den 23 März, Abends 8 ½ Uhr bei Jordan.
Anwesend sind: Hauptmann Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer Lieutnant Behnsen, H. Sudhop H. Waller, A. Grote
Nach Eröffnung der Sitzung durch den Vorsitzenden , wurden da die Liste wegen Abwesenheit des Cassierers fehlte, die Nummern der ausgelosten Actien aus den Protokollen ausgezogen und dann die restierenden Nummern zur Ausloosung gestellt. Da laut Beschluß der Generalversammlung vom 13 März 1900 im ganzen 40 Actien ausgelost werden sollen, wurden nachdem alles vorbereitet zur Auslosung geschritten

Es wurden folgende Nummern gezogen: Schlichting 142 J. Timmermann 42, 27, 26 C. Schildhauer 135 F. Finke 64, 65 N. Behrens 181 A. Bahlmann 196 Schulenburg 1, 2 Habenhusen 172 C. Ruseler 108 D. Blume 198 A. Grote 44 H. Kaiser 151, 32 Herzberg 194 Asendorf 30 H. Breyer 15 C. Brandt 130 Feldkamp 105 C. Platow 187, 191 D. Wessel 92 D. Thielbar 73, 165 Dillberger 117, 120, 119, 121 C. Westphal 113 J. Schäfer 21 nicht gültig, weil schon früher ausgelost.

W. Lührs 119 J. Stindt 109 F. Gräper 145 P. Meier 93 H. Behnsen 12 Gebr. Freter 204 Helmke 210. Nach Auslosung der Actien machte Hauptmann Gräper bekannt, daß vom Kriegerverein Langen eine Einladung zugegangen sei, zwecks Theilnahme an der Fahnenweihe. Da das Fahnenweihfest auf den Tag der Schützenfestnachfeier fällt wurde die Theilnahme des Fahnenweihfestes in Langen abgelehnt.

Hierauf berichtete der Secretär Döscher sehr ausführ lich über die internen Angelegenheiten der geheimen Sitzung bei Klemens, die von einigen Schützen abgehalten worden ist.
Er schilderte das Vorgehen jener Schützen in alle Einzelheiten Der Vorstand war sich vollständig klar, daß die ganze Mache von denen ausgegangen ist, die im Verein etwas zu wenden beabsichtigen. Der Schriftführer versicherte auf Ehre und Gewissen nichts mit der Versammlung zu thun gehabt zu haben er habe keine Versammlung anberaumt, nichts mit den Wirthe vereinbart und keinen einzigen Schützen dazu geladen, auch habe er sich nicht daran betheiligt. Die ganze Sache sei von einigen Schützen eingerührt, deren der Vorstand nicht genehm gewesen sei.

Des weiteren brachte der Schriftführer die maßlosen Angriffe seitens der „Nordwestdeutschen Zeitung und „Leher Tageblatt“ vor, die Behauptungen über den Schriftführer aufstellt hätten welche derWahrheit nicht entsprechen.

Der Schriftführer beantrage eine Erklärung seitens des Vorstandes ihm zu geben, daß die Berichte in den genannten Zeitungen nicht wahrheitsgemäß seien. Der Vorstand erklärte sich hierzu bereit, worauf der Schriftführer eine Erklärung verlas, die der Vorstand anerkannte und rechtsverbindlich machte. Der Schriftführer ward beauftragt die Erklärungen als Berichtigungen an die Zeitungen zwecks Veröffentlichungen einzusenden. Hierauf ward die Sitzung geschlossen.

Protokoll der Vorstandssitzung am 27 April Abends 8 ½ Uhr im Locale des Herrn Gastwirth Blanke Langenerstr. 1
Anwesend sind: Hptm. Gräper als Vorsitzende R. Döscher als Protokollführer Lt. Behnsen, Fr, Kanning H. Sudhop, J. Timmermann
D
ie Vorstandsmitglieder sind rechtzeitig per Postkarten geladen und nebenstehend genannten Herren erschienen
Hauptmann Gräper eröffnete die Sitzung und brachte zunächst vor, daß der Kriegerverein beabsichtige, am 27 Mai ein Schießen in Speckenbüttel abzuhalten und dazu die Benutzung unseres Schießstandes wünsche.

Der Vorstand beschloß einstimmig, dem Kriegerverein gegen ein Entgelt von 10 Mark den Schießstand zu überlassen. Dafür hat aber der Kriegerverein für alle Schäden, sie mögen Namen haben welche sie wollen, sei es am Schießstande, oder sei es durch unvorsichtiges Schießen, aufzukommen. Der Kriegerverein wird für allen Schäden verantwortlich gemacht. 

Der Antrag der Schützenverein mögen einen Adler aufstellen, woran die Mitglieder des Kriegervereins mit nach Schießen können, wurde abgelehnt, Es wurden Gründe angeführt von fulminanter Bedeutung, die dafür sprechen, daß es nicht rathsam sei, am Kriegervereinsschießen einen Vogel aufzustellen, schon weil ein Theil der Schützen nach Drangstedt fahren und der Vereinsbeschluß an der Drangstedter Fahnenweihe theilzunehmen, bestehen bleiben müsse 

Als Schützenjahresbeitrag wird wie Satzungsgemäß festgesetzt ist 6 Mark erhoben. Ferner wurde bestimmt, daß der Fahnennagel zur Fahnenweihe in Drangstedt von W. Stute, ähnlich wie der nach Spaden gekommene, angefertigt werden soll. Auf der Tagesordnung der nächsten Versammlung wurden folgende Punkte gesetzt: Auslosung der Schießnummern Berathung der gestellten Anträge, Besprechung über die einzureichenden Offerten ferner Ob Doppel oder einfache Vögel, Festsetzung des Schießpreises Musik, ob Silber oder andere Gewinne. Verschiedenes Ehrung Fischer

Protokoll der Vorstandssitzung am 12 Mai Abends 8 ½ Uhr bei R. Mädger
Anwesend sind: B. Döscher als Protokollführer J. Timmermann, H. Sudhop und R, Mädger

Da der Vorstand nicht vollzählig erschienen, trotzdem alle geladen waren, vor allen Dingen aber der Hauptmann und Lieutnant fehlten, wurde in die Verhandlungen nicht eingetreten sondern nur bestimmt, daß am Freitag den 18 Mai, abends 8 Uhr im Vereinslokal eine Generalversammlung abgehalten werden soll. An der Tagesordnung, wie sie in der Vorstandssitzung vom 27 April 1900 festgesetzt ist, soll festgehalten werden. 

Protokoll der Generalversammlung  am 18 Mai, abends 8 ½ Uhr im Vereinslokal
Anwesend sind Hauptmann Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer ferner Lieut. Behnsen, Secr. Mädger Feldw. Asendorf, Blume, Brandt, Waller H, Freibote, Sudhop Katzenstein, Finke II, Osterbindt, Lührs, Feldkamp, Roß-hoop, Theuerholz, Marwede, A. Bahlmann J. Timmermann, Kanning jun. H. Breyer Blank I, Kaiser sen, Stute, Fr. Kanning D. Wessel, Koch, Sierk, Krönke; Hepp 

Der Vorsitzende Hauptm. Gräper eröffnete die Sitzung um 9 Uhr und ließ zunächst des Protokoll der letzten Generalversammlung zur Verlesung bringen, was einstimmig angenommen wurde. Punkt I betraf die Berichterstattung der combinierten Vorstandssitzungen in Geestemünde u. Bremerhaven, die vom Secretär Döscher erstattet wurde. 

Punkt II die Ehrung Fischer betreffend wurde nach den Beschlüssen der combinirten Sitzung in Bremerhaven vorgenommen. 

Antrag Mädger dem Jubilar Fischer als Ehrenmitglied des Leher Vereins eine Gratulationsadresse anzufertigen und durch einige Vorstandsmitglieder überreichen zu lassen, wurde angenommen. Dadurch wird also dem Jubilar Fischer – Geestemünde der 50 Jahre Schütze gewesen ist, seitens des Leher Schützenvereins eine besondere Ehrung zu theil. Nach Erledigung dieses Punktes ward in die Berathung über die Vorbereitungen zum Schützenfeste eingetreten. In diesem Jahr sollen 2 Doppelvögel aufgestellt werden, über die Anfertigung derselben sollen Offerten eingefordert werden. Die auszuschießenden Gewinne sollen wie üblich aus Regulateur(Hauptgewinn) und Silbersachen bestehen, auch hierzu sollen Offerten eingefordert werden. 

Die Musikfrage ruft eine länger Debatte hervor, weil Schützenbruder Roland 500 Mark fordert,während in den früheren Jahren nur 420 Mark bezahlt sind. 

Die Debatte ergiebt, zu versuchen, daß Roland den Musikpreis reducirt und falls er nicht darauf eingehen will, dann Offerten einzufordern Die Versammlung ist der Ansicht, daß der Musikpreis entschieden zu hoch ist, wenn auch anderseits nicht zu verkennen ist, das gute Musik nicht für ein billiges zu haben ist. Der Musiktarif kann für eine so große Geselligkeit, kaum maßgebend sein. An 2 Schützenfesttagen soll wieder wie üblich Mittag im Parkhause Table dhote gespeist werden, fürs Couvert wurde3 Mark festgesetzt. Das Menue soll vom Vorstande festgesetzt und mit Wörmke geregelt werden. Der Preis der Schießnummern beträgt 4 Mark, auch sollen wie sonst üblich am Schützenfeste Medaillen ausgeschossen werden.Aufgenommen in den Verein wurden: Ruge jun.Knoop, Meidestr.Schramm H. Waller.

Nach der Aufnahme obiger Herren wurde die Auslosung der Schießnummern vorgenommen. Der Ausmarsch geschieht am Sonntag bei Heine Hafenstr und am Montage vom Amthause aus nach Speckenbüttel.

Zur Ausfahrt nach Drangstedt zwecks theilnahme an der Fahnenweihe des Schützenvereins wird sich am Bahnhofe versammelt. Um eine rege Theilnahme zu erzielen, soll in der Nordwestdeutschen Zeitung inseriert werden. Den zu beschaffenden Verbandskasten hat nach vorgenommener Wahl Schützenbruder Theuerholz zu führen. Die laut Antrag Stute vom 3.2.1900 betreffende Regu lierung des Königsschusses hat die dazu gewählte Commission bestehend aus Mädger, Wessel, Westphal, Roßhoop zu ordnen und in der nächsten Versammlung die dafür getroffenen Bestimmungen bekannt zu geben. 

Der Antrag Wessel . Kalbhenn zu den Versammlungen die Mitglieder mit Karten zu laden, wurde wie folgt angenommen. Die Mitglieder werden in Zukunft durch Karten geladen, der Verein läßt auf eigene Kosten die Karten drucken Der Vereinsbote hat die Karten auszufüllen und abzusenden, erhält aber daß dafür auszulegende Porto á Karte 2 Pfg. aus der Vereinskasse zurück Der von D. Wessel gestellte Zusatzantrag. von den Mitgliedern die in der Jahreshauptversammlung fehlen 50 Pfg. Strafe zu erheben fand nicht die genügende Unterstützung; ebenso die vom Schützenbruder Hepp gestellte Antrag 30 Pfg. zu erheben nicht. Dahingegen wird dem Antrag Mädger 25 Pfg. zu erheben für das Fehlen der Mitglieder in der Hauptgeneralversammlung angenommen und zwar mit dem Annahmezusatz, daß keinerlei Entschuldigungsgründe gelten sollen. Mitglieder die fehlen haben 25 Pfg. Strafe zu zahlen. 

Der Antrag Katzenstein: die Versammlungen nicht an einem Sonnabend sondern an einem anderen Wochentag stattfinden zu lassen fand nicht genügende Unterstützung. Antragsteller zog darauf seien Antrag zurück. Ein vom Kriegerverein Schiffdorf eingegangene Einladung zur theilnahme an der am 27 Mai stattfindenden Fahnenweihe war abgelehnt , weil der Verein an der Fahnenweihe in Drangstedt theilnimmt. Ein vom Vorstandmitgliede Sudhop gestellter Antrag auch an den Privatschießen 10 Pfg. Strafe zu erheben für den Ausfall eines Schusses wurde abgelehnt. Schützenbruder Freibote stellte den Antrag, darauf zu  achten, daß die kleinen Schützen nur eine Nummer und nicht wie es sonst vorgekommen ist für sichmehrere Nummern abzuschießen, was zu größeren Unzuträglichkeiten geführt habe. 

Der Verein beschloß dem entgegen zu kommen. Der Vorstand ward beauftragt die Regelung dieser Sache in die Hand zu nehmen. Kaiser, sen. führt dann noch an, daß die Beitrags – Quittungen nicht mit Namen versehen seien, was nothwendig geschehen müsse. Auch hierin soll Abhülfe geschaffen werden. Uebrigens war der Bote beauftragt, bei Zahlung des Beitrages den Namen auf die Quittung zu schreiben. Nachdem die Punkte der Tagesordnung erledigt, kamen noch verschiedene Punkte zur Besprechung, die zum Theil zu einer recht erregten Debatte führte Als auch diese erledigt, stellte Secretär Mädger fest, das Protokollarisch verfügt werden müsse: „daß alle in letzterer Zeit vorgekommenen Streitigkeiten sei es im Verein selbst oder einzelner Vereinsmitglieder, nunmehr durch genügend Austausch der Meinungen seitens der Vereinsmitglieder endgültig geschlichtet sind damit Ruhe und Frieden im Verein wieder einkehre. Dieser Antrag fand einstimmig Annahme und ist wie oben geschehen im Protokoll vermerkt.

Dem Protokolle der heutigen Generalversammlung ist besonders beizufügen: Antrag D. Wessel vom 3 Februar 1900. Der Vorstand möge Erkundigungen einziehen, ob durch das Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuches eine Aenderung der Satzungen nothwendig wurde bzw. diese zu machen seien. Sekretär Döscher führt hierzu aus, daß dies allerdings geschehen müsse, es sei nur die Frage ob der Verein amtlich eingetragen werden solle oder nicht. Da die amtliche Eintragung dem Verein gegenüber wohl Rechte zu theil würden, so seien aber die Erfüllungspflichten, denn doch noch schwerwiegender, namentlich für die Sekretäre. Er sei dafür den Verein nich eintragen zu lassen, wenn auch, wie das Gesetz besage dass der Gesellschaftsvertag  in Anwendung kommen müsse, es seien dann allerdings einige Aenderungen der Satzungen erforderlich. dieselben wolle er nach dem Gesellschaftsvertrage formulieren und in der nächsten Generalversammlung zur Vorlage bringen.Mit diesen Ausführungen erklärte sich die Versammlung einstimmig einverstanden.

Vorstandssitzung des Schützenvereins am 25 Mai 1900 im Locale des Herrn R. Mädger
Abwesend sind Hauptm. Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer ferner Lieutnant Behnsen H. Sudhop, Fr. Kanning, J. Timmermann 

Nachdem der Vorsitzende die Sitzung eröffnet wurde zunächst über die Musikfrage verhandelt, da Herr Rohland anwesend, spricht sich derselbe über die Sache aus, da er klar legt, daß er nicht anders kann, wird ihm die Musik zum Preise von 500 Mark übertragen. Da Herr Wörmke anwesend, wird der Menü zum Schützenfest festgesetzt, wie folgt: Frühlings-Suppe, Maibutt mit Butter und Petersilie, Fricasse vom Huhn, Schinken rsp. Zunge mit jungen Erbsen, Kalbsbraten, Compot und Salat, Süß-Speise Butter und Käse. 

Alsdann wurde zur Oeffnung der Offerten geschritten zunächst die Silberofferten, es hatten eingereicht: Stute: Silber zu 11 ½ Pfg. pro
Gramm. Doppel-Adler als Königs-Medaille
800/1000 theiligen Reinsilber zu 13 Mark. Regulateurn je nach Güte der Werke und Ausstellung der Gehäuse von 16-50Mark bis 50 Mark. Lührs: Silber zu 11 ¾ Pfg. pro Gramm, Silber 800/1000  theilig Regulateurn von 14 bis 90 Mark. Da Stute der billigste ist, wird ihm die Lieferung übertragen. 

Herr Rohland erklärt dem Verein 10 Mark zu Gunsten der Neuanfertigung von Vögeln zu geben.Die Anfertigung auf dem Schießstande wurde Westphal zum Preise von 85 Mark übertragen, er hat aber alles zu liefern, was angefertigt werden muß, laut Offerte ctr.

Der Durchgang am Sonntag zum Schützenfest geht von Heine Straße Hohenzollern direct nach Speckenbüttel.Marktplatz. Am Montag vom Amtshause zur Hafenstraße, Wülbernstraße bis zur Poststraße, dann bis zur Kreuzstraße, durch dieselbe zur Langestraße nach Speckenbüttel. Am Mittwoch nach Pfingsten findet die Budenplatzvermessung in Speckenbüttel statt, es wird per Inserat bekannt gemacht 3 Uhr Nachmittags an Ort und Stelle. Es sollen zum Schützenfeste wieder Plakate gedruck werden und zwar 100 Stück. Die Ausführung ward dem Schriftführer übertragen, so billig als möglich. Da die Schützenbrüder C. Schildthauer und W. Lührs ihr 25 jähriges Schützenjubiläum feiern, soll ihnen eine Medaille vom Verein gestiftet werden.

Das Inserieren wird dem Schriftführer übertragen. Die Geschäfte in Speckenbüttel zum Schützenfeste werden wie folgt vertheilt: Kanning ersten Tag. Sudhop zweiten Tag, Timmermann zur Nachfeier. Bei den kleinen Schützen werden zur besseren Beaufsichtigung 3 Schützen Oberschützen wieder bestimmt Finke, Christ, Osterbindt. Die Aufnahme Schramm wird weil derselbe krank ist, auf ein Jahr dispensirt und zurückgestellt. Letzterer passus wird gestichen.

 Vorstandssitzung am 29 Mai 1900, im Locale von J. Timmermann
Anwesend sind: Hauptmann Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer H. Behnsen, R. Mädger, J. Sudhop Kanning, J. Timmermann

Eine Chargierten und Vorstandssitzung findet 8 Tage vor dem Schützenfeste theil, ebenso eine Commissionssitzung betreff Königsschuß Die Regulateurn wurden wie folgt gekauft; Zum Hauptschützenfeste: 2 große zu je 43 u 45 bei Lührs zum Gesamtpreise von 86 Mark Zur Nachfeier 2 kl. Regulateurn zu je 25 u. 26 Mark bei Stute zum Preise von 50 Mk. Zunächst wird bestimmt, daß die Regulateurn bei Stute und Lührs angesehen werden sollen und nach Preisangabe gekauft werden sollen. Die Placate, dessen Text vom Schriftführer vorgelesen wurde, sollen bei Jakobs zum Preise von 15 Mk, gedruckt werden und dann nach Fertigstellung vom Boten dem Wirthen zugestellt werden.

Das Schützenfest wird in allen 4 Zeitungen bekannt gemacht. Zwecks Ehrung Fischer I Geestemünde versammeln sich die Vorstandsmitglieder am ersten Pfingsttag bei J. Timmermann 5 Uhr nachmittags. Dem Jubilar wird ein Gratulationsdiplom überreicht was von Bruno Dörschel angefertigt wird und folgenden Wortlaut hat: Froh und freudigem Herzens begrüßt der Leher Schützenverein seinen Ehrenmitgliede A.W. Fischer Geestemünde zu seinem 50jährigen Schützen-Jubiläumsfeier, eine Feier im ganz besonderen Sinne, weil der Jubilar in Wirklichkeit alle Schützenfeste in seinem Verein mitgemacht und trotz seines hohen Alters an jedem Feste noch theilnahm. Wir wünschen unserem  Ehrenmitgliede auf seiner weiteren Erdenwallfahrt gute Gesundheit und einen glücklichen zufriedenen Lebensabend, Glück, Heil und Segen dem Jubilar. Der Schützenverein Lehe Beauftragt der Vorstand.

Protokoll der Vorstands, Chargierten und der Aufnahmekommission am 12 Juni 1900 bei R. Mädger
Anwesend sind Hauptm. Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer ferner Lieutnant Behnsen Secretär Mädger, Fr. Kanning W. Sudhop, W. Stute, H. Kaiser sen. D. Wessel, W. Jordan, D. Blume D. Asendorf, Fr. Finke, E. Rüsch H. Waller, H. Osterbindt J. Timmermann

Nachdem vom Vorsitzenden die Sitzung eröffnet, wurde in die Verhandlung eingetreten. Als erster Punkt der Tagesordnung wurde zur Aufnahme neuer Mitglieder geschritten. Aufgenommen wurde einstimmig W. Adrian Gastwirth. B. Buthe wurde als passives Mitglied aufgenommen Der zweite Punkt der Tagesordnung betrifft Regelung der Postenvertheilung am Schützenfeste. Bei den kleinen Schützen haben aufzupassen: D. Wessel W. Stute, Herzberg, Fr. Finke, u. C. Westphal. Bei den Entreeinnahmen werden die Oberschützen H. Osterbindt, D. Blume, E Christ und Feldwebel D. Asendorf die Aufsicht übernehmen. Hierauf wurden die Posten die in Speckenbüttel zur Entreeinnahmen und als Aufpasser dienen sollen ernannt und vertheilt. Secretär Mädger notierte und die zu stellenden Posten sich die Personen und hat dieselben durch brauchbare Leute zu bestellen.

Betreffs der Scheibenkuhle als Aufpasser wurde einstimmig beschlossen den jungen Schenker nicht dafür anzustellen, sondern dafür Bernd Wessel der in früheren Jahren schon aufgepaßt Hierüber soll Westphal vom Schriftführer benachrichtigt werden. Für Kinderbelustigung wurden 10 Mark aus der Kasse bewilligt. H. Waller und D.Wessel wurden gewählt, die zu kaufenden Gegenstände zu vertheilen. Hierauf wurde die Rechnung vorgelegt und revidirt.

 

Protokoll der Vorstands und Schiedsgerichtssitzung am  22 Juni 1900 bei E. Christ
Anwesend sind: Lieutnant Behnsen als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer      ferner Sekt. Mädger, C. Westphal, H. Sudhop, H. Kaiser D. Asendorf, H. Osterbindt Fr. Kanning, J. Timmermann ferner die Könige C. Helmke und Hauptm. Gräper.
Die Verhandlungen drehten sich um den Königsschuß zwischen E. Helmke und Hauptmann Gräper am Schützenfeste Das Schiedsgericht erklärte sich einstimmig dahin, daß der Spruch des Schiedsgerichts in Speckenbüttel betreffs Zuerkennung der Königswürde wegen einen Irrthum des selben wieder aufgehoben wird und C. Helmke als König anerkannt wird. Der frühere Schütze Cr. Schwenker wird, weil der körperlich seinen Funktionen als Schütze nicht mehr wahrnehmenkann zum passiven Schützen ernannt, hat aber einen Jährlichen Beitrag von 3 Mark zu zahlen. 

Protokoll der Schützenversammlung am 7. Juli 1900, abends 8 Uhr im Vereinslokal
Anwesend sind Hauptm. Gräper als Vorsitzender Rud. Döscher als Protokollführer ferner Lieut. Behnsen, Sekr. Mädger Vorstand Fr. Kanning, H. Sudhop Feldw. D. Asendorf, Obersch. D. Wessel H. Breyer, H. Krönke, Finke jun. Knoop, Obersch. Osterbindt C. Brandt Theuerholz, Krak, Obersch. W. Stute Vorst. J. Timmermann, Aug. Kanning D. Blume, Bulling, Koch A. Katzenstein, Hepp.
Nachdem vom Vorsitzenden die Versammlung eröffnet wurde zunächst das Protokoll der letzten Versammlung vorgelesen und alsdann in die Berathung eingetreten.

Als erster Punkt der Tagesordnung ward Bericht über den finanziellen Verlauf des Schützenfestes erstattet. Die Einnahme betrug 1409Mk Die Ausgaben 1610 Mk mithin ist ein Deficit vorhanden von 260 Mk 

Betreff der Schützengilde die ein Gesuch an den Vorstand des Schützenbundes eingereicht mit der Bitte um die Aufnahme in den Schützenbund und um die Theilnahme an das diesjährige Bundesschießen. Wird wie folgt verhandelt Der Hauptmann stellte dies zu Debatte, da sich niemand zum Worte meldet wird darüber schriftlich abgestimmt. Das Resultat ist wie folgt 13 dafür, zwei dagegen 2 unbeschrieben. Berichterstatter R. Döscher Die Satzungsangelegenheit wurde zur Regelung dem Vorstande überwiesen. Die Einladung des Kriegervereins zur Betheiligung an der Fahnenweihe und 25 jährige Jubelfeier ward einstimmig angenommen. Dahingegen die Betheiligung mit Musik abgelehnt. Gelegentlich die Weihe der Fahnen, wird einstimmig beschlossen einen Fahnennagel zu stiften. 

Alsdann ward vom Secr. Mädger angeregt, daß die Durchsuchung des Scheibenberges nach Kugeln aufhören müsse. Der Berg sei von Wuttke ausgewühlt Wofür Westphal 10 Mk erhalten  hat, Es ward beschlossen, auf Antrag Mädger es zu verbieten, daß in Zukunft kein Blei aus dem Scheibenberge mehr gesucht werden soll, wer dabei getroffen wird, soll zur Bestrafung herangezogen werden.Auf Antrag Mädger soll Westphal die 10 Mark für Blei die er von Wuttke erhalten an die Schützenkasse zurückzahlen. Der Antrag fand Annahme. Mädger beantragte, mit dem Magistrat sich in Verbindungzu setzen, um zu versuchen, daß der Platz am Schießstande eingefriedigt wird, damit derselbe nicht vom Pupli kum betretenwerdenkann. Auch dieser Antrag ward angenommen. Der Vorstand hat sich mit dem Magistrat in Verbindung zu setzen und darüber Bericht zu erstatten. 

Betreff des Königsschusses ward angeregt, namentlich des Pustens wegen; Feldwebel Asendorf stellte den Antrag, ein Schießreglement in dieser Sache auszuarbeiten und am Schießstande aufzuhängen. Der Vorstand und die Schießkommission hat dies zu bewerkstelligen 

 

Protokoll der Vorstands- und Aufnahmekommissionsitzung am 31 August 1900, abends 8 ½ Uhr bei R. Mädger
Anwesend sind Hauptm. Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführerferner Secr. Mädger, Fr. Kanning J. Timmermann, H. Sudhop H. Kaiser sen,  H. Waller D. Blume, W. Stute

Der Hauptmann eröffnete sie Sitzung, er brachte zunächst zur Sprache, wann das Erntefestschießen sein soll. Es wurde bestimmt, dasselbe am 16 September zu feiern. Der Schießpreis beträgt 3 Mark, jeder Schütze darf nur eine Nummer abschießen, an dem Schießen dürfen sich nur Vereinsmitglieder betheiligen.Beim Gewinnausschießen sollen Enten genommen werden. Es sollen dazu 100 Enten eingekauft werden. R. Mädger und J. Timmermann übernehmen den Ankauf. Geschossen wird auf einen Doppelvogel. Es sollen 60 Nummern zur Ausloosung kommen und werden dieselben am Platze verloost. Als Aufgenommen und zwar einstimmig wird C. Voges Tischlermeister proclamiert.

Protokoll der General Versammlung am 15 September 1900, abends 8 ½ Uhr im Vereinslokal Hotel Stadt Lehe
Anwesend sind Hauptmann Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer ferner Lieutn. Behnsen, Fr. Kanning, H. Breyer D. Asendorf, D. Wessel, C. Westphal H. Krönke, W. Adrian,  Hadeler C. Finke, A. Kanning, Blank II, Kanning jun., H. Kaiser, H. Sudhop, Hepp, Dreckmeyer, D. Meiners, A. Bahlmann, W. Stute, R. Mädger. 

Nachdem vom Vorsitzenden die Generalversammlung eröffnet, wurde zunächst vom Schriftführer das Protokoll der letzten Versammlung vom 7. Juli 1900 vorgelesen und genehmigt. Als zweiter Punkt der Tagesordnung ward über eine zu veranstaltende Ver-loosung zur Weihnachts- rsp. Sylvesterfeier verhandelt. Da die Wirthe für die Sääle größeren Zuschuß verlangen wird auf Antrag verschiedener Herren die Verloosung abgelehnt Vereinslokal und Engl. Garten  

Betreff Aenderung der Satzungen wurde die Satzungsänderung dem Vorsande überwiesen. In die Schießkommission betreff Regulierung und Ausarbeitung des Schießreglements des Königsschusses, wurden D. Wessel, Fr. Roßhoop, C. Westphal und der Vorstand nebst der Antragsteller Asendorf gewählt. Ebenso wird gewünscht ein Inventarium aufzusetzen, was der Vorstand vorzunehmen hat. In der nächsten Generalversammlung soll über die Abgrenzung des Schießplatzes berichtet werden. Ad. I. Betreff des Antrags Mädger über Bleisuchen fechtet Westphal den Beschluß an und behält sich sein Recht vor, da über verschiedenes Aufklärung getroffen muß um Gegenerklärungen entgegen zu nehmen, ward beschlossen diese Sache aufdie nächste Tagesordnung zu setzen.

Protokoll der Vorstands- und Commissionssitzung am 9. November 1900 bei J. Timmermann Anwesend sind: Lieutnant Behnsen als Vorsitzender Rudolf Döscher als Protokollführer ferner: H. Sudhop Secr. Mädger, Fr. Roßhoop Obersch. D. Wessel u. C. Westphal Vorstand und Commission ist ordnungsgemäß schriftlich geladen und sind nebenstehende Mitglieder erschienen.
Der Vorsitzende eröffnete etwas nach 9 Uhr die Sitzung und ließ sich durch den Schriftführer die Tagesordnung bekannt geben. Der erste Punkt betraf die Ausarbeitung eines Schießreglements, wozu der Schriftführer eine Vorlage machte und dieselbe paragraphenweise zur Verlesung brachte. Jeder Paragraph ward einzeln besprochen und zur Beschlußfassung erhoben. 
Beschlüsse: 

§ I 

Am Schießen können sich während des Schützenfestes soweit es sich um vom Verein veranstaltendes Preisschießen handelt, nur Vereinsmitglieder des Schützenvereins Lehe betheiligen.

§ II

Schützen, die sich am Schießen betheiligen wollen, haben sich eine Schießkarte zu einem vom Verein festgesetzten Preis zu lösen, Dieselbe kann zum Vogel oder Scheibenschießen, oder auch zu beides berechtigt sein und hat nur Gültigkeit für dasjenige, auf welches die Nummer der Schießkarte entfällt rsp. wozu sie aufgerufen wird.

§ III

Geschossen wird auf Adler und Scheiben, worauf die Schießnummern je nach Beschluß der Versammlung vertheilt werden. Die Reihenfolge der abzuschießenden Gewinntheile sind in den Schießständen angeschlagen

§ IV

Jeder Schütze der sich einen Gewinntheil schießt, hat dieses dem schriftführenden Secretär anzuzeigen

§ V 

Erscheint ein Schütze nach dreimaligem Namensaufrufnicht am Schießstande, so hat der für das Fehlen und für den Ausfall seines Schusses 10 Pfg. Strafe zu zahlen. Schützen die dienstlich verhindert sind, oder sonst wichtigen Behinderungsgründe haben um beim Aufruf ihres Namens am Schießstande sein zu können, haben solches vorher dem Hauptmann oder dessen Stellvertreter zu melden. 

§ VI

Schützen, die auf den Probierscheiben schießen wollen, haben einen vom Verein festzusetzenden Schießpreis zu zahlen

§ VII

Eine Mark Strafe hat derjenige zu zahlen, der mit brennender Cigarre das Lade-haus betritt, ebenso wer dabei betroffen wird, daß er ein Zündhütchen aufsteckt , bevor er sein Gewehr am Anlagestand auf den Anlagepfahl aufgelegt hat.

§ VIII

Das Abbrennen der Büchsen darf nur in den vom Verein resp.Vorstand bestimmten Halle geschehen

$ IX

Bevor der Hauptmann oder dessen Stellvertreter das Signal zum Schießen nicht gegeben ist, darf nicht geschossen werden.

§ X

Werden am Hauptschützenfeste mehrere Preisvögel aufgestellt, so haben sich die aktiven Schützen, die das letzte Stück vom Vogel abschießen, auf den Königsscheiben abzustechen. Derjenige, der den Mittelpunkt (Centrum) am nächsten trifft, ist König, die übrigen sind Vicekönige. 

§XI

Für Schützen die dienstlich behindert oder aus Vereinsinteresse Besorgungen zu machen haben kann von einem näher zu bestimmenden Schützen geschossen werden, was aber dem Hauptmann oder dessen Stellvertreter anzuzeigen ist.

§ XII

Zu diesem § liegen 3 Anträge vor, worüber eine Einigung nicht erzielt werden konnte.
A. Antrag des Schriftführers Ueber das letzte Stück vom Vogel wird bestimmt und als Preisschuß festgesetzt:Als Preisschuß gilt nur das letzte Stück vom Rumpf des Vogels welches an der Verschraubung festsitzt (derjenige Schütze, der das letztefestsitzende Stück vom Rumpf herunterschießt (oder so schießt, das ein kleiner Splitter bis 20 Gramm schwere auf der Stange liegen bleibt, so daß es bei der geringsten Bewegung herunterfällt oder durch zweimaliges Pusten von der Stange heruntergepustet werden kann) erhält den Rumpf als Preisgewinn zuerkannt. Hierüber entscheidet aber nur der Vortand Es darf niemand von den Schützen einerlei wer er ist, mit Ausnahme des Vorstandes den Vogelstand hinuntergehen zur Ueberzeugung.Das Pusten darf nur vom Obmann des Vorstandes geschehen, ist derselbe selbst betheiligt, so hat der nächstfolgende Chargierte der unbetheiligt ist solches zu besorgen.So lange also selbst auch das kleinste Stück an der Stange oder Verschraubung festsitzt, also nicht lose aufliegt, muß so lange weiter geschossen werden, bis es heruntergeschossen ist.

B. Antrag II Mädger – Wessel Ueber den Preisschuß des Rumpfes, hat, falls noch ein Splitter oder Faser unter (25) 20 Gramm festsitzt, welches gewogen werden muß über das Zuerkennungsrecht der Vorstand zu entscheiden. Sonst wie beim Bundesschießen.

C. Antrag III Behnsen Derjenige Schütze, der das schwerste Stück vom Rumpfe abgeschossen, erhält den Preisgewinn desselben zuerkannt.

Alle 3 Anträge sollen der Generalversammlung zur Berathung vorgelegt werden und diese darüber Beschluß fassen.
Der Vorsitzende regt sodann an, daß der Ehrenschütze D. Thielbar am 12. Nov 1900 seine silberne Hochzeit feiert. Es ward beschlos sen denselben eine Gratulationskarte bis zum Preise von 3 Mark zu übersenden, womit der Schriftführer beauftragt ward. Ferner ward der Schriftführer beauftragt Nachfrage zu halten, wo die alten Fahnen geblieben sind und zu veranlassen, daß der Vorstand zusammenkommt, um die Inventuriesierung der Vermögensstücke des Verein festzustellen.

 

Zusätze zum Protokoll vom 9. November 1900das Schießreglements muß noch 2 Paragraphen mehr enthalten

§ XIII

Ueber Schließung von Streitigkeiten, entscheidet das Schiedsgericht Beschwerden aller Art sind beim Hauptmann oder dessen Stellvertreter anzubringen. Alle Anordnungen und Befehle des Hauptmanns oder dessen Stellvertreter müssen strikte befolgt werden.

     § XIV

Gefundene oder verloren gegangene Gegenstände sind beim Hauptmann oder dessen Stellvertreter zur Anzeige zu bringen.  

 

Protokoll der Generalversammlung am 30 Nov. 1900, abends 8 ½ Uhr im Vereinslokal
Anwesend sind: H. Behnsen als Vorsitzender Rudolf Döscher als Protokollführer ferner die Herren: R. Mädger, Fr. Kanning, H. Sudhop H. Kaiser, sen D. Asendorf, D. Blume D. Asendorf, Freibote C. Brandt A. Bahlmann, C. Helmke Fr. Roßhoop Bulling, Freudenthal, W. Stute C. Westphal, C. Reinhard, Rohland Wessel D. H. Krönke
Der Vorsitzende eröffnete um 9 Uhr die Versammlung nach Verlesung des Proto-kolls wurde in die Verhandlungen eingetreten. Der erste Punkt betraf das vom Vorstande und der Commission ausgearbeitete Schießreglement. Die §§ 1,2,3 und 4 wurden debattenlos angenommen.In § 5sind die Worte „wichtige Behinderungsgründe u. etc.“ zu streichen. Der letzte Satz erhält folgende Fassung:

„Schützen die dienstlich behindert sind und beim Aufruf ihres Namens nicht am Schießstande sein können, haben solches vorher dem Hauptmann oder dessen Stellvertreter zu melden“ Die §§ 6,7,8,9,10 wurden angenommen. In § 11 sind die Worte „oder aus Vereinsinteresse Besorgungen zu machen haben“ zu streichen. Da zu § 12 von der Schießkommission und den Vorstand 3 Anträge vorliegen, einigte man sich schließlich nach langer Aussprache für einen Antrag in folgender Fassung:
„Ueber das letzte Stück vom Rumpf des Vogels wird als Preisschuß festgesetzt“ 

„Als Preisschuß vom Rumpf des Vogels gilt das letzte Stück welches an der Verschraubung festsitzt; wenn augenscheinlich das letzte Stück vom Vogel heruntergeschossen ist, so ist nur allein der Vorstand berechtigt und verpflichtet nach dem Vogelstand hinunter zu gehen, sollte ein Stück welches mehr wie 20 Gramm wiegt auf an der Stange befestigt sitzen, so hat der Vorstand zu beschließen, ob weiter geschossen werden soll. Ein Schütze, einerlei wer er ist, der, mit Ausnahme des Vorstandes oder der im Auftrage des Vorstander heruntergeschickt wird, nach den Vogelstand hinuntergeht muß 2 Mark Strafe bezahlen. 

Die § 13 und 14 wurden Debattenlos angenommen.Der zweite Punkt der Tagesordnung betraf die Inventarisierung der Vereinsgegenstände. Vom Schriftführer war ein Inventar-Verzeichnis aufgestellt, wonach der Verein folgende Gegenstände als Eigenthum besitzt. 

a. In Speckenbüttel 1 Ladehaus mit 7 Ladetische und den dazu gehörigen Kolbenfußbänken 2 Am Ladehause befestigt sind 2 eiserne Fahnenständer 3 2 Anlagehäuser mit je 4 Schießständen und den dazu gehörigen Anlagepfälen und Blenden. 4 Eine Fahnenstange mit Strängen 5. 1Scheibenkuhle ausgemauert mit Belag, eich. Bohlen 6 4 Anzeige – Uhren 7 9 Wertungstafeln 8 Scheiben und Scheibenrahmen, Pissoirgebäude, Stacheldrahteinfriedigung an der Ost- und Westseite. b. Inventar im Vereinslokal: 1Neue Fahne 1893, welche bei Festen und Märschen gebraucht rsp. benutzt wird. 2 3 alte Fahnen 1848, 1864 u. 1873 nebst die dazu gehörigen Fahnenstangen Fahnenflor Fahne der kleinen Schützen nebst Fahnenstange 2 lederne Fahnenbezüge 3 Fahnenkoppel 3 Schützen für die Fahnenjunker 1 Fahnenschrank 1 Trinkhorn Königsbandelier Stichdegen 1 Bild das Ehrenmitglied Fischer darstellend c. Inventar der Chargierten 5 Schleppsäbeln mit Koppel und Portopee für den Hauptmann, Lieutnant, die beiden Secretäre und den Feldwebel. Abzeichen für die drei Vorstandsmitglieder d. Inventar des Schriftführers.Protokollbuch Documente, Papiere nebst alten Protokollen und Offerten Abzeichen für passive Schützen Jubiläums – Festzeitungen Satzungen e Inventar des Kassenführers Kassabuch 1 Pult 1 Stempel Belege, Quittungen u. ctr. Nachdem die Anfrage gestellt, ob alles was vorgelesen an Inventar da sei, was bejaht wurde, ward das Verzeichnis für richtig befunden, zugleich aber auch beschlossen, daß die alten Fahnen die sich nicht unter Verschluß befinden vom Hauptmann in Aufbewahrung zu nehmen sind. 

Der darauf folgende Punkt der Tagesordnung betrag das Bleisuche am Fang berge. Im letzten Sommer wer Wuttke dabei betroffen worden, daß er den genannten Berg durchsucht, um Blei zu finden, für das Bleisuchen hatte er, um das Blei anderweitig zu verwerthen an Westphal bezahlt. In der Versammlung am 7 Juli 1900 war der Beschluß gefaßt worden: „das Westphal die von Wuttke erhaltenen 10 Mark an die Schützenkasse abliefern solle“ Dieser Beschluß wurde von Westphal in der Generalversammlung am 15 September 1900 angefochten, weil derselbe nicht auf der Tagesordnung gestanden habe und er früher stets, ohne das der daran behindert worden ist, das Blei aus dem Kugelfangberge gesucht habe. 

In der Versammlung am 15 September wurde des längeren darüber debattiert und als erster Punkt der Tagesordnung verhandelt. Da  Antragsteller Mädger bei den Verhandlungen dieses Punktes nicht zugegen war, wurde beschlossen, diese Angelegenheit auf die heutige Tagesordnung zu setzen.Nach den Verhandlungen der auf der Tagesordnung stehenden Punkte regte Westphal weil auch Secretär Mädger erschienen war das Bleisuchen wieder an und bat um die Herbeiführung eines Beschlusses. da aber laut vorstehender Tagesordnung die Sache auf die heutige Tagesordnung gesetzt war, wurde nun in Diskussion darüber getreten. Heute nun wurde in der Bleiangelegenheit weiter verhandelt und eine länger Auseinandersetzung darüber gepflogen.

Kaiser sen stellte darauf den Antrag: „Das Bleisuchen diesmal so zu lassen, wie es früher gewesen ist und Westphal den Geldbetrag zu belassen.Der Antrag fand mit großer Stimmenmehrheit Annahme. Wie es in Zukunft gehalten werden soll, fand noch eine rege Aussprache statt. Freibote stelle sodann den Antrag:“Das Bleisuchen am Kugelfangberge, dar nur vom Vogelmacher vorgenommen werden, hat aber dafür den Schießberg in Ordnung zu halten. Erweitert wurde der Antrag noch dahin: Daß zum Bleisuchen keine fremden Personen beauftragt werden dürfen“ Der Antrag fand einstimmige Annahme. Punkt 4 der Tagesordnung betrag die Abhaltung eines Schützenballes. Es ward beschlossen, einen solchen am Donnerstag den 17 Januar 1901 im Vereinslokal abzuhalten. Zu Balldirektoren wurden gewählt: Freibote, Kaiser sen, Reirard Blume, Brandt, Freundenthal und Krönke. Das Balldirektorium hat für alles zu sorgen. Zur Veranstaltung von Vergnügungen wurden bis zu 30 Mark aus der Vereinskasse bewilligt. Den Abschluß mit der Musik hat das Balldirektorium zu besorgen. Herr Rohland erbot sich die Musik bestehend aus 8 Mann für 56 Mark zu stellen. Der Geschäftsführer des Herrn Breyer erklärte sich bereit, auf seine Kosten Einladungskarten drucken zu lassen. Mit der Ballangelegenheit hat der Vorstand nichts zu thun, das Arrangement ist nur dem Balldirektorium überlassen. 

Protokoll der Vorstandssitzung am 19 Februar 1901, abends 8 ½ Uhr, bei R. Mädger
Anwesend sind Hauptmann Gräper als Vorsitzender Rudolf Döscher als Protokollführer ferner Lieutnant Behnsen, Secretär Mädger, F. Kanning, H. Sudhop.
Verhandelt wurde über die Festsetzung der Generaversammlung und die darauf zu gründende Tagesordnung: Es wurde beschlossen:Die Generalversammlung am 9 März (Sonnabend) abend8 Uhr im Vereinslokal abzuhalten.  Auf die Tagesordnung wurde gesetzt: Geschäftsbericht Kassenbericht Wahl der Revisoren Chargierten ‑ und Vorstandswahl Schiedsgericht – und Aufnahmekommissionswahl Musikfrage Einziehung von Offerten Regelung der Leitungsfrage bei Beerdigungen e ctr. Feier des Schützenfestes, in welcher Weise Verschiedenes. 

Geschäftsbericht über die inneren Angelegenheiten des Schützenvereins, in der Zeit vom 10. März 1900 bis zum 9 März 1901
Das verflossene Geschäftsjahr ist für den Schützenverein kein so günstiges gewesen, als in den letzten Jahren, was einmal mit den ungünstigen Zeitverhältnissen liegt und zweitens ist es dem Verein wegen der Wegfall der Verloosung eine bedeutende Einnahmequelle verschlossen geblieben. 

Der Verein zählt gegenwärtig 92 aktive, 11 passive und 4 Ehrenmitglieder, insgesammt also 107 Mitglieder, Neu eingetreten sind 4 aktive Mitglieder, ausgetreten sind 2, verstorben sind 2 Mitglieder und zwar am 22. September 1899 und Ehren – und Oberschütze Herzberg, der seit dem 10. April 1874 Mitglied des Schützenvereins war, derselbe war ein eifriges, treues Mitglied und bewahren wir ihn deshalb in guten Andenken, zweitens unser passives Mitglied J Scherff starb ab 13 October 1900, auch diesen bewahren wir ein treues Gedenken, weil der in den früheren Jahren viel für den Schützenverein gethan haben soll. Beide sind mit vollen Ehren wie sie nur ein Schütze bezeugt werden kann, vom Schützenverein zur letzten Ruhestätte begleitet worden. 

Ihr 25 jähriges Schützenjubiläum feierten die Schützen. Schildhauer, E. von Beesten und W. Lührs. Die 3 Schützenbrüder wurden am Hauptschützenfeste gefeiert und je mit einer entsprechenden Medaille decoriert. 

Im verflossenen Jahr haben 5 Generalversammlungen stattgefunden, woran sich insgesammt 160 Mitglieder betheiligten, es  kommen mithin auf jede Versammlung 32 Mitglieder. VorstandsAufnahmecommissions und Schiedsgerichts-sitzungen haben 10 stattgefunden. In keiner Versammlung und Vorstandssitzung haben der Schriftführer Döscher und Vorstandsmitglied H. Sudhop nie gefehlt. An den Vorstands und sonstigen Sitzungen betheiligten sich insgesammt 79 Mitglieder, mihin kommen auf jede Sitzung 7 9/10 Mitglieder. Außer den Versammlungen und Sitzungen hat sich der Vorstand am 6 combinierte Vorstandssitzungen der vereinigten Schützenvereine zwecks Abhaltung des Bundesschießens betheiligt. Im ganzen haben also 21 Sitzungen und Versammlungen stattgefunden. Der Besuch der   Versammlungen hat sich gegen das Vorjahr von 26 2/3 auf 32 gehoben. Es wäre zu wünschen, wenn die Versammlungen seitens der Mitglieder noch besser besucht worden. Von 92 aktiven Mitgliedern, ist der Besuch von Durchschnittlich 32 Mitgliedern doch nur ein sehr geringer. Ein besserer Besuch an den Versammlungen, wäre für den Verein bei Beschlußfassungen von großen Nutzen. An Festlichkeiten feierte der Schützenverein zunächst das Hauptschützenfest was am 17 und 18 Juni und die Nachfeier am 24 Juni stattfand. 

Die Königswürde errang Schütze C. Helmke, die Vicekönigswürde Hauptmann Gräper. Sodann fanden noch mehrere Privatschießen und das Erntefestschießen statt. An den meisten dieser Schießen war die Betheiligung eine geringe, so das leider kein finanzieller Gewinn erzielt. Außer die vom Verein unternommenen Schießen fand am 29 und 30 Juli das Bundesschießen statt, woran sich 138 Schützen betheiligten, Festgebender Verein war Bremerhaven, die Feier selbst fand im Schützengarten statt. Von den einzelnen Vereinen betheiligten sich 40 Mitglieder vom Schützenverein Lehe, 38 Mitglieder vom Schützenverein Geestemünde, 36 Mitglieder von der Leher Schützengilde und 24 Mitglieder vom Schützenverein Bremerhaven. Aufgestellt waren 4 einfache Adler und außerdem konnte nach den Preisscheiben geschossen werden. Die Adlergewinne vertheilten sich wie folgt: 19 Schützenverein Lehe, 13 Schützenverein Bremerhaven, 11 Leher Schützengilde und 9 Schützenverein Geestemünde. Die besten Schützen auf den Königsscheiben, worauf jeder Schützen auf die 13 Ringscheibe 4 Schüsse zu thun hatte, waren W. Stute – Lehe, der mit 51 Ringen wieder sie schon im Vorjahre die Königswürde errang und infolgedessen wieder den Königsorden erwarb. Zu Bundesrittern wurden D. Wessel – Lehe, J. Timmermann -Lehe und Kopke – Bremerhaven ernannt, dieselben hatten D. Wessel 49 Ringe, J. Timmermann 49 Ringe und Kopke Bremerhaven 49 Ringen, ferner erhielten noch Oberschütz, Fr. Finke, Schützenverein lehe, Oberschütz. E. Christ Schützenverein Lehe, Schütze A, Richters Sch. V. Lehe Hintz und Hennigs Bremerhaven je 48 Ringe. Der Schützenverein Lehe hat demnach die Hauptloorbeeren am Bundesschützenfeste errungen. Weil außer den 19 Vogelgewinnen, auf den Königsscheiben noch die Königsmedaille und 2 Bundesritterorden errungen wurden. Finanziell  ist das Bundesschützenfest nicht günstig verlaufen. Die Gesammteinnahmen betrugen 900 Mark 80 Pfg., die der Gesammtausgaben 941 Mk. 80 Pfg, so das ein Decivit von 41 Mark vorhanden war. Dies Devicit war aus den betheiligten Vereinskassen zu begleichen und mußte dazu jeder Verein 10 Mk 25 Pfg. beisteuern. Außer den genannten Festlichkeiten betheiligte sich der Schützenverein an der 25 jährigen Jubiläumsfeier verbunden mit Fahnenweihe in Drangstedt 27 Mai 1900. An dieser Feier betheiligte sich der Verein in besonderer Weise, weil die Fahnenweihrede dem Schützenverein Lehe übertragen und diese vom Secretär Döscher gehalten worden ist. zum Schluß sei noch des Schützenballes gedacht, der am 17 Januar abgehalten wurde, woran sich aber leider nur 26 Schützen betheiligten, auch war dieZahl der Gäste nur ein sehr geringer. Der Ball ist infolge dessen nicht glänzend ausgefallen. Zu wünschen wäre, wenn später Schützenbälle stattfinden, daß diese wenigstes von den Schützenbrüdern und deren Angehörigen besucht werden, Auch wäre zu wünschen, daß die Aufführungen und Vorträge bei Festlichkeiten von den Schützen selbst dargestellt werden, dadurch wird das Interesse unter den Vereinsmitgliedern mehr geweckt und die Festlichkeiten selbst gehoben werden. Durchführbar ist es jedenfalls, es muß nur frühzeitig damit begonnen werden Eine Verloosung hat im verflossenen Jahre nicht stattgefunden, was leider sehr zu bedauern ist, dadurch wäre dem Verein immer hin ein finanzieller Vorteil erwachsen. Für das nächste Jahr muß unter allen Umständen versucht werden, eine Verloosung wieder zu veranstalten und muß bei der Lokalfrage darauf Bedacht genommen werden, das ein Lokal gewählt wird für das Vereinsjahr, wo der Inhaber desselben den Verein bei außerordentlichen Festlichkeiten, keinen Zuschuß, wie geschehen, aus der Vereinskasse verlangt, durch solche Manipulationen kommt es daß die Betheiligung bei anderen Festlichkeiten des Vereins der Besuch nachläßt und dies darf nicht sein. Jede von Verein veranstaltende Festlichkeit muß ein reges Interesse aller Schützenbrüder wachrufen. Es muß ein schönes harmonisches Band geschaffen werden unter den Schützenbrüdern, daß Einer für Alle und Alle für Einen stehn. Ein Band das unzerreisbar und uns alle mit einander verbindet. In diesem Sinn laßt uns weiter zusammen arbeiten und hoffen und wünschen, daß der Schützenverein weiter blühe und gedeihe. 

Protokoll der Haupt- und Generalversammlung des Schützenvereins Lehe, den 9 März 1901 (Sonnabend) abend 8 ½ Uhr im Vereinslokal “ Hotel Stadt Lehe“
Anwesend sind:Hauptmann Gräper als Vorsitzender R. Döscher als Protokollführer ferner: D. Wessel, Fr. Schmidt, Clostermeyer L. Behnsen,

R. Mädger, Osterbind C. Helmke, Schrader, Voges, Bulling C. Schildhauer, H. Krönke, C. Brandt, H. Hepp, E. Christ, W. Sudhop H. Kaiser, Wolff, v. Basten, Feldkamp Roßhoop Katzenstein, D. Asendorf E. Rüsch, Ruge, C, Finke, Thielbar Schwenker, Langenhagen, Krack, Bahlmann, Kanning, A. Helmke, Freibote, Blume, Marwede, Westphal, J. Timmermann, Blank, Kanning jun, A. Grote, W. Rehe M. Dömel, W. Knoop, M. Jordan, W. Stute, W. Knoop, Fr, Rohland, A. Kanning, Struckmeyer Reichard, Thode, Adrian Freudenthal. 

Die Haupt = und Generalversammlung ist ordnungsgemäß durch schriftliche Mittheilung an die Mitglieder berufen und sind nebenstehend verzeichnete Schützen erschienen. auch ist bekannt gegeben, daß das Fehlen in der Hauptgeneralversammlung mit 25 Pfg. laut Protokollbeschluß vom 18 Mai 1900 geahndet wird. Als Vorsitzender eröffnete Hauptmann Gräper die Versammlung, worauf vom Schriftführer das Protokoll der letzten Versammlung vorgelesen ward. Nachdem dieses geschehen, ward in die Tagesordnung eingetreten. Zu Punkt 1 erhielt der Schriftführer das Wort, zur Ersattung des Geschäftsberichts über das verflossene Jahr, betreffend die inneren Angelegenheiten und über die Entwicklung des Vereins. Hierauf erstattete Secretär R. Mädger den Kassenbericht. Die Einnahmen betrugen             Die Ausgaben betrugen       Mithin ist ein Überrschuss421 Mk 59 Pfg.vorhanden. Zu Bemerken ist noch, daß aus den Ueberschuß des vorletz-ten Jahres 40 Actien im Betrag von 400 Mark ausgeloost worden sind. Zu Rechnungsrevisoren wurden gewählt, E. Rüsch und Fr, Schmidt N.B zum Protokoll Als es zur Wahl des Schriftführers kam erklärte R. Döscher in längeren Ausführungen, daß das Gespräch über die Haftpflichtversicherung, was er näher ausführte auf Unwahrheit beruhten und er die Offerten darüber zur Stelle hätte, worin er Einsicht seitens der Versammlung zu bitten suche. Im Übrigen wäre es ihm egal wer Schriftführer würde, er leiste gerne Verzicht auf den Posten. Wahl der Chargierten: D. Wessel beantragt Hauptmann Gräper zum Ehrenhauptmann zu ernennen, Fr, Schmidt stimmt zu, ebenso spricht sich Secretär Mädger aus. H. Waller beantragt nach längerer Debatte per Acclimation darüber abzustimmen, ob Gräper zum Ehrenhauptmann gewählt werden soll, der Antrag fand Annahme. Hauptmann Gräper lehnte die Wahl ab. Zum Hauptmann ward Behnsen einstimmig gewählt. Die Abstimmung ergab einstimmige Annahme. Die Wahl eines Lieutnants hatte folgender Resultat: D. Asendorf 39 Stimmen, Bahlmann 8 Stimmen, Blume 3 Stimmen, Wessel 1 Stimme Zum Lieutnant ward Asendorf gewählt. Zum Schriftführer ward. H. Krönke mit 24 Stimmen und zum Cassenführer R. Mädger mit 50 Stimmen gewählt. Zu Oberschützen wurden C. Schildhauer, Stute, Osterbindt, Blume, Christ, Westphal, D. Wessel und Fr. Schmidt gewählt. Der Vorstand Fr. Kanning, H. Sudhop und J. Timmermann per Acclimation wiedergewählt. In das Schiedsgericht wurden Fr, Kanning, C Westphal, Kaiser sen, Osterbind, Asendorf u J. Timmermann gewählt, Zu Ersatzmännern wurden gewählt H. Waller u. H. Hepp In die Aufnahmekommission wurden gewählt: Der Vorstand sowie H. Waller, W. Stute ,D. Blume, E. Rüsch M. Jordan und Kaiser sen Die Musikfrage regelt der Vorstand. 

Ueber die Regelung der Beitragsfrage wurde beschlossen, daß sich in dieser Sache genau nach den Satzungen gerichtet werden soll. Das Schützenfest soll in gewohnter Weiser wieder gefeiert werden. Christ stellte den Antrag, die Lokalfrage als Dringlichkeitsantrag zu behandeln, als solche wird das bisherige Vereinslokal wiedergewählt. Zu Verschiedenes stellte Sekretär Mädger den Antrag, dahin zu wirken, daß Wörmke ein größeres Pachtgeld für die Schießplatzschenke bezahlen soll, diese Frage ward dem Vorstand zur weiteren Veranlassung überwiesen. Zur Theilnahme an der 25jährigen Jubelfeier verbunden mit Fahnenweihe in Spadenward beschlossen die Angelegenheit auf die Tagesordnung der nächsten Versammlung zu setzen. 

Die Einladung des Schankwirtvereins zur Fahnenweihe wurde abgelehnt, weil an den betreffenden Tage die Schützenfestnachfeier stattfindet. 

Zur Aufnahme hatten sich gemeldet: Diesmann Meidestr, aufgenommen Fischer Fuhrweg Behrens, H Wursterst Spangenberg Speckenbüttel  Schiller Hafenstr Nielsen, Pet, Mühlenstr. A. Schwenker stellte sich wieder als aktives gemeldet und ward als solcher aufgenommen. Freibote brachte noch zur Sprache, daß bei Schießen Uhren und Zeiger besser in Ordnung sein müßten und dem Vogelmacher aufgegeben werden müsse hierauf mehr Sorgfalt zu verwenden, ev. 5 Mk Strafe dafür zu zahlen, wenn es nicht in Ordnung ist, Desgleichen brache er zu Sprache das bei Versammlungen mehr Ruhe und Ordnung geschaffen werden müßten. Jedes unterbrechen von unberufenen müsse mit 10 Pfg. Strafe belegt werden. 

Protokoll der Vorstandssitzung am 18 März 1901, Abends 8 12/2 Uhr bei J. Timmermann
Anwesend: Hauptmann Behnsen Lieutnant Asendorf Secretär Mädger Timmermann, Sudhop, sowie Secretär Kröncke
Nachdem die Versammlung vom Vorsitzenden eröffnet, stellte Secretär Mädger den Antrag, den bisherigen Schriftführer Secretär R. Döscher schriftlich aufzufordern, sämtliche Utensilien und Schriftstücke des Vereins sowie die Abzeichen an den jetzigen Secretär H. Krönke bis zum 1 April d.J. abzuliefern. In Betreff der Preise für Abzeichen soll bei dem Uhrmacher W. Stute angefragt werden. Alsdann wurde der Beschluß gefaßt für den Hauptmann einen Säbel und ein Abzeichen anzuschaffen. Die Lieferung des Säbels wurde dem Schützenbruder Rüsch, die für Abzeichen Schützenbruder W. Stute übertragen, Die Kostendes neu anzuschaffendenSäbels trägt der Verein, dagegen hat laut Statut jeder Chargierte die Abzeichen selber zu tragen. Bezüglich des in der vorigen Versammlung gestellten Antrages, eine Vereinbarung mit Wörmke in Betreff Erhöhung des Pachtgeldes für die Schießplatzschenke zu treffen ist die Versammlung damit einverstanden, dieses bei Vermietung der Budenplätze zu regeln Die nächste Vorstandsversammlung findet laut Beschluß am Donnerstag den 4 April 01. im Locale des S. Asendorf statt.

Vorstandsversammlung am 4. April 1901 abends 8 ½ Uhr im Locale des D. Asendorf
Anwesend: Hauptmann Behnsen, als Vors. Lieutnant Asendorf Secretär Mädger Timmermann, Sudhop Secretär Wörmke als Schriftführer Nachdem die Versammlung vom Vorsitzenden eröffnet, wurde der Antrag gestellt ein Ordenskissen anzuschaffen. Derselbe wurde angenommen. Die Lieferung wurde dem Schützenbruder H. Waller übertragen. Schützenbruder Timmermann übernahm die Bestellung. Der Antrag des Lieutnants Asendorf betreffend Anschaffung eines Fahnenüberzuges wurde vom Antragsteller zurückgezogen. Der Vorstand ist damit einverstanden, daß der bisherige Bote Schwenker als solcher wieder gewählt wird. Die nächste Generalversammlung soll hierüber einen definitiven Beschluß fassen. Vom Vorsitzenden wurde sodann beantragt, daß dem Hauptmann sowie Lieutnant und Feldwebel zu gestatten einen Federbusch zu tragen. Secretär Mädger  erklärte sich damit einverstanden, indes beantrage er den beiden Secretäre dieses ebenfalls zu gestatten. Hierüber soll die nächste Gen. Vers, beschließen. Laut Beschluß soll Ende April oder Anfang Mai ein Privatschießen stattfinden. Das weitere wurde den beiden Secretären überlassen. Die nächste Vorstandsversammlung soll am Montag den 27 April beim Schützenbruder Kröncke stattfinden Vom Schützenbruder Stute waren wie die Preise für die Abzeichen eingefordert worden. Dieselben sind folgende: Für den Hauptmann 2 silberne Eichenblätter mit 3 Eicheln 6 M,- für den Lieutnant2 silb.mit 2 Eicheln 6 M für die Secretäre 2 silb. Eichenblätter mit 2 Eicheln 6 M für den Feldwebel 2 silb. kleine Eichenblätter mit 1 Eichel 5 M für den Fähnrich 2 silb. kleine Eichenblätter mit 1 Eichel 5 M für die Oberschützen 2 silb. kleine Eichenblätter mit 1 Eichel 4 M, für die Vorst. Mitglieder ein silb. V á 1,50 M 1 Paar silber vergoldete Sterne 2 Pfg. 1 Paar Knöpfe für Oberschützen 2 Pfg.

Vorstandssitzung am 22 April 1901, abends 8 ½ Uhr im Locale des H. Kröncke
Anwesend: Hauptmann Behnsen als Vors. Secretär Kröncke als Protokollführer Lieutnant Asendorf Secretär Mädger Timmermann, Sudhop, F. Kanning.

Nachdem die Versammlung eröffnet, wurde das Andenken des verstorbenen Hauptmann und Ehrenhauptmann Gräperdurch Erheben von den Sitzen geehrt. In Betreff des für den Hauptmann bei Rüsch bestellten Säbels stellte Secretär Mädger den Antrag kein Reuegeld zu bezahlen, sondern den Säbel abzunehmen, wenn der selbe von der Fabrik bezahlte verlangt wird, Die nächste Hauptversammlung soll am Sonnabend den 27. April cr. stattfinden. Die Tagesordnung wurde wie folgt festgesetzt:

Fahnenweihe Spaden, am 23/6.Fahnenweihe des Gast & Schank Vereins am 23/6 Protocoll der gem. Sitzung vom 14/3. Bote Schwenker Musikfrage Offerten Aufnahme neuer Mitglieder Ausloosung der Schießnummern Bericht der Revisoren 

Generalversammlung am 27. April, Abends 8 ½ Uhr im Vereinslokal
Anwesend: Hauptmann Behnsen als Vorsitzender Secretär Kröncke als Protokollführer Secretär Mädger H. Sudhop F. Kanning J. Timmermann C. Schildhauer, H. Kaiser C. Westphal, W. Stute, A. Jacobs S. Reiners, Freibote, D. Thielbar, F. Roßhop, A. Schwenker, H. Behrens D. Blume, F. Schmidt H. Krak, Fischer, H. Hepp, D. Wehsel, C. Brand J. Freundenthal, E. Rüsch, H. Osterbind, A. Bahlann, A. Katzenstein, Knoop, Blank, Kanning jun, F. Rohland  

Nachdem die Versammlung vom Vorsitzenden eröffnet wurde das Andenken des verstorbenen Hauptmann u. Ehrenhauptmann F. Gräper durch Erheben von den Sitzen geehrt. Sodann wurde das Protokoll der letzten Hauptversammlung verlesen. Obersch. Schmidt bemerkte hierzu das nicht 40 Actien, wie im Protocoll vermerkt sei, sondern 42 Actien ausgeloost seien. Secretär Mädger klärte diese dahin auf, daß die Beiden Actien nicht ausgeloost, sondern von ausgetretenen resp. verstorbenen Mitgliedern eingelöst seien. Oberschütz Schildhauer stellte den Antrag auf die nächste Tagesordnung, von jetzt ab nur Actien einzulösen, welche ausgeloost seien. Obersch. Schmidt berichtete, sodann als Revisor über den Befund der Casse. Er erklärte, die Casse für richtig befunden zu haben, beantragte aber, daß das vorhandene Inventur des Vereins, welches bereits inventurisirt ist, capitalisiert werde. Dieser Antrag wurde abgelehnt. Hierauf wurde dem Cassenführer Decharge ertheilt. Der 2te Punkt der Tagesordnung betraf Einladung zur 25 jährigen Jubiläumsfeier des Spadener Schützenverein. Dieselbe wurde einstimmig angenommen. und beschlossen, daß eigene Muski nicht mitgeführt werden solle. Auf Antrag des Schützenbruders D. Wessel soll der Bote beauftragt werden, bei den Mitgliedern die Fragebögen zu circulieren, um hiernach feststellen zu können, wie viel sich an Festzuge, Schießen rsp. Festessen betheiligen. Die Einladung des Gast- und Schankwirthevereins zu Lehe zur Fahnenweihewurde ebenfalls angenommen. Secretär Kröncke berichtete alsdann über die letzten Verhandlungen des Bundesvorstandes bezüglich des Scheibenschießens auf Bundesfeste stellte Obersch. Schmidt den Antrag, dahin zu wirken, daß eine solche Scheibe, worauf sich 2 Schüsse vorfinden, für ungültig erklärt wird. Sodann wurde zur Wahl des Boten geschritten. Hierzu wurde der bisherige Bote Schwenker als solcher wiedergewählt. Zu Betreff der Musikfrage stellte Obersch. D. Wessel den Antrag, die Musik dem Schützenbruder Rohland unter den bisherigen Bedingungen zu übertragen. Derselbe fand einstimmige Annahme. Bezüglich der Lieferung der Gewinne rsp. Arbeiten auf dem Schießstande wurde beschlossen, daß nur Lieferanten nur dem Verein zur Einlieferung von Offerten aufgefordert werden sollen. Alsdann wurden folgende Herren aufgenommen. 1 Arbeiter Aug. Hadeler 2 Wirth H. Rawe 3 Unternehmer F.Henke 4.Schlosser H. Eilers.
Da der Letztere zur Zeit noch Mitglied der Gilde ist, wurde dieser mit dem Vorbehalt aufgenommen, wenn derselbe baldmöglichst seinen Austritt aus der Gilde dem Vorstande anzeigt. Schützenbruder Kaiser stellte den Antrag vor dem Schützenfest noch 10 Actien auszuloosen. Nach kürzerer Debatte zog Antragsteller seinen Antrag zurück und stellte einen weiteren Antrag auf die nächste Tagesordnung, betreffend Erhöhung der Schießnummern bei den Privatschießen auf 3 M Hiernach erfolgte die Ausloosung der Schießnummern. 

Vorstandssitzung am 17. Mai 1901, Abend 8 ½ Uhr bei R. Mädger.
Anwesend: Hauptmann Behrens als Vorsitzender Secretär Kröncke als Schriftführer Secretär Mädger, Timmermann, Sudhop.
Nachdem die Versammlung eröffnet, wurde mit dem anwesenden Wirth H. Wörmke in betreff des Menues am Schützenfest – Montag verhandelt. Derselbe erklärte sich bereit, ein solches aufzusetzen und dem Secretär Mädger einzusenden. Alsdann wurde mit demselben wegen Erhöhung der Miethe für Ueberlassung der Schenke auf dem Schießplatze verhandelt. Bisher sind hierfür 20M pro Jahr bezahlt Herr Wörmke erklärte sich bereit, von jetzt an 30M zahlen zu wollen. Sodann wurden die eingereichten Offerten geöffnet. Eingegangen waren bezüglich der Gewinnlieferung von W. Stute, W.Lührs und A. Reichard. 

Gefordert von wurde: von W. Stute á grain Silber 11 pfg von W. Lührs á grain Silber 11 2/10 pfg  von A. Reichard á grain Silber 11 4/10 pfg Hiernach war W. Stute der Mindestfordernde und wurde diesem die Lieferung der Silbergewinne übertragen. Die Regulateure Die Regulateure sollen später nach Auswahl gekauft. Bezüglich der Arbeiten war nur eine von Westphal. Derselbe benötigt für die zur Bedingung gemachten Arbeiten 79 M. Demselben wurden die Arbeiten übertragen. Die Mitglieder haben sich zum Festmarsch am Sonntag, nachmittags 2 ½ Uhr im Localedes Schützenbruders H. Rawe, am Montag, vormittag 8 Uhr bei W. Adrian sowie an der Nachfeier ebenfalls um 2 ½ Uhr bei W. Adrian zu versammeln. Die Budenplätze sollen am Mittwoch nach Pfingsten, Nachmittags 3 Uhr verpachtet werden.

Die Bekanntmachung des Schützenfestes soll in 4 Zeitungen erfolgen, ebenfalls sollen Placate angefertigt werden. Schützenbruder Bayes, welcher dieses Jahr sein 25 jähriges Jubiläum feiert, soll wie üblich eine Medaille erhalten. Die Lieferung desselben wurde W. Stute übertragen. Die Regulierung der Posten hat zu übernehmen: am Sonntag Schützenbruder Timmermann, am Montag Schützenbruder F. Kanning, Am Sontag (Nachfeier) H. Sudhop Die Uebersicht bei den kleinen Schützen sollen die Oberschützen Blume, Rute und Osterbind übernehmen, desgleichen bei den Entreeinnahmen die Oberschützen C. Schildhauer, E. Christ, Westphal Wessel und F. Schmidt.

Die Abrechnung vom letzen Schießen wurde vertagt. Zur Aufnahme hatten sich gemeldet:Kaufmann v. Nuis, Heinrichstr.    Arbeiter G. Tiedemann Diese beiden wurden einstimmig aufgenommen. 

Vorstandssitzung am 1 Juni 1901 Abends 9 Uhr bei J. Timmermann.
Anwesend: Hauptmann Behnsen als Vorsitzender Secretär Kröncke als Schriftführer Secretär Mädger, H. Sudhop, J. Timmermann Nachdem die Versammlung eröffnet, wurde in die Verhandlung betreffend Ankauf der Regulateure geschritten. Dieselben wurden gekauft wie folgt, nachdem eine Besichtigung derselben bei Stute, Lührs und Reichard erfolgt ist:
Zum Hauptschützenfest 2 große Regulateure bei Reichard zum Preis von 47 M. Zur Nachfeier 2 kleinere Regulateurn bei Lührs zum Preise von je 21 M. 

Zur Dispensirung von dem Ausmarsche haben sich gemeldet die Schützenbrüder Blume, Freibote Feldkamp und Schwenker. Die Schützenbrüder Blume und Feldkamp wurden dispensirt, dagegen die übrigen beiden Schützenbrüder Freibote und Schwenker nicht. Ebenfalls hat Westphal am Montag den Marsch mitzumachen, wenn nicht besondere Umstände vorliegen. Der Hauptmann theilte sodann mit, daß der Hauptmann der kleinen Schützen ihn ersucht hätte, zu veranlassen, daß er eine neue Säbelscheide geliefert erhalte. Dieses wurde abgelehnt. Der Ankauf der Gewinne für die kleinen Schützen wurde Mädger und Bahlmann übertragen. Der Festmarsch soll wie folgt stattfinden: Am Sonntag, von Rawes Rest, durch die Hankestr. Mittelstr. Sielstr, Hafenstr, Langestr nach Speckenbüttel, am Montag vom Amtshause, Hafenstr, Wülbernstr, Friedrichstr, Augustr, Poststr, Kreuzstr, Langestr, nach Speckenbüttel 

Hauptversammlung am 20. Juli 1901 im Vereinslocal
Anwesend: Hauptmann Behnsen, als Vorsitzender Secretär Kröncke, als Schriftführer Secretär Mädger Vorstandsmitglieder: Timmermann, Sudhop u. F. Kanning ferner Roßhop, F. Schmidt, C. Freibote, W. Stute, C. Brandt, Blank, W. Knoop, H. Behrens, E. Christ, C. Kanning, Wulff, D. Wessel, H. Kaiser, H. Waller. 

Nachdem die Versammlung eröffnet, wurde das Andenken der verstorbenen Mitglieder, Lieutnant Asendorf und Schützenbruder H. Fischer durch Erheben von den Sitzend geehrt. Alsdann wurden folgende Herren aufgenommen:
Brennereibesitzer Carl Engel, Stellmeister Wilhelm Raumbach, Kaufmann Gustav Hecht, Klempner F. Holm, Rickmersstr. 52 

An Stelle des verstorbenen Lieutnants D. Asendorf hat eine Nachwahl stattzufinden. Als solcher wurde Oberschütze D. Wessel gewählt.Hierauf erstatte Secretär Mädger Bericht über den gecuniären Verlauf des Schützenfestes. Es ergab sich hiernach ein ungefähres Deficit von 80 bis 85 M. Schützenbruder Kaiser stellte den Antrag, 30 Actien auszuloosen, und die des verstorbenen D. Asendorf, welches Annahme fand. Alsdann wurde das Protocoll der letzten Versammlung verlesen, welches genehmigt wurde. Secretär Kröncke verlas sodann das Protocoll der gemeinschaftlichen Sitzung der 4 Schützenverein vom 24.Juni.

Der in der letzten Versammlung von Kaiser gestellte Antrag, betreffend Erhöhung der Schießkarten auf 3 M bei Privatschießen wurde von dem selben zurückgezogen. Der Antrag von D. Schildhauer, nur ausgelooste Actien, einzulösen, wurde abgelehnt. Der Vorsitzende theilte hierauf mit, daß von Wörmke jetzt 30 M gezahlt wurdenfür die Schenke auf dem Schießstande. Schützenbruder Kanning jr. stellte den Antrag die Schürzen für die Fahnenträger und Fahnenjunker reinigen und ausbessern zu lassen. Dieses wurde dem Fahnenjunker Kanning jr. übertragen. 

Hauptversammlung am 19, October 1901, abends 8 ½ Uhr im Vereinslokal
Anwesend: Hauptmann Behnsen, als Vorsitzender Secretär Kröncke, als Schriftführer Lieutnant Wessel, Secretär Mädger Vorstandsmitglieder Sudhop und Timmermann, sowie C. Brandt, H. Kaiser, C. Tietjen Roßhop, Holm, Freibote, Thiel-bar, Blanke, A. Kanning, Jacobs, Hepp, Bahlmann und Kanning jr.

Nachdem vom Vorsitzenden die Versammlung eröffnet, wurde das Andenken der verstorbenen Schützenbrüder Schwenker und Breyer durch Erheben von den Sitzen geehrt. Alsdann verlas der Schriftführer das Protocoll der Versammlung vom 20. Juli cr., gegen welches Ein-wendungen nicht erhoben wurden. Hierauf wurde in die Verhandlungen, betreffend Abhaltung einer Weihnachtsfeier eingetreten. Nach längerer Verhandlung wurde der Beschluß gefaßt, am zweiten Weihnachtsfesttage eine Weihnachtsfeier mit Verloosung abzuhalten. Es sollen 2000 Karten á 50 Ã angefertigt werden. Für die Gewinne wurde der Betrag von 400 bis 450 M. bewilligt. Hierauf wurde ein Comitee gewählt bestehend aus den Mitgliedern Kaiser, Brandt, Hepp Bahlmann, Blank und Jacob, welchen mit dem Vorstande das Weitere überlassen bleibt. 

Der zweite Punkt der Tagesordnung betrifft Botenwahl. Als Bote hatten sich gemeldet: A. Wulff und Hahse Nach Abstimmung wurde Wulff gewählt. Von der Leher Sparkasse war ein Schreiben eingegangen, wonach diese mittheilt, daß eine Prolongation der Bürgschaft und eine Ersatzwahl für den verstorbenen Bürgen, Hauptmann Gräper erfolgen müsse. Secretär Mädger stellte den Antrag, den Darlehnsantrag zu erweitern und als Ersatzmann den Hauptmann Behnsen zu wählen. Derselbe wurde angenommen und übernahm der Hauptmann das Weitere zu veranlassen.

Schützenbruder Tietjen schlug den Kaufmann W. Döscher als Mitglied vor. Die Aufnahme soll in der nächsten Versammlung stattfinden. Secretär Mädger berichtete sodann über den Verlauf des letzten Bundesschützenfestes. Es ergab sich ein Deficit von 218 M , von welchem Betrag unser Verein 50, 50M zuzahlen haben würde. Schützenbruder Timmermann stellte den Dringlichkeitsantrag, für das ausgeschiedene Mitglied der Aufnahmecommission Jordan einen anderen Schützenbruder zu wählen und schlägt als solchen Schützenbruder Hepp vor. Die Dringlichkeit wurde abgelehnt. Der Antrag wurde auf die nächste Tagesordnung gesetzt. Ebenfalls der Antrag betreffend Abhaltung eines Balles. Hierauf wurde das Protocoll verlesen und da Einwendungen nicht erfolgten, die Versammlung geschlossen.

Vorstands und Commitees – Sitzung, am 24. Novbr. 1901 Nachmittags 5 Uhr bei H. Kröncke:
Anwesend Hauptmann Behnsen, als Voritzender, Secretär Kröncke, als Schriftführer Lieutnant Wessel, Secretär Mädger Vorst. Mitglieder Sudhop sowie Feldwebel Bahlmann Kaiser und Brandt Bezüglich der diesjährigen Weihnachtsfeier wurde folgendes beschlossen: Dieselbe soll mit einem Concert, welches nur 1 Minute dauern soll eröffnet. Secretär Mädger übernahm das Weitere in Betreff der Aufführungen. Die Commission soll bestehen aus Behnsen, Wessel, Mädger und  Kröncke. Die Gewinne sollen bei Mädger abgeliefert und wieder abgeholt werden. Die Mitglieder haben für die Tanzschleife ebenfalls 1 M zu zahlen. Es sollen 1 Kassierer und 2 Portiere angestellt werden und zwar Wulff, J. Kröncke und Glöde. Ferner sollen 25 Placate angefertigt werden. Die nächste Hauptversammlung findet am Sonnabend, den 30 d.M. statt. 

Hauptversammlung am Sonnabend den 30. November 1901 abends 9 Uhr im Vereinslocal
Anwesend Hauptmann Behnsen, als Vorsitzender Secretär Kröncke, als Schriftführer Secretär Mädger, Vorst.Mitgl. Sudhop, Feldwebel Bahlmann Vrand, Koch, Langhagen, Freundenthal, Hepp, Baumbach, Henze, Roßhop, Holm, Rehe, 
J. Kanning, Stute, Christ B. Blanke.
Nachdem die Versammlung eröffnet, wurde das Protocoll der Versammlung vom 19. October verlesen, gegen welches Einwendungen nicht erhoben wurden. 

Zur Aufnahmen wurden vorgeschlagen: Kaufmann Wilhelm Döscher Wirth W. Fleißner. Dieselben wurden einstimmig aufgenommen. An Stelle des zum Lieutnant gewählten bisherigen Oberschützen D. Wessel wurde Schützenbruder H. Waller als solcher gewählt. Secretär Mädger berichtete sodann über die bisherigen Verhandlungen des Vorstandes und Comitees bezüglich des Weihnachtsfestes. Die Versammlung erklärte sich mit dem Arrangement des Festes einverstanden. Die Karten sind bis zum zweiten Weihnachtstage spätestens 12 Uhr Mittages an den Kassenführer zurückzuliefern. Der Antrag auf Abhaltung eines Balles wurde vertagt. An Stelle des bisherigen Hornträgers Waller wurde Schützenbruder Hepp gewählt. 

Hauptversammlung am 25. Januar 1902, Abends 9 ½ Uhr im Locale des Schützenbruder R. Mädger
Anwesend: Hauptmann Behnsen, als Vorsitzender Secretär Kröncke, als Schriftführer Secretär Mädger, Vorst.Mitgl. Sudhop u. F. Kanning ferner die Schützenbrüder Brandt, Hepp, Westphal, Tiedemann, Kanning jr., Langhagen, Koch, Krack, Finke II, A. Kanning, Rehe, Baumbach, Thielbar, Blank, Rüsch, Roßhop, Bahlmann, Reichard.
Nachdem die Versammlung eröffnet und der Vorsitzende den Anwesenden zum neuen Jahr seine besten Glückwünsche dargebracht, wurde das Andenken des verstorbenen Schützenbruders Dillberger durch Erheben von den Sitzen geehrt.

Secretär Mädger berichtete sodann über den gecuniären Verlauf der Weihnachtsfeier. Es ergab sich eine Einnahme von 692,30 M Dagegen Ausgaben von 668m85 M. Da einige  Gewinne nicht abgeholt sind, wird sich ein ungefährer Ueberschuß von 50M ergeben.

Auf Antrag es Schützenbruders Westphal soll der nicht abgeholte Hauptgewinn (1 Sophatisch) in diesem Sommer verschossen werden. Die  übrigen Gewinne dagegen nach Schluß der Versammlung versteigert werden. In Betreff des 2.ten Punktes Ball wird beschlossen einen solchen abzuhalten und zwar am 8. März. Zur Aufführung von Vorträgen gg. meldeten sich freiwillig Finke II, Brandt, Kanning II, Mädger und Kröncke Zu  Denselben wurde hierfür der Betrag von 30M bewilligt. Zum Balldirectorium wurden gewählt die Schützenbrüder F. Kanning, Bahlmann und H. Waller. Laut Beschluß soll ein Entree nicht erhoben werden. Dagegen ein Tanzgeld von 1,50M. Es sollen 7 Mann von der Rohland`schen Capelle arrangiert werden. Zu Punkt 3, Gründung des Bundes verlas der Schriftführer einen von diesem und dem Schützenbruder Kuckuck vom Geestemünder Verein verfaßten Entwurf der Satzungen des Bundes. Nach län geren Verhandlungen wurde die genehmigt und beschlossen, den Bund beizutreten. Sodann wurden die nicht abgeholten Gewinne veräußert. Es ergab sich ein Erlös von 12,80M.

Geschäftsbericht pro 1901/1902 

Die Vereinsstärke betrug am 1. April 1901 92 active, 11 passive und 4 Ehrenmitglieder. Neu eingetreten sind um Laufe des verflossenen Geschäftsjahres 19 active Mitglieder, dagegen traten wieder aus 21 active Mitglieder, 4 passive und 1 Ehrenmitglied, verstorben sind 6 active Mitglieder. Demnach verbleiben am Schlusse diese Geschäftsjahres 84 active, 9 passive und 3 Ehrenmitglieder. Die verstorbenen Mitglieder sind: Hauptmann Gräper, Lieutnant d. Asendorf, sowie die Schützenbrüder J. Zillberger, H. Breyer, H. Fischer und A. Schwenker. Sämmtliche Verstorbenen, namentlich unserem verehrten Hauptmann F. Gräper, welcher in der vorigen Hauptversammlung die Charge eines Hauptmanns krankheitshalber nicht wieder aufnehmen konnte und daher zum Ehrenhauptmann ernannt wurde, wollen wir ein treues Andenken bewahren. Im verflossenen Jahr haben 6 Generalversammlungen stattgefunden, woran sich insgesammt 170 Mitglieder betheiligten, so daß jede Versammlung von 28 Mitgliedern besucht wurden. Vorstandsversammlungen fanden 10 statt. Der Besuch der Versammlungen ist gegen des Vorjahr um 4 Mitglieder zurück gegangen. Es wäre zu wünschen, daß diese seitens der Mitglieder besucht würden. Von 84 Mitglieder ist der Besuch von durchschnittlich 28 Mitglieder doch jedenfalls ein sehr geringer. Wir richten daher an die Mitglieder die dringende Bitte sich regelmäßiger an den Versammlungen zu betheiligen. Der Vorstand betheiligte sich sodann an 9 combinierte Sitzungen der vereinigten Schützenvereine.Dieselben hatten sich nachdem das Bundesschützenfest in Wulsdorf stattgefunden, sich namentlich damit zu beschäftigen , einen festen Bund zu gründen. In der Versammlung vom 3. November d.J. beim Schützenbruder J. Timmermann kam sodann der Bund zustande. Von dem Schriftführer und dem Schützenbruder Kuckuck aus Geestemünde wurden die Satzungen ausgearbeitet und den einzelnen Vereinen, nachdem die Vorstände diese durchberathen, zur Genehmigung eingereicht. In der combinierten Sitzung vom 10. März d.J. beim Schützenbruder R. Mädger erklärten die Vertreter der einzelnen Vereine, daß die Satzungen genehmigt seien. Hiernach war ein fester Bund, welches den Namen „Schützenbund an der Unterweser“ erhielt, gegründet. An Festlichkeiten feierte der Verein zunächst des Hauptschützenfest am 9. und 10. Juni und die Schlußfeier am 16. Juni. Die Königswürde errang Schützenbruder F. Roßhop, die Vicekönigswürde Schützenbruder Kaiser. Sein 25jähriges Schützenjubiläum feierte Schützenbruder A. Bayes. Demselben wurde am Hauptschützenfest die  silberne Medaille verliehen. Sodann fanden noch mehrere Privatschießen und das Erntefest satt, an welchen die Schützenbrüder sich nur gering betheiligten. Am zweiten Weihnachtstage wurde eine Weihnachtsfeier verbunden mit Verloosung von Haushaltungsgegenständen veranstaltet, sowie ferner am 8. März der Schützenball. Beide Festlichkeiten haben eine  gecuniären Gewinn nicht erbracht, was namentlich darauf zurück zuführen ist, daß dieselben von den Schützenbrüdern sehr schlecht besucht wurden. Am Bundesschützenfest in Wulsdorf am 25/26 August betheiligten sich 38 Mitglieder unseres Vereins. Die Betheiligungen der übrigen Vereine war 28 vom Bremerhavener Verein, 46 vom Geestemünder Verein und 11 von der Leher Gilde. Die Königswürde fiel wiederum und zwar zum dritten Male unserem Verein zu. Diese errang unser Schützenbruder H. Sudhop mit 52 Ringe. Die Gewinne auf den Adlern verteilen sich wie folgt: 12 Schützenverein Lehe, 17 Schützenverein B´rhven, 17 Schützenverein Geestemünde und 6 Leher Gilde. Finanziell ist das Fest sehr ungünstig verlaufen, indem sich ein ungefähres Deficit von 220 M ergab, welches von den 4 Vereinen zu gleichen Theilen dedect wurde. Außer an den genannten Festlichkeiten betheiligte sich der Verein an der 25 jährigen Jubiläumsfeier des Schützenvereins Spaden, sodann an der Fahnenweihe des Gast- und Schankwirthevereins zu Lehe. Die Betheiligung an diesen Festen, namentlich an der letzteren war ein sehr geringer.

Das waren wohl die wichtigsten Punkte in unserem Geschäftsjahr 1901/1902. An die Mitglieder richten wir am Schlusse nochmals die dringende Bitte sich an den Versammlungen sowie Festlichkeiten des Vereins regelmäßiger und zahlreicher zu betheiligen. Nur dadurch kann des Blühen und Gedeihen des Vereins erhalten bleiben. 

 

Jahresversammlung am 5. April 1902 im Vereinslocal
Anwesend: Hauptmann Behnsen, als Vorsitzender Secretär Kröncke, als Schriftführer Secretär Mädger, als Kassenführer Lieutnant Wessel, Vorstandsmitglieder Sudhop, Timmermann und F. Kanning, sowie die Schützenbrüder Kaiser, Rüsch, Klostermeyer, Finke II, D. Schildhauer, A. Kanning B. Buthe, Raumbach, Roßhop, Holm, Henze, Hepp, Westphal, Fleißner, Thielbar, Feldwebel Bahlmann, Freundenthal, Knoop, Osterbind, H. Waller, V. Jacob, Blume, Chris , Freibote, Stute, Schmidt, Reichhard, C. Schildhauer, Rohland, Rehe.

Nachdem die Versammlung durch den Vorsitzenden eröffnet, wurde die Tagesordnung wie folgt bekannt gemacht: 1. Geschäfts- und Kassenbericht, 2. Wahl von 2 Revisoren 3. Chargierten u. Vorstandswahl, 4 Wahl des Schiedgerichts- und Aufnahmecommission, 5. Ve-reinslocal, 6. Botenwahl 7. Schützenfest, 8. Musikfrage, 9 Wahl von Bundesdelegierten 10. Verschiedenes.

 Der Schriftführer verlas hierauf den Geschäftsbericht. Der vom Kassenführer erstattete Bericht ergab eine Einnahme von etwa 1400 M, sowie Ausgabe 1100 M. Hiernach ergiebt sich ein ungefährer Kassenbestand von 200 M.
Zu Revisoren wurden die Schützenbrüder Kaiser und Rüsch gewählt, welche in der nächsten Versammlung Bericht zu erstatten haben. 

Sodann wurde zu den Wahlen geschritten: Es wurden gewählt: Zum Hauptman H. Behnsen Lieutnant D. Wessel Kassenführer R. Mädger Schriftführer H. Kröncke Fähnrich E. Christ Fahnenjunker Blanke u. Kanning jr. Feldwebel A. Bahlmann Oberschützen C. Schildhauer, Stute Osterbind, Blume, Westphal Schmidt, Waller und Freibote Vorstandsmitglieder:F. Kanning, H. Sudhop J. Timmermann. Schiedsgerichtsmitglieder: Westphal, Kaiser Osterbind, Waller, Hepp Rüsch od. Ersatzmänner Blume und Schmidt. Aufnahmecommission: der Vorstand sowie die Schützenbrüder H. Waller, Stute Blume, Rüsch, Kaiser und Bahlmann.Sodann wurde zur Wahl des Vereinslocals geschritten. vorgeschlagen wurde das bisherige Vereinslokal sowie die Locale der Schützenbrüder Mädger und Christ. Die Abstimmung ergab, daß 24 Mitglieder für das bisherige Vereinslocal W. Fleißner, 7 für das Local von Mädger und für dasselbe von Christ stimmten. Hierauf war das bisherige Vereinslokal W. Fleißner als solches wiedergewählt. Zum Vereinsboten wurde der Schuhmacher Schütte gewählt. Das Schützenfest soll in der bisherigen Weise gefeiert werden. Das Weitere hat der Vorstand zu besorgen. Die Musik soll in der nächsten Versammlung vergeben werden, Die Bundesdelegierten wurden die Schützenbrüder Hepp, Westphal, Bahlmann, Rehe C. Schildhauer, Kaiser, Stute, Blume, Waller. 

Zur Aufnahme hatten sich gemeldet: Zimmermeister F. Timmermann Schnei-dermeister H. Funke Polier Fr. Deneke, Rickmersstr.22 Arbeiter Th. Buthe Wirth A. Janßen. Dieselben wurden einstimmig aufgenommen. Schützenbruder Kaiser stellte den Antrag, am Sonntag vor dem Schützenfeste ein Privatschießen abzuhalten. Es wurde  beschlossen, dieses schon 14 Tage vor Pfingsten abzuhalten. 

 

Vorstandssitzung am 10. Mai 1902 im Locale von J. Timmermann
Anwesend: Hauptmann Behnsen, als Vorsitzender Secretär Kröncke, als Schriftführer Lieutnant Wessel, Secretär Mädger J. Timmermann H. Sudhop u. F. Kanning.

Nach Eröffnung der Versammlung wurden die eingegangenen Offerten geöffnet. Es forderten:

A. Reichard per gr. Silber 12 ¾ pfg, W. Lührs per gr. Silber 12 ¾ pfg,A. Stute per gr. Silber 12 ½ pfg Es wurde erwähnt, daß beim Bremerhavener Verein in diesem Jahr das gr. Silber zu 10 pfg  geliefert sei. Der Beschluß geht dahin, noch nicht die Lieferung zu vergeben, sondern erst im Bremerhaven Erkundigungen einzuziehen und dieses der Hauptversammlung vorzulegen. 

In Betreff der zu liefernden Arbeiten war nur eine Offerte eingegangen und zwar  von C. Westphal. Derselbe verlangt 79M. Diesem wurden die Arbeiten zu diesem Betrag übertragen. Alsdann wurde beschlossen, Wörmke aufzufordern, ein Festessen aufzusetzen und einzusenden. Die Budenplätze sollen am Mittwoch nach Pfingsten vermiethet werden. Es wurde erwähnt, daß Schützenbruder Osterbind sein 25jähriges Jubiläum im Verein feiert. Er soll die üblich Medaille erhalten. Alsdann wurde bestimmt, daß ein Fahnenflor angeschafft werden soll. Secretär Mädger will dieses besorgen. Die Tagesordnung der nächsten Hauptversammlung wurde sodann wie folgt festgesetzt: 1.Bericht der Revisoren 2.Musikfrage 3. Aufnahme neuer Mitglieder, 4. Ausl. der Schießnummern 

 

Hauptversammlung am 16. Mai 1902, Abends 9 Uhr im Vereinslocal
Anwesend: Hauptmann Behnsen, als Vorsitzender Secretär Kröncke, als Schriftführer Lieutnant Wessel, Secretär Mädger Vorstandsmitglieder: Sudhop und Timmermann sowie die Schützenbrüder Henze, Holm, Roßhop Stute, Baumbach, Feldkamp, Rademacher, Osterbind A. Kanning, Freibote, Schrader, H. Waller, C. Brandt Kanning jr, Buthe jr. Rüsch, Kaiser, Rehe, Reichard, Blank, Bohland, E. Schuldhauer, Bahlmann, D. Meiners. 

Nachdem die Versammlung eröffnet, berichteten die Revisoren, über den Befund der Kasse. Dieselben brachten einige Monitas vor, nachdem diese vom Kassenführer richtiggestellt und alsdann für erledigt erklärt wurden, wurde dem Rechnungsführer Decharge ertheilt. Der baare Cassenbestand beträgt nach dem Berichte 295,50 M 

Der zweite Punkt, betreffend Musik, wurde dahin erledigt, daß dem Schützenbruder Rohland diese wieder unter den bisherigen Bedingungen übertragen wurde. 

Sodann theilte der Vorsitzende mit, daß die Lieferung der Silbergewinne vom Vorstande nicht hat vergeben werden können, weil der geforderte Preis demselben zu hoch gegriffen erschien. Von einem Bremerhavener Lieferanten war bei Vorstande eine Offerte eingegangen nach welcher gr Gr, Silber 10 3/10 Ã verlangt würde. Die billigste Offerte unserer Lieferanten hatte sich dagegen auf 12 ½ Ã pr. Gr. Dem Vorstande wurde das Weitere übertragen und dieser beauftragt, nochmals mit den hiesigen Lieferanten zu verhandeln Zur Aufnahme haben sich gemeldet: Weinhändler Paul Schmidt, hier Wirth Conrad Schröder , hier Wirth B. Appelkamp,hier Bierverleger R. Gitter hier Wirth A. Eimke, hier. Diese wurden sämmtlich aufgenommen. Sodann hatte sich noch der Secretär R. Döscher zur Wiederaufnahme gemeldet. Die Aufnahme desselben wurde von der Aufnahmecommission abgelehnt. 

Schützenbruder Kaiser schlug vor, den Mitgliedern aufzutragen, ihre Schießnummern mindestens 3 Tage vor dem Feste einzulösen. Diejenigen, die am ersten Festtage die Karte erst einlösen sollten nicht an diesem Tage mehr mitschießen können. Hiermit erklärte sich die Versammlung nicht einverstanden. Kaiser stellte sodann den Antrag die Schießkarte mindestens am ersten Festtag bis Mittags einzulösen, im anderen Falle am ersten Tage nicht mehr mitge-schossen werden darf. Dieser Antrag wurde angenommen. Secretär Kröncke stelle den Antrag, außer den Deligierten zum Schützentag noch Ersatzmänner für diese zu wählen. Der Antrag wurde angenommen und folgende Schützenbrüder gewählt: Holm, Roßhop, Schrader und Rüsch. Der Vorsitzende theilte noch mit, daß die Gemeindecollegien den Antrag betreffen Erhebung eines Entrees von 20 pfg pro erwachsener Person auf dem Schützenfeste genehmigt hat. Hierauf erfolgte die Ausloosung der Schießnummern. 

Vorstandssitzung am 28. Mai 1902 im Locale von H. Kröncke
Anwesend: Hauptmann H. Behnsen, als Vorsitzender Secretär H. Kröncke, als Schriftführer Lieutnant D. Wessel, Secretär Mädger Sudhop, F. Kanning, Timmermann. 

Nach Eröffnung der Versammlung wurde bestimmt, daß während des Schützenfestes die Aufsicht bei den kleinen Schützen die Oberschützen Freibote und Blume zu übernehmen haben. Die Schützen, die während des Schießens dienstlich verhindert sind, ihre Schüsse abzugeben, haben dieses dem Hauptmann zu melden. Dieses wird beim Einmarsch in Speckenbüttel vom Hauptmann bekannt gegebeben. Die Aufsicht und Controle bei den Entreeinnahmen haben folgende Oberschützen zu übernehmen: Stute, Osterbind, Schmidt, Schildhauer und Waller. Die Regulateure sowie die übrigen Gewinne für die kleinen Schützen sollen am Freitag abend angekauft werden. Alsdann wurde der Buchdruckereibesitzer Rißmüller aufgenommen.

Der bereits in der vorigen Versammlung sich gemeldete Secretär R. Döscher hatte sich nochmals schriftlich an den Hauptmann gewandt und um Aufnahme ersucht. Die anwesenden beschließen, die Aufnahme desselben vorläufig zu verwerfen. Es soll demselben indaß in Ausicht gestellt werden daß seine Aufnahme vielleicht im künftigen Sommer erfolgen könne.

Hauptversammlung am 16. Juli 1902 abends 9 Uhr im Vereinslocal
Anwesend: Hauptmann H. Behnsen, als Vorsitzender Secretär H. Kröncke, als Schriftführer Lieutnant Wessel, Secretär Mädger, Vorst.Mitglieder Sudhop, Kanning und Timmermann sowie die Schützenbrüder Brandt, Kaiser, Felißner, Rißmüller, Bahlmann, Blank, Roßhop, Holm und Deneke.

Nachdem die Versammlung eröffnet, wurde das letzte Protocoll verlesen, gegen welches Einspruch nicht erhoben wurde. Hierauf berichtete der Kassenführer über den gecuniären Verlauf des letzten Schützenfestes. Es ergab sich eine Einnahme von 1899,60 M, dagegen Ausgabe 1710,20 M, mithin ein Ueberschuß von 189,70 M. Der augenblickliche Kassenbestand beläuft sich auf rund 700 M.

Vom Vorstande wurde sodann vorgeschlagen 300 M Actien auszuloosen, sowie 50 M der Sparkasse zurückzuzahlen. Schützenbruder Kaiser schlug vorm 400 M auszuloosen. Der Vorsitzende theilte mit, daß noch 70 Actien vorhanden seien. Er schlägt vor die Hälfte, also 35 Actien (350M) auszuloosen. Dieses wurde angenommen.

Hierauf berichtete Secretär Kröncke über den Verlauf des Schützentages und über die Verhandlungen des diesjährigen Bundesfestes.

Zur Aufnahme hatten sich gemeldet: Maurermeister Joh, Platow, Kaufmann H. Körk, Platzmeister Ommen. Dieselben wurden sämmtlich aufgenommen. Secretär Mädger theilte mit, daß dem Bürgervorsteher J. Hohnhold von Seiten des Vereins zu dessen silbernen Hochzeit ein Ständchen gebracht worden sei. Die Versammlung genehmigte dieses nachträglich. Von dem Marine Verein Bremerhaven war eine Einladung zu seiner am 3. August stattfindenden Fahnenweihe eingegangen. Dieselbe wurde abgelehnt. Secretär Mädger schlug vor, im August ein Ernteschießen abzuhalten, welches  angenommen wurde.
Sodann wurden 35 Actien ausgeloost, und zwar: 169, 164, 196, 55, 3, 8, 60, 85, 11, 40 , 115. 36,48,70,146,67,167,72,116,45,14,111,178, 115 170, 57, 90. 103, 107, 13 ,10,83,81.35. 

Hauptversammlung am 7. November 1902 Abends 9 Uhr im Vereinslokal
Anwesend Hauptmann H. Behnsen als Vorsitzender Secretär H. Kröncke, als Schriftführer. Lieutnant Wessel, Secretär Mädger, Vorst.Miglieder Timmermann und Kanning, sowie die Schützenbrüder Stute, Brandt, Kaiser, Bahlmann, Thielbar, A. Kanning, Holm, Deneke, Rüsch, Platow und Fleißner. Nachdem die Versammlung eröffnet, wurde das Protokoll der letzten Versammlung verlesen, gegen welches Einspruch nicht erhoben wurde. In Betreff der Weihnachtsfeier stellte Schützenbruder Timmermann den Antrag, eine solche nicht abzuhalten. Der Antrag wurde angenommen. Sodann wurde vorgeschlagen, am Dienstag, den 20. Januar einen Ball abzuhalten, welches ebenfalls angenommen wurde. Zum Ballcomitee wurden die Schützenbrüder Wessel, Rüsch und Holm vorgeschlagen, welche solches auch annahmen. Bezüglich der Theateraufführungen wurde das Weitere den Schützenbrüdern Brandt und Kröncke überlassen, Für Aufführungen wurde der Betrag bis zu 30M bewilligt, Ein Eintrittsgeld soll nicht erhoben werden. Dagegen ein Tanzgeld von 1,50 M. Es sollen 7 Mann von der Rohland´schen Capelle arrangiert werden.Hierauf berichtete Secretär Mädge über die Verhandlungen der letzten Versammlung des Ausschußes des Bundes. Hiernach ergab sich, daß das letze Bundesfest mit einem Ueberschuß von etwa 10 M abgeschlossen hat.

Vorstandsmitglied Kanning erwähnte daß beim letzten Schützenfeste Damenkarten an etliche Mitglieder zu viel verausgabt seien. Schützenbruder Kaiser stellte hierzu den Antrag die Schießnummern mit einem Coupon zu versehen, welche den Aufdruck „Damenkarte“ enthalten sollen. Derselbe wurde angenommen. Schützenbruder F. Kanning schlug sodann den Vorarbeiter B. Juhren, hier, Dionysiusstr zur Aufnahme vor. Derselbe wurde aufgenommen. Ebenfalls wurde der Techniker Chr. Thielbar vorgeschlagen. Dieser wurde ebenfalls aufgenommen.

Der Hauptmann fragte an, ob es nicht für angebracht erschien, den Ehrenschützen neben der üblichen Medaille ein Diplom zu überreichen. Er wünschte, wenn dieser beschlossen werden sollte, daß den sämmtlichen Ehrenschützen welche bereits die Medaille überreicht ist, ebenfalls diese Diplom nachgeliefert wird. Secretär Mädger beantragte hierzu, die Schleifen zu den Medaillen wegfallen zu lassen und dafür eine silberne Schnalle anzuschaffen. Die Berathung hierüber wurde zur nächsten Versammlung vertragt. Alsdann wurde noch R. Burmeister als Mitglied vorgeschlagen, über dessen Aufnahme ebenfalls in der nächsten Versammlung abgestimmt werden soll.